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Ultraleicht Trekking

Regenbekleidung Montbell (Diskrepanzen, News)


Erixen

Empfohlene Beiträge

Servus,

auf der Suche nach einer Regenjacke und Regenhose bin ich auf die Firma Montbell aufmerksam gemacht worden. Die Preise sind hierfür in Deutschland doch recht hoch, weshalb mir empfohlen wurde, direkt bei Montbell in Japan zu bestellen. Tatsächlich sind die Preise auch deutlich niedriger und die Bestellung ist wohl auch recht unkompliziert. Allerdings sind mir bei meiner Recherche ein paar Fragen gekommen, weshalb ich gestern den Support von Montbell in Japan kontaktiert habe. Der Support hat mir auch sofort geantwortet und war sehr nett, jedoch konnten sie mir nicht wirklich weiterhelfen.

Während meiner Recherchen habe ich herausgefunden, dass es verschiedene Varianten gibt, nämlich die asiatische und die US-Variante. Ich gehe mal davon aus, dass in Deutschland die US-Varianten verkauft werden, da ich neulich die Jacken probiert habe (extra in L und XL bestellt) und diese sehr groß ausgefallen sind.
Auf der japanischen Montbell Seite gibt es beide Varianten zu kaufen, welche unterschiedliche Preise und Gewichtsangaben aufweisen. Außerdem gibt es Diskrepanzen zu den angegebenen Wassersäulen.

Versalite Jacket

  • Deutscher Store: 187 g, 30.000 mm Wassersäule, 260 €
  • Montbell (US): 182 g, 20.000 mm Wassersäule, 140 €
  • Montbell (Asia): 134 g, 20.000 mm Wassersäule, 105 €

Storm Cruiser Jacket

  • Deutscher Store: 376 g, 50.000 mm Wassersäule, 350 €
  • Montbell (US): 284 g, 20.000 mm Wassersäule, 180 €
  • Montbell (Asia): 254 g, 20.000 mm Wassersäule, 160 €

 

Nachfrage Montbell
Nachdem ich jeweils die asiatische und die US-Variante verglichen habe, sind mir ein paar Unterschiede aufgefallen. Die asiatische Variante der Versalite besitzt im Gegensatz zur US-Variante keine Taschen und keine Pit-Zip, bei der asiatischen Variante von der Storm Cruiser fehlt ebenfalls der Pit-Zip. Auf meine Nachfrage bei Montbell, ob es noch weitere Unterschiede gäbe, antworteten sie, dass der einzige Unterschied bei beiden Jacken in der Größe liegen würde. Hierüber war ich doch etwas verwundert, da die fehlenden Taschen und Pit-Zips auf den Bildern ersichtlich sind, die unterschiedlichen Gewichtsangaben auch darauf hindeuten und ich auch schon gelesen habe, dass Leute bei Montbell Japan bestellen haben und die Pit-Zips fehlten.

Weiterhin war ich sehr über die angegebenen Wassersäulen verwundert. Zum einen gibt Montbell selber eine deutlich geringere Wassersäule (20.000 zu 30.000/50.000 mm) an als in Deutschland beworben wird und zum anderen gibt Montbell bei der Versalite und der Storm Cruiser die gleiche Wassersäule an. Hier stellte sich mir die Frage, welche Angaben nun stimmen und was für eine teurere Storm Cruiser sprechen würde, wenn man die gleiche Wassersäule und weniger Gewicht mit der Versalite bekommen würde, schließlich wird die Storm Cruiser in Deutschland als "großer Bruder" der Versalite beworben, welche ebenfalls noch recht leicht & kompakt ist, jedoch deutlich mehr Regen standhält und robuster ist und somit auch teurer.
Montbell antwortete hierauf, dass sie keine Auskünfte über die Angaben auf den deutschen Stores geben können (Wassersäule) und der Vorteil der Storm Cruiser "nur" im angenehmeren Tragegefühl und der Robustheit liegt. Gleiches soll wohl auch für die Regenhosen der beiden Produktlinien gelten.

 

Nachfrage deutscher Store
Nachdem die Antworten nur bedingt zufriedenstellend waren, nahm ich noch mit einem deutschen Verkäufer Kontakt auf, welcher sich ebenfalls sehr schnell meldete und mir viele Informationen zukommen ließ.
Er meint, dass die Angaben bei Montbell widersprüchlich sein und vermutet, dass die Datenblätter noch nicht angepasst wurden. Sie haben ihre Angaben aus dem Montbell Händler Workbook und den Informationen auf dem Produkt selber. Hiernach stimmen auch die Wassersäulen von 30.000 mm bzw. 50.000 mm. Weiterhin machte er mich darauf aufmerksam, dass die Angaben auch auf der Seite von Montbell stehen, wenn man auf die Materialinfo "GORETEX" klickt. Hier ist auch tatsächlich die Rede von über 50.000 mm, jedoch wird nicht zwischen den Modellen differenziert. Zudem steht bei der jeweiligen Produktbeschreibung eben nur die Wassersäule von 20.000 mm.

Die recht große Gewichtsdiskrepanz bei der Storm Cruiser von 376 g zu 284 g vermutet er in der Wägung verschiedener Größen.

Weiterhin machte er mich noch darauf aufmerksam, dass die beiden Jackenmodelle zum nächsten Jahr (Frühjahr) überarbeitet werden und dann keine Goretex-Membranen, sondern andere Materialien verarbeitet werden. Genauere Informationen habe er allerdings auch noch nicht.

 

 

Ich muss gestehen, dass ich über die verschiedenen Produktmerkmale doch etwas verwundert bin. Nicht nur, dass die beworbenen Wassersäulen so weit auseinandergehen, sondern auch noch, dass ein namhafter Hersteller, welcher auch nicht ganz günstig ist, dies nicht erklären kann, finde ich fraglich. Auch die Aussage, dass die asiatischen und US-Varianten sich lediglich in der Größe unterscheiden sollen, obwohl man auf andere Unterschiede hingewiesen hat (und diese auch auf den Produktbildern ersichtlich sind) regt zum Nachdenken an. Meiner Meinung nach fällt es einem als Kunden schwer, sich für ein Produkt zu entscheiden, wenn man vom Hersteller keine verlässlichen Informationen erhält und im Internet verschiedene Werte beworben werden.

Ich hoffe, dass der Beitrag dem ein oder anderen etwas weiterhelfen kann. Vielleicht habe ich auch einfach einen Denkfehler oder mir fehlen Informationen und letztlich kann mir weitergeholfen werden. Eventuell hat auch noch jemand weitere Informationen zu den überarbeiteten Modellen nächstes Jahr.

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  • 2 Wochen später...

Kurz gesagt, das ganze Chaos kommt durch das PTFE-Verbot, was in manchen US-Staaten schon existiert und in manch anderen Staaten und der EU vermutlich kommen wird.

Daher stellen zur Zeit die Hersteller das Membran-Material auf Membranen um, die nicht unter das Verbot fallen, die aber gerade bei Klamotten, wenn man den Erfahrungsberichten von Pros in US, die damit intensiver zu tun hatten, eben etwas weniger dicht und deutlich pflegeintensiver sind, was auch entsprechend Kosten und Abwasserbelastung verursacht.

Bei Montbell isses nun so, dass die Mitten in der Umstellung sind, wohl noch manchen Haendlern ein paar Jacken mit der alten Membran ausliefern, aber dann nur noch die neuen Modelle mit der neuen Membran vertreiben, die entsprechend z.B. eine niedrigere Wassersaeule haben.

Wenn die Haendler nun die Angaben aus ihrem Papier-Workbook nehmen, finden sie da die alten hohen Angabe, was ja fuer die Jacken, die sie auf Lager haben, passt und wenn sie bei Montbell auf der Website schauen, finden sie schon die neuen Angaben.

Google z.B. mal "Montbell Stormcruiser Review" dann kannst Du in x Reviews aus den letzten Jahren die hohe Wassersaeule lesen, wenn Du in ganz neuen Reviews schaust, findest Du evtl schon die niedrigeren Angaben, da die ja die Tech-Daten normalerweise meist mit copy & paste vom Hersteller uebernehmen.


 

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Am 26.9.2024 um 21:45 schrieb Erixen:

geringere Wassersäule (20.000 zu 30.000/50.000 mm) an als in Deutschland beworben wird und zum anderen gibt Montbell bei der Versalite und der Storm Cruiser die gleiche Wassersäule an.

Nur mal so aus Interesse - wann braucht man mehr als 20.000 mm Wassersäule? Für mich Naivling klingt dass nach superdicht? Nimm doch die leichteste? Wobei - pit-zips wären mir schon wichtig....🤔

Con Calma Y Con Alma

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Hallo Erixen,

Wie khyal schrieb, kommt die Diskrepanz vermutlich von der Umstellung auf PFAS-freie Membranen und Beschichtungen.

Ich hab seit diesem Sommer die neue, PFAS-freie Super Dry Tec Peak Shell: https://euro.montbell.com/products/disp.php?p_id=2328251

Wenn ich das richtig sehe, ist bei dem Super-Dry-Tec-Material die Wassersäule mit 20.000 mm tatsächlich geringer als beim Vorgängermodell (review davon z.B. hier: https://www.thehikinglife.com/2015/12/review-montbell-peak-shell-rain-jacket/). Dafür ist die Atmungsaktivität wohl höher.

Ich bin bis jetzt jedenfalls sehr zufrieden. Hab aber noch nicht unter extremem Dauerregen getestet. Die Peak Shell hat übrigens pit zips und wiegt nur 10 g mehr als die Versalite 😉

 

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So ich habe mir mal von dem Laden, wo ich meine Stormcruiser her habe, den Scan der Stormcruiser aus dem 2024er Workbook (was entsprechend Ende 23 raus kam und fuer die Artikel gilt die dann in 24 geliefert wurden) schicken lassen, ist halt, wie ich sage, die Stormcruiser hat mit der bisherigen Membran 50000 mm und mit Umstellung auf die neue Membran wird es deutlich weniger.
stormcruiser.jpg


Ob man die um ca 40% hoeher angegebene Dampfdurchlaessigkeit bei der 25er Membran merken wird, wage ich zu bezweifeln.
Bei der Dampfdurchlaessigkeit sollte man imho halt immer das ganze Material betrachten, also bei einer 3-Lagen-Jacke Innenmaterial, Membran, Aussenmaterial, DWR-Impraegnierung, jeder Teil schraenkt logischerweise die Dampfdurchlaessigkeit ein und die Stormcruiser ist halt eine 3-Lagen-Jacke mit sehr stabilem Aussenmaterial (bei mir nach Erfahrungen von mehreren Jahren imho unkaputtbar :mrgreen:), stabilem Innenmaterial, was sich nicht aufscheuert und ner gutem DWR-Impraegnierung (die ich bis jetzt nicht nachimpragnieren musste).

Durch diese Schichten ist logischerweise die Dampfdurchlaessigkeit mehr eingeschraenkt als bei ner duennen Versalite oder Montane Minimus (die ja durch die Versalite "abgeloest wurde") da spielt dann, wenn eine Schicht etwas durchlaessiger wird, das imho nicht so eine Rolle.
 

Am 5.10.2024 um 20:09 schrieb Epiphanie:

Nur mal so aus Interesse - wann braucht man mehr als 20.000 mm Wassersäule? Für mich Naivling klingt dass nach superdicht? Nimm doch die leichteste? Wobei - pit-zips wären mir schon wichtig....🤔

Meine Meinung dazu.....kann man natuerlich sehr unterschiedlich sehen....

Solche Messwerte sehe ich immer im Gesamtkontext, du hast halt kein "freischwebendes" :mrgreen: Material, wie bei einem Zelt, wo dazu noch der groesste Teil der Konstruktion eh so ein Gefaelle hat, dass die Regentropfen drauf runterfliessen.

Sondern mal als Beispiel, hast Du oben auf den Schultern eine rel ebene Flaeche, die schoen klatschnass ist (auch durch vollgesogene Polster an Schulterriemen des Rucksacks), wo wiederum genau diese Schulterriemen mit einem gewissen Druck das Wasser "auf die Jacke druecken" und ein richtig heftiger Dauerregen schlaegt ja auch mit einer evtl heftigen Geschwindigkeit auf die Jacke auf.
OT: (das koennten jetzt unsere Physiker / Ingineure hier im Forum wahrscheinlich gut berechnen, aehnlich wie sie es z.B. schon gemacht haben, um zu berechnen, wieviel mm Wassersaeule noetig sind, damit ich trocken bleibe, wenn ich mit x km/h mit dem Motorrad durch den Regen fahre)

Aber ich moechte eigentlich lieber aus der Praxis berichten.

Wenn ich auf eine Tour gehe, wo ich gelegentlich mal mit etwas Regen rechne, es nicht gerade Winter-Temps sind, ich also, wenn ich die Jacke auch mal bei starkem Wind nur als Windjacke einsetze, die Jacke nicht viel waermen soll, damit ich mich nicht totschwitze, nehme ich meine M.Minimus OT: (heutzutage wuerde ich mir eher die Versalite dafuer kaufen wuerde, wegen ein paar netten Features).
Weniger Isolation, dadurch weniger schwitzen, kleineres Packmass / Gewicht
Wenn es nun aber mehrere Tage richtig Schweinewetter gibt mit Dauerregen, starkem Wind usw wird irgendwann die Kleidung unter der Jacke doch feucht und neben der direkten Auswirkungen (sie abends im Zelt wieder trocknen zu muessen) kuehle ich dadurch mehr aus.

Wenn ich also mit solchen Bedingungen beim Wandern / Radeln rechne (viel Schweinewetter und / oder kalt), oder wenn ich z.B. demnaechst in Friesland mit dem Backdecker unterwegs bin, also es abends wahrscheinlich gut schattig mit evtl viel Wind, Regen und anyway viel Feuchtigkeit wird, da ich entweder auf dem Wasser oder direkt am Ufer uebernachte, nehme ich die Stormcruiser, darunter bleibt bei mir alles, auch bei tagelangem Schweinewetter, oder WW-Paddeln, trocken.
Dazu kommt noch das Thema schwerer Rucksack (er hat Jehova gesagt :mrgreen:), dass die Stormcruiser als stabile 3-Lagen-Jacke auch bei einem schwerer Rucksack (kommt ja z.b. auf Re-Supply-Abstand an) auf Dauer heil bleibt und nicht z.B. die Membran im Schulterbereich auf gibt.

Wobei ich aber fairerweise auch sagen muss, dass das meine Minimus viele Jahre ohne Probs ueberstanden hat (und da waren auch Touren mit schwerem Rucksack bei) habe es aber auch schon anders gehoert.

Wie zum Thema schwerer Rucksack die genaureren Erfahrungen mit der Versalite sind, weiss ich nicht...da koennen eher Andere aus der Praxis berichten...


 

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