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Ultraleicht Trekking

Z.T. MYOG Ausrüstung für den Sarek (Kleidung, Rucksack, Tarp)


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Nach der Schimpfe wegen dieser unglaublich sackschweren Trekkinghose und Hemdjacke, Schande über mich wie ich mit so nem mückendichten Zeugs durchs Mückenland laufen will ... ok, dann hier mal meine Version einer Tarp / Bivi Kombi ... auch hier gibts natürlich leichtere Zelte, die sind aber dann zumeist sündhaft teuer, vor allem wenn aus Dynemagewebe gefertigt, ich, betone, ich bin nicht bereit für ein Tarp, schmäler als meins bis zu 400€ auszugeben ...

Aber warum kein Zelt?
Ganz einfach weil eine modulare Tarp / Bivi Kombi viel flexibler für mich ist:
Bei bestem Wetter reicht das hochspannbare Bivi, bei schlechterem Wetter bietet das Tarp hoch und breit gespannt viel Platz, bei richtig Schietwetter/Sturm flach bis zu Boden abgespannt mit jeweils Beak am Kopf und Fußende sehr guten Schutz, so ein FlatTarp kann auch prima als Wind- oder Regenschutz an einem eher offenen Unterstand/Hütte gespannt werden was mit Zelt nur sehr bedingt möglich ist.

Das MYOG Tarp ist aus dem 36g SilNylon genäht mit Verstärkungen aus 90g Zeltbodenstoff an den Abspannpunkten. Länge 2,70m, Breite Kopfende 2,50m, Breite Fußende 1,70m. Bisher gab es weder an den langen Seiten, noch am First zusätzliche Abspannpunkte, für den Sarek habe ich dort jeweils zwei weitere aufgeklebt/aufgenäht.

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Alle Abspannpunkte sind mit einem O-Ring vernäht durch den die Spannleine, 2mm Dynema, mit einem Knebel eingehängt wird. Zur Befestigung jedes Abspannpunktes wurde von innen ein rundes Stück SilNylon mit Elastosil aufgeklebt, von außen ein entsprechend passendes rundes Stück Zeltboden aufgenäht. Viele sagen das sollte mit ZickZackStich genäht werden wegen der besseren Verteilung des Zuges aufs Tarpmaterial. Meine Erfahrung dazu ist genau gegenteilig, der Faden zieht im ZickZack deutlich schneller Löcher als mit zwei parallelen Geradestichnähten vernäht. Darauf denn das Gurtband durchgenäht. Die Nähte von innen abgedichtet.

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Die einzige Möglichkeit mMn das Tarp möglichst sturmstabil zu machen und starkes Flattern zu verhindern ist es auch innen auf Höhe der  äußeren Abspannungen jeweils einen Punkt anzubringen zwischen denen bei Bedarf eine Spannschnur mit Linelock die Zeltwand nach innen zieht, entgegen dem Zug der Spannpunkte nach außen. Brauchts sicher nur sehr selten.
Die Spannpunkte und somit die innere Schnur ist hoch genug um das Bivi trotzdem noch fast komplett hochgespannen zu können.
Falls die generelle Abspannung mal nicht optimal ist, kommt an dieser Stelle von innen noch der Rucksack gegen die Tarpwand und stabilisiert zusätzlich.

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Flattarp-Aufbau ist bei starken Wind immer etwas fummelig. Deshalb hab ich dem Tarp sowohl um Kopf- als auch am Fußende je eine Leine von Ecke zu Ecke spendiert, genau in der Länge wo die Heringe an den vier Ecken bei Schlechtwetter-Sturm-Tiefaufbau stecken sollen. So können diese vier Heringe als erstes in den Boden, die Schnur gibt die Position vor ... dann die beiden Treckingstöcke in die Schlaufe am First, aufstellen, abspannen, fertig.

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Hier ist ach die Firstleine von Kopf- bis Fußende sichtbar. Die fädelt sich durch die beiden Spannpunkte am First, kann ebenfalls mit einem Linelock gespannt werden, hebt den First etwas an und verteilt den Zug dort auf mehr Tarpfläche.

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Am Kopf- und Fußende jeweils ein Beak, jo, durch die senkrechte Anbringung natürlich hoher Winddruck, dem hält der Treckingstock jedoch entgegen. Die Beaks sind ebenfalls mit Knebel im O-Ring befestigt. Das ist von innen und außen auch mit Handschuhen im Winter problemlos zu bedienen. Linelocks können das Beak noch spannen.

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Das Bivi im Inneren wird am Kopf- und Fußende hochgespannt. Den Einstieg bildet ein RV am First. Das empfinde ich viel bequemer als RV an der Seite. Die Spannschnur am Kopfende geht durch den Stoff durch, so kann das Kopfende von innen hoch und runter gelassen werden und mit einem Tanka auf der Schnur von innen hoch fixiert werden. Hält ganz prima.
Bisher war der Boden des Bivi aus 65g Zeltbodenstoff mit PU Beschichtung, eigentlich 10000mm WS, hm, wenns neu ist. Leider wird die PU-Beschichtung sehr schnell (durchs packen, rollen, Reibung durch die Evazotematte, ...?) undicht, auf nassem Boden kam die Feuchtigkeit schon bei minimalem Druck durch :-( Deshalb hats unten jetzt das gleiche 40g kalandrierte Nylon wie oben, an den Seiten ein paar Knöpfe angenäht. Zusätzliche eine Bodenwanne aus starkem schwarzen Müllbeutel aus dem Supermarkt, ist unerwartet durchstichfest und robust, wird an Schlitzen mit Panzerband verstärkt an die Knöpfe angebracht und stellt sich so an den Rändern zu einer nahezu Bodenwanne hoch, noch ein paar Knöpfe an den Längsseiten und die Bodenwanne wäre perfekt. Diese Kombi ist auch nicht schwerer als der Zeltbodenstoff und kann jederzeit, sogar unterwegs ausgetauscht werden. Langzeiterfahrung wie lange diese PE-Folie des Müllsacks hält habe ich nicht ... wenn so mancher aber berichtet mit einer Policryo-Folie den PCT gelaufen zu sein, dann hält der Müllbeutel wohl eher zwei PCTs :-)

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Ich denke ich werde, so wie immer, auch im Sarek gut schlafen!!??

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Dank Dir!

Mit gut 900 g liege ich mit meinem Silpoly Trapezo-Mid, inkl. inner in einem ähnlichen Bereich.
Für »leichtes Wetter« kann man das Gewicht sicher halbieren, finde es aber für diesen Anwendungsbereich durchaus akzeptabel.

Berichte bitte, wie sich die Innen-Verspannungen machen. Ich hatte das bisher nur bei moderaten Winden testen können, aber leider noch nie mit richtig kräftigen Böen.

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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vor 7 Minuten schrieb wilbo:

Berichte bitte, wie sich die Innen-Verspannungen machen. Ich hatte das bisher nur bei moderaten Winden testen können, aber leider noch nie mit richtig kräftigen Böen.

Mach ich, falls ichs richtig stürmisch erlebe ... vielleicht gibts ja auch nur herrlichsten Ruskawetter 😁

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vor 10 Stunden schrieb Linnaeus:

Warum verläuft die Firstleine *über* dem Tarp und nicht unter dem First?

Oben drüber kann ich die Leine mit nem Linelock spannen und somit Zug über die extra Abspannpunkte aufbauen. Wäre die Leine drunter, läge der Stoff einfach nur drauf und die Leine würde an Stoff scheuern ... irgendwie erscheint mir das so besser, so rein nach Gefühl.

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Moin!

vor 20 Minuten schrieb TappsiTörtel:

irgendwie erscheint mir das so besser, so rein nach Gefühl.

... und das Regenwasser hat keine Chance an der Leine entlang unters Tarp zu laufen.

btw. Bist Du eigentlich zwischenzeitlich dazu gekommen alles zusammen einmal zu wiegen?
Oder wird das kurz vor Abfahrt ein Überraschungspaket? :grin:

VG. -wilbo-

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vor einer Stunde schrieb wilbo:

 Bist Du eigentlich zwischenzeitlich dazu gekommen alles zusammen einmal zu wiegen?

Das würde mich auch interessieren. Hier wird ja über Gewicht und Materialien diskutiert, aber ohne Gesamtgewicht von Kleidung und Ausrüstung ist das alles eher spekulativ. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das alles nicht so UH ist.

Und viel Spass bei deiner Reise!

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vor 13 Stunden schrieb wilbo:

Oder wird das kurz vor Abfahrt ein Überraschungspaket?

 

vor 12 Stunden schrieb ULgeher:

Hier wird ja über Gewicht und Materialien diskutiert, aber ohne Gesamtgewicht von Kleidung und Ausrüstung ist das alles eher spekulativ

Klar, im UL Forum wird/muss natürlich immer voll aufs Gewicht der einzelnen Stücke Wert gelegt werden. Noch gar nicht lange her und ich habe auch mal ALLES gewogen, weil, natürlich will ich auch leichtest möglich unterwegs sein, trotzdem hab ich mir das abgewöhnt, weil, was soll ich das PP-Shirt und die PP-Socken wiegen, sind doch eh die leichtesten Varianten außer Netzhemd, was soll ich jedes Kleinteil wiegen, z.B. das breite Tape für die Füße, so ne Rolle wiegt scheiße viel, egal, ich will/muss es mitnehmen, ich brauchs für die Füße, was soll ich mir Gedanken machen ob Ende September im Fjell doch noch der Quilt mit 350g Daune ausreicht, nee, ich will ja eh den wärmeren Schlasa mitnehmen, scheißegal was er wiegt, weil, ich will nicht frieren, ... u.s.w. ... deswegen wiege ich den fertig gepackten Rucksack nicht mehr, weil, alles was drinne ist will ich ja mitnehmen.
Das absolute Gewicht ist für mich nicht mehr interessant, es zählt mittlerweile das relative Gewicht, also das Gewicht in Relation zu meinem Empfinden zur Brauchbarkeit in der angestrebten Situation, zum persönlichen Wohlfühlfaktor, Langlebigkeit / Müllproduktion, ... Zum Beispiel kommt ein Rucksack mit der gut ein Kilo mehr wiegt als das typische UL-Säckchen, warum, der Tragekomfort ist herausragende Längen besser, in dem trage ich (14 Tage Futter autark) 10 Kilo mehr gefühlt leichter als diese 10 Kilo weniger im UL-Sack. Was würde es mir also nutzen den viel leichteren UL-Sack zu nehmen und mich beim Tragen zu quälen.
Oder die Schuhe, ich will im Sarek keine Trailrunner, es sollen festere sein für Schneekrallen und Stabilität, also müssen es diese sein, egal was sie wiegen, für diesen Zweck gutes relatives Gewicht.

Etwas verwenden was ich, aus welchem Grund auch immer, nicht verwenden will/kann, nur um das absolute Gewicht zu drücken, kommt für mich nicht in Frage, rächt sich auf der Tour.

Egal, habe extra für euch diese unglaublichen MYOG Gewichtsklopper gewogen ...

MYOG Hut: 117g (will/brauche diese breite Krempe)
MYOG Jacke: 419g (kein Gestrüpp kriegt die kaputt, erübrigt nen Winbreaker)
MYOG Treckinghose: 522g (mit der kann ich mich einfach überall setzen, wo drüberschrubbschen, ohne Angst) 
MYOG Regenmantel: 242g (dafür keine Regenhose, kein Regenrock, keine Rucksackabdeckung)

Hehe, Hut, Hose, Jacke sind ja "worn", machen das schöngerechnete Baseweight eh nicht kaputt.
So, schuldig, jetzt könnt ihr mich aus dem UL-Forum rausschmeißen? 

Bearbeitet von TappsiTörtel

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Am 2.9.2024 um 18:29 schrieb TappsiTörtel:

Nach der Schimpfe

 

vor 19 Stunden schrieb TappsiTörtel:

schuldig

 

vor 19 Stunden schrieb TappsiTörtel:

aus dem UL-Forum rausschmeißen

Schade, dass du das vorsichtige Hinterfragen Richtung UL-Philosophie so negativ auffasst.

Grundsätzlich muss du dich ja wohl und sicher bei deiner Unternehmung fühlen. Das nimmt dir doch niemand und du hast ja hier total positives Feedback erhalten.

Bei dem, was du hier geschrieben hast, sehe ich halt nur ein klassisches Trekking-Mindset und möchte das mal sanft in Frage stellen, wir sind ja hier in einem UL Forum. Ein paar Beispiele:

- Hauptsache robust: Material statt Skills? Muss ich mich jetzt wirklich durch dieses Gebüsch kämpfen oder muss ich jetzt über diese Felsen rutschen oder kann ich anders drumrum?

- 1kg Mehrgewicht für ein Tragesystem: Vielleicht bist du körperlich topfit und dich stören ein paar Kilo mehr oder weniger nicht - alles gut! Aber am Ende müssen die Beine das Gesamtgewicht bewältigen und du schreibst du von Tape für die Füße, was für mich doch nach irgendwelchen Einschränkungen klingt.

- "Ich wiege nicht, ich nehme halt mit, was ich mitnehmen will!" - Kann jeder gerne machen wie er mag! Aber wenn ich für 14 Tage autarke Tour das komplette Essen mitnehmen will/muss, wäre _mir_ es besonders wichtig, dass der Rest der Ausrüstung möglichst leicht ist.

Aber - ich wiederhole mich - jeder wie er mag! Ist halt nur nicht der "UL way of trekking" 😘

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Am 3.9.2024 um 08:05 schrieb wilbo:

Oder wird das kurz vor Abfahrt ein Überraschungspaket? :grin:

OT: Ha, das wär wahrscheinlich meine "Lösung": Paket-wiegen, äh, Gewicht (cafeconleche+gefüllter Rucksack) minus Gewicht cafeconleche gleich Rucksackgewicht.... duckweg...

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sag mal, @TappsiTörtel, hast du irgendwo geschrieben, wann es losgeht? Jetzt demnächst in den Herbst hinein, oder im nächsten Sommer? edit: gefunden: jetzt im Herbst

Ich kenn "den Sarek" ja nur vom Kartenbild (war auf einer Padjalanta-Karte mit drauf). Ich war *damals*, 2017, schon recht beeindruckt davon, dass da sogar ein Windschutz extra drin vermerkt war. Ein Windschutz! - nicht etwas irgend etwas mit Schutzhütte - fand ich echt beeindruckend damals! OT: Und da gab es Leute, die sich da echt reingetraut haben in diese Gegend - und andere, die es sogar wieder raus geschafft hatten!

Daraus schloss ich damals, dass es wohl an natürlichem Windschutz in einigen Ecken eher mangelt. Wenn ich mir das so ins Gedächtnis rufe, kann ich ganz gut verstehen, dass man da lieber mit etwas Stabilem reingehen möchte. Und wenn man zu einer Zeit unterwegs ist, in der man sowieso immer lange Hosen trägt, kommt es meiner Meinung nach auf deren Gewicht wirklich weniger an als wenn ich eigentlich kurzbehost herumzulaufen gedenke und die lange Buxe im Rucki spazierentrage.

Dass man im Sarek, 14 Tage autark, gern andere Regensachen dabeihaben möchte als bei Touren, wo man erwarten kann, sie nicht so oft zu brauchen (oder alles wie auf dem Kungsleden notfalls in Hütten trocknen zu können) ist auch verständlich. Wahrscheinlich täte es auch eine FroggToggs-Garnitur, vorausgesetzt, man bekommt sie zwischendurch so trocken, dass man sie mit Panzerband flicken kann. edit: wär aber auch  nicht leichter.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was du hinterher berichten wirst: Was hat sich gelohnt, was war überdimensioniert?

Toll - und wirklich inspirierend in diesen modernen Zeiten - finde ich deinen, nunja, @schwyzi-artigen Ansatz.

Bearbeitet von cafeconleche
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vor 4 Stunden schrieb ChristianS:

Schade, dass du das vorsichtige Hinterfragen Richtung UL-Philosophie so negativ auffasst.

@ChristianS da haben wir und missverstanden, hab ich gar nicht negativ aufgenommen, wäre ja nicht hier im Forum wenn ich nicht grundsätzlich viel UL, auch durch die Infos hier, auf Tour (und nicht nur da) leben würde, das Tarpsetup zeigt es ja ... die von dir zitierten Stellen musst du einfach mal als meinen "ganz speziellen Humor" durchgehen lassen ;-)
Ja, der bewirkt manchmal zunächst lange Gesichter 🤗

vor 4 Stunden schrieb ChristianS:

Hauptsache robust: Material statt Skills? Muss ich mich jetzt wirklich durch dieses Gebüsch kämpfen oder muss ich jetzt über diese Felsen rutschen oder kann ich anders drumrum?

Nee, eben nicht "Hauptsache robust" aber dort wo es aus Erfahrung nötig ist. Ich kenne ja den Sarek und auch sonst ganz viel aus Nordskandinavien, auch wenns, wie geschrieben, 40 Jahre her ist. Aus Erinnerung, da wo ich war, ging es eben öfters mal nicht "drumrum", nur mit Riesenumweg. Heute weit entfernt vom früheren UH ist ein wenig Materialsicherheit in solchen Bereichen für mich wichtig.

vor 4 Stunden schrieb ChristianS:

Tape für die Füße, was für mich doch nach irgendwelchen Einschränkungen klingt

Mit Tape meinte ich nix orthopädisches, einfach nur das klassische wasserfeste Leukoplast um die Stellen an denen evtl. "Hautabnutzungen" entstehen könnten, vorher abzukleben.
Und ja, mit fast ganzjährig mindestens 4 Trainingseinheiten plus die Kurse die ich als Fitnesstrainer pro Woche noch mache behaupte ich mal das die körperliche Fitness und auch meine mentale Einstellung kein begrenzender Faktor ist. Daa mache ich mir keinen Kopp :-)
Da kann man jetzt natürlich aus UL-Sicht anführen, na prima, dann kannst du ja mit weniger Gewicht nicht nur 30km sondern 50km am tag laufen, hm, jo, denke das könnte ich ... will ich aber gar nicht ... falls ich nen Bären sehe, guck ich dem lieber mit dem Fernglas gerne auch Stunden zu. Oder bleibe öfters stehen zum Genießen ... was aber auch im Laufen geht!

vor 5 Stunden schrieb ChristianS:

dass der Rest der Ausrüstung möglichst leicht ist.

Bin ich voll bei dir, eben, wie oben geschrieben mit der Unterscheidung absolutes Gewicht / relatives Gewicht.

vor 5 Stunden schrieb ChristianS:

Aber - ich wiederhole mich - jeder wie er mag!

Da bin ich doppelt bei dir!! 👍 

Einfach erleben. Ohne Gedöns ...

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vor 3 Stunden schrieb cafeconleche:

wann es losgeht?

Bin schon fast weg ...

vor 3 Stunden schrieb cafeconleche:

sogar ein Windschutz extra drin vermerkt war ... und andere, die es sogar wieder raus geschafft hatten!

Das ist ja gerade das reizvolle, eben mal nicht feinste Infrastruktur an jeder Weggabelung, nee, eben auch mal nicht allzu viel mit Wegen, nicht ein Brückchen über jedes Rinnsal und mal kein Schild "Vorsicht, da gehts runter" (echt schon gesehen).
Da muss man in den unteren Regionen (so wie ich das von vor 40 Jahren kenne, hoffe es hat sich nicht viel verändert) halt auch mal "wo durch" ohne Umgehungsmöglichkeit (außer man geht da halt nicht hin). Es greift also nicht das geflügelte Wort "Skills statt Material", weil, für manches brauchts halt auch mal was stabileres, will ja nicht mit nacktem Arsch da stehen 😂
In den höheren Regionen, wir wollen auch auf ein paar schneebedeckte Gipfel isses halt auch nix mit den bequemsten Trailrunnern, erstens ist da kein Trail, zweitens kanns einem auch mit sehr ungemütlichem, nassen, kaltem Wetter überraschen ... jaaa, sicher haben auch ein paar die optimale Lauftechnik um auch mit den leichtesten Schläppchen sicher über den glattesten Schnee zu kommen ... soooo viel Erfahrung habe ich selbstverständlich nicht!

vor 3 Stunden schrieb cafeconleche:

im Sarek, 14 Tage autark, gern andere Regensachen dabeihaben möchte als bei Touren, wo man erwarten kann, sie nicht so oft zu brauchen

Naja, das mit der Regenkleidung ist halt so ne Sache. Wie oft habe ich mich auf Tour schon selber gefragt "wofür eigentlich diese Regenkleidung", bisher hatte ich immer Poncho dabei, ist halt am luftigsten, bei starkem Wind in den Höhen natürlich Mist.
Wenns nur ab und an mal bisschen regnet, wofür, wird eh ganz schnell wieder trocken ... wenns länger regnet bin ich unterm Regenzeug eh völlig nass, dann doch lieber frisches Wasser von oben ... und wenns tagelang schifft ist eh alles nass (so lange der Schlasa trocken ist, alles gut). Früher hatte ich auf ner 3 monatigen Südnorwegentour kein Regenzeug dabei, ging prima trotz viel Regen ... und heute hab ich Regenzeug dabei "weil man dann halt so macht"?
Deutlich hinterfragenswert!

vor 3 Stunden schrieb cafeconleche:

Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was du hinterher berichten wirst: Was hat sich gelohnt, was war überdimensioniert?

Werde ich machen. Bilder kann ich keine zeigen, habe nix dabei seit ich nicht mehr filme und meinen YT-Kanal gelöscht habe, will halt einfach nur erleben ohne Gedöns ... bin völlig ohne Strom unterwegs, nur Karte und Kompass ... ok, die klassische Armbanduhr hat ne 7 Jahresbatterie.

Absolut oldschool unterwegs ;-)

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vor 14 Stunden schrieb ChristianS:

 

- Hauptsache robust: Material statt Skills? Muss ich mich jetzt wirklich durch dieses Gebüsch kämpfen oder muss ich jetzt über diese Felsen rutschen oder kann ich anders drumrum?

- 1kg Mehrgewicht für ein Tragesystem: Vielleicht bist du körperlich topfit und dich stören ein paar Kilo mehr oder weniger nicht - alles gut! Aber am Ende müssen die Beine das Gesamtgewicht bewältigen und du schreibst du von Tape für die Füße, was für mich doch nach irgendwelchen Einschränkungen klingt.

 

Naja wer in den Sarek will hat es wild und da geht es manchmal nur mitten durchs Inferno. Also ja, macht schon Sinn das die Klamotten was abkönnen. Vor allem wenn man dem Norden im "Herbst" einen besuch abstattet.

Da ich eine ähnliche tour Plane (nur etwas später los komme) habe ich mich mit den zu erwartenden Temperaturen im Sarek für Ende September Anfang Oktober beschäftigt und da stand schon auch dass es nachts bis minus 8 Grad werden kann. Da finde ich es schon überlegens wert was nässe und Kälte mit einem macht ...

Während ich im Sommer eher denke, das trocknet ja wieder. Ist es halt eine andere Geschichte wenn nass und  4 - 0 Grad zusammen kommen.

Und das ganze ohne Infrastruktur. D.h. wenn man friert und denkt "alles blöd" gibt es keine Hütte oder Hotel in dass man ausweichen kann.

Bei 14 Tagen sind es eben auch ein paar mehr Kilo essen, es gibt aber eben auch nichts zum nachkaufen.., da versteht man den Anspruch an einen Rucksack der das Anfangsgewicht auch trägt. 

Bei einer solchen Tour ist UL irgendwie ein anderer Kilo- Wert als wenn ich im Sommer unterwegs bin. 

Eigentlich müsste der UL-Kilo-Wert in Abhängigkeit zu Wetter Daten und Regenmengen und Infrastruktur gesetzt werden um vergleiche zu ziehen. 

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vor 30 Minuten schrieb Namie:

und da geht es manchmal nur mitten durchs Inferno

Na, sooo schlimm isses nun auch nicht 😂 In manchen Tälern sumpfiges Gestrüpp, im baumfreien Plateau reißende Flüsse und riesige fast unpassierbare Stein- und Geröllfelder, in den höheren Bereichen Eis und Schnee und sturmgepeitschte Pässe 🤣 Aber sonst nur herrlichstes Ruskapanorama, in der Ferne Braunbär mit zwei diesjährigen Jungen, jede Menge Heidelbeeren und Pilze, klares frisches Trinkwasser, Sonnenuntergang hinter weißen Gipfeln ... traumhaft 😁😇 Also schlichtweg unser Jahreshochlicht ...

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vor 6 Minuten schrieb TappsiTörtel:

Na, sooo schlimm isses nun auch nicht 😂 In manchen Tälern sumpfiges Gestrüpp, im baumfreien Plateau reißende Flüsse und riesige fast unpassierbare Stein- und Geröllfelder, in den höheren Bereichen Eis und Schnee und sturmgepeitschte Pässe 🤣 Aber sonst nur herrlichstes Ruskapanorama, in der Ferne Braunbär mit zwei diesjährigen Jungen, jede Menge Heidelbeeren und Pilze, klares frisches Trinkwasser, Sonnenuntergang hinter weißen Gipfeln ... traumhaft 😁😇 Also schlichtweg unser Jahreshochlicht ...

:-) Ich habe mich auf Grundsten bezogen der die Südseite des Rapadalen mit den Worten " hier beginnt das Inferno" beschrieben hat... 

 

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so, ich gebe auch mal meinen Senf dazu,

ich war mit meiner Frau jetzt vom 16.08 - 22.08 im Sarek. Einmal quer durch.

Mücken gibt es keine mehr. Mückenschutz kann zu Hause bleiben. Wetter war wechselhaft, jeden Tag Regenschauer.

Die Nacht unterhalb vom Skierfe und auch bei Skarja waren sehr stürmische Nächte. Wir waren leicht unterwegs aber haben uns bei dem Zelt bewusst gegen unser HB Anjan und für unser Komfortzelt Nallo 3GT entschieden und das war auch richtig so. Das Nallo hat das Rucksackgewicht natürlich extrem nach oben getrieben, aber egal. Ich habe schwedischen Ultraleicht Hiker getroffen der eine hatte das Tarptent Stratospire 1 der andere das HB Unna. Der Unna User war schon mehrmals im Sarek und sagte man kann Glück oder wie er selbst erlebt extremes Pech mit dem Wetter haben. Seit dem geht er auf Nummer sicher gerade bei dem Zelt und das sehe ich auch so.

Da oben war zu unserer Zeit beginnender Herbst. Birken anfangs noch grün, eine Woche später gelb abfallende Blätter. Tagestemperatur auch mal nur 7-8 Grad, Nachts war es auch schon mal nur 3Grad.

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Danke @reidhjold für deinen Senf 😁 

Beste Nachricht ist natürlich das die Mücken ihr Leben bereits ausgehaucht haben, prima.

Komfortzelt ist bei richtig miesem Wetter schon gut und zu zweit ist es dann ja auch vom Gewicht aufteilbar.

Laut Wetterbericht isses dann aktuell sogar wärmer als zu eurer Zeit. Beginnender Herbst ist toll da oben. Wir sind im September dann wohl in der vollen Ruska. Hoffe ihr hattet eine Rolle Woche, vielleicht gibts noch neun Bericht zu lesen wenn ich im Oktober wieder da bin?

Bearbeitet von TappsiTörtel

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Ja, momentan ist das Wetter aktuell wirklich besser. Sonnenschein hatten wir nicht wirklich. Das größte Problem war das die Klamotten nicht trocken zu bekommen sind, allenfalls am Körper wenn es nicht regnet und der Wind zum trocknen bei trägt. Mit meinem EE Daunen Quilt hätte die Tour nicht viel länger sein dürfen bei dem Wetter, der hatte schon ordendlich Feuchtigkeit aufgenommen. Trocknen war nicht möglich. Ultraleichte Klamotten sind auch nicht wirklich zu empfehlen. Gerade im Rapadalen geht es durch Schulterhohes Weidengestrüp oder Birkenwald wo man gerne hängen bleibt.

Thema Schuhe, Stiefel bleiben nicht lange trocken. Mit jedem Tag wird man schmerzfreier. Da stört auch die nasse Hose nicht mehr.

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