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Ultraleicht Trekking

Z.T. MYOG Ausrüstung für den Sarek (Kleidung, Rucksack, Tarp)


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vor 42 Minuten schrieb reidhjold:

Ultraleichte Klamotten sind auch nicht wirklich zu empfehlen. Gerade im Rapadalen geht es durch Schulterhohes Weidengestrüp oder Birkenwald wo man gerne hängen bleibt.

Dann liege ich mit meiner MYOG Hose und Jacke ja eher passend :-) 

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Noch schnell ein paar neue Tragegurte für den Rucksack gebastelt, die alten waren eher durch, sehr platt und unbequem, wollte auch eh was besser gepolstertes haben für das etwas höhere Gewicht für 14 Tage autark.

Das Gurtband ist das aus Dynema von Extremtextil, vernäht mit dem Dynemagarn. Soll abriebfester als das normale Polyestergurtband sein und da die oberen Schlaufen in einer Schlinge in der Aufhängung befestigt sind, dachte das ist vielleicht gut. Macht auch beides einen sehr reißfesten Eindruck. Dieses Dynemagarn könnte man auch als sehr leichte Allzweckschnur verwenden, glaube damit könnte man sogar ein Shelter oder Floß zusammenbinden, hehe.
Das Garn lässt sich grundsätzlich gut vernähen, hab ne 100er Nadel verwendet. Wird sehr schnell stumpf, drei Stück verbraucht für diese paar Zentimeter Naht ...

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Die Polsterung ist jeweils ein Stück sehr festes, druckstabiles aber polsterndes Material, fühlt sich an wie sehr festes Evazote. Es stammt aus einem billigen Kaufhausrahmenrucksack von ca. 1975, mein damaliger erster Rucksack, diese zwei Stücke Polsterung hatte ich Jahrzehnte aufgehoben einfach weil supergut.
Ein paar O-Ringe, ne Dynema-Brustschnur mit Linelock am Blitzverschluss, unten ne Leiterschnalle aus Aluminium zum Einfädeln. Der Stoff um die Polsterung besteht aus einem Reststück Rucksackstoff, irgendeine leichte Variante X-Pack.

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Aus dem gleichen X-Pack noch ein Täschchen um das Fernglas griffbereit zu haben, will ja die Bären nicht verpassen :-)

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  • 1 Monat später...

Sooo, nach der Sarektour mal ne kleine Rückmeldung zur hier vorgestellten (MYOG) Ausrüstung.
Was war gut, was nicht ...

Zur Situation: wir haben zwei Runden im Sarek gewandert, eine zwölftägige von Kvikkjokk aus als Ausgangspunkt und eine siebentägige mit Suorva als Ausgangspunkt. Auf der ersten Runde hat es am ersten Tag heftig geregnet mit Nebel und Wind, in der zweiten Nacht heftiger Regen mit sehr starkem Wind und Winböen, ansonsten Topwetter. Auf der zweiten Runde wurde es kälter bis hin zum Schneesturm und ca. -7 Grad, ansonsten aber auch Topwetter.

Das mit den Beaks und den zusätzlichen Sturmabspannpunkten gepimpte Tarp, nun, grundsätzlich gut, es hielt auch heftigen Sturmböen problemlos stand. Auch Regen drang zunächst nicht drunter. Als in der zweiten Nacht die Windrichtung jedoch drehte und der Wind, eher Sturm genau von der Kopfseite kam, drückte das den regen heftig durch die Spalte zwischen Beak und Tarp. Hier wäre eine komplett dichte Lösung natürlich besser gewesen. Ich musste Nachts den Regenmantel über den Kopfbereich des Bivi ziehen um in dem Bereich nicht komplett zu durchnässen. Beine anziehen und weiter "nach hinten" legen reichte nicht.
Zusätzlich habe ich beim Anbringen der seitlichen Sturmabspannungen einen krassen Fehler gemacht. Habe die Punkte im oberen Drittel der Tarpwand angebracht. Die entsprechend nach unten ziehenden Leinen nehmen so dem unteren Teil des Tarps jedoch die Spannung weg wodurch das Tarp hier durchhängt und im Wind flattert. Ganz schlecht. Diese Abspannpunkte gehören ins untere Drittel der Tarpwand, dann funzt das viel besser.
Sehr gut wirkten sich im Sturm aber die inneren Verspannungen aus, diese zwei Leinen hielten die Tarpwände deutlich besser in Position und verhinderten weiteres Flattern gut.

Auf der zweiten Runde tauschte ich das Tarp gegen ein Lanshan, also ein Einwandzelt. Bei gutem Wetter ein prima Zelt, steht wie ne Eins im Wind solange man die fünf Abspannpunkte an den richtigen Stellen in den Boden kriegt. Klappt das nicht (große Felsplatten oder so) hängt die entsprechende Seite durch und nimmt die Spannung hier raus, das schränkt den Platz im Inneren ein. Ein Winterzelt ist das Lanshan definitiv auch nicht, zumindest nicht im Schneesturm, hier drückt der Wind den feinen Schnee durch das unten umlaufende Mesh stark ins innere obwohl das Zelt bis fast zum Boden geht. Schneeabdichtung rundum war in dieser Situation nicht möglich, der Schnee war so fein, salzähnlich das er eh nicht auf Position blieb. Generell bildete sich extrem Kondens. Bei Minusgraden war das jedoch kein großes Problem, war ja gefroren.

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Die Schuhe waren goldrichtig. Trailrunner hier für mich absolut No Way ... Im Sumpf hätte es mir die sicher manchmal ausgezogen, beim queren von Bächen/Flüsschen mit oft glitschigen Steinen, in der zweiten Runde überfrorenen Steinen, in kilometerlangen verblockten Abschnitten, hier erst recht als Schnee drüber lag und man "die Löcher" zwischen den Steinen/Blöcken nicht mehr sicher ausmachen konnte, bei Verwehungen sackte man oft bis zur Hüfte in den Schnee zwischen die Blöcke und unten steckte man bis über die Knöchel im nassen Sumpf... hier wären Trailrunner für mich und ich behaupte nicht nur für mich, viel zu risikoreich gewesen. Die Stabilität der über knöchelhohen Schuhe habe ich hier sehr geschätzt. Nachteil ist natürlich das man am Morgen die Füße reinhämmern muss weil sie gefroren sind, egal, das ist nur ein Minutenschreck, hehe.

Gamaschen, sackschwer, für viele deswegen no go, in den letzten Tagen im Schnee schätzte ich sie, damit blieben die Hosen unten weitgehend trocken. In solchen Situationen möchte ich sie nicht missen, klar, geht aber auch ohne. Speziell meine haben leider einen sehr filigranen RV, den kriegt man Abens, wenn vereist kaum auf und morgens kaum zu, erst recht nicht mit klammen Fingern. Hier muss ich MYOGmäßig wieder mal nachhelfen,

Polypropylen Handschuhe, Socken und Shirt als erste Schicht. Jo, bin jetzt endgültig begeistert von PP als Kleidungsmaterial. Das Shirt fühlte sich war und trocken an selbst als ich am ersten Tag nach regen komplett durchnässt war (hatte den Zeitpunkt zum Anziehen des Regenmantels verpasst, nun, dann wars auch egal, war ja schon nass). Im kalten wärmt es ganz prima.
Ebenso die Handschuhe, fast winddicht, warm auch wenn sie nass sind. Als sie am morgen steif gefroren waren rollte ich sie zusammen um sie flexibel zu machen, konnte reinschlüpfen und nach wenigen Minuten waren die Finger warm.
Auch wenn teuer, werde mir noch ein paar Teile aus PP zulegen.
Die Überhandschuhe habe ich nicht gebraucht. So kalt und/oder nass wars nicht.

Mückennetz brauchte ich nicht, hurra, es gab keine einzige Mücke, nun, das habe ich früher im September auch schon deutlich anders erlebt.

Meine selbst genähte Trekkinghose und Hemdjacke erwies sich für mich als obertop. Das Material ist nicht komplett winddicht aber im genau richtigen Maße windabweisend auch im kälteren Wind. Es kommt nicht so viel Wind durch das man friert aber genau richtig das man in Bewegung nicht schwitzt. Den Grad der Winddichtigkeit kann man auch steuern durch die Intensität des Wachsens. Ich hatte nie nen verschwitzten Rücken wie das sonst mit ner Plastikwindjacke immer ist (hier leistet aber auch der verwendete Rucksack seinen Dienst der nicht am Rücken anliegt sonder einen "Belüftungsspalt" lässt) Auf der ersten Runde hatte ich fast nur das PP-Shirt und diese Hose und Jacke an, das reichte bei Bewegung und im Lager. Vielleicht zwei Mal zog ich Abends als Windbreaker noch den Regenmantel drüber.
Hose und Jacke haben sich prima bewährt, auch weil ich keinen Schaden dran erleiden musste, meine Wanderpartnerin musste einige Stellen am UL-Höschen flicken wegen Steinen und hartem Gestrüpp ...
Einzig die fehlende Kapuze muss ich für mich bemängeln, wäre abends noch nett gewesen. Wird halt jetzt noch dran gebastelt.

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Der Regenmantel hat sich ebenfalls bewährt. Naja, am ersten Tag hab ich verpasst ihn gegen Regen einzusetzen, als Windbreaker im Lager und vor allem auch an den letzten Tagen tagsüber absolut tauglich. Besonders die Länge bis über die Knie, was Windhose und/oder Regenrock ersetzt, erwies sich als richtige Entscheidung. Bei den Minusgraden gabs auch nur sehr wenig Kondens drunter wegen der Belüftung durch den ZweiwegeRV. Nur im Armbereich war die Jacke drunter ganz leicht feucht, das PP-Shirt darunter und auch das dünne Fleece das ich auf der zweiten Runde noch an hatte, blieben trocken. Auch dieser Regenmantel wird noch mit einer Kapuze ergänzt. Außerdem überlege ich noch eine 1:1 Variante aus einem eher stabilen Membranmaterial zu nähen? Außerdem wird auch der Regenmantel noch um eine Kaputze ergänzt.

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Der breitkrempige Hut bewährte sich gut als Blendschutz gegen den niedrigen Sonnenstand dort oben. Auch lies er Regen schön weit vom Kopf ablaufen, es tropfte nix in den Hals. Die Krempe könnte jedoch etwas steifer sein.

Von den zusätzlichen Klamotten brauchte ich die Schlafhose und die Schlafsocken und das Kopfkondom. Merinoshirt, wärmere Mütze, zweites Fleece, Ersatzsocken blieben unberührt im Beutel.

Fazit:
Klamotten alles top, keine Mängel oder Ausfälle, nur noch Kapuzen ergänzen.
Für diesen Einsatzzweck war das Tarp ok aber grenzwertig, hier ist ein UL-Doppelwandzelt natürlich gemütlicher ... direkt steht also Projekt Zelt an ... Prototyp ist schon in der Mache ...

Bearbeitet von TappsiTörtel

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