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Ultraleicht Trekking

Erstes quick&dirty MYOG Tarp: Fragen zu Silnylon 36 oder 40 g/m², Design von Abspannpunkten


Empfohlene Beiträge

  

Hi zusammen,

Ich schaue mich gerade nach einer leichteren und minimalistischeren Variante zu meinem 3x3 Tarp um.

Ich liebäugele aktuell mit einem ersten MYOG-Projekt auf Basis des quick&dirt Tarps von @micha90.

Kurzer Steckbrief zum Gebrauch und Randbedingungen:

  • 1 Person, 1.80 m, Schaumstoffmatte
  • Alpen oberhalb der Baumgrenze = keine bzw. kaum Krabbeltiere und Stechmücken
  • Tourlängen typischerweise 2-4 Tage, bei komplett miesem Wetter ziehe ich gar nicht los oder nehme das 3x3 Tarp mit bzw. würde bei extremen Wetterumschwüngen in eine der unzähligen Berghütten ausweichen --> es geht mir also darum, einen Regenschauer/ eine Regennacht zu überstehen und bei einem Sommergewitter nicht völlig abzusaufen. Ich würde damit aber nicht wochenlang in den Sarek losziehen oder tagelang bei Schietwetter abwettern wollen.
  • Aufbauform: Halbpyramide und bei Schietwetter eher asymetric holden
  • Kosten < 150 € (also kein DCF)
  • Zielgewicht ohne Heringe < 250 g
  • Keinerlei Näherfahrung aber die Nähmaschine der Frau steht mir zur Verfügung
  • Nächste Tour in wenigen Wochen, ich werde also nichts in den USA bestellen können, sondern auf kurzfristig lieferbares zurückgreifen

Dazu habe ich noch ein paar Fragen:

  1. Stoff: Bisher wollte ich auf den 36 g/m² Ripstop SilNylon von extex setzen. Nun habe ich aber ebenfalls bei extex einen 40 g/m² Ripstop SilNylon 6.6 Stoff gesehen, der auf der Homepage mit interessanten Eigenschaften beworben wird:
    Zitat

    Silnylon aus besonders reißfestem und dehnungsarmem Nylon 6.6. Durch das verwendete 30 Denier Nylon 6.6/ Polyamid 6.6 wird die allgemeine Stabilität des Gewebes erhöht, was sowohl für die (Weiter-)Reißfestigkeit als auch die Abriebfestigkeit gilt. Da Nylon 6.6 weniger Feuchtigkeit als herkömmliches Nylon 6 aufnimmt, dehnt sich der Stoff bei Nässe weniger

    Was ich hier gelesen habe: Der 36g/m² Stoff ist ja vielen bekannt und funktioniert, wenn man die doch starke Ausdehnung bei Nässe akzeptiert. Zum zweiten Stoff habe ich bisher nichts gelesen. Kennt den jemand? Was würdet ihr empfehlen? Bei 3,0 m x 1,5 m ist der Gewichtsunterschied nur 18 g. Wenn ich dadurch nachts nicht durch eine feuchte Tarpschicht auf meiner Nase geweckt werde und zum Nachspannen aus dem warmen Schlafsack kriechen muss, wären mir das die 18 g wert (Asche auf mein Haupt).

  2. Bei den Abspannpunkten habe ich nun schon unterschiedliche Schichtvarianten gesehen: Abspannschlaufe auf dünnem Tarpstoff auf dickem Zeltbodenstoff oder Abspannschlaufe auf dickem Zeltbodenstoff auf dünnem Tarpstoff. Für mich wäre es logischer, die Schlaufe direkt auf den dicken und stabileren Stoff zu nähen (Variante 2). Gibt es eine bevorzugte Variante oder ist es eh egal da bei beiden Varianten alle 3 Schichten aneinander genäht werden und die Lastübertragung identisch ist? Klar muss die dicke Schicht nacht unten, um je nach Aufbau den Trekkingstock aufzunehmen aber da könnte ich doch die Schlaufe ebenfalls gut anbringen?

  3. Würdet ihr auf 3 x 1.5 m gehen oder reicht bei 1.80 m Körpergröße auch 2.8 x 1.5 m?

VG Philipp

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Hohe Dehnung tritt bei vernuenftigen Si-Nylon nur auf, wenn ein trockenes Tarp nass wird und auch dann ist die Dehnung so wenig, dass es bei einem stramm gespannten Tarp nicht weiter auffaellt, ich musste noch nie ein Tarp aus dem 36er Material dann nachspannen.

Sind beides gute Stoffe, entscheide nach Bauchgefuehl.

Ich naehe die Verstaerkung auf und dann auf die Verstaerkung das Gurtband.

Nimm 3 m Laenge, die 11g machen es nicht fett und dann hast Du mehr Sicherheitsreserven bei Regen & Wind.


 

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N´Abend!

Zu 1.
Wenn ich schon Silnylon nehmen wollte, würde ich das 6.6er Ripstop testen.
Leider habe ich noch keine Erfahrungswerte mit diesem Gewebe, es steht aber auf meiner Liste.
Bisher wurden meine beschichteten Tarps aus Silpoly genäht und ich war von der geringen Wasseraufnahme, im Gegensatz zum Silnylon, echt verblüfft.
https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/983-nur-ein-tarp/?do=findComment&comment=532594

Zitat

Zielgewicht ohne Heringe < 250 g

Das mit den 250 g wird eher knapp werden, weil dafür das Stoffgewicht deutlich geringer sein müsste. Mit einem 24 g/qm DCF komme ich bei einem 170 x 300 cm Tarp, mit allen Schnüren auf 235 g.

Zu 2.
Meine Abspannpunkte nähe ich an den Ecken immer auf den Rollsaum. Damit geht der Zug vom Saum gleichmäßig auf die Fläche über.

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Auf der Unterseite wird ein Verstärkungs-Pad aus 200 g/qm Gewebe eingefasst. Somit ist das Gurtband mit doppelt und dreifach gelegtem Stoff vernäht.

Die Abspannpunkte am Rand werden ähnlich behandelt, nur dass das Gurtband zusätzlich auf die Fläche genäht ist. Dadurch kann sehr viel Zug auf eine recht dünne Gewebefläche gebracht werden.

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Üblicherweise nähe ich die Gurtbandschlaufen deutlich größer, da bei mir ein MSR Blizzard Stake, direkt am Boden durchpassen muss.

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OT: Statt Leinenspanner verwende ich seit geraumer Zeit fast nur noch Jungle-Loops. Damit habe ich genug Variationsmöglichkeiten zum Abspannen und kann die Doppelschnur zum Verlängern sogar noch als Soft-Schäkel verwenden. (Das Schwarze ist übrigens ein Test-Tarp aus dem Cordura® Diamond-Ripstop-Nylon 6.6, was ich aufgrund der Querdehnung nicht empfehlen würde).

Zu 3.
Ich würde zu gut 3 Meter Länge raten. (Nimm ruhig 10 cm mehr, damit es am Ende auch wirklich 3 m werden)
Bei der Halbpyramide wird es bei Wind und Regen auf einen recht niedrigen Aufbau hinauslaufen. Mit diesem 3×2 Meter Tarp waren mir beim Gewittersturm die vorderen Abspannpunkte etwas zu hoch geraten. Der Wind drückte mehr Sprühregen als erwartet unters Tarp.

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VG. -wilbo-
 

Bearbeitet von wilbo
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Ich würde auch zu dem schwereren raten. Ich habe beide Stoffe schon verarbeitet und fand den 30den wesentlich angenehmer zu verarbeiten. Der 36er war ziemlich "schlüpfrig" in Ermangelung eines besseren Wortes. Der 30den-Stoff hingegen, blieb einfach da, wo er sein sollte. Also gerade wenn das dein erstes Projekt ist, nimm lieber den "schwereren".

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vor 20 Stunden schrieb khyal:

Hohe Dehnung tritt bei vernuenftigen Si-Nylon nur auf, wenn ein trockenes Tarp nass wird und auch dann ist die Dehnung so wenig, dass es bei einem stramm gespannten Tarp nicht weiter auffaellt, ich musste noch nie ein Tarp aus dem 36er Material dann nachspannen.

Das beruhigt mich, die Nässedehnung von Si-Nylon wird ja doch immer als heftiger Nachteil angeführt. Und ich hätte wirklich keine Lust, wegen ein paar Gramm Gewichtsersparnis nachts nachzuspannen, wenn es mal regnet oder der Stoff durch Kondenswasser feucht wird.

vor 19 Stunden schrieb wilbo:

Bisher wurden meine beschichteten Tarps aus Silpoly genäht und ich war von der geringen Wasseraufnahme, im Gegensatz zum Silnylon, echt verblüfft.

Bei Silpoly bin ich etwas vorsichtig, was man so von mangelnder Reißfestigkeit liest aber du prüfst deine Stoffe ja immer auf Herz und Nieren. Kennst du kurzfristig verfügbares Silpoly unterhalb von 40 g/m², denen du traust?

 

vor 19 Stunden schrieb wilbo:

Das mit den 250 g wird eher knapp werden, weil dafür das Stoffgewicht deutlich geringer sein müsste. Mit einem 24 g/qm DCF komme ich bei einem 170 x 300 cm Tarp, mit allen Schnüren auf 235 g.

Ich meinte tatsächlich das Tarp ohne Schnüre (aber mit Abspannschlaufen) unterhalb von 250 g. Mein Fehler, ich habe im Text oben nur die Heringe ausgeschlossen. Ich werde auf jeden Fall berichten, wo ich am Ende rauskomme.

 

vor 19 Stunden schrieb wilbo:

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Ich sehe bei dir einen Karabiner. Ich plane, je nach Wetter zwischen dem Aufbau als Halbpyramide (gutes Wetter) und asymetric holden (schlechtes Wetter) zu wechseln, also auch mal schnell umbauen. Dafür fände ich eine clip-bare Lösung an zwei längeren Abspannschnüren geschickt. Am leichtesten wären natürlich Plastik-Handschuhhaken, aber ob die genügend aushalten? Selbst kleine Karabiner wiegen ja schnell mal 4-10 g. Ansonsten habe ich noch einen etwas solideren Karabinerhaken (0,7 g) gefunden. Nutzt jemand ähnliches? Oder doch eher ein D-Ring an der Schlaufe und T-Stopper an der Schnur?

Die 3 m Länge sind gesetzt, da herrscht ja Einigkeit.

vor 18 Stunden schrieb Ledertramp:

Ich würde auch zu dem schwereren raten. Ich habe beide Stoffe schon verarbeitet und fand den 30den wesentlich angenehmer zu verarbeiten. Der 36er war ziemlich "schlüpfrig" in Ermangelung eines besseren Wortes. Der 30den-Stoff hingegen, blieb einfach da, wo er sein sollte. Also gerade wenn das dein erstes Projekt ist, nimm lieber den "schwereren".

Neben dem Gewicht würde mir auch die Farbauswahl beim 36er besser gefallen. Ist das schlüpfrige Material so schwierig, dass man sich da als Anfänger ständig vernäht und das Tarp versaut oder braucht man einfach länger und ist ständig am Fluchen?

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Moin!

Bei den Materialien bin ich ja immer offen für neue Erkenntnisse, daher habe gerade ein Stück schwarzes 6.6er Silnylon bei Extex mitbestellt.
Daraus werde ich ein Trapez-Tarp zum Material-Test nähen und mal schauen, wie es sich im Vergleich zum Silpoly, mit der Dehnung und der Gewichtszunahme bei Nässe verhält.

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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Ich habe für Philipp gerade nochmal überlegt, wo es breitere Stoffe für ein quick&dirty MYOG Tarp geben könnte.

Von Esvo kaufe ich meine schweren Materialien. Die haben aber auch eine Auswahl an leichtem Zeug. Hier zweimal was in 160er Breite:
https://www.esvocampingshop.com/de/nylon-stoff-meterware-goldbeige/

In Grün ist bei der Beschichtung etwas Pu mit dabei, was wahrscheinlich die Reißfestigkeit verringert.
https://www.esvocampingshop.com/de/supreme-ripstop-nylon-stoff-ultra-leicht-und-stark-dunkelgrun-160-cm-46-gr-m-30dn/

Wie sich diese Gewebe bei Nässe verhalten kann ich natürlich nicht sagen, aber hier wären Tester sehr willkommen. ;-)

VG. -wilbo-

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  • 2 Wochen später...
Am 23.7.2024 um 19:16 schrieb PhilippPhoenix:

Neben dem Gewicht würde mir auch die Farbauswahl beim 36er besser gefallen. Ist das schlüpfrige Material so schwierig, dass man sich da als Anfänger ständig vernäht und das Tarp versaut oder braucht man einfach länger und ist ständig am Fluchen?

Weder noch, ich finde, wenn man nicht 5  Daumen an der Hand und ne vernuenftige Naehmaschine hat, geht das noch, (klar geht z.B. 54g Si-Nylon, oder das 65g Bodenmaterial nochmal was easier zu naehen).... 10D Stoff ist da nochmal ne andere Nummer, als ich damals meine Overlock dazu gekauft habe, hatte ich natuerlich Stoffproben zwischen 10D und 500g Mischgewebe bei, um zu Testen, wie die unterschiedlichen Maschinen damit zurechtkommen, bei dem 10D meinten die beiden Schneiderinnen im Laden, da wuerden sie sich eher erschiessen, bevor sie mit sowas was naehen wuerden :mrgreen:

 

Am 24.7.2024 um 11:34 schrieb wilbo:

Von Esvo kaufe ich meine schweren Materialien. Die haben aber auch eine Auswahl an leichtem Zeug.

Habe ich frueher auch, gerade BW-Stoffe, dann hatte ich Riesentrouble mit denen, da sie bei ner groesseren Bestellung, die natuerlich vorab bezahlt wurde, viel zu wenig geliefert haben, da ging es was mehr Meter und es lies sich auch eindeutig durch die Frankierungsgewichte nachweisen, da wurde mehrfach versucht, es in recht heftigem Tonfall via Email und am Telefon abzublocken, erst nach einigen Versuchen, als ich intern beschlossen hatte, wenn sie jetzt nicht nachliefern, mache ich mit ein paar Motorradkumpels mal eben ne kleine NL-Runde mit Firmenbesuch und gehe es persoenlich abholen :mrgreen: haben sie sich mal dazu herabgelassen, den Rest zu liefern...


 

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vor 4 Stunden schrieb khyal:

erst nach einigen Versuchen, als ich intern beschlossen hatte, wenn sie jetzt nicht nachliefern, mache ich mit ein paar Motorradkumpels mal eben ne kleine NL-Runde mit Firmenbesuch und gehe es persoenlich abholen

Dafür hab ich meinen Outdoor-Buddy. Der war Seargent-at-arms bei den Bandidos. Er ist mein persönlicher Reklamations-Beauftragter. Haut bisher prima hin. 😎

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Am 23.7.2024 um 19:16 schrieb PhilippPhoenix:

Am leichtesten wären natürlich Plastik-Handschuhhaken, aber ob die genügend aushalten? Selbst kleine Karabiner wiegen ja schnell mal 4-10 g. Ansonsten habe ich noch einen etwas solideren Karabinerhaken (0,7 g) gefunden. Nutzt jemand ähnliches? Oder doch eher ein D-Ring an der Schlaufe und T-Stopper an der Schnur?

Moin!

Möchte ich bei den Abspannschnüren Gewicht sparen, und keine Knoten machen, nehme ich Knebel-Knöpfe.
Wenn ich deren Nutzung von vornherein einplane, nähe ich die Abspannschlaufen zwischen den Tarp-Ecken einfach kleiner. Dann kann ich die Toggel direkt ins Gurtband einschlaufen. Allerdings muss ich dann den Leinenspanner von der Herings-Seite aus nachspannen. Durch die Knopflöcher der Toggel ist das leider zu schwergängig.

Die Luxus-Variante sind Cord-Locs mit Toggel. Davon habe ich Abstand genommen, weil sonst die Tarps noch teurer werden würden. Und wahrscheinlich ist die Kombi am Ende genauso schwer wie die Karabiner ...

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Aber auch ein Spannhaken mit einem Schnur-Ring funktioniert ganz gut.
Nachteil bei diesen Spannhaken ist, dass die Schnüre beim Einpacken abfallen. Zum Fixieren müsste der Schnur-Ring aus dickerem Material sein, 3,5 oder besser 4 mm.

Aber auch die Abspannschnur muss für diese Haken etwas stärker sein. 2 mm rutschen bei Nässe und kräftigem Zug irgendwann durch. Ein Durchmesser von 2,5 mm funktioniert hingegen perfekt.

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Handschuh-Haken verwende ich nur, wenn ich eine Sollbruchstelle an einem Lifter haben möchte.
Beim Knebelknopf fliegt eher der Hering raus, als dass sich die Verbindung löst. Mit den Spannhaken habe ich in dieser Richtung noch keine Erfahrungswerte gesammelt.

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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vor 13 Stunden schrieb schwyzi:

Dafür hab ich meinen Outdoor-Buddy. Der war Seargent-at-arms bei den Bandidos. Er ist mein persönlicher Reklamations-Beauftragter. Haut bisher prima hin. 😎

8-)OT: jaja die alten Zeiten mit Colours hinten auf der Motorradjacke, keiner nimmt dir die Vorfahrt, schneidet Dich, in Restaurants ist immer ein Tisch frei :mrgreen: Es ist halt im Normalfall in D deutlich entspannter geworden, wenn man dem Anderen entspannt in Augenhoehe begegnet, kommt man prima klar, aber fuer die seltenen Faelle gibt´s ja AC/DC if you want to have blood...:mrgreen:
 

 

vor 6 Stunden schrieb wilbo:

Möchte ich bei den Abspannschnüren Gewicht sparen, und keine Knoten machen, nehme ich Knebel-Knöpfe.

Yes verwende ich fuer manche Zwecke auch seit vielen Jahren, bei Karabinern finde ich haeufig auch den Nachteil, dass die in Sturmabspannungen eingehakt, eine gewisse Masse & Umfang haben und wenn es richtig heftig wird, bei scheuerndem / schlagendem Zelt o.A. auch das Zelt beschaedigen koennen.

Starkwind-Abspannleinen die ganze Zeit am Zelt finde auch auch nix, meist brauch man sie nicht, wickeln sich u.U. ab, baumen rum, schlagen evtl bei leichtem Wind usw und es kann beim Aufbau in Starkwind auch passieren, dass die sich so ineinander vertuedeln, dass man das Zelt nur noch nach Entwirren aufgebaut bekommt (siehe auch die Island-Notfall-Schilderung hier im Forum)

Im Zuge von KISS ist meine Empfehlung -> Leinenspanner in Leine mit Schlaufe zur Heringsseite (auch einfacher, wsenn man es um andere Sachen als nen Hering rumlegen will, wie Stein(kannte), Pfosten, was halt da ist) mit entsprechenden Leinenspannern ist es dann auch kein Prob sehr duenne Leinen zu verwenden -> auf der Zeltseite einfach eine via Bulin/Palstek geknotete Schleife, die man durch die Abspannschlaufe schiebt und dann die Leine mit dem anderen Ende voran durchschiebt, das klappt auch noch mitten in der Nacht im Regensturm ohne Lampe fuer Knotenhasser :mrgreen:
Kein Rumgenaehe mit Gurtbaendern, voellig Wurscht, wie gross oder klein die Schlaufen am Zelt sind usw, keine extra Plastikteile wie irgendwelche Haken, Knebel o.a. besorgen muessen...
 


 

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Am 21.7.2024 um 21:24 schrieb PhilippPhoenix:
  • --> es geht mir also darum, einen Regenschauer/ eine Regennacht zu überstehen und bei einem Sommergewitter nicht völlig abzusaufen. Ich würde damit aber nicht wochenlang in den Sarek losziehen oder tagelang bei Schietwetter abwettern wollen.
  • Aufbauform: Halbpyramide und bei Schietwetter eher asymetric holden

Moin!

Kurzes update.
Gestern gab es bei uns einen soliden Gewittersturm mit sintflutartigen Regenfällen.
Bei diesem "asymetric holden" SetUp ist am Fußende und im mittleren Bereich einiges an Spray unters Tarp gedrückt worden. (Länge vom Tarp 3 Meter)

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Der größte Teil des Sprays wurde vom Bivy abgehalten. Am Reissverschluss ist ein wenig Regenwasser eingedrungen, aber auch nur, weil ich nicht im Bivy lag. Ansonsten wäre ich natürlich weiter nach hinten gerückt und die Matte wäre trocken geblieben.
Der Kopfbereich und der Schlafsack im Bivy, blieb überraschenderweise vollkommen trocken.

Wenn ich Sprühwasser durch Wind komplett vermeiden möchte, kommt ich um eine dreiseitig geschlossenes shelter nicht herum.

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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vor 9 Stunden schrieb wilbo:

Wenn ich Sprühwasser durch Wind komplett vermeiden möchte, kommt ich um eine dreiseitig geschlossenes shelter nicht herum.

Und das sagst du jetzt, nachdem ich bis aufs Nähte versiegeln alles fertig habe 😅

Spaß beiseite,  ich denke auch, dass diese Größe bei heftigen Unwettern an ihre Grenzen kommt. Vielleicht hat man im A-Frame noch etwas mehr Schutz.

Und der asymetric holden Aufbau von Papa Hiker ist geschlossener als deine Variante. Er hat die kurzen Seiten komplett am Boden, ein Trekkingstock am rechten Lifter(wie auf deinem untersten Bild) aber der andere Stock von der Eingangsseite ist nicht wie bei dir im rechten Drittel, bei seinem Aufbau dagegen im linken Drittel.

Soweit aber nur alles Theorie von mir. Erstmal Abdichten, dann Testen und anschließend kann ich gerne Erfahrungen teilen.

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vor einer Stunde schrieb PhilippPhoenix:

Und das sagst du jetzt, nachdem ich bis aufs Nähte versiegeln alles fertig habe 😅

Na ja, bei dem Unwetter war ich überrascht, dass es überhaupt noch stand. :grin:
Ansonsten, denke ich ebenfalls, mit einem niedrigeren Aufbau weniger Sprühwasser unters Tarp zu bekommen.

VG. -wilbo-

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Endlich ist das Tarp fertiggenäht, hier folgt eine Beschreibung für Dummies, die wie ich erstmals an der Nähmaschine sitzen.

Ein großes Dankeschön an @wilbo, der meine vielen Fragen geduldig beantwortet hat 🙌

Materialien (alle von extremtextil):

Gesamtkosten 68 €

Das wichtigste vorab --> Gewicht:

  • Tarp 180 g
  • Abspannleinen 12 g
  • Ich werde noch elastische Abspannschnüre an 5 Punkten anbringen, die wiegen bei meinem alten Tarp ca. 3 g in Summe.

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Ich hatte es nicht erwartet, aber bin unter 200 g gelandet. Wenn es jetzt noch hält...

Nähprozess:

1. Schneiden

Lieferung gesichtet und zunächst gewundert, wieso mein toller Stoff am Rand so kaputt ist und sogar Löcher hat. @wilbo kann mich beruhigen: das ist normal so. Ich überlege, den Rand aus Faulheit dranzulassen, das kann man laut ihm machen (auch einfacher zu nähen da weniger glitschig) aber nimmt auch mehr Wasser auf --> also entferne ich ihn.

Mit der Nähschere meiner Frau gelingt das Schneiden sehr gut, mit einer normalen Haushaltsschere bin ich davor verzweifelt. Um die Ripstopfäden besser zu sehen, an denen ich meinen Schnitt orientiere, hilft eine Taschenlampe, die mir von unten durch den Stoff entgegenscheint. Licht von oben wird dagegen lediglich störend reflektiert.
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Bei der Gelegenheit begradige ich auch gleich den erstaunlich schiefen Schnitt, den extremtextil beim Schneiden fabriziert hat. Mir bleibt eine rechteckige Fläche von 309,5 cm x 151,0 cm erhalten, die 169 g wiegt (ziemlich genau 36 g/m², top).
Und siehe da, die abgeschnittenen Ränder wiegen ganze 9 g und bringen mein Ultraleicht-Trekking Herz heftig zum pochen 🥳
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Anschließend nehme ich eine Müslischüssel und einen weißen Stift und zeichne Kreise auf den Zeltbodenstoff. Auch diese werden ausgeschnitten. Ich benötige für meine gewählten Abspannpunkte

  • 4 Ecken --> 4 x 1/4 Kreis
  • 6 x Kanten --> 6 x 1/2 Kreis
  • 2 x Lifter --> 2 x Vollkreis

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Nach dem Schneiden merke ich, dass die Viertelkreise doch recht klein werden, wenn man noch den Rollsaum abzieht (siehe einer der Viertelkreise mit den Falten vom Rollsaum). Diese also nochmal neu mit einer größeren Müslischüssel.20240801_140457.thumb.jpg.9478bf71783d82b62e2876c917c9120b.jpg

2. Nähmaschine kennenlernen und testen

Zunächst einmal die Bedienungsanleitung wälzen, Unterfaden von der Rolle abrollen. Oberfaden einfädeln und damit den Unterfaden hochziehen. War doch ganz einfach.

Extremtextil empfiehlt auf ihrer Nadel-Garnempfehlungs-Seite für SilNylon und eine Garnstärke von 75 (ich habe 80) eine 90/100 microtex-Nadel. Habe ich nicht und nehme stattdessen eine 90er Jeans aus dem Sammelsurium meiner Frau. Auch diese ist schnell eingebaut, ist alles echt kein Hexenwerk.
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Ich nähe erstmal zwei der zu klein geratenen Viertelkreise aufeinander. Die Büroklammern funktionieren schon mal nicht gut.
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Von Hand halten bzw. mit einer Wäscheklammer funktioniert es besser. Schnell erwerbe ich 60 bunte Klammern, die mir der große Fluß am nächsten Tag in den Briefkasten spült. Auf die Kleberei mit einem Pritt-Stift habe ich keine Lust und ich will mein heiliges Material auch nicht unnötig mit Stechnadeln befiedern.

In der Zwischenzeit übe ich einen Rollsaum. Ich habe größte Probleme mit der "digitalen" Geschwindigkeit der Nähmaschine. Drücke ich das Fußpedal leicht, summt die Maschine aber bewegt sich nicht, drücke ich etwas mehr, rattert sie urplötzlich los wie die Deutschen wenn sich eine neue Kasse öffnet und ich komme mit Stoff führen nicht hinterher - ein Problem, das sich leider nicht wesentlich bessern sollte.
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Auch beim Fadenvernähen habe ich Probleme, da sich beim Umlegen vom Vorwärts- in Rückwärtsgang und umgekehrt Falten bilden. Ich merke, dass ich beim Fadenvernähen im Gerade- statt Zickzack-Stich viel weniger Probleme habe und übernehme das so.

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3. Abspannverstärker aufnähen

Jetzt wird es ernst. Etwas aufgeregt wage ich mich an das finale Material. Allerdings nur im Handbetrieb beim Zickzack-Stich (=manuelles Drehen vom Handrad), um das oben beschriebene Problem mit der Geschwindigkeit zu umgehen. Hieß die Anleitung nicht mal quick&dirty Tarp? Quick ist da bei mir gar nichts. Dirty schon eher.
Mal mehr mal weniger gut gelingt mir das Aufnähen der Verstärkungsteilkreise auf der Innenseite des Tarps an den Ecken und Rändern. Ein paar Hantelscheiben helfen ungemein, den Stoff auf dem Tisch zu halten, sodass kein unnötiger Zug auf dem Stoff lastet.

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4. Rollsaum nähen

Ich schlage den Saum zweimal um und fixiere den Stoff mit einer Klammer. Das wiederhole ich alle 3 cm. Wieder nichts mit quick. Aber es funktionert gut und ich kann dieses Mal im Geradestich sogar den Segen einer elektrisch betriebenen Nähmaschine genießen. Nachdem die Maschine urplötzlich losrast, muss ich das Gaspedal wieder etwas lockern und komme dann in eine entspanntere Geschwindigkeit.

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Ich bin zunächst zufrieden mit der Arbeit. Das Tarp misst jetzt 297 cm x 145 cm an der Außenkante. Ich habe beim Rollsaum doch nur ca. 5 mm pro Faltung eingeschlagen, wieso habe ich denn auf einmal über 10 cm verloren? Ich messe nochmal am First und sehe dort 307 cm. Offensichtlich habe ich den Stoff an der Kante beim Nähen irgendwie "gestaucht".

5. Abspannschlaufen auf Ecken nähen

Ich orientiere mich an wilbos Design und nähe das Band auf den Rollsaum (Zickzackstich).

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6. Lifter anbringen

Wieder zurück in den Handbetrieb wechselnd, nähe ich die zwei Vollkreise von außen an das Tarp. Obwohl meine Frau mir unter die Arme greift (sie dreht das Handrad, ich halte und führe die Stoffe) wirft der Stoff beim Schließen des Kreises eine kleine Falte.

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7. Schlaufen aufnähen

Anschließend werden auch hier die Abspannschlaufen mit Geradestich aufgenäht. Trotz kleiner Falten bin ich in Summe zufrieden.

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7. Lifter nahtversiegeln

Hier ist mir bei der Planung ein Fehler unterlaufen. Ich habe ein Sil-beschichtetes Tarp und PU-beschichtete Verstärker gekauft, da ich keine Sil-Verstärker in der gewünschten Dicke gefunden hatte. Daher auch das Seam Grip + WP, das die Nähte der PU beschichteten Vestärker und die angebrachten Bandschlingen abdichten soll. Ich wollte für mein eines Projekt nicht zwei Nahtversiegler kaufen.

Gleichzeitig dachte ich, dass die Verstärker immer direkt an die Bandschlingen genäht werden. Das führt zu dem Problem, dass ich die Nähte von außen am Verstärker zwar dicht bekomme, aber Wasser seitlich zwischen Verstärker und Tarp eindringen könnte. Erst im Nachhinein lerne ich von @wilbo, dass es wohl auch andersrum geht, also Abspannschlinge auf Tarp und der Verstärker auf der anderen Seite vom Tarp. Dann hätte ich das Ganze von innen abdichten können und bedeutend weniger Wasser sollte (in der Theorie) zwischen Tarp und Verstärker gelangen.

Wilbo rät mir, das Seam Grip + WP stark mit Aceton zu verdünnen, damit es relativ tief in die Naht einläuft und nicht nur oberflächig abdichtet. Ich habe kein Aceton zu Hause und denke an Nagellackentferner. Da auch dieser nicht im Haus ist, weiche ich schließlich auf Spitirus aus und verdünne bis zu einer wässrigen Lösung. Anschließend tupfe ich die Naht großzügig ein. 20240809_204551.thumb.jpg.8ac08df76ce429295f55a14a9b38f624.jpg

Von unten sehe ich Flüssigkeitstropfen zwischen dem Verstärker und dem Tarp. Es hat den Abdichter also tatsächlich reingezogen und ich habe wieder Hoffnung auf ein dichtes Dach über dem Kopf.

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Die Dichtigkeit muss ich mal noch testen und ggf. doch noch ein Sil-Nahtabdichtungsmittel von innen auftragen.

8. Abspannschnüre

Ich schneide zwei Schnüre mit jeweils 3,0 m ab, und knote ein Ende an die kleinen Plastikkarabiner. Diese hatte ich als leichte und (im Gegensatz zu Handschuhhaken) vermeintlich robuste Anklipsoption gekauft aber war von der kleinen Größe etwas überrascht. Ob die ausreichend stabil sind?

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Auf der anderen Seite fädle ich die Line Loks ein und vernkote.

Aufbau

Ich teste im Garten zunächst den Aufbau als Halbpyramide und anschließend noch die für schlechtes Wetter gedachte asymetric holden Konfiguration à la Papa Hiker. Für letztere habe ich den Aufwand mit den Liftern betrieben.

Halbpyramide:
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Asymetric holden:

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Detailaufnahmen:

Das weißliche am Lifter ist Kreidepulver, das ich in Ermangelung von Talkum auf die Nahtversiegelung gestreut habe, um ein ungewolltes Verkleben zu verhindern.

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In 10 Tagen geht es hoffentlich auf eine kurze Tour. Eigentlich sollte es schon am kommenden Wochenende losgehen, aber die Wettervorhersage ist mir für eine Gebirgstour aktuell zu gewittrig.

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von PhilippPhoenix
Doppelt eingefügte Bilder gelöscht
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vor 19 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

Mit der Nähschere meiner Frau gelingt das Schneiden sehr gut, mit einer normalen Haushaltsschere bin ich davor verzweifelt.

Unbeschichtete Stoffe wie IZ-Material kann man Anschneiden und dann reissen, Beschichtete geht nur Schneiden, ich finde ein gerader Schnitt ohne Zacken geht mit Rollenschneider & Unterlage fixer als mit ner Naehschere.
 

vor 19 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

Bei der Gelegenheit begradige ich auch gleich den erstaunlich schiefen Schnitt, den extremtextil beim Schneiden fabriziert hat.

Hatte ich bei Extex noch nie, aber ein paar Mal bei AD, ok ein  bis 2 Schnitte mehr den man machen muss

 

vor 19 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

Ich habe größte Probleme mit der "digitalen" Geschwindigkeit der Nähmaschine. Drücke ich das Fußpedal leicht, summt die Maschine aber bewegt sich nicht, drücke ich etwas mehr, rattert sie urplötzlich los

Evtl mal, wenn du Spass dran hast, ne Maschine mit stufenloser Geschwindigkeits-Vorauswahl kaufen, dann schiebst Du fuer tricky Stelle an der Maschine die Geschwindigkeit runter.

bei solchen Stoffen funktioniert ne microtex-Nadel besser als ne Jeans-Nadel.

Spar Dir die ganze Hefter/klammerei, z.B. beim rollsaum bzw Kappnaht fsaltest Du die erstenm cm ein, klemmst mit dem Naehfuss ein, stelst die Maschine auf Nadel unten um, nun ist der Stoff gefaltet in der Naehmaschine fixiert, ich falte dann ca 80 - 100  cm vor der Maschine auf dem Anschubtisch (einfacher Falttisch aus dem Baumarkt, der in der Hoehe zum Naehtisch (bei Gruppen isses der Esstisch) Rollsaum bzw Kappnaht ein, halte das mit der einen Hand straff und mit der anderen Hand ziehe ich den Stoff seitwaerts vom Naehfuss streaff, dass ich keine Falte einnaehe, ratter dsie 70 cm fullspeed runter, falte, fasse um die naechsten 80 cm usw
So kriege ich sehr fix z.B. bei nem 3*2,4 Tarp die 14 m Naht runtergerattert.

 

vor 19 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

Erst im Nachhinein lerne ich von @wilbo, dass es wohl auch andersrum geht, also Abspannschlinge auf Tarp und der Verstärker auf der anderen Seite vom Tarp. Dann hätte ich das Ganze von innen abdichten können

 

vor 19 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

Wilbo rät mir, das Seam Grip + WP stark mit Aceton zu verdünnen, damit es relativ tief in die Naht einläuft und nicht nur oberflächig abdichtet. Ich habe kein Aceton zu Hause und denke an Nagellackentferner. Da auch dieser nicht im Haus ist, weiche ich schließlich auf Spitirus aus und verdünne bis zu einer wässrigen Lösung. Anschließend tupfe ich die Naht großzügig ein.

Finde ich alles viel zu kompliziert, Verstaerkung auf der "Innenseite" aufnaehen, Schlaufe auf der Aussenseite durch den Tarpstoff, dann hast du aussen, wo das Regenwasser ja ankommt, eine runde Zickzacknaht (von der Verstaerkung) und die 2 oder 3 Riegelstiche oder ne Zickzack-Naht auf dem schmalen Schlaufenband, fix Seamgrip +Sil druebergeschmiert, fertig, haelt bei mir an div Tarps selbst bei tagelangem Schweineregen dicht.


Was ich dir nur raten kann, falls Dir das Naehen richtig Spass macht, aergere Dich nicht zu lange mit ner einfachen Maschine rum, kauf Dir ne vernuenftige Naehmaschine, geh in einen Naehmaschinenladen mit den duennsten und dicksten Stoffen, die Du Naehen willst (bei mir D10 bis 500g / m² Mischgewebe) und probiert aus, wie Du bei den verschiedenen Maschinen zurecht kommst und die mit den verschiedenen Stoffen, bei mir ist es dann damals eine voellig andere Maschine geworden, als ich gedacht habe.

Wenn man haeufiger die Faeden wechselt, z.B. wegenb unterschiedlichen Stofffarben, ist ein Fadeneinfaedler an der Maschine klasse, auf die liegende Unterspule mit automatrischer Fadenspannung hinter einem durchsichtigen Sichtfenster (nie wieder geht Dir der Unterfaden aus, ohne dass Du es merkst) wollte ich auch nicht mehr verzichten, wenn ich nicht gerade dicke Sachen wie Gurtbaender oder besagte 500g Stoff naehe, kann ich auch die Oberfaden-Spannung der Automatik ueberlassen, Geschwindigkeitsvorwahl hatte ich ja schon erwaehnt, digitale Stichweiten/Breiteneinstellung finde ich auch nice to have und halt nen kraeftigen Motor.
Obertransport kan ich zwar auch mit nem anderen Naehfuss machen, auch mal ausprobiert, brauche ich aber nie, ich habe fuer meine Janome damals 400 € im Fachladen bezahlt.
Wenn Du viel Stoffe zusammen naehst, kommt irgendwann spaeter noch ne Overlock dazu, die erleichtert viel bzw spart Fummelei und Zeit, aber erst spaeter, da spielst Du mit 4 Faeden / Nadeln, 4 unterschiedlichen Fadenspannungen, Differentialtransport usw rum, bis Du da, gerade bei sehr duennen Stoffen wie D10 die perfekten Einstellungen gefunden hast (fuer jeden Stoff ne Andere) brauchst Du etwas, bei mir ware es viele Flueche und Kaffeepausen :mrgreen:


 

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Na, das sieht doch für ein Erstlings-Werk ganz gut aus! ;-)

vor 19 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

Ein großes Dankeschön an @wilbo, der meine vielen Fragen geduldig beantwortet hat 🙌

Gerne!

vor 19 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

Ich hatte es nicht erwartet, aber bin unter 200 g gelandet. ...

Sehr cool, hätte ich nicht gedacht.

vor 19 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

Ich habe größte Probleme mit der "digitalen" Geschwindigkeit der Nähmaschine. Drücke ich das Fußpedal leicht, summt die Maschine aber bewegt sich nicht, drücke ich etwas mehr, rattert sie urplötzlich los ...

Bei meiner neueren Pfaff gibt es am Pedal einen Schalter für langsamen und schnellen Transport. Vielleicht hat Eure Maschine das ja auch?

vor 19 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

Auch beim Fadenvernähen habe ich Probleme, da sich beim Umlegen vom Vorwärts- in Rückwärtsgang und umgekehrt Falten bilden.

Manchmal zieht sich bei meiner alten Pfaff im Rückwärtsgang ebenfalls der Faden ungleichmäßig in die Naht. Zum Verriegeln drehe ich dann das Nähstück um 180 Grad und verriegel das Nahtende im Vorwärtsgang.

vor 19 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

Obwohl meine Frau mir unter die Arme greift (sie dreht das Handrad, ich halte und führe die Stoffe) wirft der Stoff beim Schließen des Kreises eine kleine Falte.

Lifter und Stangentaschen, die direkt auf die Fläche genäht werden, hefte ich mit reichlich Nageln an Ort und Stelle.
Der "Dreifach-Zick-Zack" arbeitet dabei besser als der „normale“, da die Nadel seitlich sticht, während sich der Transport nur in kleinen Schritten vorwärts bewegt. https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/4837-dünnen-stoff-meistern/?do=findComment&comment=71722

vor 20 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

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Hier sieht man an den „Faden-Ecken“ des Zickzack-Stichs, dass die Fadenspannung noch nicht ganz optimal eingestellt war.

vor 20 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

und knote ein Ende an die kleinen Plastikkarabiner. Diese hatte ich als leichte und (im Gegensatz zu Handschuhhaken) vermeintlich robuste Anklipsoption gekauft aber war von der kleinen Größe etwas überrascht. Ob die ausreichend stabil sind?

Ich bin gespannt, was Du berichtest.

vor 20 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

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Immer wieder schick, wie gut sich Silnylon in Form zieht!

vor 20 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

In 10 Tagen geht es hoffentlich auf eine kurze Tour.

Viel Spaß mit Deinem ersten, eigenen Tarp!

VG. -wilbo-

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vor einer Stunde schrieb khyal:

halte das mit der einen Hand straff und mit der anderen Hand ziehe ich den Stoff seitwaerts vom Naehfuss streaff, dass ich keine Falte einnaehe

Tolle Idee. Das klingt nach erheblich weniger Arbeit 🙂

vor einer Stunde schrieb khyal:

Finde ich alles viel zu kompliziert, Verstaerkung auf der "Innenseite" aufnaehen, Schlaufe auf der Aussenseite durch den Tarpstoff

Ja, das war definitiv mein größter Fehler. Ich dachte fälschlicherweise, ich würde es mir einfach machen, wenn ich alles nur mit Seam Grip + WP mache und nicht zusätzlich noch + Sil brauche und eben auch, dass die Schlaufe auf die Verstärkung müsse und daher nach außen.

Habe auch überlegt, es nochmal aufzutrennen und doch von innen dran aber das trägt am Ende auch nicht zur Stabilität ein, wenn ich nochmal drübernähe. Dann wohl eher zusätzlich von innen mit Seamgrip + Sil versiegeln.

vor einer Stunde schrieb wilbo:

Bei meiner neueren Pfaff gibt es am Pedal einen Schalter für langsamen und schnellen Transport. Vielleicht hat Eure Maschine das ja auch?

Leider nichts gefunden, ist eine relativ einfache Maschine habe ich das Gefühl.

 

vor einer Stunde schrieb wilbo:

Zum Verriegeln drehe ich dann das Nähstück um 180 Grad und verriegel das Nahtende im Vorwärtsgang.

Das habe ich tatsächlich auch ein paar Mal gemacht und hat gut funktioniert. Ist nur lästig die langen Stoffbahnen mitzudrehen.

 

vor einer Stunde schrieb wilbo:

Ich bin gespannt, was Du berichtest.

Ich habe noch 2 übrig und hatte überlegt, die mal bis zum Bruch zu belasten. Ist halt nur die Frage, ob/wie man eine Angabe von X kg dann einordnen. Ist vermutlich nur im Vergleich zu anderen Varianten aussagekräftig. Oder könntest du mit so einer Angabe was anfangen?

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vor 46 Minuten schrieb PhilippPhoenix:

. Ich dachte fälschlicherweise, ich würde es mir einfach machen, wenn ich alles nur mit Seam Grip + WP mache und nicht zusätzlich noch + Sil brauche

Wieso zusaetzlich, wie ich es beschrieben habe, brauchst Du nur Seamgrip +Sil.

 

vor 49 Minuten schrieb PhilippPhoenix:

und eben auch, dass die Schlaufe auf die Verstärkung müsse und daher nach außen.

Noe, denk es mal physikalisch mit Kraftvektoren durch...

Ich glaube wir sind uns einig, dass durch eine benutzte Abspannschlaufe aussen auf der Flaeche ein Kraftvektor entsteht, der in einem steilen Winkel von der Tarpflaeche "weggeht"
Ich glaube wir sind uns auch einig, dass der Si-Nylon Stoff von den 3 Materialien Schlaufe, Verstaerkung, Stoff am Wenigsten durch die Schlaufennaht belastet werden sollte.

Wenn Du nun die Verstaerkung aussen aufnaehst und darauf die Schlaufe, ist die unterste Schicht das Tarp und bei Benutzung der Schlaufe werden die Naehte im Tarp entsprechend dem Kraftvektor auf Zug im Stoff als unterste Schicht belastet und wenn Du dann noch unsauber evtl etwas faltig in Verstaerkung oder Stoiff gearbeitet hast, koennen an ein paar Nahtstichen hohe Belastungen auftreten.

Naehst Du die Verstaerkung innen auf, ist der Tarpstoff die Mittelschicht, der Kraftvektor wirkt erstmal durch die Schlaufennaht auf die Verstaerkung, wird dort flaechig auf den Stoff uebertragen und nur ein Teil der Kraft (aufgespaltener Kraftvektor) wirkt sozusagen seitwaerts auf die Naht der Verstaerkung.
Finde ich schon mal von der Kraftverteilung besser und ist halt schneller / einfacher abzudichten.

Aber mach dich nicht jeck, man sieht an jedem eigenen Naehprodukt immer Macken, die kein Anderer sieht.
Ich wuerde mir auch die Abdichtung von innen erstmal sparen, warte erstmal ab, ob ueberhaupt was durch kommt.
Du hast ja von aussen gedichtet, auch wenn es jetzt natuerlich bloed war, dass da genau die 2 Beschichtungen aufeinanderkamen, die unterschiedliche Nahtdichter brauchen, aber Wassertropfen haben auch ne Oberflaechenspannung und kommen deswegen durch sehr kleiner Loecher gar nicht durch.
Ich hatte z.B. mal ein Tarp an Freunde ausgeliehen und die hatten wohl den Grill bei Wind etwas nah dran stehen, dadurch waren an einem Ende jede Menge Mini-Glutloecher im Tarp, da ist aber bei Regen kein Wasser durchgetropft.
Ich seh da Nahtdichtungen immer auch nur zum Teil als Tropfschutz an, sondern auch als Fixierung / Staerkung der Naht, ist mit ein Grund, weswegen ich mit ungepanschtem Nahtdichter arbeite.

Aber ich glaube, ueber so einen Kram koennte man ne Nacht am Lagerfeuer durchdiskutieren, viele Wege fuehren nach Rom und ist doch klasse, dass wir so einen Kram alle unterschiedlich machen.


 

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vor 9 Stunden schrieb PhilippPhoenix:

Ich habe noch 2 übrig und hatte überlegt, die mal bis zum Bruch zu belasten. Ist halt nur die Frage, ob/wie man eine Angabe von X kg dann einordnen. Ist vermutlich nur im Vergleich zu anderen Varianten aussagekräftig. Oder könntest du mit so einer Angabe was anfangen?

Moin!

In den nächsten Wochen werde ich mir so ein improvisiertes Stoff-Test-Setup bauen, was die Jungs von Nortent in Verwendung haben. Damit kann ich dann wenigstens grob vergleichen, welche Stoffqualität ich gerade in Nutzung habe.

Ich vermute, dass man mit sowas auch Karabinerhaken kaputt spielen könnte. :mrgreen:

btw. Vielen Dank für Deine ausführliche Dokumentation! Die Näharbeit zum Fotografieren zu unterbrechen, ist schon extrem nervig. Aber ich denke, es hilft hier vielen, sich einfach mal an so ein Projekt heranzuwagen.

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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