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Ultraleicht Trekking

Alleine unterwegs


DaNilz

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Jetzt bin ich zwar schon ein paar Jährchen im "Wander-Business", aber ich war bisher tatsächlich noch nie für mehrere Tage allein unterwegs. :-D 

Anfang September habe ich jedoch ein kleines Zeitfenster für eine Tour, die ich auf jeden Fall machen möchte, auch wenn niemand aus meiner üblichen Begleitung Zeit hat. 

Aus diesem Grund werde ich wohl allein losziehen. Packlisten mäßig kein Problem, weil wir sowieso immer für uns allein packen, aber nichtsdestotrotz würden mich vor allem Erfahrungsberichte interessieren von denjenigen, die regelmäßig solo unterwegs sind. Um ganz ehrlich zu sein, habe ich da ein bisschen Bammel vor :-)  

Ein paar Zugeständnisse an meine Frau habe ich schon gemacht: Ich übernachte auf Hütten und nicht unter dem Tarp und ich schaffe mit Messenger GPS Gerät an.  

Wie geht ihr mit dem Alleine sein um? Für mich ist das etwas ganz Neues, ich war in meinem Leben eigentlich noch nie allein. Die Strecke, die ich gehe, wird auch eher einsam sein. 

https://www.komoot.com/de-de/collection/2667004/-sdp-01-stilfser-joch-bis-passo-tonale

 

Hört ihr Musik? Gebt ihr euch voll der Landschaft hin? Nehmt ihr was zu lesen mit? Oder genießt ihr es sowieso einfach, mal niemanden um euch zu haben? 

 

Meine UL Liste für's Gebirge 2024/2025: https://www.lighterpack.com/r/as5q0w

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Bis auf wenige Ausnahmen mache ich meine Touren eigentlich immer alleine und sehe da kein Problem drin. Den Bammel kenne ich auch, aber mir ist noch nie irgendwas schlimmes passiert. Ganz im Gegenteil hatte ich auf jeder Tour viele schöne Erlebnisse. Tiere begegnen mir recht häufig. Sie blieben bisher aber immer auf Abstand, egal ob ich mitten im Wald im Zelt lag oder in einer Schutzhütte. Für die etwas zähen Abschnitte ohne landschaftliche Highlights nehme ich mittlerweile meine Kopfhörer mit. Davon packe ich mir dann einen ins Ohr und tanze hüpfend durch den Wald. Wenn mich da mal jemand bei beobachten würde... 😂 Eigentlich hoffe ich jedesmal, ein paar andere Thruhiker zu treffen, aber das bewahrheitet sich leider nur sehr selten, weshalb ich dann meistens doch alleine bin. Deshalb fange ich dann auch spätestens am dritten Tag an, Selbstgespräche zu führen... 😅

@DaNilz Viel Spaß und alles Gute für deine erste Solo-Tour.

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Hallo,

ich bin schon seit Jahren alleine unterwegs und liebe es!

Der Moment, wo es los geht und ich nur noch für mich selber zuständig bin ist einfach großartig :-)

Was auf die Ohren gibt es unterwegs nicht, gerade im Wald will ich hören, wenn es um mich herum knackt o.ä.

Langeweile hatte ich noch nie und wenn du abends auf der Hütte bist, hast du eh Gesellschaft.

Für die Sicherheit lasse ich mich von Mann und Bruder tracken und dann freue ich mich nur noch , unterwegs zu sein.

Also einfach losgehen und dann schauen, ob's dir gefällt - viel Spaß!

 

Bearbeitet von bifi
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Bin viel alleine unterwegs, jede laengere Solotour ist auch eine Reise ins eigene ich, finde ich klasse, wenn man sich und sein Handeln im Grossen / Ganzen mag, no Prob :cool:

Ich hoere nur Hoerbuch zum Einschlafen oder bei laengeren Strecken im Public Transport / Autofahrten.

Gibt doch immer was zu tun, oder Tiere zu beobachten usw

Ja das Restrisiko ist etwas hoeher, aber abends in ner Grossstadt unterwegs zu sein oder in D im Strassenverkehr ist imho ein hoeheres Risiko und evtl suboptimale Entscheidungen zuliebe eines Reisepartners zu treffen, kann evtl auch ein Risiko sein. Zwischendurch freue ich mich auch ueber Touren mit Buddies bzw zufaellige Treffen unterwegs...

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Moin,

ich bin auch fast immer solo unterwegs, sei es auf Mehrtagestouren auf Island, Eifelsteig oder Mehrtagestouren im Sauerland; ich find's klasse! Ich kann machen was ich will und wann ich will, kann bei der Wanderung die Gedanken schweifen lassen, abends noch was lesen und mich der Tour hingeben.

Man sollte aber auch nur mit sich selbst klar kommen, dann aber auf jeden Fall fette Empfehlung!

Beste Grüße,

Markus

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Nun, ich brauche mich gar nicht zu fragen wie ich mit dem alleine sein umgehe, eher im Gegenteil, eher frage ich mich kurz vor Tourende wie ich denn jetzt wieder mit dem nichtalleine sein umgehe, da brauchts immer ein paar Tage zur "Reintegration", hehe ... klar, das ist natürlich eine Sache des eigenen Typs, introvertiert, extrovertiert, socialmediaabhängig, TVabhängig, Musikabhängig, ständig mit irgendwem messagen oder telefonieren zu "müssen"... brauche ich alles nicht, auf Tour bin ich eben einfach mal weg, habe keine Elektronik dabei, früher, in dem 80ern gabs die eh noch nicht, da wars mir nicht langweilig alleine draußen, heute bleibt der Krempel bewusst zuhause und mir ist auch heute nicht langweilig ... unsicher fühlte ich mich früher nicht monatelang in ganz Skandinavien zu Fuß und per Boot, unsicher fühle ich mich auch heute nicht, mit Karte und Kompass weiß ich wo ich bin ... passt und das ist ein Genuss ... und all den Stimmen die immer wieder rumunken wie leichtsinnig das doch ist OHNE HANDY, nun, die dürfen gerne weiter Spass am rumunken haben :-)
Will damit nur sagen: wenn es dir Spass macht alleine, ok, raus ... wenn du eher nicht der Alleinetyp bist dann machs nicht, dann macht es dir vielleicht eher keinen Spass, oder, es ist eine ganz neue Erfahrung, egal ob positiv oder negativ, dann weist du für dich für die Zukunft Bescheid.

Einfach erleben. Ohne Gedöns ...

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Ich lade mir immer mehrere Podcasts aufs Smartphone, die ich dann auf monotonen Abschnitten höre. Sonst im Wald brauche ich nix, da ist viel spannendes um mich rum. In der Zeit, in der die Sonne früh untergeht, habe ich auch meinen Kindle dabei, um die doch langen Nächte zu überbrücken, schlafen kann ich immer erst so ab 23 Uhr. 

Wenn man das alleine sein nicht gewöhnt ist, dann kann es Anfang eine ganz schöne Umstellung sein, die sich aber lohnt. Stundenlanges reflektieren oder auch Gedanken streifen lassen kann anfangs auch ganz schön hart sein :)

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Hey :),

ich bin am liebsten allein unterwegs. Klar, mit jemandem, den ich mag, ist es auch schön. Für mich allerdings höchstens 2-3 Tage. 
Alleine kann ich laufen so schnell oder langsam wie ich will, Pause machen so oft oder selten und so lange wie ich will, bleiben wo ich will, schlafen wo ich will. 
In meinem Alltag spreche ich mich in einer Tour mit Menschen ab, da genieße ich es auf dem Trail außerordentlich, das mal nicht tun zu müssen. 
Wenn ich tagelang durch Regen laufe oder aufgrund anderer Umstände mal genervt bin, gibt es motivierende Musik auf die Ohren. Ansonsten habe ich nichts dabei (was zum lesen oder so). Anfangs hab ich ganz gern meine Tageshighlights am abend skizziert (so mit Stift auf Papier), aber irgendwann festgestellt, dass das auch nur zum Festhalten dient und es dann gelassen. 
In den Pausen oder abends esse und trinke ich, gucke rum und höre zu - den Tieren, dem Wind, dem Wasser. 

 

Ich wünsche Dir eine richtig gute Zeit mit Dir!

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Ich bin eigentlich auch nur alleine unterwegs, ich meide auch meist Touren wo zu viele Menschen wandern und such mir Übernachtungsplätze wo niemand ist. Ich hab in den Alpen noch nie in einer Hütte übernachtet, da würde ich die Tour dann garnicht machen. 

Alleine hat man eben seine Freiheit, und zwar vollständige. Musik hören tu ich nie und lesen auch nix. Meist dauert es 2 Tage bis der Geist richtig runterfährt, man wird freier, der Alltag rückt in die Ferne. Die meist selben Gedankenmuster und Gewohnheiten die man sonst so hat verschwinden langsam und generell wird alles leerer. Aber angenehm leer, und nicht öde oder langweilig. Ich hätte gar keine Lust nicht alleine unterwegs zu sein.

Viele kommen alleine nicht oder schlecht zurecht, da tauchen dann Sorgen, Wut, oder sonstiges Wunschdenken auf. Musst halt schauen wie es bei dir ist.

Wobei ich letztes auch nicht alleine war, mir ist einfach eine Herde Schafe gefolgt und ich hatte sorgen wie ich die wieder los bekomme. 😂

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Wenn du auf Hütten übernachtest kommst du sicher nicht in ein Gefühl von Einsamkeit.

Zumindest bei mir wird es ab dem 3ten Tag ohne menschliche Kontakte erst sonderbar... Selbstgespräche und so.

Tagsüber allein und abends nette Leute auf einer Hütte finde ich eigentlich ganz angenehm. Da brauch ich dann auch keine unterhaltungsmedien.

Wenn ich mich recht erinnere bist du in den Dolomiten... da ist es ja gar nicht so einfach eine einsame Ecke zu finden.

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Ich nahm anfänglich immer einen Kindel mit, um abends etwas zu lesen. Habe ich nie gemacht, außer auf der An und Abreise. Dafür die gut 200g mitschleppen, habe ich schnell gelassen. 

Ich höre auch nur abends irgendwelche Podcasts auf dem Handy, aber meistens bin ich so schnell eingeschlafen, das es nicht mal richtig dunkel ist.

Beim Wandern höhre ich nie Musik, o.ä., denn dann will ich die Natur nicht nur sehen, sondern auch hören . 

Wenn man auf einem Teil der Strecke wohl möglich auf Mountainbiker trifft, ist es auch sicherer, etwas zu hören!!

Ich bin so einer, der eigentlich niemals sein Maul halten kann, deshalb genieße ich das Alleinsein total! 

Nur Mut, du wirst es genießen. Wie schon andere Vorredner schrieben, man kann Pause machen wann und wie lange man will, aufstehen, losgehen oder was auch immer, alles entscheidest du alleine. 

Top!

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Ich bin inzwischen auch nur noch alleine unterwegs und kann es mir anders fast nicht mehr vorstellen.

Einfach exakt in meinem Tempo gehen, Pause machen wann und so lange ich möchte, unbeschwert vor mich hinkeuchen wann "dieser Drecksweg" endlich aufhört so steil zu sein oder dass*die* den Weg aber auch so doof gekennzeichnet haben dass ich seit einer halben Stunde in die falsche Richtung latsche... 😇

Fürs Zelt / Bett hab ich gerne ein Hörbuch dabei.

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Man sollte sich schon selber mögen. Mit sich selber als Publikum zufrieden sein. Mit dem wichtigsten Umfeld im Grundsatz im Reinen zu sein. Sonst lande ich zu leicht in solchen Gedankenschleifen, wie sie in der Anleitung zum Unglücklichsein beschrieben sind… 

Notfalls kann ich aber heutzutage (mannmannmann bin ich alt!) ein Gedankenkarussell oder ein zu großes In-sich-hinein-Horchen mit einem schönen Hörbuch oder lange nicht mehr gehörter Lieblingsmusik unterbrechen. Gelingt nicht immer, kann aber durchaus helfen.

Ein Lutschbonbon hilft ebenfalls. Aber nicht durchbeißen!

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Bin grade von zwei Wochen allein in Norwegen (Signatur Ryger) zurück, wie viele der Vorredner auch mehr allein unterwegs als mit anderen.

Man kann da je nach Strecke wirklich allein sein, ich hab tatsächlich eine Woche schlicht niemanden sonst überhaupt gesehen (trotz schlafen in den Selbstversorgerhütten, aber es is halt deutlich Vorsaison). Finde ich sehr angenehm, muss man aber selbst wissen.

Finde es grad wenn man allein und abgeschieden is durchaus vernünftig, mehrere Möglichkeiten für ein Notsignal dabeizuhaben, da reicht ja evtl. auch schon ein gebrochenes Bein für schlimmen Ärger sonst, also Daumen hoch für den Satteliten-Messenger. Ansonsten immer gut kurz innezuhalten und zweimal nachzudenken was man macht, falls man das Gefühl hat, es wird haarig.

vor 8 Stunden schrieb DaNilz:

Hört ihr Musik? Gebt ihr euch voll der Landschaft hin? Nehmt ihr was zu lesen mit? Oder genießt ihr es sowieso einfach, mal niemanden um euch zu haben? 

Im Gegensatz zu weiten Teilen des restlichen Tenors hör ich viel Musik / Podcasts, auch beim Wandern. Der richtige Soundtrack macht meiner Meinung nach fast alles besser, aber ich hör auch viel so und geh auf Konzerte. 🤷‍♂️

Für Abends hab ich auch n Kindle dabei, mit so 8h schlafen und 8h Wandern am Tag komme ich auch so auf ein Buch alle zwei Tage, frag mich manchmal auch schon was die anderen allein Abends so machen.

 

vor 7 Stunden schrieb kai:

Deshalb fange ich dann auch spätestens am dritten Tag an, Selbstgespräche zu führen... 😅

 

Das tue ich trotz allem anderen auch.

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Hi,

bin ganz neu hier.

Ich kann gut verstehen, was für ein Unterschied das Alleinelaufen zum Gemeinsamlaufen macht.

In den Beiträgen oben werden die Vorzüge - aber auch Herausforderungen - des Alleinelaufens bereits so gut beschrieben, ich kann dem nur zustimmen.

Für mich, die viel alleine unterwegs ist, ist es durchaus eine Herausforderung, in einer Gruppe zu laufen. Aber deshalb gar nicht weniger gut, nur eben sind da die Herausforderungen andere. Man muss definitiv flexibler und kompromissfähiger sein.

Dafür hat es aber auch schöne Vorzüge. Ich denke da an das angenehme Gefühl, wenn ein zweiter mit überlegt, in welche Richtung es weiter gehen könnte - für mich, die sich mit Orientierung etwas schwer tut, auf jeden Fall ein gutes Gefühl.

 

Bearbeitet von Tulatrulala
Text angepasst
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vor 3 Stunden schrieb Elwiesel:

Für Abends hab ich auch n Kindle dabei, mit so 8h schlafen und 8h Wandern am Tag komme ich auch so auf ein Buch alle zwei Tage, frag mich manchmal auch schon was die anderen allein Abends so machen.

Es ist Sommer: da wird weiter gelaufen. Buch lesen und Schlafen kann ich auch zuhause!

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vor 12 Stunden schrieb DaNilz:

Jetzt bin ich zwar schon ein paar Jährchen im "Wander-Business", aber ich war bisher tatsächlich noch nie für mehrere Tage allein unterwegs. :-D 

Anfang September habe ich jedoch ein kleines Zeitfenster für eine Tour, die ich auf jeden Fall machen möchte, auch wenn niemand aus meiner üblichen Begleitung Zeit hat. 

Aus diesem Grund werde ich wohl allein losziehen. Packlisten mäßig kein Problem, weil wir sowieso immer für uns allein packen, aber nichtsdestotrotz würden mich vor allem Erfahrungsberichte interessieren von denjenigen, die regelmäßig solo unterwegs sind. Um ganz ehrlich zu sein, habe ich da ein bisschen Bammel vor :-)  

Ein paar Zugeständnisse an meine Frau habe ich schon gemacht: Ich übernachte auf Hütten und nicht unter dem Tarp und ich schaffe mit Messenger GPS Gerät an.  

Wie geht ihr mit dem Alleine sein um? Für mich ist das etwas ganz Neues, ich war in meinem Leben eigentlich noch nie allein. Die Strecke, die ich gehe, wird auch eher einsam sein. 

https://www.komoot.com/de-de/collection/2667004/-sdp-01-stilfser-joch-bis-passo-tonale

 

Hört ihr Musik? Gebt ihr euch voll der Landschaft hin? Nehmt ihr was zu lesen mit? Oder genießt ihr es sowieso einfach, mal niemanden um euch zu haben? 

 

Beim Wandern finde ich es toll, da ich meine Gedanken schweifen lassen kann und ich wirklich meine Ruhe habe. Manchmal nehme ich die Umwelt kaum noch wahr. Dann wird man wieder aus dem laufenden Dösen aufgeschreckt, z. B. weil die Landschaft einen begeistert. Das sind dann die Augenblicke, die man eigentlich teilen möchte, aber das kann man auch mit Bildern. Die Pausen kann man machen wann und wo man will. Auch wenn man Meilen machen möchte, oder einfach 3 Stunden Kaffee trinken, dann macht man es einfach. Ich gebe zu, ich bin bisher nur alleine gewandert und müsste eigentlich fragen, wie ist es nicht alleine zu Wandern? ;)

Etwas anderes ist dann das Schlafen alleine in der Natur. Der schöne Wald wird in der Dämmerung auf einmal gruselig. Hier hilft die ersten Nächte einfach daran glauben, dass die Wildschweine einen nicht fressen wollen. Irgendwann gewöhnt man sich dran. Hat aber wirklich eine Zeit gedauert und die ersten Nächte sind immer mal wieder etwas "unheimlich", wenn es im Wald oder Unterholz immer mal wieder knackt. Ein bisschen muss man bei der Platzwahl trotzdem auf Wildschweinspuren achten. Aber es verändert einen auch zum positiven. Denn es erhöht das Selbstvertrauen, wenn man sich seinen Ängsten stellt, alleine in der Natur schläft und dann merkt, dass trotz der Angst vor den vielen wilden Tiere wieder nichts passiert ist. :ph34r: 

Bearbeitet von bandit_bln
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vor 3 Stunden schrieb bandit_bln:

Denn es erhöht das Selbstvertrauen, wenn man sich seinen Ängsten stellt, alleine in der Natur schläft und dann merkt, dass trotz der Angst vor den vielen wilden Tiere wieder nichts passiert ist.

Wenn man lange genug allein unterwegs ist, dann merkt man irgendwann, dass man selbst auch nur ein wildes Tier ist. Hilft ungemein beim Einschlafen.

Das ist, auch wenn sich's erst mal nach einem Witz anhört, tatsächlich einer der großen Reize am alleine unterwegs sein für mich. Diese Schere im Kopf zwischen "ich" und "Natur" ist mir erst nach mehreren Wochen auf einer Solo-Tour so richtig bewusst geworden. Bei Touren mit Begleitung ist der Kopf durch die Gespräche zwangsläufig immer im Alltag mit all seiner zivilatorischen Verklärung verankert. Alleine kommt man an einen Punkt, an dem das Hier und Jetzt, die Landschaft um mich herum, der Fokuspunkt ist. Ich erinnere mich noch intensiv an den Moment, als ich zum ersten Mal beim Cowboy-Camping das Gefühl hatte, zu 100% zuhause zu sein - trotz Spuren von Bären, Schlangen, Spinnen und Skorpionen. Das ist eine unbeschreiblich intensive Erfahrung, die unglaublich viel Selbstvertrauen und Gelasseneheit gibt.

Höhrbücher (vornehmlich zu Wanderthemen) und Musik habe ich trotzdem dabei. Wenn mir gerade mal alles weh tut und/oder das Wetter seit Tagen mies ist, dann mag auch ich Ablenkung.

vor 11 Stunden schrieb cafeconleche:

Sonst lande ich zu leicht in solchen Gedankenschleifen, wie sie in der Anleitung zum Unglücklichsein beschrieben sind

Das immer so ein Balance-Akt. Manchmal kann es auch therapeutisch sein, gerade wenn man zwei Tage in jede Richtung von der Zivilisation entfernt ist. Mit Plantarfasziitis, Rückenschmerzen und 80km/h Gegenwind (so laut, dass die Kopfhöhrer keine Chance hatten) hab ich mich so unfreiwillig durch ein paar alte Kindheitstraumata gearbeitet. Während ich zehn Stunden bergauf geschlurft bin, sind gefühlte zwei Tonnen Schuldgefühle mit Ablaufdatum aus den 80ern an dem sandigen Hang zurück geblieben. Allerdings ist es so, dass das Kopfkarussell immer unwahrscheinlicher wird, je mehr ich alleine unterwegs gewesen bin. Das oben erläuterte Gefühl des Zuhause sein wirkt dem entgegen.

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vor 14 Stunden schrieb Nassy:

Ich bin inzwischen auch nur noch alleine unterwegs und kann es mir anders fast nicht mehr vorstellen.

Einfach exakt in meinem Tempo gehen, Pause machen wann und so lange ich möchte, unbeschwert vor mich hinkeuchen wann "dieser Drecksweg" endlich aufhört so steil zu sein oder dass*die* den Weg aber auch so doof gekennzeichnet haben dass ich seit einer halben Stunde in die falsche Richtung latsche... 😇

Fürs Zelt / Bett hab ich gerne ein Hörbuch dabei.

das geht mir ganz genauso. Nur dass ich für den Abend ein ebook dabei habe. Denn mit dem Einschlafen hab ich immer Schwierigkeiten, egal wie ko ich bin und das lesen lässt mich leichter wegdriften.

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Auch ich bin meistens allein oder allein mit Vierbeiner Unterwegs. 

Ich liebe die Freiheit die ich allein habe, ich kann soweit laufen wie mich meine Beine tragen, kann aber auch stehen bleiben und staunend die Welt beobachten. Kann alle drei schritte etwas Fotografieren oder 15 km ohne Pause durch wandern... ich bin frei. Frei wann und wo ich mein Nachtlager aufschlage und mich über die Welt zu freuen. 

Ich verfalle spätestens am zweiten Tag in Selbstgespräche (meist schon früher). Aber hey, ich finde das völlig ok :-) Denn auch dieses: es interessiert doch keinen ob ich mit mir laut rede oder nicht > ist ein Gefühl von Freiheit. Ich kann laut singen und tanzen oder meinen "Freiheitsschrei" in die Welt schicken. Ich kann ganz ruhig da stehen und ein stilles Zwiegespräch mit dem Fuchs vor mir in der Wiese halten .... 

Ich bin jemand der Musik oder Podcast hört wenn mir danach ist, oder eben einfach nur der Natur zuhört wenn es das ist was gerade richtig ist für mich. Es gibt auch hierbei kein "du musst" oder "du darfst nicht" Ich bin Frei und diese Freiheit genieße ich in vollen Zügen und fühle mich intensiv eins mit der Natur und der Umwelt. 

 

Andererseits freue ich mich dann auch über nette Unterhaltungen mit anderen Wanderern usw. oder ruf auch mal zuhause an und erzähle und teile meine Freude. 

 

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel spaß. 

Viele Grüße

 

Namie

 

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Also ich schlafe auf Touren immer schlecht und spät. Wir laufen normalerweise 8-9h/Tag und manchmal auch mehr, weil wir einfach am Lager rumsitzen irgendwie doof finden. 

Alleine stelle ich mir das noch schlimmer vor. Aber jetzt bin ich ja eh mal in Hütten. Danke für die vielen Sichtweisen und Anregungen! 

Meine UL Liste für's Gebirge 2024/2025: https://www.lighterpack.com/r/as5q0w

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