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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Um in Bewegung zu bleiben, bin ich diesen Winter den 66-Seen-Rundweg um Berlin etappenweise gelaufen. Die insgesamt 416 km lassen sich in etwa 17 Tagestouren aufteilen, jeweils mit einer Länge von 18 bis 34 km. Fast alle Etappen starten und enden an einem (Regional-)Bahnhof und sind eigentlich immer in maximal unter zwei Stunden Fahrt ganz gut und entspannt von Berlin aus zu erreichen. An drei Orte im Osten gelangt man jedoch nur von Montag bis Freitag per (Schul-)Bus. Immer wenn ich Zeit und Lust hatte, bin ich also zu einem Bahnhof gefahren, die Strecke gelaufen und habe mich am Zielort wieder in eine Bahn gesetzt, um in meinem Bett zu schlafen. Hat auch alles super, trotz diverser Streiks, geklappt, bis auf einen Abend, an dem ich jwd gegen 22:30 Uhr am Bahnhof ankam, um zu bemerken, dass ich nun auf einen Schienenersatzverkehr angewiesen bin, der mich nach einem Schlenker in den Spreewald 6 Stunden später in Berlin ankommen ließ 🙃

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Mehr oder weniger markiert ist der Weg mit einem namensgebenden blauen Punkt auf weißem Grund, ein GPS-Track sei aber für schnelleres Vorankommen zu empfehlen. Unterwegs findet man meist zumindest ein Café und/oder Restaurant. Habe ich fast nie genutzt, da es an den meisten Bahnhöfen einen Supermarkt gibt, aber theoretisch bräuchte man keinen Proviant einpacken.

Die Strecken sind.. nun ja, man läuft durch Brandenburg. Abwechslung und fordernde Ertüchtigung stehen hier nicht im Vordergrund. Dafür schafft man viele Meter in kurzer Frequenz inmitten gerasterter Kiefernwälder, über Feld und Mark, entlang und vorbei an Bundesstraßen und „Hier ist keine Hundetoilette"-Schildern in Vorgärten. Ich habe jetzt nicht nachgezählt, aber die stattliche Anzahl von 66 Seen scheint doch recht großzügig gewählt zu sein. So manchen Tümpel nicke ich aber wohlwollend ab und die gefühlt wenigen Male, an denen ich überhaupt in die Nähe des Ufers eines großen Sees komme, kann ich mir vorstellen, wie schön es jetzt hier zu einer wärmeren und sonnigeren Jahreszeit sein mag.

Dafür habe ich die über 400 km für mich alleine. Während sich im grauen Berlin die Menschen über die Straßen schlurfen und drängeln, begegnet mir maximal alle zwei Etappen eine Bäuerin hoch zu Ross.

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Für Interessierte ist es schwierig einzelne Etappen zu empfehlen, da sie sich größtenteils doch sehr ähneln. Mir gefällt per se alles in und um Potsdam, der zugefrorene Havelkanal im Westen war toll und die südlichen Abschnitte um Wünsdorf-Waldstadt empfand ich als recht abgelegen und dunkel am Abend, nördlich rund um Wandlitz dafür eher viel Straße und Wohngebiet, der Bötzsee bei Strausberg im Osten bekommt offiziell die Auszeichnung „Schönster See“! 🐳 

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Tipp: Macht es nicht wie ich und lauft die Etappen wild durcheinander. So stellte sich natürlich kein wirkliches Rundweg-Gefühl ein. Offizieller Start ist am Luisenplatz in Potsdam und es ist sicherlich ein schönerer Moment, wenn man diesen wieder nach einer Weile jubilierend erreicht.

Geschrieben

Die Runde wollte ich auch schon mal "auf die Schnelle, so für zwischendurch" gehen, hat ja keine Höhenmeter. Ist aber doch eher urban? Kannst du was sagen über die Wege, wie viel fest, hart, Asphalt, Trails?

Geschrieben (bearbeitet)

Auf der Seite steht 79 % naturnahe Wege, 9 % Asphalt und 12 % Sonstige. Das kommt schon ungefähr hin, glaube ich. Man kommt meistens an einem kleinen Bahnhof an, geht dann zwischen 100 m bis maximal 2 km auf Asphalt und ist ab dann überwiegend auf Forstwegen unterwegs.

Bearbeitet von Sören
Geschrieben

Überwiegend Forstwege, jo, Wanderbares Deutschland stuft Forstwege wohl öfters in die Kategorie "naturnahe Wege". So mancher Weg ist da mit hohen Anteil naturnaher Wege deklariert, was dann aber leider eher Forstwege sind.

Geschrieben

Vielen Dank für diesen Kurzbericht! Tolle Fotos, wie @wilbo schon bemerkte, auch dafür vielen Dank! 

Ja, klar, es ist Brandenburg, dessen Charm nicht so gefällig ist, wie jener der Alpen, des Schwarzwalds oder der Sächsischen Schweiz. Ich bin nicht alle Etappen gelaufen, aber die gewählten haben mir sehr gut gefallen. Die eine oder andere auch im Winter. Ich fand's zu allen Jahreszeiten toll - jede hat ihren eigenen Reiz. Auch im Sommer einsam. Zwei Etappen zusammen gefasst auch für Overnighter prima geeignet.

Geschrieben
vor 45 Minuten schrieb RaulDuke:

@TappsiTörtel

Na ja, naturnah sind doch auch Forst und Landwirtschaftliche Ackerwege, die Bezeichnung kommt da doch hin, würde ich sagen.

Nicht wenn sie gepresst/geschottert sind, eben Wald- oder Feldautobahnen. Diese zählen wohl öfters mit zu naturnah.

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