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Ultraleicht Trekking

Unterwegs auf dem Forststeig im Mai


Dimi

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Nachdem ich den Heidschnuckenweg drei Wochen zuvor gelaufen bin, sollte die Wanderung auf dem Forststeig, die Lehren, die ich aus dieser vorherigen Wanderung gezogen habe, umgesetzt werden. Wo ich noch auf dem Heidschnuckenweg meine Limits ausgetestet habe, wollte ich nun einen guten Mix zwischen sportlichen Anspruch und Genuss finden. Angesetzt waren vier Übernachtungen, wobei jedoch beim ersten und letzten Tag jeweils die Hälfte des Tages für die An- und Abreise draufgehen sollte. Wo am Anfang der Wetterbericht noch bestes Wetter ankündigte, wurde die Vorhersage mit dem sich anbahnenden Starttermin zunehmend ungemütliche. Kurz bevor es losging, waren sogar kurzzeitige Gewitter angesagt. Entsprechend musste die Windjacke der Regenjacke weichen und ich machte mich darauf gefasst, im Fall der Fälle auch mal in einer Trekkinghütte zu übernachten. Zum Glück bietet der Forststeig da genügen Flexibilität, was die Übernachtungsmöglichkeiten betrifft und auch die Möglichkeit, die Strecke abzukürzen, fall es mal nicht alles nach Plan laufen sollte.

Was die Ausrüstung betrifft, blieb fast alles beim Alten. Die Windjacke wurde durch die Regenjacke ersetzt. Statt dem Sunhoody kam ein langärmliges Merinoshirt mit, da nicht mit viel Sonne zu rechnen war. Da es aber trotzdem recht warm werden sollte, wurde der Alphafleece durch eine leichtere 60er-Variante ersetzt. Da auf der letzten Tour meine Füße die meisten Probleme bereiteten, habe ich hier besondere Vorkehrungen getroffen. Abgesehen davon, dass ich das Pensum heruntergeschraubt habe, wurden auch zusätzlich Linersocken von Injinji, ein Gleitstift für die Füße und ein paar Blasenpflaster eingesteckt. Zudem habe ich eine zusätzliche Powerbank mitgenommen, da meine Erfahrung von der letzten Tour gezeigt hat, dass ich mit einer geradeso vier Tage auskomme. Da ich die Zeit auf dem Forststeig nicht in Cafés verbringen wollte, um meine Powerbank aufzuladen und auch nicht vorhatte, auf einem Campingplatz eine Pause einzulegen, blieb dies die einzige Option.

Die Packliste: https://lighterpack.com/r/96maek

Schöna bis Taubenteich Biwak 17 km

 

Los ging es am Dienstag nach einer fünfstündigen Fahrt von Hamburg nach Schöna, wo die Strecke startet. Einen Zwischenstopp habe ich in Dresden eingelegt, um mir beim lokalen Globetrotter vier Trekkingtickets zu besorgen, die man benötigt, um auf den Trekkingplätzen, welche der Forststeig verwaltet, übernachten zu können. In Schöna angekommen ist es noch sonnig und es zeigen sich sogleich die ersten Felsen.

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Vom Bahnhof geht es eine kleine Anhebung hoch und schon steht man mitten im Wald.

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Wo der Weg am Anfang noch, bis auf paar umgestürzte Bäume richtig gut zu begehen ist, zeigt sich im Verlauf des Tages auch die wildere Seite des Forststeigs. Teilweise sind die Wege kaum zu erkennen und so verwuchert, dass ich mit meiner kurzen Hose des Öfteren Stopps einlegen muss, um mich nach Zecken abzusuchen. Aber auch die ersten beeindruckenden Felsen sind nicht weit.

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Dinge, die es im Norden kaum zu sehen gibt und daher für mich immer wieder ein Faszinosum darstellt. Aber auch der Regen ist nicht weit. Nachdem ich schon einige Zeit, bei leichtem von oben Tröpfeln, im Wald gegangen bin, habe ich, als ich die erste Lichtung betreten habe, dann doch das erste Mal meinen Schirm aufgespannt. Und dann geht es auch schon den ersten Berg hoch. Leider ist der Weg zum großen Zschirnstein nicht besonders gut markiert und auch die GPS-Route, die ich mir zusammengestellt habe, scheint veraltet zu sein. Denn der Weg, den mir meine Uhr anzeigt, existiert nur noch in ihrem völlig verwachsenen Zustand. Am Ende finde ich doch noch den offiziellen Aufstieg vom Forststeig. Nach dem Abstieg sehe ich auch schon den ersten Biwakplatz. Ein einsames Zelt steht da schon. Da es aber erst 16:30 Uhr ist, geht es für mich noch ein Stück weiter. Gegen 18:30 Uhr erreiche ich dann den Taubenteich, der schon recht gut befüllt ist.

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Ich schlage mein Zelt auf, esse noch was und fülle meine Wasservorräte für den nächsten Tag auf. Die kleine Gruppe, die sich in den Schutzhütten einquartiert hat, sind noch länger draußen am Sitzen. Sie haben sich ein schönes Feuer gemacht und sind recht laut am Plaudern. Da für mich aber am nächsten Tag voraussichtlich die längste Ertappe ansteht, geht es früh schlafen.

Taubenteich Biwak bis Zehrborn Biwak 35 km

 

Ich starte recht früh. Heute geht es schon zum Anfang auf die tschechische Seite und dort den höchsten Punkt des Forststeigs hoch. Dem großen Schneeberg. Schon der Aufstieg ist beeindruckend, so früh am Morgen.

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Aber auch oben angelangt, ist der morgendliche Ausblick auf die tschechische Seite wunderschön.

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Der Turm an der Spitze des Berges erinnert mich ein wenig an das Märchen von Rapunzel. Wieder unten angelangt, geht es Richtung Ostrov. Dem Einzigen besiedelten Teil, den man im Laufe der Tour durchquert. Immer wieder bin ich beeindruckt, wie lange die steinernen Bauwerke wie diese Straße überdauern.

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Der nächste Teil wird zunehmend schwieriger zu begehen. Zum einen sind die Wege verwachsen, aber auch teils von steilen An- und Abstiegen geprägt. Dazu kommt der ansetzende Regen. Die drei Faktoren zusammen machen ein schnelles Vorrangkommen unmöglich. Aber ich wollte mir auch Zeit lassen und im Fall der Fälle, kann ich auch in der Kamphütte übernachten, die nicht ganz so viele Streckenkilometer erfordert. Nachdem ich den Urwald überwunden hatte, geht es den nächsten Aussichtspunkt hoch. Vom Zeisigstein aus lässt sich durch das trübe Wetter leider nicht sehr viel sehen.

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Also geht es wieder runter, wo ich unter einem Felsen eine regengeschützte Pause einlege. Beim nächsten Abschnitt stehe ich wieder verwirrt da. Denn meine GPS-Daten zeigen mal wieder was anderes an als die gelben Markierungen des Forststeigs. Im Zweifel folge ich den Markierungen, wodurch ich einen kleinen Umweg laufe. Am Ende des Weges hängt eine Absperrplane, welche anzeigt, dass der von mir soeben begangene Weg wegen Forstarbeiten oder Jagd nicht betreten werden soll. Zum Glück ist nichts passiert.  Um 14 Uhr komme ich dann schon an der Kamphütte an. Obwohl es so früh ist, hat sich die darin befindliche Gruppe schon den Ofen angemacht und trocknet wahrscheinlich ihre nassen Sachen. Mir ist es einerseits noch zu früh und andererseits zu voll. Daher fülle ich nur wieder meine Wasservorräte auf, mache eine kleine Pause und mache mich dann wieder auf den Weg Richtung Zehrborn Biwak. Der Weg dorthin ist wohl einer der beeindruckendsten auf dieser Tour. Die Johanniswacht ist zwar ein ordentlicher Anstieg, belohnt dafür aber mit einer fabelhaften Aussicht.

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Als ich gegen 19 Uhr am Biwakplatz ankomme, bin ich ganz für mich allein. Der Tag war doch anstrengender als geplant und ich mache schön brav meine Dehnübungen, damit ich nicht morgen mit einem Muskelkater bestraft werde. Aber ich lag gut in der Zeit und konnte den Rest der Tour entspannt angehen.

Zehrborn Biwak bis Quirl Biwak 35 km

 

Der Tag startet mit einem schönen Waldweg,

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wird im Verlauf aber teilweise so zugewachsen, dass ich nach kurzer Zeit zum ersten Mal beschließe, auf den parallel verlaufenden Forstwirtschaftsweg auszuweichen. Auch das ist eine schöne Seite des Forststeigs. Es gibt immer Möglichkeiten, auf weniger anstrengenden oder kürzeren Wegen das Ziel zu erreichen. Ansonsten ist der Vormittag wenig spektakulär, aber weiterhin durchgängig schön. Der gesamte Forststeig verläuft bis auf Ostrov vollkommen zivilisationsfern und auch bis auf einen kurzen Abschnitt auf der tschechischen Seite kaum auf Straßen oder Forstwirtschaftswegen. An dem Tag kommt auch endlich wieder die Sonne heraus und auch der Regen ist weit und breit nicht zu sehen. Um den Mittag herum geht es nun endlich einige Anhöhen hoch. Unter anderem den Katzstein mit seiner einzigartigen Felsformation, die, wenn man genauer hinschaut, leicht an eine Katze erinnert.

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(ok, das war jetzt vielleicht ein wenig gelogen ^^) Aber von der Aussichtsplattform und beim besten Wetter gibt es jetzt zum Glück die großartige Aussicht, die das gestrige Wetter leider nicht hergegeben hat.

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Ein paar Meter weiter gibt es eine Bank mit schöner Aussicht, wo gleich darauf eine schöne Pause eingelegt werden konnte. Auch der darauffolgende Spitzstein enttäuschte nicht mit seinem Ausblick und ich bewundere immer wieder die Schönheit dieser Landschaft. Den Spitzstein Biwak nutze ich, um kurz eine Pause einzulegen, kommt aber aufgrund der nicht sehr fortgeschrittenen Zeit nicht als Übernachtungspunkt infrage. Es folgt wieder eine Abweichung von der von mir gespeicherten Route und ich muss wohl aufgrund von Forstarbeiten einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Gegen 17:30 Uhr komme ich dann am Nikolsdorf Biwak an. Dies ist ein richtig schöner Platz mit einem Wasserhahn am anliegenden Walderlebniszentrum

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Ich bin mir bislang nicht sicher, ob ich bleibe, da es noch recht früh ist, mache mir aber schon mein Abendessen und überlege dann beim Warten auf das kochende Wasser weiter. Am Ende war mir auch wegen des danebenstehenden Erlebniszentrums zu viel los, weswegen ich beschloss auch noch das letzte Stück bis zum Quirl Biwak zu gehen. Der Weg dorthin war mit einer Stunde recht kurz. Dort angekommen musste ich jedoch feststellen, dass dort schon ordentlich was los war. Zwei Zelte, ein Tarp und eine Hängematte waren schon aufgebaut. Obwohl alle Biwakplätze für 5 Zelte ausgelegt sind, machte ich mir aufgrund des teils abschüssigen Bodens sorgen keinen guten Platz für mein Zelt zu finden. Das Pärchen mit dem Tarp hat jedoch die Hängematte anscheinend nicht zum Schlafen aufgehängt und machten mit freundlicherweise einen recht ebenen Platz für mein Zelt frei. Während ich noch leicht verschwitzt vom Aufstieg zum Biwakplatz mein Zelt aufbaute, waren die anderen schon fleißig in Gespräche verwickelt. Bald stellte sich heraus, dass sich die beiden Zeltenden ebenfalls als ultraleicht Wandernde verstanden. Schnell kamen wir ins Gespräch über die üblichen Themen im UL und es wurde sich (durchaus zurecht) über meine Alpha Campsocken lustig gemacht. Ein bisschen Selbstironie gehört beim Hineinsteigern ins UL nach meinem Geschmack einfach dazu. Später am Abend kam dann tatsächlich noch eine kleine Gruppe bestehend aus einer Mutter mit ihren zwei Kindern dazu. Sie hatten zwei Zelte dabei und haben es wirklich geschafft noch Plätze dafür zu finden. Eins davon war ein älteres Triplex mit dem schönen Camouflagemuster. Ich war sehr neidisch. Der nächste Tag war bei mir bisher nicht ganz durchgeplant. Ich würde den Forststeig am nächsten Tag wohl einen Tag früher als gedacht abschließen und der Zug nach Hause würde erst am folgenden Tag um 10 Uhr von Bad Schandau losfahren. Daher habe ich überlegt, am Ende der Tour einen direkteren Weg zu einem Biwakplatz zurückzulaufen, um nach der Übernachtung nach Bad Schandau zu laufen und meinen Zug zu erwischen. Beim Gespräch mit der Mutter mit dem Triplex erzählte sie mir aber von einem Privaten Biwakplatz ganz in der Nähe von Bad Schandau und anscheinend kann man auf dem auch die Trekkingticktets vom Forststeig nutzen. Also war der Plan für morgen gemacht. Die beiden ULs in den Zelten haben morgen ebenfalls vor, bis nach Bad Schandau zu laufen. Allerdings sind sie ein Tag früher als ich gestartet und haben die Runde über den Quirl bereits absolviert. Da ich wohl am nächsten Tag ein wenig früher starten würde, dafür aber die Extrarunde mache, wird sich zeigen, ob wir uns am nächsten Tag begegnen.

Quirl Biwak à Bad Schandau 18 km

 

Früh am Morgen geht es dann los. Es ist noch recht kalt, aber ich war zu faul, mir die Regenjacke anzuziehen. Aber, nach dem ich den Quirl hoch bin, war der letzte Rest der Kälte verflogen und ich war schon wieder am Schwitzen. Dafür war der Morgen auf dem Berg mal wieder wunderschön.

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Nach dem Abstieg folgte ich wieder den gelben Markierungen, die aber nicht mit meinem Streckenverlauf übereinstimmten. Naja, hat ja bis jetzt auch immer funktioniert. Dieses Mal habe ich es jedoch geschafft mich zu verlaufen und ab einem bestimmten Punkt trotz mehrmaligem Hin- und Hergehen den markierten Weg nicht mehr gefunden. Also bin ich eine Weile einem recht langweiligen Forstwirtschaftsweg langgegangen und habe ab einer gewissen Stelle wieder Markierungen und Hinweise bezüglich einer Umleitung gefunden. Den Weg zur Umleitung konnte ich aber nicht finden und bin daher wieder ein kleines Stück an der Landstraße entlanggelaufen, um die gesperrte Stelle zu umgehen. Nachdem der Abschnitt aber überwunden war, ging es den Gohrischstein hinauf.

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Als ich mich dort auf dem Fels ausruhte, hörte ich mir bekannte Stimmen den Felsen hochlaufen. Die beiden ULs von gestern Mario und @rudiebln haben mich eingeholt. Wir machen zusammen Pause auf dem Gohrisch und Rudi teilt mit uns seine Snacks, von denen er anscheinend zu viel mitgenommen hat. Selbstgemachtes beef jerky. Super lecker und schön was zum Herumkauen. Zusammen machen wir uns dann auf den Weg, den Rest der Strecke zu gehen. Beim Papststein wollten die beiden eigentlich einen Kaffee trinken und Rudi sein Handy aufladen. Wir wahren jedoch zu früh da und die Gastro war für den Publikumsverkehr noch nicht geöffnet. Da ich mit meinen zwei Powerbanken gut mit Energie versorgt war, lieh ich Rudi eine aus, damit er sein Handy aufladen konnte. Weiter ging es dann bis zum kleinhennersdorfer Stein, wo die nächste große Pause gemacht wurde. Mario ist anscheinend ein wahrer Zeckenmagnet und hat während der Pause die Achte auf dieser Tour gefunden, die sich in ihn verbissen hat. Ich lieh ihm gerne meine Zeckenkarte, die ich immer griffbereit habe, aber bis jetzt noch nie gebraucht habe (im Gegensatz zum Stichheiler). Nach der Pause ging es die letzte Kilometer Richtung Ziel. Mario kennt sich anscheinend richtig gut mit Pilzen aus und wies uns regelmäßig auf die verschiedenen Pilze, die wir auf dem Weg sahen, hin und erläuterte uns ihre Eigenschaften. In dem Bereich habe ich leider eine klare Bildungslücke und kann mich nur darauf zurückziehen, dass ich in der Großstadt groß geworden bin. Zwischenzeitig fing es auch immer wieder an zu regnen und dann sah es bestimmt von außen sehr lustig aus, wie drei Typen mit ihren Regenschirmen durch den Wald wanderten. Aber immerhin kam ich mir so nicht ganz so albern vor mit dem Regenschirm und alle drei wahren wir uns einig, dass unter bestimmten Bedingungen der Regenschirm einfach die beste Wahl gegen Regen ist. Die angekündigten Gewitter zogen zum Glück an uns vorbei und entluden sich hinter Bad Schandau, wo sich dann die Menschen auf dem Malerweg bestimmt an ihnen erfreuten. Um 12:45 Uhr kamen wir dann in Bad Schandau an.

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Noch eine viertel Stunde auf der Straße bis zum Bahnhof und dann war die Strecke offiziell geschafft.

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Nachdem wir noch zusammen am Bahnhof was gegessen und einen Kaffee getrunken haben, verabschiedeten wir uns und ich machte mich nach einem kleinen Einkauf auf den Weg zum Forststeigbiwak „Alte Gärtnerei“. Diese ist nur eine Stunde von Bad Schandau entfern und wirklich wunderschön, mit dem alten Gewächshaus als Zeltplatz und einem kleinen Holzhaus mit drei Betten für Leute, die nicht so gerne zelten wollen.

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Eigentlich sollte es ein sehr entspannter letzter Tag sein. Ich war um 16 Uhr schon da, habe mein Zelt aufgebaut und wollte die Zeit mit einem gemütlichen Essen und entspannen verbringen und dann am nächsten Tag gemütlich die eine Stunde zur bahn gehen. Leider kam es alles ein wenig anders, denn ich habe mir, anscheinend eine Lebensmittelvergiftung zugezogen, auch wenn ich nicht genau sagen kann woher. Im Verlauf des Mittagessens rebellierte jedoch mein Magen und es war nicht mehr an Entspannung zu denken. Jedoch war es Glück im Unglück. Die Tour war schon beendet, ich habe mein Zelt zwar bereits aufgebaut, bin dann aber doch lieber in das Bett umgezogen. Zudem habe es einen Trinkwasseranschluss und ordentliche Toiletten, für die ich sehr dankbar wahr.  Diese Nacht habe ich kaum geschlafen. Aber es ist auch nicht meine erste Lebensmittelvergiftung, denn ich schaffe es tatsächlich regelmäßig mir eine einzufangen (die letzte erst im Dezember letzten Jahres). Obwohl ich nicht viel geschlafen habe, geht es meinem Magen am nächsten Tag deutlich besser, auch wenn ich immer noch tierische Kopf- und Gliederschmerzen habe. Ich baue mein Zelt ab und packe schon mal meinen Rucksack, um auch ja meine Bahn zu erwischen. Anschließend haue ich mich noch mal ne Stunde hin und mache mich dann mehr schleppend als gehend auf den Weg. Bevor ich losgehe, quatsche ich noch mit zwei Jungs mit Titantöpfen, die zwar immer mehr ins UL rutschen, sich aber bis jetzt noch mit Rucksäcken von ca. 15 Kilo bewegen.  Da sie aber von den Pfadfindern kommen, ist das Anscheinen für sie schon ein recht leichtes Gewicht. Ich gebe ihnen die Brötchen, die für die Zugfahrt gekauft habe, da ich diese garantiert nicht herunterbekommen werde. Das Wetter hat sich wieder gebessert und die Elbe ist ein herrlicher Anblick.

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Nun geht es mit dem Zug auf die andere Seite der Elbe in Deutschland, zurück nach Hamburg.

Insgesamt hat mich die Tour nicht enttäuscht. Bis auf die bittere Pille am Ende hat wirklich alles funktioniert und die Strecke könnte nicht besser gewesen sein. Die Füße haben dieses Mal keine Zicken gemacht und ich hatte nur zwei kleine Blasen an den kleinen Zehen. Ob es an den kürzeren Strecken, den milderen Temperaturen, den Linersocken oder anderen Faktoren lag, muss ich im Laufe von künftigen Wanderungen noch ergründen. Zudem nehme ich beim nächsten Mal ein paar Kohletabletten mit, die zwar eine Lebensmittelvergiftung nicht verhindern können, aber doch hoffentlich ein wenig abmildern. Auch was die Mücken angeht, waren diese dieses Mal deutlich erträglicher. Die Stiche bewegten sich in einem normalen Rahmen, was mich aufgrund des Regens und den vielen Gewässern ein wenig wunderte.

Bearbeitet von Dimi
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vor 59 Minuten schrieb RogerDerBuschmann:

Wenn ich dich richtig verstehe, warst du in den Pfingstferien unterwegs aber die Biwakplätze waren nicht komplett überfüllt? 

Es war überall noch Platz. Allerdings hat es bis auf Pfingstmontag und Donnerstag jeden Tag geregnet und war teilweise sehr diesig.

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vor 1 Stunde schrieb RogerDerBuschmann:

Wenn ich dich richtig verstehe, warst du in den Pfingstferien unterwegs aber die Biwakplätze waren nicht komplett überfüllt? 

 Ah, habe garnicht an die Ferien gedacht und nur darauf geachtet nicht an dem Feiertagen zu starten. Habe aber nicht so viele Menschen gesehen und die Plätze waren, soweit ich es erkennen konnte, nur am Taubenteich und Quirl recht voll 🤔

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Am Katzstein war ich auch schon mit meinem Sohn (damals 6) für einen Overnighter in einer der Hütten, sehr schöne Gegend. Wunderbarer Trail.

Seit dem hat er richtig Bock aufs Trekking.

Im Juli geht es für uns auf weiter auf dem Forststeig. Dann nochmal im Oktober und April 25 einen Teil des West Highland Way.

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Supergut. Der Forststeig ist auch schon länger auf meiner Liste, allerdings fehlt mir einfach die Zeit, mehr als eine längere Tour im Jahr laufen zu können. Daher freue ich mich immer, wenn ihr so tolle Berichte online stellt und man zumindest ein bißchen das Gefühl hat, auch da draussen zu sein. Also Danke! 🥰

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  • 2 Wochen später...

Toller und informativer Bericht, vielen Dank! Ich verpiesele mich auch immer, wenn‘s mir „zuviel Mensch“ ist. 😁 Schade mit dem unerquicklichen Ende. Hoffentlich konntest Du Dich schnell erholen. „Elbi“ steht unbedingt auch auf meiner Liste, ich war tatsächlich noch nie dort. 

Habe irgendwie Respekt vor dem „Auslandsteil“, da ich die Sprache so gar nicht beherrsche. Ist es ein Problem, sich bei Bedarf zu verständigen? Ich mag es immer nicht, automatisch zu unterstellen oder es zu erwarten, dass in den Grenzregionen Deutsch gesprochen wird.

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Am 6.6.2024 um 20:58 schrieb GirlOnTrail:

Toller und informativer Bericht, vielen Dank! Ich verpiesele mich auch immer, wenn‘s mir „zuviel Mensch“ ist. 😁 Schade mit dem unerquicklichen Ende. Hoffentlich konntest Du Dich schnell erholen. „Elbi“ steht unbedingt auch auf meiner Liste, ich war tatsächlich noch nie dort. 

Habe irgendwie Respekt vor dem „Auslandsteil“, da ich die Sprache so gar nicht beherrsche. Ist es ein Problem, sich bei Bedarf zu verständigen? Ich mag es immer nicht, automatisch zu unterstellen oder es zu erwarten, dass in den Grenzregionen Deutsch gesprochen wird.

Ja, mit den Menschen muss ich für mich immer das richtige Maß finden 😂 wenn es zu lange zu viele Menschen sind empfinde ich es als anstrengend, aber zum Ende hin war es richtig schön auch mal ein wenig Gesellschaft zu haben und übers UL zu quatschen :)

War nicht schön mit der Lebensmittelvergiftung aber auf der Rückfahrt ging es schon deutlich besser und nach zwei Tage wahr ich damit dann zum Glück auch durch 🙈

War ja auch mein erstes mahl dort und ich war total begeistert. Ist von der Infrastruktur auch einfach sehr luxuriös und der Teil in Tschechien ist wirklich nur minimal. Was meine Erfahrung im Ausland und auch die Kommunikation hir mit Menschen die kein Deutsch können zeigt, kann man sich aber immer irgendwie verständigen. Ob mit Bruchstücken von Englisch, Zeichensprache oder google translater. Letztens hat mich auf der Arbeit eine Kundin auf spanisch angesprochen und obwohl ich kein Wort spanisch kann haben wir irgendwie geschafft uns zu verständigen 😂

Auf der Tour selber hatte ich aber kaum Kontakt zu den Einheimischen. Auf der tschechischen Seite habe ich lediglich einen Forstarbeiter gegrüßt und da versteht man sich auf jeder Sprache 😁

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Am 6.6.2024 um 20:58 schrieb GirlOnTrail:

 

Habe irgendwie Respekt vor dem „Auslandsteil“, da ich die Sprache so gar nicht beherrsche. Ist es ein Problem, sich bei Bedarf zu verständigen? Ich mag es immer nicht, automatisch zu unterstellen oder es zu erwarten, dass in den Grenzregionen Deutsch gesprochen wird.

Meiner Erfahrung nach ist die Verständigung in der Grenzregion kein Problem. Deutsch und bei denn Jüngeren auch englich klappt eigentlich immer. Und das wichtigste Wort für die tschechische Gastro ,, Pivo" ist auch schnell gelernt. 8-)

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