Jennypenny Geschrieben 7. Mai Geschrieben 7. Mai Ist nicht so ganz 100% MYOG, sondern nur eine Abänderungsfrage zu bestehendem Gear, aber ich hoffe, das ist ok. Hat jemand Erfahrung damit, einen Schlafsack zu kürzen und ist das für mich als so-ganz-ok-Näherin machbar? Ich will mir einen neuen Schlafsack zulegen und hatte mit dem STS Womens -1 geliebäugelt. Mich stört aber, dass er nur einen halben Reißverschluss hat. Nun hätte ich die Möglichkeit, einen STS Spark 3 in long zu bekommen und überlege, den zu kürzen. Der hat nämlich einen langen RV. Die überschüssige Daune würde ich gerne als Überfüllung im restlichen Bereich haben, dann hab ich es als Frostbeule gleich noch etwas wärmer. Nun frage ich mich, ob das eine völlig verrückte Idee ist, die ich lieber den Profis von OST überlasse oder ob ich mich da rantrauen kann. Was denken die erfahrenen Näher*innen?
Kay Geschrieben 7. Mai Geschrieben 7. Mai Ich denke, dass es keine großen Anforderungen an die Näh-Fähigkeiten stellt, sondern eher ob einem diese frickelige Arbeit Freude bereitet, bzw. ob der monetären Gewinn (oder vielleicht auch der Zugewinn an Näh-Fertigkeiten) ein ausreichend großes Schmerzensgeld für den Aufwand darstellt. Ich habe mich daher dagegen entschieden, als sich mir genau diese Frage mal gestellt hat. Wenn ich etwas in dieser finanziellen Größenordnung kaufe, möchte ich dass es out of the box funktioniert. Und mir erschienen die Änderungen zu aufwändig: Du musst in der Mitte einen Teil heraustrennen. Oben würdest du sonst die Kapuze wegkürzen und unten die Fußbox. Beides neu zu konstruieren ist sicherlich möglich, würde ich jedoch unter Verschlimmbessern einordnen. Dann musst du die neue Verbindung so gestalten, dass es keine Kältebrücke wird. Der Schlafsack hat eine sich nach unten verengende Form. Wenn du in der Mitte einen Streifen entfernst, dann passen die beiden neuen Kanten von der Länge nicht mehr zueinander. Das ist alle lösbar, nur halt mit Gehirnschmalz und Zeit verbunden. Ebenso muss der RV vorher herausgetrennt und dann neu eingesetzt werden. Je nachdem wie der Spark konstruiert ist, könnte dir das zum Vorteil gereichen, für dein Vorhaben die übrige Daune neu zu verteilen. Im Idealfall kannst du nach Entfernen des RVs alle freiliegenden Baffles mit Daune bestücken und dir zurecht schütteln. Und zu guter Letzt habe ich mir vorgestellt, wie mir das Arbeiten mit Daunen den letzten Nerv raubt. Als Grobmotoriker traue ich mir da einiges an Chaos zu. Ach und wenn ich nur an das Auftrennen aller Nähte denke, schön sorgfältig, der Stoff soll ja unbeschädigt bleiben. 😱 Aber wenn dich das alles reizt und deine Freizeit das hergibt, dann ist das sicherlich ein tolles Projekt. Da kann man viel lernen. Und hat den perfekten Schlafsack. Jennypenny reagierte darauf 1
Jennypenny Geschrieben 7. Mai Autor Geschrieben 7. Mai (bearbeitet) vor 24 Minuten schrieb Kay: Ich denke, dass es keine großen Anforderungen an die Näh-Fähigkeiten stellt, sondern eher ob einem diese frickelige Arbeit Freude bereitet, bzw. ob der monetären Gewinn (oder vielleicht auch der Zugewinn an Näh-Fertigkeiten) ein ausreichend großes Schmerzensgeld für den Aufwand darstellt. Ich habe mich daher dagegen entschieden, als sich mir genau diese Frage mal gestellt hat. Wenn ich etwas in dieser finanziellen Größenordnung kaufe, möchte ich dass es out of the box funktioniert. Und mir erschienen die Änderungen zu aufwändig: Du musst in der Mitte einen Teil heraustrennen. Oben würdest du sonst die Kapuze wegkürzen und unten die Fußbox. Beides neu zu konstruieren ist sicherlich möglich, würde ich jedoch unter Verschlimmbessern einordnen. Dann musst du die neue Verbindung so gestalten, dass es keine Kältebrücke wird. Der Schlafsack hat eine sich nach unten verengende Form. Wenn du in der Mitte einen Streifen entfernst, dann passen die beiden neuen Kanten von der Länge nicht mehr zueinander. Das ist alle lösbar, nur halt mit Gehirnschmalz und Zeit verbunden. Ebenso muss der RV vorher herausgetrennt und dann neu eingesetzt werden. Je nachdem wie der Spark konstruiert ist, könnte dir das zum Vorteil gereichen, für dein Vorhaben die übrige Daune neu zu verteilen. Im Idealfall kannst du nach Entfernen des RVs alle freiliegenden Baffles mit Daune bestücken und dir zurecht schütteln. Und zu guter Letzt habe ich mir vorgestellt, wie mir das Arbeiten mit Daunen den letzten Nerv raubt. Als Grobmotoriker traue ich mir da einiges an Chaos zu. Ach und wenn ich nur an das Auftrennen aller Nähte denke, schön sorgfältig, der Stoff soll ja unbeschädigt bleiben. 😱 Aber wenn dich das alles reizt und deine Freizeit das hergibt, dann ist das sicherlich ein tolles Projekt. Da kann man viel lernen. Und hat den perfekten Schlafsack. Hui, das klingt krass aufwändig. 😳Nee, sowas will ich nicht alles machen, ich hab ja auch noch rin paar andere Sachen zu tun. Ich dachte eher einfach an Fußbox abschneiden. Aber du meinst, die müsste neu konstruiert werden und ich könnte nicht quasi einfach unten wieder zunähen? Klar, wäre dann breiter als vorher und dadurch evtl. zu luftig. Hm. Schade. Mich nerven diese halben RVs so und ich hatte gehofft, dadurch eine schlaue Lösung zu haben… Bearbeitet 7. Mai von Jennypenny
Kay Geschrieben 7. Mai Geschrieben 7. Mai Kannst du schon machen, aber ob das dann deine Erwartungen erfüllt.. So wie ich deine Beschreibung interpretiere, hast du dann eine durchgesteppte Naht anstatt einer Fussbox. Das ist eine Kältebrücke par excellence. Wenn das dein Schlafsack für laue Sommernächte werden soll, ist das natürlich ein kleineres Problem. Zusätzlich wandelst du eine geräumige Fussbox um in einen engen Falz. Das kannst du an einem vorhandenen Schlafsack ausprobieren. Da deine Füße nun mal im Liegen Platz nach oben brauchen verzieht sich alles etwas, das solltest du dann im Schnitt einkalkulieren. Sonst wird der Stoff zb über den Zehen spannen. Das kann unangenehm beengend wirken, gerade wenn abends die Füße etwas schmerzen oder empfindlich sind. Außerdem ist das wieder eine Kältebrücke, wenn dort die Daune durch den Zug komprimiert wird. So eine konstruierte Fussbox ist schon sehr sinnvoll, daher würde ich die nicht entfernen. Einfacher wäre es wahrscheinlich einen halben RV durch einen ganzen RV zu ersetzen. Da müsstest du mal nachsehen, wie die RV Abdeckung gelöst ist. Sowohl innen als auch außen. Die musst du bei der Verlängerung mitdenken. Das sieht dann vielleicht nicht mehr so hübsch aus, wenn du da einen anderen Stoff verwendest. Kommt natürlich auf dein Geschick und Geschmack an. Mir wäre sowas sehr egal, Hauptsache warm und ohne Zugluft schlafen. Aber etwas das keinen RV hat mit einem RV zu versehen ist relativ unaufwändig. Jennypenny reagierte darauf 1
Jennypenny Geschrieben 7. Mai Autor Geschrieben 7. Mai vor 7 Minuten schrieb Kay: Kannst du schon machen, aber ob das dann deine Erwartungen erfüllt.. So wie ich deine Beschreibung interpretiere, hast du dann eine durchgesteppte Naht anstatt einer Fussbox. Das ist eine Kältebrücke par excellence. Wenn das dein Schlafsack für laue Sommernächte werden soll, ist das natürlich ein kleineres Problem. Zusätzlich wandelst du eine geräumige Fussbox um in einen engen Falz. Das kannst du an einem vorhandenen Schlafsack ausprobieren. Da deine Füße nun mal im Liegen Platz nach oben brauchen verzieht sich alles etwas, das solltest du dann im Schnitt einkalkulieren. Sonst wird der Stoff zb über den Zehen spannen. Das kann unangenehm beengend wirken, gerade wenn abends die Füße etwas schmerzen oder empfindlich sind. Außerdem ist das wieder eine Kältebrücke, wenn dort die Daune durch den Zug komprimiert wird. So eine konstruierte Fussbox ist schon sehr sinnvoll, daher würde ich die nicht entfernen. Einfacher wäre es wahrscheinlich einen halben RV durch einen ganzen RV zu ersetzen. Da müsstest du mal nachsehen, wie die RV Abdeckung gelöst ist. Sowohl innen als auch außen. Die musst du bei der Verlängerung mitdenken. Das sieht dann vielleicht nicht mehr so hübsch aus, wenn du da einen anderen Stoff verwendest. Kommt natürlich auf dein Geschick und Geschmack an. Mir wäre sowas sehr egal, Hauptsache warm und ohne Zugluft schlafen. Aber etwas das keinen RV hat mit einem RV zu versehen ist relativ unaufwändig. Ja, das klingt alles einleuchtend. Kältebrücke wollen wir definitiv nicht. Danke für deine Gedanken, dann erspare ich mir das und schaue weiter, was ich für Optionen auftun kann oder ob es am Ende auf längeren RV einsetzen hinausläuft. 🙌 Kay reagierte darauf 1
Christian Wagner Geschrieben 7. Mai Geschrieben 7. Mai Also ob der sts jetzt der einzige Schlafsack in deiner Größe wäre... Aber sei es drum. Spinnen wir das Gedankenexperiment mal weiter: Die Einwände von @Kaysind berechtigt, aber es muss ja nicht so sein das das zwangsläufig Mist wird wenn man das so macht wie du vorhast. Wichtig ist, das du eben genug Platz lässt und du dann genügend Raum hast um deine Füße auszustrecken. Ob das unter Ende jetzt wirklich boxförmig ist oder flach wird letztenendes nur auf wenige Gramm Unterschied hinauslaufen. Kältebrücken werden vermieden wenn du erstmal deine äußere Naht machst, und anschließend ein Paar cm innerhalb nochmal absteppst. Dann hast du gleich einen differential cut = Premium- feature😁. Evtl. Könntest du ja auch den RV mit der Abdeckung unten um die Füße führen dann wird es ein Deckenschlafsack. Kommt aber darauf an wie viel der Schlafsack gekürzt wird und wieviel RV eigentlich "über" ist. Jennypenny und Kay reagierten darauf 2
mochilero Geschrieben 8. Mai Geschrieben 8. Mai Ich halte mich für einen "Okay-Näher". Ich habe schon einige Quilts, Daunenjacke, Westen etc. gebastelt - Trotzdem: so ein Projekt wie du das vorhast würde ich NEVER EVER anfangen und zwar aus folgenden Gründen: a) wenn ich was neu kaufe, dann soll das bitte schön auch passen, wie ich das will. An einem neuen Schlafsack rumschnibbeln - no way! Es gibt ja eine erkleckliche Auswahl an guten Schlafsäcken auf dem Markt in allen erdenklichen Formen und Größen - kann mir nicht vorstellen, dass du da nix findest was passt.... b) die dünnen Stoffe auftrennen nervt voll, man macht leicht was kaputt, dauert ewig (überleg dir warum ich das weiß) c) wenn du den Schlafsack aufmachst, fliegt dir die Daune überall umher. NERVT VOLL! Wenn der Schlafsack mal befüllt ist, kann man viel schlechter dran arbeiten, als wenn man es nur mit der Hülle zu tun hat... d) wenn der Schlafsack teilweise befüllte Kammern hat, weil teilweise Daunen entnommen werden und man im Nachhhinein was dazu macht ist es gar nicht leicht eine genaue gleichmässige Verteilung hinzubekommen - man sieht das Ergebnis ja erst wenn die Kammern vernäht sind und alles ordentlich aufgeschüttelt wurde e) Overfill kann auch schädlich sein. Zu eng gepackte Daune macht auch wieder Kältebrücken (es ist ja die Luft zwischen der Daune die isoliert!), dauert länger beim Trocknen, die Daune wird mehr gequetscht und verschleißt dadurch denk ich schneller (ich habe einen Quilt den ich absichtlich ca 20-30% überfüllt habe, um etwas mehr "Feuchtigkeits-Resistenz-Reserve" zu haben - würde ich so nicht mehr machen) Ich sehe zwei Möglichkeiten: 1. Passende Ausrüstung kaufen (in der Preisklasse einer neuen Daunentüte würde ich das so machen) 2. Komplett selbst nähen, dann hast du freie Gestaltungswahl (würde ich nicht machen, da viel zu viel Konstruktionsaufwand und man nicht das Rad neu erfinden muss, wenn andere schon tolle Schlafsäcke bauen und weil das Material mittlerweile so teuer ist, dass sich das IMHO überhaupt nicht lohnt) My 2 Cents... Tao, Schwarzwaldine, Kay und 2 Weitere reagierten darauf 4 1
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