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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Am vergangenen Wochenende bin ich mit meinem Kumpel Philipp die inzwischen 4. Etappe auf dem Sentiero della Pace gegangen. Wir machen das immer so, dass wir pro Jahr min. einmal losziehen.

 

Unsere Etappen sind meistens 4 Tage lang, mit etwa 80km Distanz und etwa 4.000hm bergauf. Dabei bewegen wir uns in den Dolomiten und pendeln zwischen 400 und 3000hm. Eine ziemliche Herausforderung für die Ausrüstung, zumal es zwischen Etappe 1 (Ortler-Gebiet, Gletscher, generell eher hoch) und Gardaseebergen (Etappe 4, max. 2.000m aber mit Schnee, am nächsten Abend dann wieder im Tal bei 24°C) doch sehr unterschiedlich zugeht. 

 

Es ist natürlich einfacher, wenn man sich immer nur einen Abschnitt vornimmt, so wie wir das tun, aber selbst dort kann es durch Höhenunterschiede und Mikroklimazonen doch sehr stark variieren. 

 

Ich bin mit dieser Liste losgezogen: KLICK MICH und habe DIESE ETAPPE gemacht. 

 

Generell hat alles funktioniert wie es sollte. Ich habe aber doch wieder einmal ein paar kleine Entdeckungen gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte. 

 

Was war super?

Rucksack: manchmal ist weniger mehr. Ich hätte wohl auch alles in den Laufburschen XLite reingekriegt, leider verschieben sich die Trageriemen dabei aber so ungeschickt, dass die auch bei geringem Gewicht einschneiden. Außerdem ist der Hüftgurt und das X-Pac Material vom Elementum einfach super. Auch wenn er 300g mehr wiegt. 

 

Tarp: wir haben effektiv nur eine Nacht im Tarp verbracht (im Sturmzeltaufbau...völliger overkill). Hat alles super geklappt, war aber nen bisserl eng und ich habe Probleme mit dem Kondenswasser gehabt. Muss mal weiter mit den Aufbauvarianten experimentieren.

 

UV Shirt: die Riesenüberraschung, vier Tage in den Bergen ohne Sonnencreme. Das UV Shirt von Bassdash kostet keine 30€, ist in vielen Designs erhältlich, wiegt 275g mit Kapuze und ist genau die richtige Dicke, um es sowohl als Sonnenschutz, wie auch als Layer zu tragen. Dazu sehr atmungsaktiv und schnell trocknend, einfach mal unter einen Brunnen halten, auswringen und weiter laufen. Auch vom Geruch her sehr angenehm. Klare Kaufempfehlung!

 

Sonnenhut: recht schwer, mit 120g (Empfehlungen?), aber super praktisch. Könnte mir denken, dass der auch bei Regen ne Weile hilft.

 

Kochgeschirr: hier habe ich glaube ich für mich den maximalen Grad an Effizienz gefunden. "Brenner" 15g und Brennstoff für einmal Wasser heiß machen gerade mal 7g. Dazu noch ein Windschutz mit 5g. Hat auch auf 2.200m bestens funktioniert.

 

 

Was kann man überdenken?

Schlafsystem: sehr modular und praktisch. Die Matte habe ich geteilt, ein Teil als Sheet im Rucksack, der andere draußen dran für den schnellen Zugriff als Sitzpolster. Den Liner habe ich für die erste Nacht auf der Hütte als Hüttenschlafsack gebraucht, aber auch ansonsten ist der wirklich ein echtes Plus in Sachen Wärmekomfort. Und auch Multiuse, als weiterer Layer, was ich aber wegen der Temperaturen nicht gebraucht habe. 

Dennoch glaube ich, mit einer Klymit Recon bin ich insgesamt genau so gut dabei und nehme einfach eine sehr dünne Isomatte zum Sitzen, bzw. als Unterlage mit.

 

Essen: ich packe zuviel ein, nicht soviel zu viel wie Philipp, der knapp 1kg Essen wieder mit nach Hause genommen hat, aber doch. Irgendwie stellt sich mein Magen auf Tour um. Ich habe da eher gerne was zum snacken und nach der Tour "Heißdurst" auf ne Fanta. Esse auch gar nicht wirklich viel. Werde also auf Trailfood gehen und Nudeln mit Brühe. Couscous hat mir auch sehr gut getan. Und ich kann die Portionsgrößen kleiner machen. 75g pro Mahlzeit reichen locker. Und muss mir so Energiedrink-Pulver besorgen.

 

Was ist auszutauschen/wegzulassen?

Kissen: damit bin ich einfach nicht zurecht gekommen, ist rutschig, aber es ist auch einfach nur niedrig gewesen für mich. Kennt ihr Kissen, die etwa 20cm hoch sind? Habe nochmal mein Schlafverhalten analysiert und festgestellt, dass ich beim seitlich Schlafen mein Kissen immer knicke (habe ein Schaumstoffkissen) und auswärts die Kissen richtig zusammendrücke, um sie zu erhöhen.

 

Mütze: alles was die Mütze kann, kann das Buff auch. Und noch viel mehr. Wenn ich nicht bei wirklich kalten Temperaturen unterwegs bin, werde ich die wohl einfach weglassen.

 

Daunenschuhe: waren eigentlich zu warm...hatte sie mitgenommen, weil ich immer kalte Füße hatte, aber mit dem Fleece-Liner und dem neuen Daunenquilt bei moderaten Temperaturen echt nicht mehr nötig. Wiegen halt auch nix und nehmen keinen Platz weg.

 

Gamaschen: ich hatte die original Altra Gamaschen. Hatte keinen Stein im Schuh. An den Tagen danach, ohne die Gamaschen, aber auch nicht. Vermutlich mit langen Hosen einfach nicht so wichtig. Außerdem super nervig, wenn man mal schnell die Schuhe ausziehen will. Wiegen halt nix. Kann man aber imo in meinem Umfeld weglassen.

 

Carbon-Trekking-Stöcke: die große Enttäuschung der Tour. Sind beim Abstieg zerbrochen, als ich ausgerutscht bin und mich im Reflex mit ihnen abfangen wollte. Waren jetzt zwar "nur" 60€ Stöcke von Ali, aber ich zweifle, ob die anderen besser gewesen wären. Ich werde sie durch "klassische" Alu-Stöcke ersetzen. Safety first im Gebirge.

 

 

 

Ein kleiner Reisebericht mit Fotos wird folgen... :-)

Meine UL Liste für's Gebirge 2024/2025: https://www.lighterpack.com/r/as5q0w

Geschrieben (bearbeitet)
vor 39 Minuten schrieb DaNilz:

Sonnenhut: recht schwer, mit 120g (Empfehlungen?), aber super praktisch. Könnte mir denken, dass der auch bei Regen ne Weile hilft.

[...]

Mütze: alles was die Mütze kann, kann das Buff auch. Und noch viel mehr. Wenn ich nicht bei wirklich kalten Temperaturen unterwegs bin, werde ich die wohl einfach weglassen.

Es gibt auch Buffs mit UV-Schutz, ähnlich wie dein UV-Shirt.

Als Nackenschutz lässt sich ein Buff auch gut falten, siehe folgendes Video bei 3:20 min:

youtu.be/-EoOtBMC188?feature=shared&t=200

Und vielleicht lohnen sich bei wirklich kalten Temperaturen sogar zwei Buffs mehr als Buff und Mütze

Bearbeitet von Falke
Geschrieben

Ich habe seit zwei Jahren einen breiten, leichten Sonnenhut vom Decathon,  82gr,  15€. ldeider nicht für Regen.  https://www.decathlon.de/p/wanderhut-trek-500-uv-schutz-herren/_/R-p-302975?mc=8526267&c=grün_grau

Für die Arme als UV Schutz habe ich Armlinge von OR, kann die nur empfehlen, sehr kühlende Wirkung wenn sie am Bach getränkt werden und dann angezogen. Sonst reicht mir mein Uniqlo dry ex (29€) Wandershirt völlig aus, sehr luftig gewebt und schnell trocknend. 

 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb DaNilz:

Kissen: damit bin ich einfach nicht zurecht gekommen, ist rutschig, aber es ist auch einfach nur niedrig gewesen für mich. Kennt ihr Kissen, die etwa 20cm hoch sind? Habe nochmal mein Schlafverhalten analysiert und festgestellt, dass ich beim seitlich Schlafen mein Kissen immer knicke (habe ein Schaumstoffkissen) und auswärts die Kissen richtig zusammendrücke, um sie zu erhöhen.

Probier mal hoehere Luftkissen, die geben nicht so nach, da sind weniger cm mehr, aber nicht zu stramm aufpusten, dann rutschen sie leicht weg und du faengst allmaehlich so ein Theater wie an der Matte festbinden an.

Ich benutze den Vorgaenger von Diesem, manchmal, wenn ich beim Packrafting zur Sitzerhoehung noch ein Sitzkissen bei habe z.B. dies, schiebe ich das noch drunter.

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