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Ultraleicht Trekking

Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo besonders an die Nordlichter unter euch!

2024 steht in den Startlöchern und dementsprechend die Planung für Touren. In der Vergangenheit hatte ich keine gröberen Probleme mich für Touren festzulegen. Meistens ging es in alpine Gegenden. 2024 spielt mein Körper vermutlich nicht so mit und harte Touren traue ich mir nicht ganz zu. Insbesondere möchte ich mich nicht überanspruchen hinsichtlich Höhenmeter und kardiovaskulärer Verausgabung.

Sprich es soll etwas flacher werden. Trotzdem bin ich verwöhnt und ich suche nach Optionen die grandiose Gegenden bieten und nicht zu viel Zivilisation. Flach bzw. gemäßigtes Profil und nicht alle paar Kilometer durch ein Dorf, heißt vermutlich ist der Großteil Europas raus.

Übersee kommt aus gesundheitlichen und anderen Gründen ohnehin nicht in Frage.

In den letzten Tagen kam mir dann Norwegen in die Sinne. Eigentlich war es bisher kein besonderer Sehnsuchtsort für meine Wanderungen. Trotzdem fand ich die Gegend 2014 während eines Urlaubs in Südnorwegen (Hardangervidda, etc.) sehr schön und spannend.

Was Touren in der Gegend südliches Norwegen anbelangt habe ich leider keinen Tau.

Ich würde eine Route, gerne auch Kombination aus mehreren kleineren Routen, suchen die irgendwo um die 300-600km rum liegt. Nicht zu technisch bzw. kein richtiges Wildnistrekking a la Querfeldein und Bushwacking. Also schon ein Konzept von bestehenden Wegen/Pfaden.

Wichtig wäre mir einen halbwegs gut machbare An-/Abreise. Komme vom Bodensee. Flug kommt durchaus in Frage. Aber vom Flughafen hin/retour soll es nicht unbedingt im abgelegensten Winkel los gehen bzw. enden. Also passable Zug/Busverdinbung z.B. ab Oslo wäre toll.

Mehrere Tage autark muss ich in der Gegend wohl rechnen. Futter schleppen für 5- max. 7 Tage ist in Ordnung (mache eher große Tagesdistanzen im Normalfall), darüber lieber nicht. Besser wäre natürlich in halbwegs regelmäßigen Abständen eine Verpflegungsmöglichkeit a la kleiner Supermarkt. Hütten bewirtet würde ich gerne eher meiden, nicht meins, zu teuer, etc. Unbewirtete Hütten mit integriertem Selbstservice Ressuply können ergänzen, gerne wäre ich aber nicht NUR von diesen Hütten abhängig.

Ich weiß ich schieße (hier besonders auf Buchstabendreher achten... geschafft) sehr breit. Das Inet ist voller Norwegen Trekking. Aber gerade das macht es für mich als Skandinavienneuling umso mühsamer. Hier im Forum spricht man die selbe "Sprache". Touren hier sind von der Art ähnlicher als die der klassischen Heavy Trekker. Und weil Hinz und Kunz im Aldi Urlaub da oben trekkt sind für mich oftmals beschriebene Schwierigkeiten udgl. nicht recht einschätzbar.

Vielleicht hat ja jemand nen brauchbaren Tipp.

Danke schonmals!

Edit: Es darf übrigens auch gerne weiter nördlich als der südlichste Teil sein. Ich dachte nur die Anreise im Süden ist vermutlich etwas einfacher, schneller...

Bearbeitet von doast

Weg als Ziel - Blog - Tourenberichte, Gear Reviews, Tipps und Tricks und vieles mehr aus der Welt des ultraleichten Weitwanderns und Trailrunnings

 

Geschrieben

Zu welcher Zeit würdest du denn gerne wandern? In manchen Gebieten kann relativ lange Schnee liegen (und andere würde ich wegen der Mücken in manchen Monaten meiden).

Vielleicht wäre eine Tour Hamar nach Norden (ans Meer?) etwas für dich 🙂 Hamar erreicht man vom Flughafen Olso in 45min mit dem Zug. Von dort kann man sich dann erst nach Osten und dann entlang des (unbewirtschafteten) Hüttennetzes in der Hedmarksvidda Richtung Rondane Nationalpark eine Route suchen. Es ist dort relativ flach und auch in Rondane kann man leicht in den Tälern wandern (natürlich optionale Gipfelbesteigungen). Das wären so 300km und Hjerkinn als Endpunkt liegt an der Bahnstrecke nach Oslo.

Von Rondane nach Dovre ist die natürliche Verlängerung und von dort kann man dann weiter nach Trollheimen (wirklich wunderschön!) und weiter nach Nordmøre, um einen Teil der Fjordruta mitzunehmen. Für den Teil direkt an der Küste kann ich keine 100% Empfehlung aussprechen, weil man teilweise über Straßen gehen muss, aber die Ausblicke aufs Meer sind einfach grandios! Am Ende mit dem Schnellboot nach Trondheim. Dieser Teil hat leider einige Höhenmeter, da müsstest du einmal schauen, ob das für dich passt.

Würde gerne noch die MASSIV Route erwähnen, allerdings gibt es nach Norden hin auch immer mehr Höhenmeter zu bewältigen. Wahrscheinlich nicht das richtige für dich. Die Hardangervidda ist allerdings gut zum einlaufen 🙂 Man kann gut in Røldal starten (~5h Bus von Oslo) und in Dombås enden (~4h Zug nach Oslo).

Geschrieben

Bei der letzten Norwegenreise sind wir an der Küste von Vestfold zwischen Larvik und Nevlungshavn immer wieder bei Graveltouren auf den kyststi gestoßen und sind auch ein paar Kilometer drauf gegangen, sehr schön! Allerdings nicht so abseitig wie Vidda und Co, sicher jeden Tag Einkaufsmöglichkeiten. Aber ziemlich flach, meernah und damit problemlos zu erreichen, z.B. auch mit der Fährlinie Eemshaven-Kristiansand. Ein Blick auf die Norgeskart zeigt, dass der leider noch nicht durchgehend ist (blaue Abschnitte), aber es gibt genügend Alternativen.

Der Pilgrimsleden zwischen Oslo und Trondheim könnte auch was sein, geht aber übers Dovrefjell.

Geschrieben

Hardangervidda, Dovrefjell (evtl. mit Trollheimen zusammen), Rondane oder Femundsmarka würde ich vorschlagen. Ich mag v.a. die abwechslungs- und naturreiche Femundsmarka. Rondane ist nicht meins, da sehr geröllig, aber generell auch ein beliebtes Tourengebiet. Dovrefjell ist im "Hinterland" auch sehr viel Geröll, hat aber schöne "Ränder". Die online Karten des DNT helfen schnell einen Überblick zu kriegen. 

Hardangervidda, kennst du ja, ab Oslo mit Zug oder Bus sehr gut erreichbar; aber regelmäßig fieses Wetter. Bei stabilen Wetter aber genial. Dovrefjell ab Oslo auch gut zu erreichen: Zug bis Kongsvoll/Kongsvold, welches quasi am Wanderweg liegt. Rondane weiß ich die Erreichbarkeit mit Öffentlichen leider nicht, sollte aber gehen. Femundsmarka ist von Norden recht gut erreichbar, Zug Oslo bis Røros, vom Bahnhof loslaufen oder Bus zum Femundsee und loslaufen oder Schiff über den See nach Süden und auf der Westseite des Femundsee nach Norden hoch- und zurücklaufen.

Gibt diverse Wegvarianten in allen diesen Gebieten, ebenso bewirtete Hütten und solche mit und ohne Proviantlager, vgl. DNT online Karte.

Mein Favorit ist die Femundsmarka. Norwegen ist unglaublich reich an Tourenmöglichkeiten, man kann sich auch recht spontan seine Strecken zusammenstellen.

Geschrieben

Wenn es auch was anderes als Norwegen sein kann...

Ich plane gerade den GR240 in Spanien. 290km mit 10.000hm ist nicht flach aber auch nicht übertrieben. Von Memmingen nach Malaga gibt es Flüge von dem Irischen Billigheini.

Geschrieben (bearbeitet)

Einfach zu erreichen ist z.B. Andalsnes als Startort (Zug, Einkauf, CP am Fluss mit Paddelbootverleih, man kann da ganz langsam ankommen und erst mal nen Tag unten ums Romsdalhorn paddeln, sehr schön). Danach die einschlägigen Gebiete in südlichen Richtungen so oder so aneinanderreihen. Aufstiege wie in den Alpen sind selten, obwohl es oben manchmal sehr ähnlich aussieht, eher lange Hatscher und mal 200 hm steil, aber nicht 1500. Und langsam gehen kann man überall, weil man überall zelten kann, ne Hütte meist in Tagesetappe Entfernung.

https://ut.no/kart ... nach Belieben. Alle paar Tage ein Supermarkt ist auch planbar. In den unbewirtschafteten Hütten mit Vorratskammer musste halt zum Teil 5-Liter-Dosen anbrechen, wenn Dir z.B. nach Frikadellen ist. Essen in den bewirtschafteten Hütten ist teuer, aber oft auch sehr gut, v.a. Fisch. Nur Essen-Gehen geht auch, soweit ich das erinner auch oft mittags. 

Hurrungane und Jotunheimen würde ich nicht missen wollen. An den Hotspots zu antizyklischen Zeiten aufkreuzen.

Edit: ja, z.B. die oben genannte Massiv-Route ab Andalsnes über Reinheimen, Tafjordfjell, Geiranger, östliche (landesinnere) Seite am Jostedalsbreen lang, die andere Seite ist auch sehr schön, aber viel Strasse und lange Täler zum Gletscher (und zurück). War in allen diesen Gegenden und denke, dass sind schon alles gemässigte Touren, die gehen. Die Leute, die sich schwer tun, sind die Nicht-Norweger mit den grossen Rucksäcken.

(den Ort Geiranger kann man sich eigentlich schenken, besteht eigentlich nur aus Autoverkehr. Falls man da ist und es regnet Hunde und Katzen: Homlung Camping, mini Anglerhütten. Hellesylt mitm Boot ... war da nicht das devold-outlet?). 

Da gehen so viele spontane Richtungswechsel, dass 600 km auf keinen Fall ein Problem sind.

Wenn Du zuerst ne Runde durchs Dovrefjell drehst, würde ich nicht über Lom nach Jotunheimen reinlaufen wollen, langer Strassenhatscher nach meiner Erinnerung (obwohl Lom ganz nett ist). Vielleicht ist Rondane bis Hamar dann "logischer", aber landschaftlich auch langweiliger. Mit dem Unterschied, das in N langweilig nix ist ausser der Wald um Geilo und Lillehammer (ja, subjektiv). 

Küste rund um Larvik fand ich auch gut, aber das war mal für den Tag vorm Flug und wir wollten nicht in Oslo übernachten, sondern Heyerdal-Museum gucken (Zug). Sonst weiss ich nix vom äussersten Süden. Wegen der vielen Hütten unbedingt Hüttenschlüssel in Oslo besorgen.

Nochn edit: sofern Dich Bücher interessieren, musste nach Fjaerland. Ist auch superschön da.

Bearbeitet von t123
Geschrieben

Ich würde die Website ut.no betonen wollen wie @t123 das schon geschrieben hat. Ich hab etwas gebraucht, mich da reinzufuchsen da ich kein norwegisch spreche, aber das lohnt sich. Das benutzen auch die Norweger_innen (die ich getroffen habe). Du kannst da auch Kartenteile offline verfügbar machen. Zusätzlich habe ich dort die GPS Tracks der geplanten Wanderungen runtergeladen und dann mit Komoot navigiert.

Ich würde in Norwegen nicht überplanen. Durch die krasse Hüttenstruktur kannst du überall in der Wildnis deinen Rucksack mit Nahrungsmitteln auffüllen und das ist (für norwegische Verhältnisse) gar nicht mal teuer. Sehr gute Erfahrungen habe ich gemacht, jenseits der Nationalparks (die ich eher überlaufen finde) ab und an in Hütten zu gehen - da sind dann überwiegend Locals, die super Tipps geben können und die ich immer als krass hilfreich empfunden habe. Außerdem konnte ich so ab und am mal mein Zeug trocknen.

Die südlichste Tour, die ich gemacht habe war ab Ljosland. Superschön und echt absolut gar nix los. Mit dem Bus ab Kristiansand unter 4 Stunden. Wenn ich 600km in Norwegen laufen wollen würde, würde ich da hinfahren mit Essen für 5 Tage und dann richtung Norden laufen und schauen, wie weit ich kommen. Ich bin da Anfang Juni losgelaufen, das ging gut mit dem Schnee. Hardangervidda lag Mitte Juni noch Schnee, ging aber auch super.

Wandern mit Hund ist in Norwegen leider doof. Da gibts den ganzen Sommer Leinenzwang, an den man sich auch halten muss.

Auf jeden Fall die besten Regensachen mitnehmen, die du kriegen kannst. Da nicht dran sparen. Showa-Handschuhe fand ich Lebensretter. Ich bin mit Stiefeln gelaufen weil ich einen schweren Rucksack hatte (viel Zeug für den Hund und meine Frau, die Rückenprobleme hat). Stiefel haben gar nicht funktioniert. Die waren nach 3 Tagen nass und schwer und sind nie wieder trocken geworden. Ich würde Trailrunner mit Neoprensocken empfehlen.

Wie su siehst - Nässe war mein Thema. Wenn du die in den Griff kriegst kann das super-schön werden. Das Fjell in Norwegen ist halt voll dem Atlantik ausgeliefert. Wenn du da West-Wetter hast, regnet es krass. Nicht vergleichbar mit der schwedischen Seite.

Geschrieben

Danke mal für alle Beiträge. Mir als jemand der Norwegen kaum kennt schwirrt nun der Kopf :)

Soviele Gegenden die man zwar vom Namen her kennt aber nicht so schnell zuordnen kann.

Die MASSIV Route habe ich auch per PN vorgeschlagen bekommen. Hier ist sie nun auch mehrmals aufgetaucht. Und dann habe ich mich erinnert, das ich in der Vergangenheit mal über nen Blog zur Massiv gestolpert bin. Da sind zwar ein paar Höhenmeter drinnen aber ich habe das vermutlich Eingangs etwas übertrieben dargestellt. Für meine vergabgenen Verhältnisse suche ich es "flach". Das ist ja immer subjektiv. "Früher" habe ich halt im Schnitt halt gerne über 2000m+ gemacht. Das krieg ich derzeit nicht her. Aber eine Grundkonstitution und Fitness ist da. 1000m im Schnitt pro Tag sollte kein Thema sein.

Einiges zur Massiv habe ich gestern und heute angesehen. Sieht spannend aus. Mit Ausnahme des Wetters, was ja manchmal recht übel sein kann. Aber das wird wohl in der Gegend generell so sein.

Was mir daran gefällt ist das abgeschlossene Konzept. Manche mögen das eher nicht. Aber ich mag den Gedanken quasi einen kurzen Thru Hike auf vorgegebener Strecke machen zu können. Ich bin eher der Geher. Planung generell, aussertourliche Abweichungen und Umplanen ist nicht so meins. Ich hab gerne nen GPS-Track mit nem Grundgerüst herum und gehe los bis ich am zuvor definierten Ziel ankomme und dann ist gut.

Bzgl. An-/Abreise zur/von Massiv muss ich noch schauen wie aufwändig das ist. Würde wenn dann Southbound gehen. Am Ende in Haukeliseter sollte es ja nen Bus nach Oslo geben. Kann man da halbwegs spontan 1-2 Tage im Voraus ein Ticket kaufen im Juli/August oder besteht zur Hauptsaison absolute Reservierungspflicht?

Anreise im Norden muss ich noch recherchieren.

Bzgl. GR240: Danke für die Alternative. Sind natürlich auch gern gesehen. Ich war mal in der Ecke Südspanien in der Sierra de Cazorla. Nette Gegend. Die Sierra Nevada ist sicher auch wunderschön. Das mit der Anreise stimmt natürlich, ist easy machbar. Kommt mal in die Kiste mit den Möglichkeiten.

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Geschrieben

Moin,
ich hab den Massiv vor 2 Jahren ab Mitte Juni Northbound gemacht und würde den auch sehr empfehlen.

Am 10.1.2024 um 17:38 schrieb doast:

Bzgl. An-/Abreise zur/von Massiv muss ich noch schauen wie aufwändig das ist. Würde wenn dann Southbound gehen. Am Ende in Haukeliseter sollte es ja nen Bus nach Oslo geben. Kann man da halbwegs spontan 1-2 Tage im Voraus ein Ticket kaufen im Juli/August oder besteht zur Hauptsaison absolute Reservierungspflicht?

An/Abreise ist ab Oslo generell ziemlich einfach, dauert aber ein paar Stunden und ist je nach dem wann du Oslo erreichts evtl. erst am nächsten Tag möglich (war bei mir in der Nebensaison so, aber ich musste eh noch beim DNT den Hüttenschlüssel holen).

Kann zur Reservierungspflicht im Hochsommer leider wenig sagen, aber im Juni konnte man das Ticket den Tag noch buchen.

Von/nach Sota Saeter muss man 2 Mal umsteigen (Zug->Bus->Shuttletaxi), aber ist auch nicht kompliziert. Solltest du nur mal bei der Hütte nachsehen ob das Taxi an allen Tagen fährt.

Als abgeschlossener Trail funktioniert der auch gut, das sollte also für dich passen.

Die Hütten selbst kann man reservieren, aber für eine Luftmatratze ist im Notfall immer irgendwo Platz.

 

Falls du noch genauere Fragen hast, gern raus damit.

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