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Ultraleicht Trekking

Voll witzig und traurig - so geht Ultraheavy


PaulBuntzel

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In einer Hinsicht hat mich die Serie schon echt inspiriert. Hier ein paar Geadanken, die sich dazu bei mir angestaut haben.

Die Aufgabe, lange Strecken in der Wildnis zurückzulegen und sich dabei vom Land zu ernähren finde ich eine der spannendsten und herausfordnerndsten. Trekking-Kür sozusagen. Z.B. in Hinblick auf die Frage: könnte ein wirklich langer Weg wie der CDT unsupported (also ohne jede fremde Hilfe) gemacht werden? First-Nation-Leute in Amerika aus vorkolonialer Zeit scheinen einen erstaunlichen Radius gehabt zu haben. Z.B. gab es regelmäßige nachgewiesene Kontakte zwischen Sioux und Maya. Zumindest theoretisch muss das also in einer Saison möglich sein. Klar – wir haben bei Weitem nicht die Alltags-Erfahrung in Jagd, Fischen und Sammeln. Aber geht das trotzdem?

Auf einem solchen Weg nicht in eine Hunger-Krise zu kommen, sondern mit Kraft und Elan weiterlaufen zu können und gute Entscheidungen treffen zu können, scheint mir dabei der erste wesentliche Knackpunkt. Survival-Squad hat das sehr schön gezeigt, finde ich, dass schon nach wenigen Tagen des Hungerns die Entscheidungen rapide schlechter werden.

Um jeden Tag gut voranzukommen und trotzdem genügend Zeit für die Nahrungsbeschaffung zu haben und auch beim Laufen offen für das Land zu sein, scheint es mir um so wichtiger, schnell, leicht und flexibel unterwegs zu sein. Sprich: minimales Base-Weight für schnelle und unangestrengte Bewegung, flexibles und einfaches Shelter (ohne Bäume zu fällen!) in dem echte Erholung möglich ist (Mückennetz!), Pausen über den Tag verteilt da machen wo geangelt/gesammelt werden kann. Wer hat schon Lust, sich mit 38kg auf dem Rücken auf dem Weg nach einem Pilz zu bücken oder kurz einen vielversprechenden Gumpen abzufischen? :-)

Ein weiterer Knackpunkt scheint mir die Konservierung zu sein. Im Laufe des Weges gibt es immer wieder Strecken, auf denen schlechte Beute zu erwarten ist. Nehmen wir an, die hätten im Hochgebirge am Anfang ein Karibu erlegt, dann müssten die sich natürlich erstmal stationär einrichten und satt essen und das Fleisch trocknen und räuchern (und, gar nicht so einfach: gegen die Bären verteidigen). Das könnte dann schon einige Tage überbrücken. Und wenn man wegen des Rucksacks dann nicht nur 5km am Tag schafft, sondern 35, ist man auch ruckzuck in einer Gegend mit Frischgründen oder Niederwild. Generell scheint mir aber: Jagd auf Kleinwild ist noch viel mehr als das Fischen Glückssache.

Packrafts mitzunehmen scheint mir ein super Ansatz. Hat Skurka auf seiner Alaska-Yukon-Tour ja auch gemacht. Flüssen folgen und mit wenig Kraft schnell vorankommen.

Ich hätte schon echt Bock, das mal auszuprobieren.

Und by the way – für Alone kann man sich gerade zum Casting in Deutschland bewerben... https://www.itvstudios.de/alone

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Wir haben doch hier einige Foto- und Filmfreaks (ich hab so gar keine Ahnung davon), was würdet ihr denn schätzen, wo man gewichtsmäßig so ungefähr landet, um halbwegs professionelle yt Videos zu drehen? 

(Das üppige EFS Objekt in obigen gear Video hat mich eher irritiert 😁

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Jever hat das mal bei einem anderen Survival Projekt mit Alpenüberquerung schön auf den Punkt gebracht (Diese wars: Survival Alpenüberquerung 2012 - Der Film zur Tour von Ronny Schmidt und Daniel Meier (youtube.com). So etwa: Entweder du machst Distanz oder du versuchst an Essen heranzukommen aber beides zugleich wird nichts. Also versucht man (im obigen Fall) möglichst schnell sein Ziel zu erreichen bevor einem die Energie ausgeht. Bei geplanten 300 km wie bei Fabio und Otto geht das halt eher nicht (und damit schief). Wenn sie ein Karibu erlegt hätten, wäre das konservieren (Dörren/Räuchern?) wohl zeitaufwendig und das mittragen schwer geworden. Sie hatten sich halt selbst die Hürde aufgestellt kein Essen mitzunehmen, die Kombination aus kein Essen, Zeitlimit, sehr schweres Gepäck hat meiner Meinung nach zum absehbaren Scheitern geführt. Aber unterhaltsam habe ich es trotzdem gefunden.

 

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Jaa...man kann da natürlich stunden-, tage- , wochenlang drüber debattieren...und das wird im Bushcraftforum auch fleißig gemacht:rolleyes:

Es ist halt seichte Unterhaltung, der Abbruch als dramatischer Höhepunkt eingeplant, die Zielsetzung zwar klickheischend, aber realitätsfern, dafür aber mega! cool gesetzt...wer ernsthaft geglaubt hat, die würden das packen (wollen), der zieht sich auch die Hose mit ner Kneifzange an. Wenn's nur vorher auf YouTube so gezeigt wurde.

Der Hauptprotagonist "Bulletproof Otto" hat übrigens gerade ein Video rausgehauen, das ich jetzt nicht für möglich gehalten hätte. Wenn mich jemand gefragt hätte: Was möchtest du gern mal an Action sehen? - hätte ich vielleicht geantwortet:

"Zwei Leute, die mit frisch implantierten Haaren nachts durch den Bosporus schwimmen" . Schon, weil so ein Satz an Abstrusität kaum zu toppen ist. Dachte ich. :D

...und jetzt hab ich damit verraten, worum es in Bulletproof Ottos neuem Video geht😅 

Also, vielseitig sind Otto und Fabian ja - wenigstens das muss man ihnen lassen.

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Grundsätzlich denke ist an Unterhaltung und sei sie auch mal flach nicht so viel einzuwenden. Aber irgendwie fehlt mir hier echt die Verantwortung.

Zum einen der erwähnte Dresscode. Dann die Darstellung als ob die Natur nur mit mega viel super teurer Ausrüstung "bezwungen" werden kann und dazu nur zum Selbstzweck und zum Geld verdienen.

Vom Männlichkeitsbild ganz zu schweigen.

Irgendwie habe ich das Gefühl da waren wir doch schon Mal weiter.

 

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vor 8 Stunden schrieb schwyzi:

der Abbruch als dramatischer Höhepunkt eingeplant, die Zielsetzung zwar klickheischend, aber realitätsfern, dafür aber mega! cool gesetzt...wer ernsthaft geglaubt hat, die würden das packen (wollen), der zieht sich auch die Hose mit ner Kneifzange an.

Hi schwyzi, vielleicht steh ich ja völlig auf dem Schlauch, bin auch nicht so in der Subkultur drin, aber das inszenierte Scheitern versteh ich nicht. Sich in der Außendarstellung als harter Kerl und "Elitesoldat (?)" aufbauen und dann an einer pimmeligen 300km Wanderung scheitern, ist in meinen Augen eher wenig förderlich, aus einer selbstversorgten Hochgebirgwanderung in der Länge bestand mein Sommerurlaub 🤐. (Ich glaub am Wochenende muss ich mir echt mal das Video anschauen 😅). 

Bearbeitet von schrenz
Tippfehler
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Darum haben sie sich in der Szene ja völlig blamiert. Nur ~70km haben sie geschafft. Von geplanten 300km.

Aber es kamen noch weitere Punkte dazu. Die Summe vieler Dinge hinterließ am Schluss nur Kopfschütteln und Unverständnis.

Fanboys gibts ja immer, aber ansonsten...

Und das traue ich mich zu behaupten - 70km UL schaffen viele hier aus dem Forum besser/schneller/fitter - in genau dieser Gegend (war völlig anspruchlos) auch ohne mal ausreichend zu futtern. UL Survival sozusagen 😉

Bearbeitet von waal
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Hab hier mal eine x-beliebige Stelle rausgesucht, die anhand einer völlig unerwähnenswerten Situation zeigt wie viel Outdoor-Erfahrung die beiden wirklich haben. Jeder Alpin-Fotograf, mit teurer Heavy-Ausrüstung, kann hier nur schmunzeln.

"Wir" applaudieren beim Queren eines Bächleins: 

Mir wärs zu doof das als Leistung zu präsentieren.

"Nice! Ha, ha, ha" 

Bearbeitet von waal
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Was soll man dazu sagen? Die beiden Männer sind hyped, hatten Bock ... und sind dann mal los. ;-) Als Content-Creator produzieren sie Content für jene, die sich sowas anschauen wollen. Erfolgreiche Youtuber/CC haben und nutzen die Möglichkeit, ein paar ihrer Traum-Projekte umzusetzen und diese dann auf Youtube auszustrahlen, wodurch sich (neben weiterer Werbefinanzierung) die Kosten für das Projekt amortisieren, egal ob die "Mission" "erfolgreich" ist, oder nicht. 

Otto und Fabio hatten eine intensive Erfahrung, und das scheinen sie (unterm Strich, also auch retrospektiv/anekdotisch) zu mögen. Der Ansatz schien schon irgendwie "Lass uns mal machen!" und Trial-and-Error-Taktik gewesen zu sein. Vorbereitung und Planung war mit Sicherheit gegeben, aber nicht wirklich mit Priorität für leichtes Gepäck, was, wie viele von uns hier im Forum sicher auch schon mal erfahren durften, sich HINTERHER oftmals als ekliger Spielverderber herausstellt. In der Ausführung kam so manches ungünstig zusammen, wenn man es so bewerten will.

Das Ergebnis wurde zumindest erfolgreich (sprich: zahlreich) angeschaut. Das reicht aus, um weitere solcher Projekte (auch seitens anderer Content-Creator) anzugehen. Ist ja nichts Neues. Rüdiger Nehbergs „Deutschlandmarsch“ war ja auch nicht ohne -- individuelles Mindset und Durchhaltekraft sind dann mit ausschlaggebend, ob man "sein Ziel" erreicht, oder nicht.

Ich finde es jedenfalls sehr interessant, mir solche Formate anzuschauen. Auch 7 vs Wild. Für mich ist dabei immer ersichtlich: "Dein Geist ist dein schlimmster Feind oder dein bester Freund". Abseits der Zivilisation und im Schoß von Mutter Natur wird man dann intensiver mit seinen Ängsten, Barrieren, Wünschen, Abhängigkeiten usw. konfrontiert. Die Erfahrungen werden 'radikaler', grundlegende Zusammenhänge und Abhängigkeiten kommen zum Vorschein. Wenn man solche Erfahrungen dann (währenddessen oder hinterher) analysiert und reflektiert, kann man viel aus so einem Projekt für sein persönliches Wachstum mitnehmen. Gleichwohl haben alle Zuschauer:innen die Chance, daran teilzuhaben.

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Moin!

So wie ich das Projekt verstehe, durften die beiden Protagonisten bei der aktuellen 7versus-wild Staffel nicht mitspielen und haben schnell ein Konkurrenz-Produkt aus dem Boden gestampft.
Mit ihren Fähigkeiten (Marketing gut / Outdoorerfahrung schlecht) wurde eine reißerische Filmproduktion auf die Beine gestellt, die hauptsächlich Klicks generieren sollte. Das finanzielle Ziel wurde sicherlich erreicht, die inhaltlich gezeigte Kompetenz der Beiden war unterstes Niveau.

Da ich schon bei 7versus-wild (was eigentlich eine nette Minimalismus-Idee ist) ausgestiegen bin, habe ich die folgenden Machwerke nicht mehr mit meinen Klicks unterstützt.
Das hier besprochene Format wurde in unseren beiden deutschen Bushcraft Foren lebhaft diskutiert, sodass ich auszugsweise doch in zwei Folgen reingeschaut habe, weil ich die beschriebene Inkompetenz einfach nicht glauben konnte.
https://www.bushcraft-deutschland.de/threads/survival-squad-30-tage-wildnis.38019/#post-2038535
Dieses Maß an Ignoranz von Selbst- und Fremdgefährdung ist schon verblüffend. Vom Bewusstsein einer gewissen Vorbildfunktion ganz zu schweigen.

Enttäuschenderweise fand mein Aufruf zum Boykott dieser Produktionen nicht einmal in meiner Familie Anklang … :grin:
Daher wird bei uns das Gezeigte ebenfalls diskutiert, da ich diese Art der Darstellung von Outdooraktivität nicht so stehen lassen kann.
Von weniger erfahrenen Outdoor-Enthusiasten werden solche Formate wahrscheinlich als „state of the art“ aufgenommen und nicht im Geringsten kritisch hinterfragt.

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo

- Signatur gelöscht -

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vor 3 Stunden schrieb waal:

Hab hier mal eine x-beliebige Stelle rausgesucht, die anhand einer völlig unerwähnenswerten Situation zeigt wie viel Outdoor-Erfahrung die beiden wirklich haben. Jeder Alpin-Fotograf, mit teurer Heavy-Ausrüstung, kann hier nur schmunzeln.

"Wir" applaudieren beim Queren eines Bächleins: 

Btw, und wer so (hungrig) auf Jagd geht muß wohl noch einiges lernen.... 

Und das Gewehr (geplante Grundlage für die Nahrungsbeschaffung...) einfach in die nasse Landschaft legen, dazu noch ein paar "philosofische Anwandlungen" zum Überfluß in Europa... und viiiiieeel Gelaber,

Und Feuer scheint auch Neuland für die beiden zu sein....

Wenn's wahlweise an Logik, gesundem Menschenverstand oder elementarer Menschlichkeit hapert geht es mit Meinungen weiter und zu schlechterletzt verfällt man auf Ideologien.

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