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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Grundsätzlich ist mein Kakwa 55 der bequemste Leichtrucksack, den ich je gehabt habe. Die Schultergurte liegen sehr bequem auf, ohne abzurutschen, und das Gewicht ist so verteilt, dass der Rucksack selbst in vollem Zustand kaum nach hinten zieht. Das ist wohl dem Gestell geschuldet, und daran, dass er von unten nach oben immer weiter wird.

Also eigentlich der ideale Rucksack...

...wenn mich nicht das unnötig eingeschränkte Volumen tierisch nerven würde !

Für eine Wochenendtour in den Alpen mit warmer Kleidung und vielleicht etwas mehr Gepäck als üblich reicht es gerade so knapp. Für eine längere Solotour in kühlen Gefilden und mit Proviant für mehrere Tage reicht mir das Volumen aber definitiv nicht.

Das Problem ist, dass der Rollverschluss ein, zwei Umdrehungen benötigt, um zu schliessen, und dann die Enden erst noch nach innen zusammengezogen und mit dem Schnellverschluss verbunden werden müssen. Dadurch lässt sich der Rucksack kaum in die Höhe packen. Zwar kann man Dinge oben draufschnallen. Viele Leute (z.B. auf dem PCT) tun das ja auch und binden Isomatten, Bärentonnen, und sogar Zelte auf oder sonstwie an ihre Rucksäcke. Ich habe aber noch nie verstanden, weshalb man das freiwillig tun würde, ausser eben der Rucksack ist zu klein. Ich jedenfalls mag es, die Dinge im Rucksack drin zu haben. So kann nichts hängenbleiben, runterfallen, rumwackeln, oder verregnet werden.

Also habe ich den Verschluss meines Kakwa umgebaut. Im Wesentlichen habe ich den Verschluss abgeschnitten, und einen längeren Kragen angenäht. Dazu habe ich erst einen Schlauch aus dem grauen Ultra  200 von AdventureExpert angefertigt (mit einer Kappnaht verschlossen), und diesen Schlauch dann mit einer französischen Naht an der abgeschnittenen Rucksackoberkante angenäht. Den Verschluss oben habe ich wie bei meinem letzten Rucksack ausgeführt (im wesentlichen von Huckepacks abgekupfert).

Hier der Kragen in voller Länge (man sieht gut, welches Stück angesetzt wurde):

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Hier die französicher Naht von innen (oben der neue Kragen, unten der Original-Rucksack). Die Naht legt sich automatisch flach. Ich habe kurz erwogen, sie flach anzunähen, aber am Ende davon abgesehen, da so der Kragen schön flexibel bleibt.

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Das Ergebnis ist eine Rucksack, der vollgepackt meinen Kopf knapp überragt (ok, ich geb's ja zu, vielleicht habe ich da ein wenig übertrieben ;-) ... aber falls ich das mal benötige [viel Essen, oder nasser Quilt, der nicht zusammengedrückt werden soll], habe ich diese Möglichkeit).

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Er lässt sich aber weiterhin auch schön kurz zusammenrollen...

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Hier noch von der Seite:

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Der Verschluss ist super-einfach zu handhaben, und um kleine Dinge zu entnehmen, muss man den Haken nicht mal aushängen:

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Der Rucksack wiegt jetzt 840 g. Ich habe ihn vor dem Mod nicht gewogen, aber laut Herstellerangaben sind das 20g mehr als zuvor. Interessanterweise sind das aber immer noch 50g weniger als der aktuelle 2024er Kakwa55.

Das Gestell haben ich zum Nähen rausgenommen, da ich den Rucksack für die franz. Naht gewendet habe. Was mich überrascht hat, war, dass die Rohre des Gestells einen Durchmesser von 7mm haben. Ich dachte eigentlich, irgendwo auf BPL oder in einem Post von Dan Durston gelesen zu haben, diese seinen dicker, kann aber gerade nichts finden...

 

Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb ULgeher:

Ich jedenfalls mag es, die Dinge im Rucksack drin zu haben.

Geht mir auch so. - Sieht super aus! Hast du noch genug Nackenfreiheit, wenn alles voll ist?

Wie schwer kann man den Kakwa 55 deiner Einschätzung nach noch gut tragen? (Suche nach Alternativen zum Exped Lightning 60, den ich bis ca. 18-19kg bequem nutzen kann.)

Geschrieben (bearbeitet)

Wow, das sieht ja hervorragend aus! 🥰  Hast Du die Bilder schon an Dan Durston gesendet? Vielleicht kann er das beim zweiten Batch des 2024er Modells noch berücksichtigen?

 

vor 43 Minuten schrieb ULgeher:

Für eine Wochenendtour in den Alpen mit warmer Kleidung und vielleicht etwas mehr Gepäck als üblich [...].

[...]

Das Problem ist, dass der Rollverschluss ein, zwei Umdrehungen benötigt, um zu schliessen, und dann die Enden erst noch nach innen zusammengezogen und mit dem Schnellverschluss verbunden werden müssen. Dadurch lässt sich der Rucksack kaum in die Höhe packen.

Ich habe bei meinem Kakwa 55 ebenfalls das Problem, dass der Rucksack mit voluminöser Winterausrüstung ganz schnell zu klein wird. Puffy, dicker Schlafsack, Kocher-Set, Verpflegung, etc., und das Volumen ist bereits ausgefüllt. Die Matte ist da schon oben drauf geschnallt.

Mich stört bei den US-Rucksäcken sehr, dass das Gesamtvolumen immer auch die extrem überdimensionierten Mesh-Außentaschen berücksichtigt. Die nutze ich jedoch in der Praxis kaum, außer für kleinere Gegenstände.

Wofür sind diese überproportionalen Taschen denn gedacht? Ich wüsste jedenfalls nicht, was für riesige Utensilien ich beim Kakwa in die Mesh-Tasche stopfen sollte.

Nichtsdestotrotz ist der Kakwa auch für mich ein äußerst genialer Leichtrucksack mit großem Volumen. Insbesondere die von vorne zugreifbaren Seitentaschen etc. sind fantastische Gimmicks.

Bearbeitet von Trinolho

 

 

Geschrieben
vor 51 Minuten schrieb ULgeher:

Zwar kann man Dinge oben draufschnallen. Viele Leute (z.B. auf dem PCT) tun das ja auch und binden Isomatten, Bärentonnen, und sogar Zelte auf oder sonstwie an ihre Rucksäcke. Ich habe aber noch nie verstanden, weshalb man das freiwillig tun würde, ausser eben der Rucksack ist zu klein. Ich jedenfalls mag es, die Dinge im Rucksack drin zu haben.

Da scheiden sich die Geister. Ich mag es, viele Dinge schnell von Außen zugänglich zu haben. Das Tarp oder Zelt, um auch tagsüber mal schnell Schatten oder Regenschutz zu haben und abends am Camp wenig Zeit zu vergeuden, oder die (Schaum-)Isomatte, um mich schnell neben dem Trail ausstrecken zu können (das war vor 20 Jahren noch kein Thema). Die Mesh-Tasche bekomme ich irgendwie auch immer vollgestopft mit Zeugs, das ich tagsüber brauche, von Cathole-Ausrüstung über Grödel und Handschuhe bis zum Löffel, alles sensible natürlich sauber separat gezipperbagt. Es kommt aber auch auf den Trail an. Im Dauerregen oder beim Bushwhacking ist es oft doch angenehmer, wenn alles / vieles geschützt im Rucksack ist.

Auf alle Fälle schön gearbeitet!

Geschrieben (bearbeitet)
vor 9 Minuten schrieb Biker2Hiker:

Stimmt nicht.

Echt? Ich bin in meiner (ggf. fälschlichen) Erinnerung schon öfters darüber gestolpert, dass Rucksäcke mit 50 Liter spezifiziert waren, bei genauerem Lesen dann aber zwei große Mesh-Außentaschen mit 5 Liter eingerechnet waren.

Bearbeitet von Trinolho

 

 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Trinolho:

Mich stört bei den US-Rucksäcken sehr, dass das Gesamtvolumen immer auch die extrem überdimensionierten Mesh-Außentaschen berücksichtigt. Die nutze ich jedoch in der Praxis kaum, außer für kleinere Gegenstände.

vor 3 Stunden schrieb BitPoet:

Da scheiden sich die Geister. Ich mag es, viele Dinge schnell von Außen zugänglich zu haben. Das Tarp oder Zelt, um auch tagsüber mal schnell Schatten oder Regenschutz zu haben und abends am Camp wenig Zeit zu vergeuden, oder die (Schaum-)Isomatte, um mich schnell neben dem Trail ausstrecken zu können (das war vor 20 Jahren noch kein Thema). Die Mesh-Tasche bekomme ich irgendwie auch immer vollgestopft mit Zeugs, das ich tagsüber brauche, von Cathole-Ausrüstung über Grödel und Handschuhe bis zum Löffel, alles sensible natürlich sauber separat gezipperbagt.

Ich meinte eigentlich eher das ohne-Tasche-irgendwie-aussen-Draufbinden, das die Amis so gut beherrschen: z.B. so oder so oder so.

Mesh-Taschen an sich finde ich super. Ich habe solche auch an allen meinen MYOG-Rucksäcken dran, und benutze sie für Regenzeug, nasses Zeug das Trocknen soll, Müll, WC-Kit etc., z.B. hier:

pack_back.thumb.jpg.bf13b50e7a4c38d15c97bfcaf4911d83.jpg

Die Aussentaschen des Kakwa sind aber auch sehr limitiert. Auf der Seite z.B. ist die eine praktisch nur für eine Trinkflasche zu gebrauchen. Oberhalb der Tasche gibt es nur sehr wenig Befestigungspunkte, so dass sich ausser z.B. Stöcken nicht allzuviel reintun lässt.

Eine Tasche hinzuzufügen wäre eine lohnende Modifikation, die aber leider nicht einfach zu bewerkstelligen ist, da auf der Rückenseite wohl auch die Führungen für das Gestänge in dieselbe Naht zu liegen kommen. Die Naht einfach lokal aufzutrennen und ein Mesh Reinzunähen geht wohl nicht.

Bei meinem letzten MYOG-Rucksack konnte ich, als ich mal für 7 Tage Essen + Ersatzgaskartuschen dabei hatte, vorübergehend Gaskartusche und darüber Topf + Kocher in der einen Meshtasche stapeln. Nicht dass das wahnsinnig ideal gewesen wäre, aber für 1-2 Tage geht das ja so, und dann passt alles wieder "normal" hinein.

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Beim Kakwa geht so was definitiv nicht, also muss im Zweifelsfall alles in das Hauptfach rein.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb Steintanz:

Geht mir auch so. - Sieht super aus! Hast du noch genug Nackenfreiheit, wenn alles voll ist?

Wie schwer kann man den Kakwa 55 deiner Einschätzung nach noch gut tragen? (Suche nach Alternativen zum Exped Lightning 60, den ich bis ca. 18-19kg bequem nutzen kann.)

Nackenfreiheit: Die ist ok, wobei eine Hutkrempe ab und zu anstossen würde. Das finde ich aber ok. Wenn der Rucksack zu weit nach hinten absteht, ist das Gewicht wieder nicht gut verteilt. Beim grün-schwarzen im Bild oben z.B. konnte ich die Neigung des Turms immer recht gut beim Einrollen des Kragens steuern. Ich weiss nicht genau, weshalb das funktionierte, das Gepäck liess sich aber gut in Form drücken und blieb dann auch in der Form. Ist jetzt halt Selfie-Haltung, aber auch wenn ich den Arm nicht so weit nach vorne strecke, geht es mit dem Hut. Beim Kakwa wird das ähnlich sein.

krempe.thumb.jpg.07a684f738f858ee955735f86963638c.jpg

Gewicht: Um ehrlich zu sein finde ich heutzutage 20kg nie wirklich bequem ;-) Früher hatte ich mal einen MacPac Glissade, und habe mit dem häufig 25-30kg rumgeschleppt. Da war ich aber auch ein gutes Stück jünger 🤔

Meine Einschätzung ist, dass bei einem Gewicht um die 20kg der Huftgurt wirklich gut sitzen muss. Der vom Kakwa ist schon recht minimalistisch, aber trotzdem ziemlich bequem. Wenn ich nicht beim Kakwa 55 zugegriffen hätte, hätte ich mir wohl den Flight-2 von Seek Outside gekauft. Ich bin sehr sicher, dass der mir auch gut gepasst hätte. Ich glaube,  @wilbo hat einen Rucksack von denen und kann bestätigen (?), dass mal damit zentnerweise teures Glas bequem rumschleppen kann :-)

Bearbeitet von ULgeher
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Trinolho:

Echt? Ich bin in meiner (ggf. fälschlichen) Erinnerung schon öfters darüber gestolpert, dass Rucksäcke mit 50 Liter spezifiziert waren, bei genauerem Lesen dann aber zwei große Mesh-Außentaschen mit 5 Liter eingerechnet waren.

Oft so, aber eben nicht immer. HMG rechnet die Aussentaschen z.B. nicht mit ein ;)

  • 7 Monate später...
Geschrieben
Am 8.10.2023 um 12:38 schrieb Trinolho:

Echt? Ich bin in meiner (ggf. fälschlichen) Erinnerung schon öfters darüber gestolpert, dass Rucksäcke mit 50 Liter spezifiziert waren, bei genauerem Lesen dann aber zwei große Mesh-Außentaschen mit 5 Liter eingerechnet waren.

Bei Durston steht's doch auf der Homepage: 55l + 15l... 

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Ich wollte die Änderung auch kurz präsentieren, allerdings wurde diese von der Schneiderin gemacht. Den Stoff musste ich aus den Staaten bestellen, da die Farbe nirgends mehr vorrätig war.

Es wurde einfach ein Stück dazuwischengenäht, die Bänder erweitert und der Verschluss so belassen.

PXL_20240822_190310432.MP.jpg

Geschrieben (bearbeitet)
Am 8.10.2023 um 16:13 schrieb ULgeher:

Wenn ich nicht beim Kakwa 55 zugegriffen hätte, hätte ich mir wohl den Flight-2 von Seek Outside gekauft. Ich bin sehr sicher, dass der mir auch gut gepasst hätte. Ich glaube,  @wilbo hat einen Rucksack von denen und kann bestätigen (?), dass mal damit zentnerweise teures Glas bequem rumschleppen kann :-)

Ich hatte den Flight 2 und war nicht so begeistert. Auf dem Papier mein Traumrucksack, aber ein Tick zu groß für mich und vor allem die Belüftungskrümmung hat das Gewicht für meinen Geschmack zu weit vom Rücken weggebracht. Es hat sich nicht besonders stabil angefühlt. Außerdem war der Hüftgurt angeklettet, so dass der Rahmen das Gewicht nicht so gut übertragen konnte. Für mich war die Angabe, dass er bis 50 lbs bequem ist, ein Witz. Übrigens genauso beim Kakwa, den ich jetzt habe. Bei beiden bin ich mit 15 kg voll bedient und würde auf keinen Fall mehr tragen wollen. Ideal wäre aber unter 10 kg. Da traue ich meinem alten Osprey Kestrel ein höheres Gewicht zu, ohne dass es unerträglich unbequem wird.

Bearbeitet von rudiebln
Geschrieben (bearbeitet)

 

vor 21 Stunden schrieb rudiebln:

Übrigens genauso beim Kakwa, den ich jetzt habe. Bei beiden bin ich mit 15 kg voll bedient und würde auf keinen Fall mehr tragen wollen. Ideal wäre aber unter 10 kg. Da traue ich meinem alten Osprey Kestrel ein höheres Gewicht zu, ohne dass es unerträglich unbequem wird.

15kg sind ja auch ganz schön viel! Soviel habe ich allenfalls kurzfristig mit Wasser und nach einem Resupply für eine wirklich lange Strecke ohne Einkaufsmöglichkeiten (1 Woche oder so). Und dann reduziert sich das Gewicht schnell wieder auf ein angenehmeres Mass.

Der Kestrel, den du hier als Vergleich heranziehst, ist aber mit fast 2kg mehr als doppelt so schwer wie der Kakwa.

(Ich getraue mich ja kaum, dies hier zu schreiben, aber für wirklich schwere Lasten war mein bisher bequemster Rucksack der MacPac Glissade. Der Rucksack alleine wog allerdings bereits etwa 3kg... Damals meinte ich aber auch noch, ein schweres Photostativ und dazu teilweise mehrere kg Analog-Photoausrüstung tagelang herumtragen zu müssen. Bequemlichkeit bei hohen Lasten ist heute für mich kein sehr wichtiges Kriterium mehr, da ich diese wenn dann nur für sehr kurze Zeit trage. Diese temporäre Unbequemlichkeit ist mir die Gewichtsersparnis allemal wert).

Hier ein paar Bilder dieses "Sündenfalls":

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Bearbeitet von ULgeher

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