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Ultraleicht Trekking

Probleme mit Kondensation: Tipps und Anregungen zur Verringerung?


Trinolho

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Hallo zusammen,

auf meiner kürzlichen Bikepacking-Tour durch die Alpen hatte ich nachts mit erheblichen Problemen bezüglich Kondensation zu kämpfen. Diese führte so weit, dass ich die nächste Etappe des Folgetages immer erst signifikant verspätet beginnen konnte, weil ich den Schlafsack zunächst noch in der Morgensonne trocknen musste. Gelitten hat er nun wohl trotzdem - ich fürchte, da wird ein Besuch bei ODS fällig.

Den kürzlichen BPL-Podcast zu Kondensation möchte ich gerne zum Anlass nehmen, hier einmal zu fragen, wie ihr solche Vorfälle handhabt?

Folgendes war passiert:

  • Fall 1: Erst spät abends am Camp angekommen. In Anbetracht der guten Wettervorhersage einfach das Groundsheet ausgelegt, Isomatte drauf und dann so im Schlafsack geschlafen. Einen Biwaksack oder ähnliches hatte ich nicht genutzt. Resultat: Am nächsten Morgen war die gesamte Wiese mitsamt Schlafsack nass. Der Datenlogger zeigte, dass die Temperatur von den mittäglichen 22° C in der Nacht auf 2,8 Grad abgefallen war, was diese starke Kondensation der Umgebungsluft wohl begünstigt hat.
  • Fall 2: Zur Vermeidung weiterer Feuchte im Schlafsack diesmal das Single-Wall-Zelt aufgebaut. Dabei vor dem Schlafen leider vergessen, die Belüftungsöffnungen zu öffnen, und damit war am nächsten Morgen erneut alles feucht von innen (das war sehr dämlich von mir). Wandkontakt mit dem Fußende des Schlafsacks fand natürlich auch statt. Klar, diesmal war nicht die Umgebungsluft schuld, sondern meine eigene Atemluft im Zelt und der rutschige Boden.

Im oben genannten Podcast nennt Ryan Jordan vier verschiedene Ansätze zur Vermeidung von Kondensation:

  1. Use available ventilation features of the shelter (ja, hätte ich mal tun sollen)
  2. Shelter Management: Zelt trocken aufbauen, feuchte Kleidung außen lagern, Innenseite trocken wischen
  3. Sleep System Management: Verschiedene Schlafsäcke aufeinander schichten (z. B. Synthetik-Quilt über einen Daunenschlafsack), um den Taupunkt von der Daune in das Synthetikmaterial auszulagern.
  4. Clothing Management: Kleidung trocken halten, auch vor Schweiß schützen, Zelt bei Sonne als Treibhaus zur Kleidertrocknung nutzen.

Wie macht ihr das beim Biwakieren:

  • In den Shoulder Seasons (Frühjahr/Herbst) grundsätzlich immer einen Biwaksack um den Schlafsack legen?
  • Einen Schlafsack mit wasserdichtem Material nutzen (z. B. WM mit GWS anstatt ExtremeLite oder Microfiber)?
  • Falls kein Biwaksack dabei: Immer ein Zelt aufbauen?

Ich freue mich auf eure Anregungen! 😀

 

 

 

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Solange man den Schlafsack tagsüber trocknen kann ist Das Ganze kein grosses Problem. Unangenehm wird's immer erst wenn man mehrere Tage in Folge diese Möglichkeit nicht hat. 

Gegen Tau aus der Umgebungsluft hilft ein doppelwandiges Shelter ein Stück weit. Ist mir meist zu schwer also nehme ich das eher nicht mit. 

Tau fällt vermehrt an Flussufern und in Senken an. Daher diese Spots eher meiden. Wenn ein leichter Wind geht, gibt's tendenziell weniger Probleme mit Kondenswasser. Das sind alles Punkte, die man bei der Schlafplatzwahl berücksichtigen kann. 

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Beim "ODS"?

Beim OST! Outdoor Service Team vermutlich!?

Ja, wir sind hier beim UL-Forum. Ich sage aber einfach mal (Wasser/Kondens wiegt ja auch), zieh eine Lage Kufa drüber. 

Ich nehme den Liteway Sleeper Quilt 136gr. über die Daune und die Daune bleibt knochentrocken. Das kombiniere ich je nach Temperatur mit dem LiteLine 200 bis eben hoch zum Tenequa 700. 

Wenn es gar nicht anders geht und der Quilt nicht dabei ist, ziehe ich die Regenjacke (Membran, EVent) über das Fußende.

 

 

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Ich risikiere eigentlich nicht dass der Schlafsack / Quilt nass wird, wo das nicht notwendig ist. Sprich, ich penne mindestens unter einem kleinen Tarp, bzw. stelle eigentlich das Zelt fast immer auf - kann man ja weitgehend offen lassen, wenn das Wetter passt.

Eine günstige Platzwahl (s.o.) hilft natürlich.

Schlafen im Biwaksack hat mich bisher nicht überzeugt - man hat dann nur Feuchtigkeit von Außen gegen Feuchtigkeit von Innen getauscht - komplett trocken ist ein Bivy selten (bzw. NIE!!) gewesen (bei mir)...

Die Schlaftüte feucht einzupacken und stark zu knautschen hat unserem ersten Daunenquilt den Rest gegeben - wir waren mit einem SS 2 Solid im September/Oktober in den Alpen. Trotzdem Kondens reichlich, trocknen morgens - keine Chance. Wir sind dann oft früh los und haben so gut es ging in der (kurzen ) Mittagspause getrocknet. Spätestens nach ein paar Tagen in ein Hostel, Winterraum o.ä., wenn das Zeug nicht mehr trocken wurde. Nach 3 Tagen reichten die Wärmereserve des Quilts nicht mehr...

Ich glaube, gerade im Frühjahr / Herbst ist der Kram einfach feucht - ohne das man am Ende des Tages viel tun kann.. Erste Versuche mit VBL waren für mich bisher nicht überzeugend, weil ich nicht so gerne im eigenen Saft liege - aber ich werde das auf jeden Fall nochmals testen. Vielleicht muss man sich daran auch einfach gewöhnen - sowie an nasse Füsse in den Trailrunnern... Zumindest kann man dann Körperfeuchte in der Daune vermeiden bzw. kann einen wasserdichten Biwaksack verwenden... Mir erscheint das die einzige Möglichkeit zu sein, wenn man lange Zeit ohne Trocknungsmöglichkeit unterwegs ist... (Ryan Jordan hat meine ich sogar beim Ski-Laufen unter den warmen Klamotten einen VBL-Anzug getragen, wenn ich mich richtig erinnere - so blieben die Klamotten weitgehend trocken...)

Edit: Zelt und Biwaksack mitnehmen macht für die meisten hier wahrscheinlich keinen (UL-)Sinn... Den Taupunkt in einen Kufa-Quilt zu verschieben hält vielleicht die Daune erstmal trocken -aber der Kufa-Quilt ist ja irgendwann auch ziemlich feucht oder nicht? Spätestens nach ein paar Tagen ist das doch auch nicht mehr das Gelbe vom Ei - lasse mich aber auch gern eines besseren belehren... Kufa für mein Wärmebedürfnis hätte aber eh ein unzumutbares Packmaß...

 

Bearbeitet von mochilero
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Ich kann da nur von meinen Erfahrungen berichten und da habe ich festgestellt, dass der Kufa-Quilt (Climashield Apex) den Anschein erweckt, als würde er überhaupt keine Feuchtigkeit aufnehmen. 

Wenn jetzt im November der Nebel wie leichter Niesel darauf fällt, wird auch da eine Grenze überschritten sein. Aber wer schläft da noch ohne Zelt oder Tarp? Und wenn doch, dann muss er da im wahrsten Sinne des Wortes "eiskalt" durch. Denn das wirds dann mit nasser Daune. 

Da ist halt jeder auch ein wenig seines Glückes Schmied und "Stupid Light" erreicht. 

Packmaß spielt für mich eher keine Rolle, bestenfalls das Gewicht. Der Sleeper Quilt ist aber auch als Überhang am Körper nutzbar, ebenso wie der Helikon-Tex Swagman-Roll, der auch mal die Funktion als Schlafsack-Schutz und Poncho erfüllen darf. Ich sitze gerne noch etwas draußen und auch da ist Wärme schon angenehm. Könnte man auch als Luxusgegenstand sehen. Jeder wie er mag, schließlich trägt jeder selbst. 

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Ich hatte dieses mal auch (das erste mal eigentlich) Probleme mit Kondensation. War meine erste alpine Trekkingtour und jeden Morgen war das Tarp, Groundsheet und der Schlafsack nass. Sowohl beim Campingplatz im Tal auf 1400m als auch nach einer sehr windigen Nacht auf 2200m. Jede Nacht sternenklar und ein großer Temperaturunterschied zum Tag (geschätzt 5-10° nachts, 25° tagsüber)

In anderen Nächten draussen hatte ich das bisher nicht oder nur sehr minimal - ein paar Minuten in die Sonne legen oder Zelt abschütteln hat immer gereicht, ob unterm Tarp bei Regen oder Schnee, oder beim biwakieren unter freiem Himmel, mit oder ohne Biwaksack, in Boofen oder unter Felsüberhängen... 

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In beiden Fällen ist es wenig verwunderlich, dass es feucht wurde.

Unterm freien Nachthimmel (insbesondere wenn es sternenklar und windstill ist) kühlen durch Infrarotstrahlung Blätter, Gräser, Autodächer, Außenzelte oder das Außenmaterial eines dicken Schlafsacks stärker ab als die sich ohnehin durch Abkühlung vermutlich schon nah an der Sättigung befindliche Umgebungsluft. Je weniger Wind weht, der den Temperaturverlust ausgleicht, desto stärker. In Folge schlägt sich Kondens auf Zelt/Schlafsack/Bivy/Wiese nieder.

Im mehr oder minder luftdicht verschlossenen Zelt kreierst du durch die Atemfeuchtigkeit und körpereigene Verdunstung höhere Luftfeuchtigkeit als in der Umgebung.

Das nächste mal also einfach nicht diese leicht vermeidbaren Feuchtigkeitsextreme produzieren :D

 -> Dach überm Kopf (dann kühlt das Tarp oder das Außenzelt ab aber nicht deine Schlafsack Außenhaut) und auf ausreichend Luftaustausch achten. Damit sollte der Kern deines Problems behoben sein.

 -> Wenn du kein Dach über dir aufbauen willst, leg dich unter einen Baum. Das Blätterdach fungiert ähnlich wie ein Zelt und reduziert die sich auf deinem Schlafsack niederschlagende Luftfeuchtigkeit erheblich.

Einen VBL würde ich wenn überhaupt erst bei längeren Touren in richtig kalten Klimaten und sehr dicken Schlafsäcken wie über eine Woche bei -20°C und tiefer in Erwägung ziehen. Die Besonderheit hier ist, dass die Feuchtigkeit, die man im Schlaf abgibt, sich auf dem Weg durch den Schlafsack nach außen so stark abkühlt, dass sie bereits irgendwo innerhalb des Schlafsacks friert, statt erst an der Außenseite, wo man es einfach abputzen könnte. Hier haben wir es also mit Feuchtigkeit von innen zu tun. In der Fragestellung des TO kommt die Feuchtigkeit allerdings von außen.

Klar könnte man jetzt sagen: Ich will aber unbedingt Cowboy campen in einer windstillen Nacht unter freiem, sternenklaren Himmel. Dann hast du halt den wasserdichten Bivy als Schutz von Feuchtigkeit "von außen" und musst der vermutlich resultierenden Schwitz-Sauna vorbeugen, indem du innen einen VBL einziehst. Muss man aber mögen :D

Bearbeitet von BohnenBub
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Das Prinzip versteh ich ja

vor 50 Minuten schrieb BohnenBub:

-> Dach überm Kopf (dann kühlt das Tarp oder das Außenzelt ab aber nicht deine Schlafsack Außenhaut) und auf ausreichend Luftaustausch achten. Damit sollte der Kern deines Problems behoben sein

Allerdings ist es bei mir ja genau da besonders aufgetreten: bei Wind + guter ventilation unterm Tarp 😕

Im Gegensatz dazu hatte ich bei ähnlich klaren Nächten mit großem Temperaturunterschied ohne Shelter dieses Problem nie...

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Die Physik ist in diesem Fall ne Sau und lässt sich nur schwer überlisten.

Essentiell ist da unter anderm die Wahl des Schlafplatzes. Ein schöner Südhang weit oberhalb vom Talboden, weg von Gewässern und mit einer leichten Brise wäre super, nur leider zwingt einen die Geographie in den Bergen meist was anderes zu nehmen. Da kann ich ein Lied von singen.

Übrigens, auch Doppelwandige Zelte leiden unter Kondens ... ist dort nur durch ein dünnes Mesh ein wenig versteckt, aber genauso nass. Naja, wenigstens kann man sie bisschen einfacher trocknen lassen.

Was super funktioniert sind Touren in der Wüste. Ansonsten hilft nur Management. Kufa, Trockenpausen, Platzwahl ...

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Moin!

Immer wieder gern von mir verlinked.

Dieses kleine Lehrstück in Sachen Kondensation von Luftfeuchte hat mir geholfen, das physikalische Prinzip dahinter zu verstehen.

Meine Erkenntnis zum einen, wenn der Taupunkt es will, setzt sich an allen Oberflächen Kondenswasser ab. Man kann mit den oben genannten Maßnahmen begrenzt dagegen steuern, aber sobald ein entsprechender Temperaturunterschied erreicht wird, ist es schlicht Physik.
Ist die Daune erstmal feucht geworden, vermeide ich jede starke Kompression, da dies die Füllung endgültig killt. (Dafür müsste aber auch noch Platz im Tragesystem vorhanden sein)
Im Idealfall, habe ich stattdessen Kunstfaser als Füllmaterial, was etwas besser mit feuchter Verpackung fertig wird, aber am Ende auch getrocknet werden muss.

Mir geht es im zweiten Schritt darum, die Feuchtigkeit wieder loszuwerden. Und da gibt es viele Konzepte, von der Wärmflasche im Schlafsack, über ein Mikroklima im Biwaksack / Zelt, bis hin zum beheizten shelter (Feuerzelt). Bei allen Methoden muss die mit Feuchtigkeit gesättigte, warme Luft abgelüftet werden, damit eine „Trocknung“ stattfindet.
Hat sich die Feuchtigkeit nur am Außenstoff ein wenig abgeschlagen, drehe morgens die Seite nach innen und wärme beim Frühstück die feuchte Seite durch, um dann nochmal auszulüften.
OT: Wenn bei durchgehenden Regentagen immer wieder alles nass ist, behalte ich möglichst lang die nasse Kleidung am Körper. Da ich an solchen Tagen im Zelt koche, schaffe ich mir ein feuchtwarmes Mikroklima, das aber nach oben hin immer wieder abgelüftet wird. So bekomme ich wenigstens einen Teil der Feuchtigkeit aus der Kleidung.

Mehrere Tage mit hoher Luftfeuchte hintereinander können fast jedes Schlafsystem killen. Wenn ich mein Schlafsystem nicht penibel jeden Tag etwas trockne, ist in der Regel am dritten Tag der Punkt erreicht, an dem die Füllung kollabiert oder aufgrund von Verdunstung nicht mehr wärmt.

VG. -wilbo-

 

Bearbeitet von wilbo

- Signatur gelöscht -

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Es hilft vlt. sich klar zu machen, woher die Feuchtigkeit kommt: Aus der Umgebungsluft (ggf. aus dem eigenen Atem noch dazu), von umgebenden Flächen abgewischt, aus der eigenen Haut.

Biwaksack: ohne VBL nur wenn man sehr wenig Wasser über Haut abgibt, sonst bei mehreren Tagen mit VBL.

Mein Rezept: Kunstfaserschlafsack oder wie schon oben genannt dünne Lage Kunstfaser über den Daunenschlafsack, damit die  Feuchtigkeit von außen und der Taupunkt in/auf der Kunstfaser liegt und nicht in der Daune. So kann ich gut Hautfeuchtigkeit nach außen bringen, besser als mit Biwaksack, an dem meine Hautfeuchtigkeit sonst innen kondensiert. Die Feuchtigkeit aus der Kunstfaserlage werde ich recht leicht wieder los oder habe sie eben in der nächsten Nacht immer noch drin, was aber die Leistung nicht wesentlich verringert.

 

 

Bearbeitet von Steintanz
ergänzt
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vor 12 Stunden schrieb Carsten K.:

Wenn es gar nicht anders geht und der Quilt nicht dabei ist, ziehe ich die Regenjacke (Membran, EVent) über das Fußende

Damit habe ich auch schon des Öfteren das Gegenteilige erwirkt, nämlich, dass dann das Fußende des Schlafsack/Quilts durch die Regenjacke erst richtig feucht geworden ist. Vielleicht mache ich aber auch was falsch. 🥴

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vor 4 Stunden schrieb wilbo:

Mehrere Tage mit hoher Luftfeuchte hintereinander können fast jedes Schlafsystem killen. Wenn ich mein Schlafsystem nicht penibel jeden Tag etwas trockne, ist in der Regel am dritten Tag der Punkt erreicht, an dem die Füllung kollabiert oder aufgrund von Verdunstung nicht mehr wärmt.

Diese Erfahrung kann ich auch genauso bestätigen. Wenn die Bedingungen ungünstig sind sprich hohe Luftfeuchtigkeit, regelmässige Tau/Kondensbildung und vllt noch etwas schwitzen im Schlafsack bzw. allg. feuchte Kleidung stösst man nach 3 bis 4 Tagen ohne Trocknungsmöglichkeit an Grenzen. 

Quilt duch Körperwärme regelmässig trocknen (anwärmen, drehen, lüften, ausschütteln und wieder von vorne) kann den Zeitpunkt etwas hinauszögern, verhindern kann man das Kollabieren der Daune aber nur wenn man zwischendurch immer mal wieder vollständig alles trocken bekommt, was ohne ordentlich Sonnenschein z.B. durch ein beheiztes Shelter, eine Hütte mit Ofen, ein beheiztes Hotelzimmer oder ähnliches gelingen kann. 

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Donnerwetter, so viele Antworten in so kurzer Zeit! Herzlichen Dank für eure zahlreichen Anmerkungen! 😃

Meine Schlafplätze hatte ich bewusst fernab von jeglichen Gewässern in etwas höheren Lagen gewählt - nass (nicht feucht) wurde es aber leider trotzdem. Aber ja, das ist sicherlich einfach der Physik mit dem großen Temperaturgradienten der Umgebungsluft zwischen Tag/Nacht und dem klaren Sternenhimmel geschuldet.

Für einen zusätzlichen Kufa-Quilt als Kondensationslayer über dem Schlafsack existiert leider in meinem Bikepacking-Setup überhaupt kein Platz mehr. Beim Wandern würde es ja passen - zum Bikepacking werde ich wohl nächtes Mal stets das Zelt mit den Vents benutzen. Zusätzlich vielleicht sogar noch einen VBL als Schutz von innen - den hätte ich aber normalerweise nur bei Minusgraden mitgenommen.

vor 15 Stunden schrieb Nero_161:

[...] jeden Morgen war das Tarp, Groundsheet und der Schlafsack nass. Sowohl [...] auf 1400m als auch nach einer [...] auf 2200m. Jede Nacht sternenklar und ein großer Temperaturunterschied zum Tag [...]

Dem kann ich mich leider vollumfänglich anschließen. Frühjahr und Herbst in den Bergen ist wohl einfach garstig... 😁

PS:  Ich korrigiere die nächtliche Temperatur von 2,8 auf 2,4° C. Hab gerade eben noch mal nachgeschaut. 😅

 

2,4° C am 25.09. um 06:01 Uhr im Tal (das Bild entstand erst später beim Aufstehen):

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1,9° C am 26.09. um 05:31 Uhr (2.100 m. ü. NN., das Bild entstand erst später beim Aufstehen):

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Egal, das Frösteln hat sich rentiert... 😉

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Bearbeitet von Trinolho

 

 

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Hier mal noch ein Taupunktrechner und ein wenig Physik

https://www.wetterochs.de/wetter/feuchte.html

Ist die Temperatur und Luftfeuchtigkeit bekannt (z.b. am Abend vor dem Zelt) ergibt sich daraus die Temperatur bei der es in der Nacht feucht wird.

Kochen und Atmen im Zelt lassen die Luftfeuchtigkeit steigen und somit steigt auch der Taupunkt.

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vor 3 Stunden schrieb bördebube:

Wiesen sind immer feuchter als Waldboden ! Frag mich nicht, warum dem so ist

OT: Pflanzen verdunsten Wasser v.a. über Blattflächen, Bäume also hoch oben, Gräser/Kräuter aber direkt um einen herum und bei hoher Luftfeuchtigkeit pressen manche krautige Pflanzen sogar flüssiges Wasser aus (kennt man bei manchen Topfpflanzen nach dem Gießen); und Wald gleicht die Temp.differenzen etwas aus, also weniger Kondensation; und Waldboden mit toter Streuauflage hat i.d.R. mehr Kapazität Wasser aufzunehmen, das sich niederschlägt, als Wiesenboden, wo überall saftig-frisch die Gräslein spriesen 🌾

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Wenn die Feuchtigkeit von aussen kommt, wie in deinem Fall, dann hilft es, das Zelt eher geschlossen zu halten. So hast du nicht ev. sogar Nebelschwaden, die dir den Schlafsack innert Minuten durchnässen können. Ich packe deshalb selbst im Zelt in den Alpen den Schlafsack erst aus, wenn ich wirklich rein will. Mehr als einmal ist mir eine aufsteigende Nebelbank durchs leider nicht geschlossene Zelt hindurch, und alles war patschnass. Auch ist die Temperatur in einem geschlossenen Zelt innen ein wenig höher, was die Wasserdampfsättigung der Luft verringert.

Der Nachteil ist dann aber die Kondensation der Körperfeuchtigkeit, die nicht aus dem Zelt kann. Wobei diese sich idealerweise an der Innenseite des Aussenzelts absetzt, und nicht im Schlafsack.

Es gilt also eine Balance zu finden zwischen Abschirmung von Aussen und Wärme, und der Durchlüftung des Zelts. Wobei ich im Zweifelsfall das Zelt schliessen würde. Die Feuchtigkeit, die ein Mensch in einer Nacht abgibt, und die im Schlafsack und nicht am Aussenzelt kondensiert, sollte die Wärmeleistung eines Schlafsack nicht gleich vernichten.

vor 3 Stunden schrieb Steintanz:

Wiesen sind immer feuchter als Waldboden

Ein wichtiger Faktor dabei ist aber auch die Abstrahlung, besonders in einer klaren Nacht. Im Wald verringert das Kronendach die Abstrahlung, so dass der Taupunkt weniger schnell erreicht wird.

Pflanzen verdunsten Wasser, ja, aber nicht nachts. Dann sind die Spaltöffnungen geschlossen, und die Pflanze betreibt keine Photosynthese.

 

 

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vor 11 Minuten schrieb ULgeher:

Planzen verdunsten Wasser, ja, aber nicht nachts. Dann sind die Spaltöffnungen geschlossen, und die Pflanze betreibt keine Photosynthese.

 

 

Stimmt so pauschal nicht.

https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/lexikon-a-z/stoffaustausch-373#:~:text=Über die Stomata tauscht die,der Wurzel durch einen Unterdruck.

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In der Nacht bringst du alleine durch den Atem mindestens 250 ml Wasser in die Luft (plus dem was über die Haut geht), die sich an der kalten Zeltinnenseite niederschlagen. Dazu noch die Taupunkterniedrigung und evtl. kochen im Zelt, nicht nur durch Verdunsten des Kochwassers sondern durch die Verbrennung selber ("Brenngut" + Sauerstoff --> CO2 + H2O + etwas Sonstiges + Wärme)

Um trocken(er) zu schlafen sind meine erste Wahl:

  • doppelwandiges, ausreichend großes und gut durchlüftetes Zelt verwenden
  • außerhalb des Zeltes kochen
  • nicht in den SchlaSa atmen
  • vor dem Schlafengehen nochmal pinkeln
  • eher ein kühles Schlafsetup wählen

Zudem ist hilfreich:

Beim aufstehen darauf achten, das die nasse Zeltinnenseite nicht an den SchlaSa kommt.
Nasses Zelt vor dem Verpacken innen und außen abtrocknen.

Wenn das nicht reicht muß man halt immer mal wieder eine Trocknungspause einlegen. 

Bearbeitet von kra
Korrektur zur Atemfeuchtigkeit und Schlafsetup

Wenn's wahlweise an Logik, gesundem Menschenverstand oder elementarer Menschlichkeit hapert geht es mit Meinungen weiter und zu schlechterletzt verfällt man auf Ideologien.

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vor 18 Minuten schrieb Carsten K.:

Null Kondens. Trockenes Schlafsetup, auch an Gewässern 😁

Lustig, ich habe genau gegenteilige Erfahrungen mit dem Niak gemacht. :grin:

War aber schon beim ersten Frost.
Gefrorenes Kondenswasser an Außen- und Innenzelt!

Bearbeitet von wilbo

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vor 10 Minuten schrieb wilbo:

Lustig, ich habe genau gegenteilige Erfahrungen mit dem Niak gemacht. :grin:

Den einzigen Schwachpunkt den ich sehe ist, dass es im Bereich der Bodenwanne eben einwandig ist durch das hochgezogene Außenzelt. Da kann dann innen schon mal bisschen was kondensieren. Aber nichts gravierendes. 

Irgendwo ist immer ein bisschen Taupunkt. 😂

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vor 25 Minuten schrieb Carsten K.:

Irgendwo ist immer ein bisschen Taupunkt. 😂

Wie gesagt, die Physik ist immer die gleiche, nur die shelter ändern sich. ;-)
OT: Ich habe es dann verkauft.
Ich dachte mir, für das Gewicht vom Niak, kann ich auch mein Baumwolltarp mitnehmen.
Daran schlägt sich definitiv weniger Kondenswasser nieder, weil es vom Stoff aufgenommen wird und diesen damit gleichzeitig wasserdichter macht.

Bearbeitet von wilbo

- Signatur gelöscht -

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