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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben (bearbeitet)
vor 21 Stunden schrieb Gibbon:

Evolutions-historisch gesehen scheint es also nicht sehr populär zu sein, hohe Gewichte an den Füßen zu tragen. Was ein guter Hinweis darauf ist, dass man, wenn man Gewicht von den Füßen/Beinen auf den Rücken verlagert, Energie-effizienter unterwegs ist, weil mehrere 100 Generationen von Menschen das im Trial-und-Error-Verfahren ausgetestet haben.

Ich kann mich dunkel an wissenschaftliche Ausführungen erinnern, die genau das untersuchten, ohne mich jetzt genau an die Quellen erinnern zu können. Das hat die Evolution über Millionen von Jahren entwickelt: Je schneller und länger ein Tier läuft, desto weniger Gewicht hat es an den Hinterbeinen und Vorderbeinen. Egal ob Pferd oder Gepard, der Antrieb (Muskel) sitzt an der Brust und am Hintern der sich glechförmig bewegt (keine Geschwindigkeitsänderung) und die Beine sind leicht und schlank. Langsame(re) schwere Tiere z.B. Elephant haben eine andere Anatomie.

Bearbeitet von ma-al-k
Geschrieben
Am 19.9.2023 um 17:08 schrieb whr:

Selbst Rollschuh- und Schlittschuhläufer beschleunigen die Füße und bremsen sie wieder ab. Mit Bodenkontakt, wie beim Wandern üblich, bis auf Null.

Oder wanderst Du mit Hoverboard? - dann wäre mir das Schuhgewicht egal.

man könnte aber auch sagen, dass der fuss sich -ausgehend von der hüfte-nicht stark abbremst, sondern sich die bewegung dann von

vorne-->hinten nach hinten-->oben  verändert.

dann hast du zentrifugalkräfte die wirken und g, und träge masse und bewegte masse und vielleicht auch noch nen  halux auf einer seite....

 

da bin ich lieber praktiker und geh raus. bevorzugt mit barfusschuhen, damit kann ich schneller beschleunigen!;)

 

 

PS: alle von mir abgebildeten pics sind selbstgemacht!

__________________________________________________________________

you and your wife in the tent and no moisture build up at all ---

I don't think you should be bragging about that:ph34r:

 

Geschrieben

Man kann sich auch verkopfen. Es gibt ja nicht so extrem viele relevante Parameter.

Erstmal die reine Physik. Man muss bei jedem Schritt den Fuß nach vorne "werfen", also Beschleunigen, also Körpergewicht + Schuh. Beschleunigungsenergie ist Masse x Beschleunigung, weiß jeder der im Physik mal aufgepasst hat oder gern schnell fährt und tanken muss. Wenn ich Masse oder Beschleunigung erhöhe braucht's mehr Energie.

Als nächstes Bewegungsapparat: Da hat die Evolution ohne Latschen lange dran rumoptimiert. Da gilt je weniger Einschränkung, desto besser.

Als letztes: Schutzmechanismen. Die gehen gegenläufig zu den ersten ins Rennen, weil sie das Gewicht erhöhen und/oder die Bewegungsfreiheit oder Sinneswahrnehmung einschränken. Am sichersten ist ein 100 kg Schuh, weil dann laufe ich gar nicht und kann mich auch nicht verletzen. Mit kaputten Fuß werde ich hingegen auch nicht weit kommen.

Ich brauche also keine Studien, um herleiten zu können, das leichter gleich energieeffizienter ist. Wenn ich viele tausend Leute durch die Gegend jage, wie das Militär, sind Zahlen vllt. ganz interessant, um zu planen wie ich meine Truppen am besten durchs Feld scheuche. Für den einzelnen Wanderer/Soldaten sagt das in etwa so viel aus wie die Durchschnittskinderzahl für meinen Nachwuchs.

Risiko allgemein ist definiert als Eintrittswahrscheinlichkeit x Schadensausmaß. Es ist am Ende eine Optimierungsfunktion hin zu einem "akzeptablen Restrisiko". (Wer das egal in welchem Feld sinnvoll mit Zahlen füllen kann, dem sind Ruhm und Ehre sicher.) Man dabei muss aufpassen, nicht der Survivors-Fallacy aufzusitzen, während einen übertriebenes Sicherheitsbedürfnis unnötig ausbremst. Der Versuch so etwas hier im Forum globalgalaktisch für Geländetypen von Waldautobahn, über Steppe bis Hochgebirge und für Couchpotato bis Extremalpinist abhandeln zu wollen ist - formulieren wir es freundlich - ambitioniert. 

Was hier an Glaubenskrieg "ausgetragen" wird ist - pardon my french - Egowichserei.

 

 

 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb Bleiente:

Erstmal die reine Physik. Man muss bei jedem Schritt den Fuß nach vorne "werfen", also Beschleunigen, also Körpergewicht + Schuh. Beschleunigungsenergie ist Masse x Beschleunigung [...]

Wobei Masse x Beschleunigung die Kraft ergibt.

 

Die entscheidende Größe ist das Drehmoment M: M = F x r.

Es ist das Produkt aus der Kraft F, die auf einen drehbargelagerten Körper wirkt, und dem Abstand r dieses Körpers zur Drehachse. Die Drehachse ist in diesem Fall unser Gelenk (Hüftgelenk, Kniegelenk). F ist die Kraft, die von unseren Muskeln ausgeführt wird. r ist konstant, da unsere Muskeln fest verwachsen sind. Wir können das Drehmoment also nur erhöhen, wenn wir mehr Muskelkraft einsetzen. Durch die Gewichtskraft der Erde ("Erdanziehung") wird aber auch immer ein Gegendrehmoment erzeugt. Auch hier gilt M = F x r oder besser -M = -F x r (aufgrund der Gegenbewegung und da M und F Vektoren sind). Da wir über Schuhe sprechen, setzen wir r (Abstand von Schuh zu Gelenk) als konstant voraus. Als Variable ergibt sich die Masse (je nach Schuh). Je größer also die Masse des Schuhs ist, desto Größer ist das Gegendrehmoment. Das Problem liegt im Abstand r der beiden Drehmomente. Anatomisch bedingt sind die Ansatzpunkte unserer Muskeln nicht weit weg vom Gelenk, der Fuß ist aber relativ weit vom Hüftgelenk entfernt. Eine Erhöhung der Masse am Fuß (also weit weg vom Drehzentrum) ist aufgrund des ungünstigen Hebels mit ungleich mehr Muskelarbeit verbunden, um dem entgegenzuwirken. Das ist übrigens auch der Grund, warum man einen Rucksack so packen sollte, dass die schweren Sachen nah am Rücken liegen.

 

Da es aber noch unzählige weitere Faktoren (Abrollverhalten, Risikokalkulierung im Hinblick auf Unfälle u.v.m.) zu berücksichtigen gilt, gebe ich @Bleiente Recht, dass es unmöglich ist, hier eine "globalgalaktische" Regel zu definieren. Es gilt also für sich selbst auszuloten, was am besten funktioniert. Leisten jedoch zwei Schuhe exakt dasselbe, ist der leichtere zu bevorzugen. Andernfalls muss man schauen, was bei einer gewissen Laufleistung am Tag der limitierende Faktor ist und dann überlegen, ob ein leichterer oder schwererer Schuh diese erhöhen kann.

 

edit: Was den "Glaubenskrieg" betrifft: Es gibt Gründe, warum man in der Formel 1 und in der Rallye verschiedene Autotypen sieht. Oder dass Rennräder eher weniger bei Downhillrennen gewinnen...

Bearbeitet von baskerville
Geschrieben

Stimmt, den Weg hab ich für die Beschleunigungsarbeit unterschlagen:oops:. Zum Glück ist die Strecke konstant und fällt raus, wenn wir ein delta berechnen:ph34r:. Danke für's korrigieren. Die Betrachtung in eine Richtung ohne Vektorgeballer reicht zum Glück schon aus.

Geschrieben
Am 23.9.2023 um 14:28 schrieb baskerville:

Andernfalls muss man schauen, was bei einer gewissen Laufleistung am Tag der limitierende Faktor ist

Genau das ist doch der entscheidende Punkt! Der beste Schuh ist der, mit dem ich am weitesten komme. Und dann schaue ich, was mich davon abhält noch weiter zu kommen. Ist es die ermüdete Muskulatur wird Gewichtsreduktion was bringen. Ist es aber was anderes, muss ich gegebenenfalls andere Maßnahmen treffen.

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