ma11hias Geschrieben 20. Juli 2023 Autor Geschrieben 20. Juli 2023 (bearbeitet) Tag 15: Gstaad - La Tanchin (Rossinière) Diese Nacht wurde ich einige Male wach, da mein Zelt direkt neben der Bahnlinie stand. So dass nicht nur der Lärm sondern auch das kleine Erdbeben spürbar war, welches der Zug bei jeder Durchfahrt verursachte. Dazu kam, dass es an diesem Ort zu starker Kondensation kommt und bei der leichtesten Berührung Unmenge von Wassertropfen auf den Zeltboden fielen. So stark hatte ich das noch nie erlebt. Gefühlt habe ich einen kompletten Liter Wasser aus dem Zelt entfernt. Dazu haben sich die Schnecken richtig wohl gefühlt, ich habe sicher ca. 10Stk. vom Zelt entfernt. So startete ich erst gegen 9 Uhr und machte mich auf dem Weg zu meinem ersten Ziel Col de Jable machte. Gleich nach dem Verlassen von Gstaad geht es für ca. 1h unangenehm steil nach oben. Doch anschließend ging es über einen sehr schönen Weg der zum großen Teil durch den Wald führte über Col de Jable nach L'Étivaz. Hier legte ich eine längere Pause ein bevor ich weiter aufbrach. Ziel hatte ich keine konkretes ich wusste nur, dass ich heute entweder früh Schluss mache und dann noch 2 Etappen vor mir hatte oder entsprechend spät und morgen dann direkt in einer Etappe bis nach Montreux laufe. Mein erster Versuch scheiterte daran das im Ort Château-d'Oex der Campingplatz voll ausgebucht war. Da meine Powerbank im Eimer ist entschloss ich so lange zu laufen das ich morgen direkt nach Montreux komme und ich mit meinem Handyakku somit in 2 Tagen durchkomme. Also ging es weiter bis Rossinière inkl. kleinem Abstecher zum Bahnhof um meine Wasservorräte aufzufüllen. Leider lief ich nach verlassen von Rossinière auf dem falschen Weg weiter und bemerkte das erst nach einem Kilometer. Zwar führte dieser genauso nach Rochers de Naye jedoch nicht auf der offiziellen Via Alpina Route. Also ging es wieder zurück nach Rossinière und dann über eine frisch gemähte Wiese bis zum Waldrand wo die richtige Wegmarkierung zu sehen war. Anschließend ging es ca. 400hm nach oben. Der Weg hoch ist zwar nicht sehr steil jedoch ist er sehr schmal und verläuft parallel nach oben entlang des sehr abschüssigen Hangs. Ein Ausrutscher kann hier schnell mal übel enden. Auf jeden Fall sollte man bei nassen Bedingungen sehr vorsichtig sein oder eine andere Route einschlagen. Gegen Ende sind zwar ein paar Seile angebracht die sehr unpraktisch angebracht sind und den Rest nicht ungefährlicher machen. Doch oben angekommen an der Wegkreuzung La Tanchin offenbart sich ein perfekter Biwakplatz, sofern relativ windstill. Zwar kann es vorkommen, dass hier auch manchmal Kühe sind jedoch waren diese die letzten Wochen definitiv nicht hier. Ich stieg links auf die Anhöhe hoch und platzierte dort mein Zelt. Fast 360° perfekter Rundumblick, perfekt um den Sonnenuntergang zu beobachten und den Feierabend einzuläuten. Es war auch schon höchste Zeit, denn es war bereits 20 Uhr und ich schon ganze 11 Stunden unterwegs. Bearbeitet 20. Juli 2023 von ma11hias momper, Kay, notenblog und 3 Weitere reagierten darauf 6
RaulDuke Geschrieben 20. Juli 2023 Geschrieben 20. Juli 2023 Weiterhin, super schön zu lesen/ schauen! ma11hias reagierte darauf 1
ma11hias Geschrieben 20. Juli 2023 Autor Geschrieben 20. Juli 2023 Tag 16: La Tanchin (Rossinière) - Montreux Bereits kurz vor 6 war ich wach. Ein kurzer Blick nach draußen und ich konnte das erste Leuchten der aufgehenden Sonne hinter den Bergen sehen, der perfekte Zeitpunkt um den Sonnenaufgang die nächsten Minuten zu beobachten. Der gewählte Platz hatte nicht nur eine traumhafte Aussicht sondern kennt so was wie Kondensation nicht, alles war trocken sogar die relativ hoch gewachsen Wiese die mich umgibt war komplett trocken. Was gibt es schöneres als ein trockenes Zelt weg zu packen. Nach dem Frühstück ging es dann bereits um viertel vor 7 los, so dass ich heute Nachmittag spätestens 16 Uhr in Montreux sein sollte. Da es noch relativ kühl war kam ich rasch voran und erreichte bereits um halb zwölf Rochers de Naye, der Hausberg von Montreux bevor es ~1700hm bis an den Genfer See nach unten gehen soll. Kurz nach dem Abstieg kommt man an eine Weggabelung, der offiziell Weg geht nach links und rechts gibt es einen steileren Weg den ich nicht gefolgt bin. Jedoch solltet ihr ca. 20m dem Weg nach rechts folgen und ihr kommt an einen Pausentisch mit einer spektakulären Aussicht über den Genfer See. Dazu sind dort nur sehr wenige Touristen anzutreffen. Entsprechend legte ich dort eine kleinen Stopp für eine Jause und ein paar Fotos ein. Während ich weiter nach Montreux absteige bilden sich schnell dunkel Wolken die sich um Rochers de Naye konzentrieren. Ich komme mit Glück nur mit ein paar wenigen Tropfen Regen davon, oben am Berg hätte es mich wahrscheinlich voll erwischt. Eine Stunde früher habe ich noch Bilder bei blauen Himmel gemacht, so schnell kann es gehen. Zum Schluss geht es nochmal auf einem kleinen Umweg durch eine Schlucht mit Wasserfälle und kühlen angenehmen Temperaturen. Durch die engen Gassen bis zum Bahnhof und noch weitere 50m und ich stehe an der Uferpromenade. Am Ende laufe ich noch an der Promenade entlang bis zur Touristen Information um meinen letzten Stempel zu holen. Ja auf der grünen Via Alpina gibt es so etwas wie ein Wanderpass der Informationen zur Route beinhaltet und unter anderem Platz für die Stempel. Doch dann fällt es mir auf ich habe den letzten Stempelpunkt mit zwei Stempeln auf Roches de Naye verpasst bzw. vergessen einen Abstecher zum Restaurant zu machen. Ich habe mich eh schon den ganzen Weg über die blöden Stempel geärgert, da diese oft leicht abseits der Route liegen und ich 2x wieder ein kurzes Stück retour gelaufen bin, da ich sie vergessen hab. Was lerne ich daraus, dass nächste mal wenn es wieder Stempelmotive zu sammeln gibt, lass ich es gleich sein. Simon_, BitPoet, r.lochi und 2 Weitere reagierten darauf 4 1
adsf Geschrieben 24. Juli 2023 Geschrieben 24. Juli 2023 (bearbeitet) Am 19.7.2023 um 09:58 schrieb ma11hias: Tag 13: Kandersteg - Lenk [...] Der Abschnitt von Adelboden nach Lenk über den Hahnenmosspass kann man sich eigentlich sparen. Eigentlich wandert man nur durch ein Skigebiet mit wenigen wirklichen Wanderwegen. Da wir unterwegs an diesem Streckenabschnitt ein Alphütte mitbenutzen dürfen, kenne ich dieses Gebiet gut. Schöner als mitten durchs Skigebiet wäre folgende Route: Im Bergläger nach links von der offiziellen Route abweichen und via Bütschi, Bummerepass und Simmefälle nach Lenk gehen. Danke für den Bericht. War toll zu lesen und macht Laune zu Hause Ferien zu machen Bearbeitet 24. Juli 2023 von adsf ma11hias reagierte darauf 1
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