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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Auf Langstreckenwanderungen, speziell auf den 3 großen amerikanischen Trails, wird auf Teufel komm raus "gedroped", "gefliped" und "gefloped". Mich stört diese Vorgehensweise gewaltig. Ich frage mich, wie die ersten amerikanischen Siedler die Wüsten durchquert und die Rocky Mountains überwunden haben. Wahrscheinlich haben sie diese Vorgehensweisen erfunden:mrgreen: Oder ist es eine Erfindung der heutigen Generationen von Langstreckenwanderern, die nicht mehr bereit sind Entbehrungen auf sich zu nehmen und sich zB benötigte Ausrüstung punktgenau "vor die Füße tragen lassen". Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird kreuz und quer durchs Land gefahren um sich die Rosinen-Teilstrecken rauszupicken.

Jeder weiß, was ein ThruHike ist.

Für mich ist ein ThruHike nur ein "echter" ThruHike, wenn er

     -ohne Flip-Flop und
     -ohne MailDrop

gegangen wurde, egal wie lang und schwer die Wanderstrecke war.

Ich will hier niemand zu nahe treten. Ca. 4500 km auf dem PCT zu laufen ist eine grandiose Leistung vor der ich den Hut ziehe. Aber für mich ist das kein "echter" ThruHike, wenn er mit Flip-Flop und/oder MailDrop realisiert wurde.

Deshalb plädiere ich dafür unterschiedliche Listen zu führen. Ich weiß nicht, ob das so schon gemacht wird.

Eine ähnlich gelagerte Diskussion gibt es ja bei der Besteigung von Bergen über 8000 Meter. Viele machen das mit Hilfe von Sauerstoff. Ganz wenige Bergsteiger (zB Messner) verzichteten auf Sauerstoff. Für mich ist das ein gravierender Unterschied. Ob da im Bergsteiger-Bereich unterschiedliche Listen geführt werden, kann ich allerdings nicht beurteilen.

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich bisher zweimal MailDrop ausprobierte. Einmal auf einem Jakobsweg (Camino de Levante, 2019). Ich ließ mir neue Wanderschuhe (Altra's) nach Spanien (an eine Adresse bei 900 km) schicken. Das hat wunderbar funktioniert. Diese Vorgehensweise hat mich aber im Nachhinein zum Nachdenken gebracht. Heute sehe ich das vollkommen anders. Bei mir hat da ein Umdenkprozess stattgefunden.

Seit dieser Zeit versuche ich meine Wandertouren (unabhängig von der Streckenlänge und der Schwere der Strecke) so zu realisieren, dass ich

     -defekte/verschlissene Ausrüstung unterwegs ersetze und
     -notwendige Nahrung vor Ort kaufe,

egal, wie weit ich vom Trail runter muss. Für diese teilweise großen Umwege will ich, wenn möglich, nicht Trampen und auch keine öffentlichen Verkehrsmittel verwenden.

In einem Nachbar-Thread, ich finde ihn gerade nicht, habe ich deshalb schon einmal nachgefragt, welcher US-Trail ohne MailDrop zu schaffen sei. Da wurde mir der AT genannt. Wenn ich einmal in die Verlegenheit kommen sollte einen US-Trail zu gehen, wäre das deshalb der AT und nicht der PCT.

Das zuvor Gesagte bedeutet im Umkehrschluss, dass für extrem lange Wandertouren über mehrere Jahrezeiten und Klimazonen die dafür notwendige Ausrüstung von Anfang an im Rucksack vorhanden sein muss. Der Sommer-Quilt (Komforttemperatur ca. 10°C) muss dann zB auch im Frühjahr oder im Herbst für Temperaturen bis -5°C herhalten. Das erreicht man nur durch eine geschickte Kombination von verschiedenen Ausrüstungsgegenständen. Im Beispiel des Sommer-Quilts wäre das zB Wander-Kleidung, die als Schlaf-Kleidung verwendet wird.

Das bedeutet auch, dass ich (um beim Quilt-Beispiel zu bleiben) nicht 2 oder 3 Quilts (für jede Jahreszeit einen) benötige. Einer muss reichen. Ähnlich ist es mit anderen Ausrüstungsgegenständen.

Diese Devise, "Einer für Alles" (ein Ausrüstungsgegenstand für alle Jahreszeiten und/oder Klimazonen), verfolge ich schon seit Jahren. Mein Traumziel, mein Basisgewicht weit unter 4 kg zu drücken, werde ich deshalb wohl nicht erreichen. Eher wird es sich zwischen 4-6 kg (über den Daumen gepeilt und abhängig von der Jahreszeit/Klimazone) einpendeln.

Als "Vorausplaner" plante ich bisher vor allem die Tracks und die Verpflegung für meine Wandertouren. Die Tracks werde ich immer noch planen. Aber die Verpflegung werde ich in Zukunft mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Beim Start für eine längere Wandertour statte ich mich mit Verpflegung für mehrere Tage aus. Dann muss ich aktuell entscheiden, wie und wo ich mir meine Verpflegung für die folgenden Tage besorge.

Meine mir selbst auferlegte Vorgehensweise wird bei längeren Wandertouren unweigerlich zu Problemen führen. So werde ich nach ca. 800-1000 km Probleme mit meinen Wanderschuhen (Altra) bekommen. Wie ich das zufriedenstellend lösen kann, weiß ich jetzt noch nicht.

Bei schweren Teilstücken, wie zB verschneiten Gebirgspassagen, würde ich warten bis eine Begehbarkeit ohne große Gefahren gegeben ist. Ich weiß, dass viele "ThruHiker" einen strengen Zeitplan befolgen, der oft von der zur Verfügung stehenden Zeit (berufliche Auszeit, Urlaub usw) bzw. der An- und Abreise diktiert wird.

Auf dem bereits erwähnten Jakobsweg (Camino de Levante) bin ich im November 2019 über den O Cebreiro (ca. 1300 m hoch) bei leichten Minusgraden, 20 cm Neuschnee und heftigem Schneetreiben in meinen Altras mehr "gestapft" als gegangen. Ich hatte mich einer 3er-Gruppe angeschlossen, die bei dem Wetter unbedingt über den Berg wollte. Heute weiß ich, wenn ich an diese Situation denke, dass ich einen Tag abgewartet hätte. Alleine wäre ich nicht über den Berg gegangen. Am nächsten Tag war es noch kalt, aber das Schneetreiben war vorbei. Als Gruppe bewältigt man schwierige Wegstrecken wesentlich besser.

Meine Wandertouren plane ich immer als "echte" ThruHikes.

Die Realität sieht dann aber oft anders aus. Neben "echten" ThruHikes gab es auch ThruHikes mit MailDrop (zB Jakobsweg Camino de Levante, 2019). Auch SectionHikes (zB Jakobsweg Via de la Plata, Frühjahr und Herbst 2018) gehörten in meine Wanderwelt. Den einen oder anderen Abbruch (zB Das Grüne Band, Deutschland, 2021) musste ich aus Verletzungsgründen ebenfalls hinnehmen.

Es läuft also nicht immer so, wie ich es mir in meinen Idealvorstellungen wünsche...

 

Grüße von Reinhard

https://reinhard-on-tour.blogspot.com/  Reinhards Touren

Geschrieben

Ich mag deine Gedanken.

Wäre es für eine Diskussion vielleicht passender, die Definition des Thruhikes zu belassen (gesamten Trail absolvieren) und für deine erschwerte Variante einen neuen Begriff zu finden? Wenn du deinen Thruhike als "echt" betitelst, degradierst du die übliche Variante ja zu "unecht".

Wie wär's zum Beispiel mit dem "Autarken Thruhike" bzw. "Self-sustained Thruhike"? Trifft das deine Gedanken? Ohne fremde Hilfe unterwegs sein, auf sich allein gestellt.

Ich weiß, du möchtest niemandem zu nahe treten. Daher dieser Vorschlag: Ich denke, er hilft, das zu erreichen. :)

 

Meine ultraleichten Kamerataschen: www.leichtmut.de

Geschrieben

@dermuthige: sowas gibts ja bei FKTs: supported, self-supported und unsupported.

@einar46: Ich kann deine Argukente zwar gut nachvollziehen, aber wie immer bei solchen Situationen ist es dann eine Frage zwischen Theorie und Praxis. Ist es z.B. wirklich sinnvoll, auf dem CDT Nobo für die gesamte Strecke Pickel, Grödel und evtl. sogar Schneeschuhe mitzuschleppen, wenn man diese nur für vllt. einen max. 800km langen Abschnitt braucht und sie dann rd. 4000km sinnlos dabeihat? Und die Zeitfrage bzw. die Frage nach Begehbarkeit stellt sich ja nicht nur wegen beruflicher Auszeiten, sondern auch wegen des Wetters, z.B. müsste man, wenn man den E1 in einer Saison laufen wollte, sehr genau abwägen, wann man in den Apenninen loskann und wann man in Lappland sein muss bzw. andersrum.

Den Gedanken "Eine Ausrüstung für alles" verfolge ich übrigens auch, wie ich hier schonmal beschrieben habe. Mein BW für "längere" Touren liegt meist bei 3,2-3,7kg, je nach Jahreszeit etc., für Overnighter im Sommer hab ichs aber auch schon auf unter 2,5kg geschafft.

 

Geschrieben

Lol. Hike your own hike. 
Dieses Jahr wird es dann kaum thruhiker  auf dem PCT geben… wenn wir nach deiner Definition gehen.

letztendlich ist es mir doch total schnurz ob mein thruhike auch für dich oder andere nen thruhike ist. Ich bin da draußen, weil ich es geil finde und mir eh diese ganze Normkacke auf den Piss geht. 
 

Das ist genau so wie die Frage ab wann ist eine Wanderung eine Wanderung oder nur ein Spaziergang. 

Geschrieben

Ein paar Gedanken meinerseits:

Flip-Flop: Thruhike bedeutet so viel wie "Durchwanderung", d.h. es gibt ein Anfang und ein Ende. Wenn ein Wanderweg einen Anfangs- und Endpunkt hat, dann handelt es beim Aufbrechen dieser Struktur per definitionem nicht mehr um einen Thruhike, sondern eher um einen (oder zwei) "Sectionhike(s)".

 

Maildrop: Das ist wie ich finde ein schwieriger Punkt. Ob ich mir vor Ort Dinge besorge oder sie liefern lasse, ist eher eine Frage, ob ich Online-Handel per se kritisch gegenüberstehe. Andernfalls sehe ich darin weniger das Problem, die gegebene Infrastruktur (welcher Art auch immer) zu nutzen, um sich zu versorgen. Ich sehe es zB nicht ein, Apothekenpreise zu zahlen, wenn ich mich dadurch in der Nähe des Trails versorgen kann. Nein danke, dann lieber Maildrop. Da bin ich dann doch zu sehr homo oeconomicus.

 

Den Autarkiebegriff finde ich auch problematisch, weil kaum jemand heute wirklich autark ist. Wenn es um Autarkie geht, gerät man aus meiner Sicht deshalb auf eine schiefe Ebene, die letztlich dann beim Jagdgewehr (ach ne, kann man nicht autark warten, dann doch Pfeil und Bogen) und dem Fischfang endet. Irgendwo muss man eine Grenze ziehen. 

 

Letztendlich verbindet jeder mit dem Wandern etwas anderes, deshalb: hike your own hike. Sich ein paar Gedanken zu Begriffen oder zur Philosophie zu machen, schadet aber nie.:)

Geschrieben
vor 34 Minuten schrieb dr-nic:

Dieses Jahr wird es dann kaum thruhiker  auf dem PCT geben…

[...]

letztendlich ist es mir doch total schnurz ob mein thruhike auch für dich oder andere nen thruhike ist. Ich bin da draußen, weil ich es geil finde und mir eh diese ganze Normkacke auf den Piss geht. 

Da stimme ich zu. Ich denke, das werden die meisten hier teilen, da es hauptsächlich um das Wandern an sich geht.

Inwiefern eine Wanderautobahn, für die man Permits braucht, die auch kontrolliert werden, und dessen Begehung im Schnitt mehrere tausend Euro kostet, ein Ausbruch aus der "Normkacke" darstellt, muss auch jeder selbst entscheiden. 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb einar46:

Ich frage mich, wie die ersten amerikanischen Siedler die Wüsten durchquert und die Rocky Mountains überwunden haben

Ja, genau! Exakt mein Gedanke! 

Nur bin ich da radikaler - für mich ist aus Respekt vor den amerikanischen Siedlern ein Thru-hike nur dann ein echter Thru-hike, wenn er auch mit den Mitteln der ersten amerikanischen Siedler gemacht wird!

Also Leinenhemd, Buckskin-Hose, Moccassins, das Butcher-Knife am Gürtel.

Und Wolldecke, echte Tarpaulin-Plane, als Nahrungsmittel außer Mehl und Salz vielleicht noch Tee, ansonsten wird die Nahrung per Vorderlader geschossen. Eventuell für die ersten Tage noch etwas Stockfisch und Pökelfleisch...

Dafür ist aber ein Packpferd "erlaubt". 8-)

Geht das gedanklich so ungefähr in die richtige Richtung? ^_^

Geschrieben
vor 55 Minuten schrieb einar46:

Für mich ist ein ThruHike nur ein "echter" ThruHike, wenn er

     -ohne Flip-Flop und
     -ohne MailDrop

gegangen wurde, egal wie lang und schwer die Wanderstrecke war.

Sorry dass ich das jetzt so direkt sagen muss: du stellst Wertungen auf über Dinge, die du selbst noch nicht gemacht hast und argumentierst dabei mit Vorgehensweisen, die du selbst noch nicht ausprobiert hast. Mach bitte einen der großen amerikanischen Trails. Ich bin gespannt, was danach von deiner Sichtweise übrig ist.

Geschrieben (bearbeitet)

In der "Camino"-Community wird auch immer mal wieder diskutiert, was denn noch "echt" ist. Und das ist halt eine furchtbar schwierige Frage, weil es gibt ja keine übergeordnete Instanz und keine Wertung. Kein internationales Camino- bzw. Thruhike-Komitee welches dann Medallien vergibt... (jaja, der Vergleich hinkt).

Man kann jetzt sagen, ok, die Leute die es sich besonders einfach machen (wie auch immer man das definiert), bescheissen sich nur selbst. Andererseits ist durch diese gesunkenen Eintrittsbarrieren auch durchaus eine Veränderung der entsprechenden Tour feststellbar. Um beim Camino zu bleiben, auf den letzten 100km ist ein komplett anderer "Spirit" vorhanden als auf der Strecke zuvor. Da hab ich mich auch schon dabei ertappt in "echte" und "unechte" Pilger einzuteilen, versuche aber dann zumindest mich am Riemen zu reissen und daran zu erinnern dass das jeder so machen kann wie er möchte und es schließlich nicht mein Weg ist den wir da gehen. Und wenn Leute der Meinung sind, ein paar km mit Daypack zu laufen während der Van mit dem Gepäck vorfährt um die Gruppe dann zur Übernachtung ins 4-Sterne Hotel zu fahren... ja Mensch, sollen sie Freude daran haben.

Ich befürchte, ein abschließendes Ergebnis wird man nicht finden. Man kann Sachen gut finden oder nicht gut finden, aber was man für echt und unecht hält kann man bestenfalls für sich selbst definieren.
(Und so ganz abwägig ist der Seitenhieb, dass man sich das Leben in diesem Forum gerne mal durch heftige Investments in leichte Ausrüstung vereinfacht ja auch nicht...)

 

Bearbeitet von Anhalter
Geschrieben (bearbeitet)

Auf dem Camino sind doch fast ausschließlich "unechte" Pilger unterwegs (= aus nicht-religiösen Gründen).

Ansonsten: https://thetrek.co/definition-thru-hike/

 

"How does the ATC define thru-hiking?

We define a thru-hike as a hike of the entire A.T. in 12 months or less. These 12 months are not restricted to a calendar year."

Quelle: https://appalachiantrail.org/explore/hike-the-a-t/thru-hiking/faqs/

Bearbeitet von whr
Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb einar46:

Für mich ist ein ThruHike nur ein "echter" ThruHike, wenn er

     -ohne Flip-Flop und
     -ohne MailDrop

gegangen wurde, egal wie lang und schwer die Wanderstrecke war.

Ähnlich wie @BitPoet  und @dermuthige finde ich es fragwürdig, wenn es nur ohne Flip-Flop und ohne Maildrop ein "echter" Thruhike sein soll. Die erste Voraussetzung (ohne Flip-Flop) kann ich noch einigermaßen nachvollziehen, da dies zumindest auf vielen Trails möglich ist. Auf manchen (wie z.B. dem PCT) aber eben nicht (Stichwort Trailsperrung wegen Waldbrand) und wenn dann jemand diesen Abschnitt gezwungenermaßen auslassen und später nachholen muss, ist es für mich trotzdem ein Thruhike, denn die ganze Strecke wurde begangen.

Den zweiten Punkt (ohne Maildrop) kann ich nicht nachvollziehen, da es nichts damit zu tun hat, ob ich diesen Weg in einer Saison durchgängig gegangen bin. Wenn es auf dem Trail oder in der Nähe eben keine Möglichkeit gibt Nahrung einzukaufen, bleibt kaum noch etwas anderes übrig, als sich ein Paket mit LM zu schicken. Es sei denn man ist bereit (und in der Lage!!) LM für zwei bis drei Wochen zu tragen, dies hat dann für mich aber nichts mehr mit ultralight zu tun. Ultralight bedeutet für mich nicht nur ein geringes BW, sondern auch die getragene Menge an Nahrung und Wasser nach Möglichkeit zu begrenzen. Manchmal ist MailDrop die einzige Möglichkeit dazu. 

Genauso verhält es sich mit dem Neukauf von Schuhen. Wenn man dieses Ziel auf jedem Trail erreichen möchte, sollte man bei der Schuhwahl flexibel sein und nicht bloß ein spezielles Modell nutzen. Ansonsten kann es sehr sehr schwer werden Ersatz für die Schuhe ohne MailDrop zu bekommen. In Italien habe ich auf über 3000 Wanderkilometer keine Hoka Speedgoat  (oder Altra Lone Peak) gesehen. Einmal habe ich mir ein Paar zugeschickt, ein anderes Mal habe ich vor Ort gekauft, musste aber auf mir bisher unbekannte Schuhe ausweichen. 

Auf beides zu verzichten kann für jemanden eine persönliche Herausforderung sein, den Begriff "echter Thruhike" finde ich da aber unpassend. 

vor 3 Stunden schrieb einar46:

Das zuvor Gesagte bedeutet im Umkehrschluss, dass für extrem lange Wandertouren über mehrere Jahrezeiten und Klimazonen die dafür notwendige Ausrüstung von Anfang an im Rucksack vorhanden sein muss.

Dem stimme ich zu, dies ist viel einfacher umzusetzen als auf den Postversand zu verzichten. Ein Schlafsetup, welches auch für -5 Grad geeignet ist, wiegt auch einfach viel weniger als LM für eine Woche extra. 

 

vor 3 Stunden schrieb einar46:

Bei schweren Teilstücken, wie zB verschneiten Gebirgspassagen, würde ich warten bis eine Begehbarkeit ohne große Gefahren gegeben ist. Ich weiß, dass viele "ThruHiker" einen strengen Zeitplan befolgen, der oft von der zur Verfügung stehenden Zeit (berufliche Auszeit, Urlaub usw) bzw. der An- und Abreise diktiert wird.

Wenn möglich, durchaus sinnvoll. Jedoch auch nicht immer möglich. Man denke an das Visum, welches man als Europäer für die US-Trails benötigt. Auf Fernwanderungen in Europa ist dies natürlich kein Thema und man kann sich es erlauben, für sich eine solche Bedingung festzulegen. Auf Fernwanderwegen in den USA könnte man wohl die Ausrüstung entsprechend anpassen. 

 

 

 

Bearbeitet von Mia im Zelt
Geschrieben
Gerade eben schrieb whr:

Wenn ich Schuhe kaufen will ohne Maildrop, muss ich ehrlicherweise beim Hersteller vorbeiwandern. Könnte ein bischen schwierig werden...

Als echter thruhiker wird es dir das wohl wert sein. :-D Denk dran genug essen mitzunehmen… und genug Schuhe um überhaupt anzukommen. 

Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb J_P:

Also Flip-Flops als Campschuhe nehme ich nicht mehr mit.. :? Sind mir zu labrig!

Söö.. Spaß beiseite.

Ich finde die Maßstäbe eines Thruhikes bzw. einer Durchwanderung können variabel sein. Grundlegendes Merkmal sollte sein, dass die erkorene Strecke an einem Stück zu Fuß absolviert wird!

Ob man jetzt für das Nachkaufen von Lebensmitteln von einem Wegpunkt aus in den Bus steigt um in einen weiter entfernten Ort zu fahren spielt doch eigentlich keine Rolle, solange man auch wieder zu dem Wegpunkt zurückkehrt und dort den Weg fortsetzt. Ich finde es sogar großartig, dass wir heute diese Möglichkeiten nutzen können.. es spart einfach Zeit. Zeit, die wir dann letztlich in das Absolvieren unserer Wanderstrecke stecken können..

Wie jeder das letztlich plant bleibt m.M.n Geschmackssache.. denn jeder "läuft seinen eigenen Weg!"

 

Geschrieben (bearbeitet)

Trails wie der PCT sind ja irgendwie darauf ausgelegt, sich mit MailDrops zu versorgen, trotzdem müssen die Leute für etliche Tage Essen mitschleppen.

Komisch finde ich es auch, wenn ohne wirklichen Grund mehrfach Teile geskipped werden, aber letztendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Wenn jemand damit trotzdem stolz ist und sich als Thruhiker sieht, ist doch in Ordnung, können sie ja auch auf sich sein, ist ja trotzdem extrem viel geleistet worden.
Was hat man davon, wenn man selbst jeden einzelnen Meter gegangen ist? Man ist dann doch stolz auf sich und seine eigene Leistung. Die wird ja nicht geschmälert, wenn jemand anderes mit 200 Meilen weniger sich auch als Thruhiker betitelt.

Ich selbst würde gerne auch den ganzen Trail laufen, an einem Stück, und wäre traurig, wenn mir da was fehlen würde, aber das bin eben auch nur ich.

Den Jakobsweg hat man ja auch nur gethruhiked :grin:, wenn man ALLE existierenden Jakobswege gelaufen ist, und nicht nur den französisch/spanischen Part, der ja auch ein Rosinchen ist.

Scherz.

Ich finde deine Gedanken aber trotzdem gut dazu @einar46

Bearbeitet von moyashi
Geschrieben

Ist das Label Thruhiker echt so wichtig für manche, dass man nach echten und falschen Thruhikern unterscheidet? Aber jeder wandert eben wie er möchte und das ist auch in Ordnung. wdeww = wander deinen eigenen Wanderweg!

Um noch mehr "th's" reinzubringen, die wir Deutsche so gut aussprechen können, würde ich die Begriffe "Authentic-Thruhike" und "Semi-thouroughly-Thruhike" einführen - dann weiß jeder was gemeint ist. :wink:

 

Geschrieben

Das was Einar46 vorschlägt ist doch Bushcraft. 

Seien wir ehrlich: ob mein Essen per Post-LKW/Auto zu mir als Maildrop kommt oder ein Laden auf dem Trail (oder nahe des Trails) per LKW mit Essen beliefert wird, das macht nicht wirklich einen Unterschied. Wenn Maildrop also kategorisch ausgeschlossen wird, muss auch jede andere Form des Warentransports ausgeschlossen werden. Und dann sind wir bei Selbstversorgertum. Also Bushcraft.

Geschrieben

Purist, Ultra Purist, was den Weg, die connected footsteps angeht.
Supported, self-supported und unsupported, was die Unterstützung angeht.

Das gibt es alles schon, müssen wir nicht neu erfinden.

Geschrieben
  1.  "Hike our own hike".
  2. Listen? Was für Listen?

Will sagen: Unterschiedliche Wanderer haben unterschiedliche Motivationen. Und das ist auch gut so. Mir persönlich sind irgendwelche Rang- oder sonstwas -Listen ziemlich egal, ich will eine "schöne Wanderung" machen, was auch immer das dann konkret bedeutet. Da kann auch die Herausforderung dabei sein, einen bestimmten Trail „am Stück“ zu „machen“ und die Definition dafür darf ich mir dann auch selbst zurechtlegen.

Aber natürlich auch: Wenn jemand mit seinem "Thruhike" prahlt, kann man schon auch mal hinterfragen, auf welche Art der zustande gekommen ist. Genauso wie „die Alpenüberquerung“ ja schwer in Mode gekommen ist und gefühlt jede/r sie mal „gemacht“ haben will, egal ob oder wie er/sie sonst in den Bergen unterwegs ist. Dann frag ich bei arg großspurigen Erzählungen schonmal nach, ob es halt der übliche „E5 von Oberstdorf nach Meran“ war, also böse gesprochen einfach ein paar Tage Hüttentour womöglich noch organisiert mit Bustransfer und Gepäcktransport. Das hätte für mich keinen höheren „Stellenwert“ als irgendeine andere Hüttentour mit vergleichbarer Dauer und Höhenmetern, nur weil halt der Alpenhauptkamm dazwischen lag statt beliebigen sonstigen Anstiegen. Aber wenn jemand das so für sich mag, bitteschön, siehe oben Punkt 1) ;-)

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb einar46:

Seit dieser Zeit versuche ich meine Wandertouren (unabhängig von der Streckenlänge und der Schwere der Strecke) so zu realisieren, dass ich

     -defekte/verschlissene Ausrüstung unterwegs ersetze und

Schon mal daran gedacht das sowas vielleicht gar nicht immer möglich ist? Ich habe z.B. Schuhgröße US14/15 und dazu breit. Sogar über das Inet komme ich tlw. schlecht an passende Schuhe. Selbst in den USA habe ich es schwer damit. In Italien, Spanien, etc. Muss ich gar nicht dran denken vor Ort im Geschäft aufzutauchen und nach passenden Schuhen zu fragen. Und der Ansatz soweit vom Trail runter bis man etwas passendes findet mag vielleicht im dicht besiedelten Europa noch halbwegs funktionieren. Was machst du in abgeschiedeneren Gegenden (Nordamerika, Skandinavien, oder in noch wilderen Gegenden)?

Vor einigen Jahren, noch jünger und mehr "Wandermacho" als heute, dachte ich auch ein Thruhike müsste ganz streng sein. Ich war fast angefressen wenn andere Wanderer dieses Konzept "missachtet" haben während ich "Depp" mich daran hielt. Heute bin ich klüger. U.a. auch deshalb weil ich angefangen habe meine eigenen Regeln zu brechen. Ich habe gemerkt es macht keinen Unterschied. HYOH! Devise No. 1. Man muss niemanden belügen und behaupten man hätte jeden einzelnen Footstep gegangen. Wenn es nicht so war, dann war es eben nicht so. Who cares?

Rosinenpicken? Why not? Ich hab begrenzt Lebens- und Freizeit. Wieso sollte ich dann wochenlang durch Gegenden rennen die mich nicht interessieren? Klar wer will, go for it. Wer kann, go for it.

Mir gefällt das Wort Thruhiking übrigens genau deshalb genau gar nicht. Ich bezeichne mich als Long Distance Hiker oder eben Weitwanderer. Das ist es was wir in meinen Augen alle sind. Ist jemand der 99% der Länge des AT komplett in einem Guß gewandert hat kein Thruhiker? Ist er ein Sectionhiker? Du wirst 100e Meinungen hören. In meinen Augen ist Long Distance Hiking die verbindende Komponente. Es unterscheidet nicht zwischen wir und die. Die Thruhiker und die Section Hiker. Jetzt wirst du die Frage stellen: "Wo fängt Long Distance Hiking an?". Das soll bitte jede/r für sich entscheiden. Tagestouren hätte ich mal rausgerechnet aber darüberhinaus beginnt das für den einen vl. bereits beim 2 tägigen Overnighter beim anderen irgendwo am Übergangs zwischen Nord- und Südinsel am TA.

Wichtig ist, genießt den Scheiß!

Weg als Ziel - Blog - Tourenberichte, Gear Reviews, Tipps und Tricks und vieles mehr aus der Welt des ultraleichten Weitwanderns und Trailrunnings

 

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb mmaddin:

„E5 von Oberstdorf nach Meran“ war, also böse gesprochen einfach ein paar Tage Hüttentour womöglich noch organisiert mit Bustransfer und Gepäcktransport. Das hätte für mich keinen höheren „Stellenwert“ als irgendeine andere Hüttentour mit vergleichbarer Dauer und Höhenmetern, nur weil halt der Alpenhauptkamm dazwischen lag statt beliebigen sonstigen Anstiegen. Aber wenn jemand das so für sich mag, bitteschön, siehe oben Punkt 1) ;-)

OT: Für mich ist eine richtige Alpenüberquerung auf dem E5 eigentlich auch die Strecke von Konstanz nach Verona!

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