H4nnes Geschrieben 24. Juli 2021 Geschrieben 24. Juli 2021 (bearbeitet) Einen wunderschönen guten Abend wünsche ich Euch allen! Die erste Tour seit dem Beginn dieser ganzen Misere war zwar von der Strecke nicht so beeindruckend. Dennoch möchte ich Euch die Bilder nach Euren tollen Tipps nicht vorenthalten. Tag 1: Zum Anfang der Reise ging es in die bulgarische Hauptstadt Sofia. Nach unserer Landung nahmen wir an einer sehr empfehlenswerten "Free Sofia Tour" teil. Dort wurden uns in zwei Stunden einige Grundlagen der Bulgarischen Geschichte kurzweilig nahe gebracht. Beendet haben wir den Abend im Traditional Restaurant Hadgidraganovite Izbi . Dort konnten wir uns eine erste Kostprobe bulgarischer Köstlichkeiten zu Gemüte führen. Tag 2: Von Sofia aus fuhren wir per Bus nach Rila (11 Leva im Kleinbus mit ca. 20 Sitzplätzen) um das dortige Kloster, das zum UNESCO Welterbe gehört, zu besichtigen. Dort befand sich gleichzeitig auch der Startpunkt unserer Wanderung durch das gleichnamige Rila-Gebirge. Tag 3: Der ursprüngliche Plan war es, eine Route von Rila durch das Gebirge nach Kostenez zu gehen. 99km und über 6000HM... Den Tourvorschlag findet ihr hier. Leider war bereits zu Anfang der Tour klar, dass die gesamte Strecke für mich im aktuellen Trainingszustand in knappen 5 Tagen eher unrealistisch gewesen wäre. Um kein Risiko einzugehen versuchten wir also die Strecke abzukürzen. Daher entschieden wir uns statt der ersten großen Schleife der Tour einfach direkt in Richtung Gebirgskamm geradewegs bergauf zu gehen. Dies erschien uns eine gute Idee, da die Wegstrecke bei der gleicher Menge an Höhenmetern rund 7km kürzer sein sollte und ein ausgeschilderter Wanderweg ebenfalls vorhanden war. Doch wie so oft erwies sich die vermeintliche Abkürzung als zwar sehr schöne, jedoch auch tückische Strecke. So machten uns die ca. 1500HM auf einer Strecke von nur 6km durch teils brusthohes Gestrüpp und Brennnesseln doch sehr zu schaffen. Die wunderschöne Flora und Fauna der Region konnte jedoch zumindest unser Gemüt erfreuen, wenn schon die Beine unter Anstieg, Kratzern und Stichen leiden mussten. So schafften wir auf dem Weg zu unserem ersten Schlafplatz auf dem Kamm der Berge leider nur 9km mit ca. 1800hm zumal wir erst gegen Mittag starten konnten, da uns das Museum im vorher genannten Kloster so gut gefiel. Der Tag klang schlussendlich mit einer zuhause vorbereiten und getrockneten Portion "Spagetti" Bolognese im Zelt aus. Tag 4: Da wir am vorigen Tag durch den beschwerlichen Aufstieg nicht wie erhofft Strecke gut machen konnten folgte auf die Erste dann auch gleich die zweite Abkürzung, da unser Durst nach Abenteuern offensichtlich noch nicht gestillt war. So folgten wir teils schwach markierten Wanderwegen und Hinterlassenschaften der Gämsen um in möglichst gerader Linie den Gebirgskamm entlang zu wandern und Weg einzusparen. Neben einigen recht "interessanten" ungesicherten Kletterpassagen stieß ich dort auf einen zumindest für mich recht heftigen Endgegner. Auf folgendem Foto ist zu sehen, wie meine Begleiterin leichtfüßig ein Schneefeld aus Altschnee durchquert. Ich bin wirklich froh, dass ich keine Höhenangst habe. Aber ich glaube es reicht, wenn ich erwähne, dass ich ca. eine halbe Stunde brauchte um die vielleicht 100m zu überwinden. Dies sollte jedoch nur das erste der drei zu durchquerenden Schneefelder sein. Noch dazu unterlief mir bei einer Kletterpassage ein richtig dummer Fehler aufgrund dessen ich im weiteren Verlauf nur noch einen brauchbaren Trekkingstock zur Verfügung hatte. Der Tag endete nach etwa 12km und weiteren 1200hm. Besonders zu erwähnen seien hierbei noch die wunderschönen Gesteinsformationen, die sich am Weg finden lassen. Leider ließ sich das Schauspiel mit der Handykamera nicht wirklich einfangen. Aber für die Steininteressierten unter euch könnte evtl. der große Muskoviteinschluss am rechten unteren Rand des Felsvorsprunges auf dem zweiten Bild erkennbar sein. Nicht nur, dass solche Einschlüsse in "freier Wildbahn" echt schön sind. Auch die verwitterten Überreste, welche den Weg bildeten zeichneten im Sonnenlicht durch ihr Glitzern ein fast schon magisches Bild! Bearbeitet 24. Juli 2021 von H4nnes Rechtschreibung und vergessenes Bild einfügen. ;) momper, Kay, mawi und 3 Weitere reagierten darauf 6
H4nnes Geschrieben 24. Juli 2021 Autor Geschrieben 24. Juli 2021 Tag 5: Am dritten Tag der Wanderung befanden wir uns endlich wieder auf dem ursprünglich geplanten Weg unserer Tour. Dies zeigte sich auch sofort in unserer Kilometerleistung die mit 19km und immernoch über 1000hm doch wesentlich befriedigender war als in den ersten beiden Tagen. So konnte ich denn auch endlich etwas mehr die wunderschöne Landschaft genießen und fand sogar ein wenig Zeit den dort grasenden (wild?) Pferden zuzusehen. Leider plagten uns gegen Abend Schwärme von Stechmücken, die sich im niedrigen Gestrüpp sehr wohl fühlten. Doch mein neues (altes) Zelt bewährte sich auch hier in seinem ersten Einsatz außerhalb heimischer Gefilde in hervorragender Weise. Tag 6: Nachdem wir bereits mehrere "Abkürzungen" und Planänderungen vorgenommen hatten trafen wir am vierten Tag der Reise nun die nächste Entscheidung um das kleine Abenteuer noch zu einem entspannten Ende, ohne hetzen zu müssen, führen zu können. Einer der Ausweichpläne im Vergleich zum vorher genannten Routenvorschlag war es, die Schleife über den Musala abzukürzen und so ein weiteres Wegstück zu sparen um rechtzeitig nach Kostenez zu kommen um unseren Rückflugtermin halten zu können. Nach den Rückschlägen der ersten Tage schien dieses Ziel jedoch mehr als fraglich. Glücklicherweise trafen wir am dritten Wandertag einen (von insgesamt nur ca. 6) Wanderer, der uns einen alternativen Abstieg vom Musala aus in Richtung Borovez beschrieb. Diese Möglichkeit hatten wir bei unseren Recherchen nicht in Erwägung gezogen, da wir keine Informationen hatten finden können, ob von dort ein Bus nach Sofia zu finden sei. Nach dieser frohen Botschaft machten wir uns also auf, um den höchsten Berg Bulgariens zu erklimmen, was uns im vergleich zu den vorangegangenen Tagen spielend gelang. So bescherte uns der vorletzte Tag der Wanderung neben atemberaubenden Panoramen auch die nötige Abkürzung (ihr seht das Thema zieht sich bei uns durch ) um es zeitnah ins Tal zu schaffen. Der "Icy Lake", der dort wohl schon seit geologischen Zeiträumen für eine schöne Aussicht sorgt. Zumindest ließ das ein beschreibendes Plakat in der nebenstehenden Schutzhütte vermuten. Diese Schutzhütte sorgte jedoch nicht nur durch ihre genaue Beschreibung des Geländes für gute Laune. Auch die vorhandene "Außendekoration" lud zum Schmunzeln ein. Als letztes Bild für diesen Tag noch ein Stillleben. Ich taufe es "Rucksack und fremder Müllsack in schöner Gegend"... Wie so oft kamen wir leider mit wesentlich mehr Müll zurück als wir gehofft hatten. fatrat, hmpf, Jäger und 3 Weitere reagierten darauf 6
H4nnes Geschrieben 24. Juli 2021 Autor Geschrieben 24. Juli 2021 Das war es für heute Nacht erstmal. Ich hoffe, dass ich den Bericht in den nächsten Tagen mit weiteren Fotos und irgendwann hoffentlich einem GPX-Track verfeinern kann. Leider habe ich gerade Probleme mit meinem Handy... Irgendwie kann der Explorer auf einige Ordner nicht zugreifen, sodass ich keine Möglichkeit habe die GPX-Tracks zu exportieren. Falls sich jemand da auskennt, ich bin für Tipps per PN immer zu haben! Bis dahin, erstmal eine wunderschöne gute Nacht Euch! mawi reagierte darauf 1
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