Lugovoi Geschrieben 10. Juli 2021 Geschrieben 10. Juli 2021 Hallo zusammen,ich überlege Anfang nächsten Jahres im Zeitraum Februar/März die Wüste Negev auf dem Israel-National-Trail zu durchwandern. Von Arad nach Eilat oder umgekehrt. Entsprechende Grundrecherche habe ich natürlich schon gemacht. Thema Nummer 1 scheint immer die Wasserfrage zu sein, die sich mit drei Varianten der Versorgung lösen lässt: A: teurer Wasserliefer/caching ServiceB: mit Mietwagen selber verschiedene Lager abfahren und Wasser vergrabenC: viel Wasser autark schleppen. (D: eine Kombination von ABC)Frage an diejenigen von euch die die Negev gewandert sind: wie habt ihr es gemacht und wart ihr mit eurer Variante zufrieden, bzw. wie würdet ihr es beim nächsten mal angehen?Insbesondere würde mich interessieren wie es den Selberschleppern ergangen ist, da ich diese Variante als besonders reizvoll empfinde. Das "Überleben" aus eigener Kraft hat für mich einen romantisch-heroischen Reiz und hinterlässt ein gutes Gefühl. Man liest von Wassertragen bis zu 15 Liter in bestimmten Abschnitten. Das wäre mir doch wieder zu hart und irgendwie glaube ich nicht dass das nötig sein kann. Um direkt wieder kleinlaut zu werden: mehr als 10 Liter tragen ist dann doch nicht mein Ding bzw. da würde dann auch der leichte Rucksack womöglich über der Belastungsgrenze sein. Liebe GrüßeLugovoi
Sever Geschrieben 10. Juli 2021 Geschrieben 10. Juli 2021 Hey, Ich bin im Januar 2020 durch die Negev gelaufen. Ich habe mir über Haim Berger die Water Caches gekauft. 120 NIS (ca. 30€) pro Cache pro Person 6 Liter. Wenn du 6 buchst bekommst du 3 “gratis“ so das es nur noch 80 NIS sind. Ich hatte mir dann die neun gebucht. Bezahlt hab ich bei Ihm zu Hause als ich bei Ihm “vorbei“ gelaufen bin. Er lebt in Midreshet Ben Gurion. Cooler Typ. Gebraucht hätte ich sie nicht alle. Die Temperaturen waren so rum 15 Grad. Entsprechend brauchte ich wenig Wasser. Musste auf diese Weise natürlich echt wenig tragen und bin super vorangekommen. Habe immer ein Night Camp übersprungen. gebucht hatte ich folgende Caches: (Alte Route) Be'er Eva Mizad Tamar Mador NC Wadi Hava Wadi Gvanim Gev Holit Wadi Barak Zihor waren wohl doch bloß acht. Mittlerweile stehen auch noch mehr Wasser Tanks an einigen Night Camps. Die werden immer in der Facebook Gruppe Israel National Trail gepostet. Entsprechend dürfte man jetzt mit sehr wenig Caches auskommen. Unterwegs gibt es auch einige Wasserhähne: Oron Factory und am Night Camp am großen Krater (Hamachtech glaub ich). Da ein Mietwagen inkl. Sprit mehr kosten würde als ein paar Caches zu buchen würde ich B nicht empfehlen. Bei guter Planung ließe sich das auch autark machen. Musst du eben hier und da mal echt Kilometer reißen. Erschwert wird das durch die Pflicht, nur an den ausgeschilderten Nicht Camps zu übernachten. Das wird auch immer mal kontrolliert. Hab sogar im Januar zwei Ranger getroffen. Ist wirklich ein sehr strenges Naturschutzgebiet. Ja ich war mit meiner Variante zufrieden. Kostete zwar echt Geld, machte mir den Abschnitt dafür sehr entspannt. Mit den heutigen Wassertanks etc. würde ich definitiv weniger buchen oder es auch tatsächlich autark versuchen. Im Schlimmsten Falle droht ne lange Wander Nacht. LJMiller reagierte darauf 1
Lugovoi Geschrieben 11. Juli 2021 Autor Geschrieben 11. Juli 2021 @Sever - Danke dir, dass sind tolle Informationen aus erster Hand! Demnach würde ich wahrscheinlich eine Kombi aus Selber-Schleppen und einige Male Wasser-Lieferservice anstreben. Noch eine Frage an dich und andere Erfahrene zu den obligatorischen Camps:Du warst sehr früh im Jahr dort, von daher war es eher ziemlich einsam/ruhig? Wie kann ich mir ein Standardcamp vorstellen? Einfach ein offenes ebenes Areal zum irgendwie hinlegen? Gibt es hier und da irgendwelche zivilisatorischen Elemente (rudimentäre Sitzgelegenheiten, Abort, Feuerstelle (eher nicht da kein Holz), Mülleimer etc.? Ein bisschen Socializing am Abend kann ich mir schon vorstellen, bin aber eher der Typ der Ruhe und Einsamkeit beim Abendausklang und Schlafen bevorzugt. Könnte mir vorstellen dass je nach Konstellation lebensfrohe Israelis u.a. gerne noch ein bisschen Trailparty machen. Womit kann man da rechnen?
Mars Geschrieben 11. Juli 2021 Geschrieben 11. Juli 2021 Zur Wasserfrage würde ich das hier empfehlen: https://lukaszsupergan.com/hiking-negev-without-caching-water-food-water-supplies-israel-national-trail/ Ansonsten: Die Wüste ist offenbar der schönste Teil des Trails. Ich habe den andern Teil gemacht und war ehrlich gesagt nicht sonderlich überzeugt davon. Um es diplomatisch auszudrücken: LNT ist nicht unbedingt die grösste Stärke der dort anwesenden Menschen. Egal wer und wo, der Abfall-Level war überall absolut katastrophal (es gibt bekanntlich verschiedene Religionen etc. in Israel). Auch auf dem Westweg sieht man hin und wieder eine "weisse Blüte", in Israel landet aber einfach wirklich alles im Busch oder auf dem Trail.
Sever Geschrieben 12. Juli 2021 Geschrieben 12. Juli 2021 @Lugovoiimmer gern. Also die Night Camps haben in der Regel gerade mal ein Schild, das hier das Night Camp ist. Mehr nicht. Manchmal ist es ein Parkplatz wie am Krater. Oder es gibt ebene Areale. Da ist aber definitiv nie etwas an Zivilisations-Einrichtungen. Kein Mülleimer. Eben nix. Nur Wüste. Als ich da war, war ich an allen (bis auf einem) Camp allein. Das war halt sehr geil. Also Camp ist nur der Name. @Mars Jup, das Mülllevel im Norden und in der Mitte hat mich auch extrem staunen lassen. War regelrecht entsetzt und auch angeekelt. Würde wenn auch nur die Negev Wüste empfehlen der Rest ist nicht sehenswert bis auf sehr wenige Abschnitte. Fabian. reagierte darauf 1
PeeWee Geschrieben 12. Juli 2021 Geschrieben 12. Juli 2021 Ich bin im Februar 2020 von eilat bis zum toten Meer gelaufen. Komplett ohne Caches. Würde ich auch wieder so machen, aber habe auch selber durch den PCT und CDT viel Erfahrung mit Wassermanagement. Meistens nie mehr als 6liter tragen müssen. Einmal habe ich 8 dabei gehabt, waren aber auch 60km von tsofar nach mitzpe Ramon mit 2 Übernachtungen. Brauchte nur 7. man könnte in der Mitte ein paar km zu einem Camp laufen um dort nachfüllen. Auch gibt es eine natürliche Quelle mit etwas abgestanden Wasser auf halber Strecke. Ich habe mal meinen resupply Plan angehängt. Ich übernehme aber keine Verantwortung und du solltest dir selber deinen eigenen ausarbeiten. Water-plan.pdf trekkingBär reagierte darauf 1
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenAnmelden
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.
Jetzt anmelden