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Ultraleicht Trekking

Hat jemand schon Lavalan Woll-Isolation verarbeitet?


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Uh, ich habe gerade bei Extex die Woll-Isolation entdeckt, und es geht sogar schon bei 40g/m² (2mm Loft) los. Jetzt juckt es mich in meinem Nähmaschinenpedalfuß, und ich überlege einen Sommerquilt zu nähen. Just for fun, keine Temperaturanforderungen, eher mal schauen wie mir das taugt. Naja, vom Loft her kann es natürlich nicht mit Apex mithalten, das 60g Wollvlies hat 3mm und 67g Apex 7mm. Aber als gepolsteter Hüttenschlafsack ist die 40g Variante schon interessant für mich, so für Nächte in denen es erst zu warm und dann zu kalt ist.

Hat das Material schon mal jemand verarbeitet, und was habt ihr daraus gemacht? Ich bin neugierig :)

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Ich war auf den ersten Blick auch sehr erfreut. Aber als ich gelesen habe, dass es auch einen Trägerstoff (Ober-/Unterstoff) benötigt, war das Thema dann doch erstmal gegessen...

und das mit dem Mais-PLA versteh ich auch nicht. Vielleicht ist das dann auch wieder so pseudo-Öko wie die Bambus-Klamotten?!

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Ich finde dieses Material klingt sehr interessant! Wieso sollte das Thema gegessen sein, weil ein Ober- und Unterstoff nötig ist? „lavalan® Sport 60 kann wie eine herkömmliche Isolation bzw. wie eine Volumenvlies zugeschnitten und verarbeitet werden.“ Diese Angabe sagt meiner Meinung nach aus, dass man es genau wie Apex verarbeiten kann, abgesehen davon, dass der Stoff daunendicht sein sollte.

Cross Hammock - die Querhängematte

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Hmm, ich kenne jetzt kein Volumenvlies, das keinen Ober/Unterstoff benötigt. Aber ich sehe den Frustrationspunkt, dass der Stoff plötzlich 3/4 des Gewichts und/oder Preises ausmacht ^^

Es freut mich dass Wolle als Isolation für Bekleidung/Ausrüstung als Vlies jetzt mal verfügbar ist, zum einen weil ich das Schlaf/Trageklima wirklich mag, und das Gewicht als Vlies vielleicht besser genutzt ist, als bei Strick- oder Webware. Probieren geht über studieren, in diesem Fall :)
Ich denke ich bestelle mir mal 2m und inspiziere das, bevor ich groß Unter/Oberstoffe kaufe. Und wenn ich die 2mm gar nicht geeignet finde, kann ich es immer in einen Bettbezug festnähen, und habe eine prima klima Sommerdecke. Uh, oder Secondhand-Shorts auspolstern und Wintershorts daraus machen, auf ebensolche einer Freundin war ich diesen Februar schon neidisch. Ich finde was :D

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@gruenzeug: na dann berichte mal! Ich bin sehr gespannt.

Ja, ich finde es schade, dass man das gegen ein Trägermaterial nähen muss, während andere Woll-Stoffe einfach so verarbeitet werden können. Das hat natürlich Gründe und das verstehe ich auch... aber es ist einfach schade, wenn ich mir eine Naturfaser kaufe, nur um sie als erstes wieder in Polyester/Nylon-Material zu verstecken. Da streubt sich was in mir und ich frage mich, ob es dann seine Vorteile wirklich noch ausspielen kann...

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vor 12 Stunden schrieb tib:

aber es ist einfach schade, wenn ich mir eine Naturfaser kaufe, nur um sie als erstes wieder in Polyester/Nylon-Material zu verstecken

Nimm doch Seide 

https://lighterpack.com/r/uldntl

Wandern ist eine Form des weiten Gehens, die Fortbewegung zu Fuß, über mindestens mehrere Stunden. Klettern ist die natürliche Fortbewegung, mit vertikaler Komponente, mit Händen und Füßen. Oder man fährt einfach Rad.

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vor 14 Stunden schrieb tib:

eine Naturfaser kaufe, nur um sie als erstes wieder in Polyester/Nylon-Material zu verstecken

Da stimme ich dir grundsätzlich zu (ist bei nen Daunenschlasa aber genauso).
Alternativ wäre halt Wolle in Form von Lodenstoff, hat dann natürlich nix mehr mit UL zu tun ... aber man kann halt einerseits nicht dem UL-Gedanken frönen und sich dabei über den hohen Plastikanteil ärgern, klar, hat mit Nachhaltigkeit oder Naturverbundenheit nicht wirklich was zu tun, trotz aller augenwischenden und greenwashenden Öko-Standards ... andererseits kann man halt nicht mit Naturfasern rausgehen (Baumwolle/Ventile, Loden, etc.) und sich übers Gewicht ärgern ... UL und Natur, beides gleichzeitig geht halt nicht !!??                           

Einfach erleben. Ohne Gedöns ...

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  • 11 Monate später...

Hat jemand schon Erfahrung gemacht mit Lavalan in Wärmejacken/Isolationsjacken? Ich möchte mir etwas in der Patagonia Micropuff "Wärme-Kategorie" nähen. Erst einmal eine Weste zum testen. Meine Micropuff ziehe ich in der Regel nicht bei Aktivität an, sondern verwende sie als Überziehjacke bei Pausen. Und dort ist sie mir zu kurz am Rücken beim Sitzen. 

Hat jemand eine Meinung, ob es sich rentiert mit 60g/qm den Test zu starten oder soll ich lieber gleich in die 120g/qm investieren?

Für innen denke ich an einen dampfdurchlässigen leichten Stoff und außen einen winddichten leichten Stoff. https://www.extremtextil.de/nylon-taffeta-daunendicht-soft-20den-38g-qm.html habe ich noch etwas vorrätig für die Aussenschicht einer Weste.

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  • 1 Jahr später...
Am 25.5.2022 um 08:51 schrieb Kay:

Hat jemand schon Erfahrung gemacht mit Lavalan in Wärmejacken/Isolationsjacken?

Bis du da weitergekommen? Ich interessiere mich für das Material aus genau demselben Grund. Die Alternative wäre wohl Apex, aber Lavalan klingt sehr angenehm und mich interessiert das Material...

Bearbeitet von ULgeher
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Ich habe letzten Winter eine Jacke genäht und bisher nur in Pausen getragen. Daher sind meine Erfahrungen eher begrenzt. Was interessiert dich denn? Ich kann am Wochenende die verwendeten Materialien und ein Foto Posten oder soll ich was zur Verarbeitung schreiben?

@ULgeher

Bearbeitet von Kay
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vor 10 Stunden schrieb ULgeher:

Bis du da weitergekommen? Ich interessiere mich für das Material aus genau demselben Grund. Die Alternative wäre wohl Apex, aber Lavalan klingt sehr angenehm und mich interessiert das Material...

Ich habe mein Multi-Funktions-Teil nach Trekkerling mit 60er-Lavalan gefüttert, habe es bisher nachts als Verstärkung an Hüften und Oberschenkeln im Schlafsack getragen und als Puffy-Ergänzung (bei 2°) bzw. Ersatz (bei ca. 10°), dann kombiniert mit Schlafsack in der Ärmelversion. Beides empfinde ich als angenehm wärmend, nachts wie tagsüber.  In Bewegung hatte ich es noch nicht an. Für diesen Einsatzzweck halte ich das 60er für völlig ausreichend.

Vorher hatte ich schon einen Quilt aus zwei Schichten 60er genäht, als einzige Schicht wärmt der nachts bis ca. 14°.

 

Hier der Link zum Lavalan-MUT: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/135659-multi-kleidungsstück-13in1/?do=findComment&comment=460184

Und hier noch der zum Quilt: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/65453-deckenquilt-aus-lavalan-mit-wollstoff-innenseite/

Bearbeitet von Schwarzwaldine
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Am 13.12.2023 um 20:02 schrieb Kay:

Ich habe letzten Winter eine Jacke genäht und bisher nur in Pausen getragen. Daher sind meine Erfahrungen eher begrenzt. Was interessiert dich denn? Ich kann am Wochenende die verwendeten Materialien und ein Foto Posten oder soll ich was zur Verarbeitung schreiben?

@ULgeher

Ich möchte mir eine Jacke nähen, so in der Art eines Puffy-Ersatzes, die Jacke soll aber nicht extrem warm sein und auch bewegungstauglich sein.

Die Alternative wäre wohl Apex67... aber andererseits möchte ich das Lavalan mal ausprobieren. Ich bin da noch etwas unschlüssig...

Was sind so eure Erfahrungen im direkten Vergleich?

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Anforderung:

Eine weite Isojacke, die ich über mehrere Lagen, inklusive Hardshell tragen kann, um mich in Pausen warm zu halten. Deswegen auch bis Mitte der Oberschenkel geschnitten und mit 2 Wege-RV. Ärmel auch extralang, um die Hände ggf. wärmen zu können. Keine Taschen.

Bisherige Erfahrung: Ich würde die Wärmeleistung eher bei der Nano-Puff als der Micro-Puff von Patagonia sehen. Ansonsten fehlen mir Vergleichsmöglichkeiten. Nicht so warm wie meine prall gefüllte Daunenjacke. In Bewegung habe ich sie nie getragen, da brauche ich nicht so viel Wärme. Eine wärmende Jacke für Bewegung würde ich auch anders designen.  

Materialliste:

Schnitt: 

  • eigener Raglan-Schnitt für einen weiten Fleecehoody,
  • verlängert bis Mitte Oberschenkel,
  • an der Hüfte erweitert, damit es auch im Sitzen passt
  • zusätzlich 3cm Zugabe an allen Seiten für das Volumen des lavalan : das war schon eher knapp für die gewählte Nähtechnik

Verarbeitung:

  • die Knie "ruinieren" beim Ausschneiden der riesigen Schnitteile auf dem Wohnzimmer-Boden
  • alle drei Schichten aufeinander stecken (unten Lavalan, Mitte Innenstoff, Oben Außenstoff; ggf. auf rechte/linke Seite des Stoffes achten) und alle Nähten bis auf ein Stück der im fertigen Stück am wenigsten sichtbare Naht schließen. 
  • Optional: Üppiges Fluchen, wenn man bei einem Teil die rechte und linke Seite verwechselt hat und auftrennen muss
  • Durch die Lücke den obersten Stoff verstülpen, so dass das lavalan nun die Sandwichposition hat. Lücke mehr oder weniger kunstfertig schließen.
  • Einzelteile für die Jacke und die Kapuze zusammennähen, dann Kapuze an Jacke nähen, dabei das Aufhängeband mit einnähen
  • Den RV Verlauf am Vorderteil einzeichnen, aufschneiden, Kanten versäubern, RV einnähen. Dabei an den Kinnschutz denken. 
  • Ärmelbündchen annähen

Was würde ich anders machen:

  • Die Verstülp-Technik ist sehr materialaufwändig durch die doppelte Nahtzugabe (1x fürs verstülpen, 1x fürs zusammennähen der Einzelteile). Und die Kombination aus zwei flutschigen Stoffe und dem voluminösen Lavalan kostet Zeit & Nerven. Ich habe die Nähte am RV-Schnitt mit der Overlock versäubert und das ging ratzfatz bei tipptopp Ergebnis. Warum ich da nicht gleich dran gedacht habe? 😴
  • Die Durchschneide Technik für den RV am Vorderteil ist zwar schön unkompliziert beim Schnittmuster Design, aber leider ging meine Rechnung nicht auf. Ich dachte, dass die Breite des RV in etwa mit dem Reduzierung der Weite durch zwei Nahtzugaben übereinstimmt. Was nicht wirklich aufgeht. Deswegen habe ich zur Ovi gegriffen ... und so zumindest herausgefunden, dass die Ovi besser als die Nähmaschine beim versäubern ist. Leider hatte ich noch graues Garn eingefädelt, dass sieht man jetzt etwas hervorblitzen. Stört mich für diese Jacke nicht. 

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Gewicht: 447g

Länge RV: 90 cm

Weite am unteren Saum: 65 cm

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Ergänzung:

Auf der Nähmaschine habe ich mit dem Obertransportfuss gearbeitet, die glitschigen Stoffe unten und das bauschige Lavalan oben, damit es nicht vom Transporteur gefressen wird.

Für das zusammennähen der Stofflagen viele Stecknadeln verwenden! Ich fand Stecknadeln hier besser geeignet als Klammern. Vor allem lange Stecknadeln mit flachen Kopf sind super: https://www.naehpark.com/clover-quilt-stecknadeln-blumenkopf.html (Kleine mit runden Kopf verschwinden im Lavalan. Autsch...)

Beim Zusammennähen der Teile habe ich Klammern genutzt, um keine sichtbaren Löcher zu bekommen. Auch hier sind die großen Klammern besser als die kleinen. 

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