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Ultraleicht Trekking

Nahtabdichtung - Wann ist es regendicht?


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Hallo!

 

Es geht ja immer mal wieder um Nahtabdichtung/Seamsealing. 

Reicht es die Nähte (Faden-/Nahtlöcher) mit Silikon/Silnet bzw. Aquasure (je nach Beschichtung) zu bestreichen oder muss man es auch in die Überlappung verstreichen/laufen lassen? 

Gleiches gilt für das Bügeltape von innen. Reichen die Fadenreihen oder großzügig überkleben? Letzteres erfordert wohl ein breiteres Nahtband.

Evtl. kann mir @wilbo da weiterhelfen? 

Beim Stöbern habe ich noch dies entdeckt: Anscheinend gibt es Nahtdichtung für Anzüge auch zum Aufsprühen. Das würde viele Arbeitsschritte erleichtern, z. B. bei spezieller Nahtführung und wo sich mehrere Nähte treffen. Da es sich in dem Link um einen Trocken(tauch?)anzug handelt scheint das ja gut zu funktionieren. Wer kennt das Dichtmaterial oder hat Erfahrung damit?

https://en.wikipedia.org/wiki/Seam_sealant

 

Danke!

Bearbeitet von Carsten K.
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Kurz gesagt, von aussen ueber die Naehte & Kante von eingefalteten Stoff streichen, mit Aquasure gar nicht, je nach Beschichtung mit Seamgrip +Sil oder +WP.
Zwischen die gefalteten Schichten eindringen ist nicht noetig, von Rumpanschen mit irgendwelchen Verduennungen, Baumarkt-Silikon kann ich nur aus div Gruenden abraten.

Tape haelt nur auf PU bzw sehr gut auf DCF, aufgrund div Reps, Naht-Nachdichtungen usw kann ich nur dazu raten breites Band mit 25-30 mm zu verwenden.

Ich sehe bei vernuenftigen Zeltmaterialien Si-Nylon oder DCF) keinen Vorteil durch irgendwelchen Aufspruehkram.

DCF kann man prima tapen und im Gegensatz zu PU haelt das auch ewig, wenn es vernuenftig aufgebracht wird, das Tape muss man auch nicht aufbuegeln, entsprechend muss dann bei einem DCF Zelt auch keine Nahtdichtung trocknen.

Bei Si-Nylon muss nun eh das Zelt aufgebaut werden, ich empfehle, vor der Nahtdichtung die Naehte ueber Nacht zu dehnen und falls das Zelt hinterher eingepackt laengere Zeit gelagert wird, es min 2 Tage zum Durchtrocknen stehen zu lassen. Ich sehe jetzt nicht, was der grosse Vorteil waere, wenn ich mit irgendwas Rumspruehe, statt die Nahtdichtung sehr gezielt mit der Hand aufzutragen.
Ich habe schon ein paar Hundert Nahtdichtungen durchgefuehrt, im Laufe der Zeit bekommt man natuerlich eine gewisse Routine, entwickelt seine eigenen Auftragstechniken und sammelt seine Erfahrungen, was moeglichst gute Ergebnisse erzielt, habe es aber auch bequem, weil ich dafuer einen Trockenraum habe.

Nahtdichtung ist natuerlich keine Raketenwissenschaft, jeder muss da seinen eigenen Weg finden, bei den ersten Versuchen sieht es bei den Meisten noch rel wild aus und evtl muessen sie einzelne Stellen nach etwas Zeit nachdichten, aber wenn man  vernuenftigen Nahtdichter verwendet, nicht mit Verduennungen rumpanscht oder Baumarkt-Silikon verwendet, wird man sich das Zelt zumindest technisch nicht versauen.

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Moin!

vor 13 Stunden schrieb Carsten K.:

Da es sich in dem Link um einen Trocken(tauch?)anzug handelt scheint das ja gut zu funktionieren.

Möchtest Du Dir einen Trocki bauen?

VG. -wilbo-

P.S. : Den Faden kennst Du sicher ...?

 

Bearbeitet von wilbo

- Signatur gelöscht -

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vor 4 Stunden schrieb khyal:

Rumpanschen mit irgendwelchen Verduennungen

Wer die Suche nach "Verdünnung", speziell im Thread "Kurze Frage, kurze Antwort", bemüht, wird eine interessante Diskussion über das "Rumschmieren ohne Verdünnung" (Variante @khyal) und "Rumpanschen mit Verdünnung" (Variante @German Tourist) finden.

Ich verlasse mich da auf erfahrene Wanderer und bevorzuge die Rumpansch-Variante...:mrgreen:

Bearbeitet von einar46

Grüße von Reinhard

https://reinhard-on-tour.blogspot.com/  Reinhards Touren

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Ist halt immer die Frage, ob den jemand, der viel gewandert ist, auch ein paar Hundert Zelte abgedichtet hat..............

Henry von Tarptent propagiert ja auch sehr das Zusammen mixen von so etwas, um ein paar € zu sparen und verkauft ja das auch in kleinen Flaeschchen, die hat frueher auch ein UL-Laden in D als Zubehoer vertrieben, da aber ca 90% von den Kunden reklamiert worden bzw schon auf dem Lager nicht mehr richtig ok waren, schon laenger aus dem Programm gekegelt.

Ich finde halt, warum soll man mit Panscherei ein teures Zelt riskieren, um ein paar € zu sparen und wer Silnet nicht vernuenftig aufgetragen bekommt, sollte evtl an seiner Auftragstechnik arbeiten, dann geht das prima und dann braucht man da auch nicht mit Verduennung dran rumpanschen...

Aber jeder wie er will, ich habe schon mehrere Hundert Zelte mit unverduenntem Silnet mit super guten Ergebnissen abgedichtet, auch nach den Rueckmeldungen von vielen 3., deswegen empfehle ich halt die Methode und wenn es jemand anders machen will, z.B. weil er nen netten Video bei der Youtube-University :mrgreen: gesehen hat, prima, kann doch jeder mit seinem Kram machen was er will...
 

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Am 26.1.2023 um 07:39 schrieb wilbo:

Moin!

Möchtest Du Dir einen Trocki bauen?

VG. -wilbo-

P.S. : Den Faden kennst Du sicher ...?

 

 

Danke! 

Keinen Trocki, aber Biwacksack. Das mit dem Aufsprühen wäre tatsächlich eine tolle Sache.

 

Den Beitrag kenne ich. Nur geht er etwas an meiner Frage vorbei. Die ist vielleicht auch eher technischer Natur: Reicht es die beiden Fadenreihen abzudichten oder muss auch der "Spalt" neben der Überlappung  eingestrichen, bzw. mit Nahtband abgedichtet werden?

Das ist für die Breite des Nahtbandes schon ein Faktor, finde ich und somit auch fürs Gewicht.  

Ich hoffe ich habe das mit dem Gekrakel vernünftig erklären können. 

nahtabdichtung.jpg

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Moin!

Mit einem flüssigen Nahtdichter ist das Verkleben des Randbereiches nicht nachhaltig genug. Durch Dehnen und Zerren beim Packen zieht sich der Stoff, sodass es am Rand der Naht, früher oder später zu Rissen in der Versiegelung kommt.


Wie Du bei Deiner Zeichnung erkennen kannst, bildet eine Doppel-Kappnaht sowas wie ein Labyrinth. Eindringendes Wasser muss schon einen recht hohen Druck haben, um da durchzukommen. Daher meine Frage nach dem Trocki.
(Bei einer Regenjacke sind solche Belastungs-Zonen die Schulterbereiche wo die Riemenpolster aufliegen).

Wenn ich einen Bivy baue, habe ich mit anderen Problemen zu tun.
Der höchste Druckbereich ist am Boden. Wenn ich dort in einer Pfütze liege und die Naht mit dem Knie belaste, wird wahrscheinlich Wasser durch das Labyrinth eindringen.
Dies lässt sich aber durch eine kluge Schlafplatzwahl und eine überlegte Konstruktion des Bivis verhindern. Dafür muss ich nicht zwingend aufwendiges Nahtband verwenden.
Auf der Oberseite des Bivys würde ich darauf achten, dass die Kappnähte richtig herum genäht sind.

527986097_Doppelkappnahtunten.thumb.jpg.b01d43b946135493d70120798b84a7a9.jpg1386254987_Doppelkappnahtoben.thumb.jpg.cd654b420483cde17ac490466550e619.jpg

Bei der oberen Darstellung dringt eher Wasser ein als bei der unteren.

Mir erscheint eine druckdichte Versiegelung der Nähte bei einem Biwaksack nicht sinnvoll. Ich schätze, dass man sich über selbst erzeugtes Kondenswasser mehr Feuchtigkeit in den Bivy holt, als über eine undichte Naht. Dementsprechend würde ich mein Geld und meine Zeit lieber in ein richtig atmungsaktives Material investieren. (Ein MVTR-Wert 30.000 -40.000 g/m2/24h).

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo

- Signatur gelöscht -

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vor 2 Stunden schrieb wilbo:

Mit einem flüssigen Nahtdichter ist das Verkleben des Randbereiches nicht nachhaltig genug. Durch Dehnen und Zerren beim Packen zieht sich der Stoff, sodass es am Rand der Naht, früher oder später zu Rissen in der Versiegelung kommt.

Noch nie gehabt, auch nicht nach Sturm beim Zelt / Tarp, oder Rucksacklinern, aber ich dehnen auch erstmal durch sehr strammen Aufbau alle Naehte.

Was das Labyrinth bei einer Kappnaht betrifft, stimme ich Dir teilweise zu, auch weil sich die Naht in Starkwind usw nicht so auseinanderziehen kann, wie eine einfache Naht, da reicht es imho bei Kappnaehten einmal mit Nahtdichter drueber zu gehen, waehrend ich bei Stark auf Zug belasteteten einfachen Naehten evtl auch zweimal mit Nahtdichter drueber gehe.

@Carsten K. die Hersteller von hochwertigen DCF-Zelten (HMG,Zpacks) tapen auch den Bereich neben der Kappnaht, wuerden sie bestimmt nicht machen, wenn sie es nicht fuer noetig hielten, entsprechend ist das Nahtdichtband von HMG auch recht breit. Ich verwende ja bei Si-Nylon-Zelten Seamgrip +Sil das trage ich auch neben der Naht auf.
 

vor 2 Stunden schrieb wilbo:

Mir erscheint eine druckdichte Versiegelung der Nähte bei einem Biwaksack nicht sinnvoll. Ich schätze, dass man sich über selbst erzeugtes Kondenswasser mehr Feuchtigkeit in den Bivy holt, als über eine undichte Naht. Dementsprechend würde ich mein Geld und meine Zeit lieber in ein richtig atmungsaktives Material investieren

Yes das sehe ich auch so.

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vor 7 Stunden schrieb wilbo:

Moin!

Mit einem flüssigen Nahtdichter ist das Verkleben des Randbereiches nicht nachhaltig genug. Durch Dehnen und Zerren beim Packen zieht sich der Stoff, sodass es am Rand der Naht, früher oder später zu Rissen in der Versiegelung kommt.


Wie Du bei Deiner Zeichnung erkennen kannst, bildet eine Doppel-Kappnaht sowas wie ein Labyrinth. Eindringendes Wasser muss schon einen recht hohen Druck haben, um da durchzukommen. Daher meine Frage nach dem Trocki.
(Bei einer Regenjacke sind solche Belastungs-Zonen die Schulterbereiche wo die Riemenpolster aufliegen).

Wenn ich einen Bivy baue, habe ich mit anderen Problemen zu tun.
Der höchste Druckbereich ist am Boden. Wenn ich dort in einer Pfütze liege und die Naht mit dem Knie belaste, wird wahrscheinlich Wasser durch das Labyrinth eindringen.
Dies lässt sich aber durch eine kluge Schlafplatzwahl und eine überlegte Konstruktion des Bivis verhindern. Dafür muss ich nicht zwingend aufwendiges Nahtband verwenden.
Auf der Oberseite des Bivys würde ich darauf achten, dass die Kappnähte richtig herum genäht sind.

527986097_Doppelkappnahtunten.thumb.jpg.b01d43b946135493d70120798b84a7a9.jpg1386254987_Doppelkappnahtoben.thumb.jpg.cd654b420483cde17ac490466550e619.jpg

Bei der oberen Darstellung dringt eher Wasser ein als bei der unteren.

Mir erscheint eine druckdichte Versiegelung der Nähte bei einem Biwaksack nicht sinnvoll. Ich schätze, dass man sich über selbst erzeugtes Kondenswasser mehr Feuchtigkeit in den Bivy holt, als über eine undichte Naht. Dementsprechend würde ich mein Geld und meine Zeit lieber in ein richtig atmungsaktives Material investieren. (Ein MVTR-Wert 30.000 -40.000 g/m2/24h).

VG. -wilbo-

 

Vielen Dank! 

Ich dachte mir schon, dass das "Labyrinth" einigermaßen regendicht ist.

Der Boden besteht aus einem Stück Stoff. Darunter wird ja noch eine Z-Liter o. ä. liegen.

Der Stoff ist von extex, war ein Restposten, 3L, 30d außen/10d innen, 85 g/qm, Wassersäule 23.000, Atmung 28.000. Ich hoffe das passt dann.  

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vor 5 Stunden schrieb khyal:


@Carsten K. die Hersteller von hochwertigen DCF-Zelten (HMG,Zpacks) tapen auch den Bereich neben der Kappnaht, wuerden sie bestimmt nicht machen, wenn sie es nicht fuer noetig hielten, entsprechend ist das Nahtdichtband von HMG auch recht breit. Ich verwende ja bei Si-Nylon-Zelten Seamgrip +Sil das trage ich auch neben der Naht auf.
 

 

Danke. 

Ich denke bei DCF kommt noch die Festigkeit durch das Tape hinzu (Verteilung). Ich könnte mir vorstellen das DCF an den Nahtlöchern erstmal aufzieht, bis genug Fasern im Eingriff sind um die Zugkräfte aufzunehmen. Aber DCF ist für Zelte eher nicht das Material meiner Wahl. 

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vor 9 Stunden schrieb wilbo:

Mir erscheint eine druckdichte Versiegelung der Nähte bei einem Biwaksack nicht sinnvoll. Ich schätze, dass man sich über selbst erzeugtes Kondenswasser mehr Feuchtigkeit in den Bivy holt, als über eine undichte Naht. Dementsprechend würde ich mein Geld und meine Zeit lieber in ein richtig atmungsaktives Material investieren. (Ein MVTR-Wert 30.000 -40.000 g/m2/24h).

Denke ich auch. Ich appliziere aber manchmal auch verdünnten Nahtdichter, um Nähte zu schützen. Vielleicht ist das Schlangenöl, aber ich erhoffe mir davon, dass z.B. Nahtabschlüsse oder verknotete Enden zusätzlich verklebt werden, und Nähte bei einer Beschädigung nicht so leicht aufgehen.

Bei Nähten könnte u.U. auch der Faden als Docht wirken, wobei Polyester weniger ein Problem sein sollte.

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Ich verdünne den Nahtdichter für silikonisierte Stoffe immer mit Benzin. In dieser öligen Konsistenz dringt er gut in die Nahtlöcher, wird vom Garn aufgesogen und liegt nicht nur oben auf.
Selbst wenn man das Zelt / den Bivi nicht aufbauen kann, ist es kein Drama die Versiegelung in Teilbereichen auf dem Fußboden zu machen. Einige Wasserflaschen oder Bücher helfen, die Stoff-Fläche auszubreiten und mit einem schmalen Borstenpinsel kann man kontrolliert die Versiegelung auftragen, ohne dass es Tropfnasen gibt.
Vorzugsweise versiegele ich lange Nähte von innen, sodass das gute Stück nachher auch von außen noch wertig aussieht.

VG. -wilbo-

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vor 2 Stunden schrieb ULgeher:

Denke ich auch. Ich appliziere aber manchmal auch verdünnten Nahtdichter, um Nähte zu schützen. Vielleicht ist das Schlangenöl, aber ich erhoffe mir davon, dass z.B. Nahtabschlüsse oder verknotete Enden zusätzlich verklebt werden, und Nähte bei einer Beschädigung nicht so leicht aufgehen.

Bei Nähten könnte u.U. auch der Faden als Docht wirken, wobei Polyester weniger ein Problem sein sollte.

"Schlangenöl" :shock: Das ist dann genau mein Ding :grin:

Das mit der Dochtwirkung ist vielleicht gar nicht mal so abwegig. Auch das Verkleben des Fadens kann ich mir gut vorstellen. Im Falle einer Beschädigung geht die Naht ggf. nicht so schnell auf. 

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vor 17 Stunden schrieb wilbo:

Vorzugsweise versiegele ich lange Nähte von innen, sodass das gute Stück nachher auch von außen noch wertig aussieht.

Hat aber imho technische Nachteile, da das Wasser erstmal in die Naht eintritt, was einerseits dazu fuehrt, dass man schlecht trocknende Feuchtigeit in den Naehten hat und falls die Nahtdichtung nicht 100% durchgefuehrt wird, oder durch andere Ursachen an einer Stelle beschaedigt wird, dringt halt mehr Wasser in den Innenraum, als bei Aussendichtung.
Deswegen empfiehlt ja z.B. Tarptent, die ja auch seit vielen Jahren Nahtdichtungen durchfuehren, die Nahtdichtung von aussen.
Muss jeder selber seine eigenen Prioritaeten setzen.

Aber ueber optische Vorlieben laesst sich nicht diskutieren und ist ja auch gut, dass Geschmaecker unterschiedlich sind. :cool:

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vor 1 Stunde schrieb khyal:

Hat aber imho technische Nachteile, da das Wasser erstmal in die Naht eintritt, ...

Klar, wenn man unverdünnten, pastösen Nahtdichter auf die Oberfläche streicht, wird es so sein. Aber wenn man den Nahtdichter verdünnt aufträgt ...

Und da wären wir wieder. :grin:

VG. -wilbo-

- Signatur gelöscht -

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vor 2 Stunden schrieb wilbo:

Klar, wenn man unverdünnten, pastösen Nahtdichter auf die Oberfläche streicht, wird es so sein. Aber wenn man den Nahtdichter verdünnt aufträgt ...

Und da wären wir wieder. :grin:

VG. -wilbo-

Tja kann natuerlich sein, dass Du es besser als alle Anderen weisst inkl Tarptents, die ja noch deutlich mehr Zelte abgedichtet haben duerften, als ich mit meinen paar Hundert, Tarptent bzw Henry steht ja aus Kostengruenden auch auf verduenntes Silikon (im Gegensatz zu mir), aber empfiehlt trotzdem auch dabei die Nahtdichtung von aussen...Du hast ja auch viel Erfahrung...

Das Problem bei Nahtdichtung von innen ist halt, dass das Wasser von aussen in die Pfalze von Kappnaehten laeuft und in dieser Pfalz runter, wenn nun im unterem Teil der Naht von innen nicht sauber gearbeitet wurde, dringt dort das ganze Wasser ein, was von oberhalb im Pfalz laeuft, wenn von aussen gedichtet wird und ein Fehler an einer Stelle ist, betrifft das nur diese Stelle.

Wenn wir nun die Nahtdichtung bei einfachen Naehten, wie sie ja auch von so einigen UL-Firmen angewandt werden, betrachten, wird es noch offensichtlicher, manche Naehte sind nach der ersten Dehnung geringfuegig aufgezogen, das Wasser laeuft also erstmal in die Naht, sickert zwischen den Nahtstichen durch und wird dann hoffentlich durch das von der Zeltinnenseite eingeschmiertem Nahtband aufgehalten.
Da reicht jetzt wieder eine Stelle....

Ich hatte schon recht viele Zelte auf dem Tisch, bei denen ich um Nachbesserung gebeten wurde und gerade die Kombination Innendichtung & wenig Erfahrung scheint recht fehlertraechtig mit mehr Auswirkungen zu sein, waehrend bei Aussendichtungen die Fehlerquote geringer zu sein scheint und die Folgen nicht so heftig sind, deswegen klare Empfehlung von mir zur Aussendichtung (klar auch weil ich seit etlichen Jahrzenten und ein paar Hundert Nahtdichtungen damit beste Erfahrungen gemacht habe).

Aber ich habe natuerlich auch schon "Erstdichtungen" von aussen gesehen, die optisch recht heftig aussahen. Was ich grundsaetzlich empfehle, ist bei Nahtdichtungen an Tarps & Zelten, die Naehte vorher ueber Nacht zu dehnen d.h. aufbauen und richtig stramm abspannen, damit der Nahtdichter schoen eindringt und auch spaeter nach der erstem Sturmnacht noch richtig haelt.
Dann geht natuerlich auch die Nahtdichtung viel fixer, als wenn man immer ein Stueck auf dem Tisch oder Boden auslegt, glatt zieht usw
Noch ein kleiner Tip -> Stirnlampe, frischer Nahtdichter reflektiert das gerichtete Licht prima, da kann man gut sehen, ob man irgendwo nochmal nachbessern muss.

Aber jeder soll das halt so machen, wie er es gut findet, evtl auch schon selber mit vielen Zelten gute Erfahrungen gesammelt hat und sich damit wohl fuehlt, waer doch langweilig wenn alle dieselbe Methode verwenden.

Was die Optik betrifft klar eine Nahtdichtung von aussen hat was von Schneckenspuren auf dem Zelt :mrgreen:, aber meiner Ausruestung darf man es ruhig ansehen, dass sie nicht nur im Regal liegt, wenn ich mir z.B. ueberlege, wie mein weisser Porter nach der ersten 3 Wochen-Tour aussah :rolleyes:, oder manches WW-Packraft von unten, dann kommt es auf ein paar Schneckenspuren auch nicht an und in Portugal, wo sie mal reihenweise tagsueber Zelte abgeraeumt haben, waehrend wir am Strand waren, war das vielleicht das Entscheidende, warum mein Zelt da abends noch stand.

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Am 2.2.2023 um 17:44 schrieb Konradsky:

Na wenn der eine falsche Buchstabe das Einzige ist, was Du auszusetzen hast :mrgreen:

Wobei ich sicher bin, dass auch in der Pfalz Falze verwendet werden :mrgreen:

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Ich habe nochmal ein bisschen ueber das Thema nachgedacht, ich habe einen Aspekt voellig uebersehen...

Ich habe ja nun durch meine Selbststaendigkeit bzw den dafuer geschaffenen Raum sehr viel Platz dass z.B. Naehmaschine, Overlock ueber Wochen aufgebaut stehen bleiben koennen und es eben auch keine grosse Rolle spielt, ob 1 oder 2 Zelte im Multiraum zur Nahtdehnung bzw Nahtdichtung aufgebaut 2-3 Tage stehen.
Dadurch sind meine Methoden eher darauf ausentwickelt zeiteffektiv (natuerlich auch in hoher Arbeitsqualitaet, aber wer tut das nicht :mrgreen:) Derartiges durchzufuehren.

Auch frueher in den Jahrzenten, als ich in div Lebensgemeinschaften bzw WGs nur in einem Zimmer gewohnt habe, hatte ich den Luxus fuer derartige Arbeiten Raeumlichkeiten von 3. nutzen zu koennen bzw manchmal sahen unsere Gemeinschaftsraeume etwas wild aus :rolleyes:, oder ich konnte aufgrund von mehreren eigenen Zelten erstmal Andere nutzen, bis es mal auf eine Tour ging, bei der zuverlaessig trockenes Wetter vorhergesagt war und ich Lust hatte, unterwegs an einem Platz einen Tag zu chillen, um das Zelt ueber 2 Naechte fuer die Nachtdichtung stehen zu lassen. 

Wenn ich nun aber heute noch in einer WG oder in aehnlichen raeumlichen Verhaeltnissen wohnen wuerde, in den nassen Monaten ein neues Zelt kaufen wuerde und dann damit zeitnah auf Tour wollte, koennte ich die von mir beschriebene Methode sehr schlecht anwenden, ohne mich irgendwo einzumieten :roll: wahrscheinlich wuerde ich dann die "wilbo-Methode" mit dem glattziehen usw nutzen, wobei ich bei beschraenktem Platz dann eher ein Brett im Ivar-Regal leergeraeumt haette und es darueber gezogen haette, bleibt der Boden frei und man kann mit Tischklammern glatt ziehen.
Da es dann aus den Fuessen ist, stoert es ja auch nicht weiter, wenn sich das entlang der Naehte ueber etliche Tage "zieht".

Die Diskussion zwischen Dir @wilbo und mir hatte ja imho auch was von alten L.d.Funes Filmen "nein" "doch" "ja" "nein" :mrgreen: Fakt duerfte doch sein, dass wir beide schon bei sehr vielen Zelten bzw anderen Naehten, die wasserdicht werden sollen, Nahtdichtungen durchgefuehrt haben und dabei mit unserer jeweiligen Methode sehr gute und haltbare Ergebnisse erzielt haben, also haben offensichtlich beide Methoden ihre gute Wirksamkeit bewiesen.

Ich fand das Thema in "Leicht & Seicht" auf Dauer etwas versteckt und habe es mal in den MYOG-Bereich verschoben.

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  • 1 Monat später...

Jupp, das kann passieren.
https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/5901-nahtdichten-und-versiegeln/?do=findComment&comment=125237

Einfach vorher an einer unauffälligen Stelle oder am Packsack testen, (wenn der aus dem gleichen Material ist ;-)).

VG. -wilbo-

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vor 28 Minuten schrieb Steintanz:

Verliert SeamGrip (für Sil-Nylon) nach jahrelanger Lagerung in originalverschlossener, unangebrochener Tube irgendwie an Qualität oder Nutzbarkeit? Weiß da jemand etwas?

Wenn Du schreibst Seamgrip (fuer Si-Nylon) meinst Du ja wahrscheinlich Seamgrip +Sil, da wuerde ich mir ueberhaupt keinen Kopf machen, wenn das nicht jahrelang in der Sonne rumgelegen hat, so lange gibt es das mit der Bezeichnung ueberhaupt noch nicht, dass da ein Problem auftauchen koennte, zusaetzlich merkst Du ja auch, wenn die Konsistenz nicht mehr stimmen wuerde, sollte wie dickfluessiger Honig sein.
Da hat es nur mal vor ewig langer Zeit mit einer kleinen Charge ein Problem gewesen, aber das war selbst zu Silnet-Zeiten ewig her.

Anders sieht das bei irgendwelchen Billig-Nahtdichtern (oder selbst zusammengematschten Kram mit Baumarkt-Silikon) aus, da gibt es immer wieder Aerger und da gibt es 3 Varianten :

1 harmlos - Zeug ist in Tube / Flasche eingetrocknet bzw dickfluessiger bis gelartig geworden, Neues kaufen, fertig
2 schon bloeder - man sieht es nicht am Zustand des Inhalts, oder pennt, die Trocknung braucht ewig (wenn es einem egal ist, wie es aussieht, kann man nach 1-2 Tagen mit Talkumpulver o.A. abstreuen)
3 richtig doof - man sieht es nicht am Zustand des Inhalts und es wird ueberhaupt nix und man muss es wieder komplett entfernen, was eine richtige Schei**arbeit ist

Bekanntestes Beispiel fuer 1-2 ist der Nahtdichter von TT, wo das haeufig nach kurzer Zeit auftrat und der deswegen auch bei Shops rausgeflogen ist, ansonsten kenne ich das eher von irgendwelchen China-Billig-Nahtdichtern, bitter ist natuerlich, wenn mit 3 dadurch dann evtl ein teures Markenzelt versaut wird.

Hat schon seinen Grund, warum ich klar Seamgrip (+WP bzw +Sil) empfehle, mit anderen Sachen habe ich in den letzten Jahrzenten genuegend Dramen miterlebt, wo sich 3. hilfsuchend an mich gewandt haben.

Vorher hies btw Seamgrip +Sil  Silnet (kontra Seamgrip, fuer nicht Si-beschichtete Materialien), aber irgendwann hat sich wohl der Hersteller ueberlegt, dass die nicht leicht genug verwechselt werden koennen :roll: und auch Silnet Seamgrip genannt.
Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass die neue Bezeichnung vom Verschluss her aufgedruckt wird, dass man die beiden Sorten bei einer teilweise eingerollten Tube nicht mehr unterscheiden kann, um noch etwas mehr Herausforderung zu schaffen :rolleyes: aber das haben sie richtig gemacht, wie man hier gut sehen kann...

OT: So kann das halt bei mir aussehen, wenn ich mal wieder bei ein paar Nahtdichtungen in den letzten Monaten verschnarcht habe, die angefangenen Tuben am Vortag aufzutauen (angefangene Tuben sollte man immer einfrieren, dann trocknen sie deutlich langsamer ein), alle paar Monate achte ich dann drauf, alle angefangenen Tuben aufzutauen und zu verarbeiten. 

2112023212649.jpg

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  • 3 Wochen später...

 

Ich habe mich mal näher damit beschäftigt und komme zu dem Schluss, dass es nicht unbedingt "SeamGrip Sil" sein müsste. Auch "SeamGrip" ist kein Schlangenöl.

Es dürfte sich dabei auch einfach um neutral (oxim) vernetzendes Silikon handeln, dass in kleinen Tube teuer verkauft wird. Und das ist nicht das einzige Beispiel.

Tatsächlich machen acetatvernetzende Silikone bei manchen Materialien Probleme. Von Kupfer kann man es nach kurzer Zeit einfach wieder abziehen. Es hat sich eine grünspanige Oxidschicht gebildet durch die Essigsäure. Daher verwendet man bei Flaschnerarbeiten (Überhangstreifen) neutral vernetzendes Silikon. 

https://www.wolf-group.com/de/blog/2019/07/15/neutralvernetzende-silikone-im-vergleich/ 

https://www.werkzeughandel-roeder.de/weicon-silicon-n-transparent-310-ml-neutralvernetzend 

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was mache ich mit dem Rest der 310 ml? Wer alle paar Jahre mal ein Zelt abdichtet und sonst keine Verwendung für Silikon hat, ist mit dem Seamgrip vermutlich besser bedient. 

Der Benzin zum verdünnen ist für Polyamide wohl eher nicht das Problem. Ich konnte dazu zumindest nichts negatives finden. 

Acetatvernetzende Silikone werden wohl hauptsächlich aus Preisgründen verwendet, bzw. dort, wo die negativen Eigenschaften keinen Einfluss haben. 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von Carsten K.
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vor 16 Minuten schrieb Carsten K.:

 

Ich habe mich mal näher damit beschäftigt und komme zu dem Schluss....

Es dürfte sich dabei....

....Ich konnte dazu zumindest nichts negatives finden.

Da rate ich Dir dazu, nicht Rumtheoretisieren :mrgreen:, dann probier es mit Naht-Teststuecken aus, lass sie mal draussen was laenger altern, schau, wie sich dann das Nahtabdeckbild aendert usw, evtl kommst Du dann zu Erfahrungen, dass Du nachvollziehen kannst, warum ich Silnet empfehle..

Dann noch mal schnell zum Kostenvergleich, Du willst einen Biwaksack dichten, da brauchst Du, wenn Du nicht total rumsaust, max ne 1/3 Tube Silnet, wenn es echt viele Naehte sind (mal als Anhaltspunkt, mit ner Tube Silnet unverduennt bekommst Du je nach Auftragstechnik, wie breit Du ueberdeckst und wie Du rumsaust, 12-17 m Naehte gedichtet), das bekommst du in jedem Outdoorladen fuer < 11 € und die kleine Tube mit dem Rest nimmt auch, wenn man keinen Tiefkuehlschrank hat, im 3* Kuehlschrankfach (ohne Einfrieren kannst Du angebrochene Packungen nach ca einem Jahr entsorgen, wie viele aenliche Mittel) keinen Platz weg.

Was soll jetzt der Sinn sein, ca doppelt soviel fuer die verlinkte Silikon-Kartusche auszugeben, die dann angebrochen, ordentlich Platz weg nimmt und fuer die es eben keine zig tausendfache Praxiserfahrung ueber Jahre wie bei Silnet / Seamgrip +Sil gibt, dass es vernuenftig fuer Nahtdichtung funktioniert ?

In der Zeit, die Du jetzt in das Rumsurfen gesteckt hast, haettest Du Deinen Biwaksack schon 3* mit Sinet dichten koennen :mrgreen: aber klar, jeder geht seinen eigenen Weg, sonst waere es auch langweilig....

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