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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Forum,

nachdem ich mich einige Monate mit dem UL Thema beschäftigt habe bin ich auf dieses Forum gestoßen, und ich bin über die Menge an Kompetenz und vielfalt echt erstaunt.  :)

Nach diversen kürzeren Touren in den letzten Jahren soll es in diesem Jahr 1 - 2x etwas länger in die Alpen gehen. Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere einen kritischen Blick auf das Vorhaben und die geplante Ausrüstung werfen könnte und dazu sein Feedback gibt.

Ein paar Eckpunkte:

  • 6 Nächte, 7 Tage
  • Tourengebiet ist der Grossvenediger in den Ostalpen in Österreich
  • ca. 110km Strecke, gut 50% davon abseits von ausgetretenen Pfaden
  • ca. 11.000 hm
  • Die Tour verläuft zwischen 2000 und 3600m ü. NN.
  • Es sind 2 - 3 Nächte unter freiem Himmel (bei stabiler Witterung) auf 2500 - 2900m ü. NN. eingeplant
  • Alle weiteren Nächte werden in Hütten verbracht
  • Die Ausrüstung soll so leicht wie möglich sein
  • Gletscherpassagen sind nicht eingeplant, dafür aber (Grat)-Kletterei bis in den 3. Grad

Ich plane folgende Ausrüstung mitzunehmen. Die Gewichte sind größtenteils schon nachgewogen:

Gegenstand Produkt # Gewicht Base Gesamt
Wasser Wasser 1 3500         -   3500
Trockennahrung Tactical Foodpack 100g inkl. Verpackung 5 133         -   665
Schlafsack SeatoSummit Spark SP0 inkl. Sack 1 250      250 250
Rucksack Sub-Nero 30L Backpack 1 248      248 248
Paar Stöcke Mountain King Trail Blaze Skyr. Ultra 1 210      210 210
Kocher Bobcat Set inkl.0.6L ECA-251 & Sack 1 170      170 170
006. Hose Decathlon FH500 1 168      168 168
Isomatte INERTIA X LITE™ Isomatte 1 166      166 166
Telefon IPhone 12 1 164      164 164
Solarpanel Sunnybag LEAF MINI 1 158      158 158
Tarp / Zelt GramXpert UL Solo Tarp Blau 10D 1 153      153 153
Riegel Powerbar 5 30         -   150
Helm Petzl Scirocco 1 141      141 141
004. IsoJacke Mont-Bell Plasma 1000 Down Jacket  1 136      136 136
003. Midlayer OMM Core Hoodie 1 116      116 116
Biwaksack Mountain E. Ultralite Bivi Bag Biwaksack 1 108      108 108
Trinkblase Platypus Hoser Trinksystem 3L 1 106      106 106
Plane / Unterlage HMG Ground Cloth ohne Packsack 1 96        96 96
First Aid Kit Lifesystems Light & Dry Nano First Aid 1 95        95 95
002. Baselayer Hütten Shirt PATAGONIA L/S Capilene Cool 1 92        92 92
Powerbank LedLenser Pro3 3400mah 1 88        88 88
Brennstoff Esbit 6 14         -   84
001. Unterwäsche F-Lite Megalight 140 Men's Slip 3 27        81 81
005. Hardshell Berghaus Hyper Smock 2 1 76        76 76
002. Baselayer F-Lite Ultralight 70  1 72        72 72
Kissen SeatoSummit Aeros Down Kissen Reg. 1 70        70 70
Sitzkissen / EVA Unterlage EVA Matte 150x50x0,3  1 70        70 70
Zahnputztabletten Dentabs 12 5         -   60
Trinkflasche mit Filter Katadyn BeFree Wasserfilter 0.6 L 1 59        59 59
Taschenmesser Victorinox Mini Champ Alox 1 40        40 40
Sonnencreme DM LSF50 1 40         -   40
010. Hut Salomon XA Cap 1 37        37 37
Stirnlampe Petzl Bindi 1 35        35 35
007. Strümpfe INOV8 Merino Lite Socks 1 34        34 34
Handtuch StS Airlite Medium 84x36cm 1 28        28 28
Kaffee Blaeck Coffee 5 5         -   25
Becher Relags Falttasse 1 24        24 24
011. Paar Handschuhe Primino 140 Gloves 1 22        22 22
Kompressionssack Osprey 1.5L Drybag 1 20        20 20
Feuerzeug BIC Mini 1 15        15 15
Ladekabel Telefon Standard Lightningkabel 1 15        15 15
009. Mütze RAB  Filament Beanie 1 14        14 14
Ladekabel Uhr Standard Garminkabel 1 13        13 13
Knicklicht Aus Bestand 1 10        10 10
Rettungsdecke Aus Bestand 1 10        10 10
Besteck SeatoSummit Spork Lang 1 7          7 7
Zahnbürste Hydrophil Kids 1 7          7 7
           
             3.688g             7.948g

Ein paar Punkte & Frage:

  1. Unschlüssig bin ich mir noch beim Schlafsack, der ja nur bedingt für frostige Nächte dient. Ich plane dies auf der Terrasse zu testen, da der April hier im Norden ja herlich kalt ist :D. Alternativ hätte ich einen SP2, der sicherlich taugt, aber auch fast 3x so viel wiegt.
  2. Die Daunenjacke tausche ich ggfs. gegen eine Decathlon Trek 100, die nur ca. 150g mehr wiegt, aber 350,- weniger kostet.
  3. Gibt es leichte / warme Merino Baselayer die ihr empfehlen könnt? Bzw. überlege ich die OMM Core Vest (72g) als Baselayer zu tragen und 1x anstatt der F-Lite Ultralight 70 einzupacken.
  4. Die 3.500g fürs Wasser sind gesetzt bzw. mein Ansatz ist mit dem Worst case Gewicht zu rechnen und das wären 3L + 500ml in der Katadyn Flasche. Ich finde die Grail Filter besser da sie auch Viren und Co. filtern, aber der wiegt knapp 310g und Viren kann man bei Schmelzwasser wohl vernachlässigen.
  5. Am Körper trage ich bei Tourstart dann noch Mammut Taiss Tour Mid GTX, eine Marmot Highland Hose, jeweils Base und Midlayer (wahrscheinlich die gleichen Produkte wie in der Liste oben).
  6. Ich überlege noch eine Isolationsweste für längere Abstiege einzupacken, z.B. die OMM Rotor Vest.
  7. Ggfs. packe ich noch ein Seil, Expressen, Bandschlingen und einen UL Gurt ein - Hängt von der noch final zu bestimmenden Route ab
  8. Die Ernährung ist auf Frühstück und Abendessen + Snack zwischendurch reduziert und auch nur für die Tagen, an denen keine Hütten eingeplant sind. 1000+ Kcal könnten jedoch etwas wenig sein, wobei ich denke dass man das für 2 - 3 Tage tolerieren kann.
  9. Finally, der Rucksack ist symbolisch in der Liste - den wähle ich wenn ich alles zusammen habe. Alternativen die mir durch den Kopf gehen: Ferrino Radical 30, Liteway Elementum DCF und ähnliche.
  10. Ich überlege das Ganze vielleicht näher an einen Ultralauf zu bringen, bin mir aber unschlüssig ob das mit dem Gewicht auf dem Rücken über die Dauer (20KM+ tgl.) Spass macht. Bei den Schuhen würde ich dann auf die Dynafit Speed MTN GTX setzen.

 

Was meint ihr?

Bearbeitet von Hamburger
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Geschrieben (bearbeitet)
vor 32 Minuten schrieb Hamburger:

 

  1. Die Daunenjacke tausche ich ggfs. gegen eine Decathlon Trek 100, die nur ca. 150g mehr, aber 350,- weniger kostet.

Würde dann lieber zur Cumulus Inverse o.ä. raten -> Gewicht/Wärme Verhältnis ist weit besser als bei der Decathlon. Und der Preis m.M.n. absolut vertretbar.

  1. Ich überlege noch eine Isolationsweste für längere Abstiege einzupacken, z.B. die OMM Rotor Vest.

Wenn du zügig unterwegs bist wird der OMM Core Hoody völlig reichen.

Sieht sonst prinzipiell gar nicht so verkehrt aus. Denke auch, dass je nach Zeitraum und eigener Flexibilität der Spark reichen könnte, da dein Bivy ja auch noch einen kleinen Wärmeboost gibt.

Hast du die Klymit Matte schon mal getestet? Mir persönlich war das ja nix...

Powerbank würde ich für 12g mehr lieber 5000mAh mitnehmen.

"Decathlon FH500" -> meinst du die Short? Die hat nur ~105g.

Bindi würde ich ggf. gegen NU25 mit ShockCord Mod tauschen. Mehr Leistung bei weniger Gewicht.

Wofür das Knicklicht?

PS: Mach bitte mal eine Lighterpack Liste -> ist damit einfach viel übersichtlicher!

Bearbeitet von Capere

SUL Wandern / Trekking - <4.6lb / 2.08kg: https://lighterpack.com/r/um0g9u

Geschrieben

Danke für den Tipp mit der Cumulus Jacke - könnte ein guter Kompromiss sein.

Auf den Test der Klymit bin ich gespannt. Ggfs. an diesem Wochenende.

Meinst Du die Anker Powercore? Der Link funktioniert bei mir nicht.

Die FH500 in lang. Kurz ist mir nix oben in den Bergen. Das Knicklicht, gute Frage. Wenn der Strom ausfällt? :D

Die Lighterpack Liste kommt. Habe es bisher in Excel geplant, da ich Unterschiede zwischen versch. Szenarien berechnen wollte.

Geschrieben

Schließe mich an, sieht schon mal nicht schlecht aus (meine aktuelle Packliste hat viele Überschneidungen zu deiner).

Aber ein/zwei kritische Anmerkungen auf die Schnelle:

Ich würde auf keinen Fall mit so einem leichten Schlafsack in die Berge bei geplanten Biwaks in der Höhe, maximal, wenn Hütten/Biwak-Hütten in unmittelbarer Nähe sind. Wintereinbrüche sind ganzjährig möglich und es erfrieren erschreckend häufig Leute bei solchen Bedingungen. Klar, mit dem Core Hoodie, einer Puffy und dem Notfall Bivy (den unbedingt in den Schlafsack, sonst ist der Loft innerhalb kürzester Zeit futsch) könntest du die Nacht überleben, aber angenehm wird das nicht.

Wenn du den ME Bivy mit hast würde ich die Rettungsdecke daheim lassen, das ist doppelt gemoppelt.

Wozu das Solarpaneel? Wenn du mehrere Hüttenübernachtungen planst, kannst du höchstwahrscheinlich dort laden, Handy und Powerbank. Das Paneel würde ich mir dann sparen.

Der Kombination aus einer Daunen-Kufa-Puffy und dem Core Hoodie würde ich schon ganz gut Wärme zutrauen. Eine Weste halte ich auch für überflüssig (wobei die Rotor Sachen von OMM Klasse sind, ich hab da den Smock und liebe ihn sehr).

Liebe Grüße

Geschrieben (bearbeitet)
vor 36 Minuten schrieb Trekkerling:

Ich würde auf keinen Fall mit so einem leichten Schlafsack in die Berge bei geplanten Biwaks in der Höhe ..

Genau, dass sehe ich auch nicht unkritisch. Zum Schlafen würde ich die Daunenjacke, einen der OMM Hoodies und ein Baselayer (wahrscheinlich die OMM Core Vest), eine Trekkinghose, Mütze und Handschuhe und die beiden Paar Merinosocken anziehen.

Wenn ich mit dem Bivy in den Schlafsack krieche bin ich doch am Morgen wahrscheinlich, aufgrund der Kondensation, ziemlich nass, oder?

Das Solarpanel für 3 Tage ohne Strom um die Garmin Uhr (Damit navigiere und zeichne ich auf) und das IPhone zu laden. Könnte ggfs. auch ohne klappen, da ich ja die 5000mah PB dabei habe.

Bearbeitet von Hamburger
Geschrieben

Solche "Berg"listen schaue ich mir immer gerne an, da dies auch mein bevorzugtes Einsatzgebiet ist. 

Was den Schlafsack angeht, bin ich ganz bei @Trekkerling. Ein Schlafsack mit 9°C Extremtemperatur!! erachte ich für den von dir geschilderten Einsatzbereich als ungeeignet. Selbst im August mit Bivysack und Daunenjacke wäre mir das deutlich zu heikel. Ich persönlich würde für den Einsatzbereich etwas mit Komforttemperatur um 0°C suchen. Mag pessimistisch erscheinen, ist aber in den Höhenlagen durchaus realistisch. Habe ich selber schon mehrfach erlebt. 
Auch die Isomatte erachte ich dafür als ungeeignet bzw. zu optimistisch (ok, du hast noch eine Torsolange Eva dabei, trotzdem). Ob du damit zurecht kommst ist eine andere Frage. Mir hat die Matte auch nicht zugesagt aber das muss absolut nichts heissen. 
Hast du die Handschuhe und Mütze schon mal bei kalten Temperaturen getestet. Sind die für dich ausreichend. Ich frage, da mir diese eher leicht/ dünn(?) erscheinen. 

Kocher: Ich bin mittlerweile ein Spiritus-Kind, aber da gibts so viele Meinungen wie Kochsysteme und alle haben ihre Berechtigung. In den Höhenlagen würde ich jedenfalls nicht ohne Kocher gehen, da ein warmes Essen/ Getränk viel zur Motivation beitragen kann. 

Rettungsdecke: Was ist den das für ein Zauberteil? 10 Gramm:shock: sind ja unschlagbar. Meine leichteste wiegt 63 Gramm und somit das 6-fache.  Für was ein Knicklicht?

Wasserfilter habe ich in den Bergen selten dabei, ist aber Geschmackssache. Ob ein Solarpanel bei zahlreichen Hüttenbesuchen Sinn macht musst du auch selber entscheiden. 

Die Plane könntest du ggbf. durch ein leichteres Polycro ersetzen. 

Ansonsten eine schöne Liste. Erst recht da du dich erst seit kurzem mit UL beschäftigst. Bei mir dauerte das etwas länger;-)

Viel Spass auf deiner Tour, klingt spannend!

Adieu ...

Geschrieben
vor 46 Minuten schrieb zweirad:

Für was ein Knicklicht?

um des Nachts auffindbar zu sein ?

https://lighterpack.com/r/uldntl

Wandern ist eine Form des weiten Gehens, die Fortbewegung zu Fuß, über mindestens mehrere Stunden. Klettern ist die natürliche Fortbewegung, mit vertikaler Komponente, mit Händen und Füßen. Oder man fährt einfach Rad.

Geschrieben

Deine Essensplanung würde ich ändern. Du wirst sicher 6000 kcal pro Tag verbrauchen. Snacks vor Anstiegen sollten vorhanden sein. Für 2-3 Tage Bivaks würde ich Kocher etc. daheim lassen und auf Müsli, Brotzeit oder ähnliches als Hauptmahlzeit setzten. Dazu Riegel, Chips oder so für den Weg. Und mindestens 2500kcal pro Tag planen.

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Hamburger:

Wenn ich mit dem Bivy in den Schlafsack krieche bin ich doch am Morgen wahrscheinlich, aufgrund der Kondensation, ziemlich nass, oder?

Yep, das ist der Sinn der Übung. Wenn du das fest einplanst, ist alles innerhalb des bivys nass. Und zwar ALLES (gib in die Suche im forum mal VBL oder vapor barrier liner (auf deutsch Dampfbremse), ein, müsste auch im Wiki was zu stehen, denke ich mal). Dann auch eher keine Daunenpuffy im bivy, lieber oben auf legen. Wenn du den bivy außen um alles machst hast du daher genau garnichts besser gemacht, sondern nur viel schlimmer, weil dir dann zur ganzen Kleidung auch noch der Schlafsack pitschnass wird. Da wird auch die imprägnierte Daune nichts helfen, denke ich. Dann wird es echt gefährlich. Das mit der nassen Kleidung ist nicht so schlimm. Üblicherweise hat man im VBL nur dünne Kufa oder Merino Unterwäsche an. Die ist am Morgen im nu wieder trocken. Da müsste aber der Core Hoodie hervorragend funktionieren, dafür ist er ja gemacht, die Feuchtigkeit weg zu leiten und die Haut eher trocken zu halten. So einen VBL mit dem ME Bivy hab ich schon mehrfach ausprobiert. Bringt mir so geschätzt 5 Grad zusätzlich.

Geschrieben

Ach ja, wenn du auf der Idee bestehst, einen Bivy außen zu nutzen, schau dir mal die Sol Escape Bivys an, die sind zwar etwas schwerer als die MEs, aber die gibt es auch in atmungsaktiv (soviel ich weiß, sind das silberbeschichtetes Tyvek, ohne Gewähr). Den hatte ich auch mal im Schlafsack im Einsatz und da blieb die Schlafkleidung ziemlich trocken. Vielleicht ist das eher was für dich. Mir wäre das etwas zu riskant mit dem aussenrum, besonders, weil die recht eng und kurz sind. Da wirst du dir eher das bißchen Daune zu sehr komprimieren.

Geschrieben

Solarpanel raus, mit einer 5000er Powerbank reichst du bis zur Hütte, Hüttenschuhe rein. Persönlich würde ich mehr Licht einpacken, die Bindi wär mir nachts im Gebirge zuwenig. Wasserfilter ist auch nicht nötig wenn du an den Hütten auffüllst. 

Geschrieben

Vielleicht denkst du auch nochmal über eine Sonnenbrille nach?

Ich bin mir bei dem Thema selbst unsicher und frage mich bis heute, ob es ein Sonnenhut nicht auch tut, aber man liest ja oft, dass eine Sonnenbrille im Gebirge fast schon Pflicht sein soll.

Geschrieben

ich habs ja geahnt, die geballte UL Kompetenz auf einem Board :D Danke für die zahlreichen Tipps bis hier hin!

@roli Korrekt, Punkt geht an Dich. Bei den Kleinigkeiten steht das Wiegen noch an.

@Mooritz Ich trage eine Brille und will mir eine Sonnenbrille mit Stärke anfertigen lassen. Hut bzw. Cap ist Pflicht, aber ohne Sonnenbrille war es die letzten Male schon arg hell. Viel wichtiger ist Sonnencreme mit LSF50.

@dennisdraussen ich werde ca. 2 - 3 Tage nicht an Hütten vorbei kommen, bzw. um diese einen großen Bogen machen. Hab das Schmelzwasser im letzten Jahr zwar auch so z.t. getrunken, aber es war mir immer zu viel Sediment mit drin.

@Trekkerling Der Bivy war nur als Notlösung ala Rettungsdecke bzw. Wetterschutz gedacht, falls es extrem wird. Den von Dir beschriebenen VBL Ansatz kannte ich grob, und werde ich in der kommenden Woche einmal testen, wenn es hier oben Frost geben wird. Ohne es vorher einmal ausprobiert zu haben möchte ich es nicht einfach machen. Ich nehme an neben einem Slip trägt man dann Merino Strümpfe, eine Merino 7/8 (hab ich noch hier) Tight und ein Merino Shirt. Und 'ne Mütze.

Bzgl. Ernährung werde ich auch nochmal nachrechnen, um näher die 2000kcal/Tag zu kommen.

Geschrieben

Ich würde mich den meisten genannten Kritikpunkten (Schlafsack, Nahrung) anschließen. Bei der Kleidung ist jeder anders und muss auf seine eigenen Erfahrungen zurückgreifen. Ich ziehe zB die Fleecejacke der Daunenjacke vor, da ich diese ohne Probleme bei der Performance auch in den Morgenstunden oder bei anhaltendem Regen anschwitzen kann.

Du kannst einen dicken Schlafsack, dafür wenig(er) Nahrung mitführen. Oder viel Nahrung und einen dünneren Schlafsack. Ein zu dünner Schlafsack und ein dickes Kaloriendefizit führt zwangsläufig zu frierenden Nächten und evtl. stark nachlassender Leistung tagsüber trotz genügend körpereigener Fettreserven (meist erst nach ein paar Tagen; alles schon "ausprobiert", ergo erfahren ;-)). Auf Tour gehe ich meist mit 5 bis 10kg Übergewicht und komme trotz 3000-5000kcal pro Tag nach 3-4 Wochen ohne Übergewicht nach Hause.

Ich bin in den Alpen im Juli/August/September immer mit einem Schlafsack/Quilt mit Komforttemperatur von 0°/4° + Bivy + GWC unterwegs und habe die bisher immer gebraucht. Für weniger als 3 Tage kann man mit weniger los, wenn der Wetterbericht positiv ausfällt.

Bei mehr als 3 Tagen sollte man für den worst case planen (sofern man nicht DAV Mitglied ist und leicht auf Hütten ausweichen kann). Der beinhaltet selbst im Hochsommer Minusgrade, Schnee-/Eisregen und stundenlang andauernden Regen mit Gewitter. In der Nähe von Gletschern ist es meist viel kälter. Da reicht ein bisschen Wind und schon hat es locker 0°C. Oder man hängt auf 2500m einfach in den Wolken und merkt, wie alles klamm wird und die Luftfeuchtigkeit am Zelt gefriert. ;-)

Also bitte mehr Isolierung für die Nacht (tagsüber laufe ich nur mit kurzer Lauftight und T-Shirt umher) und mehr Futter (Tüte M&Ms 250g hat 1500kcal mit 30g Eiweiß, Tafel Schokolade 500kcal, 7g Eiweiß) einpacken.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 16 Stunden schrieb Hamburger:

Wenn ich mit dem Bivy in den Schlafsack krieche bin ich doch am Morgen wahrscheinlich, aufgrund der Kondensation, ziemlich nass, oder?

Nein. Du musst nur einen Weg findest die Tüte am Hals dicht zu schließen. Die haben von Haus aus leider keinen Kordelkanal. Wenn du das schaffst, hört der Körper auf zu schwitzen, wenn die Luftfeuchtigkeit im Sack einen gewissen Punkt erreicht hat. Die Klamotten sind dann am nächsten Morgen maximal leicht klamm und das trocknet auch noch sehr schnell, weil die Feuchtigkeit, im Gegensatz zur Umgebungsluft, sehr warm ist.

mfg

der Ray 

Bearbeitet von derray

"The greatest threat to the planet 
is the belief someone else will take care of it"
  Robert Swan

Geschrieben (bearbeitet)

@fettewalze Was nutzt Du um Dich in den Alpen in der Höhe gegen die Kälte von Unten zu isolieren? Wie hoch schläfst Du, wenn Du biwakierst?

Ich habe die letzte Nacht genutzt um einige Kombinationen zu testen.

Auf der Terrasse hatte es 5° und ich habe ein Groundshield, die EVA Matte und zu erst die Klymit als Schlafunterlage verwendet, zusammen mit dem SP0. Das ging, im Prinzip und war schön unbequem. Ich hatte zwei Paar Socken, eine Marmot Highland Trekkinghose, Merino Baselayer, Fleece Midlayer und die Decathlon Daunenjacke + Mütze & Handschuhe an. In der Brusttasche des Midlayers hatte ich ein Temperatursensor (29 - 30°).

Wo es zu kalt war, waren die Körperstellen, die Richtung Boden zeigten. Das war definitiv zu kalt und ich habe auf eine SeaToSummit Etherlight XT IsoMatte (L) gewechselt. Das war schon besser, aber immer noch zu kühl von unten. 

Dann habe ich den SP0 gegen einen SP2 getauscht. Am Oberkörper war es dann fast schon zu warm (33°), jedoch fühlte es sich von unten noch zu kühl an. Kann auch sein, dass ich dann gerade an den Beinen schon etwas ausgekühlt war.

Da es hin und wieder anfing zu regnen habe ich es dann gegen 2:30 vorgezogen im Bett weiterzuschlafen. :)

Gute Erfahrung, aber wie kann ich mich nach unten hin besser isolieren? Eine dickere IsoMatte? Daunenhose?

 

/edit - Da die Etherlight Insulated einen R-Wert von 3,2 hat werde ich es mal mit einer NeoAir Xtherm versuchen.

Bearbeitet von Hamburger
Geschrieben
vor 13 Stunden schrieb Hamburger:

@fettewalze Was nutzt Du um Dich in den Alpen in der Höhe gegen die Kälte von Unten zu isolieren? Wie hoch schläfst Du, wenn Du biwakierst?

Ich bin mit einer 5 Jahre alten Thermarest Prolite Plus Small, [120/50/3,8]cm, R3.2, unterwegs. Ich schlafe meist auf 2000m+.

Nimm den SP2 und die NeoAir o. STS statt der Klymit mit. Der Rest Deiner Packliste war ja vernünftig. Wobei mir ein Rechtecktarp auch zu wenig wäre.

Zur Sicherheit würde ich mir bei der Tourenplanung alle im Umkreis der Route verfügbaren Hütten (auf dem Weg, "Abstiegshütten" nach der Hälfte bzw 2/3 der Etappe etc) mit Telefonnummern herausschreiben, Biwakhütten markieren (evtl. mit einplanen) und bei Komoot/Locus o.ä. die Karte groß genug downloaden. Ich habe meist noch offline jpeg-Karten auf dem Handy, mit denen ich quasi wie mit einer Papierkarte navigieren kann.

Damit kann man unterwegs schon sehr viel besser Entscheidungen treffen. Bis 15/16Uhr solltest Du mit dem Handy, mit evtl. unterwegs angesprochenen Hüttenwarten/Wanderern geklärt haben, wie das Wetter für den Abend und die Nacht wird. Ab 16Uhr hat man im Sommer ca noch 3-4h Sonnenlicht und kann ggfs die nächste Hütte, den nächsten Abstieg unter die Baumgrenze etc locker erreichen, falls Mistwetter drohen sollte.

Ich will keinem Neuling Angst machen, bei einer 7-Tage-Tour kann es die ganze Zeit auch Hochglanzwetter haben. Aber das Wetter springt in den Alpen halt sehr viel schneller um. Wenn man dann noch gerne unter freiem Himmel schlafen möchte, muss man das halt kennenlernen bzw. erlernen. Deshalb sollte man zumindest am Anfang deutlich konservativer (schwerer :shock::grin:) herangehen.

Geschrieben (bearbeitet)

Für die Tourenplanung nutze ich Alpenvereinaktiv mit Kompasskarten, inkl. Offline Karten und während den Touren die Fenix 6 zum navigieren. 

Bekomme ich im E-Fall als DAV Mitglied in einer DAV Hütte immer einen Übernachtungsplatz, ohne vorher zu buchen? Biwaks gibt es auf der Route keine, aber Hütte in 2-4h Gehzeit, je nachdem wo ich mich gerade befinde.

Mit SP2 und einer noch nicht gewogenen NeoAir Xtherm, ohne Solar komme ich auf 4,5kg Base bzw. 8,8kg inkl. 3.5L Wasser und Nahrung. Wobei ich bei der Nahrung wohl nochmal 500kg Nüsse (4000kcal) dazu packen muss. Gar nicht mehr so leicht. :roll:

Werde die Packliste entsprechend aktualisieren und bei LighterPack einpflegen.

Bearbeitet von Hamburger
Geschrieben
vor 24 Minuten schrieb Hamburger:

Bekomme ich im E-Fall als DAV Mitglied in einer DAV Hütte immer einen Übernachtungsplatz, ohne vorher zu buchen? 

Solange die Corona Regeln gelten bekommst du einen kostenpflichtigen Heliflug ins Tal. Ohne Reservierung keine Übernachtung, keine Notlager.

Geschrieben (bearbeitet)

Nicht das es falsch rüber kommt, ich lege es nicht drauf an mit dem Heli zu fliegen. Die Frage war genereller Natur, den Corona Wahnsinn für einen Moment vergessen.

Hab mal eine Lighterpack Liste angelegt. Weitere Kritik willkommen :)

Das Tarp wird wohl noch ein DCF Tarp von Wild Sky Gear. Die Habe das Liteway Simplex Max am Wochenende mal aufgebaut, und finde es recht flatterig bzw. irgendwie "weich".

Die Decathlon Daunenjacke passt soweit gut, die Kapuze sitzt sehr gut. Würde mich reizen diese einmal mit der Montbell Plasma 1000 zu vergleichen, aber der Preis ... .

Noch in Überlegung / Reviews lesen: eventuell noch eine Daunenhose, 3/4 Merino Unterhose, Cumulus Daunen Jacke.

 

Für Interessierte, die geplante Route:

image.thumb.png.55f175bfb947853b753e59ecf406f973.png

 

Geplante Gipfel: Hohe Fürleg, Kristallwand, Hohe Achsel, Niederer & Hoher Eichham, Großer Happ & Geiger, Venediger, Kesskogel.  

Bearbeitet von Hamburger
Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Hamburger:

Mit SP2 und einer noch nicht gewogenen NeoAir Xtherm, ohne Solar komme ich auf 4,5kg Base bzw. 8,8kg inkl. 3.5L Wasser und Nahrung. Wobei ich bei der Nahrung wohl nochmal 500kg Nüsse (4000kcal) dazu packen muss. Gar nicht mehr so leicht. :roll:

Das ist halt die Krux in den Bergen, dass man um ein gewisses Sicherheitsgewicht nicht herum kommt. Dennoch insgesamt sehr gutes Baseweight. Viele reine Hüttenwanderer laufen mit mehr rum und haben kaum (vlt. einen Notfallbivi) bzw. keinerlei Notfallausrüstung dabei.

3,5l wirst Du vermutlich auch nie tragen. Ich habe selten meine beiden 1,5er Pet komplett gefüllt. Voll sind beide nur, wenn ein 1000er Anstieg auf der Sonnenseite des Berges ist.

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