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Ultraleicht Trekking

Krank im Daunenschlafsack


manoli

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Hat jemand Erfahrung damit wie es ist in einem Daunenschlafsack ernsthaft krank zu werden? Ich habe das jetzt mehrfach erlebt und suche nach einer Möglichkeit diese Situation kontrollieren zu können, denn ich muß leider damit rechnen, daß mir das immer wieder widerfahren wird.

Wenn man plötzlich hohes Fieber bekommt beginnt das mit einem Schüttelfrost. Die Zähne klappern unkontrollierbar und die Muskeln verkrampfen schmerzhaft. Man friert und braucht Wärme. Dafür gibt es den guten Daunenschlafsack mit der wunderbaren Kapuze. Dann nimmt man das klugerweise eingesteckte Antibiotikum und wahrscheinlich ein schmerzlinderndes und fiebersenkendes Mittel wie Aspirin oder Ibuprofen. Wenn der Schüttelfrost nachlässt beginnt das schwitzen......und damit das wirkliche Elend und Problem. Die Unterwäsche, egal aus welchem Material, wird klitschnass und der Daunenschlafsack kollabiert. Das spürt man aber noch nicht so sehr, wenn man noch überhitzt ist. Aber wenn das Fieber nachlässt ist der Schlafsack nur noch ein nasser Sack mit Daunenklumpen in den Kammern. 

Dieses Scenario habe ich gerade wieder hinter mir. Die Rettung war ein Bankautomatenraum den ich als Schutzraum nutzte bis ich abgeholt wurde.

Vielleicht sollte ich für diese Situationen einen wasserdichten, nicht atmungsaktiven Innenliner im Gepäck haben? Oder, wie mein Kaninchen züchtender Freund Herbert sagte, in Zukunft lieber Sittiche züchten?........wo ich doch nur darauf warte mit dem Rad endlich den Iran bereisen zu können. Ohne die Lösung dieses Problems, wäre das ein ziemlich verantwortungsloses Unterfangen.

 

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ohne unsensibel sein zu wollen, ich weiss ja nicht, was an evtl. chronischen Erkrankungen oder so dahintersteckt, aber wenn das regelmäßig passiert, wäre es nicht sinnvoller, die Ursache der Erkrankungen zu suchen und zu beheben? Das hätte ja auch noch andere Vorteile als einen trockenen Daunenschlafsack. :)

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Ich würde das auch zwingend mit einem Arzt abklären - prophylaktisch Antibiotika zu schlucken ohne zu wissen, WAS überhaupt vorliegt ist imho leichtsinnig bis verantwortungslos.

Btw, ist das evtl. eine Allergien gegen Vogelfedern (war mein Gedanke beim lesen der Überschrift)? Hast du das Problem auch mit normalen (Feder)-Betten? Hast du es mal mit einem KuFa Schlafsack ausprobiert?

Wenn's wahlweise an Logik, gesundem Menschenverstand oder elementarer Menschlichkeit hapert geht es mit Meinungen weiter und zu schlechterletzt verfällt man auf Ideologien.

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Natürlich habt Ihr recht. Ich wollte da nicht so ins Detail gehen. Ich bin 68 Jahre alt und leide wie viele meiner Alterskollegen an chronischer Prostatitis,...und das schon seit vielen Jahren. Ich bin da Experte, wie mein Arzt sagt.

Wenn ich viele Stunden auf dem Rad sitze fährt immer dieses Risiko mit. Aus dem Grunde habe ich mein vom Arzt zu diesem Zweck verschriebenes Antibiotikum immer dabei. Da ich mich auch intensiv mit Bikefitting, Sätteln und Radhosen beschäftigt habe, würde ich diese Themen gern beiseite lassen und fragen, wie man so eine Situation kontrollieren kann.

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Wie geschrieben, wende dich an deinen Arzt.

Btw, so weit ich als interessierter Laie weiß gibt es ein paar Regeln bei der Anwendung von Antibiotika. Eine lautet, das man diese für eine festgelegte Dauer nehmen muß (bis alle darauf ansprechenden keine abgetötet sind) und es sich nicht um Akut-Mittel (eine Pille einschmeissen und gut ist) wie z.B. Ibu handelt, ja diese Akut-Behandlungsweise eher schädlich ist.

Aber dem Experten muss ich das nicht schreiben.

Ein VBL kann hier hilfreich sein, das Problem löst es aber nicht.

Wenn's wahlweise an Logik, gesundem Menschenverstand oder elementarer Menschlichkeit hapert geht es mit Meinungen weiter und zu schlechterletzt verfällt man auf Ideologien.

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Danke für Eure Antworten. Ich weiß wie ich meine Medikamente nehmen muß und ich gehe natürlich so schnell wie möglich zu einem Arzt und lasse meine Blutwerte kontrollieren, ein Ultraschall machen etc. Wie ich schon sagte, ist das nicht meine Frage.

Der Hinweis auf VBL ist interessant, herzlichen Dank. Da werde ich jetzt mal forschen.

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Ich benutze oft den Mountain Equipment Ultralite Bivi.

https://www.bergfreunde.de/mountain-equipment-ultralite-bivi-biwaksack/

Gibt es häufig auch günstiger als Notfall Bivi oder ähnliches von Noname Marken. Ich nutze die sowohl als Rettungsdeckenersatz, als auch als VBL. 

Manchmal blogge ich auch im Outdoor Blog 

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Christine Thürmer (German Tourist) beschreibt genau diese Problematik in ihrem Buch und hat das auch hier im Forum bemerkt. Sie ist durch Daune in eine lebensbedrohliche Lage gekommen und benutzt jetzt nur noch Kunstfaser bei Schlafsäcken und Bekleidung. Wäre eventuell ein Tipp der weiter hilft? VG Ed

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Hatte das eine Nacht auf dem INT. Eine Nacht durch gefiebert und alles ausgeschwitzt was an Flüssigkeit in mir war. Mein Daunen Quilt mit hydrophober Daune hat das ganz gut weg gesteckt. Aufgrund der milden nächtlichen Temperaturen musste ich mich aber auch nicht völlig einmummeln. Würde sonst auch das Thema VBL empfehlen. Darin als Unterwäsche auf jedenfalls Merino Wolle. Die wärmt auch noch im feuchten Zustand.

 

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Immer so ne Sache, medizinische Sachverhalte in Foren zu diskutieren... Was ich - als medizinischer Laie aber mit eigener Erfahrung mit VBLs - zu bedenken geben möchte: Wenn sich im VBL eine Sättigung an Wasserdampf entwickelt hat, reduziert der Körper das Schwitzen weitgehend. Ich habe keine Ahnung, wie sich das bei und mit Fieber verhält, wäre da aber vorsichtig. Dann lieber die Kufa vollschwitzen. ;-)

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Herzlichen Dank. Da sind viele interessante Hinweise denen ich jetzt mal folgen werde. Diese Industrieanzüge kenne ich. Interessant auch der Verweis darauf, was eigentlich geschieht, wenn die Luft im VBL komplett gesättigt ist.

In meinen Gedanken sieht es zur Zeit folgendermaßen aus:

1. Welche Umstände begünstigen daß ich krank werde. (nass-kaltes-windiges Wetter, zu lange auf dem Rad sitzen, zu wenig trinken) 

2. Was kann ich vor Reisebeginn tun? (Blutwerte kontrollieren lassen, Medikamente vorsorglich in die Reiseapotheke, nur erprobte Hosen und Sättel verwenden, einen schönen fetten Aufkleber auf dem Oberrohr anbringen der mich erinnert schon bei ganz leichten Symptomen sofort zu handeln, nicht zu zögern.

3.Worauf muß ich während der Reise achten? (schon bei leichten Symptomen energisch reagieren. Sofort Medizin nehmen, wenn möglich eine Unterkunft suchen, wenn im Zelt, dann unbedingt in der Nähe von Einrichtungen die helfen können. z.B. Krankenhaus, Polizei, Tankstelle etc.)

4. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Das ist ja eigentlich die Frage um die es hier geht. (Egal ob Daune oder Kunstfaser, den Schlafsack von innen her vor Schweiß schützen. Entweder mit VBL oder zur Not mit Plastiksäcken oder Folie etc. Vielleicht gibt es da noch mehr Tricks. Unterwäsche aus Merino weil Wolle auch naß etwas wärmt.)

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  • 3 Jahre später...

Wer zu Schweißausbrüchen neigt, zumindest in gewissen Situationen wie Erkrankung oder starker Erschöpfung oder einfach so beim Schlafen, der kann einen Schlafsack schon ziemlich sättigen in nur einer Nacht. Ich hatte das auch schon mehrfach, zum Glück nie mit Fieber bisher und am nächsten Tag war ich wieder fit genug. Mein Synthetik-Schlafsack war jeweils morgens wirklich feucht bis nass, v.a. unterseitig. Bei Daune hätte ich - womöglich noch in Kombination mit feuchter Luft bei Tage - kaum Chancen gehabt, den Schlafsack bis zur nächsten Nacht wieder voll wärmend hinzukriegen.

PS: Vögel schwitzen nicht ...

Bearbeitet von Steintanz
PS dazu
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Am 1.4.2021 um 08:59 schrieb manoli:

Vielleicht gibt es da noch mehr Tricks. Unterwäsche aus Merino weil Wolle auch naß etwas wärmt.

Die Feuchtigkeit wird dennoch in der Schlafsackfüllung landen, vlt. ein wenig verzögert bei Wollklamotten, aber man liegt ja stundenlang drin. Also muss ich eine Füllung haben, die das lange mitmacht (Synthetik, hydrophobe Daune) oder die Feuchtigkeit dauerhaft daran hindern die Füllung zu erreichen.

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Wenn man Schwitzt ist einem zu warm. Das ist auch beim entfiebern so. Ergo kann man die Phase des 'zu warm seins' ja auch ausserhalb des Schlafsacks abwarten. Dann schwitzt man weniger und nicht so lange, und der Schlafsack bleibt trockener. Graduell kann man ja variieren: Schlafsack als decke benutzen, Bein raus, halb aufdecken... und und und, was auch immer ihr schon euer ganzes Leben lang zu Hause macht wenn euch zu warm ist.

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Statistisch gesehen ist das Bett zuhause der gefährlichste Platz, im Bett zuhause sterben die meisten Leute :D

Klar bin ich in den vielen Jahren auch mal unterwegs krank geworden, auch Erkrankungen mit hohem Fieber usw

Heftig fand ich es dann, wenn ich nicht mehr die Chance hatte, aus dem Off in einen Ort z.B. Camping in größerem Ort zu kommen, wo ich dann den Joker gehabt hätte, notfalls einen Arzt / Heiler kommen zu lassen, oder ins Krankenhaus zu fahren.

Ich habe auch schon im Gebirge mehrere Tage mitten im Nirgendwo gelegen, mit hohem Fieber, sozusagen "Auswurf" an beiden Enden, entsprechend jede Bodypower weg, um mich mehr als ein paar m vom Zelt weg zu bewegen.
Letztendlich war es dann so, daß mit einem sicheren Zelt, bei dem ich mir keinen Kopf machen mußte, als dann noch ein leichter Sturm aufkam und einem Schlafsetting, was ich meiner erhöhten Temp anpassen konnte, ich von der Ausrüstung her kein Problem hatte.
Versorgungstechnisch hatte ich mich noch weiterbewegt bis in Wassernähe, weil mir war schon klar, daß das nix mehr wird mit kleinen Wanderungen zwischendurch zum Wasser holen.

Und was Temp-Regelung / Schwitzen betrifft, sehe ich genauso wie @Christian Wagner gerade mit dem Setting leichtes Inlett (das man nicht im Schlafsack Klamotten anhaben muss) und weitem Daunenschlafsack mit langem Reißverschluss, daß man ihn auch zur Decke aufmachen kann, kann ich prima das Schlafsetting an eine große Temprange, was Außentemperatur oder Körpertemperatur betrifft, anpassen.
Ich muß doch auch das Setting immer wieder anpassen, wenn ich z.B. über irgendwelche Pässe komme, wo ich evtl nachts im Minusbereich bin und dann unten in der Ebene evtl nachts 20 oder 25° habe, ich habe mir auf jeden Fall bei starkem Fieber o.A. noch nie einen Schlafsack nass geschwitzt, egal ob jetzt im Gebirge,Wüste oder Strand.



Und im Vergleich zu früher, als in noch mit KF-Schlafsäcken unterwegs war, finde ich das "Schlafklima" in guten Daunenschlafäcken viel angenehmer.

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