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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Zusammengepresst und verpackt in einem selbstgebauten DCF-Beutel ist mein Quilt, egal welcher, vom Packmaß mein größter Ausrüstungsgegenstand. Deshalb kommt der Beutel mit dem Quilt immer ganz unten in den Rucksack.

Das bedeutet im Umkehrschluss, wenn ich an den Quilt ran will, muss ich immer meinen kompletten Rucksack ausräumen. Über Nacht, egal ob im Zelt oder in einer Herberge, kommt der Rest der nicht benötigten Ausrüstung wieder in den Rucksack. Am Morgen muss ich den Rucksack wieder komplett ausräumen, wenn ich den Beutel mit dem Quilt ganz unten hineinpacken will.
 
Das mehrmalige Ausräumen des Rucksacks nervt mich maßlos. Das geht zwar sehr schnell, weil alle Ausrüstungsgegenstände nach Kategorien (zB Hygiene, Medizin usw) in Beuteln verpackt sind. 
 
Ich suchte nach einer eleganteren Lösung.
 
Zuerst probierte ich die Inliner-Methode (großer Beutel aus dem Baumarkt) aus. Dafür kommen alle Ausrüstungsgegenstände, außer dem Quilt, in einen großen Beutel. Brauche ich den Quilt, nehme ich den großen Beutel aus dem Rucksack. Das hört sich theoretisch sehr einfach an, ist es aber in der Praxis nicht. 
 
Der Rucksack zpacks Arc Haul (mein Hauptrucksack) hat ein Pseudo-Tragegestell aus dünnen Metallstäben. Durch das Spannen des Pseudo-Tragegestells knickt der Rucksack in der Mitte etwas ab, so dass der Rücken frei ist und dadurch gut hinterlüftet werden kann. Das Abknicken des Rucksacks verhindert aber das Herausziehen des großen Beutels mit Inhalt enorm bzw. macht es fast ganz unmöglich.
 
Der Rucksack zpacks Nero besitzt kein Tragegestell. Trotzdem lässt sich ein großer Beutel mit Inhalt nicht so einfach aus dem Rucksack herausziehen. Der Grund dafür ist der Inhalt außen im Rückennetz des Rucksacks. Bei mir ist das Rückennetz immer gut mit schnell griffbereiten Ausrüstungsgegenständen (Regensachen usw) gefüllt. Diese Ausrüstungsgegenstände drücken dann in den Rucksack hinein und blockieren das Herausziehen des großen Beutels. Erst wenn ich den großen Beutel oder das Rückennetz etwas entleere, kann ich ihn aus dem Rucksack ziehen. Aber das will ich ja gerade nicht.
 
Die perfekte Lösung kenne ich bereits seit einigen Jahren. Das ist ein Reißverschluss im Boden des Rucksacks. Einige Hersteller, wie Osprey (Rucksack Kestrel), bieten in manchen Rucksäcken ihres Sortiments einen solchen Reißverschluss an.
 
Deshalb überlegte ich lange, ob ich an einem Rucksack einen Versuch starten sollte, einen Reißverschluss "einzubauen".
 
Als Testobjekt suchte ich mir den zpacks Nero aus, weil der nicht mein Hauptrucksack ist. Zusätzlich besteht der Rucksack aus DCF (Cuben), so dass ich den Reißverschluss einkleben konnte.
 
In einigen Bildern beschreibe ich den Einbau in den Rucksack.
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DCF-Beutel mit Quilt
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Quilt im Rucksack zpacks Nero
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Mit Schneiderkreide zeichnete ich den Verlauf des Reißverschlusses an.
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Stabiler YKK Aquagard 5C-Reißverschluss von extremtextil.
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Präparierter Reißverschluss damit ich besser um die Kurven komme.
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Das "teure Stück" ist aufgeschnitten, nachdem ich 7 Tage überlegte, was ich mache. Die Sache mit dem Reißverschluss abblasen oder den Rucksack aufschneiden.
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Einkleben des Reißverschlusses, zuerst die Innenseite, ...
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... dann die Außenseite.
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Reißverschluss von innen.
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Reißverschluss von innen, überklebt mit 25mm-DCF-Reparatur-Klebeband von extremtextil zur Zugentlastung des Reißverschusses.
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Fertig! Rucksack mit Reißverschluss und Quilt.
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Damit der Inhalt des Rucksacks nicht nach unten rutscht, wenn der Quilt aus dem Reißverschluss entnommen wird, klebte ich 6 Knebelknöpfe (3 auf jeder Seite) innen in den Rucksack. Die gegenüberliegenden Knebelknöpfe verband ich dann mit Knopflochgummi.
 
 

Grüße von Reinhard

https://reinhard-on-tour.blogspot.com/  Reinhards Touren

Geschrieben

Soll jetzt kein Nörgeln an deiner handwerklichen Umsetzung sein, für mich ist es aber gerade ein Pluspunkt der meisten UL Rucksäcke, dass sie diesen Reißverschluss gerade nicht haben, wenn er defekt ist, steht man unterwegs ganz schön im kurzen Hemd da. 

Gerade die bogenförmigen Reißer machen da gerne mal ÄrgerOT: (Die Erfahrung haben wir zumindest beim Bund gemacht, die großen Berghaus Rucksäcke haben ja fette 5C (7C?) Reißverschlüsse, aber beim BH Atlas gingen sie durchaus schon mal über die Wupper, beim Vorgänger Crusader, wo er gerade eingebaut ist, eher nicht). 

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb schrenz:

Gerade die bogenförmigen Reißer machen da gerne mal Ärger

Genau deshalb zögerte ich ja tagelang mit der Realisierung des Einbaus. Mir war durchaus bewusst, dass ich da evtl. eine Schwachstelle einbaue.

Dem steht gegenüber, dass ich mit YKK-Reißverschlüssen noch nie Probleme hatte.

Für mich ist wegen meiner Packweise des Rucksacks der Komfortgewinn durch den Reißverschluss wichtiger als ein möglicher Defekt des Reißverschlusses.

 

Grüße von Reinhard

https://reinhard-on-tour.blogspot.com/  Reinhards Touren

Geschrieben (bearbeitet)

Also ich lass über Nacht einfach die ganze Ausrüstung draußen. Ich brauche doch alles am Morgen wieder (Topfset und Waschzeug). Auf dem Essen schlafe  ich. Reperaturzeug bleibt im Rucksack. Davon abgesehen ist bei mir der Essensbeutel ganz unten, darüber der Drybag mit Quilt und Klammoten, ganz oben Tarp, Kochzeug, Nahrung für diesen Tag(falls es nicht im Netzteil ist), Isomatte, Regensachen.

Die Idee ist hier, das ich den Quilt erst brauche, nachdem ich mein Tarp aufgebaut und die Luftmatratze aufgeblasen hab. Und es wird am Morgen andersrum wieder eingepackt. Ich habe gar keine anderen Gelegenheiten den Quilt ein/auszupacken und damit auch kein generve.

Bearbeitet von Martin

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