Mars Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 Hallo Zusammen Nehmen wir theoretisch an, jemand wandert eine ganze Saison, so 10 Monate im Jahr. Aufgrund finanzieller, logistischer und ökologischer Erwägungen fällt ein DCF Zelt weg, da dies 3 x ein neues Zpacks oder 7 x ein neues BA Carbon bedeuten würde. Ob 2 DCF Tarptents ausreichen würden, ist auch unklar. Schreibender hält die Faustregel von @German Tourist (1/3 Reichweite für 3 x den Preis) für ein wenig pessimistisch, aber DCF schmälert tatsächlich die moralische Überlegenheit gegenüber Bushcraftern erheblich. DCF wird nun mal nicht aus alten Lumpen geschöpft, Nylon wird immerhin rezykliert, z.B. von Patagucci. Bei 10 Monaten im Jahr kann es schon sein, dass die Nachtruhe in einzelnen Nächten auf einer zugigen Hochebene angetreten werden muss. Scheunenförmige Zelte, wie das GG the One hätten da eher Mühe. Es würde schon irgendwie gehen, aber geruhsame Nachtruhe ist auch wichtig. Bei BA flattert z.B. gar nichts im Wind, nur die Zeltstangen bewegen sich leicht in den Böen. Dies ist ein Vorteil von tropf- oder keilartigen Zelten wie z.B. dem Notch von Tarptent. Da das Gewichtslimit zwischen 500 und 600 gr liegt, fällt Doppelwand leider flach (Notch in 30d ist 770 gr). Als Zeltstangen steht allenfalls eine Brücke zwischen zwei Trekkingstöcken zur Verfügung, von abenteuerlichen Konstruktionen wie bei den ersten Zpacks Plexamids ist dringend abzuraten (diese Zelte zerlegten sich tatsächlich selbst, Zpacks hat die Dachkonstruktion mittlerweile geändert). Das Zelt sollte dennoch mehrere Aufgaben erfüllen können: Im Sommer soll es als Luxusmücken-Netz funktionieren, im Herbst/Winter den kalten Wind abhalten. Gegenüber einem Tarp soll es einen besseren Durchschlaf-Komfort bieten, da es Regen und Wind aus allen Richtungen abhalten können sollte. Campsite-Selection erfolgt nach Uhrzeit, meist später am Abend, im Zweifelsfall aufgrund astronomischer Naturgesetze in der Nacht bei Dunkelheit und ohne vorhergehendes Studium des Strömungsverhaltens von katabatischen Winden. Im Idealfall könnte das Zelt in schwüleren Nächten unter Durchzug gesetzt werden - mittels verschliessbaren Öffnungen wie bei Tarptent oder Hilleberg. Die benötigte Stellfläche soll nicht nur aufgrund des Materialgewichts möglichst klein gehalten werden. Breitere Zelte passen nun mal weniger zwischen Büsche und Felsen. Die Liegefläche muss aber mindestens 1,9 Meter lang sein, gefolgt von einer im Idealfall nach aussen überhängenden Wand wie beim Notch. Es soll genügend Luft zwischen dem Fussende und dem Schlafbehältnis zirkulieren können. BA hat dies eher schlicht gelöst: Mittels Mückennetz am Fussende, wenn ich mich strecke, habe ich den Kopf an der Türe. Der Boden soll bombenfest sein, dafür können die Seitenwände des Badewannen-Bodens mit ca 3 cm sehr kurz sein. Zpacks beispielsweise geht vom Zeltboden aus gegen oben direkt ins Mückennetz über. Dies ist nur möglich, dank sehr hohen Wänden der Badewanne aus demselben Material wie dem Boden. Der Boden wird zu leicht, die Seitenwände dennoch zu schwer. Es wäre wohl besser, nach dem Boden einen ca. 40 cm hohen Streifen in wasserdichtem aber leichterem Material zu haben. Aufwändiger in der Fertigung, funktionaler in der Nutzung, ästhetischer in der Anmutung... Leider fällt mir kein derartiges Zelt ein, ich bräuchte wohl eine Kreuzung zwischen dem Aeon Li und dem Notch in 30d? heff07 reagierte darauf 1
einar46 Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 Tarptent ProTrail ? Grüße von Reinhard https://reinhard-on-tour.blogspot.com/ Reinhards Touren
Dingo Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 (bearbeitet) Ein derartiges Zelt aus Fantasia wäre hier hoch im Kurs und stünde auf einem Schrein. Gewichtsschraube hochdrehen und mit Marc von Trekkertent eine Saor Variante aushandeln, die sich der 1000g Marke nähert. Bearbeitet 5. Februar 2021 von Dingo Autokorrektur korrigiert waldgefrickel reagierte darauf 1
schrenz Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 Trekkertent Stealth 1 ? In 20d Silpoly gerade noch in deinem Gewichtslimit, wobei du für deine Forderungen hinsichtlich Haltbarkeit wahrscheinlich die 100g für die 40d Silnylon Version drauf satteln müsstest.
waldgefrickel Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 Von der Bauweise wie das Stealth/Protrail sehr ähnlich (und gerade verfügbar): https://yamamountaingear.com/collections/shelters/products/1p-cirriform-dw-silpoly Knackt mit 740g zwar auch das Gewichtslimit, aber geht ebenso zumindest ansatzweise in Richtung 'Heiliger Gral'.
Dingo Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 Es ehrt euch der Sportsgeist, aber ich lese da etwas von Hochebenen und meine mich zu erinnern, dass Mars sich auch zu den Bergwanderern zählt. Irgendwie sehe ich da kein Cirrus, Protrail, Stealth. Aber gut. Mir fehlt da die Erfahrung auf den Höhen.
waldgefrickel Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 vor 6 Minuten schrieb Dingo: Es ehrt euch der Sportsgeist, aber ich lese da etwas von Hochebenen und meine mich zu erinnern, dass Mars sich auch zu den Bergwanderern zählt. Irgendwie sehe ich da kein Cirrus, Protrail, Stealth. Aber gut. Mir fehlt da die Erfahrung auf den Höhen. "Zugige Hochebene" kann tatsächlich viel bedeuten, das Cirriform sollte aber zumindest was Windstabilität angeht ganz gut dastehen. Aber wie Du schon meintest: vor dem Schrein knie ich dann auch nieder...Vielleicht doch eher was in Richtung Solomid XL + Inner? Hach. Wenn ich an rein theoretische 10 Monate/Jahr wandern denke wird mir eh ganz schwummrig vor Freude und da ist das Zelt dann auch erstmal egal Mars, Dingo, einar46 und 1 Weiterer reagierten darauf 4
ChrisS Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 Rein informativ @waldgefrickel : Yama exportiert nicht mehr nach Europa!!! Und wieder meine Empfehlung : Trekkertent Saor!!!
waldgefrickel Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 vor 2 Minuten schrieb ChrisS: Rein informativ @waldgefrickel : Yama exportiert nicht mehr nach Europa!!! Oh no! Das wusste ich nicht, hab auch nicht extra nachgelesen, sorry! Na dann werd ich mein Tarp noch mehr hüten!
ChrisS Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 Absolut! Gen hat mir das noch explizit bestätigt!
danobaja Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 (bearbeitet) vor 1 Stunde schrieb Mars: Da das Gewichtslimit zwischen 500 und 600 gr liegt, da bleibt halt nicht viel. egal wohin man damit will. wenn das maximum 600g sind, dann muss ich halt meine tour anpassen, oder ich muss auf tour leiden. leider ist die eierlegende wollmilchsau noch nicht zum abnehmen gekommen und liegt über dieser marke. meine wahl wäre ein tt notch mit solid inner, das kann ganz gut was ab und ich würds nicht als mein 1. bergzelt nehmen, aber für gelegentlich berge und meistens tiefer/geschützter passt das schon. nur leider halt zu schwer für mars. tröstet es dich, dass das zelt auf dem mars durchaus in deiner gewichtsklasse mitspielen würde? also triple crown mars wär damit wohl möglich.... Bearbeitet 5. Februar 2021 von danobaja Krokodilalli reagierte darauf 1 PS: alle von mir abgebildeten pics sind selbstgemacht! __________________________________________________________________ you and your wife in the tent and no moisture build up at all --- I don't think you should be bragging about that
German Tourist Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 Generell gilt ja, dass die Ausrüstung umso leichter wird, je kürzer die Tour, weil man sich dann besser auf die speziellen Gegebenheiten einstellen kann. Bei einer Tour über 10 Monate würde ich persönlich zwei Faktoren berücksichtigen: Wenn das Zelt so lange der einzige Rückzugsort ist, dann möchte ich persönlich etwas Komfort, heißt bei meiner Körpergröße von 1,84 m möchte ich in keiner Dackelgarage liegen. Damit fallen die eigentlich dann schon die Zelte in der vor Dir angegebenen Gewichtsklasse raus. Das von @einar46angesprochene Tarptent Protrail fände ich noch den besten Kompromiss. Ich bin mit den Vorläufern des Protrail den PCT und CDT gelaufen, es hält also locker 10 Monate durch. Bei den dünneren Zelten wäre ich mir da nicht so sicher, ob Du nicht Probleme mit dem Materialverschleiß bekommst. Je nachdem, wo Du unterwegs sein willst, würde ich noch mal über ein freistehendes Zelt nachdenken, das Du dann in offenen Schutzhütten als Mückenschutz aufstellen kannst. Dann schaffst Du aber natürlich nicht mehr Deine Gewichtsrange. Aber nochmals aus persönlicher Erfahrung: Je kürzer Du unterwegs bist, desto mehr kannst Du auf Komfort und Gewicht verzichten. Ein oder zwei Tage in einer zugigen Dackelgarage auszuharren, ist kein Problem. Aber über mehrere Monate geht das an die Substanz und kann Dir die Tour dauerhaft verleiden. Es sei denn, Du bist dauerhaft in angenehmen Klimazonen unterwegs, wie z.B. im Südwesten der USA, da kommst Du auch mit einem Tarp durch. Aber eine 10 Monate lange Tour durch verschiedene Klimazonen würde ich persönlich nur mit einem Zelt Richtung Tarptent Rainbow machen, also sehr geräumig, freistehend und relativ robust. Dingo, Bergrunner1973, Mars und 3 Weitere reagierten darauf 4 2 https://facebook.com/ChristineThuermer
grmbl Geschrieben 5. Februar 2021 Geschrieben 5. Februar 2021 Die R-Version (Verstärkte Version für längere Haltbarkeit) vom Tipik Pioulou ohne Innenzelt wiegt 495g und kommt ohne Zipper aus, was die Haltbarkeit entschieden verlängert. Da dort auch Custom-Zelte möglich sind, ist vorstellbar, dass ein Boden zum einhängen verhandelt werden kann und das Ganze bei ~800g landet? Der Boden soll ja Bombenfest sein, darunter verstehe ich 70d. Das Stealth mit einer Lösung ohne Zipper wäre auch eine Möglichkeit einige der Punkte abzudecken. Aber als Besitzer eines Stealth reichen mir nur wenige Nächte darin um eine Vorahnung davon zu bekommen, dass auf Dauer wohl doch etwas mehr Platz sinnvoll ist Wurde ja soeben von @German Tourist mit Erfahrungswerten hinterlegt Für alle Punkte erfüllen schließe ich mich @Dingo an und vermute fast ein kleines Experiment dahinter Aber auf ein Aeon ohne Li wäre ich auch sehr gespannt! Reißt aber sicherlich dennoch die etwas zu ambitioniert postulierte Gewichtslinie Dingo reagierte darauf 1
schrenz Geschrieben 6. Februar 2021 Geschrieben 6. Februar 2021 (bearbeitet) vor 14 Stunden schrieb Dingo: Es ehrt euch der Sportsgeist, aber ich lese da etwas von Hochebenen und meine mich zu erinnern, dass Mars sich auch zu den Bergwanderern zählt. Irgendwie sehe ich da kein Cirrus, Protrail, Stealth. Aber gut. Mir fehlt da die Erfahrung auf den Höhen. Im Hochgebirge war ich mit dem Stealth noch nicht (bzw. hab es dort nur spazieren getragen ), aber es ist schon sehr sturmfest, die ganze Silhouette ist halt sehr niedrig. Bei den Parametern ( Höchstgewicht und kein DCF) ist mir aber auch nichts anderes eingefallen, 10 Monate darin würde ich mir auch nicht unbedingt antun, dann wenigstens das Stealth 1.5. Bearbeitet 6. Februar 2021 von schrenz Tippfehler
Mars Geschrieben 6. Februar 2021 Autor Geschrieben 6. Februar 2021 vor 14 Stunden schrieb grmbl: und vermute fast ein kleines Experiment dahinter Das weiss mensch nie so genau im voraus, jedenfalls vielen Dank für eure geschätzten Ideen. CYTC kann ich erst im 2022 starten, bis dahin könnte schon ein gewisser jemand längere Zeit hinter dem Computer und hinter einer Juki verbringen. Ich habe jetzt mal bei TT bestellt, ich will ja auch dieses Jahr ein paar möglichst lange Touren machen... Die ATC sagt gerade, dass sich Thrus manchmal über das Duplex beschweren, wenn es regnet, schwappe es da auf den Seiten rein. Aber ich denke, es wird dann wohl eine Mischung aus einem Aeon Li ohne Li und einem Notch. Mit dem wildesten Materialmix in der westlichen Milchstrasse.
Gast Geschrieben 6. Februar 2021 Geschrieben 6. Februar 2021 wenns ein mid oder halt sonst nicht freistehend sein darf: bearpaw wilderness design ist old school genug für standardoptionen 70er bodenwannen und bathtubwand plus 10" hochgezogene seitenwaende. bei dir passt alles in regular.
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