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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben (bearbeitet)

Hi zusammen,

 

ich melde mich mal wieder aus der Versenkung - wegen einem Paar Socken. Nachdem ich das schon seit etwa 2 oder 3 Jahren mal machen wollte kam ich endlich dazu und habe mich sogar dazu hingerissen ein paar Bilder für euch zu machen.

Die Tabi-Socken von Luna habe ich seit dem AZT in 2017, die wiegen allerdings 85g pro Paar und sind relativ hoch (etwa zur Hälfte der Wade). Injinjis finde ich ok, aber nicht so 100% bequem, vor allem über längere Strecken und zudem sind die nicht ganz so warm, wie in Socken, bei denen die Zehen zusammen verpackt sind.

 

Da auch der Grundschnitt der Lunas mir nicht perfekt gepasst hatte, habe ich einfach meine Füße auf Papier umkreist und das ganze etwas angepasst.

 

DSCF2362.thumb.JPG.330890ae2bcb079dae22af1284fa4175.JPG  DSCF2363.thumb.JPG.5ac968de97d3de1fb0968cf13d409b04.JPG 

Wichtig ist der Punkt zwischen großem und zweiten Zeh, damit die Socke später passt. Die beiden Linien zeigen die Position des Knöchels, so dass man beim zusammen nähen weiß wo der "Knick" ist. Man kann zudem sehen, dass der Stoff breiter wird, als der eigentliche Fuß - das habe ich von den Lunasocken übernommen, da dadurch aus dem 2D Stoff später eine passende 3D Form werden kann. Die Zeichnung dann mit den wichtigen Markierungen auf Pappe übertragen um es als Schablone nutzen zu können.

 

DSCF2364.thumb.JPG.777cf52128f341730887ba98f4486a5a.JPG DSCF2364_b.thumb.JPG.fd43c0445b93c0c9c07581faabec288d.JPG

Die Socke besteht aus drei Teilen: Boden, Oberteil und Fersenteil. Der Boden entspricht der Fußform wie oben beschrieben. Das Oberteil (grün) ist hiervon die vordere Hälfte, nur ab der Knöchelmarkierung verlängert; das Fersenstück (rot) entsprechend die hintere Hälfte ab der Knöchelmarkierung verlängert. Die gepunkteten Kästen sollten gleichgroß sein, diese ergeben zusammen dann den Teil, der am Bein liegt. Je länger die Kästen, desto höher sind später die Socken. (Ich hoffe, dass das irgendwie verständlich ist :-? )

 

DSCF2365.thumb.JPG.7f4c1c319241f3e083a55d610a55c594.JPG 

Ganz wichtig ist es, die Naht zwischen den Zehen U-Förmig verlaufen zu lassen und zwar so breit, dass man dazwischen mit der Schere den Stoff auftrennen kann ohne dass die Naht sich auflöst.

Im Anschluss die Teile zusammen nähen. Erst grün auf grün und rot auf rot, dann die beiden Teile zusammen nähen, auf die passende Länge schneiden und oben umsäumen - Fertig!

 

DSCF2366.thumb.JPG.63ffbc99372d87e7dd6e1d768cf1133c.JPG

Mein Fleece Stoff scheint etwas dünner zu sein als der von Luna. Ich habe das schon ewig hier liegen, müsste aber irgendwas um die 150g/m² sein. Das Gewicht beträgt 45g, also fast halb so viel wie die gekauften und in einem Rahmen, bei dem ich kein schlechtes Gewissen mehr habe die einzupacken.

Die Hauptarbeit war es die Schablone zu malen und den Schnitt so hinzubekommen - wenn ich mir noch ein Paar nähen sollte geht das ziemlich fix ;-).

 

liebe Grüße & warme Füße
Micha

Bearbeitet von micha90

14212km

Geschrieben

@ChristianS Ich habe und nutze ja die gekauften Tabisocken von Luna seit etwa 3 Jahren und hatte mit denen (außer dem Gewicht und der nicht 100%igen Passform) nie Probleme. Die Socken sind komplett aus Fleece, von den Nähten spürt man beim Tragen nichts. Ich vermute, dass das Fleece einfach weich genug ist, dass es zerdrückt wird..

Ich habe auch schon überlegt noch zusätzlich "Übersocken" zu nähen, vielleicht aus Zeltbodenstoff oder sowas - für Touren in den Alpen oder wo man sonst noch Schnee abbekommt vielleicht sinnvoll (wird sich rausstellen, ob ich die nutzen werde)

 

liebe Grüße
Micha

14212km

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb micha90:

@ChristianS Ich habe und nutze ja die gekauften Tabisocken von Luna seit etwa 3 Jahren und hatte mit denen (außer dem Gewicht und der nicht 100%igen Passform) nie Probleme. Die Socken sind komplett aus Fleece, von den Nähten spürt man beim Tragen nichts. Ich vermute, dass das Fleece einfach weich genug ist, dass es zerdrückt wird..

Ich habe auch schon überlegt noch zusätzlich "Übersocken" zu nähen, vielleicht aus Zeltbodenstoff oder sowas - für Touren in den Alpen oder wo man sonst noch Schnee abbekommt vielleicht sinnvoll (wird sich rausstellen, ob ich die nutzen werde)

 

liebe Grüße
Micha

Spricht etwas dagegen, die Socken wegen den Nähten (nicht jede*r näht so akkurat wie Du, bei mir z. B. würden die Nähte bestimmt schlimm aussehen) auf links zu tragen? Als Nachteil fiele mir spontan als bisherigen Nicht-Tabi-Träger ein, dass die auf links an den Nähten eventuell mehr Schmutz ziehen und dadurch schneller kaputt gehen. Aber das ist, wie gesagt, rein in's Blaue und graue Theorie.

Das mit den Übersocken finde ich sehr spannend! Da könnte man ja das gleiche Nähmuster nehmen mit etwas Zugabe für's Volumen.

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Trekkerling:

Spricht etwas dagegen, die Socken wegen den Nähten[...] auf links zu tragen?

Nö, das dürfte außer optisch keinerlei Unterschied machen.. Es würde mich auch sehr wundern, wenn sich das auf die Haltbarkeit auswirkt. Aber wie gesagt, ich spüre die Nähte nicht wirklich und ich habe keinen Grund die Socken auf links zu drehen..

vor 2 Minuten schrieb Trekkerling:

Da könnte man ja das gleiche Nähmuster nehmen mit etwas Zugabe für's Volumen.

Genau das ist der Plan ;-)

14212km

Geschrieben

Hey Micha, danke für den Post, das ist ja mal was Neues - zumindest für mich, musste erst mal googeln, was Tabisocken überhaupt sind. Wie sind denn Deine Erfahrungen beim Wandern in Sandalen? Es ist ja eigentlich der Alptraum jedes Bergführers, dass da einer mit Flipflops zur Wanderung kommt...

Geschrieben

Ich bin selber gerne in Zehensocken unterwegs (btw. das beste Mittel gegen Fußpilz!!), allerdings nicht selber genäht.

Wandern in Sandalen (hat eigentlich nichts mit den Socken zu tun...) - wenn die Sandalen (nicht FlipFlops!) fest am Fuß sitzen, kein Problem bis Mittelgebirge. In höheren Regionen  würde ich auf einen festeren Sitz am Fuß und eine gut griffige Sohle achten. Und in allen Fällen darauf, das das Fußgelenk an das Gehen in Sandalen gewöhnt ist ... die Fußsehnen werden in normalen Schuhen ziemlich geschont und bilden sich dann zurück.

Wenn's wahlweise an Logik, gesundem Menschenverstand oder elementarer Menschlichkeit hapert geht es mit Meinungen weiter und zu schlechterletzt verfällt man auf Ideologien.

Gesunder Menschenverstand / Redewendung /
- Eine seltene Form von Intelligenz. Heutzutage seltener zu finden als ein Rudel Einhörner.

Geschrieben (bearbeitet)

@waldradler Ich habe seit 2014 die ersten Lunas gehabt, aber nur im Alltag, auf Tour hatte ich mich damals irgendwie nicht so recht getraut. Auf dem CDT 2016 aufgrund von schmerzenden Füßen einfach kein Bock mehr auf Schuhe gehabt und bin Spontan einfach für die letzten 1300km auf ein Paar Luna Leadville Pacer umgestiegen und wollte seit dem nicht mehr in Schuhen laufen :D. Den AZT hatte ich komplett in Lunas gemacht, auf dem AT die ersten 2600km ebenfalls, danach aufgrund von unfassbar Matschigen Wegen doch nochmal für die letzten paar hundert km Schuhe genutzt (war da einfach sinnvoller, bzw so kurz vor Schluss war es nicht ökonomisch wieder extra zu Sandalen zu wechseln). In den Alpen wurde ich bisher eher verwundert angeguckt, es gab weniger dumme Kommentare als mit Trailrunnern. Hin und wieder meint aber irgendein Heavy-Trekker mit 100L Deuterrucksack einen dummen Spruch lassen zu müssen - damit muss man sich abfinden können und entspannt bleiben ;)

@kra Injinjis und vergleichbare Zehensocken finde ich an sich auch gut, aber die sind mir meist zu eng, so dass mir die Zehennägel irgendwann schmerzen (Tendenz zu eingewachsenen Nägeln - bei mir auch ein Grund gegen Schuhe und für Sandalen - keine Begrenzung nach außen ist da traumhaft!). Die Tabisocken sind da deutlich entspannter.
Hier im Forum sind in der Regel ja ohnehin fast alle mit Trailrunnern/ Minimalschuhen unterwegs, da ist der Umstieg auf Sandalen reine Gewohnheitssache und macht nicht viel Unterschied was Muskulatur und Sehnen betrifft. Aufgrund der geringen Sohlendicke kann man mit Huaraches wie den Lunas (und auch bei dünnen Trailrunnern) wunderbar mit den Zehen "greifen" und der Fuß sich an den Untergrund anschmiegen, was deutlich mehr Oberflächenkontakt bietet und somit rutschen massiv reduziert.

 

liebe Grüße
Micha

Bearbeitet von micha90

14212km

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb micha90:

da ist der Umstieg auf Sandalen reine Gewohnheitssache und macht nicht viel Unterschied was Muskulatur und Sehnen betrifft.

Spannend, wird ausprobiert!

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Moin Sandalenfreunde,

zwischenzeitlich habe ich mir noch eine wasserdichte Version für Sauwetterphasen auf Tour genäht. 

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Der Sockenboden ist aus 90g Zeltbodenstoff, der obere Teil aus 90g 3 Lagen Laminat. Oben ein elastischer Bund mit Silikonstreifen gegen Rutschen, die Nähte sind mit DCF-Tape gedichtet, mal sehen, ob das hält.

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Hier noch das Gewicht:

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Kann man aufgrund des robusten Bodens auch als Camp- oder Hüttenschuhe verwenden. :D

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