Nero_161 Geschrieben 7. Januar 2023 Geschrieben 7. Januar 2023 Gude Forum, Ein Freund und ich würden gerne unsere erste Übernachtung im Schnee draussen machen, bei gutem Wetter am liebsten ein Biwak Eigentlich war die Tour für zwischen den Jahren geplant, aber mangels Schnee verschoben worden. Leider ist das Wetter der letzten Wochen nicht in der Stimmung um einfach hier im Rhein-Main-Gebiet einen schönen verschneiten Flecken zu suchen, daher habe ich stundenlang Wetterberichte, Schneehöhen, Skigebiete etc durchforstet und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass man für Schnee aktuell auf mind. 1700hm Richtung Alpen fahren müsste... Da kommt ihr ins Spiel: Gesucht wird ein Ort an dem in den nächsten Wochen sicher Schnee liegt, der aber trotz Schnee auf einem möglichst einfachen Wanderweg erreichbar ist (also ohne explizite alpine Wintererfahrung machbar ist) Premium wäre es, wenn der Startpunkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist! Ich hoffe auf eure Vorschläge und Erfahrungen! wo wart ihr das erste mal Wintercampen? momper reagierte darauf 1
J_P Geschrieben 8. Januar 2023 Geschrieben 8. Januar 2023 Moin Moin, Ab Mitte/Ende Januar liegt eigentlich im Rothaargebirge immer recht viel Schnee. Feuchte Luft vom Ärmelkanal regnet im Rothaargebirge schnell ab und im Winter natürlich als Schnee. Der Rothaarsteig bietet sich für ein Winterbiwak gut an. Vom Rhein/Main-Gebiet würde man gut nach Dillenburg in Mittelhessen kommen. Dort ist Endpunkt bzw. Startpunkt des Weges. Ich habe dort schon sehr hohe Schneemengen erlebt. Wenn ihr höhere Berge, mehr Schnee und eher weiter südlich schauen wollt, bietet sich natürlich der Schwarzwald immer gut an. Im Hochschwarzwald liegt zwischen Mitte Januar und Ende März eigentlich auch immer verlässlich Schnee. Nero_161 und momper reagierten darauf 2
Jever Geschrieben 8. Januar 2023 Geschrieben 8. Januar 2023 (bearbeitet) Wenn Schweiz: z.b. von Davos aus der Passstrasse hoch zum Flüelapass, das ist sicher. Vom Skigebiet Heuberg aus (per Busshuttle ab Fideris) kann man problemlos in die gesamte Region südluch davon, also am Kamm zw. Cunggel Mattlishorn und Dunanpass sich herum treiben. Nehmt die Schweizer Topokarte, vermeidet einfach alle Hänge über 30°, fertig. Von Flumserbeg zur Spitzmeilenhütte, dort pennen, heim. Grosses flaches Gebiet, auch hier: steilre Hänge umwandern. Bearbeitet 8. Januar 2023 von Jever Nero_161 reagierte darauf 1 If there's anything more important than my ego around, I want it caught and shot now.
Jever Geschrieben 9. Januar 2023 Geschrieben 9. Januar 2023 (bearbeitet) Noch ein paar Ideen: Von Vals aus Richtung Ampervreilhorn. Geht von Vals nach SO (Winterwanderweg) bis Bodahus und dann eine extrem breiten und flachen Rücken Richtung Gipfel. Nur Am Gipfel selbst steil(er), aber ich würde auf dem Weg dahin Hohbüel als Ziel anwählen, weil näher. All Steilhänge - sofern es die überhaupt hat - kann man umgehen. Von Lumbrein aus auf den Um Su und weiter Schiarls und dann im Bereich Alp Nova zelten. Enwetder wieder nach Lumbrein oder nach Norden, Obersaxen Von Flims/Laax per Bahn zum Bündner Vorab und auf dem Vorabfirn zelten. Ab Kandersteg mit der Sunnbüelbahn hoch und dann in die Ebene südlich davon (Hotel Schwarenbach, Gemmipass) Die Ebene südlich der Engstligelap ist flach und per Bahn erreichbar. Wenn Schnee liegt, eignet sich die Ebene bei der Schwägalp zum Übernachten, und man kann über die Chammhaldenhütte nach Westen bis Weissbad Von Brülisau den Fahrweg nach Bollenwees und entweder dort oder unterwegs in der Ebene bei einen der Häuser zelten. Urnerboden, dort hinter der Strassensperre R. Klausenpass zelten und als Tagestour per Bahn zum Fisetengrat und den Winterwanderweg/Schlittelpiste runter. Eigentlich kann man auch noch in Richtung Gemsfairenstock. Bis Ober Sulzbalm ist der Pfad sicher, erst dort steilt es auf. Oder noch sicherer ist ab Fisetenpass zum Chamerstock, den breiten Grat entlang Bearbeitet 9. Januar 2023 von Jever Nero_161 und kai reagierten darauf 1 1 If there's anything more important than my ego around, I want it caught and shot now.
Jever Geschrieben 9. Januar 2023 Geschrieben 9. Januar 2023 Österreich: Ab Tschagguns zur Lindauer Hütte, dort zelten Nach Partenen, mit dem Skibus zum Silvrettasee und dort zelten. Nach Ischgl und das lange Tal Richtung Heidelberger Hütte. Dort zelten, wo Häuser stehen, z.B. Fimbaalpe. Häuser bedeuten: da ist in letzter Zeit keine Lawine runter (sonst wäre der Bau weg) und somit isses ziemlich sicher. Nero_161 reagierte darauf 1 If there's anything more important than my ego around, I want it caught and shot now.
hrXXLight Geschrieben 9. Januar 2023 Geschrieben 9. Januar 2023 Schweiz: Vom Ofenpass über Jufpnaun ins Val Mora Nero_161 reagierte darauf 1
khyal Geschrieben 9. Januar 2023 Geschrieben 9. Januar 2023 Eigentlich ist die suedliche Eifel da immer ein guter Tip, da haben wir im Winter im Schnee schon viele Touren und einige Treffen gemacht, aber diesen Winter habe ich echt Zweifel, ob noch viel kommt, eigentlich liegt da Anfang Jan schon Einiges, das war auch die letzten Winter anders, also wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, was Schnee betrifft, Jever hat ja genuegend Vorschlaege gemacht... Nero_161 reagierte darauf 1 Terranonna.de
Steintanz Geschrieben 9. Januar 2023 Geschrieben 9. Januar 2023 (bearbeitet) Schneevorhersage-Karte für bis zu 10 Tagen: https://www.windy.com/de/-Mehr-Ebenen-anzeigen-hzfg-/overlays?snowAccu,next10d,48.947,8.837,5 Schneehöhen-Karte: https://www.windy.com/de/-Mehr-Ebenen-anzeigen-hzfg-/overlays?snowcover,48.947,8.837,5 In die Karte reinzoomen, dann erscheinen Wanderwege etc. Bearbeitet 9. Januar 2023 von Steintanz Nero_161, Schwarzwaldine und kai reagierten darauf 1 2
Nero_161 Geschrieben 9. Januar 2023 Autor Geschrieben 9. Januar 2023 Danke für die vielen Tips und besonders die Karte, genau so etwas habe ich gesucht! Jetzt müssen wir nur noch entscheiden wohin genau und wann. Ich berichte gerne wie es geworden ist :)
Nero_161 Geschrieben 27. Februar 2023 Autor Geschrieben 27. Februar 2023 (bearbeitet) Dieses Wochenende waren wir endlich unterwegs! Und zwar hat es uns in die Röhn verschlagen. Aus zwei einfachen Gründen: in unter 4h mit dem Nahverkehr günstig erreichbar + gute Schneeaussichten bei nicht allzu kalten Temperaturen dieses Wochenende. Gestartet sind wir mit 7,5 bzw 9kg leichten Rucksäcken, davon ca 700g Verpflegung und 2,5l Wasser/Tee (hier meine Packliste). Vom Bahnhof in Gersfeld aus haben wir uns auf den Weg zum nächsten Berg mit rund 800hm gemacht, durch eine mind 15cm dick verschneite Landschaft (wo zwei Stationen vorher noch nichts von zu sehen war) und dort oben einen wunderschönen und sehr windigen Sonnenuntergang gesehen. In einem Waldstück knapp unterhalb des Gipfels haben wir uns ein windgeschütztes Plätzchen gesucht, das Tarp aufgebaut und die ersten selbstgetrockneten Trekkingmahlzeiten verspeist - Lecker Thai Curry . Ich habe festgestellt, dass im Winter der Esbitverbrauch deutlich höher ist - eine ganze 14g Tablette für 700ml Wasser! Zum Glück hatten wir genug eingepackt. Nach dem Essen haben wir einen nächtlichen Spaziergang gemacht und uns die Sterne angeschaut. Wahnsinn, die Wolken sind so schnell vorbeigezogen, dass es aussah als würden die Sterne sich bewegen, nicht die Wolken! Wir waren warm eingepackt - nur meine Füße waren einige Stunden lang sehr kalt. Leider hatte ich die extra gekauften Wärmepads doch zuhause liegen gelassen Das Mini-15g-Thermometer lag auch noch zuhause, so mussten wir uns auf den Wetterbericht verlassen, der für abends schon -5° angezeigt hat, nachts sollte es auf -7° runter gehen. Perfekt um die Grenzen meines sehr minimalistischen Schlafsystems auszuprobieren: Ein recht breiter MYOG Daunenschlafsack mit 220g Daunen (Komfort ~10°C) und ein Thermarest Vesper Quilt mit 180g Daunen (gesamt 815g) und ein wasserdichter 150g Terra Nova Moonlite Biwaksack. Dazu eine auf 165cm gekürzte 14mm Evazote-Matte (385g) + 2x 30*55cm große Stücke einer Decathlon Faltmatte (ca 55g) für Schulter- und Hüftbereich. Anfangs trug ich eine Schicht dünne Merino-Baselayer und eine Schicht Alpha 80-Kleidung. 2 paar Socken, Mütze und Merino-Buff. Meine Beine wollten nicht warm werden, da hab ich die Alpha-Hose ausgezogen und es wurde besser. Wir haben noch Stunden warm eingepackt mit Quatschen verbracht und damit uns unerklärliche Lichter und Geräusche erklären zu wollen und sind erst nach Mitternacht eingeschlafen. Gegen 5 merkte ich doch ein wenig Kälte von unten hochkommen, hab dann aber noch 3 Std weiter geschlafen. Fazit für mich: bei -2° war die Isomatte kuschelig warm, also ist die Grenze wohl so bei -5°, darunter braucht es einfach etwas mehr. Das Tarp (China Trailstar-Kopie) musste ich nachts nochmal fester abspannen, da es durch den Schneefall deutlich eingesunken war und uns ein wenig im Gesicht hing. Morgens gab es Porridge und Tee aus dem letzten Wasser + ein wenig geschmolzenem Schnee, Lager wurde abgebaut und mit eiskalten Fingern versucht Spikes und Gamaschen anzuziehen - gar nicht so einfach! Weil wir beide doch sehr müde waren entschieden wir uns für eine kurze 5km Strecke zum nächsten Bahnhof zurück. Was ein Gefühl, die ersten zu sein die ihre Spuren im frisch gefallenen, mittlerweile gut 25cm hohen Schnee hinterlassen! Ein paar letzte Blicke auf verschneite Berge und Rutschtests für die neuen Spikes auf teils recht steilen Abstiegen und dann hieß es auch schon Abschied nehmen vom Winter-Wonderland. Auf jeden Fall eine einmalige Erfahrung Bearbeitet 27. Februar 2023 von Nero_161 Schwarzwaldine, momper, dermuthige und 3 Weitere reagierten darauf 6
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