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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben

Ich war die letzten 2 Wochen fleißig und habe mal zwei Prototypen ähnlich dem Bristlecone Bivy von Katabatic Gear genäht.

Typ 1)

  • Obermaterial Innenzeltnylon mit 35g/m²; Bodenwanne Skytex27 mit 31g/m²; Fenster Moskitonetz mit 25g/m².
    Länge 230cm; Breite(Kopf) 65cm; Breite(Fuß) 40cm; Höhe(Kopf/ Fuß) 30cm.
    Alles Französische Nähte, außer Reißverschluß.
    Gesamtgewicht: 162g
    Das Innenzelt eignet sich dank der hohen Atmungsaktivität und der wasserabweisenden Imprägnierung hervorragend als Obermaterial! (Den Test bei Regen unterm Tarp hat's sehr gut bestanden) Allerdings franst der Stoff an den Schnittkanten stark aus. (Das macht beim fertigen Objekt zwar nichts aus, wegen den Französischen Nähten, nervt aber ein bisschen beim Nähen) Um das Gewicht weiter zu reduzieren werde ich beim nächsten Bivi vom Typ 1) als Oberstoff 10 DEN Nylon mit 25g/m² (Yeti"Passion" Reihe) oder das noch leichtere 7 DEN Nylon mit ?g/m² (Mountain Hardwear "Ghost Whisperer") nehmen. Beides voraussichtlich Ende Juni bei Extremtextil erhältlich. Das 10 DEN Material habe ich bereits bei meiner Daunenhose und den Daunensocken verwendet - sehr guter Stoff! Ich spekuliere dann auf ein Endgewicht von unter 140g für das Bivi.
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Typ 2)

  • Obermaterial Tyvek Softstructure 1443R mit 44g/m²; Bodenwanne Gleitschirmnylon mit 37g/m²; Fenster Moskitonetz mit 25g/m².
    Länge 230cm; Breite(Kopf) 65cm; Breite(Fuß) 45cm; Höhe(Kopf) 45cm; Höhe(Fuß) 30cm.
    Alles Französiche Nähte, außer Reißverschluß.
    Gesamtgewicht: 213g
    Diesmal habe ich den Schnitt etwas großzügiger gewählt - Da passt auch ein Winterschlafsack oder eine Neoair mit ins Bivi. Tyvek an sich ist ein dankbares Material beim Nähen. Es franst nicht aus und ist auch schön "griffig". Meines Erachtens isoliert das Material noch zusätzlich und peppt die Wärmeleistung des Schlafsacks auf. Leider ist Tyvek nicht ganz so dampfdurchlässig wie das Innenzeltnylon. Ebenfalls getestet bei Regen unterm Tarp. Das Wetter der letzten Tage eben... Außerdem ist das Material doch recht Schmutzanfällig. Der Preis allerdings bleibt unschlagbar!
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“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

Waldschneider auf Flickr

Geschrieben

Sauber! :)

Also du würdest/wirst auch im Winter diese "geschlossene" Form mit Moskitonetz einsetzen? Gibt's da keinen Kondens in der kleinen Grotte über'm Kopf? ... weißt du vermutlich noch nicht, wie? :) Bitte Report erstatten, sobald du's probiert hast :)

OT: P.S.: Und wo genau ist da jetzt Platz für's Öfchen? Ach? Wie? Du nimmst deinen Ofen nicht mit zum Kuschen in die Heia? ;D
Geschrieben

Ich probier's im Winter auf jeden Fall mal aus und werde berichten! Man kann ja den Reißer auch ein Stück aufmachen und das Moskitonetz umklappen, hab ich beim Bristlecone bisher so gemacht.

OT: Auf dem Ofen heize ich mir einen schönen, dicken Stein auf und nehm den mit in den Schlafsack ;)

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

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Geschrieben

Mir schwebte für den Winter bisher eine Konstruktion vor, bei der nichts über dem Kopf hochgespannt wird, sondern per Kordelzug wie ein Schlafsack direkt über dem Kopf zusammengezogen wird. Aber mei. Hat vermutlich auch Nachteile, bzw. Kondens gibt's so oder so.

Wie gesagt, bitte berichte gern deine Erfahrungen. Womöglich habe ich auch bis zum nächsten Winter noch kein Bivy genäht. Und mich würde sehr interessieren, ob das Tyvek gegenüber Innenzeltstoff (oder dem feinen 7D-Kram) nicht doch Vorteile in punkto wasserabweisend hat ...

Geschrieben

Stylisch, wie du die Farben kombinierst ;-) Gefällt mir sehr gut, Auch wenn ich das Moskitonetzt wohl etwas großzügiger verwenden würde.

Danke für die ausführliche Beschreibung und die tollen Bilder!

Manchmal blogge ich auch im Outdoor Blog 

Geschrieben

Menno, die beiden sehen ja echt super sauber aus. *neidischsei*

Lass es mich bitte auch wissen, wenn die Serie starten sollte.

Ich würde dann aber auch etwas mehr "Moskitonetz" im Kopfbereich bevorzugen.

lg

oletta

Lieber am Seil hängen als in den Seilen!

Geschrieben
Menno, die beiden sehen ja echt super sauber aus. *neidischsei*

Lass es mich bitte auch wissen, wenn die Serie starten sollte.

Ich würde dann aber auch etwas mehr "Moskitonetz" im Kopfbereich bevorzugen.

Wird gemacht, Sir! ;)

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Geschrieben

Ey da schau her! Das Bivi kannte ich noch gar nicht...

Naja, ich hab ja das Rad nicht neu erfunden, habe mich am Bristlecone orientiert :?

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  • 1 Jahr später...
Geschrieben

*Update*

 

Mittlerweile sind eineinhalb Jahre vergangen seitdem ich meine ersten Bivys vorgestellt habe. Ich war in der Zwischenzeit nicht untätig und habe diese weiterentwickelt - Es wurden die Materialien verändert, am Schnitt gefeilt, usw.

 

Die nachfolgend beschriebenen Änderungen bzw. Details gelten für ein Bivy, das für Nutzer bis ca. 185cm Körpergröße ausgelegt ist:

  • Maße: Länge 210, Breite Kopfteil 55cm, Breite Fußteil 40cm, Schulterumfang 180cm, Fußumfang 140cm, Bodenwanne 15cm hoch
  • Hauptmaterialien: Chikara 41g/m², 10 DEN Ripstop-Nylon 27g/m², Moskitonetz 25g/m², Reißverschluss YKK 3C
  • Gewicht 175g (190g ein Bivy für Nutzer bis ca. 200cm)
  • verstärkte Abspannpunkte an den Ecken
  • Kopfteil zum Aufhängen, Justierung mit LineLoc
  • großes Moskitonetzfenster aktuell halbmondförmig, nicht mehr dreieckig
  • Oberteil unterhalb des Fensters aktuell aus einem Stück, nicht mehr zweigeteilt
  • Reißverschluss zum Bodenteil hin bogenförmig weich auslaufend

Aber nun zu den Fotos:

 

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Noch eine info für die am Material Interessierten:

 

Das 10 DEN Nylon verfügt über eine DWR-Behandlung deren Effektivität ich getestet habe.

 

Bei Test 1 habe ich ein großes Probestück Stoff über eine Schüssel gespannt. Der Stoff wurde dann mit reichlich Wasser besprenkelt. Durch das Gewicht des Wassers hat sich natürlich der Stoff ein wenig gedehnt und dadurch in der Mitte der Oberfläche eine Kule gebildet, in der sich das Wasser gesammelt hat. Im direkten Beobachtungszeitraum von ca. 1 Std. drang kein Wasser durch den Stoff. Ich ließ dann den Testaufbau über Nacht stehen. Bei der morgendlichen Kontrolle konnte ich feststellen, dass etwa ein Viertel des Wassers durch den Stoff gedrungen ist und sich in der Schüssel gesammelt hat.

 

Für Test 2 habe ich versucht den gängigen Test zur Feststellung der Wasserdichtigkeit bestmöglichst nachzuahmen. Hierzu habe ich ein Rohr mit 5cm Durchmesser mittels eines Fahrradmontageständers senkrecht aufgebaut. Am unteren Ende habe ich ein Probestück vom Stoff aufgespannt. Oben aufgesteckt habe ich eine 1,5l PET-Flasche, die ich so modifiziert habe, dass 600mmWS in der Minute ausfließen. Dann habe ich die Zeit gemessen bis der dritte Tropfen Wasser durch den Stoff drückte. Dieser Testung zufolge hat das Nylon eine Wassersäule von 300mm.

 

Fazit: Der Stoff ist natürlich nicht wasserdicht, aber stark wasserabweisend bei hoher Luftdurchlässigkeit. Ich bin zufrieden damit.

“Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen."
(Jean-Jacques Rousseau)

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