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Ultraleicht Trekking

[IT] Pazzos beinahe UL Genusswanderung auf der GTA


zweirad

Empfohlene Beiträge

Neulich meinte meine Freundin „Wenn du in dem Tempo weiterschreibst, wirst du nicht vor der nächsten Tour fertig“
Ok, hab den Wink verstanden/emoticons/default_icon_e_wink.gif

37. Tag - 15.09.2020  - Wehmut
Serremorello - zum neuen Rifugio Fauniera (HP für 50 Euro, sehr gutes Essen)
31 Kilometer,  + 2399 hm,  - 1316 hm, 8 Stunden, 44 Minuten

/monthly_2021_10/419968829_37Tag.thumb.jpg.bae40304d60a266ee28c68d31c44e483.jpgBau(m)kunst?

Nach einer recht erhellenden Nacht aber trotzdem gutem Schlaf machte ich mich auf. Ich war etwas wehmütig. Einerseits freute ich mich auf zu Hause, werde aber auch den Alltag auf der GTA vermissen.
Der Weg nach Celle di Macra ist einfach und langweilig. Leider ist die Wegführung etwas irreführend und so lief ich schlussendlich grosse Teile auf der wenig befahrenen Strasse.

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Internationales in Celle di Macra

Ein Kaffee ist kein Kaffee und so gönnte ich mir einen solchen im örtlichen Laden. Noch ein kleiner Schwatz mit einem Rentner, ein paar frische Lebensmittel einkaufen und weiter. Die Auswahl ist eher klein, das nötigste aber vorhanden. Mit einem Stück Peperonchinikäse und anderen Leckereien gings weiter.  
Das Salzmuseum war leider geschlossen, dafür interessierten sich ein paar Einheimische für meinen Rucksack und was ich hier so treibe. Bis zum Abend sollte ich nun keine Menschenseele mehr sehen.

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Piano

Der Aufstieg via Alpe Fumè zum Monte Bastia verlief auf einer Alpstrasse und war jetzt auch nicht das Highlight der Tour. Leider bot er auch keinen gescheiten Platz für eine Pause, dafür einen Brunnen, was mir ebenso gelegen kam.
Der weitere Weg via der Bassa di Narbona zum Passo delle Crossette gefiel mir dann deutlich besser. Zwar auch nur eine Alpstrasse, bot aber deutlich mehr Abwechslung. Zu meiner Überraschung sömmerten hier immer noch einige Schafe, Lämmer, Esel und ein Shetlandpony. Wirklich schön hier und ich kam wieder ins Träumen.
Beim Passo delle Crossette gönnte ich mir dann endlich eine ausgiebige Pause. War für ein schöner und ruhiger Ort. Ein neues Kreuz wies auf einen kürzlich verstorbenen Knaben hin, was die Stimmung recht trübte.

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Pause beim Passo delle Crossette

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Rückblick

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Santuario San Magno von oben

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Santuario San Magno

Weiter gehts dem schönen Santuario San Magno entgegen. Die Strasse versprüht wenig Reiz, trotzdem gönnte ich mir den Abstecher zum schönen Gebäude. Eine Nacht in diesem Historischen Gebäude wäre sicher ein Erlebnis. Da aber alles geschlossen war, schaute ich mich etwas um, mache Fotos, füllte Wasser und lief dem Colle dei Fauniera (im Rother noch als Colle dei Morti vermerkt) entgegen. Leider führt der Weg auch hier auf der Strasse, was dank dem schwachen Verkehrsaufkommen erträglich war.
Mittlerweile wars auch gegen 17 Uhr und ich plante am Nachtlager. Allzu hoch oben möchte ich um diese Jahreszeit mit meinem Comforter nicht mehr schlafen, da dieser ab 2 Grad C deutlich nachlässt. Andererseits solls oben beim Colle dei Fauniera ein Biwak haben. Das dieses nur im Winter geöffnet ist, werde ich später erfahren.

Da mich der Weg der Passstrasse nicht sonderlich reizte, studierte ich an der Variante rum. Der Rother schreibt „Ist aber nur etwas für Experimentierfreudige“. Naja meine Experimentierfreudigkeit hat nach dem einen oder anderen Erlebnis mit der Wegführung hier etwas nachgelassen. Die Lust auf einen kleinen alpinen Abstecher überwiegt dann aber und der Weg ist für meinen Geschmack einfach und gut signalisiert. Die Beschreibung im Rother empfand ich als unverständlich. Die beschriebene Baita Parvo, 1958 müM. fand ich nirgends. Dafür etwas weiter oben ein Wegweiser bei der Località Langra, 1971 müM. Von da weg gewinne ich schnell an Höhe und blicke alsbald auf die Passstrasse.

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Ich geniesse den schönen Bergwanderweg in vollen Zügen. In meinem „Tagebuch“ habe ich mir für die Variante „steil aber geil“ vermerkt. Vorbei an einer kleinen Kuhherde erreiche ich bald den Pass. Das Biwak ist leider geschlossen und mein Inreach prognostiziert kühle Temperaturen für die Nacht. Vielleicht ists doch bald mal Zeit für einen wärmeren Quilt. Nun hatte ich doch schon einige Nächte in höheren und kühleren Lagen.  
Kurzerhand frage ich im nigelnagelneuen Bivacco Fauniera für einen Nachtplatz an. Die schöne Hütte ist praktisch leer und dementsprechend stehe ich bald unter der neuen Dusche. Zusammen mit einem grossartigen Abendessen geniesse ich den Sonnenuntergang. Morgen wird der letzte Tag/emoticons/default_icon_e_sad.gif

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38. Tag - 16.09.2020 oder der (vorerst) letzte Tag
Rifugio Fauniera - Sambuco
14.4 Kilometer,  + 298 hm,  - 1394 hm, 3 Stunden, 42 Minuten

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Was es wohl dachte? "Was bist denn du für einer?"

Der letzte Tag ist eigentlich schnell erzählt. Es war nicht mehr weit zu meinem diesjährigen Etappenziel. Einerseits freute ich mich sehr auf das Wiedersehen mit meiner Freundin und trotzdem war ich auch wehmütig. Dementsprechend hatte ich es alles andere als eilig. Ausser die Waschmaschine würde ich heute nichts mehr brauchen.
So lief ich auf Umwegen via der Cima Fauniera zum Colle dei Fauniera wo ein monumentales Denkmal von Marco Pantani thront. Heisst der Pass nun eigentlich Colle dei Morti, Colle dei Fauniera oder gar Col Cuneo? Ich weiss es nicht. Vor Ort ist alles mit Colle dei Fauniera beschriftet. Hier gibts eine kleine Erklärung zum Namensrätsel. Naja, gewisse Berge haben keine Namen, dieser Pass hat gleich deren drei./emoticons/default_laugh.png

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Umwege lohnen sich eben doch. Zumindest manchmal.

Jedenfalls erblickte ich auf dem Weg zum Pass mit den zahlreichen Namen nochmals einige Edelweiss. Was für eine Freude! Ich schlenderte auf der Passstrasse in Richtung Colle Valcavera und auf gemütlichen Alpstrassen in Richtung Rifugio don Franco. Zeit für eine kleine Pause an der Sonne will ich doch nicht zu früh in Sambuco sein.

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Alte Militärstrasse (nun Passstrasse) zwischen Colle dei Fauniera und Colle Valcavera

Weiter auf der gemütlichen, immer leicht abfallenden Alpstrasse zur Gias Mure, wo der Weg in einen steilen Pfad mit zahlreichen Kehren übergeht.
Am Ende dessen steht eine gemütliche Bank samt Tisch, wo ich mir nochmals eine lange Pause gönnte und in Erinnerungen schwelgte.
Bis zum Albergo della Pace wars nun nicht mehr weit und ich verbrachte den Nachmittag mit der Waschmaschine, Dusche und etwas herumlümeln.

In 38 Tagen habe ich nun 763 km, 48961 Höhenmeter +, 25698 Höhenmeter - zurückgelegt. Dabei bin ich total 1 Woche, 4 Tage und 4 Stunden gewandert.  
Ich freue mich auf die Fortsetzung im 2021, zusammen mit meiner Partnerin!

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Tag 0 - 19.08.2021  - Anreise

Die Anreise war zwar recht unsportlich, ich musste lediglich von zu Hause 15 Minuten an die Bushaltestelle laufen. Zürich - Mailand klappte leider nur über Umwege und in Mailand haben wir mal wieder vergebens nach einer Sitzgelegenheit gesucht. 
Mailand - Cuneo mit dem Frecchiarossa war auch in diesem Jahr wieder ein Highlight. Ich mag diesen Zug total. Die Busverbindung von Cuneo nach Sambuco war dann wiederum ein kleines Abenteuer, welches meine Partnerin bis zum Schluss verfolgte. Sie war nämlich überzeugt ihr Karma zerstört zu haben, da wir es nicht schafften einem Pfadfinder seinen Pulli zurückzugeben welchen er im Bus vergas.
In Sambuco ausgestiegen hatte ich sogleich wieder "heimatliche Gefühle". Ich war zurück auf der GTA und freute mich wahnisnnig diese mit meiner Partnerin abzuschliessen.
Zufälligerweise bekamen wir auch dasselbe Zimmer, welches ich im letzten Jahr hatte. Das Abendessen im Albergo della Pace war eines der Highlights. Die Lasagne mit Crepes war schlicht ein Gedicht, grossartig!

1. Tag - 20.08.2021  - Freude
Sambuco - unterhalb Passo di Bravaria
15 Kilometer,  + 1893 hm,  - 1075 hm, 7 Stunden

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Im ersten Aufstieg

Wir genossen das leckere Frühstück im Albero ausgiebig und in vollen Zügen. Da aber alles nichts hilft, zottelten wir dann langsam los. In guten und steigtem Tempo stiegen wir recht steil dem Passo di Caserma entgegen. Oben begrüsste uns eine liebliche Hochebene samt alter Kaserne. Der Platz kam wie gelegen für eine erste, ausgiebige Mittagspause.
Der Abstieg nach Strepsis war dann äusserst angenehm. Unten angekommen herrschte ziemlicher Trubel. Zahllose Camper (Parkplatz) und Tagesgäste. Das im Rother angegebene Alimentari konnten wir übrigens nirgends entdecken, haben aber auch nicht aktiv danach gesucht.

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Oben beim Passo di Caserm

Auf der Wiese gleich beim Fluss wollten wir auf Grund der Zivilisationsnähe nicht schlafen, sodass wir beschlossen etwas aufzusteigen. Aus dem "etwas" wurde leider nichts und so mussten wir noch recht lange laufen. Der Anstieg war sehr monoton, einfach nur steil entlang einer Schotterstrasse. Zwischendurch gabs auch noch etwas Niedelregen. Am Ende dieser Schotterstrasse gings dann nochmals ein gutes Stück hoch bis wir endlich einen ebenen Platz fanden.
Ich lief dann nochmals etwas runter um unsere Wasserbeutel zu füllen. Den Abend genossen wir dann sehr und abgesehen vom Älpler mit seinem Hund begegnete uns keine Menschenseele mehr.

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Unser Nachtlager und ...

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... ein Teil des Abendprogramms meiner Partnerin.

Adieu ...

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2. Tag - 21.08.2021
Passo di Bravaria - unter Colle della Lombarda
11 Kilometer,  + 670 hm,  - 530 hm, 5 Stunden 15 Minuten

Wir haben sehr lange geschlafen und uns auch am Morgen richtig viel Zeit genommen. Gegen 10 Uhr liefen wir dann mal los, dafür dann umso zügiger auf den Passo di Bravaria. Hier war dann auch bereits Zeit für die Frühstückspause. Quilt, Schlafsack und Tarp wurden ausgelüftet und ein paar Heidelbeeren fürs Müsli gesammelt.

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Frühstück mit frischen Beeren

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Der erste und einzige Pass heute - Passo di Bravaria

Weiter gehts dem Kloster Sant` Anna di Vinadio entgegen. Langsam begegnen uns die ersten Wanderer, welche in unsere Richtung unterwegs sind oder uns entgegenkommen. Scheint ein beliebtes Ausflugsziel zu sein und meine Partnerin spekuliert auf einen Restaurantbesuch. Aber zuerst gilts mal das Kloster zu erreichen. Das Kloster wirkt sehr nahe, der Weg zieht sich aber ziiieemlich in die Länge.

1367861936_2.GTA_-3.thumb.jpg.304ea1f14176fb59d6c3bcbd121c5b99.jpgAuf dem Weg zum Kloster Sant` Anna di Vinadio. Rückblick.

Dort angekommen werden wir (oder zumindest ich) von den Menschenmassen, den vielen Autos und dem Lärm erschlagen. Am liebsten wäre ich gleich weitergelaufen. Ich riss mich zusammen und so suchten wir ein Plätzchen für eine kurze Pause. Wir fanden dann auch tatsächlich einen nahezu leeren Saal in einem Hotel und ich fragte in meinem besten Italienisch nach etwas zu trinken. Ging nicht und wir wurden an das völlig überfüllte Restaurant verwiesen. Wie bitte? Platz en masse, aber es gibt nichts zu trinken. Auch ein Wasserhahn war eine Fehlanzeige. Mir reichte es endgültig und wir liefen weiter. Das PT schien von aussen übrigens auch nicht gerade einladend, wir waren jedoch nicht drinnen daher also höchst subjektiv der Eindruck. Da ich mich etwas mit dem Weg und den Wegweisern vertan hatte, stiegen wir die Passstrasse ab nach La Malgheria (Brunnen). Naja, es sollte nicht der letzte Verhauer gewesen sein, aber bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Der Weg schien anfänglich wenig reizvoll, der Aufstieg durch das liebliche Vallone d`Orgials entpuppte sich aber als wahrer Glücksgriff. Ok, leider ist die alte Militärstrasse (teils grober Schotter) einigermassen beliebt bei Motorrädern und „SUVs“ aber der Verkehr hielt sich sehr in Grenzen. Uns gefiels!

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Alte Militärstrasse durchs Vallone d`Orgials

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Verfallenes Gebäude entlang der Strasse durchs Vallone d`Orgials

Gegen 16 Uhr galts eine Entscheidung zu treffen. Weiter über den Colle della Lombarda oder hier einen geeigneten Platz suchen. Wir beschlossen es gut sein zu lassen und fanden ein geeignetes Plätzchen.
Wir genossen (ich etwas mehr als meine Partnerin) noch eine Katzenwäsche am Bach und liessen den Tag gemütlich ausklingen.

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Blick von unserem Lagerplatz nach Südwesten

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Adieu ...

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Hat jemand eine Idee warum die Bilder aus gewissen Beiträgen verschwunden sind? Gibt es eine Möglichkeit das zu beheben, sieht nicht schön aus:(


3. Tag - 22.08.2021
Colle della Lombarda - Terme di Valdieri (Albergo Turismo)
23.3 Kilometer,  + 726 hm,  - 1500 hm,  7 Stunden 25 Minuten

1707897292_GTA3.thumb.jpg.0004a551948994e0120660539ad93639.jpgMorgendlicher Aufstieg zum Colle della Lombarda

Nach einer sehr angenehmen Nacht stiegen wir gemütlich dem Colle della Lombarda entgegen. Die Gegend hier verfügt über ein weit verzweigtes Netz an alten Militärstrassen und Bunkeranlagen. Auf einer dieser alten Militärstrassen laufen nun auch wir.
Auf dem Pass, welcher auch die Landesgrenze zu Frankreich ist, angekommen wars mir wiederum zu viel. Ich bevorzuge in meiner Freizeit ohnehin die Ruhe und meide grossen Menschenansammlungen.
Nach einer gewissen Zeit der Ruhe in der Natur sind mir solch frequentierte Plätze gleich in mehrfacher Hinsicht ein Graus. Wegweiser waren auf dem Pass eine Ausnahme und wir folgten dem ersten Weg resp. Wegweiser weiter auf einem alten Pfad. Zur rechten Seite schweifte der Blick über die total verschandelte und hässliche Landschaft des Skigebiets Isola 2000. OT: Das mag mir einfach nicht in den Kopf gehen wieso man eine Landschaft für ein paar Monate Wintersport derart verschandelt. Wo ist da der Sinn, geschweige denn Verhältnismässigkeit. Und wenn die ganze Sche*** mal Konkurs geht, wer renaturiert dann die Landschaft? Für den Rückbau eines Kernkraftwerkes müssen (zumindest in der Schweiz) Rücklagen gebildet werden, aber diese verdammten Wintersportanlagen werden dann einfach stehen gelassen. So das musste jetzt mal raus! Die äsende Gämse auf der linken Seite war dann gleich doppelt Grund, das Skigebiet zu ignorieren. Leider erreichten wir aber irgendwann einen der Sessellifte und die Skipisten. Hmm da stimmt doch was nicht? Ein Blick auf die Karte und das GPS brachte die Gewissheit, wir sind falsch gelaufen.

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Wer stört beim Frühstück?

„Du bist schon ein verflixtes Genie“ waren meine ersten Gedanken. „Sich mit GPS verlaufen muss erst mal gelernt sein, du Pfeife“. Aber egal. Es führen viele Wege ans Ziel. Mit der „Karte“ im Rother und dem Mini-Display des GPS erkannten wir, dass die Wege später zusammenführen und so beschlossen wir aus der Not eine Tugend zu machen. Die ersten Meter leider auf der Skipiste, was alles andere als schön war. Wenig später, oberhalb eines Speicherbeckens, bog der Weg ab und wir gelangten mit unzähligen anderen Tageswanderern zu den Lacs de Terres Rouges welche echt schön waren.

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Lacs de Terres Rouges

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Sicht von der Bassa del Druos zum Laghi superiori di Valscura mit Kaserne

Wir befanden uns nun übrigens auf dem GTM (Grande Traversée du Mercantour). GTA oder GTM ist ja beinahe dasselbe ;) Wenig später erreichten wir die Bassa del Druos (2628 müM), welche wiederum die Landensgrenze Frankreich-Italien darstellt. Entsprechend waren um den Pass noch einige militärische Bauten resp. deren Ruinen aus vergangenen Zeiten zu finden. Der Blick auf beide Seiten des Passes war überwältigend. Wir zogen weiter in Richtung Laghi superiori di Valscura. Die alte Kaserne (Caserma Capitano Massimo Longa) war schon von Weitem zu erkennen. Da mich solche Lost Places sehr interessieren, freute ich mich auf eine kleine Besichtigung. Gemäss einiger Quellen aus dem Internet sei die Kaserne um den 1. Weltkrieg mit Zwangsarbeitern erreichtet und später umgebaut worden. Eine Besichtigung wäre möglich, angesichts der Bausubstanz aber nicht ratsam.

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Lost Place

Immerhin dürfen wir noch heute von den hervorragenden Mulattiera (Maultierpfade) profitieren, welche später zu einer schön angelegten Militärstrasse wird.
Ach ja. Wir sind zwar laut Rother falsch gelaufen, amüsanterweise fanden wir auf der Bassa del Druos wiederum auch GTA Markierungen. Deshalb einmal mehr. Die GTA ist nicht DER eine Weg, sondern ein Weg aus zahlreichen Varianten und Wegstücken. Daher sind Rother und Bätzing wirklich eher als Wegvorschlag zu verstehen. Wir folgten also dem wunderschön angelegten Militärweg ins Tal. Nachteil dieser alten Wege ist nunmal das, die selten die Direttissima darstellen, sondern ausladend mit vielen Kehren ihr Ziel erreichen.

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Entlang des Laghi inferiore di Valscura. Rückblick.

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Nochmals ein Rückblick vom Laghi inferiore di Valscura

Wir erreichten den Laghi inferiore di Valscura, welcher gemäss Rother zum Baden einlädt. Na ja bei den Temperaturen und dem Wind mochte ich das nicht ausprobieren. Wir überlegten, den Höhenweg via Lago di Claus zu nehmen, entschieden uns aber dagegen. So liefen wir auf der in die Jahre gekommenen Militärstrasse dem Rifugio Valasco entgegen. Hier gibt es ebenfalls mehrere Varianten. Der komplette Weg auf der Strasse durch einen Tunnel oder der etwas direktere Maultierpfad. Wir wählten den langen Weg entlang der Strasse, da uns (oder zumindest mich;)) der Tunnel interessierte. Leider ist die Strasse an einigen Orten abgerutscht, aber trotzdem noch ein Meisterwerk vergangener Baukunst.

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Interessante Farbgebung.

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Schön angelegte Militärstrasse ins Tal.

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Auch das ehemalige Jagdschloss war sicherlich mal ein Hingucker. Nach der Renovation erinnert es aber eher an einen Zirkus. Schade, aber das alte Gebäude wurde wirklich etwas geschmacklos renoviert. Jaja, ich weiss Geschmäcker sind verschieden. Wir nutzen das Plätzchen trotzdem für eine Kaffeepause und gönnten uns ein koffeinhaltiges Heissgetränk.
Das restliche Wegstück nach Terme di Valdieri zog sich, wie vom Kartenauschnitt vorhergesagt ziemlich in die Länge. Dafür war das Gefälle aber sehr angenehm und der einfache Weg lud dazu ein, die Blicke schweifen zu lassen. Das Gebiet scheint überdies sehr beliebt zu sein, waren doch die Parkplätze um den Ort gut besucht. Wir beschlossen uns heute etwas Komfort zu gönnen und fragten im Albergo di Turismo nach einem Zimmer. Vor dem Zimmerbezug gabs aber das verdient grosse Panache. Unser Zimmer nutzen wir um unsere Kleider zu waschen. Was für eine braune Brühe. Schade habe ich von unserer Installation zur Wäschetrocknung kein Foto gemacht.
Das anschliessende Abendessen war einfach, aber sehr fein und vorallem genug. Das ganze Gebäude ist recht alt, aber gut in Schuss. Wer etwas mehr Luxus wie etwa eine eigene Dusche sucht, ist weiter unten wohl besser bedient.
Uns gefiels auf jeden Fall und ich konnte mal wieder etwas Italienisch quatschen. Mein Italienisch ist jetzt sicher nicht sehr gut, aber ich mags, wenn nicht immer gleich alle sofort auf Englisch wechseln.

Bearbeitet von zweirad
Fehlende Bilder in alten Beiträgen

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  • 1 Monat später...
vor 2 Stunden schrieb RaulDuke:

moin!

was mich ja echt interessieren würde, wäre deine packliste!

magste die noch nachreichen?

Die habe ich im ersten Post verlinkt. Aber hier gerne nochmals. Entspricht nicht mehr ganz dem Stand von 2020, da ich die Liste für den zweiten Teil der GTA im 2021 nochmals etwas modifiziert habe.

Falls du Fragen zu einzelnen Teilen hast, immer her damit.

Bearbeitet von zweirad

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Nach längerer Pause leg ich auch mal wieder eine Etappe nach.

4. Tag - 23.08.2021
Terme di Valdieri - Region des Lago del Chiotas
16.8 Kilometer,  + 1320 hm,  - 655 hm,  6 Stunden 15 Minuten

Nach einer guten Nacht und dem Einsammeln sämtlicher Wäsche von der Wäscheleine stürzten wir uns aufs Frühstück. Unser Gastgeber war auch noch so nett und packte uns allerlei Käse, Fleisch, Früchte und Brot für die nächsten Tage ein. Das ausserdem zu einem, wie uns schien, fairen Preis. Wir zahlten für zwei Personen inkl. Halbpension und dem Essen 141 Euro.

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Im Aufstieg unterhalb des Riff. Buzzi

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Irgendwann zottelten wir dann auch los und kamen auf der sehr angenehmen Mulattiera zügig vorwärts. Solche Wege sind einfach toll und wir konnten uns ausgiebig umschauen und quatschen, ohne auf jeden Schritt zu achten. Meine Partnerin als Fachfrau erkannte auch, dass der Weg regelmässig von Eseln begangen werden muss. Als Laie hätte ich gesagt irgendein Pferd, Maultier, Esel oder sonst was, was wiehert:wink:

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Keine Fragen, oder?:wink:

GTA-5.thumb.jpg.7a185551cce77959551df2f9177f7035.jpgFinde das Rifugio Buzzi

Kurz oberhalb des Rifugio Morelli-Buzzi lud die Sonne und unser leckeres Picknick dann zur Pause. Der weitere Weg war nun etwas steiler und technisch "anspruchsvoller", aber immer noch völlig im grünen Bereich. Auf dem Colle del Chiapous angekommen waren dann wiederum ein paar Menschen und Steinwild und genoss die schöne Aussicht. Insbesondere eine Steingeiss schien alles andere als Menschenscheu und hielt sich unmittelbar am Weg auf. Der Weg zum Stausee Lago del Chiotas zog sich dann enorm in die Länge. Von oben könnte der Eindruck entstehen, man sei dort in einer knappen Stunde unten. Dem sollte nicht so sein, aber wir hatten ja Zeit.

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Steingeissen beim Colle del Chiapous

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Ein letzter Rückblick

GTA-9.thumb.jpg.033cae7133d92f99580ebfd86fd4f01a.jpgZum Stausee ists ja nicht mehr weit (doch ist es:lol:)

Der Himmel zog während des Abstieges dann auch langsam wieder zu, was wohl ein Vorbote für die Nacht sein sollte. Unten angekommen überlegten wir, was nun das beste Vorgehen ist. Unsere Tarps am Stausee aufschlagen ging nicht und nochmals einen Pass anhängen mochte meine Partnerin nicht.
Wir taten uns dann etwas schwer mit der Stellplatzsuche. Naja der Donner und der sich ankündigende Regen halfen uns dann etwas und standen die Tarps dann plötzlich in Windeseile:lol:
Unseren Fertig-Milchreis liessen wir uns aber nicht nehmen und den konnten wir dann gar wieder im trockenen Essen. Für die abendliche Mundhygiene musste aber der Regenschirm hinhalten. Der nun definitiv einsetzende Regen veranlasste uns zu einem zeitigen zu Bett gehen und in der Nacht mussten auch unsere MYOG Tarps mal wieder ganze Arbeit leisten. Es schüttete nämlich wie aus Eimern.

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(Mund)hygiene muss auch unterwegs sein

GTA-11.thumb.jpg.b16f85db89b5bce213269e809b5e9668.jpgHundehütte
 

Adieu ...

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  • 1 Jahr später...

Vielen Dank für deinen tollen Wanderbericht. Ich konnte hier sehr viel für meine Tourenvorbereitung auf der GTA diesen Sommer lernen. Kommende Woche geht es los.


Ich hänge mich hier einfach mal mit einer Frage bzgl. Schneemengen/Schneefelder im nördlichen Teil (Passo di Nefelgiu, Scatta d'Orogna...) dran: Kennt hier jemand eine Community oder Seite, um die dortigen Schneemengen ungefähr einschätzen zu können? War vielleicht schon jemand dort in diesem Jahr? Überlege noch, ob ich Mikrospikes/leichte Alusteigeisen mitnehme. Extrem steil und absturzgefährdet scheinen beide Pässe nicht zu sein und bei weichem Schnee bringen die Spikes eh nichts mehr - hier könnte man Gewicht sparen...
Auf der anderen Seite steht der Sicherheitsaspekt, falls die Schneemengen doch noch erheblich und morgens ggf. angefroren/hart sein sollten.
Falls jemand etwas weiß oder einen Tipp hat, bin ich sehr dankbar ;-) 

Bearbeitet von Yassoumuelli
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@yannikkessler Du könntest mal im Wanderweb-GTA-Forum fragen, wie so die Erfahrungen sind, wobei hier ja auch schon einige die GTA gegangen sind (nur falls du nicht weiter kommst). https://forum.wanderweb.ch/c/gta-grande-traversata-delle-alpi/5
 

Viel Spass auf jeden Fall, ganz tolle Tour und Gegend!

Bearbeitet von sja
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