NötenKlick Geschrieben 13. September 2020 Geschrieben 13. September 2020 (bearbeitet) Liebes Forum, ich möchte hier mal eine grob geplante Tour vorstellen, in der Hoffnung, dass jemand Teile bereits gelaufen ist und uns über seine/ihre Erfahrungen unterrichten kann. Anreise: Zug nach Rom, Bus nach Tivoli Grobe Route: Parco monti lucrtili Lago del Turano Lago del Salto L'Aquila Parco gran sasso (campo imperatore) Paro Della Majella Pescara (ca 300 km, ca. 16000 hm hoch und ca. 16000 hm runter) Reisezeit: April (eingeplante wanderzeit – 3 Wochen) Ausrüstung: Mittlere bis leichte Ausrüstung für leichten Winter: Basisgewicht 10 – 15 kg. Je nach Person. Schlafen: Wenn möglich immer auf Campingplätzen im Zelt. Fragen: Kennt sich jemand in dieser Region, vielleicht auch in dieser Region im April aus und kann uns ein paar Tipps geben? Wildzelten in Italien, scheint ja schwierig zu sein. In manchen Park sei dies wohl erlaub. Gibt es eine offizielle italienische Seite wo man sich Information kann über a) Wildcampen im Parks, und b) Legale camping spots? Man Könnte die Tour auch Südlich der Autobahn laufen lassen und dann die Beiden Nationalpars im Süden mitnehmen anstelle der im Norden. Hat jemand Erfahrungen was sich hier mehr lohnt? Im Internet liest mal das es in dieser Region Wölfe und Bären gibt. Trotz dessen ich nicht glaube, dass diese Tiere und gefährlich werden solange wir uns an die grundlegenden Regeln halten wollte ich wissen ob es vielleicht besondere Vorkehrungen gibt die man Treffen sollte. Evtl. Pfefferspray oder so mitnehmen? Ist diese Tour schöner von Ost nach West oder von West nach Ost? Würdest ihr vorschlagen (Mikrospikies, Steigeisen bzw. Schneeschuhe mitzunehmen)? Wie einfach würdest Ihr sagen könnte man Schnee auf dieser Route umgehen? Vielen Dank, ich freue mich sehr auf eine heitere Diskussion Liebe Grüße Nöten Bearbeitet 14. September 2020 von SouthWest sja und SouthWest reagierten darauf 2
zopiclon Geschrieben 14. September 2020 Geschrieben 14. September 2020 vor 20 Stunden schrieb NötenKlick: Im Internet liest mal das es in dieser Region Wölfe und Bären gibt. Trotz dessen ich nicht glaube, dass diese Tiere und gefährlich werden solange wir uns an die grundlegenden Regeln halten wollte ich wissen ob es vielleicht besondere Vorkehrungen gibt die man Treffen sollte. Evtl. Pfefferspray oder so mitnehmen? Tragt ein Glöckchen bei euch, so steht man nicht plötzlich vor Tieren, denn diese meiden uns gerne Gruß NötenKlick reagierte darauf 1 https://lighterpack.com/r/uldntl Wandern ist eine Form des weiten Gehens, die Fortbewegung zu Fuß, über mindestens mehrere Stunden. Klettern ist die natürliche Fortbewegung, mit vertikaler Komponente, mit Händen und Füßen. Oder man fährt einfach Rad.
Lugovoi Geschrieben 14. September 2020 Geschrieben 14. September 2020 Hi NötenKlick, ich bin vor ein paar Jahren ungefähr die Route aus dem Buch "Wilde Wege, stille Dörfer" gelaufen. Gestartet bin ich im kurz zuvor vom Erdbeben verwüsteten Dörfchen Amatrice. Beeindruckend traurig damals. Geendet hatte die Tour irgendwo hinter dem Gran Sasso Massiv, bis Pescara bin ich nicht gekommen. Also schnell hier meine paar Infos: Tolle Gegend, ich war im Mai unterwegs und es war wohl mit die wandertechnisch einsamste Tour die ich gemacht habe. Wenig Tourismus, kaum wanderndes Volk, trotzdem natürlich gut erschlossen durch die ansässige Bevölkerung. Der Mai war Jahreszeit-technisch für mich optimal, gegen April spricht natürlich auch nichts, es dürfte halt in den höheren lagen nur etwas kälter und vielleicht unbeständiger sein. Größte Herausforderung damals war der Übergang über den Gran Sasso, hin zum Campo Imperatore (wunderbarer Landstrich). Ich hatte den Schnee etwas unterschätzt, das Weiterkommen hing aber elementar von dieser Passage ab, da sonst ein großer Umweg nötig gewesen wäre, der nicht in meinen Zeitplan gepasst hätte. Kurzum: es war mein erster ungeplanter Gang über Schnee, keine Sonnenbrille, Schner essen aufgrund von Wassermangel, keine sichtbaren Markierungen. Oben auf dem Grat gab es zwei Optionen wieder abzusteigen. Die erste probierte ich aus, es war aber eigentlich ein schlecht kalkulierbares Risiko. Nach wenigen Metern an einem steilen Abhang über Schnee drehte ich um. Dort oben die Italiener waren alle mit Steigeisen oder Spikes unterwegs an heiklen Passagen. Ich fragte jemanden ob ich es riskieren solle: er sagte es wäre möglich aber nicht zu empfehlen, wies mir aber eine nur etwas anders gelegene Route zum Campo Imperatore, die war dann auch möglich. Also: je nach Lage dürfte es im April ähnlich oder schlechter sein mit dem Schnee. Daher würde ich dir Microspikes empfehlen, Eisaxt wäre eher übertrieben, tatsächlich aber wohl nur wegen dem Gran Sasso, der Rest sollte keine Probleme machen. Im Bereich Campo Imperatore halten sich die Wölfe gerne auf. Ich habe sie abends Sirenenartig heulen gehört, und bin davon überzeugt dass ein Rudel direkt an meinem Zelt vorbei gestreunt ist. Alles kein Problem denke ich, es ist natürlich eher Zufall wenn das passiert. Mein Opinel hatte ich aber herzklopfend in der Hand Was mir Ärger bereitet hat war in der ersten Nacht der Angriff eines überaus aggressiven Fuchses. Ich dachte zuerst Worst Case: Bärenangriff! als er sich gegen mein Zelt warf und daran riss. Am nächsten Tag musste ich eine Zeltseite flicken. Vertreiben konnte ich ihn erst aus dem Zelt heraus mit einem Schlag eines Trekkingstocks, den anderen Stock fand ich am nächsten Morgen im Gebüsch... Ich habe immer, bis auf eine Nacht in einem Landgastzimmer (Fachbegriff vergessen), frei gezeltet. Die Landgastgeschichte kann ich empfehlen. Die Abruzzische Küche ist super. Wildzelten halte ich aufgrund der Einsamkeit für kein Problem. Grüße Lugovoi NötenKlick, Roiber, hansichen und 1 Weiterer reagierten darauf 3 1
SouthWest Geschrieben 14. September 2020 Geschrieben 14. September 2020 (bearbeitet) Tolle Tour! Volle Zustimmung zu dem was @Lugovoi schreibt bezgl der Strecke aus dem Buch "Wilde Wege, stille Dörfer", die ich auch teilweise gegangen bin. Unbedingt Microspikes mitnehmen für Campo Imperatore. Man sollte sich vielleicht in schneereichen Jahren sogar geistig darauf vorbereiten nicht da durch zu kommen. Wild campen ist relativ problemlos wenn man sich von Orten fern hält, was vielleicht hier und da etwas Planung erfordert. Vorher vielleicht anhand Satellitenbilder eventuelle Zeltplätze heraussuchen. Bearbeitet 15. September 2020 von SouthWest NötenKlick reagierte darauf 1
grmbl Geschrieben 14. September 2020 Geschrieben 14. September 2020 Am 13.9.2020 um 10:54 schrieb NötenKlick: vtl. Pfefferspray oder so mitnehmen? Auf keinen Fall Pfefferspray mitnehmen, fällt in Italien unters Waffengesetz... man braucht eine Lizenz wenn man das tragen will. Ist übrigens in mehreren europäischen Ländern verboten. vor 5 Stunden schrieb Lugovoi: Was mir Ärger bereitet hat war in der ersten Nacht der Angriff eines überaus aggressiven Fuchses. Ich dachte zuerst Worst Case: Bärenangriff! als er sich gegen mein Zelt warf und daran riss. Ist ja krass das hätte ich nie gedacht, hätte immer erwartet, dass Füchse entweder frech was klauen oder einen Bogen um einen machen. Bist du dann raus und hast ihn gesehen oder woher weißt du dass es ein Fuchs war? Hätte ich jetzt eher einem Marder oder Dachs zugetraut. Aber dann wärs vielleicht noch unlustiger geworden.
Lugovoi Geschrieben 14. September 2020 Geschrieben 14. September 2020 @grmbl Der Fuchs riss mich aus dem Schlaf als er kräftig gegen eine Seite des Zeltes sprang. Ich war natürlich direkt hellwach und machte mich akustisch aggressiv bemerkbar (Fluchen/Schreien). Aber der Fuchs wiederholte seine Attacken, sprang gegen das Zelt, riss daran mit den Zähnen. Das alles wirkte sehr robust und kraftvoll, deswegen ging ich von etwas größerem aus. Die Möglichkeit eines Bären jagte mir schon gut Angst ein, wahrscheinlicher wäre wohl ein streunender Hund gewesen. Ich versuchte dann von innen gegen das Tier zu schlagen, was nichts brachte außer dass der Fuchs eher noch tollkühner wurde. Dann sah ich wie am Eingang des Zeltes der erste Trekkingstock nach draußen gezogen wurde. Schnell packte ich meinen anderen Stock und versuchte unbeholfen unter der Apsis hindurch dem unbekannten Tier eine zu verpassen (bin extremer Tierfreund, aber hier war es eine Kampfsituation ). Das machte den das Tier eher noch ungehaltener und ich merkte wie es auch in den Stock biss. Dann steckte das Tier kurz seine Schnautze unter der Apsis durch und da fiel der erleichternde Groschen dass es nur ein Fuchs war. Ich habe ihm dann wenige Sekunden später einen Stockhieb verpassen können, verletzt habe ich ihn bestimmt nicht, aber dass hat ihm gereicht und er zog direkt ab. Für die erste Nacht war das mal ein spannender Einstand! Seitdem, und nachdem einmal bei einer Übernachtung mit meinem Vater in der Wüste Negev ein Wüstenfuchs seinen Kulturbeutel dreist klaute, nehme ich immer meine Schuhe mit ins Zelt oder binde sie an den Zelt/Tarp-Trekkingstock. Ich möchte niemals on Tour ohne Schuhe aufwachen Auffällig waren bei meiner Tour noch die vielen Wildschweine (die warscheinlich die größte Wildtiergefahr darstellen), einmal zog eine ganze Rotte von 25 Tieren an mir vorbei. Die ließen sich von mir nicht stören und wühlten munter im Waldboden. Ein schönes Erlebnis. hansichen, grmbl, einar46 und 1 Weiterer reagierten darauf 4
Roiber Geschrieben 15. September 2020 Geschrieben 15. September 2020 OT: Dass Füchse sich Menschen gegenüber aggressiv verhalten, kommt extrem selten vor. Wenn es dann auch noch so passiert, wie bei Dir, also des nächtens im Zelt und dann auch noch in einem Bärengebiet - also da kann einem das Herz schonmal in die Hose rutschen. Krasse Geschichte! Dass Füchse Schuhe klauen gibt es immer wieder: klick, klack. Auch bei mir hat sich ein Fuchs mal nachts einen meiner Crocs geholt, obwohl die Latschen in der Apsis standen. Ich hab einen guten Schlaf und nichts davon mitbekommen. Zum Glück stand das Zelt aber im Garten in Berlin Mitte und der Dieb hat sich damit zufrieden gegeben, ein bisschen auf dem Schuh rumzukauen und ihn im Nachbargarten zurück zu lassen.
hansichen Geschrieben 15. September 2020 Geschrieben 15. September 2020 OT: bei Füchsen und anderen Tieren dieser Größenordnung passiert sowas wirklich gerne. Auf einem Campingplatz wurde ich auch einmal vorgewarnt und ein Kinderschuh von anderen Campern wurde am Morgen durchgekaut und einige Meter entfernt gefunden. Von anderen Wanderern, die mit einer offenen Apsis oder einem Tarp unterwegs sind, habe ich auch schon gehört, dass sie jeden Abend alles anbinden, damit nichts verloren gehen kann. Eine richtig angenehme Lösung ist das aber vor allem auf Campingplätzen nicht, da dann der nächtliche Trip zur nächsten Toilette noch nerviger wird
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