ibex Geschrieben 16. Mai 2013 Geschrieben 16. Mai 2013 HalloHat jemand Erfahrung zu Schnee/Sand Heringe aus Carbon?Ich stelle mir ein einfaches Carbonrohr (gewickelt oder pullwinding wäre wohl am besten für Quer- und Torsionsbelastungen?) vor, 10-20 mm im Durchmesser, 150-200 mm Länge (Sand) und 250 mm (Schnee), eine Einkerbung an einem Ende und eine in der Mitte (T-Anker) für die Abspannleine - that's it.Das Rohr wäre offen am unteren Ende. Da der Boden weich ist sehe ich auch keine Probleme, wenn unten keine Metallspitze eingebracht wirdTipps für den Bezug? Ich kenne einige Modellflug-Bastellshops in der Umgebung und würde dort schauen gehen.
Nature-Base Geschrieben 16. Mai 2013 Geschrieben 16. Mai 2013 Wo siehst du den Sinn für Schnee & Sand eine Hering aus Carbon zu benutzen?Bei solchen Böden brauchst du Heringe mit großer Oberfläche- es reicht nicht einen "normalen" Hering einfach quer zu nehmen.Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Schneesäcken (Sil-Nylon Stücke mit einer Schnur durch die 4 Ecken) gemacht. Wiegt je nach Größe sogar weniger als Sommer-Carbon Heringe und hält deutlich besser als viele spezielle Schneeheringe.Ich kaufe mein Carbon entweder vor Ort beim Drauchenbauer oder online, u.a. bei Carbon-Scout...
mathiasc Geschrieben 16. Mai 2013 Geschrieben 16. Mai 2013 Hallo,ich selbst beschäftige mich im Studium mit den unterschiedlichsten Werkstoffen und kann dir nur den Tipp geben, dass du mit dieser Lösung nicht zu frieden sein wirst.Wenn du wie Jonas die Heringe einbuddeln möchtest, kann ich dir nur raten das mal auf Tour mit Holzstöckchen oder normalen Heringen zu versuchen und Erfahrung zu sammeln, ich sehe das ganze dennoch kritisch, weil es leichtere Lösungen gibt. zb die von Jonas genannte. Wenn du anders als Jonas angenommen, die Heringe ganz normal verwenden willst, also längs nach in den Untergrund drücken wirst du je nach Untergrund verschiedene Probleme bekommen:Schnee, hart, evtl vereist: Das Kohlefaserrohr wird unten aufsplittern und evlt komplett aufbrechen. Kohlefaserrohre ohne unterer Führung bzw mit direkt Druck auf Faserrichtung sind extrem schlecht. Strenggenommen sind Kohlefaserrohre nur auf Zug bis zum Maximum beanspruchbar, auf Druck wird viel Kraft über die Matrix abgeleitet, evtl könnte das mit Gewickelten geraden noch so klappen, mit pulltrodierten oder pullwinded sehe ich eher schwarz.Schnee, weicher bzw auch Pulverschnee: Du wirst die Rohre problemlos in den Schnee treiben können, auch werden die Rohre eher nicht kaputt gehen, da der Druckwiderstand zu gering ist, problematisch wird das aber, wenn es halten soll, den bei Pulverschnee wirst du eine große Seitenfläche benötigen um möglichst viel Widerstand erzeugen zu können.Bei Sand: Sand an sich kann ziemlich tückisch sein, es kann dir hier ähnliches wie bei harten Schnee passieren, dass die Rohrenden ziemlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Dazu kommt, dass bei mehrmaliger Verwendung langsam unten die Harzmatrix abgetragen wird, und die Fasern so freiliegen können und ebenfalls auf kurzer oder langer Zeit brechen werden.Ich hätte soweit aber noch ne andere Idee für dich, evlt kannst du damit mehr erreichen, nimm einen normalen Y-Hering und versuche ein Metallsegel daran zu kleben, evlt ca 6x4cm groß, oben direkt unterhalb der Öffnung für die Abspannleine, so kann du den Hering normal in den Boden treiben und hast auf dem letzen Stück auf dem normalerweise die Maximale Widerstandskraft liegen müsste einen großen Widerstand.Ich hab bis jetzt immer nur gesehen, dass die Heringe sich direkt oben an der Oberfläche locker genaffelt haben, dementsprechend müsste dort auch die maximale Widerstandskraft liegen.Ich habs leider noch nicht selbst ausprobiert, da ich immer auf normalen Böden mein Zelt aufbaue, würde dies aber als gute und vor allem leichte Möglichkeit sehen.Evlt kann ich heute oder morgen eine Skizze erstellen.viele Grüße
Basti Geschrieben 16. Mai 2013 Geschrieben 16. Mai 2013 Von Carbon würde ich in dem Bereich auch eher absehen. Bessere Materialeigenschaften für den Anwendungsbereich erhälst Du vermutlich bei Verwendung normaler Abflussrohre als Basis. Der Länge nach spalten und wie von Dir beschrieben mit Löchern und entsprechender Schnur versehen. "Man überhäufe mich mit Luxus! Auf alles Notwendige kann ich verzichten." Oscar Wilde
mathiasc Geschrieben 16. Mai 2013 Geschrieben 16. Mai 2013 Bastis Idee ist natürlich auch gut und ist wohl ähnlich der der normalen Sandheringen.Was evtl noch hilfreich sein könnte es gibt verschiedene Arten von Rohre, ich meine die Grauen sind UV beständig während die braunen KG eben nicht. Preislich macht das glaube ich kaum nen Unterschied bei ner kleinen Menge, du hast aber ne längere Lebensdauer.
Barbarix Geschrieben 16. Mai 2013 Geschrieben 16. Mai 2013 Hallo Leute,warum herumtheoretisieren? Ich habe schon ein einige Dinge gebaut, die in der Praxis super funktionieren. Leider funktionieren sie nicht in der Theorie, aber das macht nichts, ich bin immer praktisch unterwegs Meine Carbon-Sommerheringe haben z.B. keine Metallspitzen und funktionieren trotzdem ohne aufsplittern...@Ibex: Wenn es dir auf ein paar Euro nicht ankommt: Geh ins nächste Modellbaugeschäft oder bestell einfach ein paar Rohre bei Carbon Scout und probier es einfach aus. Poste das Ergebnis, nur so können wir wirklich lernen!GrüßeErik Nie ist zu wenig, was genügt.
mathiasc Geschrieben 16. Mai 2013 Geschrieben 16. Mai 2013 warum herumtheoretisieren? Ich habe schon ein einige Dinge gebaut, die in der Praxis super funktionieren. Leider funktionieren sie nicht in der Theorie, aber das macht nichts, ich bin immer praktisch unterwegs Hallo,ich bin da anderer Ansicht, bei unsen einfachen Problemen gibt es nichts was im Praktischen klappt aber in der Theorie nicht, entweder ist deine Theorie nicht genau genug oder einfach falsch.Ich persönlich versuche immer einen Ingeneurstechnischen-Wissenschafftlichen Weg zu nehmen, also erst eine Theorie entwickeln, dann einen Versuch starten und dann überprüfen ob beides im Einklang steht.Das hört sich nun etwas hochgestochen und wichtigtuerisch an, ist aber das einfache Konzept was dir an der Uni beigebracht wird, immerhin werden so die meisten Probleme gelöst, daher möchte ich auch nicht von diesem Weg abgehen. Ich finde dennoch gut, dass du das anders rum aufziehst und würde mich sehr für deine Heringe interessieren, effektiv wollen wir wohl beide das gleiche, leichte Ausrüstung die auch etwas aushällt.Darum stell doch mal Bilder rein.Viele GrüßeMathiasP.S. was ich abschließend einwerfen möchte, allgemein um ein für ein solches Problem eine Lösung zu finden bräuchte man doch noch mal mehr Info, bzw ne genauere Beschreibung
ibex Geschrieben 16. Mai 2013 Autor Geschrieben 16. Mai 2013 Wo siehst du den Sinn für Schnee & Sand eine Hering aus Carbon zu benutzen?Bei solchen Böden brauchst du Heringe mit großer Oberfläche- es reicht nicht einen "normalen" Hering einfach quer zu nehmen.Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Schneesäcken (Sil-Nylon Stücke mit einer Schnur durch die 4 Ecken) gemacht. Wiegt je nach Größe sogar weniger als Sommer-Carbon Heringe und hält deutlich besser als viele spezielle Schneeheringe.Weil klassische Schneeheringe schwer sind.Ich finde nicht, dass ein 10-20 mm Durchmesser und 250 mm Langer Hering als normaler Hering durchgeht, auch nicht, wenn normal in Anführungszeichen steht und hypothetisiere, dass es ausreicht. Etwas Abflussrohr-mässiges hatte ich bereits in Verwendung, aber wohl leider PP erwischt – Es zerbrachen alle.Müsste wohl mal PE ausprobieren – danke für die Erinnerung Basti – es muss nicht immer gleich Carbon sein, stand aber gerade so in der Diskussion.Schneesäcke sind bei den Schneebedingungen die ich oft antreffe (Windgepresst) nur mit massiv grösserem Aufwand im Vergleich zu Schneeheringen anzuwenden. Im Styropor-ähnlichen, tragenden Schnee kann man dann einen Schneehering nur so reinstecken. Ein Rohr, wegen der strukturellen Integrität; ein Carbonrohr zu halbieren schwächt die Struktur massiv.Im hochalpinen Bereich ist im Winter der Schnee oft verblasen, Schneesäcke sind dort meiner Erfahrung nach die schlechtere Lösung.Andernorts finde ich die Säcke eigetlich auch bei den Abspannleinen eher als Vorteile.Carbon statt Kondition - mal schauen was es wird...(Zuerst verreise ich jedoch wieder)Danke für die Inputs
ibex Geschrieben 16. Mai 2013 Autor Geschrieben 16. Mai 2013 Oh, das stimmt was nicht. Könnte jemand befähigtes diesen Fred in's MYOG versetzen?Danke
mathiasc Geschrieben 16. Mai 2013 Geschrieben 16. Mai 2013 Kleiner Enwurf, ich weiß leider nicht genau, welche Mischungen in den Rohren ist, aber mir ist gerade beim durchlesen deines Berichtes eingefallen, das PP nur bis knapp um 0°C einsetz bar ist, PE hat bis -50°C den Einsatzbereich, zumindest habe ich das so mal gelernt ...P.S. was spricht gegen Edelstahlblech? 0,1mm Dicke müsste ein paar Gramm wiegen, aus V2A müsste auch für die Kälte ausreichend sein und nicht spröde brechen. Ich weiß leider nicht wie sich Kohlefaserrohre in der Kälteverhalten, evlt brechen die auch spröde jenachdem welches Harzt als Matrix verwendet wird, wenn du aber Rohre mit Thermoplast findest, wird es nur als pullwindet oder pulltrodiert geben, dann könntest du auch für die Kälte etwas brauchbares haben. Da hier oft PE verwendet wird, ich kann dir hierfür leider gerade keine quelle nennen, ich meine das das ganze so in der Vorlesung dran kam.Bei normalen Harzen kann ich mir gut vorstellen das die ähnlich dem PP brechen werden.
Nature-Base Geschrieben 16. Mai 2013 Geschrieben 16. Mai 2013 Ok, bei alpinem Schnee machen Schneesäcke keinen Sinn. Ich bin nur in Skandinavien unterwegs, da ist der Schnee eher wie Treibsand und bei Sturm bereits beim Zeltaufbau sind die Schneesäcke auch nicht optimal da der Schnee darin /drauf ja erst gefrieren muss.Ich habe die Schneeheringe von Globi- ab -20°C verbiegen sie sehr schnell, aber für meinen Einsatz finde ich sie nicht zu schwer.Carbon könnte eine Alternative sein, nur sehe ich auch das Problem das es bei Kälte splittert und ein rundes Rohr (mit 10-20mm Durchmesser) hat eben auch nicht eine all zu große Oberfläche. Bei verharschtem Schnee mag es ausreichen, trotzdem bleibt das Problem des Splitterns und der Messerscharfen Splitter.Ich würde mir unter den Gesichtspunkten alte Trekkingstöcke aus Alu besorgen und mir daraus Abschnitte zurechtschneiden
ibex Geschrieben 17. Mai 2013 Autor Geschrieben 17. Mai 2013 @matthiascJupp, Es gibt Carbon im HDPE resin, auch UHMWPE - Carbon Verbunde.@Nature-Base:Naja, die erhöhte Vorkommnisse windgepressten Schnees ist eher auf‘s hochalpine Gelände zu beziehen, wo denn auch die Triebschneeansammlungen häufiger sind, und man (ich) deshalb eher an windexponierten Stellen aufsteige.Carbon (richtigen Harz eingebettet) ist sehr Kälte unempfindlich.UHMWPE begleitet und im Belag von Ski, rotogeformten Kajaks und weitere kältetaugliche Dinge. Die Materialeigenschaften betreffend Kälte sind also in erster Linie abhängig vom Harz.Ich habe einige Carbonteile, die extremen dynamischen Belastungen ausgesetzt sind auch bei tiefen Temps benutzt und hatte noch nie ein Problem. Moderne Flugzeuge haben ja auch einige Carbonteile…Ja, das Rohr schiebt sich natürlich schneller durch den Schnee als das halbierte Rohr. Ich müsste einfach auf eine höhere Wandstärke zurück greifen um beim halben Rohr genügend Festigkeit zu erhalten.Ja, mein erster defekter Satz Trekkingstöcke hatte ich genau für das benutzt, war aber mit dem Ergebnis nicht so zufrieden.Dann wechselte ich (und bin z.T. immer noch mit diesen unterwegs) zu Alu V-Profilen (90°).Stahlblech kann ich gar nicht empfehlen. In den Anfängen benutzte ich dies und verbog so manchen Hering. Das Material ist einfach zu weich (tiefer Youngs modulus für matthiasc)hmmm... V-Profil aus Carbon... das könnte ich auch noch selber herstellten... hhmm...
Nature-Base Geschrieben 18. Mai 2013 Geschrieben 18. Mai 2013 hmmm... V-Profil aus Carbon... das könnte ich auch noch selber herstellten... hhmm...
hofnarr Geschrieben 18. Mai 2013 Geschrieben 18. Mai 2013 hmmm... V-Profil aus Carbon... das könnte ich auch noch selber herstellten... hhmm...
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