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Ich poste hier mal meine Eindrücke vom Rucksack Berghaus Fast Hike 45 (529-922 g) OT: Disclaimer: Ich habe den Rucksack aus reiner Neugier/zum Testen selbst gekauft und von eigenem Geld bezahlt, stehe in keinerlei Verbindung zu dem Hersteller und habe über den Kauf des Rucksacks hinaus auch keinerlei Beziehung zu dem Outdoorladen, der den Rucksack geliefert hat. Ich werde den Rucksack nach dem Test wieder verkaufen (um Geld für den nächsten Rucksack zu haben) und hätte den Bericht auch in die Anzeige schreiben können. Aber ich fand die Infos unter Ausrüstung besser aufgehoben. Und in mein Blog passt er thematisch (mangels Modifikation) nicht. Die englische Firma Berghaus ist hier im Forum eher für Bekleidung bekannt. Berghaus entwickelt jedoch auch Rucksäcke und hat seit jeher eine hohe Affinität zum UL-Bereich (Stichwort Berghaus Hyper). Im letzten Jahr hat Berghaus die Rucksäcke Fast Hike 32 und Fast Hike 45 angekündigt, die inzwischen erhältlich sind. Bislang scheint es im Internet dazu kaum Informationen zu geben: Website von Berghaus Review auf TGO Da ich für die nächste Lappland-Tour schaue, wie ich 15 bis 16 kg Startgewicht für 3 Wochen autarkes Wandern anders oder besser transportiere, habe ich mir den 45er gekauft, genau angesehen und mit 14 kg beladen auf meiner 10 km Geländerunde getestet. (Mir ging es nicht primär um diesen Rucksack, sondern um das Tragesystem als solches. Dieser Testbericht ist also ein Abfallprodukt meines „Forschungsdrangs“ .) Zunächst: Passt der Rucksack in dieses Forum? Mit Blick auf Touren mit langer Resupply-Zeit finde ich eindeutig: Ja. Nicht, dass es nicht leichtere Auswahl mit Tragegestell gäbe. Aber nicht jeder kann oder will sich einen Zpacks ArcBlast für 480 Euro leisten. Das der Fast Hike 45 durchaus seine Berechtigung im UL-Bereich haben kann, ist gut im Vergleich mit dem Gossamer Gear Gorilla 40 zu sehen, einem hier im Forum häufiger genannten, ähnlich flexiblen Pack. (Ich vergleiche die am ehesten entsprechende Rückenlänge L des Gorilla, der in S, M, L und XL erhältlich ist.): Rucksack Berghaus Fast Hike 45 (2018, eigene Messung) Gossamer Gear Gorilla 40 (2017, Größe L, Quelle: TLS) Volumen 45 l 40 l + ca. 7 l ext. Rückenlänge Ca. 46-56 cm (eigene Messung und Versuchspers., Min.-Wert ab Mitte Hüftgurt) 48-56 cm Gewichte Packsack 529 g (bereits mit Mesh-Rücken) 568 g Dokumententasche 30 g (entnehmbar) (Fest verbaut) Kompressionsriemen 12 g (4 x 3 g, abnehmbar) (Fest verbaut) Brustgurt 12 g (abnehmbar) (Fest verbaut) Trekkingstockhalterungen 10 g (2 x 5 g, abnehmbar) (Fest verbaut) Tragegestell (U-Bügel) 134 g (entnehmbar) 94 g (entnehmbar) Sitpad/Rückenpolster 63 g (entnehmbar) 70 g (entnehmbar) Hüftgurt 130 g (abnehmbar) 266 g (abnehmbar) Gesamtgewicht ab Werk 910 g (Gesamtgewicht auf meiner Waage, Summe obiger Einzelgewichte ist 922 g) 976 g (L, als M 922 g, die Angabe lt. TLS, Summe obiger Einzelgewichte ist 998 g) Konfigurierbarkeit Man bekommt mit dem Fast Hike 45 also einen ähnlich großen Rucksack wie den Gorilla, ebenso mit entnehmbaren Innengestell, mit ähnlichem Gewicht und Traglast, aber noch flexiblerem Aufbau. Praktisch alles am Fast Hike kann völlig schadlos entfernt oder durch etwas anderes ersetzt werden: Die Dokumententasche ist mit Kam-Snaps eingehängt. Man kann sie entfernen und statt dessen z. B. einen Schlüssel-Clip basteln und an-snappen. Oder irgendeinen anderen Gegenstand mit einem Kam-Snap versehen, den man ordentlich im Rucksack fixieren möchte. Die Kompressionsriemen finde ich sehr durchdacht. Sie liegen auf den Seiten und haben gegenläufige Schnallen. Man kann sie wahlweise zur Seitenkompression einsetzen oder aber die vorderen Enden verbinden und so um den ganzen Rucksack führen (Vollkompression) oder nur auf der Front verwenden (Schneeschuhbefestigung). Fand ich im Handling tatsächlich sehr einfach und friemelfrei. Die unteren Kompressionsriemen konfigurieren bei Bedarf auch die Seitentasche um (siehe unten). Das Rückenpolster ist trapezförmig geformt und hinter 3D-Mesh in einer eigenen Tasche eingesetzt. Zwischen Polster und Rucksack ist Platz für eine Trinkblase. Das Rückenpolster kann leicht entnommen werden, ist aber etwas schwierig in seinen ursprünglichen Platz wieder einzusetzen. Konstruktiv ist dies aber intelligent gelöst: Wenn man keine Trinkblase benutzt, schiebt man das Rückenpolster einfach in den Trinkblasenschacht. Das gelingt mit einem schlichten Handgriff und ist auch in einer 5-Minuten-Pause nicht lästig. Nur, wenn man eine Trinkblase benutzt, ist es empfehlenswert das Sitzpolster an seinen angestammten Platz vor die Zwischenwand zu schieben, der durch eine Abdeckleiste nicht ganz so einfach zu benutzen ist. Man kann das Polster aber auch ganz entnehmen und statt dessen zwei Z-Lite-Segmente in das Trinkblasenfach einsetzen, diese allerdings als gefaltetes Element (Breite nur 1 Segment). Vom Tragen her wird der Rucksack dadurch geringfügig beweglicher in seitlicher Richtung. Ich finde das aber kaum merklich. Man kann bei entsprechender Packweise auch ganz auf das Polster verzichten. Wenn dann etwas durch das 3D-Mesh hindurch stört, dann ist das durch anderes Packen zu beheben. Der Rucksack selbst hat dort keine störenden Elemente. Vermutlich aus Gewichtsgründen ist das Rückenpolster stark perforiert. Man kann zwar sehr bequem darauf sitzen, aber auf nassen Gras kommt man dennoch eine nasse Hose. Man kann sich allerdings leicht aus EVA eine Alternative schneiden. Das Gestell aus biegefestem Draht lässt sich sehr einfach entnehmen. Ein kleiner Klettverschluss ist zu öffnen, dann die Ecken herunterziehen, schon hält man den Drahtbügel in der Hand. Beim Wiedereinsetzen ist beim letzten Handgriff eine ausgediente Kundenkarte und maßvoll dosierte Kraft hilfreich, um die zweite Ecke des Gestells unter das Hepalon-Dreieck zu schieben. Wie die meisten Gestellrucksäcke macht auch der Fast Hike 45 bei voller Beladung das ein oder andere knarzende Geräusch, jedoch deutlich weniger und leiser, als z. B. der Osprey Exos. Der Hüftgurt wird wie üblich durch eine Klettlage hinter dem Steißpolster festgehalten und kann recht einfach entnommen werden. Er ist breit, aber nicht sehr dick. Ich fand den bei 14 kg über 6 km (den Rest der Strecke habe ich ohne Hüftgurt absolviert) aber bei weitem ausreichend. Tragesystem Durch das recht feste Rückenpolster hinter dem Meshrücken ist der Rucksack auch ohne Drahtbügel ein gut zu tragender Körperkontaktrucksack ohne allzustarkes Ausrunden. Im direkten Vergleich fand ich das Tragegefühl mit Bügel aber spürbar ausgeglichener, nicht zuletzt durch die bessere Lastübertragung auf die Hüfte. Die Schultergurte sitzen am besten mit Brustgurt. Dann sind sie überaus bequem. Ohne Brustgurt kommt die spezielle Form der Gurte nicht so gut zur Wirkung. Die Schultergurte sind im oberen Bereich deutlich fester, während die untere Hälfte auf Brusthöhe sehr dünn, weich und seitlich dehnbar ist. Der feste obere Teil sorgt dafür, dass der Rucksack sich recht direkt trägt und seitlich weniger schwingt, als ich das konstruktiv erwartet hätte. Der unterere weiche Teil liegt sehr angenehm an und ich habe den auf meiner Testrunde praktisch nicht gespürt. Ich kann mir darum gut vorstellen, dass die Gurte trotz der Breite der Konstruktion auch für Frauen angenehm zu tragen sind. Überdies kann der Brustgurt in Stufen über einen sehr weiten Bereich vom Bauch bis fast direkt unter dem Hals positioniert werden. Der Hüftgurt lässt sich in einem weiten Größenbereich benutzen. Ich bin sehr schlank, da war aber noch genug Spiel für dünnere Personen. Bei welchem größeren Hüftumfang Ende ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber verlängern lässt sich ein Hüftriemen ja recht leicht. Taschen und Fächer Das Hauptfach ist ein klassischer Rolltop mit Quer- und Längsband, sehr gut geschnitten und der Verschluss durch das beidseitige Querband sehr gut und dicht zu benutzen. Ein Hilfsverschluss im Querband (Kam-Snaps, Magnete, Schnalle) fehlt jedoch, ich habe den auch nicht vermisst. Das Frontfach aus dehnbarem Mesh ist einen Ticken zu schmal für meinen Geschmack und dadurch geringfügig kleiner als das des Gorilla. Dafür sind die Seiten des Frontfachs aus geschlossenem Material und somit robuster. In die beiden Brusttaschen auf den Schultergurten passen keine normalen PET Flaschen (0,5 oder 0,75 l). Die schlanken runden Smoothie-Flaschen (0,25 bis 35 l) passen hingegen perfekt, sitzen sicher und stören auch nicht beim Tragen. Diese Fächer habe vor allem auch die richtige Größe, um ein Smartphone, GPS etc. vernünftig zu platzieren. Wem die Fächer anderer Hersteller zu eng oder flach sind, wird den Unterschied positiv feststellen. Von den beiden Hüftgurttaschen ist die rechte als offene dehnbare Mesh-Lasche gestaltet, die linke ist eine klassische Reißverschlusstasche, ebenfalls aus dehnbarem Mesh-Gewebe. Während man die offene Tasche sehr leicht benutzen kann, leidet die Reißverschlusstasche etwas daran, dass der Reißverschluss nicht sich nicht mit dem Mesh-Gewebe dehnen kann. Dadurch bleibt die Öffnung bei geschlossenem Hüftgurt am schlanken Körper etwas zu eng für eine komfortable Benutzung. Die Tasche an sich ist nicht sehr groß, aber ausreichend und dehnbar. Sehr gut finde ich die vier (!) Seitentaschen aus dehnbarem Mesh. Die jeweils untere ist so, wie man es von einer gerade geschnittenen Seitentasche erwartet. Nicht ideal mit der Hand erreichbar, aber dank der großen Dehnbarkeit problemlos mit Flaschen beliebiger Größe zu beladen. Die jeweils obere ist tatsächlich eine zweite Lage, die hinter der unteren Tasche bis zu Rucksackboden hinunter reicht. Man kann dort also sehr einfach und sicher eine breit aufgerollte NeoAir oder dünne EVA reinschieben oder ein Zeltgestänge, Trekkingstöcke etc. Zieht man den unteren Kompressionsgurt jedoch leicht an, dann verhindert der das Durchrutschen der Gegenstände in den unteren Bereich. In dieser Konfiguration geht die Ausdehnung der oberen Seitentasche nicht zu Lasten der unteren (vgl. Flaschenbild). Die obere Tasche „endet“ quasi über der unteren. Finde ich eine pfiffige und flexible Umsetzung. Zwiespältig finde ich die Dokumententasche. Sie hat mit 17 × 21 cm eine hinreichende Größe, z.B. für einen eBock-Reader (vgl. Bild), hängt aber für meinen Geschmack zu tief unten im Rucksack. Sicher, wenn ich den Rucksack nicht voll mache und den Rolltop schließe, darf die auch nicht im Weg sein. Aber für einen schnellen Zugriff ist das keine wirkliche Alternative. Leichter wäre da, einen Ziploc-Beutel statt dessen in den Rucksack zu legen. Fazit Alles in allem: Insgesamt fand ich den Fast Hike (mit 14 kg über 10 km) sehr bequem zu tragen. Trotz des Gestells bleibt es aber ein Kontaktrücken mit eher durchschnittlicher Belüftung. Dennoch ist das einer der wenigen „Big-Brand“-Rucksäcke, die ich tatsächlich berichtenswert finde, weil … noch wenig bekannt flexibel zwischen 529 und 922 g konfigurierbar durch die Vielseitigkeit der Kompressionsriemen auf nahezu jede Nutzgröße anpassbar. Im runter konfiguriertem „nackten“ Zustand ohne alle Optionen ist der Fast Hike zwar, wie auch der Gorilla, nicht Hardcore-UL. Da müsste er klar unter 400 g wiegen und weniger Features haben. Im oberen Bereich ist er dafür aber auch mal als Backcountry-Rucksack mit 12 kg Lebensmitteln gut erträglich. Dann ist er zwar 100 g schwerer als ein ähnlich tragfähiger Osprey Levity 45, dafür aber weniger steif und sperrig und aus dickerem Material. Die gesamte Verarbeitung des Packs scheint mir makellos und sehr robust zu sein. Trotz der vielen Features ist der Pack überraschend leicht zu konfigurieren. Er funktioniert. Die Schlichtheit, mit der die Kompressionsriemen den Rucksack umkrempeln (oder entnehmbar) sind, gefällt mir. Für wen ist der Fast Hike also geeignet? Das ist natürlich eine persönliche Entscheidung. Ich würde ihn am ehesten Leuten empfehlen, die … UL nicht zum äußersten treiben wollen, lieber kaufen als nähen, trotz UL-Ansprüchen viele Fächer haben mögen, gelegentlich längere Backcountry-Touren mit hohem Startgewicht unternehmen, die nicht für jede Art von Unternehmung einen anderen Rucksack anschaffen wollen, sondern einen einzigen, der sich in einem weitem Gewichts- und Volumenbereich konfigurieren lässt. OT: Warum verkaufe ich den Rucksack nach dem Test wieder? Weil ich ihn nur zum Test angeschafft habe. Ich habe in den letzten 18 Monaten 11 Rucksäcke neu oder gebraucht gekauft, getestet, modifiziert, auf Tour(en) mitgenommen, eingelagert und/oder wieder verkauft. Rucksäcke machen mir Spaß. Aber behalten kann ich nicht alle. Und für den Zweck einer langen autarken Tour besitze ich bereits einen MYOG-Pack mit Gestell und fast halbem Gewicht, der mir lieber ist.
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Hallo liebe Community, Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit Zelten für eine kommende, lange Tour. Zuerst soll es von Deutschland nach Spanien auf dem Jakobsweg gehen und anschließend Richtung Kanada. Da ich so viel wie möglich draußen schlafen möchte, brauche ich unbedingt ein leichtes, stabiles Zelt. Durch das Forum bin ich auf das Tarptent Moment DW gestoßen. Die wichtigsten Kriterien für mich sind: -eine Apsis für Schuhe, Rucksack und bei Schlechtwetter zum Kochen -Möglichst leicht -Möglichst windstabil -Gute Luftzirkulation -Möglichst langlebig -Soll auch einen plötzlichen Wintereinbruch aushalten können und für herbstliches Wetter geeignet sein -natürlich ist ein schneller Aufbau von Vorteil Erfüllt das Tarptent Moment DW diese Ansprüche? Was für Erfahrungen habt ihr mit Kälte, Wind und Regen gemacht bzw. insgesamt mit diesem Zelt? Ich bin euch für hilfreiche Antworten sehr dankbar! Weiterhin viel Spaß beim Zahnbürstenabsägen und Grämmchen rechnen Feelingfreedom
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OT: Ein Disclaimer. Ich habe den Rucksack selbst gekauft und von eigenem Geld bezahlt. Ich stehe in keinerlei Verbindung zu dem Hersteller. Diesen Frühling habe ich mir einen Rucksack von Atom Packs bestellt, nachdem ich in @roli's Faden auf diese Cottage aufmerksam wurde. Atom Packs sitzet in England und wird von Tom Gale geführt. Er war anscheinend selber schon 20.000 Kilometer zu Fuss unterwegs (Trailname "BC"), und sollte deshalb ganz gut wissen worauf es ankommt ... Seit vier Jahren baut er professionell Rucksäcke. Für uns interessant und unverzichtbar ist natürlich dass die Packs von ihm auf Wunsch individuell an die Bedürfnisse angepasst werden. Ein Rucksack mit Rolltop, den UL-typischen (Netz-)Aussentaschen und leichtem Tragesystem, mit dem man angeblich bis zu 15 kg gut tragen kann, das interessierte mich sehr. Und so etwas hat Atom Packs im Angebot. Das Teil heisst "The Prospector". Mein Hintergrund: Ich gehe ganz gerne mal mit Essen für mehrere Tage auf Tour, um Möglichst wenig Zivilisation zu berühren. In letzter Zeit auch immer öfter im Süden, wo man auch mal mehrere Liter Wasser tragen muss. Ich suchte also einen Rucksack, der etwa 40 Liter hält und sich mit über 10 Kilo noch gut tragen lässt. Eigentlich hatte ich den schon (Mountain Hardwear Summit Rocket 40L, erstes Modell mit Roll Top closure), aber bei dem hatten mir immer sehr Aussen- und Netztaschen gefehlt. Anfang März habe ich mir dann einen Prospector bestellt. Hier meine Bestelldaten an Tom: Capacity: 40 liters Torso length: 51 cm H2O port: Yes Load lifter: Yes Snack pocket: Yes Extras: Flexible cord and all highlights in black Side pockets in Black VX21 Front pocket made from Spandex PowerMesh 1 shoulder pocket left Da ich mir nicht alle Jahre einen neuen Rucksack kaufen will, habe ich die stabilste Standard Materialvariante (VX21) bevorzugt. Kommunikation: Die Kommunikation mit Tom war ganz okay. Ich habe das System auf seiner Webseite verwendet und keine anderen Kanäle. Er hat manchmal sofort geantwortet. Manche Fragen hat er jedoch nie beantwortet. Das fand ich natürlich komisch. Auf Instagram postet er immer die gerade fertiggestellten Rucksäcke. Das ist ganz cool da man das Teil schon schön fotografiert sehen kann bevor man es in den Händen hält. Die erste wirklich gute Anwendung von Instagram! Was dann am Ende bei mir ankam ist in jedem Fall ein toller Rucksack. Schauen wir uns den mal an. Erster Eindruck: Ich bekam den Rucksack verspätet, etwa 6 Wochen nach meiner Bestellung (ich hatte mit 4 Wochen gerechnet, wie auf der Webseite angegeben), am Tag der Abreise auf meine Tour in Mittelitalien. Mein alter Rucksack war schon gepackt, also wurde der Inhalt nun innerhalb von wenigen Minuten in den Prospector umgepackt, ein kurzer Tragekomfort Test gemacht (nicht schlecht!), und los ging es zum Flughafen. Viel habe ich also nicht davon gesehen. Die ersten Eindrücke kommen direkt von der Tour. Eignung als Handgepäck: Der Rucksack in meiner Länge hat gerade so Handgepäckmaße (Maximum bei EasyJet: 56cm x 45cm x 25cm). Mit dem Shelter in einer der 2 Seitentaschen passt alles perfekt. Man könnte auch noch in die zweite Tasche Zeug packen und so die maximale Breite (45cm) ausnutzen. Gewichte: Rucksack aus VX21 in meiner Konfiguration Länge ohne Tragesystem und ohne Hüftgurttaschen: 710 g Tragesystem: 120 g Hüftgurttaschen (abnehmbar): Je 30 g Total: 890 g Die Extra Schultertasche aus Meshmaterial wiegt laut Tom 13 g. Das "Rausfallfach" unten ("snack pocket") wiegt 30 g. Diese Gewichte kann man sich natürlich sparen. Mit VX07 statt VX21 spart man nochmal 30 g. Der sehr vergleichbare Atomp Packs "The Atom" ist deutlich leichter und eher ein Hardcore UL Pack. Hat aber kein Tragesystem, ist also nur bei geringeren Gewichten komfortabel. Tragekomfort: Der erste Eindruck: Rücken ist sanft gepolstert. Nichts drückt obwohl ich mein Equipment mehr oder weniger nur in den Pack geschmissen hatte. Das Teil ist aber schön gerade und steif, so dass fast das ganze Gewicht (am Flughafen 8 kg, am Abend des ersten Wandertages mit Wasser 11 kg) gut auf den gut sitzenden Hüftgurt übertragen wird. Das weiche Cordura-Material am Rücken fühlt sich gut an und ist schön leise. Nichts quietscht oder knarzt. Ich glaube dem Hersteller dass sich der Pack gut bis 15 kg tragen lässt. Kurzzeitig vielleicht sogar mehr. Tragesystem: Das Tragesystem besteht aus einer Plastikplatte (HDPE) mit einer integrierten Metallstange (grössere Modelle haben wohl dann 2 solche Stangen), und einem etwas 5 mm dicken Schaumstoff. Das ganze ist aus einem Innenfach herausnehmbar und wiegt 120 g. Ich habe auch probiert den Rucksack ohne das Tragesystem zur Probe getragen, mit einer 4-fach gefalteten 4mm dicken EVA Matte am Rücken. Das ging auch ganz hervorragend, aber der Rucksack ist dann spürbar weniger steif. Details: Das Rausfallfach am Boden ist clever gemacht. Man kommt dort viel besser dran als an die Seitentaschen und es ist meiner Meinung nach quasi unmöglich dass dort etwas herausfällt. Einmal ist das elastische Mesh sehr straff, zweitens hat das Fach eine Art umgeschlagenen Bund der Dinge am herausrutschen hindert. Das Volumen von 40 Liter beinhaltet meiner Meinung nach auch die beiden Seitentaschen (2.5 Liter jeweils), aber ich habe das nicht nachgemessen. Die Seitentaschen sind recht tief und haben Wasserablauflöcher. Die Gummizüge zur Kompression sind abnehmbar. Den vorderen werde ich wohl abnehmen, ich wüsste nicht wozu ich den brauchen sollte. Der ist ein wenig redundant zum vorderen Fach. Die seitlichen habe ich verwendet um den Pack auf einem Tagesausflug mit Minimalgepäck zum komprimieren. Das war ok. Der H20 port liegt bei mir in der Mitte. Ich denke von der Geometrie wird es wunderbar passen, egal ob man den Schlauch links oder rechts run verlegen will. Auf den meisten Touren verwende ich ihn nicht, deshalb habe ich damit im Moment noch keine Erfahrungen. Allerdings hat Tom das Design hier wohl auch inzwischen geändert. Die Hüftgurttaschen haben perfekte Größe für Kleinigleiten oder eine kleine Kamera (Sony RX 100). Der Rucksack sieht extrem gut aus, was ich auch super finde. Fast alle Nähte sind innen eingefasst so dass das Innere auch schön aussieht. Jetzt würde ich sagen das es das erst mal war. Mehr Erfahrungen kann ich ja noch nachreichen und natürlich auf Eure Fragen eingehen.
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Fotografieren auf UL-Tour. Nimmt man halt ein aktuelles Smartphone mit und gut is – dachte ich vor der letzten Tour. Auf der Tour stellte sich dann raus, dass viele Bilder von meinem Z3 schon beim etwas gedämpften Licht im Wald verwackelt waren und schon bei wenig Gegenlicht sich ein heller „Nebel“ in der Aufnahme ergab. Leichter, weißlicher "Gegenlicht-Nebel" beim Handyfoto Damit war ich sehr unzufrieden und suchte seitdem nach einer kompakten kleinen Kamera, die vom Gewicht her noch akzeptabel ist, geile Bildqualität liefert und noch erschwinglich ist. Angefixt von vielen schönen Fotos in euren Reiseberichten, die meistens mit einer Sony RX100 gemacht wurden, habe ich zuerst auch nach eben dieser Kamera Ausschau gehalten. Wegen des Suchers und des weitwinkligeren Objektivs sollte es die RX100 M3 werden. Doch auch manch vorweihnachtlicher Angebotspreis war mir noch zu hoch und so recherchierte ich zu den Alternativen. Die üblichen Kompaktkameras schieden wegen des kleinen Sensors aus, damit habe ich in der Vergangenheit keine so guten Erfahrungen gemacht. Die Auswahl an kleinen Kameras mit Sensoren ab 1-Zoll ist eher übersichtlich und/oder ähnlich teuer wie die RX100 M3. Schließlich landete ich bei der Panasonic GM5, deren Preis für mich noch gerade so erschwinglich war. Dabei handelt es sich um eine 290g leichte Systemkamera mit MFT-Sensor, der nochmal eine Ecke größer als der 1 Zoll-Sonysensor ist, und bei der die Objektive getauscht werden können. Nachteil hierbei natürlich, dass das Objektiv nicht ganz im Gehäuse verschwindet und die Kamera somit nicht ganz so kompakt wie eine RX100 ist. Das ist für mich aber nicht ganz so ausschlaggebend, da ich eine Kamera auf Tour sowieso nicht in die Hosentasche, sondern in eine Tasche am Rucksackgurt stecke. Das mitgelieferte Kit-Objektiv hat eine Brennweite von 12-32mm (24-64mm KB-Äquivalent), was für Landschaftsaufnahmen gut geeignet ist. Die Lichtstärke ist mit 3,5 bis 5,6 nicht so berauschend, aber bei Landschaftsaufnahmen am Tag wird i.d.R. sowieso mit einer relativ geschlossenen Blende für mehr Tiefenschärfe gearbeitet und somit passt das. Für jemanden, der viel in Innenräumen Fotografieren will, ist das Objektiv nicht optimal. Aber für andere Anwendungen kann man ja das Objektiv tauschen. Z.B. kann man sich auch für eine 14mm Festbrennweite mit der Lichtstärke 2,5 entscheiden und so nochmal 20g sparen und besser mit der Tiefenunschärfe arbeiten. Weiterhin hat mir an der Kamera gefallen, dass sie für helle Sonnentage einen Sucher hat, keinen überflüssigen Blitz und ein berührungsempfindliches Display ohne Klappmechanismen. Es wird ein Aufsteckblitz mitgeliefert, den man auf Tour getrost daheim lassen kann. Letzteres finde ich hinsichtlich einfacher Bedienung und geringer Fehleranfälligkeit super. Ich bin sowieso nicht der Selfie-Typ, der dauernd sein Gesicht im Bild haben muss. Viele Einstellungen bis hin zum Fokussieren und Auslösen lassen sich per „Touch“ erledigen oder aber ganz klassisch über das Steuerkreuz und die anderen Bedienelemente. Zur Bildqualität möchte ich nichts groß sagen. Zum einen weil dies stark vom fotografischen Geschick und ästhetischem Geschmack des Einzelnen abhängt, zum anderen weil im Internet viele Tests zu lesen sind, die die gute Bildqualität besser als ich beschreiben können. Videofilme in Full HD mit 50p und Stereo-Ton kann die Kamera auch aufzeichnen. Sehr schön finde ich den schnellen Autofokus, der ist wirklich schnappschusstauglich. Auch die Einschaltzeit ist sehr kurz und die Kamera ist fix einsatzbereit (vorausgesetzt man hat den Objektivdeckel entfernt und das Objektiv aus der „Parkposition“ herausgedreht). Die Bedienung der kleinen Knöpfe und Räder funktioniert für mich gut, aber ich habe auch recht zierliche Hände. Echte Kerle mit richtigen Männerpranken werden mit der Bedienung nicht glücklich werden. Das Zoomen erfordert eine zweite Hand, die am Objektivring dreht. Für alle, die von den motorisierten Kompaktknipsen kommen, etwas ungewohnt aber problemlos. Besonders hilfreich finde ich den einblendbaren künstlichen Horizont und das Histogramm, wodurch man die gröbsten Schnitzer hinsichtlich Ausrichtung und Belichtung vermeiden kann. Ansonsten kann man sich entweder auf einen der zwei Automatik-Modi verlassen, alles manuell Einstellen oder die halbautomatischen Modi verwenden. Als Bildformate stehen JPG und RAW zur Verfügung, bei den Videoformaten AVCHD und MP4. Das Laden des Akkus funktioniert leider nicht per USB im Gerät, sondern nur mit dem entnommenen Akku in einer Ladeschale. Was mir zuerst wie ein Nachteil erschien, finde ich bei näherer Betrachtung nicht weiter tragisch. Denn meistens ist der Akku ja „plötzlich“ leer wenn die Kamera gebraucht wird und dann setzt man einen Ersatzakku ein, um schnell wieder fotografierbereit zu sein. Wenn man nun erstmal die Powerbank direkt anschließen müsste, wäre das Ganze doch sehr unhandlich. Einen Ersatzakku und ein USB-Netzteil/Powerbank habe ich bei längeren Touren sowieso dabei, käme also noch eine USB-Ladeschale hinzu. Gewichtstechnisch kommen dann etwa 10-20g nochmal drauf, wenn man überflüssige Plastikteile der Ladeschale entfernt. Ein weiteres Argument gegen das Laden in der Kamera ist, dass man in Diebstahl gefährdeten Bereichen (z.B. Campingplatz) eher mal einen in der Schale ladenden Ersatzakku als die komplette Kamera riskieren kann. Andererseits würde es prinzipiell auch nicht schaden, wenn die Kamera zusätzlich direkt über USB zu laden wäre. So, was gibt’s noch? Natürlich eine WiFi-Verbindungsmöglichkeit zu anderen Geräten. Finde ich in Verbindung mit Smartphone und App super. Zum einen kann man bei Schlechtwetter oder Langeweile im Zelt/Tarp schonmal ein wenig mit der Bildbearbeitung spielen, zum anderen kann man die schönsten Bilder als Backup aufs Smartphone laden. Genug Speicherplatz vorausgesetzt. Der findige Leser wird inzwischen natürlich festgestellt haben, dass ich nicht den originalen, schweren Umhängeriemen (28g) verwendet habe, sondern flugs ein MYOG-Bändchen montiert habe Im Folgenden ein paar (verkleinerte) Testbilder, die im Automatikmodus ohne Stativ entstanden sind: Weitere Testbilder folgen vielleicht später, wenn Freizeit, Wetter und Landschaft mal mitspielen. Mein Fazit: Für eine DSLM-Kamera super kompakt, leicht und preiswert, feine Bildqualität mit RAW, MFT-Sensor und diversen Objektiven möglich. Flotte Reaktionszeiten und vielfältige Einstellungmöglichkeiten, die man nach etwas Einarbeitung schnell über die Tasten oder per Touch vornehmen kann. Für mich die richtige Kamera, auch ohne USB-Ladefunktion. Mal sehen, wie sich die Kamera im Sommer auf längerer Tour schlägt.