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  1. Hallo zusammen, im Sommer möchte ich gerne einen Gletscherkurs bei einem wohlbekannten Alpenverein besuchen, um mein Touren-Repertoire vielleicht künftig etwas weiter auszubauen. 🙂 In der Ausrüstungsliste wird erwähnt, dass ein Rucksack mit ca. 25 - 30 Liter Fassungsvermögen erforderlich ist. Bislang hatte ich für alpine Tagestouren nur einen Rucksack mit 20 Liter dabei, der mir jedoch bei mehrtägigen Hüttentouren gerne mal etwas zu klein wurde (aufgrund von Hüttenschuhen, Übernachtungskram, etc.). Ich denke, mit um die 30 Liter sollte das deutlich besser passen. Gesucht wird also ein Hochtourenrucksack mit idealerweise folgenden Eigenschaften: Trinksystem-kompatibel (ja, Schande über mein Haupt, aber ich finde das praktisch) Halterung für Trekkingstöcke Halterung für Eispickel Halterung für Helm Halterung für Steigeisen nicht kollidierend mit Klettergurt Im Verlauf meiner Suche bin ich über diverse alte Verdächtige gestolpert. Im UL-Bereich scheint es in dieser Größenkategorie jedoch kaum etwas Vernünftiges für Hochtouren zu geben. Ortovox Peak Light 32 (min. 840 g / max. 1240 g) Hüftgurt, Deckel und Rückenverstärkung, Pickelhalterung sowie D-Skifix sind abnehmbar - dann das geringere Gewicht Helmbefestigung via Helmnetz entweder oben oder frontseitig kompatibel mit Trinksystem Deuter Guide 30 (880 g) Helmbefestigung via Helmnetz entweder oben oder frontseitig kompatibel mit Trinksystem Deuter Durascent 30 (730 g) im Vergleich zum Guide wohl sogar wasserdicht Rolltop-Verschluss verstaubare Hüftflossen (braucht es das?) Befestigungsschlaufen an der Front, um das Helmnetz dort einzuhängen nicht kompatibel mit Trinksystem Black Diamond Speed Zip 33 nicht kompatibel mit Trinksystem Stöcke scheinbar nur erschwert anzubringen Black Diamond Blitz 28 (409 g) gefertigt aus 100D Ultra kompatibel mit Trinksystem nur sehr wenige Befestigungsoptionen Ich bin hochgradig unentschlossen. Vielleicht könnt ihr mal eure Meinungen zu bestimmten Features oder ergänzende Anregungen hier posten? Vielen Dank! 😀
  2. Hallo Forum, nachdem ich mich einige Monate mit dem UL Thema beschäftigt habe bin ich auf dieses Forum gestoßen, und ich bin über die Menge an Kompetenz und vielfalt echt erstaunt. Nach diversen kürzeren Touren in den letzten Jahren soll es in diesem Jahr 1 - 2x etwas länger in die Alpen gehen. Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere einen kritischen Blick auf das Vorhaben und die geplante Ausrüstung werfen könnte und dazu sein Feedback gibt. Ein paar Eckpunkte: 6 Nächte, 7 Tage Tourengebiet ist der Grossvenediger in den Ostalpen in Österreich ca. 110km Strecke, gut 50% davon abseits von ausgetretenen Pfaden ca. 11.000 hm Die Tour verläuft zwischen 2000 und 3600m ü. NN. Es sind 2 - 3 Nächte unter freiem Himmel (bei stabiler Witterung) auf 2500 - 2900m ü. NN. eingeplant Alle weiteren Nächte werden in Hütten verbracht Die Ausrüstung soll so leicht wie möglich sein Gletscherpassagen sind nicht eingeplant, dafür aber (Grat)-Kletterei bis in den 3. Grad Ich plane folgende Ausrüstung mitzunehmen. Die Gewichte sind größtenteils schon nachgewogen: Gegenstand Produkt # Gewicht Base Gesamt Wasser Wasser 1 3500 - 3500 Trockennahrung Tactical Foodpack 100g inkl. Verpackung 5 133 - 665 Schlafsack SeatoSummit Spark SP0 inkl. Sack 1 250 250 250 Rucksack Sub-Nero 30L Backpack 1 248 248 248 Paar Stöcke Mountain King Trail Blaze Skyr. Ultra 1 210 210 210 Kocher Bobcat Set inkl.0.6L ECA-251 & Sack 1 170 170 170 006. Hose Decathlon FH500 1 168 168 168 Isomatte INERTIA X LITE™ Isomatte 1 166 166 166 Telefon IPhone 12 1 164 164 164 Solarpanel Sunnybag LEAF MINI 1 158 158 158 Tarp / Zelt GramXpert UL Solo Tarp Blau 10D 1 153 153 153 Riegel Powerbar 5 30 - 150 Helm Petzl Scirocco 1 141 141 141 004. IsoJacke Mont-Bell Plasma 1000 Down Jacket 1 136 136 136 003. Midlayer OMM Core Hoodie 1 116 116 116 Biwaksack Mountain E. Ultralite Bivi Bag Biwaksack 1 108 108 108 Trinkblase Platypus Hoser Trinksystem 3L 1 106 106 106 Plane / Unterlage HMG Ground Cloth ohne Packsack 1 96 96 96 First Aid Kit Lifesystems Light & Dry Nano First Aid 1 95 95 95 002. Baselayer Hütten Shirt PATAGONIA L/S Capilene Cool 1 92 92 92 Powerbank LedLenser Pro3 3400mah 1 88 88 88 Brennstoff Esbit 6 14 - 84 001. Unterwäsche F-Lite Megalight 140 Men's Slip 3 27 81 81 005. Hardshell Berghaus Hyper Smock 2 1 76 76 76 002. Baselayer F-Lite Ultralight 70 1 72 72 72 Kissen SeatoSummit Aeros Down Kissen Reg. 1 70 70 70 Sitzkissen / EVA Unterlage EVA Matte 150x50x0,3 1 70 70 70 Zahnputztabletten Dentabs 12 5 - 60 Trinkflasche mit Filter Katadyn BeFree Wasserfilter 0.6 L 1 59 59 59 Taschenmesser Victorinox Mini Champ Alox 1 40 40 40 Sonnencreme DM LSF50 1 40 - 40 010. Hut Salomon XA Cap 1 37 37 37 Stirnlampe Petzl Bindi 1 35 35 35 007. Strümpfe INOV8 Merino Lite Socks 1 34 34 34 Handtuch StS Airlite Medium 84x36cm 1 28 28 28 Kaffee Blaeck Coffee 5 5 - 25 Becher Relags Falttasse 1 24 24 24 011. Paar Handschuhe Primino 140 Gloves 1 22 22 22 Kompressionssack Osprey 1.5L Drybag 1 20 20 20 Feuerzeug BIC Mini 1 15 15 15 Ladekabel Telefon Standard Lightningkabel 1 15 15 15 009. Mütze RAB Filament Beanie 1 14 14 14 Ladekabel Uhr Standard Garminkabel 1 13 13 13 Knicklicht Aus Bestand 1 10 10 10 Rettungsdecke Aus Bestand 1 10 10 10 Besteck SeatoSummit Spork Lang 1 7 7 7 Zahnbürste Hydrophil Kids 1 7 7 7 3.688g 7.948g Ein paar Punkte & Frage: Unschlüssig bin ich mir noch beim Schlafsack, der ja nur bedingt für frostige Nächte dient. Ich plane dies auf der Terrasse zu testen, da der April hier im Norden ja herlich kalt ist . Alternativ hätte ich einen SP2, der sicherlich taugt, aber auch fast 3x so viel wiegt. Die Daunenjacke tausche ich ggfs. gegen eine Decathlon Trek 100, die nur ca. 150g mehr wiegt, aber 350,- weniger kostet. Gibt es leichte / warme Merino Baselayer die ihr empfehlen könnt? Bzw. überlege ich die OMM Core Vest (72g) als Baselayer zu tragen und 1x anstatt der F-Lite Ultralight 70 einzupacken. Die 3.500g fürs Wasser sind gesetzt bzw. mein Ansatz ist mit dem Worst case Gewicht zu rechnen und das wären 3L + 500ml in der Katadyn Flasche. Ich finde die Grail Filter besser da sie auch Viren und Co. filtern, aber der wiegt knapp 310g und Viren kann man bei Schmelzwasser wohl vernachlässigen. Am Körper trage ich bei Tourstart dann noch Mammut Taiss Tour Mid GTX, eine Marmot Highland Hose, jeweils Base und Midlayer (wahrscheinlich die gleichen Produkte wie in der Liste oben). Ich überlege noch eine Isolationsweste für längere Abstiege einzupacken, z.B. die OMM Rotor Vest. Ggfs. packe ich noch ein Seil, Expressen, Bandschlingen und einen UL Gurt ein - Hängt von der noch final zu bestimmenden Route ab Die Ernährung ist auf Frühstück und Abendessen + Snack zwischendurch reduziert und auch nur für die Tagen, an denen keine Hütten eingeplant sind. 1000+ Kcal könnten jedoch etwas wenig sein, wobei ich denke dass man das für 2 - 3 Tage tolerieren kann. Finally, der Rucksack ist symbolisch in der Liste - den wähle ich wenn ich alles zusammen habe. Alternativen die mir durch den Kopf gehen: Ferrino Radical 30, Liteway Elementum DCF und ähnliche. Ich überlege das Ganze vielleicht näher an einen Ultralauf zu bringen, bin mir aber unschlüssig ob das mit dem Gewicht auf dem Rücken über die Dauer (20KM+ tgl.) Spass macht. Bei den Schuhen würde ich dann auf die Dynafit Speed MTN GTX setzen. Was meint ihr?
  3. Gletscher sind wunderschön...aber sie versperren einem oft den Weg. Die gefährlichen Spalten zwingen einen Umwege zugehen, den Gletscher zu umrunden oder seine Route zu verändern. Diese Erfahrung mussten @mawi und Ich unabhängig voneinander auf unserer jeweiligen Tour im Sarek machen. Es wäre doch viel schneller, schöner und aufregender obendrein, wenn man den direkten Weg übers Eis nehmen könnte. Nur hierfür fehlten uns bis dato die nötigen Kenntnisse. Deswegen haben wir nicht lang gefackelt und uns bei einem Hochtouren Kurs im österreichischen Pitztal angemeldet. Im Rahmen des Kurses würden wir vier Tage auf dem Taschachhaus verbringen und anschließend selbständig weitere drei Tage durch die Alpen ziehen und den ein oder anderen Gipfel erklimmen. Mit dem Zug ging es nach Imst wo wir in einem Wäldchen hinter einem Industriegebiet nächtigten, um am nächsten morgen den Bus nach Tieflen zu nehmen. Dort sollten wir unseren Kursleiter und die anderen Teilnehmer kennenlernen. Insgesamt waren wir eine sehr gemischte Truppe, die alle Altersbereiche durchkreuzte. Das Taschachhaus liegt direkt unterhalb des Taschachferner, welcher in gut 45 Minuten von dort zu erreichen ist und wirklich ein Traum von einer Hochalpinen Hütte ist. Zu dem ursprünglichen Hauptgebäude wurden noch unzählige Anbauten und Erker dazu gebaut um die Massen an Alpinisten und Tageswanderer aufzunehmen, die sie jeden Tag in der Saison bevölkert. Außerdem ist die Hütte noch ein DAV Ausbildungszentrum und besitzt sogar eine kleine "Boulderhalle". Einsam ist man hier oben jedenfalls nicht. An den drei Kurs Tagen waren wir jeden Tag auf dem Gletscher und haben verschieden Übungen gemacht und Szenarien durchgespielt. Angefangen vom einfach gehen auf Steigeisen über leichtes Eisklettern bis hin zu speziellen Bergungstechniken. Abgerundet wurde das ganze mit einer Hochtour auf die Nördliche Sextengertenspitze (3350m) Uns war von vornherein klar dass die alpine Welt noch nicht bereit ist für Ultraleicht und das Wörter wie: stabil, Zuverlässigkeit und Qualität die Entscheidung über die Materialwahl treffen. Unseren superleichten Eispickel (Camp Corsa Nano), Grödel ( )und Trailrunners betitelte unser Bergführer mit verächtlichem Gesichtsausdruck, als "Spielzeug" und wurden als "lebensgefährlich" eingestuft. So schwarz für unsere Ausrüstung und das Gelingen unsere Tour im Anschluss an den Kurs, sahen wir nicht. Wir mussten allerdings erkennen dass er in manchen Dingen recht hatte. Im direkten Vergleich zu den massiven Eispickeln, die für den Kurs gestellt wurden, wirkten unsere tatsächlich wie Zahnstocher. Beim Eisklettern musste man schon mit voller Wucht ins Eis hauen um die Spitze einigermaßen sicher dort zu verankern. Bei den Konkurrenten aus Stahl hatte man allerdings Mühe diese anschließend wieder dem Eis zu entreißen. Die Grödel schlugen sich überraschend gut und nur bei senkrechten Wänden hatten die Steigeisen eindeutig die Nase vorne. Ich denke man muss am Ende einen Kompromiss eingehen und sich klar darüber sein was man mit welchem Material anstellen will, denn zu sagen: " Mit Grödel, Trailrunner und ultraleichter Ausrüstung kann man keine Hochtouren gehen" stimmt nicht . Es kommt immer auf die jeweiligen Bedingungen an und durch welches Terrain man seine Tour plant. Wenn ich gefrorene Wasserfälle und Meterhohe Gletscherabsätze erklimmen will ist wohl zu stabileren Pickeln und Steigeisen geraten, plane ich nur Schneefelder und Gletscher zu kreuzen reicht meiner Meinung nach ein leichter Pickel als Hintersicherung. Der Kurs hat sich eindeutig gelohnt, wenn auch vieles für uns nicht komplett neu war, so war es angenehm die ganzen Techniken in einem sicheren Übungsgelände ausprobieren zu können. Nach drei Tagen Training und abendlichen Bauch-vollschlagen mit hervorragendem Essen, wollten wir gerade diese "Sichere Atmosphäre" verlassen und es drängte uns eigenständig unterwegs zu sein und dem Trubel der Hütte zu entgehen. Unser Ziel war schnell ausgemacht: Wir wollten die Wildspitze besteigen um anschließend über einen Rundkurs, zwei Tage später wieder zum Taschachhaus zurückzukehren. Mit dem Wetter hatten wir in den letzten Tagen sehr Glück gehabt, jetzt aber zog der Himmel etwas zu und der Wetterbericht kündigte "mögliche Gewitter" an. Als wir gerade unser Material noch einmal aussortierten um wirklich nur das nötigste auf den Gipfel hinaufzuschleppen, brachen die Wolken auf und wir marschierten motiviert in Richtung Gletscher. Wir rechneten damit das die Nacht nicht allzu gemütlich werden würde und das es wahrscheinlich regnen würde, dass ließ uns aber den Spaß, endlich den ganzen Gletscher für uns alleine zu haben, nicht mindern. Auf der Karte konnten wir nur einen möglichen Biwakplatz ausfindig machen. Da wir diesen allerdings noch recht früh am Abend erreichten und er auch wirklich kein Augenschmaus war zogen wir weiter. Irgendwann mussten wir feststellen dass wohl kein besserer Platz weiter oben auf uns warten würde und wir bezogen auf einem einsamen Felsen, mitten im Schneemeer, Stellung. Dieser Fels war einigermaßen flach und bot gerade genug Platz für uns beide. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig, sehr improvisiert, mein Tarp aufzubauen, bevor es anfing zu regnen. Darunter harrten wir dann beide, Rücken an Rücken, aus und aßen unser Pemikan, während uns die Tropfen durch das schlaffe Tarp auf den Kopf prasselten. Es muss schon ziemlich komisch von weitem ausgesehen haben wie wir, wie zwei Schiffbrüchige, auf unserer kleinen Insel saßen. Aber ich war mir sicher dass es weit und breit, bei solch einem Sauwetter keine Beobachter gab. Später hörte es auf zu regnen und jeder zog sich in seinen Biwaksack zurück. Als ich irgendwann, trotz der recht unbequemen Liegeposition eingeschlummert war, riß mich sogleich ein ohrenbetäubender Knall wieder aus dem Schlaf. Hektisch versuchte ich aus dem Schlaf-und Biwaksack zu steigen und hörte neben mir, wie @mawi das gleiche versuchte. Ein Blitz muss irgendwo ganz in der Nähe eingeschlagen sein. Wir starrten uns wohl eine Sekunde lang an bis wir beide reagierten. Dann flogen Eispickel, Trekkingstock, Steigeisen, Zeltheringe und alles was uns noch metallisch erschien, im hohen Bogen von unserer Inseln in den Schnee. @mawi hüpfte gleich hinterher und ich kauerte sich am tiefsten Punkt des Felsen zusammen. Natürlich fängt es dann auch wieder zum regnen an. Nur diesmal hatten wir kein schützendes Tarp über dem Kopf. Nur die Biwaksäcke verhinderten dass unsere schon nassen Schlafsäcke noch nasser wurden. Aber jedes Unwetter und jede Nacht hat ein Ende. Wenn man daran denkt, lässt sich alles einigermaßen ertragen. Geplant hatten wir um vier Uhr früh aufzusteigen, da der Schnee mit zunehmender Sonneneinstrahlung immer schlechter zu begehen wird. Allerdings waren wir um diese Uhrzeit noch so unbeweglich wie zwei Eidechsen in der Winterstarre. Wir verschoben das Aufstehen also auf den Sonnenaufgang. Erstaunlicherweise waren wir beide guten Mutes, trotz der miesen Nacht. Wir grinsten uns zu, weil wir es fürs erste überstanden hatten und weil wir ja schließlich wussten dass wir nass werden würden und trotzdem losgezogen sind. Mit der Motivation, was für harte Kerle wir doch sind, stapften wir angeseilt los, dem Gipfel entgegen. Es dauerte nicht lange und uns wurde wieder warm. Der Hang wurde immer steiler und allmählich stellte sich richtiges Hochtourenfeeling ein. In Serpentinen kämpften wir uns mühsam den Berg hinauf, jede Stufe einzelne in den Schnee schlagend. Zeit für Pausen nahmen wir uns kaum und unsere Gespräche beschränkten sich auf "Stopp" und "weiter". Unterhalb des Gipfels angelangt, ließen wir Seil und Ausrüstung zurück und kletterten die letzten Höhenmeter zum Gipfelkreuz empor. Bergsteigen scheint mir eine undankbare Sportart zu sein, da man das Gipfelglück nur mit den gemischten Gefühlen an den Abstieg genießen kann. Die schlaflose Nacht und der anstrengende Aufstieg hatte uns beide etwas erschöpft und wir nahmen uns vor, mit voller Konzentration den Weg zurück ins Tal anzugehen. Am Gipfel war es ohnehin viel zu ungemütlich für eine Rast, also beglückwünschten wir uns und kehrten um. Zur Belohnung schenkte uns die Sonne dann noch Ihr Lächeln. Das motivierte uns ungemein, verwandelte den Schnee allerdings in eine sülzige, breiige Masse in die wir regelmäßig bis zur Hüfte einbrachen. Wir waren froh als wir endlich wieder auf festem Eis standen und unangeseilt gehen konnten. Der Weg bis zur Hütte zog sich unglaublich in die Länge und wir waren längst von dem Plan abgerückt unsere Tour fort zu setzten, die Petersenspitze zu besteigen und noch eine Nacht zu biwakieren. Beim guten Abendessen in der warmen Stube bereuten wir diese Entscheidung auch nicht. Mit dem Magen gut gefüllt vom Frühstücksbuffet und die Thermoskanne voll mit Marschtee, ging es am nächsten Tag weiter. Wir hatten keine Eile und ließen uns Zeit beim Aufbrechen. Ich vermute sogar dass wir die letzten waren die von der Hütte aus loszogen. Geplant war auf dem Offenbacher Höhenweg nach Tiefen zu gelangen. Der Weg führte über einen weiteren 3000ener, den Wurmtalerkopf (3228m). Auf dessen Gipfel machten wir im Windschatten einer gesperrten Mini-Notfall-Hütte, die Ähnlichkeiten mit einer Telefonzelle hatte, mit zwei anderen Bergsteigern Rast. Im strahlenden Sonnenschein verzehrten wir unser Lunchpaket. Der Weg bis ins Tal führte noch über einen kleinen Gletscher, dann über Geröll und Bachläufe und schließlich über Wiesen mit Schafen und Weideblumen. An der Riffelseehütte gönnten wir uns noch einmal eine gute Portion Kässpätzle zu gutem Weißbier und rasten dann den letzten steilen Abstieg ins Tal hinunter.
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