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Oder auch andersherum: @JoonTheSimulant hat dafür ein gutes Beispiel gegeben: Ich als Dauerwanderin würde nie DCF verwenden, weil es im Vergleich zu Silnylon grob gesagt zwar drei Mal soviel kostet, aber nur ein Drittel der Nutzungsdauer hat. Bei einer durchschnittlichen Laufleistung von 4.000 bis 5.000 km pro Jahr müsste ich mir mit DCF jedes Jahr ein neues Zelt und einen neuen Rucksack kaufen, aber für Hobbywanderer, die nur ein paar Wochen pro Jahr unterwegs sind, kommt dann immer noch eine Nutzungsdauer von mehreren Jahren raus und kann dann durchaus noch (je nach Geldbeutel) eine sinnvolle Anschaffung sein.
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Erst mal vielen Dank für Deine super Bewertung! Und ja, Du hast recht: Ich habe bewusst für Langstreckenwanderer mit Fokus auf wirklich lange Touren geschrieben - denn sonstige Wanderführer gibt es ja schon genug. Zu Deinen Anmerkungen muss ich an einer Stelle aber aus meiner Sicht widersprechen: Deine Argumentation stimmt zwar so, aber sie unterschlägt einen wichtigen Punkt: Du solltest immer zwei komplett voneinander unabhängige Navigationssysteme dabei haben - und zwar auch in der Stromversorgung voneinander unabhängig. Ein GPS-Gerät wird mit Batterien betrieben und ist damit unabhängig vom Smartphone, das unterwegs von der Powerbank aufgeladen wird. Outdoor-Uhr und Smartphone würden aber beide auf die Powerbank zugreifen - und damit hast Du bei Verlust und Defekt ein Riesen-Problem! Für mich ist das aus Sicherheitsgründen ein absolutes Ausschlusskriterium - aus leidvoller Erfahrung. (Alles was kaputt gehen kann, geht unterwegs kaputt - und zwar meist im ungünstigsten Augenblick.) Außerdem brauchst Du für die Fenix-Uhren ein spezielles Ladekabel, was Du mal nicht so nebenbei im Elektromarkt in der Pampa bekommst im Gegensatz zu einem USB-Ladekabel und auch nicht multi-use eingesetzt werden kann. (Ich hatte schon mehrere Kabelbrüche …). Vom hohen Preis einer Fenix mal abgesehen ... Bei sehr zivilisationsnahen Touren z.B. in Deutschland, wo Du alle naslang an einer Steckdose vorbeikommst, würde ich ggf. auch mit einer Outdoor-Uhr laufen, aber nicht auf längeren Touren irgendwo in der Pampa. Tramplite, ein alter Wanderkumpel von mir, sichert die Navigation als überlebensnotwendiges Thema sogar wie beim Militär üblich dreifach ab: Er ist mit Fenix, GPS-Gerät und Smartphone unterwegs und navigiert hauptsächlich wie von Dir beschrieben mit der Uhr. Ansonsten stimme ich Dir zu - vor allem, was die Risikobewertung Förster vs. Zecken angeht
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Ich bin ja schon mal komplett durch Großbritannien von John O'Groats bis Land's End gelaufen und ehrlich gesagt war das insgesamt schon ziemlich herausfordernd - aus den von Dir genannten Gründen. Außerhalb Schottlands ist Wildzelten offiziell verboten und ohne Wald gibt es kaum versteckte Zeltplätze mit Sichtschutz - und auch Windschutz fällt dann aus, was beim englischen Wetter ein echtes Problem ist. Weideflächen sind in der Regel durch Kühe blockiert. Der SWCP war zwar landschaftlich sehr schön, aber bezüglich Wildzelten ebenfalls sehr schwierig, außerdem setzte mir auf Dauer das Wetter ziemlich zu. Wer Langstrecke durch Großbritannien laufen will, sollte ein hohen Budgetposten für Unterkünfte einplanen, weil sich sonst die Zelt- und Wetterproblematik echt aufs Gemüt schlagen kann. Und an der Küste entlang wird das dann noch schwieriger. Rühmliche Ausnahme war der Coast to Coast, der überwiegend durch Nationalparks führt, wo das Wildzelten wohl stillschweigend geduldet wird - zumindest hatte ich kein Problem dabei.
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Das hast Du noch sehr diplomatisch ausgedrückt Dieses Teilstück war eine Total-Katastrophe oder wie eine Mitwanderin es ausdrückte: "Die anstrengendste und technisch schwierigste Verbindung zwischen zwei Punkten einschließlich Lebensgefahr …" Ich würde rückblickend auch eindeutig auf der schwedischen Seite bleiben und das Gröna Bandet laufen anstatt wie ich auf die vielbefahrene Europa-Straße auszuweichen.
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Dann hoffe ich mal, dass der Ansturm bald beginnt, denn heute ist das Buch offiziell erschienen und auch in den Buchhandlungen erhältlich. (Outdoorläden haben ja auch schon wieder geöffnet …)
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@esha: Du bist spitze!!!!! Habe die Karten auf Basecamp heruntergeladen und es ist genau das, was ich gesucht habe! Vielen, vielen Dank! Ergänzung: Auf Traildino habe ich natürlich auch sofort geschaut - da ist aber nicht viel mehr zu finden als auf OSM. Und die zweite Webseite von Eero ist leider auch eine Sackgasse: Der Betreiber ist wohl vor ein paar Jahren verstorben, wie ich anhand eines finnischen Nachrufs recherchieren konnte.
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Hab das sofort ausprobiert - ist aber leider dieselbe OSM-Datenbasis, die ich schon habe. Retkikartta hat deutlich mehr!
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Ich bastle mir nun gerade selbst eine Route mit Garmin Basecamp und musste voll Erstaunen feststellen, dass die OSM-basierten Karten für Garmin (Freizeitkarte, Wander- und Reitkarte) bei weitem nicht so detailliert sind wie Retkikartta. Ich habe zwar diverse Apps mit denselben guten finnischen Karten gefunden, aber nichts, was ich mir aufs Garmin oder in Basecamp laden könnte. Gibt es eine Seite mit detaillierten finnischen Karten zum Download für Garmin? (Zur Not würde ich ja auch die Garmin topo kaufen, aber die sind in der Regel deutlich schlechter als OSM …)
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Artikel auf Zeit.de: Lasst die Städter wild im Umland campen!
German Tourist antwortete auf Möhre's Thema in Philosophie
Total spannende Idee, aber zumindest hier in Brandenburg sehe ich gerade zur Zeit ein Problem: Es gibt eh schon erhöhte Waldbrandgefahr - und wenn dann noch massenweise Städter Bear Grylls spielen wollen, befürchte ich noch mehr Waldbrände. -
Das Buch habe ich natürlich!!! Ich habe auch schon selbst versucht, mir eine Route zusammenzubasteln und würde wahrscheinlich sowieso nur bis zur finnisch-schwedischen Grenze nach Haparanda/Tornio laufen. Doch leider gibt es da außer der vielbefahrenen E8 nicht viel. Entweder ich laufe auf (geteerten) Nebenstraßen große Umwege oder ich versuche mich auf Waldwegen, die aber leider laut Karte (und Satellitenbild) fast immer irgendwo im Nichts (=Sumpf???) enden. Die geplante Route des E6 hätte mir da etwas mehr Sicherheit gegeben. Schade, dass der E6 (und auch der E10) in Finnland aufgegeben wurden.
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Der E6 sollte sich eigentlich von Kilpisjärivi bis nach Turku längs durch Finnland ziehen (und von dort aus weiter bis Griechenland). Doch auf der Webseite der ERA, also der Europäischen Wandervereinigung, heißt es nur lapidar: "ERA takes no responsibility of E6 in Finland as there is no member organisation present for the time being." Die Wegstrecke durch Finnland wird auf der offiziellen E-Paths-Übersichtskarte gar nicht mehr aufgeführt, lediglich auf waymarkedtrails.org findet sich der Track einer langen Teilstrecke von Turku bis knapp nach Oulu. Danach folgt der E6 teilweise vorhandenen Weitwanderwegen wie zum Beispiel dem Pirkan Tavail. Im Internet konnte ich keine Tourenberichte finden, auf meine Anfrage hat sich die ERA noch nicht gemeldet und selbst auf der finnischen www.retkikartta.fi ist der Verlauf nicht eingezeichnet. Ist die Strecke des E6 außerhalb des Pirkan Tavail in Finnland überhaupt existent und begehbar? (Dass er bestimmt nicht als E6 markiert sein wird, ist mir schon klar!) Kennt jemand Tourenberichte? Findet sich noch irgendwo der geplante Streckenverlauf weiter nördlich über Oulu bis nach Kilpisjärvi?
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Meine Lektorin wollte genau diesen Satz eigentlich streichen, weil sie Bedenken hatte, ob MANN meine Art von Humor versteht … (Es geht in dem Kapitel um alleine wandern vs. in der Gruppe). Und ja, ich vertrete in dem Buch zwei ungewöhnlich Standpunkte, und zwar bezüglich Daune und DCF. (Spoiler: Ich bin kein Fan von beidem.) Vor allem aber hoffe ich, dass das Buch dazu beiträgt, UL weiter zu verbreiten - im Ausrüstungskapitel empfehle ich nur und ausschließlich ultraleichtes Equipment.
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Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
German Tourist antwortete auf fettewalze's Thema in Leicht und Seicht
Bei den US-Thruhikern ist diese Methode als "bleach" weitverbreitet. Allerdings muss man dann darauf achten, dass das Mittel keine anderen Zusatzstoffe wie Parfüm enthält - und da habe ich in deutschen Supermärkten bisher nichts passendes gefunden. Hat das Denkmit von Rossman keine Zusätze? Einen Nachteil haben Hypochlorithaltige Substanzen aber: im Gegensatz zum geschmacksneutralen Chlordioxid hinterlassen sie einen chemischen Nachgeschmack im Wasser. -
Ich habe ihn noch vor kurzem bei Vorträgen live gesehen - unglaublich, was dieser Mann mit 84 Jahre noch an Energie und Begeisterung ausstrahlte!
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Buecher.de, Thalia, Hugendubel, Kobo, Beam, beim Piper-Verlag direkt und natürlich bei Amazon - einige wenige Online-Händler haben noch nicht aktualisiert, aber auch dort sollte es in den nächsten Tagen erhältlich sein.
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Uppps, da lese ich was von Buchtipp und schaue natürlich gleich neugierig nach, was da empfohlen wird - und stoße auf mein eigenes Buch. "Weite Wege wandern" erscheint in Papierform tatsächlich erst am 2.6.20, ist aber bereits jetzt als E-book erhältlich. (Schließlich haben wir jetzt alle besonders viel Zeit für Tourenplanung …) Und es dürfte keinen hier in diesem Forum wundern, dass das Buch eine wahre Ode auf das Ultraleichtwandern ist - das längste Kapitel darin handelt von ultraleichter Ausrüstung.
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Reiseplanung in Zeiten des Corona Virus...
German Tourist antwortete auf 2Tall's Thema in Tourvorbereitung
Doch - ist es leider teilweise: Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind für den Tourismus gesperrt, angeblich sogar mit Kontrollen der Zufahrtsstraßen und Bahnhöfe. Ob man dort auch einen Wanderer mit Rucksack rauszieht ist zwar fraglich, aber ich möchte es im Moment nicht darauf ankommen lassen. In Brandenburg hat auch schon ein einzelner Landkreis zugemacht und dazu kommt in diesem Bundesland noch eine erhöhte Waldbrandgefahr, die Wildzelten zusammen mit Corona noch schwieriger machen. Bin aber gespannt auf Erfahrungsberichte! -
Hab Dir eine PN geschrieben!
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Ich mache das ganz genauso! Mit detaillierter vorheriger Planung bist du unterwegs viel flexibler, sparst Datenvolumen und Akku und siehst eventuelle Probleme noch vorher. Ich persönlich plane Proviant-, Schuh- und Gaskartuschennachschub, sowie die An- und Abfahrt Trail/Trailtown per Öffi. Geldautomaten sind eher kein Problem, weil Du meist eh mit EC-Karte im Supermarkt zahlen kannst. Wasserquellen wirst Du nicht verlässlich planen können und außer in der Wüste recherchiere ich das auch nicht groß vorab. In den Klimazonen, in denen Du unterwegs sein willst, wirst Du einmal am Tag auf Wasser stoßen, so dass Du das anhand der Karte von unterwegs recherchieren kannst. Genau wie @derray würde ich wichtige Punkte direkt auf der Karte markieren, sonst bist Du immer am hin und her schwenken - und das macht man realistischerweise unterwegs kaum. Ich navigiere immer mit dem GPS-Gerät und als Backup mit Oruxmaps auf dem Smartphone. Bei Oruxmaps kannst Du anhand eines vorhandenen Track die Entfernungen zwischen zwei Trackpunkten messen, was Deine kilometrierte Exceltabelle überflüssig macht und das Handling vereinfacht. Ich würde die Route auch so legen, dass Du ca. einmal pro Woche an einen guten Platz für einen Ruhetag rauskommst.
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Seitdem es Guthook-Apps gibt, musst Du eigentlich für keinen der großen US-Trails mehr groß planen - außer Visum, Flug und Ausrüstung. Wenn Planungsfaulheit ein großes Thema ist, dann schau doch mal auf der Guthook-Seite, was es dort noch an für Dich interessanten Trails mit App gibt. Guthook gibt es nur für ganz wenige europäischen Langstreckenwege und die Alternativen wie Hiiker sind bei weitem nicht so aufschlussreich und nützlich wie Guthook. Interessant könnte dann für Dich aber der Croation Long Distance Trail sein: Brandneu, aber von vorneherein ausschließlich per Guthook App dokumentiert! Der CLDT ist 2100 km lang und kann über die Via Dinarica (kein Guthook, aber sehr gute Dokumention auf Outdooractive) verlängert werden.
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Ich kenne weder Deine noch die Wandererfahrung des TO. Ich habe den CDT aber bewusst nicht empfohlen, denn ohne einschlägige Wandererfahrung in den USA würde ich vom CDT eindeutig abraten. Er wirft Dir nämlich alle Probleme der US-Trails auf einmal in den Weg. Sicherlich kann man das alles irgendwie bewältigen, aber es hilft enorm, wenn man in dieser Situation Dinge wie Resupply, Postholing, Desert hiking etc. nicht erst schmerzhaft neu erlernen muss. Den CDT als ersten Trail der Triple Crown zu laufen ist keine gute Idee … Und ehrlich gesagt finde ich die momentane Fixierung auf die Triple Crown Trails schwierig, denn das, was die Menschen an diesen US-Trails fasziniert, geht dabei immer mehr den Bach runter: die trail angel sind überlastet und geben auf, die Trail Community wird zunehmend zum Party-Volk - von den Umweltschäden entlang der Wege gar nicht zu sprechen. Und eine einsame Erfahrung sind PCT und AT in der Hauptsaison auch nicht mehr …. Dabei gibt es schöne US-amerikanische Alternativen, die noch nicht überlaufen sind und über eine kleine, aber feine trail community verfügen: Pacific Northwest Trail: Technisch aber auch nicht ohne und sicherlich nichts für blutige Anfänger Arizona Trail: Jetzt komplett durchmarkiert und landschaftlich absolut spektakulär Florida Trail: einzigartiges Ökosystem und durch die vielen Sümpfe und Militärgebiete ein echtes Abenteuer - außerdem nur im Winter, also off-season zu machen Oregon Desert Trail: ganz neu, nicht markiert und durch die Wasserproblematik in der Wüste sicher nichts für Anfänger Benton MacKaye Trail (BMT: 480 km) in Kombination mit dem Georgia und Alabama Pinhoti Trail (540 km): Mein heißer Tipp für alle, die noch nicht ganz so viel Erfahrung haben!!!! Der BMT bildet im Süden eine große Acht mit dem Appalachian Trail und dient so als Entlastung des großen Bruders. Während sich auf dem AT im Frühjahr die Thruhiker drängen, bist Du auf dem BMT gänzlich alleine unterwegs. Schutzhütten gibt es dort auch nicht. Außerdem ist der AT southbound ebenfalls eine relativ "einsame" Erfahrung, weil 90% der Thruhiker northbound gehen. Als Sobo triffst Du erst auf die Nobos, wenn deren Massen sich schon ziemlich gelichtet haben.
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Ich möchte hier mal etwas ausführlicher antworten, weil sich diese Frage in der momentanen Situation wahrscheinlich auch viele andere stellen werden. Der PCT ist zwar sicherlich einer der schönsten Langstreckenwege weltweit, aber auch dort hat nicht jeder Kilometer einen Wow-Moment. Wie Du als Thruhiker wahrscheinlich bald feststellen wirst (so ging es jedenfalls mir), ist tolle Landschaft eben nicht alles. Eine Wanderstrecke nur nach Landschaft auszusuchen, birgt in vielen anderen Bereichen die Gefahr einer totalen Enttäuschung, z.B. weil das gewählte Land zu teuer ist, zu viele oder zu wenige andere Wanderer unterwegs sind, Du mit dem Klima nicht klar kommst etc. Ich rate Dir also, Dich nicht allzu sehr in einen Faktor zu verrennen, sondern Dir auch zu überlegen, was Dir sonst noch wichtig ist und dann eine Tour auszuwählen, die einen guten Kompromiss aus allen Faktoren darstellt. Angesichts der krassen Thruhiker-Zahlen und den damit verbundenen Beschränkungen und Probleme würde ich persönlich den PCT mittlerweile nicht mehr empfehlen und würde ich in dieser Situation auch nicht mehr begehen wollen. Es gibt in Europa so viele Wandermöglichkeiten, dass Du das ganze Jahr über unterwegs sein kannst. Das wäre in meinen Augen kein schlagendes Argument für Wien - Nizza. Ehrlich gesagt verstehe ich den ganzen Hype hier um TEAR nicht. Hierbei hat ein Nordamerikaner ohne Wandererfahrung in Europa eine Route zusammengestellt, die er dann in einem solchen Affenzahn gewandert ist, dass er von Europa nicht viel mitgekriegt hat. Kann man machen - muss man aber nicht! Es gibt 12 E-Wege (European Long-distance path) von ähnlicher Länge, die mindestens genauso spannend sind und unzählige Möglichkeiten, sich selbst eine Route zusammenzustellen. Im Kompass-Verlag wird demnächst eine Übersichtskarte der E-Wege erscheinen, wo Du Dir Anregungen holen kannst. Wenn es spektakulär sein soll, dann solltest Du zunächst an die großen Gebirgszüge denken. Mit der Via Alpina hast Du jede Menge Möglichkeiten in den Alpen, die mir persönlich aber zu kommerziell und teilweise sehr überlaufen wären. Ein spannendes Projekt, das nur in Europa möglich ist, wäre jedoch die Via Alpina Sacra von Don Johannes. Oder Du verlängerst auf die Via Dinarica , die ebenfalls ziemlich spektakulär ist. Genauso spektakulär sind die Pyrenäen, die Du auf dem GR11, dem GR 10 oder der HRP gehen kannst. Meist übersehen als Wandergebiet wird Osteuropa! Kom Emine in Bulgarien führt zum Beispiel fast ausschließlich auf Pfaden auf dem Kamm des Balkangebirges entlang und kann auf dem E3 quasi beliebig verlängert werden. Auf meinen mittlerweile schon 2 1/2 Europadurchwanderungen war das der Teil, der mir persönlich am besten gefallen hat und den größten Abenteuer-Aspekt hatte. Hier gibt es noch eine weitere spannende Route durch Osteuropa über den gesamten Karpatenkamm. Wenn es durch Westeuropa gehen soll, ist der E4 eine super Wahl. In Tarifa könntest Du sogar noch früher starten und die Alpen nimmst Du dabei auch noch mit. John Hayes hat darüber einen tollen Bericht geschrieben. In Deinem Zeitfenster könntest Du auch einfach einen anderen National Scenic Trail in den USA gehen, z.B. im Frühjahr den Arizona Trail oder ab Juni dann den Pacific Northwest Trail, die beide landschaftlich dem PCT nicht nachstehen.
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Mich persönlich ärgern solche unrealistischen Aussagen! Rechne das doch einfach mal durch: Bei 90 Tagen Visumsdauer musst Du noch mindestens 4 Tage für die An- und Abreise zum Start- und Endpunkt abziehen. Für den PCT bedeutet das dann 4.277 km Länge / 86 Wandertage = Tagesschnitt von 50 km!!!! Und das auch nur unter der Voraussetzung, dass Dir der Proviantnachschub quasi auf den Trail geliefert wird. Wenn Du pro Woche nur einen halben Tag für Nachproviantierung abziehst, kommst Du auf einen Tagesschnitt von über 53 km - ohne die Möglichkeit eines einzigen Ruhetages in drei Monaten! Ja, es ist sicherlich möglich, einen solchen Tageschnitt auch dauerhaft über ein Vierteljahr zu schaffen - einige Thruhiker haben das schon vorgemacht. Wenn Du dazu körperlich in der Lage sein solltest, dann herzlichen Glückwunsch zu Deiner Fitness. Wenn Dir das auch noch Spaß macht - more power to you. Denn für alle gilt: Hike your own hike! Aber so zu tun, als ob das ganz normal wäre, halte ich für überheblich - und leider führen solche Aussagen zu einem unangenehmen Wettbewerbsdenken auf den Trails. Um nicht als lahme Ente zu gelten (denn ein 50ger Schnitt ist ja angeblich keine Problem), laufen viele Thruhiker mittlerweile schneller, als ihnen guttut - mit negativen körperlichen und mentalen Folgen. Gehst Du wirklich auf einen Trail, um dann wie im Job nach dem Motto "Schneller, höher, weiter" durchzuhecheln anstatt den Trail und die Community zu genießen? Als ich 2004 den PCT lief, war der Standardspruch: "The first one to Canada looses" - einfach, weil am Ende eines Thruhikes diese schöne Zeit vorbei war. Je näher das Ende kam, desto langsamer wurde man, um den Trail bis zum jahreszeitlich bedingten Ende voll zu genießen. Jeder sollte den Trail so laufen, wie er oder sie das möchte. Hike your own hike! Aber bitte stell es nicht so dar, als ob 90 Tage für den AT oder PCT ganz normal und keine Problem wären. In einer normalen Saison hast Du jahreszeitlich bedingt für PCT etwa fünf Monate Zeit und auf dem AT sogar deutlich mehr. Und fünf Monate ist auch die Zeit, die ein durchschnittlicher Thruhiker dafür braucht!
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Fernwanderweg Deutschland April: Planänderung nach COVID-19
German Tourist antwortete auf perregrintuk's Thema in Tourvorbereitung
Da diese Frage aufgrund von Corona jetzt wahrscheinlich häufiger kommen wird, möchte ich als Vielwanderin hier mal ausführlich antworten. Alle sogenannten "Top Trails of Germany" (die ich allesamt schon komplett oder teilweise gegangen bin), Qualitäts- und Premium-Wanderwege sind landschaftlich schön und wirklich toll geführt. Egal, für was Du Dich da entscheidest - es wird kein Totalflop werden und Empfehlungen für den einen oder anderen Weg beruhen in der Regel auf persönlichen Präferenzen oder mangelnder Vergleichsmöglichkeit. "Fernab" ist in Deutschland allerdings eher Wunschdenken - Du wirst immer sehr zivilisationsnah unterwegs sein. Wenn Du von der Zivilisation allerdings wenig mitbekommen möchtest, solltest Du vor allem Fluss-Wanderwege (Rheinsteig, Altmühltal-Panormaweg) meiden, weil in Flussnähe meist auch Landstraßen und Eisenbahnlinien entlang führen. Ebenfalls meiden solltest Du dann auch beliebte Wanderwege, vor allem wenn Sie sich in der Nähe von Ballungszentren befinden, wie z.B. der Malerweg und der Heidschnuckenweg. Beide sehr schön, aber schon normalerweise ziemlich voll. Der Rennsteig ist Deutschlands meistbegangener Weitwanderweg (100.000 Besucher pro Jahr laut Wikipedia). Wenn Du wildzelten möchtest, solltest Du Wege durch Nationalparks oder andere Schutzgebiete meiden. So würde selbst ich als Hardcore-Wildzelter keine Wild-Übernachtung im Nationalpark Sächsische Schweiz probieren. Suche also nach eher unbekannten Wegen und/oder bevölkerungsarmen Gegenden. So ist zum Beispiel Brandenburg extrem dünn besiedelt und Wege wie der Uckermärker Landweg oder die Märkische Landrunde sind weitestgehend unbekannt. Dort wirst Du kaum jemandem begegnen (ziemlich fernab!) und auch keine Probleme mit Wildzelten haben - allerdings ist es dort halt flach und viel Fichtenwald. Im Osten gibt es dann zum Beispiel noch den Vogtland-Panoramaweg, Kammweg Erzgebirge Vogtland, Oberlausitzer Bergweg - allerdings im Moment ohne die Möglichkeit des Grenzübertritts. Ebenfalls nicht überlaufen und auch im Frühjahr begehbar sind einige Gegenden in Bayern, wie Franken (Frankenweg) oder Ostbayern (Goldsteig Südvariante) sowie Rhön (Hochrhöner) oder Steigerwald (Steigerwald-Panoramaweg). Wenn es spektakulär sein soll (aber jahreszeitlich nicht im Hochgebirge) würde ich den Albsteig (HW1 Schwäbische Alb-Nordrandweg) empfehlen. Der ist zwar streckenweise doch recht populär und voll, hat aber großartige Ausblicke. Im Westen Deutschlands käme der Saar-Hunsrück-Steig, der Westerwald-Steig oder der Rothaarsteig in Frage - alle ganz nett, zwar nicht wirklich einsam, aber auch nicht überlaufen. -
Fernwanderrundwege. Empfehlungen?
German Tourist antwortete auf Waylander's Thema in Tourvorbereitung
Oderlandweg 60 km