In einem fernen Land, hinter den blauen Bergen, erfand ein großer, weiser Mann ein Mittel gegen die Schwerkraft. Er schrieb zunächst ein dickes Buch über seine Forschungen. Aber auch danach schrieb er unermüdlich weiter: Artikel, Glossen und Betrachtungen, die die Menschen ergötzten. (Böse Zungen behaupteten zwar, er habe von anderen Alchemisten abgekupfert; tatsächlich hörte man gelegentlich, dass auf der anderen Seite des Ozean die zwei sagenumworbenen Gestalten namens „Ray der Bärtige“ und der „Dünne Glen“ wirkten. Der weise Mann schmunzelte aber nur: „let’s say: I took up some inspirations...“.) Die wachsende Schar seiner Jünger und Bewunderer lud der weise Mann zu einem großen Fest ein. Seine Türen sollten stets offen bleiben, der Tisch stets gedeckt, die Gespräche anregend und angenehm. Jeder sei willkommen zu kommen und zu gehen, sich zu beteiligen oder auch nur zu horchen. In die Gästebücher hatten sich im sechsten Jahr des neuen Jahrtausends bereits dreihundert Männer und Frauen eingetragen, im zehnten Jahre waren es über zweitausend. Manche brachten Geschenke mit, Bilder, Geschichten. Manche erschienen täglich , andere ließen monatelang nichts von sich hören. Zunächst fiel es kaum auf, dass sich der große Mann zurückzog; sein Wirken war noch spürbar, die Abwesenheit schien vorübergehend, die Gäste unterhielten sich prächtig. Aber irgendwann entstand eine gewisse Unruhe in der versammelten Gesellschaft. Man fragte nach dem Grund für den Rückzug. Der Weise blieb lange still, meldete sich kurz, blieb wieder fern. Die Türen blieben offen, die Räume beleuchtet und geheizt, die Gästebücher lagen weiter aus. Die Unterhaltung lief weiter... Erneut fragten die Gäste nach... Die Gerüchteküche brodelte... Einer vermutete, er trainiere heimlich mit der Ping-Pong-Nationalmannschaft. Ein anderer glaubte, seine (ultraleichten) Spuren im Tibet gesehen zu haben. Andere sahen ihn am Nebentisch in Agadir, beim Gemüsehändler in San Francisco, beim Schuster in Münster. Manche wurden böse, verlangten nach einem Tapetenwechsel, wollten die Begegnungsstätte verlegen, auflösen, reformieren, etc.. Manche machten sich Sorgen, er sei vielleicht beim Experimentieren mit einem neuen Azeton-Brenner oder mit einem heliumgefüllten Rucksack verunglückt. Der große Mann erschien kurz wieder, ernannte zwei kleine Helfer-Mods zu seinen temporären Statthaltern. Es bleib aber offen, ob die Gesellschaft die Kraft und die Kreativität besitzen würde, die ultraleichte (Titan-) Fackel weiterzutragen. Und dann, an einem kalten Frühlingstag, war das Schloss im dicken Nebel verschwunden... (Fortsetzung folgt- oder das Leben schreibt sie... )