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Ultraleicht Trekking

JoonTheSimulant

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  1. Danke, das ist ja wirklich ein sehr tiefschürfender Bericht zum Thema DFC.
  2. Verglichen mit einem alten Footprint (Nallo) von Hilleberg würde ich die DFC-Böden als deutlich weniger robust einstufen. Ersteres hat bei mir Jahrzehnte mit Hunderten Übernachtungen auch auf üblem Untergrund ohne Loch ausgehalten. Bei DFC war im Tarp (Zpacks, kein Kontakt zum Boden nach dem Aufbauen) nach einer Tour ein kleines Loch. Allerdings kann man DFC sowas von einfach reparieren. Kleine Löcher sind da unerheblich. Man muss nur regelmäßig auf Löcher checken, kleben und fertig. Das ist wirklich eine völlig andere Nummer als bei jedem anderen Gewebe, weil es so simpel und effektiv geht. Sehen kann man die Flicken auch nicht, wenn es ein farblich passender war. Allerdings finde ich nach meinen Erfahrungen mit dem Tarp, DFC für Böden zumindest nicht restlos überzeugend. Ich werde es dieses Jahr aber vermutlich noch vier Wochen bei einem MLD Biwaksack mit DFC-Boden testen. Der 0.75 Bivy-boden sieht meiner Meinung nach verdammt filigran aus.
  3. JoonTheSimulant

    Buchtip

    Hallo German Tourist bzw. Christine (wie macht man das in solchen Foren denn mit den Klarnamen und dem anreden? Ich bin absoluter Neuling hier...) das mit der Absicherung beim Navigieren bzw. bei der Stromversorung sehe ich für den Solo-Trekker in der Wildnis als ehemaliger Berufssoldat der Infanterie genau wie Du. Ich würde solo sogar nur mit der dreifachen Redundanz in z.B. Patagonien oder Kanada gehen. ...Allerdings bin ich heute fast immer mit Freunden unterwegs. Da kommen drei Uhren, drei Powerbanks, ein Solarpanel und drei Smartphones zusammen. Da wir zudem in Europa touren bleibt das Garmin Oregon mittlerweile immer zu Hause. Ich bin in den Achtzigern und Neunzigern mit 25.000er und 50.000er Karten, nur dem Kompass, beim Militär auch nur mit Grobkarte (1: 100.000), Skizze und ohne alles nur anhand von Landmarken hunderte Kilometer marschiert. Und wie oft haben wir uns dabei verlaufen! Das war damals bei jeder selbst zusammengestellten Tour auf nicht markierten Pfaden der "Running Gag", der jedesmal dazu gehörte. Man muss das eben erkennen, vernünftig einschätzen und ggf. nach Standardverfahren sicher ausbügeln können Die entsprechenden Verfahren müsste eigentlich jeder, der hier rumsurft, grundsätzlich beherrschen. Genau wie die Basic-Survival-Ratschläge. Aber ich will hier um Gottes Willen nicht belehren.....vermutlich ist das ja auch allen klar. Übrigens: In Europa gibt es nicht schöneres als Korsika und Sardinen in einem sonnigen Frühling....
  4. JoonTheSimulant

    Buchtip

    Das Buch ist als deutschsprachige Informationsquelle für das weite Wandern in seiner Dichte derzeit kaum zu überbieten. Da schreibt eben der Profi. Zudem liest sich das Buch wirklich gefällig und flott. Einige Tipps scheinen mir aber sehr aus der Perspektive des monatelang wandernden True-hikkers geschrieben zu sein. Einige Anmerkungen hätte ich daher aus 25.000 Wanderkilometern mit Touren nur unter 1000 km zum Lieblingsthema aller ultraleichten Trekker, der Ausrüstung. Es sind natürlich Meinungen... Erstens, aus meiner Sicht sind moderne Spitzen-Outdooruhren ( Fenix etc.) reinen GPS-Geräten überlegen, solange man auf Standard-Wegen geht. Sie sind leichter, robuster und verbrauchen in sinnvoll gewählten Modi kaum noch Strom. Auch die geringe Übersichtlichkeit spielt heutzutage keine große Rolle mehr, da jeder sowieso für den seltenen "completely lost" Fall noch ein Smartphone mit Offline-Karten dabei hat. Zweitens, als Maß der Dinge sind reine Kilometerangaben im Gebirge so gut wie nicht zu gebrauchen. Hier zählen die Höhenmeter viel mehr. Der härteste Tag, den wir jemals während einer großen Tour gemacht haben, hatte 45 km und 5300 Höhenmeter (2800 hoch, 2500 runter). Vor die Wahl gestellt würde ich immer lieber 50 km flach gehen als über 5000 Höhenmeter. Zudem ist Kilometer- und Höhenmeterzählen mit GPS oder Wegbeschreibungen und anschließendem, realistischen "Addieren" der beiden Werte recht mühsam, viel simpler funktioniert ein Schrittzähler, der zudem Höhenmeter und Kilometer gleich noch etwas zusammenfasst, weil im steilen Gelände die Schritte sehr viel kürzer werden. Der einzige Nachteil dieser Größe ist, dass sie nicht objektiv ist, da die eigene Schrittlänge natürlich sehr variabel ist. Sehr praktisch ist es dagegen, sich eine absolute Höchstgrenze pro Tag an Schritten zu definieren, die man immer direkt ablesen kann. Der Schrittzähler berücksichtigt auch noch die vielen kleinen Pausenstrecken, die einen nicht weiterbringen, aber trotzdem belasten. Ich finde, eine sehr praktische Regel ist z.B. ab spätestens X0 000 Schritten einen Platz zum Biwakieren zu suchen und nie über (X+1)0.000 zu gehen. Und das beste ist, das heute jede Fitnessuhr einen eingebauten Schrittzähler hat bzw. man sich eine App auf Smartphone laden kann. Drittens, es stimmt zwar, das Klamotten von den meisten überschätzt werden, es gibt jedoch eine aus physikalischen Gründen klar überlegene Outdoor-Faser: Polypropylen. Sie ist nur nicht sexy zu verarbeiten....Wer wer sich dafür interessiert, die beiden Firmen, die das trotzdem machen, sind Löffler partiell und Liod komplett. Liod, eine italienische Firma, die ihr Geld mit Leuten verdient, die Outdoor arbeiten müssen, gibt es meines Wissens in Deutschland nur bei dem Expeditionsausrüster xtrym. Als ultimativen Test empfehle ich für eine schweißtreibende Aktivität ein Polypropylenunterhemd von Liod und drüber ein normales PE oder PA Outdoor-T-Shirt. Das Polypropylen bleibt auf der Haut fast trocken während die anderen Synthetikfasern, von Baumwolle gar nicht zu reden, darauf(!!!) nass werden. Auch Merinowolle nimmt viel mehr Wasser auf. Viertens, für Touren im späten Frühling, Sommer und frühen Herbst, die nur Wochen und nicht Monate dauern, ist ein Dyneema-Tarp als Regenschutz nicht zu schlagen. Das Ding wiegt 200 Gramm, ist absolut wasserdicht, nimmt überhaupt keine Feuchtigkeit auf und lässt sich nach etwas Übung in zwei Minuten aufbauen. Nur die Windrichtung muss man beurteilen können.... Fünftens, ein Dyneema-Poncho ist absolut wasserdicht, tagelang, wenn man die Ärmellöcher nur eng genug macht. Im milden Wetter kann man das Problem mit den Armen dadurch lösen, dass man kurzärmlig geht und die Arme etwas kühl werden lässt. Bei kaltem Wetter sind die Ärmel einfach ganz dicht zu machen und die Arme liegen an. Nur bei Sturmwind und in steilen Anstiegen ist so ein Poncho noch immer suboptimal. Für nur wochenlange Touren ist Dyneema also perfekt, wenn man es bezahlen mag. Eine Bemerkung noch zum wilden Zelten: wir sind in 35 Jahren auf Touren in Europa genau einmal erwischt worden und das war im Schwarzwald von einem Förster, der sich dadurch beruhigen ließ, dass wir zu erschöpft zum Weitergehen waren. Ansonsten gilt: Cowboy-Camping oder Biwakieren im Biwaksack (also Low Profile) abseits der Strecke bei gutem Wetter auf stärker frequentierten Wegen und bei Regen reicht spätes Auf- und frühes Abbauen mit etwas Sichtschutz aus. In Mitteleuropa sind Zecken schlimmere Feinde als Oberförster... Besten Gruß und vielen Dank für die Mühe, das erstklassige Buch zu schreiben an German tourist... Joon
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