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Ultraleicht Trekking

Capere

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Alle erstellten Inhalte von Capere

  1. Tatsächlich habe ich das auch "nur" mit 25mm Tape gelöst - bringe von Berufs wegen da aber vielleicht etwas mehr Präzision mit. ;D Der Thread findet sich hier: https://www.trek-lite.com/index.php?threads/fkt-tarpage.4617/post-92590 Das ist der springende Punkt. Meiner Meinung und vor allem Tests nach, schwächt man bei .51 und .34oz DCF mit der Naht das Material im Verhältnis einfach zu sehr, als dass die Vorteile zum Tragen kommen würden. Denn Vorteile kann das Kombinieren von Kleben & Nähen schon haben - besonders bei extrem kalten Temperaturen, wo die Klebewirkung nachlässt. Weiterer Aspekt ist dabei zudem die Überlegung, in welche Richtung die Naht belastet wird - einen Rucksack aus DCF werde ich z.B. auch eher nicht nur (einfach) Kleben, weil ich hier ja die nach innen gerichtete Naht sehr auf Zug und mit Druck nach außen ungünstiger belaste.
  2. Mein persönlicher Anlaufpunkt ist der Ärzte der Welt e.V. : Klick mich! OT: Der Ärzte Der Welt e.V. ist eine vertrauenswürdige Spendenorganisation, bei der >90% der Spenden auch wirklich am Ziel ankommen. Auch die aktuelle Krisensituation in der Ukraine wird von ÄdW unterstützt!
  3. Korrekt, das ist für die Verbindung des Perimeter Meshs mit dem Fly und um eine saubere Kante außenrum zu haben. Prinzipiell könnte man das aber genauso klebend mit Tape lösen und insbesondere wenn du beim Tarp ja aufs Mesh verzichtest, sogar recht simpel.
  4. Jetzt auch im Bewegtbild (die Teide Besteigung folgt separat):
  5. Ein Freund von mir arbeitet passenderweise in der Textilveredlung und stand immer mit Rat zur Seite. Das meiste ist aber tatsächlich vielmehr auch einfach über die Corona-Zeit angelesen und gemachte eigene Erfahrungen. Wenn mich Dinge interessieren, kann ich da sehr viel Perfektionismus entwickeln.
  6. Tatsächlich klebe ich es "nur" einfach überlappend aufeinander - in meinen Tests (und diversen Anekdoten der letzten Jahre auf Reddit und ähnlichen Plattformen) hat sich das als mehr als ausreichend fest erwiesen (außer ggf. bei starken Minusgraden, aber da bin ich ohnehin eher nicht unterwegs). Nur selten verstärke ich daher einzelne Bereiche nochmals mit separatem DCF Tape - im Grunde hier z.B. nur den oberen Türbereich, wo stärkere, punktell abziehende Zugbelastungen auf die Klebung herrschen. Bei ZPacks verspricht man seit jeher eine Haltbarkeit von mindestens der Länge eines ThruHikes (also 200-300 Nächte Dauernutzung), was denke ich bei .51 oz DCF auch der Realität entspricht. Ein "Versagen" wird man da vermutlich weniger bei den Klebestellen, als vielmehr simpleren Abnutzungserscheinungen wie Abrieb, Pinholes im Material oder ggf. gar Zipper-Problemen sehen. Tatsächlich habe ich das Ganze erst letztens auf La Gomera zweimal im straffen Küstenwind aufbauen müssen und dort auch bei kräftigen Böen (die u.a. den zum Aufbau verwendeten Carbon Trekkingstock ganz schön durchgebogen haben) keine wirklichen Probleme mit der Stabilität gehabt. Selbst als mitten in der Nacht der frontale Heringe seinen Halt verloren hat und damit beide Türen kurzzeitig wild im Wind flatterten, bis ich das Ganze wieder befestigt hatte, stand das Zelt noch ausreichend stabil. Habe leider nur eine Aufnahme gemacht, als es am nächsten morgen schon deutlich abgeflaut war: Also ja, ich persönlich werde es auch wieder bei kommenden Touren in den Alpen nutzen, aber gleichzeitig kann ich natürlich niemandem raten damit ein Expeditionszelt ersetzen zu wollen...
  7. Das sind die 'Ecken' an der Seite - passt nicht auf die Rollenbreite vom DCF und daher habe ich die separat noch mal drauf.
  8. Riesen Rolle spielt dabei schon die grundlegende Materialwahl und - ausrichtung. Zweiteres bedeutet konkret: Überlege, in welche Richtung du ein "Verziehen" erlauben und in welche Richtung es stabil sein soll und richte dann dein Schnittmuster auf dem Stoff entsprechend aus. "Weft, Warp & Bias Stretch" sind dazu gute Suchbegriffe. Ansonsten bringt zudem das Aufnähen von Gurtband oder einfassen mit starrem Einfassband z.B. bereits eine enorme Reduktion der Längsdehnung. Falls das bei dem Design integrierbar wäre.
  9. Endlich ist es soweit und ich fand etwas Zeit nach Erfahrungen im Feld mein Design dezent zu optimieren und euch nun hier zur Verfügung zu stellen! Sowohl diese Dateien, als auch weitere Schnittmuster und Anleitungen plane ich der Community vollständig kostenlos zur Verfügung zu stellen. Alles was ich dafür erwarte: Eine Erwähnung mit entsprechender, fairer Verlinkung zu meinen Beiträgen und vielleicht auch das ein oder andere Bild der eigenen Werke. Tent Design Final (Sized Up) - incl. Pattern.skp Tent Design Final (Sized Up) - incl. Pattern.skb Falls jemand gern etwas für die Arbeit zurückgeben möchte bzw. auch Anreiz für weitere Projekte geben will, würde ich euch bitten in meinem Namen über den Ärzte der Welt e.V. etwas Gutes für humanitäre Zwecke zu tun! Klick mich! OT: Der Ärzte Der Welt e.V. ist eine vertrauenswürdige Spendenorganisation, bei der >90% der Spenden auch wirklich am Ziel ankommen. Auch die aktuelle Krisensituation in der Ukraine wird von ÄdW unterstützt! @Mod-Team ich hoffe diese "Werbung" ist in Ordnung.
  10. Habe extra Beutel gewählt, die auch fürs Sous Vide Garen zugelassen sind - also kochfest und natürlich auch BPA-frei. :)
  11. Funktioniert in Kombi mit einem passenden Schlauchstück zur Kopplung am Sawyer, solange man etwas Feingefühl am Wasserhahn hat. Hatte ich damals auch so modifiziert.
  12. Tatsächlich sind die meisten ihrer Rezepte primär Vegan / Vegetarisch. Ich habe dann lediglich in Eigenregie noch Hähnchen ergänzt, um den Proteingehalt zu pimpen.
  13. Die Sache mit dem Teide war gar nicht so einfach, denn normalerweise bedarf es eines offiziellen Permits für die Besteigung (dies dient der Regulierung der Besucherzahl, da insbesondere bei Seilbahnbetrieb Massen an Leuten die paar Hundert Meter Aufstieg hinter sich bringen wollen). Diese Permits waren aber auf der Webseite erst ab etwa April wieder verfügbar... Eine weitere mehr oder weniger bekannte Möglichkeit ist deshalb eine Nacht im Refugio Altavista zu verbringen und damit quasi auch ein "Permit" für die Besteigung vor 9 Uhr zu haben (ab hier startet die Seilbahn). Dieses Refugio ist wegen Corona aber geschlossen... Ich war also hin und hergerissen, ob ich vielleicht einfach in Refugio Nähe biwakieren sollte (so viel Ausrüstung wollte ich aber eigentlich auch nicht mitschleppen), um dann bis 9 Uhr den Gipfel zu erreichen... Glücklicherweise spielte mir dann aber das Wetter ein wenig in die Karten und ich fand eine andere Lösung: Aufgrund der extremen Stürme und neuerlichem Schnee auf dem Teide, war der Seilbahn Betrieb seit meiner Ankunft auf den Kanaren komplett eingestellt worden! Ja und entsprechend gab es in Gipfelnähe weder das Problem mit den Menschenmassen, noch mit Kontrollen bezüglich Permits. Ergo machte ich mich auf den Weg, das Ganze als schlichte Tagestour abzureißen und muss dazu aber vorweg nehmen: Bei den vorherrschenden Witterungsverhältnissen (starke Windböen, überfrorene & vereiste Böden) sollte das bitte niemand leichtgläubig nachahmen. Es bedarf schon ein wenig Erfahrung in solchen Verhältnissen, denn ich schätze auch in Sachen Erste Hilfe wäre es bei den Umständen eher schwierig geworden... Für den Aufstieg hatte ich mir dabei einen unkonventiellen, nicht ausgeschilderten Pfad ausgemacht, welcher einem ehemaligen Lavastrom mit Tuff-Blöcken und Obsidiangestein folgend, in Art einer Direttissima geradewegs zum Wandfuß führt. Auch hier: das Gekraxel und die (kaum vorhandene) Wegfindung sind nichts für Anfänger! Auf die Weise sparte ich im Aufstieg ein paar Kilometer und auch etwas Zeit (denn ich hatte mit der Anfahrt per Bus leider schon enorm viel Zeit verloren und konnte erst kurz vor 12 Uhr meinen Anstieg starten... Nächstes Mal würde ich besser ein Taxi nehmen). Dort traf das Ganze dann mit dem breit ausgebauten Hauptweg vom Parkplatz Montana Blanca zusammen und zog sich als gut 1m breiter Pfad nun ganz entspannt bis zum Refugio hinauf. Das war auch gleichzeitig das entspannteste Stück, denn außer ein wenig beißendem Wind hatte man hier nichts auszustehen. Ab dem Refugio gingen dann aber die kritisch übereisten Stellen los, für die es doch etwas Finesse bedurfte. Leider hatte ich keine Micro Spikes dabei, aber glücklicherweise konnte man eigentlich immer auf die Steine links und rechts des Weges ausweichen und in einer Mischung aus Kraxeln & Balancieren fortschreiten. So kam man dann letztlich zur Bergstation der stillstehenden Seilbahn, an welcher man auch einen guten Blick auf das reguläre Kontrollhäuschen hatte. Dank des Schnees musste man hier nicht mal eine Schranke/Zaun überklettern, sondern konnte quasi einfach drüberlaufen. Die letzten paar hundert Meter zum Gipfel waren von der reinen Strecke dann ein absoluter Witz - bei Auf-&Abfahrt mit der Seilbahn wäre ich vermutlich geradewegs enttäuscht gewesen. Große Herausforderung war hier aber der extrem böig pfeifende Wind! Laut Vorhersage mit Geschwindigkeiten im Gipfelbereich von bis zu 70km/h an dem Tag! Zum einen wurde es dadurch mächtig frisch (zwei Lagen Alpha Fleece + TNF Shakedry Jacke regelten das aber ganz gut) und zum anderen hatte man im Kraterbereich schon wirklich mit dem Vorankommen und stabil Stehen zu kämpfen. Letztlich fand ich aber auch auf 3715m Höhe, umgeben von süßlich aufsteigenden Schwefelschwaden, einen Platz der Windschutz bot und sich für einen kurzen Aufenthalt inklusive Gipfelkaffee eignete. Der Ausblick war bei dem sonst strahlend blauen Himmel natürlich überwältigend - seien es die anderen kanarischen Inseln in der Ferne (allen voran La Gomera, von welcher ich selbst ja schon Richtung Teide geschielt hatte) oder aber auch die mächtige Wolkendecke, die sich sanft über Teneriffas niedere Lagen legte. Nach ausgedehntem Gipfelgenuss machte ich mich dann gegen 15:30 wieder an den Abstieg, der dank inzwischen partiell angetauten Eisbereichen in manchen Segmenten sogar für flowige Downhill-Trailrunning-Passagen taugte. Rasch kam ich so wieder zum Wandfuß, wo ich in Retrospektive vielleicht auch wieder meinen Aufstiegsweg hätte nutzen sollen, aber der Varianz halber den (ewig langgezogenen) Fahrweg zum Parkplatz Montana Blance wählte und dort etwa 17:45 meine Tour beendete. Auf diese Weise konnte ich auch noch die bekannten "Teide-Eier" (erstarrte Lavakugeln, welche eines Schneeballes ähnlich den Hang hinunter gerollt sind) bewundern. PS: Übrigens schreibe ich diesen Bericht gerade aus dem Garten meines Hotels, während ich auf mein Taxi zum Airport warte.
  14. Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herren gibt's hier einen Tripbericht meiner Inselquerung auf La Gomera Mitte Februar (+ Bonus Teide Besteigung "by fair means" und winterlichen Verhältnissen). Das Video folgt natürlich später auch noch. Vorab sei dabei gesagt, dass meine Route von @MarcG inspiriert war - ich habe also den Nordwestlichen Abschnitt des GR 132 bis Playa De Vallhermoso gewählt und bin den GR 131 "verkehrt herum" gelaufen. Gesamt ~85+km und ~11.100+hm (kombiniert). Route + Tagesaufteilung findet sich hier inkl. GPX: Link zu Alpenvereinaktiv Direkt zu Beginn zudem meine <2.2kg BW Gearliste auf Lighterpack - ob es inzwischen schon fast 90% MYOG sind? Anfahrt + Ankunft: Super simpel: Per Direktflug von Frankfurt nach Teneriffa Süd, Taxi nach Los Cristianos (~25€) und dort unkomplizierte Gepäckabgabe bei einer Fahrradvermietung (5€/Tag, online buchbar - ich hatte u.a. Mehrgepäck für den Teide dabei, dazu später mehr). Anschließend fix zum Hafen und für ~40€ mit der 16 Uhr Fähre nach La Gomera. Damit also Ankunft kurz nach 17 Uhr in San Sebastian, wo sich auch direkt ein Spar findet, um noch rasch Wasser aufzufüllen. Gegen 17:45 Uhr konnte ich also final starten und hatte somit noch bisschen über eine Stunde brauchbares Sonnenlicht. Die ersten 6.5km + Zeltplatzsuche Wie erhofft ist es warm auf den Kanaren - irgendwas um die 17/18+ Grad am Tage und ordentlich Sonnenschein. Je weiter ich nach Nordwesten schaue, desto mehr Wolken brauen sich allerdings zusammen. Nach viel zu vielen Stufen bin ich dann auch endlich aus der Stadt heraus und der Asphalt wandelt sich zur Schotterpiste und geht schließlich in die erhofften felsigen Single Trails über. <3 Die Aussichten auf die umgebenden Berge, das Meer zu meiner Rechten und insbesondere auch den alles überthronenden Teide auf der Nachbarinsel sind einfach überwältigend schön. So startet die Tour perfekt, während die Sonne langsam im Westen verschwindet und der Horizont in bunte Farben getaucht wird. In der beginnenden Dämmerung ging es nun also an die Zeltplatzsuche und da kamen gleich zwei grundlegende Probleme auf: Ist La Gomera als Vulkaninsel von Haus null eben und flach - von einer angenehmen Grasnarbe gar nicht zu reden und Sollte mich von Tag 0 an ein extremer Wind verfolgen, welcher nervig bis böig unentwegt über die Insel fegte... Um es also vorwegzugreifen: 2x habe ich im Zelt auf den typischen, künstlich angelegten Terrassen La Gomeras genächtigt - 1x trocken mit viel Wind und 1x mal nass mit viel Wind. Generell ist es auch so, dass ich bis etwa KM22 und dann erst wieder ab KM66 hier und da gute Spots gesehen habe. Dazwischen ist es annähernd unmöglich, wenn man nicht in jemandes Garten oder Feld liegen will... Trotzdem, war ich am Ende sehr zufrieden mit meinem Spot und konnte so direkt Carbon Heringe + Zelt einem Härtetest unterziehen. Einmal musste ich nachts den Hering vom Front-Guyout neu setzen, aber sonst hielt alles fein durch, auch wenn die Geräuschkulisse mitunter beängstigend war. Tag 1 - Über einsame Pfade und schier endlose Höhenmeter (27.5km) Der nächste Tag war direkt ein Mammuttag - okay, das sind bei mir effektiv alle... Ich kann einfach nicht stoppen, solange man mit dem Restlicht halt auch einfach noch ein paar Kilometer machen könnte. Jedenfalls war es ein Tag, welcher durch äußerst viele Höhenmeter geprägt war. Anfangs felsig immer weiter aufsteigend bis sich die Vegetation dank des "Horizontalregens" (Wasser aus den Winden kondensiert und tropft an Bäumen und Sträuchern herunter) immer stärker und dichter ausprägte. So war dann auch der Gipfel des Encherada (1062m) effektiv ein subtropischer Wald. Hiernach ging es erst mal wieder straff abwärts Richtung Meer und ich landete an der Playa Hermigua bei NN - Baden war aufgrund des extrem starken Wellenganges leider nicht möglich. Stattdessen konnte ich aber dort in einer Bar zum ersten Mal etwas Wasser auffüllen (yeah, mit Chlorgeschmack) und einen Espresso genießen, während es draußen langsam anfing ein wenig zu Regnen. Dieser Regen sollte im Laufe des Nachmittags immer wieder mein Begleiter sein, bis er am Abend dann völlig eskalierte... Das Wasser ist ansonsten das zweite schwierige Thema auf La Gomera: Es gibt effektiv keine vernünftigen Quellen, Flüsse oder Seen. Will man also nicht fragwürdiges Wasser aus abgestandenen Pfützen filtern (die auch super selten sind), oder gar die Wasserbehälter der Bauern auf ihren Feldern anzapfen, muss man wohl oder übel den Kontakt zu Bars, Restaurants oder eben Supermärkten herstellen. Meine Empfehlung deshalb: Vernünftig Planen und Mineralwasser in den Märkten kaufen - das chlorige Leitungswasser ist m.M.n. nur zum Waschen gut. Von Hermigua ging es ansonsten neuerlich nach oben und so kam ich dann erst ins schnucklige Agulo (der angeblich schönsten Ortschaft auf La Gomera) und später, am Besucherzentrum des Garojonay Nationalparks vorbei, auf die zweite Spitze im Höhenprofil bei ~780m. Hier war es dann auch, wo der sporadische Regen langsam in einen Dauerregen überging, was aber tatsächliche die Ecke dort oben sehr mystisch erscheinen ließ. Den Großteil des Tages war ich dabei völlig allein unterwegs - einzig in den Dörfern war dann natürlich etwas los, aber auf den Trails war abgesehen von 1-2 Tageswanderern niemand zugange. Später beim GR131 sollte das völlig anders sein! Zum Abend kam es dann, wie es kommen musste: Nachdem ich, umgeben von Wolken und Regen, vom Las Rosas Stausee nicht viel mitbekam, musste ich mein Zelt bei Dämmerung im Wolkenbruch auf einer verlassenen Terrasse oberhalb Simancas (ungefähr KM34.5) aufbauen. Das Bild sieht zwar schön aus, aber es war echt super unangenehm, weil der Untergrund voller ehemaliger Pflugfurchen war... Trotzdem gut so, denn wie sich herausstellen sollte, wäre der weitere Weg im Dunkeln + bei Regen super schlecht gewesen (da schon teilweise mit Dornen verwachsen und mit rutschigen Steinen gepflastert) und einen besseren Platz hätte es auch auf lange Sicht nicht gegeben. Tag 2 - Durch das Herz des Nationalparks und immer weiter nach Süden (23.5km) Der nächste Tag war dann erst mal wieder bedeutend freundlicher. Im aufziehenden Sonnenschein ging es immer weiter bergab zum Meer, bis ich letztlich kurz nach 10:00 an der recht verlassenen Playa del Vallhermoso herauskam. Auch hier war der Wellengang aufgrund der Stürme wieder viel zu stark für eine Abkühlung. Aber an einem der wenigen auf der Insel verstreuten "BBQ Plätze" konnte ich zumindest mein Kochset etwas waschen. Außerdem gab es nur wenig abseits des Weges einen super spannenden LostPlace zu begutachten: Das Castillo Del Mar. Oder anders gesagt: Die einzige und letzte Bananen-Verladestation Europas! Leider scheint das Ganze zunehmend zu verfallen, nachdem es ein Deutscher Fotograf um die Jahrtausendwende herum eigentlich schön restauriert hatte und es sogar noch bis etwa 2005/2006 für Veranstaltungen genutzt werden konnte. Hernach startete für mich nun der GR131 und um es Vorweg zu nehmen: Er war auch schön, aber an die (von mir gewünschte) Single-Trail Idylle des GR132 kam er nicht ran. Es gab dafür einfach zu viele RoadWalks, Forstwege und derlei "breite" Abschnitte. Vielleicht liegt diese Einschätzung aber auch etwas daran, dass sich ab diesem Punkt die Vegetation (vom Nationalpark selbst abgesehen) doch langsam etwas wiederholte? Jedenfalls ging es erst einmal gefühlt ewig die Straße entlang nach Vallhermoso, wo ich in einem Spar wiederum mein Wasser auffüllte, bevor ich dann kurz nach 12 Uhr auch schon wieder aus der Stadt raus war und einen verzückenden Blick zurück werfen konnte. Kurz darauf kam ich zudem an einem Stausee vorbei, welchen ich nun sogar mal im Hellen bewundern konnte - vom Meer abgesehen, hatte ich so viel Wasser seit gefühlten Ewigkeiten nicht gesehen. Es ging also nun wieder straff bergwärts und damit Stück für Stück auf das "Zentralmassiv" La Gomeras zu. Gut, dass bei den vielen Höhenmetern links und rechts der Wege immer ein paar leckere Snacks zu finden waren - bloß Vorsicht mit den Stacheln. Je höher ich kam, desto voller wurde auch die Vegetation: Aus Kakteen, Sukkulenten und Palmen wurden Sträucher, Bäume und Farne. Bis ich somit im Laurisilva - einem uralten, subtropischen Nebelwald aus vornehmlich Lorbeerbäumen - angekommen war. Hier im Nationalpark Garojonay waren auch die wirklichen Highlights des GR131 auf LaGomera verborgen. Alles wirkte ein wenig mystisch, bizarr und erinnerte an so manche Fantasy Filme. Allen voran kam mir dabei immer wieder der Fangorn Wald aus dem Mittelerde Universum in denn Sinn. Ich kannte ähnliches ja schon von Madeira, aber es war doch aufs Neue beindruckend. Zumal das humid-feuchte Klima auch einen krassen Kontrast zum kargen, ariden Habitus in tieferen Höhenlagen darstellte. Nach dem Nationalpark-Abschnitt kam dann eine Reihe von Dörfern und damit eine Menge Straßenabschnitte... Zumindest waren dazwischen aber auch kleine Höhepunkte eingearbeitet - so der tolle Abschnitt oberhalb des Valle Gran Rey. Hier findet sich ein mächtiger Canyon, der sich tief in die Landschaft geschnitten hat und zum Meer hin in dieser ehemaligen Hippie-Hochburg endet (teilweise "wohnten" die Aussteiger wohl sogar in den natürlichen Höhlen des Canyons). Auf all diesen Bereichen war im Gegensatz zu vorher doch gut was los - seien es Tagestouristen, aber eben doch auch einige (tendenziell schwer bepackte) Wanderer des GR131. Zum Abend hin wurde es nach diesem abermals recht langen Tag wieder etwas unschöner - neuer Wind kam auf und für die Nacht gab es sogar eine Sturmwarnung mit Starkregen. Eine Situation, bei der ich ungern jetzt noch weitere Höhenmeter ansteigen wollte, zumal effektiv bis zum höchsten Berg der Insel keine ersichtliche Zelt - Möglichkeit mehr kam (das bestätigte sich an Tag 3 auch). Also entschied ich mich kurzerhand auf den Tipp eines Polen zu hören, der mir auf dem Weg begegnet war, und so beendete ich meinen Tag im Hotel Sonja in Chipude bei leckerem Ziegenfleisch und regionalem Weißwein. Größtes Highlight ist für mich zudem immer wieder die erste Dusche nach einem längeren Outdoor-Aufenthalt - einfach herrlich! Tag 3 - La Gomeras Höchster und das zähe Auslaufen (27km) Nach der extrem windigen Nacht (selbst im Zimmer konnte einen das Toben & Stürmen fast vom Schlaf abhalten) startete der nächste Tag bei Sonnenschein und blauem Himmel wieder mit einigen Straßenpartien. Bot mit einem Trail-Abschnitt entlang eines weiteren Canyons aber auch erneut tiefe Ausblicke. Obendrein führte der Weg am "Heiligen Felsen" Fortaleza vorbei, welcher wohl schon von den Ur-Gomerios für Rituale genutzt worden war. Dieser Pfad ging in eine Straße über, die zu einem Ehrenmal für die Pfeifsprache "Silbo Gomero" der Insulaner bei einem tollen Aussichtspunk führt. Von dort war es dann bis zum Alto de Garojonay (1482m) auch nicht mehr weit - eine Forststraße wand sich von dieser Seite die Bergflanke hinauf (und erst hier hätte es m.M.n. wieder eine mehr oder weniger günstige Zeltmöglichkeit gegeben). Gegen 11:30 stand ich also auf La Gomeras höchstem Berg, welcher allerdings vergleichsweise unspektakulär präsentiert wurde... Zumindest gab es noch ein wenig Aussicht, bevor ringsherum schon wieder etliche Wolken zuzogen und ich deshalb auch rasch mit dem Abstieg fortsetzte. Kaum am fotografischen Highlight - dem Rogue de Agando - angekommen, war es dann auch schon wieder soweit und der Regen kam unbarmherzig hernieder. Eigentlich hatte ich gelesen, dass La Gomera nur 3 Regentage im Februar hat - wie groß ist bitte die Chance, dass ich direkt alle drei erwische?! Naja, im Regen ging es dann also peu-a-peu weiter und ich war überfroh, dass ich meinen leichten Montbell Schirm dabeihatte. Der Komfortgewinn war in dem Moment schon echt viel wert. Was jetzt folgte war dann ein langwieriges Auslaufen immer weiter gen San Sebastian. Klar waren auch hier und da ein paar nette Aussichten, Felsformationen oder Momente dabei, aber mit dem Regen im Nacken fühlte es sich doch häufig mehr wie ein "Abarbeiten" an, bis endlich das Ziel in der Ferne auftauchte - mit Sonne! Über den Blick zurück kann man das wirklich nicht behaupten: Ich war in dem Moment kurz hin- und hergerissen: Sollte ich noch eine Nacht im Zelt verbringen, wie ich es ursprünglich geplant hatte? Oder lauf ich doch einfach zum Ziel und nehme mir ein Hotel? Letztlich überwog eine Kombi aus Komfort, Logistik und meiner bereits zuvor beschriebenen Herangehensweise: "Gegen 16/17 Uhr kann ich doch nicht ernsthaft jetzt hier schon mein Zelt aufbauen - dafür ist noch viel zu viel vom Tag übrig!" Also genoss ich noch ein letztes vorbereitetes Essen (Cashew Curry Couscous mit Hähnchen -> super lecker!), welches ich auf Basis der Backcountry Foodie Rezepte vorbereitet hatte (siehe dazu auch mein Beitrag hier im UL Forum) und stieg danach vollends gen San Sebastian ab. Die Nacht im Hotel hat mir ermöglicht den nächsten Tag ohne viel Stress eine passende Fähre zu nehmen, sodass ich keine Probleme mit der "Siesta" im oben erwähnten Fahrradladen hatte. Ein wenig warten musste ich allerdings trotzdem, bis der Laden wieder offen war und ich mich mit dem Rest meines Gepäcks per Taxi nach Vilaflor aufmachte, um dort die Vorbereitungen für den Teide-Gipfel zu treffen. Nach Check-In im Hotel nutzte ich hier den Rest des Dienstages für einen Spaziergang durch die Ortschaft und zu den beiden ältesten und größten Bäumen Spaniens (Pino Gordo und Pino de las dos Pernadas) - schon extrem wie groß, breit und alt so eine Pinie werden kann! Die Tour zum Teide war dann relativ spontan geplant und kam auf ~20km und 2800hm. Dazu aber gleich mehr in der Folgeantwort.
  15. Na da ist doch schon eine gute Entwicklung zu sehen! Was den Stoff betrifft: Er ist meiner Erfahrung nach leider relativ wenig reißfest! Sei also ein bisschen vorsichtig mit dem Täschchen. (Wobei, zumindest SoftTyvek ist das ja nun auch nicht wirklich...). Falls es wasserdicht und robust sein soll, würde ich deshalb fürs nächste mal an deiner Stelle über EcoPak Ultra oder EPLX nachdenken. Beides einfach zu tapen, sehr robust und in der 200D Version jeweils auch deutlich leichter (119g/m2 bzw 146g/m2).
  16. Kannst es nach wie vor in den USA bestellen: https://tortoisegear.com/product/firefly-3-pack/
  17. Sehr schön, immer zu! Gibts bei RipstopByTheRoll oder Dutchware in den USA oder manchmal auch bei Ripstop.pl in der EU.
  18. @Jever Willst du nicht wenigstens noch ein paar Worte dazu ergänzen... So ist das doch sehr lieblos. In einer Woche von Berchtesgaden in die Dolomiten ist sehr sportlich, zumindest falls ihr nicht zwischendrin mit den Öffentlichen ein paar Etappen überbrücken wollt (so ist die Route nämlich ausgeschrieben, die du denke ich meinst: "Alpentraversale"). Da sind eine Menge Transfers dabei. Falls ihr das Ganze also wirklich nur Laufen wollt, könnte folgende von mir erdachte Abwandlung interessant sein, die ich selbst 2020 mit einem guten Freund gegangen bin: Alpenquerung 2020 - Part 1 (Fall - St. Jodok am Brenner) Man kommt damit allerdings "nur" bis zum Brenner - die Fortsetzung müssen wir selbst noch erwandern. Dafür allerdings ohne Öffis und mit vielmals sehr einsamen, aber wunderschönen Streckenabschnitten. Einen Eindruck im Bewegtbild findet ihr hier: PS: Der Abstieg nach Hintertux ist sehr beschwerlich und lang - lohnt m.M.n. aber, da das Tuxer Joch Haus wohl grauenvoll sein soll...
  19. 134.5g ohne die Tasche zum Verstauen.
  20. Inspiriert durch diesen Beitrag, habe ich mich diese Woche auch mal über einen eigenen Carbon Trekkingstock gemacht - schließlich war das bisher noch eines der wenigen Dinge, die ich noch nicht selbst gemacht habe. OT: Zudem hatte ich ein wenig Sorge, dass mit Produktionsstopp meines aktuellen AceCamp 120cm Carbon Stockes vielleicht irgendwann die Suche nach einem Nachfolger schwierig würde... Ziel war ganz klar: 120cm Fixlänge, 4 faltbare Segmente, minimalistische Handschlaufe, verlängerter Griffbereich (da ich die zweite Position im Alpinen sehr häufig nutze) und natürlich ultraleicht. Insofern habe ich mich ein wenig umgesehen, diverse Duplon Griffstücke bestellt und natürlich passendes Carbonrohr in 10mm und 8mm geordert. Obendrein zudem ein paar Wolframkarbid Spitzen und ein 12mm Titanrohr (für den Spitzenbereich + die Nut oben). Herausgekommen ist nach etlichem Arbeiten mit Dremel, Epoxy und Sandpapier folgendes schöne Stück: Die Steckverbindungen gehen ausreichend sanft aber perfekt formschlüssig. Das prinzipielle Design am Griff habe ich von meinem AceCamp Stock übernommen und mit der 1.3mm Dyneema Schnur bekommt man es schön straff gespannt. Die Handschlaufe entstand aus AX 12mm Band + einer Einfassung aus Ultra 100 (doppellagig), die mit der Titannut verpresst/verklebt wurde. Finales Gewicht: 97.2g (mit kleinem ShockCord Stück fürs Zusammenhalten im gefalteten Zustand). Der AceCamp mit 12mm Carbon ist definitiv etwas rigider, aber ansonsten habe ich prinzipiell schon Vertrauen in die Konstruktion. Mal sehen, wie er sich in der Praxis schlägt - erster Einsatz wird demnächst auf La Gomera sein. :)
  21. Interessant! Hier hat man sogar mal eine Angabe zum Flächengewicht des Shakedry = 49g/m²! Zum Vergleich: Die ultraleichten WPB Materialalternativen sind da sehr dicht dran - allesamt aber mit schlechteren Wassersäulen oder/und Atmungsaktivitäten: WPB AX 3L 6D 51 20000 50000 33,07 WPB RSBTR 2.5L 10D 47,5 9000 27000 20,45 WPB Dutchware Helion 3L 5D 51,9 25000 75000 41,87 WPB GTX Shakedry ? 49 50000 80000 ? Für GTX Shakedry gäbe es außer Gore sonst noch folgende (aktuell mehr oder weniger lieferbare) Möglichkeiten: Ron Hill X MountainEquipment Sitka Vapor SD Arcteryx / Veilance Rhomb Haglöfs L.I.M. Breathe SD Dynafit Ultra GTX 150 Salomon S/Lab Motion Fit 360 Bezüglich der schlechten Verfügbarkeit: Ich denke das Material ist für den hohen Preis mit den bekannten Einschränkungen vermutlich schon zu speziell für eine substanzielle Massenproduktion in der Hiking Branche. :/
  22. Die zweite Farbversion (Grau) ist Ultra 100.
  23. Naturehike hat mit dem Cloud Trace ein neues Zelt für 2022 angekündigt, welches man nun bei Ali bestellen kann: Klick mich. Vielleicht aber ja für den ein oder anderen als (deutlich teurere) Vik-Alternative interessant - Den wirklichen Mehrwert im Vergleich zum Vik sehe ich allerdings nicht...
  24. M.M.n. definitiv ja! Einen klassischen Fleece Pullover und selbst Gridfleece oder derlei könnte ich nie und nimmer bei Aktivität iSv Klettern und Wandern mit Höhenmetern in den Bergen so anlassen, wie es beim Alpha der Fall ist. Das Feuchtigkeitsmanagement und daraus entstehende Klima ist einfach von einer ganz anderen Welt! Für mich ist das Material aus meinem persönlichen Ausrüstungskonzept nicht mehr wegzudenken und ich trage es sogar regelmäßig lieber pur auf der Haut, als z.B. ein klassisches Baselayer (egal ob dünnes Merino, PolyPropylen, Polyester - ich habe viele getestet...), weil das Klima bedeutend besser ist und es sich auch nicht so mit Schweiß "vollsaugt" bei Aktivität.
  25. Daunen Booties für die Freundin - 5mm EVA Sohle + Veloursvelcro "Fußbett" + 10D RipStop Nylon Reste mit 35g UP-Isolation: 54g/Stück
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