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Ultraleicht Trekking

TopperHarley

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Alle erstellten Inhalte von TopperHarley

  1. Es gibt kein Recht im Unrecht. Sprich: Nur weil andere das Recht in noch größerem Maße brechen, bedeutet das nicht, dass mein kleinerer Rechtsbruch folgenlos bleibt. Ich verstehe deinen Einwand mit der Verhältnismäßigkeit, es hat aber auch etwas von "Whataboutism" und lenkt eben von dem konkret vorliegenden Fehlverhalten des Youtubers ab. Es gibt immer noch größere Verbrecher, aber deswegen stellen wir ja nicht die Verfolgung von Rechtsbrüchen komplett ein. Das ist ein sogenannter Zirkelschluss: Erst müssen alle anderen/größeren/schlimmeren Verbrecher gefasst und verurteilt werden, bevor irgendwem eine Strafe ausgesprochen wird. Da das nie geschehen wird, kann niemand bestraft werden. Abgesehen davon sehe ich nicht wo meine Rechte draußen zur Zeit "weiter beschnitten werden sollen". Hier übrigens mal die Homepage, deren Titel (LNT/Leave No Trace) hier des Öfteren genannt, aber selten verlinkt wird: https://lnt.org/why/7-principles/ Euer Browser oder auch Google kann den Text auch auf Deutsch übersetzen. Das ist für die vielen Anfänger, die hier mitlesen, sicher von Interesse und auch ein guter Leitfaden, wie man unserem Hobby nachgehen kann, ohne Flora und Fauna größeren Schaden zuzufügen.
  2. Der Mann hat aber kein Leave-No-Trace praktiziert, da er x-mal in Schutzgebieten übernachtet hat und dort Feuer gemacht hat. Der scheint sich für Naturschutz nur in soweit zu interessieren, wie es seinen Bedürfnissen nicht entgegensteht und so funktioniert das nun mal nicht. Da fehlt einfach grundsätzlich der Respekt vor der Natur. Aber eventuell auch die Bildung.
  3. Unser Hobby IST aber nun mal ein zweischneidiges Schwert. Die hohe Bevölkerungsdichte, das Verbot im Zelt im Wald zu schlafen, die extrem trockenen Sommer (Waldbrandgefahr) und eine immer größere Zahl von Menschen, die genau das machen wollen, was wir machen und dadurch den Druck auf die Ökosysteme vergrößern. Die Dosis macht nun mal das Gift.
  4. Das hab ich jetzt auch bei nem anderen Youtuber gesehen. Da werde ich für meinen Freundeskreis auch mal nachträglich ein paar Rechnungen ausstellen! Die Familie nicht zu vergessen, diese Schnorrer!
  5. Also wer sich selbst mehrfach dabei filmt wie er in NSGs übernachtet und dort Feuer macht... tut mir leid, da fehlt mir schon das Verständnis. Klar, die Höhe der Strafe ist krass, aber sowas ist halt auch ein maximal schlechtes Vorbild für andere und trägt zum schlechten Ruf aller bei, die ab und an draußen übernachten und dabei keine Naturschutzgebiete als Nachtlager nutzen. Das ist das ERSTE was man checkt, bevor man irgendwo im Wald pennt. Was bin ich schon für Umwege gelaufen, um ja nicht im NSG oder im Nationalpark nächtigen zu müssen. Die Schutzgebiete sind wenige genug und zumeist lächerlich klein, da schaffe ich es problemlos drum herum zu laufen. Das ist einfach selbstverständlich. Irgendwo dürfen Flora und Fauna halt auch mal ihre Ruhe vorm Mensch haben. Ich hatte noch nie Probleme. Ich nächtige nicht in Schutzgebieten, mache kein Feuer, mache keinen Lärm, hinterlasse keinen Müll. Ich baue spät auf und bin früh wieder weg. Klar, nicht jeder macht immer alles richtig, aber man kann immer dazu lernen. Z.B. hier im Forum! Der betreffende Youtuber macht das seit zig Jahren und müsste es eigentlich besser wissen. Und ihm wurde ja bei gezeigter Reue sogar in Aussicht gestellt, die Strafe auf 2.500 € zu reduzieren, stattdessen stellt er sich nun komplett als Opfer dar, anstatt mal zu reflektieren, was er da macht. Auch in den Kommentaren zum Video kritisiert exakt niemand sein Fehlverhalten, sondern bestärkt ihn noch zusätzlich. Das finde ich sehr problematisch.
  6. Der Rothaarsteig verläuft insgesamt recht einsam, daher sind die Übernachtungsmöglichkeiten zahlreich. Da solltest du keine Probleme haben, ein ruhiges Plätzchen zu finden. Forstarbeiten finden zur Zeit auch nicht in größerem Ausmaß statt, meines Wissens nach.
  7. Habe vor kurzem auch den BRS gegen den MSR Pocket Rocket 2 antreten lassen. Habe im im 700ml-Titantopf 500ml Wasser etwa gleicher Ausgangstemperatur zum kochen gebracht. Beide haben ca. 6 g Gas verbraucht, wobei der Pocket Rocket 2 etwas schneller war. Schwierig ist natürlich beide Kocher gleich einzustellen, aber ich würde dennoch die These aufstellen, dass ein eventueller Mehrverbrauch des BSR marginal ist gegenüber dem Pocket Rocket 2. Auch wenn das natürlich kein streng wissenschaftlicher Versuch war. Zudem passt der BRS auch besser für meinen kleinen Topf.
  8. Auch bei Etsy gibt es mehrere Anbieter von DCF-Beuteln in diversen Größen.
  9. Zu Unterkünften kann ich dir wenig sagen, da ich nur einmal in nem Gasthof übernachtet habe. Es gibt schon einige auf der Strecke, da man ja auch immer wieder durch Ortschaften kommt. Du kannst jedoch fast immer in einer/an einer Schutzhütte übernachten. Dort ist das wild campen in der Regel toleriert und du hast Tische und Bänke und oft auch einen Brunnen dabei. Einfach auf der Karte schauen, wo welche sind und evtl danach deine Etappen planen. Bei Komoot oder Osmand sind Quellen, Brunnen, Schutzhütten verzeichnet (bei komoot oft mit Bildern) - das erleichtert die Planung. Alleine im Wald zu übernachten ist eine recht individuelle Erfahrung, die du selbst machen musst. Angst braucht man keine zu haben. Ansonsten kann man diese Angst nur überwinden indem man ein paar mal im Wald schläft. Irgendwann ist das dann nicht mehr so aufregend.
  10. Ich ahnte das irgendwie schon. Dann werde mal Tutorials an der Youtube-Uni belegen. Aber schon interessant, dass es heutzutage alles nur noch für's Smartphone und über Internet gibt. Komoot und Co. machen ja gut was sie machen. Allerdings gebunden an deren Plattform/Geschäftsmodell/Existenz und einen Internetanschluss. Trotzdem vielen Dank für die Antworten! Jetzt weiß ich wenigstens, dass ich nicht weiter suchen muss.
  11. Hey, ich habe bislang mit Komoot und Osmand (und früher mit Papierkarte) geplant und suche eine Desktop-Alternative, die offline unter Windows 11 funktioniert. Basecamp ist mir grob bekannt und hat mich aufgrund der Aufmachung bislang abgeschreckt. Gibt es irgendeine einfacher zu nutzende Alternative zu Basecamp? Gratis muss es nicht unbedingt sein, nur praktischer in der Anwendung mit der Möglichkeit gpx-Tracks zu genieren und runterzuladen und POI's zu erstellen.
  12. Ist aus deren Trailrunning-Kollektion. Zum wandern macht der nur Sinn, wenn du quasi Speed-Hiking machst. Die Unterarme sind aus dem gleichen Material wie die Capilene Cool Lightweight Shirts. Die sind sehr dünn, sehr luftig und angenehm, wenn es richtig heiß ist. Zum wandern sind sie mir zu dünn.
  13. Der Schwarzwald hat ja bekanntlich ziemlich viel Wald, da findet man überall ein Plätzchen - auch mit Hängematte. Dort ist man vom Borkenkäfer noch ziemlich verschont geblieben. Und wenn man die Leave-no-trace-Prinzipien beachtet, sollte das von den Einheimischen auch keinen stören. Hab letztes Jahr am Mittelweg auch eher Touristen/Ausflügler als Einheimische im Wald getroffen. Glaube die beiden Wege verlaufen ähnlich viel bzw. für Deutschland wenig durch Ortschaften.
  14. Der reguläre Preis des 350er Quilts ist in drei Jahren um 100 € gestiegen. Bin froh, dass ich mir dieses Jahr nur leichtere Abspannschüre für's Zelt kaufen will. Denke, dass werde ich mir noch leisten können.
  15. Markierte Fernwanderwege sind in Kanada deutlich seltener als bei uns oder in den USA, wegen der deutlich dünneren Besiedlung. Da wird's schon mal schwer mit dem Resupply. Den West Coast Trail kannst du noch mit den Juan de Fuca Trail verbinden. Das sind zusammen ca. 120 km. Für beides gibt es ein Permit System. Den WCT kenne ich zum Teil. Absolut traumhaft. Nie etwas schöneres gesehen. Der Great Divide Trail in den Rockies schließt an den CDT an. Sea to Sky Trail fällt mir noch ein. Oder der Alexander McKenzie Heritage Trail.
  16. Würde die Rothaarsteig-Saison mal zwischen April und September ansetzen die nächsten Jahre.
  17. Ich komme aus dem Siegerland und das ist quasi das Epizentrum der Borkenkäferplage. Zusammen mit Sauerland und Wittgenstein die am heftigsten betroffene Region, da hier ca. 70 % Fichte in den höheren Lagen geplanzt wurden. Hier hat man sich daran fast schon gewöhnt, dass es überall Kahlflächen gibt und die Wege das halbe Jahr kaputt sind. Kleine Trampelpfade werde da auch schon mal vorm Harvester genutzt. Das wird die nächsten 3-4 Jahre auch so bleiben - insbesondere von Oktober bis März, wenn die kühlere Luft, die Feuchtigkeit nicht aus dem Boden zieht. Hab mich vor ein paar Tagen beim Laufen noch schön der Länge nach in den Matsch gelegt. Ab April sieht das hier schon besser aus von den Wegen. Wald haben wir trotzdem genug und die Kahlflächen sind im nächsten Frühling schon wieder grün. Den Fichtenplantagen trauere ich keine Sekunde nach. Ich freue mich auf die nun anstehende Transformation. Ein neuer, diverserer Wald wird entstehen mit mehr Artenreichtum. Langfristig ist die Borkenkäferplage das beste was uns hier passieren konnte! In wenigen Jahren wird es hier ganz anders aussehen. Ich freu mich drauf. Was ich bei allen Rothaarsteig-"Thruhikern" nicht verstehe: Warum fängt jeder im Norden an? Umgekehrt macht das viel mehr Sinn, da die Highlights dann später kommen.
  18. Maximal gedämpfte Schuhe wie der Altra Olympus sind für alpine Blockhalden nicht gemacht. Je technischer das Gelände umso vorteilhafter ist, es wenn man etwas näher am Boden mit den Füßen ist. Die richtige Schuhwahl hängt halt auch vom Einsatzgebiet ab. Wenn du die Top Trails of Germany durch die Mittelgebirge wandern willst, kannst du das fast mit jedem Sportschuh. In den Alpen (auf ernsthaft technischen Trails) muss man eben etwas aufpassen, wo man hintritt. Der Lone Peak hat allerdings - im Gegensatz zum Timp - eine (glaube sehr minimalistische) Rock Plate. Das heißt der Schuh ist etwas (sic!) steifer. Was in steinigem, verwurzelten, gerölligen Gelände etwas angenehmer ist, da dadurch die Füße nicht so schnell ermüden.
  19. Bei nasskaltem Wetter trocknen Schuhe leider auch ohne Membran nicht über Nacht. Zudem bekommt die Membram zwar Risse oder punktuelle Löcher, schützt den Fuß aber dennoch generell weiterhin gegen Feuchtigkeit und Auskühlung.
  20. Was bei Altra definitiv besser geworden ist, ist die Zwischensohle. Die A-Bound beim Lone Peak 4 war nach 300 km vollkommen platt. Das sah man richtig, wie sie an den Seiten Falten bekam. Das wurde bei längeren Läufen/Wanderungen zum Problem. Die Timp 2 dagegen haben jetzt bei mir schon über 800 km runter und die Dämpfung wird noch einige Hundert Km halten, denke ich. Die neue Zwischensohle (Quantic) macht den Schuh um einiges (sic!) langlebiger. Das Profil ist allerdings weitgehend runter. Für Forststraßen wird es aber sicher noch Weile gehen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist aber in jüngster Zeit deutlich besser geworden bei Altra. Ansonsten schließe ich mich @Mars an. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nun mal nicht.
  21. Bei uns macht das der örtliche Outdoorladen. Denke aber die schicken den auch irgendwo ein.
  22. Ab Freudenstadt läufst du erstmal einige Kilometer noch den Grenzweg - ein wirklich toller Abschnitt. Teerstraßen gibts nachher auch, aber die sind zum großen Teil kaum befahren, sondern einfach oft Verbindungswege zwischen einzelnen Höfen zur nächstgrößeren Straße. Aber Obacht: Die Gpx-tracks aus dem Netz (hatte ich von ich-geh-wandern.de) weichen gegen Ende ab und an von der Beschilderung am Weg ab. Einfach den Schildern folgen, dann kann man sich nicht verlaufen.
  23. Ich hoffe es ist zwischen den Zeilen deutlich geworden, dass ich den Mittelweg auch großartig fand in der Gesamtbetrachtung. Dennoch wollte ich hier mal die Pro- und Kontrapunkte aufzählen, da es einfach kaum Berichte dazu gibt. Sozusagen ein "How-to-Mittelweg". So weiß man auf was man sich einlässt und hat noch ein paar nützliche Tipps dazu. Jeder kennt ja die Frage: Wo soll es diesmal hingehen? Welcher Weg, welche Gegend wird es diesmal? Bis Besenfeld fand ich ihn wirklich nicht so pralle (obwohl es davor zB das Kaltenbronner Moor gab, den Hohlosee oder den Traumpfad zwischen Prinzenhütte und Toter Mann), aber danach wurde es von Tag zu Tag immer besser. Und in der Gesamtbetrachtung hat er mir besser gefallen als beispielsweise der Westerwaldsteig oder der Rothaarsteig, welche mit viel Tamtam beworben werden, aber nicht diese Höhepunkte aufweisen wie der olle, etwas verstaubt wirkende Mittelweg. Trotz viel mehr Forst- und Teerstraßen. Und Forststraßen sind in Deutschland nunmal Teil der Wanderwirklichkeit. Wer sie umgehen will, muss deutlich mehr Aufwand betreiben in der Planung. Mein Appell, gerade für Anfänger, ist aber auch, sich nicht sklavisch an die Wegmarkierungen zu halten auf jedem Weg. Mit zB Komoot lassen sich Alternativen in Fernwanderwege einarbeiten, die die Tour so viel besser machen. Im Nachhinein betrachtet würde ich vielleicht erst in Bad Wildbad starten und dafür woanders noch ne Schleife dranhängen. Ansonsten waren es fantastische 9 Tage im Schwarzwald!
  24. Der Mittelweg ist der vergessene Nachbar des deutlich mehr begangenen Westwegs, zu welchem es hier, wie überall zahlreiche Berichte gibt. Zum Mittelweg findet man wenig Information (bei Youtube zB beim Fernwanderer), darum wollte ich hier mal ein paar Zeilen zum Weg schreiben. Startend in Pforzheim an der Goldenen Pforte, führt der Mittelweg einmal von Nord nach Süd durch den Schwarzwald bis nach Waldshut am Rhein an der Schweizer Grenze. Disclaimer: Ich bin nicht den ganzen Mittelweg gegangen, sondern habe mir das Stück zwischen Besenfeld und Freudenstadt gespart, welches besonders verschrien ist für seine Langweiligkeit. Stattdessen bin ich über den Huzenbacher See und den Ölleitungsweg einmal quer durch den Nationalpark Schwarzwald bis ca. zum Wildsee gelaufen, dort dem Westweg bis zur Alexanderschanze gefolgt und bin dann den Grenzweg bis Zwieselhof gelaufen und dort wieder auf den Mittelweg getroffen. Diese Alternativroute bringt meine Gesamtstrecke auf etwa 250 km. Der Weg: Der offizielle Weg ist 233 km lang (lt. Schildern des Schwarzwaldvereins, im Internet findet man verschiedene Angaben) und fast ausschließlich ein Höhenweg, man bewegt sich meist zwischen 700 und 1000 Metern und steigt selten tiefer ab. Knackige Anstiege erwarten einen von Schiltach aus und von Neustadt hinauf zum Hochfirst, mit 1196 Metern dem höchsten Punkt der Tour. Ich würde den Weg als absolut anfängergeeigneit bezeichnen. Die Wegebeschaffenheit ist höchst unterschiedlich. So besteht der Weg aus vielen langweiligen Forststraßen und auch einigen Abschnitten direkt an Straße (vor allem am Anfang und am Ende), bietet jedoch auch mehrere kilometerlange Pfadabschnitte durch Wald, ohne das ein anderer Weg kreuzt, geht über Hochebenen mit erhebenden Fernsichten, zB zum Feldbergmassiv oder zur Schwäbischen Alb. Viele Pfadabschnitte gehören zu den schönsten, die ich in Mittelgebirgen je gelaufen bin. Highlights: der Pfad zwischen Prinzenhütte und der Hütte Toter Mann, der gesamte Grenzweg von der Alexanderschanze bis zum Schmidtsberger Platz (mehr als 18 km lang), der Felsenweg nach Höchenschwand oder die Hochebene nach Indlekofen kurz vor dem Ziel. Lowlights: die Alte Weinstraße vor Besenfeld (die sollte man möglichst umgehen, was aber kein Problem ist), Umleitungen über Straßen im Feierabendverkehr und unendliche, knüppelharte Forststraßen. Infrastruktur: Zum ersten: der Weg ist immer noch hervorragend ausgeschildert und bis auf sehr wenige Abschnitte auch gepflegt. Die Hütten am Weg sind zahlreich und zum Teil mit Brunnen ausgestattet. Ich habe von 8 Nächten, einmal im Gasthaus, einmal mitten im Wald und sonst immer an Hütten campiert, wo man immer noch ein Zelt daneben aufstellen konnte. Wer zwischendurch irgendwo zum Essen oder Übernachten einkehren möchte, hat die freie Auswahl. "Hütten"-Highlight: der Teisenkopfturm! Dreistöckiger Holzturm mit fantastischen Ausblicken ins Tal. Abends kommt hier niemand mehr vorbei. Einkaufsmöglichkeiten gibt es ebenfalls zahlreiche und man muss nie mehr als für zwei Tage Essen mitschleppen. Wasser gibt es an unzahligen Bachläufen, Brunnen, Quellen oder man fragt nett im nächsten Gasthaus. Selten habe ich mehr wie 1-1,5 l Wasser tragen müssen, insbesondere in einem relativ regenreichen Jahr wie diesem. Sollte man den Mittelweg laufen? Ja, wenn du die Ruhe und Einsamkeit suchst, denn viele Abschnitte sind sehr ruhig und ich war selbst auf schmalsten Pfaden stundenlang alleine im Wald, sogar am Wochenende. Ja, wenn dich die Forststraßen nicht schrecken und du bereit bist, dir die Höhepunkte des Weges gewissermaßen zu "erarbeiten". Ja, wenn du bereit bist, dir für unschöne Abschnitte wie von der Schützhütte Toter Mann bis Freudenstadt eine Alternative zu überlegen. Neben dem Huzenbacher See, kann man zB noch den Schurmsee mitnehmen. Ja, wenn du gerne eine sich verändernde Landschaft durchquerst, denn das tut sie von Tag zu Tag, von Mischwäldern zu Fichtenwäldern bis hin zu Weiden und Feldern und Hochebenen. Ja, wenn du den Mittelweg mit anderen Wegen, wie dem Westweg, dem Schluchtensteig oder dem Albsteig kombinieren willst. Das geht nämlich wunderbar. Nein, wenn du Forst- und Teerstraßen nicht leiden magst und lieber Zertifikatswege läufst, die sich um naturnähere Wegführung bemühen als der Mittelweg. Nein, wenn du einen aus Funk und Fernsehen bekannten Fernwanderweg gehen willst, wo andere Menschen sagen: Boah! DEN wollte ich auch immer mal mal gehen! Nein, wenn du gerne andere Wanderer treffen willst, um dich über gemeinsame Erfahrungen der Reise auszutauschen. Mittelwegswanderer sind eine seltene Spezies. Fazit: Seien wir ehrlich: Die Höhepunkte des Mittelweges müssen hart erarbeitet werden und einige Abschnitte, zb der Start von Pforzheim nach Bad Wildbad müssten dringend radikal überarbeitet werden. Der Anteil der Forststraßen ist sehr hoch und auch Teerstraßen scheut der Mittelweg nicht. Dennoch bietet der Mittelweg täglich tolle Passagen und Highlights und zudem ständig Möglichkeiten doofe Teile des Weges umzuplanen, zB durch den NP Schwarzwald. Ich hatte jede Hütte für mich und insbesondere die langen Pfadabschnitte waren unglaublich schön und zumeist völlig menschenleer. Ein ein paar Bilder zum Mittelweg: Die Brunnenhütte oberhalb von Bad Wildbach. Guter Anlaufpunkt für die erste Nacht. Der traumhafte Pfad zwischen der Prinzenhütte und der Hütte Toter Mann. Auch das ist der Mittelweg: Die Alte Weinstraße. Die sollte man sich sparen, sprich: umgehen. Der Ölleitungsweg durch den NP Schwarzwald. Die ersten Kilometer sind Forststraße, aber durch den ringsherum langsam verfallenden Wald in der Kernzone des NP Schwarzwald nicht minder interessant. Dieser Abschnitt endet in der Nähe vom Wildsee. Der Grenzweg. Der Teisenkopfturm. Übernachtungshighlight. Mit den dort wohnenden Siebenschläfern muss man sich arrangieren. Der Turm hat drei Etagen. Unten gibt es jede Menge Kerzen und die Bänke lassen sich zusammenschieben. Anstieg nach Schiltach. Nicht schön, aber ganz schön anstrengend. Hochebene vor Neustadt mit Feldbergblick. Der Titisee vom Hochfirst aus. Idyllisches Blasiwald. Der Felsenpfad nach Höchenschwand. Tolle Blicke ins tiefeingeschnittene Schwarzatal. Teilweise Seilversichert, aber nicht wirklich gefährlich. Kurz vor dem Ziel. Irgendwo in der Ferne glitzert bereits der Rhein. Diese Passage verläuft über Landstraße. Aber die 360-Grad-Fernblicke machen das mehr als wett.
  25. Die Kindergarten-Bronchtitis ist auskuriert, die Strecke ausgekundschaftet, der Rucksack gepackt und morgen geht's mit der Bahn Richtung Pforzheim auf den Mittelweg, ein Stückchen Westweg und ein bissl freestyle 9 Tage durch den Schwarzwald. Ick freu mir!
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