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Ultraleicht Trekking

Kay

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Reputationsaktivitäten

  1. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf Trinolho in Wasserfilter   
    Noch eine ganz andere Anmerkung zur reduzierten Filterleistung, weil mir das dummerweise selbst schon einmal passiert ist:
    Falls jemand im Schwerkraftbetrieb filtert und beiderseits Gefäße mit festem Volumen aufgeschraubt hat (z. B. eine Flasche oder eine mit Luft gefüllte Wasserblase), dann kann es sein, dass das untere Gefäß aufgrund des zulaufenden Filtrats irgendwann eine Überdruckatmosphäre bildet und einen weiteren Wasserzufluss verhindert.
    Bei mir war das der Fall, als ich versehentlich die untere Wasserblase vor dem Filtriervorgang nicht vollständig zusammengedrückt hatte. Stattdessen habe ich gedankenlos die noch mit einer Luftfüllung aufgedrückte Blase angeschraubt und diese Konstellation erwartungsfroh an einen Baum gehängt. Nur unmittelbar später konnte sich die Blase nicht mehr weiter ausdehnen, wodurch dann der Wasserfluss zum Erliegen kam.
    Ich dachte zunächst, dass der Filter verstopft sei, bis ich gemerkt habe, dass lediglich die Wasserblase aufgrund der Luftfüllung vollständig aufgebläht war. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht einmal ein Viertel davon mit Wasser gefüllt...
    Never mess around with physics...
  2. Gefällt mir!
    Kay hat eine Reaktion von Breaze erhalten in Thermarest NeoAir Xlite NXT - Gewichtsabweichung   
    Ich finde es unverschämt, dass sie auf ihren Datenblättern so "optimale" Gewichtsangaben machen. Meine XTherm NXT L wiegt 600g statt 570g auf dem Datenblatt. Ich hatte an den Support geschrieben, ob das innerhalb der Fertigungstoleranzen liegt: 
    Ich habe die Matte behalten, denn ich wollte nicht Lotterie spielen oder irgendwo mit einer Waage hinfahren. 
  3. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf Antonia2020 in Sammelthread - myog kleine Basteleien   
    Irgendwie näh ich mir gern was aus Tyvek. Ich hab schon eine Gürteltasche ca. 2 Jahre im Einsatz und die ist kaum totzukriegen. Aber nun wollte ich mal probieren, ob ich nicht doch lieber auf ein Tasche am Schultergurt umsteige. Hier ist ist also mal wieder ein Tyvek-Prototyp, genäht mit diesen Schnittmuster von Prickly Gorse Gear. Einzige Änderung ist, dass ich innen noch ne kleine Meshtashe eingenäht habe. Die Löcher vom Nähen sind bei Tyvek beachtlich, daher habe ich sie mit Shoe Goo abgedichtet (das lieb ich und hab immer ne Tube davon rumliegen). Mal schauen, wie sich die Größe bewährt - irgendwann näh ich mir auch mal was aus nem feineren Stöffchen.
    Das Gewicht: 22 Gramm, wobei allein der Zipper Slider 5 Gramm wiegt. Das was so ein olles Ding, das ich noch rumliegen hatte.





  4. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf Lugovoi in Die Podusche für unterwegs Bidet   
    Hier meine Version eines Bidet-Kits. Der Spritzaufsatz ist vermutlich leichter kaum zu machen. In einen Standard-Schraubverschluss (glaube pp28 heißt der) ist mit etwas Feingefühl am obersten Punkt ein Loch mit einem Dremel quer reingebohrt. Um den Wasserfluss zu vergrößern ist auf der Innenseite eine Art Kanal eingefräßt. Es funktioniert für meine Zwecke sehr gut. Der Wasserstrahl ist relativ fein gewählt, da ich früher das Problem hatte bei einem größeren Durchlauf zu viel Wasser zu verbrauchen. Ein deutlich größerer Durchlauf ist auch bei dem Schraubverschluss eher schwierig zu machen. Der Wasserstrahl kommt ungefähr im 90 Grad Winkel, eher sogar etwas spitzwinkliger.
    Bis jetzt hatte ich immer eine meiner zwei 1 Liter Trinkwasserflaschen für die Analhygiene verwendet, hat an sich gut geklappt, jedoch missfällt mir dabei das Risiko doch etwas vom Schmutzwasser an oder in die Flasche zu bekommen (egal wie geschickt, das könnte passieren) und zum zweiten wurde es regelmäßig schwierig genug Handdruck aufzubauen wenn die Flasche nicht mehr ausreichend voll war bzw. der PET Kunststoff einfach zu hart ist.  Danach Flasche ausbeulen war auch eher nervig.  
    Daher die Umstellung auf eine dezidierte Bidetflasche. In diesem Fall ein Aliexpress-Modell. 500ml, Standardgewinde, Softmaterial, angeblich weichmacherfrei und Lebensmittelecht (auch wichtig da ich die Flasche zur Not ja doch als Trinkwassercontainer nutzen will).
    Gewicht Schraubdeckel: 2gr
    Gewicht Flasche: 18gr
     





  5. Danke!
    Kay reagierte auf khyal in Nahtdichtung bei Si-beschichteten Zelten   
    Auf Uservorschlag hin hier die Beitraege kopiert aus einem anderen Thread.

    Der Uservorschlag war die Beitraege zu verschieben, was ich aber aus ein paar Gruenden suboptimal finde :

    - Da sich bei Verschieben von Beitraegen in einen bestehenden Thread, dessen Thread-ID aendert, wodurch u.A. dessen Abos geloescht werden
    - der bestehende Uralt-Thread zu Nahtdichtung auch einige Regelverstoesse enthaelt, die ich ich ansonsten durcheditieren muesste (also bitte den auch nicht hier verlinken)
    - damals noch teilweise Nahtdichter anders vom Hersteller benannt wurden und es dadurch zu folgenschweren Verwechselungen kommen koennte
    - im betreffenden Thread falsche Angaben gemacht wurden, die zwar im Laufe des Threads in geklaert wurden, aber das Chaos muss man nicht nochmal aufwaermen
    - und der Thread, aus dem die Beitraege entfernt werden u.U. auch gefleddert wird, wodurch evtl da auch die Antworten fehlen


    Normalerweise koennen wir uns aus Zeitgruenden nicht soviel Arbeit damit machen, also bitte jetzt nicht mit anderen "Verschiebungsvorschlaegen" kommen

    Angestossen wurde es Durch einen Satz im anderen TO :
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  6. Gefällt mir!
    Kay hat eine Reaktion von Jones erhalten in ohne Leggings aber Regenhose unterwegs   
    Dieses verregnete Frühjahr/-sommer bin ich sehr häufig in Shorts und Regenhose gewandert. Ich finde es angenehmer wenn es lange Shorts sind (hören bei mir eine Handbreit über dem Knie auf) als "short Shorts" (Laufhose die wenige fingerbreit unterhalb des Schritts aufhören). Denn dann klebt die Regenhose etwas mehr auf dem Oberschenkel, finde ich aber nur etwas störend, nicht behindernd oder lästig. Es kommt mir etwas nässer, auskühlender vor, als bei einer längeren Short. 
    Mir wäre meine Regenhose (Berghaus Paclite) und Leggings viel zu warm. Ich habe immer eine Leggings dabei, weil ich in Ruhe ein Frostbeule bin. Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich die Kombi schon mal in Bewegung getragen habe oder mir gewünscht hätte zu tragen (außerhalb eines Winter/Schnee Szenarios). Also wenn ich die Leggings nicht zum Schlafen bräuchte, dann würde ich im Sommer keine einpacken.
  7. Witzig!
    Kay reagierte auf Emnima in Ultraleichte (Schlaf-)Hose mit Multifunktion?   
    Ich hatte die Hose von Raidlight in weiß im Einsatz. Günstig, leicht und aus Frankreich. Ideal gegen Sonne, Wind und zum schlafen mit Unterhose auch angenehm. Weitere Vorteil: im hohen Gras mit Zecken bietet das guten Schutz und die Viecher sind gut zu entdecken. Angenehm beim Laufen.
    Die weiße Variante ist Blickdicht. Nachteil: Material ist nicht reißfest und nicht wasserdicht. Einmal zu schnell in die Hocke gegangen und am Hinterausgang war ein schönes Loch. Das hatte ich mit silbernem Panzertape gefixt, was an der Stelle optisch auffällig war und  für Lachanfälle im Supermarkt etc  gesorgt hat.🥳

  8. Gefällt mir!
    Kay hat eine Reaktion von ma11hias erhalten in ohne Leggings aber Regenhose unterwegs   
    Dieses verregnete Frühjahr/-sommer bin ich sehr häufig in Shorts und Regenhose gewandert. Ich finde es angenehmer wenn es lange Shorts sind (hören bei mir eine Handbreit über dem Knie auf) als "short Shorts" (Laufhose die wenige fingerbreit unterhalb des Schritts aufhören). Denn dann klebt die Regenhose etwas mehr auf dem Oberschenkel, finde ich aber nur etwas störend, nicht behindernd oder lästig. Es kommt mir etwas nässer, auskühlender vor, als bei einer längeren Short. 
    Mir wäre meine Regenhose (Berghaus Paclite) und Leggings viel zu warm. Ich habe immer eine Leggings dabei, weil ich in Ruhe ein Frostbeule bin. Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich die Kombi schon mal in Bewegung getragen habe oder mir gewünscht hätte zu tragen (außerhalb eines Winter/Schnee Szenarios). Also wenn ich die Leggings nicht zum Schlafen bräuchte, dann würde ich im Sommer keine einpacken.
  9. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf cergol in Specs und Erfahrung mit 10d ripstop von Ripstop.pl   
    Beide Stoffe habe ich für Quilts verarbeitet, den Ripstop.pl Stoff (meiner Meinung nach der 10D Stoff von RSBTR/ USA) mit 200gr recht hochwertiger 800 cuin Daune vom gleichen polnischen Laden , das Argon 67 mit 300 gr Daunen Mix aus China Daune, Innenleben einer alten Daunenjacke, 100 gr RS.pl Daune. Im 300 gr Quilt sind somit deutlich mehr Federn, weil schlechtere Daunenqualität.
    Meine Einschätzung basiert auf nicht ganz vergleichbaren Erfahrungszeiträumen, mit dem 300gr Argon Quilt habe ich ca 40 Nächte verbracht,  der 200gr Quilt war an ca 20 Tagen dabei.
    Verarbeitung: Das Argon habe ich ungewaschen verarbeitet und dann vor der Befüllung gewaschen, den RS.pl Stoff gewaschen und dann vernäht. Beide lassen sich gleich gut /gleich nervig verarbeiten. Wichtig ist immer eine neue, scharfe Mikrotex Nadel. Die Vorabwäsche vor Befüllung kann ich nur empfehlen. Erst waschen, dann Verarbeiten macht die Näherei etwas schwieriger, weil die Kalandrierung weniger Steife gibt und man sich etwas mehr bemühen muss. Aber Mimimi auf hohem Niveau.
    Bei beiden Stoffen geringe Daunenmigration durch die Nahtlöcher (hängt aber mehr vom Garn/Stichlänge als von Stoff ab), somit schon mal Punkte für beide Stoffe. Beim Argon piekt recht selten eine Feder durch, mein Marmot Schlafsack lässt da mehr Federn.
    Haltbarkeit: Neuralgischer Punkt ist bei mir immer der Fussbereich, wegen Zehennägeln und rauher Hornhaut bzw der Kragenbereich wegen fehlender Rasur. Auch hier bisher keinerlei Abnutzungsmerkmale, auch kein Pilling. Mein Synthetikquilt mit 10D/27 gr Stoff von ExTex schaut da viel mitgenommener aus.
    Beide Stoffe sind bzgl Haltbarkeit für die bisher genutzte Zeit okay, rein vom Bauchgefühl würde ich aber dem Argon wegen der dichteren Webart mehr zutrauen. 
    Letzter Punkt Haptik: Wie man schon oben lesen kann gehe ich tlw auch mit bloßer Haut in den Quilt oder muss mir im Laufe der Nacht die Socken ausziehen weil mir zu warm wird. Vom Schlafgefühl gewinnt für mich klar das Argon, fühlt sich seidiger und wertiger an. Es klebt viel weniger an und man kann sich geschmeidiger drehen.
     
    Wenn ich nochmal einen Quilt machen würde, welchen Stoff würde ich nehmen? Den der leichter zu bekommen ist und mir die Farbe besser gefällt. Beide Stoffe sind wirklich gut.
  10. Danke!
    Kay reagierte auf GirlOnTrail in Schnäppchen-Thread 2.0   
    Exped Evazote Doublemat / gerollt im Abverkauf bei Krusche für 40,95€ (plus Versand), habe mir gerade noch eine zum passgenauen Zuschneiden auf das aktuelle „Sommerzelt-Setup“ gegönnt. Doublemat
  11. Gefällt mir!
    Kay hat eine Reaktion von shotta51 erhalten in Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread   
    Ich habe meinen so lang gemacht, dass ihn den auf Taille trage, also oberhalb des Hüftgurts. Hat den Vorteil das er dadurch auch gut sitzt/hält.
    Rechteck funktioniert, solange du genug Überschlag einplanst. Kann man zb mit einer Malerpläne, riesigen Müllsack etc simulieren (Probeschneidern), ob das so für die dir eigene Schritthöhe und Schrittweite funktioniert.
    Alternativ wie ein ausgerollter Kegel. Oben und unten kreisförmig. Je nach Größe vom Schnitt und Stoff (und deiner Einstellung zu Stoffresten) muss man dann evtl stückeln, also vertikale Nähte machen. 
  12. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf burarum in Impressionen von Touren   
    vor knapp 2 Wochen drei Tage Querfeld ein, allein vom süden in Vålådalen rein und wieder raus.. nach 50km hab ich mein Jackpot mit der größten Fussblutblase geknackt.. und das alles bis 27 Grad grenzt schon an Folter da ich eher 15 bevorzuge
    Vom Sofa aus war es schön aber mach ich nie wieder ...





  13. Danke!
    Kay reagierte auf Patirou in Wasserfilter   
    Da in gängigen Auslegeordnungen für Grossanlagen, welche ich selbst geplant und in Betrieb genommen habe, eine EBCT (empty Bed Contact time) von mindestens 30 Minuten gefordert wurde, um eine korrekte Elimination von organischen Spurenstoffen zu erreichen, würde ich das eher als Marketinggag als irgendetwas anderes erachten.
    Für die 30 Minuten ist natürlich die Zeit heranzuziehen, wo das Wasser in direktem Kontakt mit dem FIlter ist, nicht die Zeit, wo es in der Flasche ist.
    Das sagt aus, dass der Kohlefilter mit Partikeln verschlossen wurde, ob die Aktivkohle dann noch Adsorptionskapazität hat, steht auf einem anderen Blatt (wir wollen ja gelöste organische Spurenstoffe entfernen). Eventuell wird der Kohlefilter von der Adsoprtionskapazität so überdimensioniert, dass es sicher hält. Übrigens, es gibt sehr viele organischen Spurenstoffe, die sich mit Adsorption auf Aktivkohle nicht eliminieren lassen.
    Alles in allem ist das für mich nur Ressourcenverschwendung. Denkt dran, die Kohle muss irgendwo herkommen (entweder aus einem Steinbruch in China oder einer Kokosnuss-Monokultur in Indonesien).
     
    Wegen Reinigung UF-Membranen:
    In Grossanlagen wird immer mit Disenfektionsmittel (für Biofilm-Eliminierung, meistens Javel) und Zitronensäure (Rücklösung von Salzen) gearbeitet. Das kann man auch im Sawyer /BeFree machen). Wichtig ist, dass auf Anlagen die Lösung Rückwärts durch die Membran gedrückt wird - sonst hat man das Problem, dass das Scaling (benutzter Fachbegriff) nur Oberflächlich behandelt wird, insbesondere wenn das Zeug schon wirklich festgesetzt ist. Man könnte das auch mit dem Sawyer machen, mit dem Befree ist es vermutlich schwieriger schwieriger.  Der Filter darf ja nicht austrocknen. Problem ist dass die Calcium/Magnesium Kristalle auf mikroskopischer Ebene Messerscharf sind, und somit die Poren beschädigen können. Danach würde ich nicht mehr auf eine Zuverlässige Elimination wetten. Am Besten im distillierten Wasser einlegen in einer geschlossenen Behälter o.ä., dann ist auch der Bakteriologische Befall während der Ruhezeit kein Problem (Bakterien können im distillierten Wasser nicht überleben - auf jeden Fall die gängigen nicht).  
    Hier noch ein Datenblatt zu UF-Membranen - k.A. welche BeFree/Sawyer genau verbauen, aber alle Hersteller kochen auch nur mit Wasser.
    Datasheet R21 0-9UFC.pdf
  14. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf moyashi in 1 Personen Zelt, möglichst Regendicht und windstabil   
    Ich schlief übrigens auch schon etliche Nächte bei Böen bis zu 90 km/h sehr gut sowohl in meinem zPlex Soloplex als auch im Duplex. In den Bergen, auf freien Flächen, am Strand. Ätzender Boden überall, die Zelte haben trotzdem gehalten, ich habe sie halt etwas mehr mit Bedacht aufgebaut (den Stöcken z.B. weniger Höhe gegeben, so das die Wände sehr bodennah waren und der Wind abgeleitet wurde und nicht ins Zelt geblasen hat). Bei nachts aufkommendem Sturm habe ich das dann eben nochmal in der Nacht gemacht, Trekkingstöcke ein paar cm runter, draussen nochmal schnell nachspannen, fertig. 
    Wenn es unbedingt freistehend sein soll: Mein altes MSR Hubba erwies sich auch als ziemlich sturmfest, insbesondere der Aufbau war durch die Befestigung der unteren Ecken von Innen- als auch Aussenzelt an den Stangen, ziemlich easy bei starkem Wind. Ist aber eben nicht UL, sondern nur L.
  15. Danke!
    Kay hat eine Reaktion von doast erhalten in Apenninen Überquerung GEA – 10 Tage, 400 Kilometer & 20.000 Höhenmeter durch die Toskana entlang der Grande Escursione Appenninica   
    Vielen Dank für das Teilen des schönen Berichts. Auch dein Video hat mir gut gefallen. Sehr anschaulich bezüglich der Bedingungen. Und großen Respekt für dein Base weight! @doast
  16. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf marieke333 in Sammelthread - myog kleine Basteleien   
    Tip für diejenigen, die auch einen Toaks Griff verloren haben. Eine Speiche Nr. 13 (2,34 mm) passt genau. An jeder Ecke habe ich die Speiche beim Biegen (mit zwei Zangen) ein paar Mal erhitzt und abkühlen lassen, um zu verhindern, dass sie bricht. Der neue Griff wiegt 6g, Original 4g.

  17. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf abaumann in Vorstellungsthread   
    Hallo
     
    mein Name ist Andreas, ich bin 52 Jahre alt, 194 cm gross und wiege 83 kg. (Eine Bohnenstange)
     
    Ich bin unerfahren in Mehrtagestouren und Ultraleicht. Ich mache gerne Tagestouren und im Winter Skitouren. Allerdings gehe ich "nur" auf geführte Skitouren, da ich zu wenig über Berge, Wetter und Lawinen weiss. Diesen Herbst möchte ich meine erste Mehrtagestour in Portugal machen. Ich war schon oft mit dem Auto in Portugal, Land und Leute gefallen mir sehr gut. Vor allem die wilde Atlantikküste hat es mir angetan.
     
    Eine Sache, die mich an den Reiseberichten in diesem Forum fasziniert, ist das wilde Campen. Ich würde das sehr gerne machen, habe aber noch sehr viel Respekt davor und bin etwas ratlos, wie ich in das Thema einsteigen und diesen Respekt abbauen kann.
     
    Werde mich die nächste Zeit mal durch das Forum lesen und mich mit Fragen melden, wenn ich Zeit habe.
     
    Wünsche Euch einen schönen Sonntag. Bis bald.
  18. Gefällt mir!
    Kay hat eine Reaktion von Trinolho erhalten in Midlayer für Sommer in den Alpen - Isolation weglassen?   
    Hüttentour in den Gebieten deute ich jetzt mal als regelmäßig und über längere Zeit über 2000 Höhenmeter. Die Übernachtungen sind gebucht und jede Verschiebung wäre aufwändig und von ungewissen Ausgang, da Hauptwanderzeit.
    Bei zwei Wochen Dauer würde ich eine extra Lage einpacken. Ein Puffy wäre meine erste Wahl, mein R1 Fleece wärmt auch gut, finde ich aber als weniger winddicht, also kühler. Bei der Dauer ist nicht absehbar, ob sich noch eine Kaltfront reinschiebt und ihr ein paar Tage Regen, ggf. Schnee in dieser unangenehmen Temperaturrange unter 5 Grad Celcius habt. Und mit gebuchten Übernachtungen müsst ihr dann auch weitergehen, wenn das Wetter nicht ganz so nett ist. Da ist es mittags schon ganz erholsam, wenn man in der Pause noch etwas überziehen kann. Es wird ja nicht jede Etappe so sein, dass ihr mehrmals am Tag an bewirtschafteten Hütten vorbeikommt zum Aufwärmen.
    Auch zu bedenken: bei einer Verletzung muss man auf Hilfe warten. Da kühlt man schnell aus in Untätigkeit, selbst bei guten Wanderwetter. Man kann sich in der Lage auch nicht den gemütlichsten, wettergeschütztesten Platz aussuchen. Ein Puffy kann da zum Lebensretter werden. 
    Im Endeffekt ist es eine Risikoabschätzung. Man kann an den meisten Tagen mit sehr wenig auskommen. Der Körper ist sehr belastbar. Aber im Gebirge ist die Schadenshöhe im Falle des Falles doch deutlich höher als im Flachland. Und für deine Retter gilt das ebenso. Die rennen los, aus Arbeit oder Freizeit und begeben sich für dich in Gefahr. Weil du als schlotterndes Bündel Mensch eine sehr viel schlechtere Trittsicherheit und Fähigkeit eine gute Entscheidung zu treffen hast und dich so verstiegen hast, ausgerutscht bist oder anderweitig nicht weiter kannst.  Mir wären das ein paar Liter Rucksackvolumen und ein paar hundert Gramm Gewicht nicht wert.
    Du sparst doch eh so viel Platz & Gewicht ein, da du kein Zelt, Matte, vollwertigen Schlafsack, Kocher, Essen etc. dabei hast. Da würde ich den Komfort eines Puffy nicht missen wollen. Gerade abends, wenn man vor der Hütte oder vom Hütten-Hausberg vielleicht noch den tollen Sonnenuntergang ansehen will, das kann ganz schön zapfig werden. 
    Ich wünsche dir eine schöne Tour mit tollen Erlebnissen!
  19. Gefällt mir!
    Kay hat eine Reaktion von bifi erhalten in Midlayer für Sommer in den Alpen - Isolation weglassen?   
    Hüttentour in den Gebieten deute ich jetzt mal als regelmäßig und über längere Zeit über 2000 Höhenmeter. Die Übernachtungen sind gebucht und jede Verschiebung wäre aufwändig und von ungewissen Ausgang, da Hauptwanderzeit.
    Bei zwei Wochen Dauer würde ich eine extra Lage einpacken. Ein Puffy wäre meine erste Wahl, mein R1 Fleece wärmt auch gut, finde ich aber als weniger winddicht, also kühler. Bei der Dauer ist nicht absehbar, ob sich noch eine Kaltfront reinschiebt und ihr ein paar Tage Regen, ggf. Schnee in dieser unangenehmen Temperaturrange unter 5 Grad Celcius habt. Und mit gebuchten Übernachtungen müsst ihr dann auch weitergehen, wenn das Wetter nicht ganz so nett ist. Da ist es mittags schon ganz erholsam, wenn man in der Pause noch etwas überziehen kann. Es wird ja nicht jede Etappe so sein, dass ihr mehrmals am Tag an bewirtschafteten Hütten vorbeikommt zum Aufwärmen.
    Auch zu bedenken: bei einer Verletzung muss man auf Hilfe warten. Da kühlt man schnell aus in Untätigkeit, selbst bei guten Wanderwetter. Man kann sich in der Lage auch nicht den gemütlichsten, wettergeschütztesten Platz aussuchen. Ein Puffy kann da zum Lebensretter werden. 
    Im Endeffekt ist es eine Risikoabschätzung. Man kann an den meisten Tagen mit sehr wenig auskommen. Der Körper ist sehr belastbar. Aber im Gebirge ist die Schadenshöhe im Falle des Falles doch deutlich höher als im Flachland. Und für deine Retter gilt das ebenso. Die rennen los, aus Arbeit oder Freizeit und begeben sich für dich in Gefahr. Weil du als schlotterndes Bündel Mensch eine sehr viel schlechtere Trittsicherheit und Fähigkeit eine gute Entscheidung zu treffen hast und dich so verstiegen hast, ausgerutscht bist oder anderweitig nicht weiter kannst.  Mir wären das ein paar Liter Rucksackvolumen und ein paar hundert Gramm Gewicht nicht wert.
    Du sparst doch eh so viel Platz & Gewicht ein, da du kein Zelt, Matte, vollwertigen Schlafsack, Kocher, Essen etc. dabei hast. Da würde ich den Komfort eines Puffy nicht missen wollen. Gerade abends, wenn man vor der Hütte oder vom Hütten-Hausberg vielleicht noch den tollen Sonnenuntergang ansehen will, das kann ganz schön zapfig werden. 
    Ich wünsche dir eine schöne Tour mit tollen Erlebnissen!
  20. Gefällt mir!
    Kay hat eine Reaktion von moyashi erhalten in Midlayer für Sommer in den Alpen - Isolation weglassen?   
    Hüttentour in den Gebieten deute ich jetzt mal als regelmäßig und über längere Zeit über 2000 Höhenmeter. Die Übernachtungen sind gebucht und jede Verschiebung wäre aufwändig und von ungewissen Ausgang, da Hauptwanderzeit.
    Bei zwei Wochen Dauer würde ich eine extra Lage einpacken. Ein Puffy wäre meine erste Wahl, mein R1 Fleece wärmt auch gut, finde ich aber als weniger winddicht, also kühler. Bei der Dauer ist nicht absehbar, ob sich noch eine Kaltfront reinschiebt und ihr ein paar Tage Regen, ggf. Schnee in dieser unangenehmen Temperaturrange unter 5 Grad Celcius habt. Und mit gebuchten Übernachtungen müsst ihr dann auch weitergehen, wenn das Wetter nicht ganz so nett ist. Da ist es mittags schon ganz erholsam, wenn man in der Pause noch etwas überziehen kann. Es wird ja nicht jede Etappe so sein, dass ihr mehrmals am Tag an bewirtschafteten Hütten vorbeikommt zum Aufwärmen.
    Auch zu bedenken: bei einer Verletzung muss man auf Hilfe warten. Da kühlt man schnell aus in Untätigkeit, selbst bei guten Wanderwetter. Man kann sich in der Lage auch nicht den gemütlichsten, wettergeschütztesten Platz aussuchen. Ein Puffy kann da zum Lebensretter werden. 
    Im Endeffekt ist es eine Risikoabschätzung. Man kann an den meisten Tagen mit sehr wenig auskommen. Der Körper ist sehr belastbar. Aber im Gebirge ist die Schadenshöhe im Falle des Falles doch deutlich höher als im Flachland. Und für deine Retter gilt das ebenso. Die rennen los, aus Arbeit oder Freizeit und begeben sich für dich in Gefahr. Weil du als schlotterndes Bündel Mensch eine sehr viel schlechtere Trittsicherheit und Fähigkeit eine gute Entscheidung zu treffen hast und dich so verstiegen hast, ausgerutscht bist oder anderweitig nicht weiter kannst.  Mir wären das ein paar Liter Rucksackvolumen und ein paar hundert Gramm Gewicht nicht wert.
    Du sparst doch eh so viel Platz & Gewicht ein, da du kein Zelt, Matte, vollwertigen Schlafsack, Kocher, Essen etc. dabei hast. Da würde ich den Komfort eines Puffy nicht missen wollen. Gerade abends, wenn man vor der Hütte oder vom Hütten-Hausberg vielleicht noch den tollen Sonnenuntergang ansehen will, das kann ganz schön zapfig werden. 
    Ich wünsche dir eine schöne Tour mit tollen Erlebnissen!
  21. Danke!
    Kay reagierte auf doast in Apenninen Überquerung GEA – 10 Tage, 400 Kilometer & 20.000 Höhenmeter durch die Toskana entlang der Grande Escursione Appenninica   
    Gerade zurückgekommen ist es mal wieder an der Zeit für einen Tourenbericht. Wie immer gilt: Der Bericht wurde für meinen Blog geschrieben und hier ins Forum kopiert. Damit aber eine breitere Personengruppe in den (hoffentlich) Genuss eines solchen Berichts kommen, veröffentliche ich ihn gerne auch wieder hier.
    Vielleicht ist die Tour ja für einige von Interesse. Bei Fragen zur Tour meldet euch gerne. Ich bin behilflich wo es geht.
    Wer nicht die ganze GEA wandern mag aber wer eine eher kurze Tour [~170km] sucht, die landschaftlich schön und eher alpin ist, für den ist vielleicht zukünftig die nördliche GEA ab Pracchia (i.d.F. northbound) eine Option. Das ist öffentlich recht gut erreichbar und aufgrund der südlicheren Lage ist die Saison dort länger. Das ist ja oftmals das klassische "Ich suche Tour XY" Profil hier im Forum.
    Credits gehen auch raus an @Mia im Zelt und @JanF. Durch sie bin ich überhaupt erst auf die GEA aufmerksam geworden bzw. hat Mia mir dankenswerterweise ihr Vorwissen zur Verfügung gestellt.
    Aber nun zum eigentlichen Inhalt dieses Postings:
     
    Meine Weitwanderung entlang der Grande Escursione Appenninica (GEA)
    10 Tage, 400 Kilometer, 20.000 Höhenmeter im Anstieg. Mit ultraleichter (4,4 Kilogramm) Ausrüstung, einmal zu Fuß über den Kamm der Apenninen. Einmal der Länge nach durch die Toskana. Ein Abenteuer der Extraklasse, mit vielen Höhen aber auch Tiefen. Ein Abenteuer das mich gefordert hat.
    Nach meiner Tour am GR53 in den französischen Vogesen geht es diesmal nach Italien auf  eine neue Weitwanderung.
     
    Die Grande Escursione Appenninica (GEA)
    Die Grande Escursione Appenninica (GEA) ist ein Weitwanderweg in Italien. Je nach Variante verläuft er zwischen 400 und 425 Kilometer entlang des Appenninen-Hauptkamms. Die GEA führt beginnend im Süden, vom Passo di Bocca Trabaria an der Grenze Umbrien-Toskana nach Norden zum Passo dei Due Santi an der Grenze zu Ligurien. 
    Externe Informationen zur GEA:
    Grande Escursione Appenninica (GEA) (hiking-europe.eu) (DE) Grande Escursione Appenninica – Wikipedia (IT) E.A. – Grande Escursione Appenninica – CAI (IT) Die GEA verläuft Großteils identisch mit dem europäischen Fernwanderweg E1 und entlang des Sentiero Italia.
    Wegweiser auf der GEA – E1 und 00 verlaufen parallel
    Anreise – Wie zur Hölle kommt man ins Nirgendwo?
    Anders als viele Weitwanderungen startet und endet die GEA, mehr oder weniger, im Nirgendwo. Es gibt keine frequentierten Stadtzentren, Walfahrtskirchen oder andere imposante Denkmäler die Start und Ende dieses Weges definieren. Der Ein- bzw. Ausstieg erfolgt an zwei recht unbedeutenden Passstraßen.
    Dementsprechend braucht die Logistik einer An- bzw. Abreise recht viel Abstimmungsarbeit. Mein gut getakteter Plan der Anreise geht aber auf. Via Fernbus, Zug, Zug, Bus, Bus und Autostopp erreiche ich den Start am Passo di Bocca Trabaria. Über Bologna – Florenz – Arezzo – Sansepolcro. Das Ganze in der vermutlich schnellstmöglichen Zeit. Ich verpasse keinen Anschluss. Generell sind die öffentlichen Verkehrsmittel in Italien besser als von mir erwartet. Pünktlich, günstig und zuverlässig.
    Die größte Unbekannte bei der Anreise ist das letzte Stück von Sansepolcro hoch Richtung Pass. Hier gibt es keine öffentliche Verbindung. Der elliptische Kreisverkehr am Ortsende Richtung Pass bietet keine gute Ausgangssituation für einen erfolgreichen Autostopp. Doch just in dem Moment, als ich meinen Daumen frustriert wieder einklappe und mich mit dem Gedanken anfreunde den langen und steilen Weg Richtung Start der GEA zu Fuß zu absolvieren, hält ein Auto an und nimmt mich mit.
    Der südliche Teil – Bocca Trabaria bis Pracchia
    Angekommen am Start bin ich voller Vorfreude. Diese legt sich nach etwa 50 Metern. Von einem breiten Forstweg weist der GPS-Track auf meiner Uhr quer durchs Gestrüpp. Nach wenigen Sekunden lege ich also eine erste Pause ein und checke die Lage. Habe ich den richtigen Track auf der Uhr, was geht hier vor sich?
    Bin ich hier richtig? Mannshohes Gestrüpp auf der GEA.
    Es stellt sich heraus, dass der GPS-Track korrekt ist. Der südliche Teil der GEA präsentiert sich mir in den nächsten Tagen wiederholt sehr „kratzbürstig“. In dem feuchten, warmen Klima gedeihen die Pflanzen prächtig. Unter ihnen Brombeersträucher, Himbeeren, Rosengewächse, Brennnesseln und anderes mediterranes, dorniges Gestrüpp. Viele Teile des Weges scheinen, zumindest vor der Hochsaison, nicht sonderlich stark frequentiert. Das Ergebnis sind zugewucherte Pfade, mannshohe Farnfelder, zerkratzte und blutige Schienbeine, durchlöcherte Kleidung und Frust. Viel Frust. Das führt soweit das ich an einer Stelle, nach dem ersten Drittel meiner Tour, keine Möglichkeit des Durchkommens finde und frustriert eine Alternative wähle. Zugegeben, das Nervenkostüm war an diesem Tag mit sehr starkem Niederschlag schon sehr dünn, trotzdem stellte mich die Vegetation ständig auf die Probe.
    Die Buschpassagen auf der GEA kosten mich Nerven. Und sie schmerzen.
    Das Profil der GEA nimmt es mit den „Großen“ auf
    Die Apenninen sind nicht jenes Gebirge das dem geneigten Wanderer als erstes in den Sinn kommt. Die nahe gelegenen Alpen, als bekanntestes und vermutlich auch beliebtestes europäisches Gebirge, stehlen dem nördlichen Apennin gerne die Show.
    Trotzdem geizt die GEA nicht mit Anforderungen an jene Abenteuerlustige die sich in diese Region verirren. Mit fast 20.000 Höhenmetern alleine im Anstieg muss sich die GEA nicht hinter Weitwanderwegen in anderen Gebirgszügen verstecken. Das Profil entspricht also einer waschechten Bergtour wie man es auch in den Alpen, Pyrenäen oder anderen Gebirgen finden würde. Die maximale Höhenlage ist allerdings mit knapp 2.000m begrenzt. Ich habe die Ansprüche der GEA hinsichtlich dem Profil jedenfalls unterschätzt.
    Die GEA ist alpiner als man denken mag.
    In der südlichen, niedrigeren Hälfte bis Pracchia addieren sich die vielen Gegenanstiege beträchtlich. Die Anstiege sind generell recht steil und verzichten gerne auch mal auf Serpentinen. Ich muss oft an die viel zitierten PUDs (Pointless Ups & Downs) des Appalachian Trails denken. Auch der Verlauf durch unendliche, dichte Wälder erinnert an den Appalachian Trail. Fühlt man sich doch oft wie in einem „Green Tunnel“ (einem anderen Synonym für den Appalachian Trail).
    Im Süden spielt die GEA „Rollercoaster“. Die Summe der Gegenanstiege ist nicht zu unterschätzen.
    Der nördliche Teil ist generell alpiner ausgeprägt. Man bewegt sich oft über der Baumgrenze. Das bedeutet steile Anstiege aber auch viele Gegenanstiege entlang der kilometerlangen Kämme und Gratlinien.
    Über der Baumgrenze auf der GEA. Der Schein trügt. Entlang der Kämme summieren sich die Höhenmeter.
    Im Schnitt komme ich auf rund 2.000 Höhenmeter im Anstieg bei rund 40 Kilometer Tagesetappen.
    Auf der GEA muss man intensiv arbeiten um vorwärts zu kommen. Ich bin dauernd nass. Sei es vom Schweiß der Anstrengung, der hohen Luftfeuchte oder vom Regen.
    Der nördliche Teil – Pracchia bis Passo de Due Santi bzw. Borgo Val di Taro
    Nach einigen Frustmomenten am südlichen Teil der GEA, insbesondere bedingt durch die Wetterkapriolen und den oftmals zugewucherten Weg, freue ich mich auf den nördlichen Teil. Pracchia liegt in einem tief eingeschnittenen Tal. Von hier aus steigt der Trail auf der nächsten offiziellen Etappe fast 1.500 Höhenmeter nach oben. Hier vollzieht sich ein abrupter Wechsel. Die Geologie, die Vegetation, die Pfade ändern sich.
    Erstmals oberhalb der Baumgrenze auf der GEA.
    Erstmals geht es über die Baumgrenze. Wo mit Blicken, die bis nach Korsika reichen sollen, gepriesen wird, erwartet mich Nebel. Trotzdem bin ich motiviert und freue mich auf die neuen Herausforderungen. In den nächsten Tagen bzw. auf den nächsten 170 Kilometern erwarten mich lange Tage entlang von Kämmen und Graten über der Baumgrenze. Aber auch einige einsame Täler und Querungen entlang von Gebirgsflanken. Die Szenerie hier oben ist spektakulär. In meinem Fall bin ich trotzdem sehr einsam unterwegs.
    Spektakuläre Landschaft auf der nördlichen GEA
    Das Gangart der GEA darf hier oben nicht unterschätzt werden. Sie ähneln meinen weiten Touren durch die Alpen und Pyrenäen. Zwar niemals technisch schwer aber körperlich fordernd. Ausdauer ist hier oben nötig. Die Höhenmeterangaben der Guidebooks oder der Webseite des Sentiero Italia unterrepräsentieren die Höhenmeter die meine Uhr trackt deutlich. An meinem intensivsten Tag steige ich 2.500 Höhenmeter nach oben. Das ist auch jener Tag mit dem schlechtesten Wetter. Eigentlich sind die Prognosen nicht schlecht. Als ich morgens, nach einer Nacht in einem Refugio, aber aus der Türe trete schaue ich blöd. Wolken, Nebel, starker Wind. Heute steht die exponierteste Etappe der ganzen Tour an. Kilometerlange Grate, teilweise nur wenige Meter breit stehen am Programm. Beim Aufstieg gerate ich beim Überschreiten einer Talsperre ins Taumeln. Der Wind bläst stark. Zu riskant ist mir ein voller Tag am Hauptkamm. Ich entscheide mich für eine alternative, tiefere Variante. Ein etwa zwei Kilometer langes exponiertes Stück bleibt mir allerdings nicht erspart. An diesem Tag treibt mich das Adrenalin an. So machen sich die 1.700m+ und ebenso viele im Abstieg auf lediglich ~20 Kilometer erst bemerkbar als ich aus der „Gefahrenzone“ bin. Ich verlasse den höchsten Teil des Gebirges. Urplötzlich reißt es auf, das Adrenalin lässt nach und ich werde schlagartig müde. Bis hierher bin ich fast 10 Tage unterwegs. Die Tour fordert ihren Tribut.
    Ein recht schmaler Grat, dichter Nebel, starker Wind und 10°C auf der GEA.
    Aber ich habe es geschafft. Es bleiben knapp 30 Kilometer bis zum Endpunkt. Anstatt bis zum offiziellen Ende der GEA am Passo di Due Santi zu wandern, gehe ich übrigens nach Val di Taro. Auf die letzten, eher unspektakulären, 13 Kilometer der GEA verzichte ich. Anstelle wähle ich den etwa 8 Kilometer langen Abstieg in die Stadt. Im Gegensatz zum offiziellen Endpunkt habe ich in Borgo Val di Taro eine gute Verkehrsanbindung via Zug die mich schnell und einfach nach Hause bringt.
    Kaum draußen aus den höheren Bergen, reißt es auf und die Szenerie ist wie ausgewechselt.
    Mach Urlaub in der Toskana haben sie gesagt
    Der verführerische Eindruck der Toskana als warme, trockene Reisegegend mit dauerhaftem Idealwetter ist trügerisch. Auch wenn die Temperaturen während meiner Tour nie unter 10 °C gefallen sind, erlebe ich während meiner Zeit auf der GEA (Ende Juni 2024) das Wetter als sehr vielfältig und herausfordernd.
    Die ausgedehnten Eichenwälder liegen oftmals in dichtem, mystischem Nebel. Generell liegt viel Feuchtigkeit in der Luft. Der Apenninenkamm wird beeinflusst von den beiden Meeren im Westen und Osten. Es muss also auch mit intensiven Niederschlägen und extremen Wetterlagen gerechnet werden. Ich selbst erlebe das am eigenen Leib. An einem Tag fallen 90 mm Niederschlag in 24 Stunden. An einem anderen bringen mich starke Windböen am ausgesetzten Kamm über der Baumgrenze zum Taumeln. Kommt die Sonne zum Vorschein, steigen die Temperaturen rasch an. In den feuchten dicht bewaldeten Gegenden wird es dann schwül-heiß. Über der Baumgrenze ist man der Sonne ausgeliefert. Teilweise wechselt das Wetter mehrmals am Tag.
    Das Wetter wechselt mehrmals am Tag.
    Wetterbedingt wird mir der mittlere Teil meiner Tour in Erinnerung bleiben. Zwar ist Regen prognostiziert, dass ich aber einen der intensivsten Regentage meiner bisherigen Outdoorkarriere erleben würde war mich nicht bewusst. 90 mm Niederschlag in 24 Stunden prasseln auf mich herab. Die vielen erdigen Hohlwege in den Wäldern werden zu matschigen Wasserrutschen. Die Wege werden zu kleinen Bächen. Mannshohe Farnfelder werden zu Dschungelpassagen. Wo eigentlich ein Rinnsal, entstehen knietiefe Furten. Mir bleibt an diesem Tag nur die Flucht nach vorne. Nachdem es auf einer kürzeren Variante am E1 kein Durchkommen durchs Dickicht gibt, ist es mir nicht möglich ein Refugio entlang des Weges, und somit einen trockenen Ort, zu erreichen. Den Pfad der GEA verliere ich ebenfalls in der Vegetation und komme auch hier trotz des GPS-Tracks nicht vorwärts. Als letzte Option bleibt mir also nur der Abstieg ins Tal oder eine Nacht im Pyramidentarp in tiefen Lachen bei prasselndem Regen. Glücklicherweise befinde ich mich in einem der wenigen Ost-West verlaufenden Täler welches die Apenninen durchschneidet und auch über eine bediente Bahnlinie verfügt. Das örtliche Refugio hat natürlich wegen Bauarbeiten geschlossen. Mein Entschluss ist klar. Ein Zug bringt mich Tal auswärts in den nächsten Ort mit verfügbarem Hotelzimmer.
    Jetzt ist furten angesagt.
    Nach einer Nacht im Warmen und mit getrockneter Ausrüstung, geht es am Folgetag zurück auf den Trail. Generell erlebe ich das Wetter auf der GEA feuchter als erwartet. Regenschauer und kleine Gewitter sind keine Seltenheit. Kondensierender Nebel in den Wäldern ist, insbesondere am Vormittag und in der Nacht üblich.
    Italienische Zuverlässigkeit
    Auf meiner Wanderung wurden zwei italienische Klischees bedient. Erstens nehme ich die Italiener und Italienerinnen als gastfreundlich und hilfsbereit wahr.
    Zweitens kann man sich nicht auf alles verlassen. Viele Refugios entlang des Weges sind geschlossen oder wurden gar in den letzten Jahren komplett aufgelassen. Informationen im Internet sind teilweise nicht vorhanden oder veraltet. Angegebene Telefonnummern funktionieren nicht. Unterschiedliche Quellen geben teilweise mehrere Telefonnummern für ein und dieselbe Unterkunft an. Das gleich gilt für kleine Albergos und andere Unterkünfte entlang des Weges. Generell merkt man der Gegend die Stadtflucht an. Gebäude stehen leer. Infrastruktur zerfällt langsam. Services und Dienstleistungen abseits der touristischen Autobahnen oder mit Ausnahme der Wochenenden werden eingestellt.
    Zumindest auf das Kloster in La Verna ist verlass. Hier können Pilger und Weitwanderer auch nächtigen. Ich gehe allerdings weiter.
    Die GEA wird, u.a. im Cicerone Guide, als Weg angeführt welcher auch von Unterkunft zu Unterkunft gegangen werden kann. Das mag vielleicht im Hochsommer (Juli und August), bei idealer Vorplanung und Einschränkung auf fix vorgegebene (und betriebene) Unterkünfte der Fall sein. Meiner Erfahrung nach ist es aber jedenfalls vorteilhaft autark mit eigener Nächtigungsmöglichkeit unterwegs zu sein.
    Draußen zuhause. Einsamkeit, biwakieren und campieren.
    Zumindest Ende Juni präsentiert sich die Region entlang der GEA als sehr einsam. Mit Ausnahme von Ortschaften und an schönen Wochenendtagen, treffe ich meist keine anderen Menschen. Während meiner Tour begegnet mir kein anderer GEA-Wanderer. Lediglich im Süden, wo die GEA ihre Wege mit bekannten Pilgerwegen kreuzt, treffe ich auf andere Menschen die mehrtägig ihre Rucksäcke schleppen.
    Diese Abgeschiedenheit erleichtert das biwakieren und campieren. Zwei Nächte verbringe ich in Refugios, eine Nacht komme ich notgedrungen in einem Hotel unter. Die restlichen Nächte stehe ich frei im Wald oder richte mich unter einer menschgemachten Struktur, wie z.B. Vordächer leerstehender Hütten, ein. Zwar ist nicht jeder Streckenteil gleich gut zum Campieren geeignet, trotzdem findet sich immer wieder ein mögliches Lager.

    In der Regel finden sich Plätze für Zelt oder Tarp.
    Alternativ finden sich anderweitig Plätzchen zum Schlafen.
    Den schönsten Platz hatte ich übrigens am Lago di Scaffaiolo. Am Ende dieser ersten Etappe im nördlichen Teil der GEA geht es zum ersten Mal über die Baumgrenze. An diesem kleinen See gibt es ein Refugio und ein getrenntes Gebäude das als (ständig offenes) Notbiwak fungiert. Außerdem die beste Fernsicht und den tollsten Sonnenuntergang während meiner Tour. An diesem Abend ist das Biwak belegt. Ich stelle also mein Pyramidentarp auf und genieße einen der schönsten Abende auf Tour an die ich mich erinnern kann.
    Wunderschöner Sonnenuntergang am Lago di Scaffaiolo
    Die Nächte in den laubübersäten Buchenwäldern sind meist von gemischter Schlafqualität. Oft schlafe ich gut, manchmal nicht. Im Laub leben und arbeiten meist sehr viele Käfer und Insekten. Mangels Innenzelt habe ich also teilweise sehr viel Besuch während der Nacht. Ein ständiges Knistern und Rascheln, verursacht durch die Bewegungen der Käfer, ist allgegenwärtig.
    Die Wege und ihre Beschaffenheit sind nicht schwer. Teilweise aber „fuck“.
    Am vorletzten Tag muss ich einen Teil der originalen Wegführung der GEA umgehen. Starke Winde, tiefhängende Wolken und Nebel halten mich von den exponierten Graten und Kämmen fern. Zu riskant scheint mir dieses Unterfangen.
    Die restlichen Streckenabschnitte, für die ich also sprechen kann, sind niemals technisch schwierig. Sie verlassen den Charakter des Bergwanderns an keiner Stelle. Zwei- dreimal helfen die Hände, ebenso oft ein hilft ein kurzes Fixseil für die Psyche.
    Trotzdem sollte man die Wege nicht unterschätzen. Der „Cruise-Faktor“ war deutlich geringer als von mir erwartet. Zwar gibt es immer wieder sehr einfach zu gehende Passagen auf breiten Wegen, Forsttraßen oder gar Asphalt. Trotzdem fordert der größte Teil der Strecke Aufmerksamkeit.
    Im Süden reduziert der dichte Bewuchs oft die Sicht auf den Untergrund. In den feuchten Wäldern haben sich stellenweise tiefe, V-förmige Hohlwege gebildet. Lose Steine, rutschige Blätter und Schlamm, gepaart mit steilen Abstiegen erfordern Achtsamkeit. Stellenweise läuft man bei Regen wie auf Seife.
    Bewuchs ist so eine Sache auf der GEA.
    Im Norden wird der Charakter der Wege alpin. Dementsprechend ist auch die Wegcharakteristik anspruchsvoller. Die Pfade sind oftmals sehr schmal und verlaufen durch hohes Gras. Das verursacht das ein oder andere Stolpern. Blockige und steinige Passagen sind insbesondere bei Feuchtigkeit rutschig.
    Im Norden verschwinden die dichten Sträucher allmählich. Die Pfade sind trotzdem schmal.
    Die ein oder andere Schimpftriade rutscht mir während meiner Tour doch heraus. Ich komme langsamer vorwärts als erhofft. Meist decken sich die schwierigsten bzw. lästigsten Passagen mit dem schlechtesten Wetter. Oder bilde ich mir das nur ein?
    Verpflegung – Einmal Snickers to go
    Hinter der Verpflegungssituation stand im Vorfeld das größte Fragezeichen. Ich habe eine Liste mit Distanzen zwischen möglichen Läden und Geschäften erstellt. Die Öffnungszeiten und das potentielle Angebot recherchiert. Entsprechend meinem Vorurteil hinsichtlich der Zuverlässigkeit in Italien (siehe auch Kapitel oben) habe ich mich aber nicht zu 100% auf meine Liste verlassen.
    Das heißt ich habe von Beginn an einen kleinen Puffer an Lebensmittel getragen. Auch weil mir nicht bekannt war welche Produkte in den vermutlich kleinen Läden verfügbar sein werden. Ohne Kocher im Gepäck fallen viele Möglichkeiten für mich weg. Bei vegetarischer Ernährung fällt die bekannte Salami auch weg. Auf trockene Biscotti habe ich keine Lust, außerdem stimmt das Volumen – Gewichts – Nährwertverhältnis hier nicht.
    Kleines Päuschen und Kaffee auf der GEA. Moderate Preise und irgendwas gibt’s fast überall.
    Im Endeffekt war die Sorge unbegründet. Zwar sind größere und gut sortierte Lebensmittelgeschäfte tatsächlich nicht sonderlich häufig anzutreffen, es gibt aber Alternativen. An vielen Orten, sogar in den kleinsten Nestern, findet sich irgendwas zu essen. Die meisten Pässe die per Straße zu erreichen sind verfügen über eine Art von Restaurant oder Mini-Alimentario. Dazwischen drinnen hat dann auch das ein oder andere Refugio geöffnet. Das heißt einerseits gibt es die Möglichkeit richtiges Essen zu supplementieren, andererseits werden hier meist auch Snacks verkauft. Wer also anspruchslos ist und wem Schokoriegel, Chips, Kekse, belegte Brote und ähnliches für die Versorgung reicht, der wird auf der GEA nicht verhungern.
    Am besten heißt es hier flexibel sein. Ein kleiner Grundstock im Rucksack und den Rest nehmen wie er kommt.
    Einmal Snickers to go auf der GEA
    Wasser und die Sache mit dem Filter
    Die Apenninen erlebe ich, zumindest Ende Juni 2024, als recht feuchte Region. Auf den ersten Etappen im Süden finde ich trotzdem kaum Oberflächenwasser. Die GEA verläuft meist an Graten und Kämmen, quert also kaum natürliche Gerinne. In den ersten Tagen bediene ich mich also an Quellen in Zivilisationsnähe.
    Umsichtig wie ich bin, habe ich die Tour ohnehin mit defektem Filter gestartet. Mein BeFree Filter ist komplett blockiert bzw. zu. Das merke ich aber erst am Tag der Abreise. Ein schneller Rettungsversuch daheim mit Durchspülen und Zitronensäure schlägt fehl. Während meiner Anreise besorge ich mir in Arezzo noch eine Flasche Essig und versuche damit in den nächsten Tagen den Filter wieder in Gang zu bekommen. Ergebnislos. Als Backup besorge ich mir in einem kleinen Outdoorgeschäft in Arezzo außerdem noch ein paar Chlortabletten zur chemischen Desinfektion.
    Der erste Eindruck aus dem Süden verfestigt sich zum Glück nicht. Je weiter ich gen Norden komme, desto großzügiger wird die Wassersituation. Mit den Chlortabletten gehe ich sparsam um. Meist nutze ich Wasser aus Ortschaften oder möglichst bedenkenlose Quellen auf dem Weg.
    Fazit
    Eine Wanderung entlang der Grande Escursione Appenninica (GEA) gleicht einer Wundertüte. Ich wusste nicht was mich erwarten würde. Meine Vorstellungen waren konträr zur Realität vor Ort. Die GEA wartet mit zwei Hälften auf, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Im Süden findest du abwechslungsreichen und dichten Wald. Also ständig unterhalb der Baumgrenze, durchsetzt mit spannenden Aussichten von Abbruchkanten und anderen Gebirgsvorsprüngen. Die ein oder andere nette, kleine Ortschaft befindet sich entlang des Weges.
    GEA im Süden
    Im Norden geht es hoch hinaus. Oberhalb der Baumgrenze warten gigantische Fernsichten und unendlich lange Kämme und Grate darauf erwandert zu werden. Alpines Flair kommt auf.
    GEA im Norden
    Vieles hat die GEA aber in seiner ganzen Länge zu bieten. Ein Gefühl von Abenteuer, Einsamkeit und prächtige Naturlandschaften. Das alles kommt mit dem Preis von viel vergossenem Schweiß und manchmal auch frustvollen Momenten.
    Das Wetter und die Wege sind teilweise unberechenbar. Im Einflussbereich zweier Meere sollte man am Apenninenhauptkamm das Wetter ständig beobachten. Die Gratlagen sollten bei schlechtem Wetter gemieden werden. Auf den oftmals stark zugewachsenen Wegen eignet sich eine lange Hose oder zumindest eine Windhose um brennende und blutige Beine vorzubeugen.
    Auf der GEA bin ich 10 Tage unterwegs (9 ganze und 2 halbe Tage bzw. 237 Stunden). In einigen Situationen hat mich dieser Weg an meine Grenzen gebracht und mich fluchen lassen. Ein, zweimal zweifelte ich an meiner Vernunft und am Weitergehen. In anderen Momenten hat mich der Trail mit offenen Armen willkommen geheißen und mich mit all seiner Schönheit überwältigt.
    Als ich mein Ziel erreiche bin ich froh die Tour durchgezogen zu haben. Glücklich es geschafft zu haben. Zugleich bin ich aber auch froh mich nicht weiter durch Dickicht schlagen zu müssen. Aber Unebenheiten entlang eines Weges machen ihn überhaupt erst spannend. Retrospektiv verschwimmen die negativen Augenblicke und über bleiben die schönen Erinnerungen und Momente. Das ist auch so bei der GEA. Sie ist ein Weg der mich überrascht hat, mit all seinen Facetten. Eine echte Wundertüte eben.
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    Kay reagierte auf MarcG in Winterberger Hochtour mit Trekkingplätzen   
    Bin am höchsten Punkt: Von jetzt an geht's bergab! Natürlich auch mal wieder ganz gerade. Immerhin nennt sich der Abschnitt "Grenzweg" - da kann ich das zumindest halbwegs nachvollziehen. Den einen oder anderen Schritt mache ich vermutlich schon in Hessen! Weiter über Forstwege bis zur Hochheide. Hütte hier hat noch zu, gibt aber anscheinend einen Automaten. Hab's nicht probiert. Zunächst noch eine Steigung auf den Gipfel des Clemensberg. Damit ist auch der letzte 800er erklommen. Hier gibt es Aussicht! 


    Der nächste Abschnitt führt durch die Hochheide, sehr schön muss ich sagen! 

    So gegen 10 Uhr tauchen dann immer mal wieder Radfahrer auf, es ist Sonntag, hier scheint eine der Routen entlang zu gehen. Es bleibt mir nur noch der Abstieg zurück nach Hildfeld. Meist breite Wege, zuletzt Straße. Im Ort machen sich die Leute auf den Weg in die Kirche. Ich laufe einfach zum Auto. Gegen 11:30 Uhr bin ich durch. Ab nach Hause. Duschen, Essen, dann weiter zur Arbeit. Work-Hike-Balance oder sowas. 
    16km 500 Höhenmeter zum Abschluß. 
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    Kay reagierte auf MarcG in Winterberger Hochtour mit Trekkingplätzen   
    Die Nacht ist unspektakulär - auf eine gute Weise. Ich merke ich ich mich wieder ans draußen Schlafen, das Zelt, den Quilt gewöhne. Schade, dass es schon wieder vorbei ist. Ansonsten fällt nur auf wie absolut still es nachts um drei sein kann. Um vier fangen dann alle Vögel an Dir gleichzeitig ihre gesamte Lebensgeschichte zu erzählen. Frisch war es allerdings, Thermometer geht auf 8°C runter. Das ist schon unter der Komfort-Temperatur, aber mit dem Layer Alpha geht es gut. 
    Ich bin früh wach, krabbele gegen 5:30Uhr das erste Mal aus dem Zelt, sitze mit dem Quilt auf den Beinen auf dem Tisch. Eine Stunde später geht es los. Gutes Wetter, Kondensation aber merklich. Als ich das Außenzelt ausgeschüttelt habe, ist die ganze Plattform bedeckt. 
    Es geht abwärts. Meine Tiersichtungen werden um einen Hasen ergänzt. Fuchs Nummer zwei ermöglicht ein besseres Fotos als am Tag zuvor. 



    Kurz vor Niedersfeld geht es noch einmal durchs Gras - Zecke Nummer Zwei. Ich meine ich habe irgendwann auch eine von mir gewischt. Also vielleicht Nummer drei. Immer noch deutlich weniger als erwartet. 
    Im Ort ist es ruhig, man sieht ein paar Leute am Bäcker, ich habe aber keinen Appetit, entsorge nur meinen Müll und gehe auf der anderen Seite wieder bergauf. Größere Wege werden zu kleineren. Einmal ist frisch aufgeforstet und man läuft flach über eine breite Strecke. Ich kann mich ganz kurz daran erfreuen, dass es nicht bergauf geht - da zeigen die Wegweiser mal wieder: Hier jetzt bitte steil bergauf, mehr oder weniger weglos. Ja einfach hoch da. Oben wird's noch steiler, ich bin froh dass es einigermaßen trocken ist, mit Matsch könnte das hier interessant werden. Wie immer ist der steile Abschnitt kurz, aber man könnte darüber nachdenken, den Eingeborenen mal die Errungenschaft der Serpentine nah zu bringen. 
    Oben wird es flacher und man geht in einem weiten Bogen zum Gipfel des Langenberg. Ich werde von ein paar Schüssen begleitet - entweder ist das Schützenfest ausgeartet oder hier ist ein Jäger früh am Werk. Sehen tu ich niemanden. Der Langenberg ist eigentlich der höchste Gipfel hier. Leider null Aussicht, da mitten im Wald. Direkt dahinter die Warnung der Weg könnte naturnah sein, was wohl ein Euphemismus für Matsch ist. 




     
     
     
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    Kay hat eine Reaktion von emby erhalten in Midlayer für Sommer in den Alpen - Isolation weglassen?   
    Hüttentour in den Gebieten deute ich jetzt mal als regelmäßig und über längere Zeit über 2000 Höhenmeter. Die Übernachtungen sind gebucht und jede Verschiebung wäre aufwändig und von ungewissen Ausgang, da Hauptwanderzeit.
    Bei zwei Wochen Dauer würde ich eine extra Lage einpacken. Ein Puffy wäre meine erste Wahl, mein R1 Fleece wärmt auch gut, finde ich aber als weniger winddicht, also kühler. Bei der Dauer ist nicht absehbar, ob sich noch eine Kaltfront reinschiebt und ihr ein paar Tage Regen, ggf. Schnee in dieser unangenehmen Temperaturrange unter 5 Grad Celcius habt. Und mit gebuchten Übernachtungen müsst ihr dann auch weitergehen, wenn das Wetter nicht ganz so nett ist. Da ist es mittags schon ganz erholsam, wenn man in der Pause noch etwas überziehen kann. Es wird ja nicht jede Etappe so sein, dass ihr mehrmals am Tag an bewirtschafteten Hütten vorbeikommt zum Aufwärmen.
    Auch zu bedenken: bei einer Verletzung muss man auf Hilfe warten. Da kühlt man schnell aus in Untätigkeit, selbst bei guten Wanderwetter. Man kann sich in der Lage auch nicht den gemütlichsten, wettergeschütztesten Platz aussuchen. Ein Puffy kann da zum Lebensretter werden. 
    Im Endeffekt ist es eine Risikoabschätzung. Man kann an den meisten Tagen mit sehr wenig auskommen. Der Körper ist sehr belastbar. Aber im Gebirge ist die Schadenshöhe im Falle des Falles doch deutlich höher als im Flachland. Und für deine Retter gilt das ebenso. Die rennen los, aus Arbeit oder Freizeit und begeben sich für dich in Gefahr. Weil du als schlotterndes Bündel Mensch eine sehr viel schlechtere Trittsicherheit und Fähigkeit eine gute Entscheidung zu treffen hast und dich so verstiegen hast, ausgerutscht bist oder anderweitig nicht weiter kannst.  Mir wären das ein paar Liter Rucksackvolumen und ein paar hundert Gramm Gewicht nicht wert.
    Du sparst doch eh so viel Platz & Gewicht ein, da du kein Zelt, Matte, vollwertigen Schlafsack, Kocher, Essen etc. dabei hast. Da würde ich den Komfort eines Puffy nicht missen wollen. Gerade abends, wenn man vor der Hütte oder vom Hütten-Hausberg vielleicht noch den tollen Sonnenuntergang ansehen will, das kann ganz schön zapfig werden. 
    Ich wünsche dir eine schöne Tour mit tollen Erlebnissen!
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    Kay hat eine Reaktion von notenblog erhalten in Midlayer für Sommer in den Alpen - Isolation weglassen?   
    Hüttentour in den Gebieten deute ich jetzt mal als regelmäßig und über längere Zeit über 2000 Höhenmeter. Die Übernachtungen sind gebucht und jede Verschiebung wäre aufwändig und von ungewissen Ausgang, da Hauptwanderzeit.
    Bei zwei Wochen Dauer würde ich eine extra Lage einpacken. Ein Puffy wäre meine erste Wahl, mein R1 Fleece wärmt auch gut, finde ich aber als weniger winddicht, also kühler. Bei der Dauer ist nicht absehbar, ob sich noch eine Kaltfront reinschiebt und ihr ein paar Tage Regen, ggf. Schnee in dieser unangenehmen Temperaturrange unter 5 Grad Celcius habt. Und mit gebuchten Übernachtungen müsst ihr dann auch weitergehen, wenn das Wetter nicht ganz so nett ist. Da ist es mittags schon ganz erholsam, wenn man in der Pause noch etwas überziehen kann. Es wird ja nicht jede Etappe so sein, dass ihr mehrmals am Tag an bewirtschafteten Hütten vorbeikommt zum Aufwärmen.
    Auch zu bedenken: bei einer Verletzung muss man auf Hilfe warten. Da kühlt man schnell aus in Untätigkeit, selbst bei guten Wanderwetter. Man kann sich in der Lage auch nicht den gemütlichsten, wettergeschütztesten Platz aussuchen. Ein Puffy kann da zum Lebensretter werden. 
    Im Endeffekt ist es eine Risikoabschätzung. Man kann an den meisten Tagen mit sehr wenig auskommen. Der Körper ist sehr belastbar. Aber im Gebirge ist die Schadenshöhe im Falle des Falles doch deutlich höher als im Flachland. Und für deine Retter gilt das ebenso. Die rennen los, aus Arbeit oder Freizeit und begeben sich für dich in Gefahr. Weil du als schlotterndes Bündel Mensch eine sehr viel schlechtere Trittsicherheit und Fähigkeit eine gute Entscheidung zu treffen hast und dich so verstiegen hast, ausgerutscht bist oder anderweitig nicht weiter kannst.  Mir wären das ein paar Liter Rucksackvolumen und ein paar hundert Gramm Gewicht nicht wert.
    Du sparst doch eh so viel Platz & Gewicht ein, da du kein Zelt, Matte, vollwertigen Schlafsack, Kocher, Essen etc. dabei hast. Da würde ich den Komfort eines Puffy nicht missen wollen. Gerade abends, wenn man vor der Hütte oder vom Hütten-Hausberg vielleicht noch den tollen Sonnenuntergang ansehen will, das kann ganz schön zapfig werden. 
    Ich wünsche dir eine schöne Tour mit tollen Erlebnissen!
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