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Ultraleicht Trekking

Kay

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  1. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf mmaddin in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Wenn die Tour das nicht hergibt und die aufkommenden Fragen nach einem Schlafplatz, Wasserversorgung, Route, Resupply usw. Stress auslösen, dann ist wohl wirklich die Tour ungeeignet für die eigene aktuelle Stimmung bzw. das "Mindset". Mehr Planung vorab kann das teilweise entschärfen, aber das mag nicht jede/r und es kann natürlich trotzdem noch genug anders kommen.  
    Ich selbst mach (leider) eher kürzere Touren, da ist das meiste viel einfacher, aber auch da hab ich häufig Gedanken wie "Wie weit schaffe ich es heute noch, finde ich ein geeignetes Nachtlager, führt die Quelle auch wirklich Wasser, hält das Wetter usw.". Nur sind das "Sorgen" die so komplett anders sind als im Alltag, so dass ich sie nicht als dauerhaft belastend oder stressig empfinde.
  2. Danke!
    Kay reagierte auf zopiclon in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich bin verwundert, daß einige noch mehr Bange machen. 
  3. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf RaulDuke in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich würde tatsächlich auch empfehlen, ein paar einfache Strecken zu wählen, wie z.B. den Fischermens Trail in Portugal.
    Wildcampmöglichkeiten ohne Ende, man kommt, je nach gewünschter Distanz und gelaufener Geschwindigkeit mindestens durch zwei Orte pro Tag, Campingplätze gibt es mit minimalen Umwegen auch recht Häufig und zumindest wenn man nicht in der recht kurzen Hauptsaison unterwegs ist, gibt es in jedem Ort die Möglichkeit, sogar in einem Hostel (Dormitorio) oder gar ganze Ferienhäuser, für einen einen winzigen Obolus zu mieten.
    Man kann sich total treiben lassen, Essen gehen, wenn man zur Mittagszeit durch ein Dörfchen kommt… alles was man jetzt will, ist quasi auch jeder Zeit möglich.
    Und um es auf den Punkt zu bringen, lieber @Kay, du bist jetzt einfach Alt! Hahahahaha!
    Nicht im negativen Sinne, sondern es ist halt wie es ist. Die jetzigen jüngeren, sind unweigerlich die Alten von Morgen!
    Anderes Alter, andere Bedürfnisse!
    Das muß man nicht akzeptieren, man kann dagegen antrainieren, man kann es aber auch einfach hinnehmen und, vorausgesetzt, man ist sich seiner jetzigen Bedürfnisse bewusst, anders planen, bzw. andere Touren machen, als vor 20 Jahren.
    Ich zähle zum letzteren Klientel!
  4. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf Timmy in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich finde es kann helfen, sich und seine Gedanken mit etwas Abstand zu betrachten, zu hinterfragen, nicht so ernst zu nehmen. Schlafplätze, Wasser oder Nahrung sind in unserer zivilisierten Welt natürlich jederzeit überall verfügbar, daran sind wir gewöhnt, abseits davon kann die Suche danach, je nach Gedanken/Einstellung, in der selben Situation für den einen nervig, für den anderen herausfordernd oder ein Abenteuer sein. 
    Ich bin auch schon oft genervt zum Wasserholen abends noch ins nächste Dorf abgestiegen, bin auf dem Dorfplatz noch mit super interessanten Menschen ins Gespräch gekommen, die mir kostenlos Essen oder ein Zimmer anboten, oder hab beim Dorffest noch ein Bier getrunken - und der anschließende Aufbau des Zeltes mit Taschenlampe im Mund war gar nicht mehr so schlimm. 
    Oder die nervigen Jugendlichen mit Musikbox in der Schutzhütte nebenan, die mich aus dem Schlaf rissen, waren eigentlich ganz vernünftig, haben mir was vom Grill und Bier abgegeben und sich anschließend ungefragt so leise verhalten, dass ich trotzdem schlafen konnte. 
  5. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf ma11hias in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich versteh zwar die Vorschläge einfach runterkommen und nicht so viel planen. Jedoch unterschätzt man wie viel Erfahrung ausmacht um mit solchen Situationen entspannt umzugehen.
     
    Ich weiß noch genau wie es mich gestresst hat einen campspot zu finden wenn das campieren offiziell nicht erlaubt ist. Auch ist es in alpinen Gelände oft so das man auch mal 2h lang laufen kann ohne einen geeigneten Platz zu finden. So was kann einen stressen wenn langsam der Tag zu Ende geht.
    Daher glaube ich für Kay wäre entweder eine Tour die einfach sehr unkompliziert Bedingungen bietet eine gute Lösung oder doch einfach eine gute Planung. Je mehr Erfahrung man hat je einfacher kann man mit der Ungewissheit auch auf schwierigen Trails umgehen.
     
    Kann deine Ratschläge gut nachvollziehen jedoch hat kay nicht ein Bruchteil deiner outdoor Erfahrungen. Das wird sich meiner Meinung erst langsam mit der Zeit/Erfahrung ergeben dass er entspannter unterwegs sein wird.
  6. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf kai in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich kann @khyal nur zustimmen. Ich war gerade erst wieder auf dem GR53 in Frankreich unterwegs und musste mich tatsächlich auch hier und da wieder mental runter bringen, um nicht die ganze Zeit planen zu wollen. Aber je öfter man die Erfahrung macht, dass man gar nicht planen muss um zu überleben und eine tolle Zeit zu haben, unso entspannter kann man zukünftige Touren angehen. Zwei Beispiele:
    An einem Morgen wurde ich von einem Hund angefallen, weil dessen Halterin mit zwei großen Hunden sichtlich überfordert war. An einer Engstelle packte er mich am Arm und wollte mit meinem Sun-Hoody und meiner Hand "spielen". Ich musste den Hund minutenlang am Halsband von mir fern halten während er nach mir schnappte, bevor die Frau mal zu uns runter kam und ihn mir abnahm. Mehr als eine knappe Entschuldigung gab es nicht. Es war ihr offensichtlich unangenehm und sie ist schnell abgehauen. Jedenfalls stand ich da nun mitten im Wald und der weiße Hoody von oben bis unten matschig braun. Das nächste Wasser sollte viele viele Kilometer auf sich warten lassen. Doch schon kurz darauf hat mich ein netter Mann auf den Hoody angesprochen. Es stellte sich heraus, dass er ebenfalls an der Frau vorbei gekommen ist und eine ähnliche Situation mit den Hunden hatte. Wir haben uns gleich gut verstanden und liefen ein ganzes Stück miteinander. Die Unterhaltung war eine willkommene Abwechslung, weil ich die Tage davor komplett alleine gelaufen bin. Und als wir an einen Bach kamen, konnte ich den Hoody waschen. Das beste kam aber danach, denn ein langer Anstieg in der Mittagssonne wartete auf mich. Also zog ich den noch feuchten und inzwischen wieder sauberen Hoody direkt wieder an. Durch die Verdunstung hatte ich auf den folgenden Kilometern eine großartige Abkühlung. So hat sich eine vermeintlich negative Situation letztendlich doch zum Positiven entwickelt.
    Am nächsten Tag suchte ich vergeblich nach einer ebenen Stelle im Wald um zu schlafen. Die letzten Stunden lief ich nur noch auf schmalen Ziehwegen, wo es an einer Seite steil runter und an der anderen steil hoch ging. Dazwischen überall Wildschweinspuren. Außerdem hatte ich nicht mehr genug Wasser um mir etwas zu kochen und irgendwie über die Nacht zu kommen. Denn tagsüber hatte ich schon viel zu wenig getrunken, das spürte ich. Also brauchte ich dringend Wasser und einen Schlafplatz. Nach 48km erreichte ich um 21:30 Uhr den nächsten Ort, wo ich was essen und ein Bier trinken sowie mein Wasser auffüllen wollte. Leider sind dort gerade Ferien und alles hatte zu. Nur ein Restaurant war noch geöffnet, hatte aber die Küche schon geschlossen. Immerhin füllten sie mein Wasser auf und eine Bedienung zeigte mir einen nahegelegenen Pizzaautomaten (die schlimmste Pizza, die ich je gegessen habe 🤢). Aber auch diese Situation wandelte sich zum Positiven, denn in dem Restaurant saß ein junges Pärchen, die meine Situation mitbekommen haben. Er ist mir nach kurzem Überlegen direkt hinterher gelaufen und hat mich freundlich gefragt, ob ich nicht bei ihm schlafen möchte. Einen kurzen Moment lang hatte ich Sorge, dass er mir nur mein Bargeld und mein Handy klauen will, aber das war unbegründet und dumm von mir. Er und seine Frau haben sich unglaublich viel Mühe gegeben und sich um mich gekümmert. Mir wurde ein Bett und die Möglichkeit angeboten, im Garten zu zelten. Außerdem durfte ich mich dort duschen, auf die Toilette, habe noch mal Wasser und sogar ein Bier bekommen. Sie hätten mir zu der späten Stunde sogar noch was gekocht, wenn ich die Pizza nicht gegessen hätte. Als ich mein Zelt aufgebaut hatte, haben wir uns dann im Garten noch stundenlang unterhalten. Die zwei waren so lieb zu mir und erwarteten dafür keine Gegenleistung. Einfach zwei echte Trail Angels.
    Die beiden Beispiele sollen aufzeigen, dass hinter jeder Ecke schöne Erfahrungen auf einen warten. Selbst vermeintliche Notsituationen haben sich auf meinen Touren immer zum Positiven entwickelt und ich habe schon viele tolle Menschen getroffen, die sich als Trail Angels entpuppt haben. Man muss es nur zulassen und einfach drauf los laufen, ohne vorher alles zu planen. Dann kann die Magie geschehen... 
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    Kay reagierte auf reiber in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Als psychosomatisch Vorgeschädigter habe ich da auch meine Probleme und auch schon Touren abgebrochen.
    Ich gehe daher gerne nach Frankreich, da gibt es Hütten und viele Campingplätze wo ich zelten kann. Da habe ich ein festes Tagesziel und zur Not ist es (meist) auch geduldet oder erlaubt zu biwakieren. Einkaufen und Wasserstellen werden auch gut vorgeplant.
    Das ist natürlich nicht das Wildnissabenteuer wie es viele hier suchen, für mich aber die einzige Möglichkeit stressfrei unterwegs zu sein. Es gab Zeiten, da konnte ich überhaupt nirgends mehr hin.
    Suche dir nächstes mal eine Strecke, die logistisch einfach für dich ist und Entspannungsübungen wurde ja schon genannt.  Versuche auch im Alltag (Job...) runter zu kommen.
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    Kay reagierte auf khyal in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Faende ich fuer mich langweilig, ich finde es eher nett, wenn ich nachmittags noch nicht weiss, wo ich abends uebernachte, eher nach der Gelaende-Topo schaue, wo Wasser sein koennte, es im Laden bei Re-Supply nach ein paar Tagen spannend ist, ob es was Nettes zum Essen gibt usw
    Irgendwie wird es immer spannend und nett

    und wenn es mal kurzfristig nicht nett ist, wird es spaeter umso netter

    Mal als Beispiel -> im Juni waren wir u.A. auf einem WW-Fluss in A unterwegs und auch nach laengerer Zeit mit Wolkenbildung, die Starkregen ankuendigte, hatten wir noch keinen Platz, endlich fanden wir dann einen Platz, der so naja war, aufgrund der starken Wolken nahmen wir ihn, hatte gerade die Zelte & Tarp aufgebaut, als die Schuetterei los ging, dank Tarp konnten wir gut Kochen & Essen und hatten unseren Spass an der Schuetterei, danach hoerte der Regen auf und wir wollten eigentlich zum Chillen uebergehen, als ein Bunch Youngsters mit Powerstation, Anlage und entsprechend Bier auftauchten.
    Da klar war, dass wir uns gegenseitig stressen wuerden, packten wir unseren Kram ein und paddelten weiter, inzwischen war starker Nebel mit Sichtweiten deutlich unter 10 m aufgekommen, so dass wir aufpassen mussten, uns nicht zu verlieren oder ins Wehr zu brettern, ein Stueck unterhalb vom Wehr riss der Nebel wieder auf und wir fanden einen super Platz. Als der Starkregen wieder einsetzte, freute ich mich sehr ueber das Tarp, dass ich waehrend des Starkregens ueber mich & Schlafsack legte, da ich ein Zelt auf der Tour testete, was frisch von der Messe war und entsprechend da noch keine Nahtdichtung gemacht war, wodurch ich ne Amazonas Regendusche im Zelt hatte
    Am naechsten Morgen stellte ich dann fest, dass irgendwann in den ganzen Aktionen das Rettungsmesser von der Weste abgerutscht und verloren gegangen war, was ich aber eigentlich noch nie richtig leiden konnte und jetzt einen Grund hatte, mir ein Anderes zu beschaffen
    Also ein typischer geiler Tourtag...

    Ueber die Jahrzente habe ich gelernt, dabei immer mehr zu relaxen und drauf zu vertrauen, dass die Existenz und ich fuer mich sorgen...
  9. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf khyal in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Naja wenn ich das richtig verstehe, warst Du solo unterwegs und je nach dem wie busy Du im Alltag bist, laeufst Du dann solo halt was laenger mit Mindfuck heiss, das geht dann meist nach ein paar Tagen vorbei...

    Naechste Mal einfach laengere Tour planen und vielleicht irgendeine Technik zum Runterkommen lernen wie z.B. Meditation, Autogenes Training o.A.
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    Kay reagierte auf ma11hias in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich glaube da ist jeder etwas anders. Andere planen am liebsten alles durch andere lassen es auf sich zukommen. Vielleicht würde dir für solche Wanderungen mit sehr eingeschränkten Möglichkeiten etwas mehr Planung helfen?
    Ich persönlich habe gern eine etwas genauere Planung sofern es die Recherchen hergeben. Es läuft sich einfach leichter und vorallem stressfreier wenn ich genau weiß im welchen Abschitt ich einen potentiellen guten Platz zum Zelten finden kann. Wo voraussichtlich die nächste wasserquelle/brunnen liegt. Wo ich Lebensmittel Nachschub kriegen kann, etc.
     
    Und ja wenn es trotz aller Planung einen mehr stresst als Spaß macht am besten absteigen und seine wenigen Urlaubstage anderweitig genießen. Soll ja Spaß machen...
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    Kay reagierte auf TappsiTörtel in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Wenn ich sowas in diese Richtung lese frage ich mich immer warum es sich so viele Leute so schwer machen ... ok, bin Single, ohne Kinder, habe also kindliche Narrenfreiheit trotz meiner 64 Jahre, hehe, alles ganz leicht für mich, kann also hier jetzt locker dummschwätzen 
    Ganz klar, wenn physisch, warum auch immer, etwas nicht (mehr) geht, dann ist das so, dann kann man die entsprechenden Unternehmungen ("so wie früher") eben nicht mehr machen, aber, alles was mental vermeintlich dagegen spricht resultiert immer nur aus inzwischen fehlendem Idealismus, Unbekümmertheit, Gefangen sein in den Tiefen des Alltags, Sicherheitsdenken, etc. ... ich hab das alles nicht verloren weil ich eben meine Narrenfreiheit nicht abgeben musste. Das ist wohl der Knackpunkt. Daran gilt es zu arbeiten wenn man das möchte, wenn man etwas wieder mit jugendlicher Unbekümmertheit machen möchte ... oder ... man muss einsehen das man das eben nicht mehr ist!
    Eine kleine Hilfe könnte vielleicht sein die ganze penible Planung vor einer Tour einfach mal wegzulassen, einen Startpunkt auswählen und los, ohne GPS, oh Gott, ich bin im Fjell, ich brauche ein inreach, welche Hütte ist frei, wo kann ich resupplien, ähm, ich geh immer nur einkaufen, was ist wenn, schaffe ich die Strecke in dieser Zeit, finde ich einen Nachtplatz ... na klar, das ergibt sich alles. Und nein, ich muss am Ende des dritten Tages nicht an irgendeinem bestimmten Punkt sein, weil, da gabs am zweiten Tag so ne geile Stelle mit diesem hammer Sonnenuntergang, da brauchte ich etwas länger, dafür hatte ich am siebten Tag so richtig Bock 50km über die Hochebene zu dotzen ...
    In den 80ern bin ich monatelang zu Fuß und per Boot mit ner 250Tausender Karte in Skandinavien unterwegs gewesen, den Elektronikschnickschnck gabs ja noch nicht, grobe Richtung, prima Touren, hat immer immer alles locker gefunzt. Einziger Unterschied heute, ich bin 40 Jahre älter, der Maßstab der Karte ist größer, sonst ist alles gleich geblieben, hat jetzt so lange super so geklappt, die letzten 20 Jahre wirds sicher auch noch klappen ... und irgendwann wache ich hoffentlich auf der geilsten Tour morgens unterm Tarp auf und mir fällt auf, hupps, ich bin ja tot
    Also, nicht nachdenken und quatschen, in der Zeit kann man besser machen!
  12. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf Frankie in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Hallo Kay,
    ich finde es toll, dass Du über Deinen Tourabbruch und die Gründe dafür schreibst und hier nach Erfahrungen und Ideen dazu fragst. 
    Wie ist es denn mit dem Gedenke sonst in Deinem Leben?
    Ich kenne total verkopft sein und keine Freude spüren aus meinem Alltag. In der Regel ist es dann so, dass ich irgendetwas nicht oder anders haben möchte. Vor allem Dinge, die in mir sind.
    So könnte ich - auf Dein Erleben bezogen - zum Beispiel nicht über Essen nachdenken wollen und mich darüber ärgern, dass ich es tue, statt verdammt nochmal den wunderschönen Weg zu genießen.
    Was mir dann helfen würde, wäre, mir freundlich zu erlauben, eben doch übers Essen nachzudenken, statt diese Gedanken weghaben zu wollen. Oder auch jetzt eben total mies drauf zu sein. Verdammte Axt!
    Ich kann mir auch vorstellen, mir einen Denkplatz (nächste geeignete Stelle zum gemütlich Sitzen) zu suchen und mir eine xminütige Zeit zum Rumdenken einzuräumen. Wenn nach der Zeit nichts sinnvolles daraus hervorgegangen ist, kann diese Thematik erstmal zum Pausemachen mit in den Rucksack und wird später wieder rausgeholt.
    Mein Lieblingsding zum Nichtdenken (und garantiert Freude haben) ist eine Clownsnase. Nase auf, Gehirn aus - geniales System. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass ich damit niemals da ankommen würde, wo ich hin wollte. :D
    Manches, was ich jetzt anders brauche als zum Beispiel vor zwanzig Jahren (oder gestern), muss ich auch immer wieder neu rausfinden. Zur Zeit bin ich aufgrund einer neu erworbenen Behinderung viel langsamer als vorher und kann vor allem total wenig im Vergleich zu vorher machen. Und das gilt es für mich erstmal zu bemerken und anzupassen. Und vor allem nicht zu vergleichen.
    Liebe Grüße!
     
  13. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf zopiclon in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Kenne ich so nicht, im Alltag muss ich viel voraus denken, Umwelt bedingt und weil es mir im Blut liegt, ich mache mir nen analoges Navi. Einen Zettel wo grob die Route drauf ist und das Ziel muss ich nicht erreichen. Der Rest immer spontan, die Ressourcen begrenzen, sprich vorab Informationen gegen Null, keine Karte und limitierte elektrische Energie, dann hat man nur wenig Informationen und man kann sich somit nicht viele Gedanken machen. 
    Für mich ist alles nur Training. 
    Noch nicht einmal der Weg ist das Ziel, das was oder wer einem auf den Weg begleitet ist das Ausschlaggebende. 
  14. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf wilbo in Apsis-Tarp für kleine shelter   
    Moin!
    Ich habe vor einigen Tagen einiges an Material geschenkt kommen.
    Nochmals herzlichen Dank an @masui_!
    Ein Rest mit gut 2,5 Meter Länge hat mich dazu inspiriert ein simples 145 × 250 cm, als Apsis-Tarp zu nähen.
    Für mich zum Paddeln gedacht, aber auch fürs bikepacking könnte ich mir eine sinnvolle Nutzung vorstellen.

    Da eine starke Zugkraft vom Tarp auf die Stange wirkt, muss die Spitze nach hinten hin extra abgespannt werden.


    Die Tür-Paneele werden an der Frontabspannung fixiert und dichten damit die Verbindung Tarp zum Zelt regendicht ab.


    Um das Tarp windstabil zu fixieren, liegt ein hoher Zug auf den Abspannpunkten. Nach einigen Tests, wie stark sich Nahtlöcher unter Last dehnen, bin dazu übergegangen alle meine Verstärkungen aus einem speziellen 200 g Material zu nähen. Das verteilt die Kräfte deutlich gleichmäßiger als leichtere Stoffe.

    (Das Gewicht reiche ich nach) ;-)
    VG. -wilbo-
  15. Gefällt mir!
    Kay hat eine Reaktion von budspencer erhalten in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich war jetzt 10 Tage in Ligurien/Piemont unterwegs. Die körperliche Vorbereitung scheint ausreichend, an die Temperaturen hatte ich mich schnell gewöhnt. Die südlichen Alpen sind wunderschön. Mir gefällt auch der Rhythmus des täglichen bergauf-bergabs. Dennoch habe ich die Reise nun abgebrochen und versuche einen Reset.
    Mir fehlt die Leichtigkeit, die Unbeschwertheit, das Leben in den Tag. Jeden Moment, den ich nicht voll auf den Weg konzentriert war, habe ich mit Grübeln über die nächsten Etappen verbracht. Welche Routenführung wähle ich? Wo übernachte ich? Wo bekomme ich etwas zu essen? Ich habe mich damit quasi bis zur nervlichen Zerrüttung aufgerieben. Habe mir zwei Tage in einer FeWo gegönnt um "herunterzukommen". Hat nicht funktioniert. Daher Rückreise. 
    Meine letzten mehrwöchigen Touren liegen 20 Jahre zurück. Damals war ich viel im Fjäll zwischen Norwegen und Schweden unterwegs. Wir machten Rast wann wir wollten, es gab ja meistens endlos viele Möglichkeiten und lebten von Schnellkoch-Nudeln, die wir alle 1-2 Wochen nachkauften. So ähnlich hatte ich es mir wieder vorgestellt. Hat nicht geklappt. 
    Jetzt frage ich mich ...
    ... liegt es an mir? Statt in meinen 20gern nun kurz vor 50. Ich kann zB nicht mehr alles Essen: Zöliakie, IBS ... späte Mahlzeiten schwierig, über den Tag zu warm zum essen ... früher hat der Körper das locker weggesteckt, mal 1-2 Tage kaum etwas essen, dann den Wanst vollschlagen. 
    ... liegt es an dem Ort? Man ist schon etwas eingegrenzt, was das übernachten angeht. Die Ligurischen Alpen waren heiß und voller Dornen, die Seealpen sind steil. Oben kaum gute Plätze, unten stickig-warme Nächte. Beides ist sehr zugespitzt ausgedrückt. Es gibt auch keine Fjällhütten, an denen man Basics nachkaufen kann, sondern man muss Umwege gehen, Öffis recherchieren oder hoffen, dass ein Auto einen mitnimmt um Zugang zu einem Lebensmittelladen zu finden. 
    Diese Gemengelage muss ich schon selber entknoten. Mich würde interessieren, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Dass ihr mal so verkopft wart und unterwegs einfach über mehrere Tage keine Freude mehr gespürt habt. Wie seid ihr damit umgegangen? Gerne auch theoretische Abhandlungen, wie ihr damit umgehen würdet. Solange es respektvoll geschrieben ist, lese ich es gerne. 
  16. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf Andreas 11 in Tarptent DIPOLE 1 LI   
    Da ich in diesem Forum bereits einige interessante Beiträge lesen durfte, möchte ich auch mal etwas beisteuern.
    Für die warmen Sommermonate habe ich mir kürzlich ein Tarptent Dipole LI gegönnt.
    https://www.tarptent.com/product/dipole-1-li/
    Ich war damit zwar erst einmal auf Tour,  hätte jedoch trotzdem folgende erste Eindrücke zum Zelt:
    POSITIV:
    *Ultraleicht mit nur 650g (ohne Heringe)
    *Für ein Trekkingstockzelt … sehr gut und relativ windstabil abzuspannen.
    Vorausgesetzt man nutzt alle vorhandenen Abspannpunkte.
    *2 Eingänge sind immer besser …. und bei wechselnder Windrichtung sehr vorteilhaft.
    *Die beiden Apsiden sind zwar nicht sehr groß, aber für 1 Person absolut ausreichend
    *Das Aufstellen funktioniert  nach 1-2 Aufbauten im Garten leichter und schneller als man zu Anfang glaubt.
    *Sehr gute Belüftung, auch die beiden Dreieckslüfter lassen zusätzlich viel Frischluft ins Innere.
     Außerdem sieht man auch nach draußen – ein netter Nebeneffekt.
    *Endlich ein kleines 1P Zelt welches auch für Personen mit 190 cm geeignet ist, die steilen Wände in der Mitte bieten genügend Platz für Kopf und Füße ...
    OHNE die Zeltwände zu berühren!
    *Sehr kleine Stellfläche und ein extrem gutes Raumgefühl trotz der kleinen Maße.
    *Beim Kopf,-und Fußende lässt sich auch einiges an kleinerem Gepäck problemlos ablegen.
    *Der halbleere Rucksack kann oben an der Trekkingstockschlaufe einfach mit einem kleinen Karabiner aufgehängt werden. Das ist wirklich praktisch, wenn es draußen nass oder ev. schlammig ist.
    *Beim Ausstieg bieten die Trekkingstöcke „für schon etwas ältere Herren wie mich“ eine stabile Möglichkeit zum Anhalten/Abstützen.
    Es gibt Adapter um die Stöcke mit der Spitze nach unten verwenden zu können.
    *In eher feuchtwarmer Umgebung und viel Regen hatte ich eigentlich recht wenig Kondenswasser an der Decke. Dieses war mit einem kleinen Microfasertuch schnell wegewischt und   kein Problem.
    *Die Stöcke können schräg gestellt werden, das beeinträchtigt die Festigkeit überhaupt nicht und der Eingang wird viel größer – kein Stock ist im Weg.
    KRITIKPUNKTE:
    *Bei stärkerem Regen muss man die beiden Dreieckslüfter schließen – das ist sehr Schade.
    Ich werde mir daher auf beiden Seiten ein kleines Vordach anbringen. DCF -Material wurde bei Extrem-Textil bereits geordert. Die beiden Nähte auf der Außenkante dürften recht schnell erledigt sein. Dann lassen sich beiden Öffnungen auch bei Regen offenhalten.
    *Bei recht unebenen Untergrund (welchen ich leider hatte) funktionieren die vier kleinen Netz-Drainagen für das Kondenswasser nicht optimal und es gab einige Wassertropfen am Boden – ja ich weiß, das ist Geraunze auf sehr hohem Niveau
     
    Für hoch gelegene alpine Touren, kalte Temperaturen oder sehr windausgesetzten Stellen ist das Dipole m. Meinung nicht wirklich geeignet – dafür wurde es aber auch nicht gebaut.
    Summa summarum gefällt mir das kleine Tarptent jedoch sehr gut!!
     


  17. Gefällt mir!
    Kay hat eine Reaktion von Oska erhalten in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich war jetzt 10 Tage in Ligurien/Piemont unterwegs. Die körperliche Vorbereitung scheint ausreichend, an die Temperaturen hatte ich mich schnell gewöhnt. Die südlichen Alpen sind wunderschön. Mir gefällt auch der Rhythmus des täglichen bergauf-bergabs. Dennoch habe ich die Reise nun abgebrochen und versuche einen Reset.
    Mir fehlt die Leichtigkeit, die Unbeschwertheit, das Leben in den Tag. Jeden Moment, den ich nicht voll auf den Weg konzentriert war, habe ich mit Grübeln über die nächsten Etappen verbracht. Welche Routenführung wähle ich? Wo übernachte ich? Wo bekomme ich etwas zu essen? Ich habe mich damit quasi bis zur nervlichen Zerrüttung aufgerieben. Habe mir zwei Tage in einer FeWo gegönnt um "herunterzukommen". Hat nicht funktioniert. Daher Rückreise. 
    Meine letzten mehrwöchigen Touren liegen 20 Jahre zurück. Damals war ich viel im Fjäll zwischen Norwegen und Schweden unterwegs. Wir machten Rast wann wir wollten, es gab ja meistens endlos viele Möglichkeiten und lebten von Schnellkoch-Nudeln, die wir alle 1-2 Wochen nachkauften. So ähnlich hatte ich es mir wieder vorgestellt. Hat nicht geklappt. 
    Jetzt frage ich mich ...
    ... liegt es an mir? Statt in meinen 20gern nun kurz vor 50. Ich kann zB nicht mehr alles Essen: Zöliakie, IBS ... späte Mahlzeiten schwierig, über den Tag zu warm zum essen ... früher hat der Körper das locker weggesteckt, mal 1-2 Tage kaum etwas essen, dann den Wanst vollschlagen. 
    ... liegt es an dem Ort? Man ist schon etwas eingegrenzt, was das übernachten angeht. Die Ligurischen Alpen waren heiß und voller Dornen, die Seealpen sind steil. Oben kaum gute Plätze, unten stickig-warme Nächte. Beides ist sehr zugespitzt ausgedrückt. Es gibt auch keine Fjällhütten, an denen man Basics nachkaufen kann, sondern man muss Umwege gehen, Öffis recherchieren oder hoffen, dass ein Auto einen mitnimmt um Zugang zu einem Lebensmittelladen zu finden. 
    Diese Gemengelage muss ich schon selber entknoten. Mich würde interessieren, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Dass ihr mal so verkopft wart und unterwegs einfach über mehrere Tage keine Freude mehr gespürt habt. Wie seid ihr damit umgegangen? Gerne auch theoretische Abhandlungen, wie ihr damit umgehen würdet. Solange es respektvoll geschrieben ist, lese ich es gerne. 
  18. Gefällt mir!
    Kay hat eine Reaktion von RaulDuke erhalten in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich war jetzt 10 Tage in Ligurien/Piemont unterwegs. Die körperliche Vorbereitung scheint ausreichend, an die Temperaturen hatte ich mich schnell gewöhnt. Die südlichen Alpen sind wunderschön. Mir gefällt auch der Rhythmus des täglichen bergauf-bergabs. Dennoch habe ich die Reise nun abgebrochen und versuche einen Reset.
    Mir fehlt die Leichtigkeit, die Unbeschwertheit, das Leben in den Tag. Jeden Moment, den ich nicht voll auf den Weg konzentriert war, habe ich mit Grübeln über die nächsten Etappen verbracht. Welche Routenführung wähle ich? Wo übernachte ich? Wo bekomme ich etwas zu essen? Ich habe mich damit quasi bis zur nervlichen Zerrüttung aufgerieben. Habe mir zwei Tage in einer FeWo gegönnt um "herunterzukommen". Hat nicht funktioniert. Daher Rückreise. 
    Meine letzten mehrwöchigen Touren liegen 20 Jahre zurück. Damals war ich viel im Fjäll zwischen Norwegen und Schweden unterwegs. Wir machten Rast wann wir wollten, es gab ja meistens endlos viele Möglichkeiten und lebten von Schnellkoch-Nudeln, die wir alle 1-2 Wochen nachkauften. So ähnlich hatte ich es mir wieder vorgestellt. Hat nicht geklappt. 
    Jetzt frage ich mich ...
    ... liegt es an mir? Statt in meinen 20gern nun kurz vor 50. Ich kann zB nicht mehr alles Essen: Zöliakie, IBS ... späte Mahlzeiten schwierig, über den Tag zu warm zum essen ... früher hat der Körper das locker weggesteckt, mal 1-2 Tage kaum etwas essen, dann den Wanst vollschlagen. 
    ... liegt es an dem Ort? Man ist schon etwas eingegrenzt, was das übernachten angeht. Die Ligurischen Alpen waren heiß und voller Dornen, die Seealpen sind steil. Oben kaum gute Plätze, unten stickig-warme Nächte. Beides ist sehr zugespitzt ausgedrückt. Es gibt auch keine Fjällhütten, an denen man Basics nachkaufen kann, sondern man muss Umwege gehen, Öffis recherchieren oder hoffen, dass ein Auto einen mitnimmt um Zugang zu einem Lebensmittelladen zu finden. 
    Diese Gemengelage muss ich schon selber entknoten. Mich würde interessieren, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Dass ihr mal so verkopft wart und unterwegs einfach über mehrere Tage keine Freude mehr gespürt habt. Wie seid ihr damit umgegangen? Gerne auch theoretische Abhandlungen, wie ihr damit umgehen würdet. Solange es respektvoll geschrieben ist, lese ich es gerne. 
  19. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf Mia im Zelt in Huayhuash-Trek in Peru   
    Der wohl schönste Höhenweg der Welt
     
    Diesmal wartete der letzte Pass darauf, von uns erklimmt zu werden und mit 4850m war der Abstieg diesmal viel kleiner als gestern. Trotzdem war es anstrengend und zu anfangs auch sehr frisch. Bereits um zehn Uhr standen wir diesmal oben. Da wir am gleichen Camp gezeltet hatten, waren mehrere geführte Gruppen ebenfalls dort oben. Die Aussicht dort ist vergleichsweise enttäuschend, wenn man zuvor schon auf den anderen sieben Pässen war. 
    Ebenso wie die geguideten Gruppen entscheiden wir uns dazu, den Höhenweg links vom Pass zu nehmen, anstatt direkt nach unten abzusteigen. 

    Und das war eine goldrichtige Entscheidung! Mit jedem Schritt wurde die Aussicht auf die gegenüberliegenden Seite spektakulärer. Ein Foto nach dem anderen wurde geschlossen. 
    Und als wäre das Weltklasse-Panorama nicht genug, flogen plötzlich zwei Kondore über uns hinweg. Spätestens jetzt waren wir verzaubert! 
    Voller Glück liefen wir staunend weiter auf dem wohl schönsten Höhenweg der Welt.


    Bloß der Abstieg war nicht ganz so toll, denn er ist extrem steil. Der sandig-staubige Untergrund war unangenehm, bei Regen würde ich den Weg nicht empfehlen. 
    Eingestaubt kamen wir im Flusstal an und ließen den Umweg zum Camp am Jahuacocha aus, stattdessen wählten wir einen schmalen Pfad, der am Sumpfgebiet vorbeiführte. Das einzige Hindernis um auf den "richtigen" Weg zu kommen, war ein breiter Bach, der gequert werden wollte. An einer etwas flacheren Stelle gelang es uns. 

    Nachdem ich nach der Querung meine Schuhe wieder anzog, fiel mir eine Stelle an der Sohle auf, wo sich diese abgeschält hatte. Entsetzt machte ich mich an der anderen Seite daran, das Stück mit Sekundenkleber anzukleben und zusätzlich mit einem Faden aus Zahnseide zu sichern. Wie kann das sein, der Schuh war vor der Reise noch unbenutzt?!
    Wir entschieden uns für den unteren Weg nach Llamac, um unnötige Höhenmeter zu sparen. Davon hatten wir bereits genügen! Der gewählte Weg führt spektakulär an einem Steilhang entlang und blieb für viele Kilometer immer auf einer Höhe. So macht das Wandern besonders viel Spaß! 

    Eine Wasserleitung führt ebenfalls dort entlang, doch nur ganz selten kommt man an das kühle Nass heran. Sicherheitshalber nahmen wir genügend Wasser fürs Camp mit, doch nötig war das nicht. Kurz bevor es bergab geht, gab es die Möglichkeit aufzufüllen. Direkt vor dem Abstieg nach Llamac fanden wir einen ganz tollen Zeltplatz: eine versteckte Wiese mit Wasser. Hier konnten wir sogar noch eine Weile draußen sitzen, da es am Nachmittag und Abend nicht ganz so kalt war. 

     
    Abstieg nach Llamac und Rückkehr nach Huaraz
     
    Die Nacht war zwar nicht ganz so frostig, wie die davor, aber dank absoluter Windstille war das Außenzelt richtig nass vom Kondenswasser. Wir wischten es so gut es geht ab, aber es blieb trotzdem sehr feucht. Generell sind die Nächte hier aufgrund von fehlendem Schutz durch Bäume und durch wenig bis keinen Wind sehr kondensträchtig. 
    In den ersten Metern des Trails bergab, hätte es auch noch kleine Wiesen zum Zelten gegeben, weiter unten werden die Terrassen aber als Anbauflächen genutzt und sind daher nicht zum Übernachten geeignet. 

    Der Wanderweg ist moderat steil, aber einfach. Nach etwa einer Stunde hatten wir das Dorf Llamac erreicht und steuerten die Bushaltestelle an. Dort stand bereits ein Bus von "Turismo Nazario" und die Einwohner fragten uns, ob wir nach Huaraz wollen, was wir natürlich bejahten. Wir sollten jeder 50 Soles für ein Ticket bezahlen, bekamen aber kein Ticket, was wir merkwürdig fanden. Die Verkäuferin verschwand mit der Begründung, sie suche weitere Fahrgäste. Auch uns fragte sie, ob noch Leute kämen. Ich berichtete von den beiden Franzosen, wusste aber nichts genaues. Wir warteten draußen, als sie mit vier Franzosen zurückkam. Es stellte sich heraus, dass die Franzosen bloß 35 Soles pro Person zahlen mussten. Daraufhin stellte ich die Dame zur Rede und wir bekamen Wechselgeld. Die Busfahrt klappte einwandfrei und am Nachmittag kamen wir reich an Erlebnissen und Eindrücken in Huaraz an. 
     
    Doch wie lautet nun unsere Antwort auf die Frage, ob dies einer der schönsten Treks der Welt ist? Als solcher wird der Huayhuash-Trek ja angepriesen. Nun, wir sind noch nicht alle Treks, die unsere Welt bietet, gegangen und haben somit nur begrenzte Vergleichsmöglichkeiten. Für uns ist der Huayhuash-Trek jedoch tatsächlich der Trek, der auf eher kurzer Wegstrecke extrem viel zu bieten hat. Auf anderen Fernwanderungen waren zwischen den atemberaubenden Aussichten mehr Kilometer zu bewältigen als hier. 
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    Kay reagierte auf Mia im Zelt in Huayhuash-Trek in Peru   
    Es geht bergauf und bergauf...
     
    Da Huayllapa bloß auf 3500m aber der vorletzte Pass auf 4760m liegt bedeutete es mindestens 1300hm bergauf wandern zu müssten. Vorfreude kam da eher nicht auf, zumal der Weg laut Höhenprofil sehr steil sein sollte. 

    Die geführten Gruppen waren schon vor uns losgelaufen, wir überholten sie aber nach etwa einer Stunde. Es war sehr sehr anstrengend, das Atmen fiel mir in dieser Höhle und bei diesem Gefälle nicht leicht. Auf 4.5km steigt der Wanderweg 800hm rauf, man kan sich denken wie unangenehm steil das sein muss. Puh! 
    Oberhalb flachte der Weg etwas ab und wir kamen sogar mit einer Amerikanerin aus einer geführten Gruppe ins Gespräch. Sie sind elf Tage unterwegs und hatten eine sehr ähnliche Route wie wir, natürlich ohne den Jurau-Pass. 
    Nach oben hin wurde es immer flacher, doch erst auf der Passhöhe gönnten wir uns eine längere Pause. Der Abstieg zum Gashpampa-Camp war spektakulärer als der Pass, denn in der Laguna Suscocha spiegelte sich ein Gletscher, während weiter unten ein Bachlauf orange verfärbt war. Das Farbenspiel begeisterte uns. 


    Eigentlich wollten wir noch bis zum Camp Guspha weiterlaufen, doch ein Local, der die Eintrittstickets für seine Kommune verkaufe, behauptete es sei verboten dort zu zelten. So blieben wir beim Camp Gashpampa, obwohl es erst 14 Uhr war. Obwohl die Wegstrecke mit 11km nicht lang war, war ich aufgrund des großen Anstiegs sehr erschöpft und brauchte viel Zeit um mich zu erholen. Abgesehen von einem französischen Paar blieben wir die einzigen selbstorganisierten Hiker. 
     
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    Kay reagierte auf Mia im Zelt in Huayhuash-Trek in Peru   
    Punta Cuyoc auf 5000m
     
    An Tag 4 erwartete und mit dem Punta Cuyoc der erste Pass, welcher die 5000m Marke erreicht. Der Aufstieg in der dünnen Luft war insbesondere für mich anstrengend, mein Mann tat sich leichter und musste weniger schwer schnaufen. Dort oben hatte es während des Abends sogar geschneit, auch wenn ein Großteil schon geschmolzen war. 

    Die Aussicht war atemberaubend und alle Mühen wert. 

    Wir wunderten, dass wir schon wieder alleine unterwegs waren. Laut Komoot sollte dieser Pass auf der Hauptroute liegen, aber wo blieben die vielen geführten Gruppen?? Später sollten wir den Grund herausfinden.
    Nur die ersten Meter runter waren steil und rutschig, danach wurde es einfacher. Am Camp Pampa Elefante entspannten wir in der Sonne. Obwohl es so abgeschieden liegt, funktionierte die Spülung der Toilette. 
    Da wir die Campsite bereits mittags erreicht hatten, begannen wir den Anstieg zum San Antonia Pass, welcher ebenfalls nicht auf der Hauptroute liegt. Zum glaubten wir das. Zunächst wunderten wir uns über die Massen an Hikern, die uns entgegen kamen. Holländer berichteten uns, dass ihre Gruppe von Huayhuash-Camp über den Trapecio Pass zum Camp Pampa Elefante wandert. Genauso wie die anderen Gruppen scheinbar auch. Offensichtlich hat sich die Hauptroute geändert oder sie ist in den Karten falsch eingezeichnet. 

    Der erste Teil vom Aufstieg war einfach, die Landstraße bestand aus Stein und Fels. Lebensfeindlich wirkte es hier, dementsprechend schwierig war die Zeltplatzsuche. Auf über 4800m fanden wir eine ebene Stelle im Kies, die Verankerung der Heringe erforderte mehr Arbeit als sonst, da der sandige Untergrund hier sehr locker ist. Double-Pegging war nötig, ansonsten wären die Heringe rausgeflogen. 

    Sobald das Zelt stand war die Sonne hinterm Berg und es wurde draußen richtig ungemütlich in dem kalten Wind. Trotzdem war die Nacht erholsam. 
     
    Den falschen Pass erwischt
     
    Die Nacht war frostig und auf Morgensonne hatten wir keine Chance dank der hohen Felstürme um uns herum. Also packten wir uns warm ein, ehe wir das Zelt abbauten und losliefen. Der Anstieg zum Trapecio-Pass war bis zum Schluss einfach. Oben trafen wir zwei Amerikaner, von denen einer auch den gleichen Weg wie wir hochstieg. 
    Unser Ziel war der San Antonio-Pass auf 5100m, zumindest glaubten wir dies. Das letzte Stück war sehr steil, aber gut machbar. Etwas weiter vorne hatten wir eine spektakuläre Aussicht auf den Jurau-Gletscher, er wirkte zum greifen nah.
    Der Beginn vom Abstieg war knifflig und steil, nur ein paar Steinmandl wiesen den Weg. Ab und zu mussten wir die Hände zu Hilfe nehmen. Etwas weiter unten standen wir direkt neben dem Gletscher, so nah waren wir noch nie an einem! Richtig krass! 

    Zunächst war das Gelände flach, einen Weg gab es nicht, nur vereinzelte Steinmandl. Es war ein komisches Gefühl so weit oben ohne sichtbaren Weg unterwegs zu sein. Wir hofften, bald würde wieder ein Pfad auftauchen, doch falsch gedacht! Stattdessen blieb es weglos und wurde so richtig steil. Höchste Konzentration war erforderlich, als wir uns den geröllbedeckten Steilhang runterkämpften. Komisch, dabei war in den Blogs, die ich vorher zum San Antonio-Pass nichts davon zu lesen! Seltsam...
     
    Da kamen wir runter:

    Erst oberhalb des unnatürlich türkisblau wirkenden Juraucocha konnten wir wieder einem vernünftigen Wanderweg folgen. Der See mit seiner kräftigen Farbe versetzte uns ins Staunen. Er sieht aus wie gemalt, doch dabei ist die Farbe zu 100% natürlich. 

    Ab dem Tal unterhalb des Sees wurde der Weg flach und so richtig einfach. So schafften wir es dann doch noch am gleichen Tag bis ins Dorf Huayllapa. Zuvor hatten wir nicht mehr daran geglaubt, denn für fünf Kilometer hatten wir vier Stunden gebraucht...
    Erst in Huayllapa dämmerte es mir, dass wir über den Jurau-Pass gegangen sind, anstatt des San Antonio-Passes. Kein Wunder, wir hatten unbewusst einen viel schwereren Übergang gewählt! Diese Variante hatte ich nämlich erst kurz vorham Smartphone geplant, wo die Übersicht bescheiden ist. 
    Im Dorf kann man wie wir auf dem Sportplatz zelten oder in Pensionen übernachten. Da die Gebühren für die Gemeinden viel teurer waren, als in unserem Reiseführer angegeben, mussten wir mit unserem Bargeld sparsam umgehen, um nochmals genügend für die Rückfahrt übrig zu haben. Mit der Karte kann man auf dem Trail nämlich nicht bezahlen. Trotzdem mussten wir unser Proviant in dem kleinen Dorfladen auffüllen.
     
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    Kay reagierte auf Mia im Zelt in Huayhuash-Trek in Peru   
    Huayhuash-Trek
    106km in 8 Tagen
     
    Hallo liebes Forum,
    es gibt einen neuen Reisebericht von mir, wieder aus meinem Blog kopiert. Viel Spaß beim lesen. 

    Vergletscherte Gipfel soweit das Auge reicht, Abgeschiedenheit in der Wildnis, türkisblaue Lagunen und sogar heiße Quellen. Der Huayhuash-Trek in der Cordillera Huayhuash wird als einer der schönsten Treks der Welt angepriesen. Mein Ehemann und ich machten uns für acht Tage auf den Weg in die Wildnis der nordperuanischen Anden, um herauszufinden ob dies stimmt.
     
    Anreise und der erste Tag
     
    Die Organisation der Anfahrt gestaltete sich nicht ganz so einfach. Eine direkte Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Startpunkt "Matacancha" gibt es nämlich nicht. Die meisten Trekker schließen sich einer organisierten Tour an, bei der die Anfahrt selbstständig inklusive ist. Nur als Wanderer ohne Agentur muss man sich mit diesem Problem auseinandersetzen. Der Inhaber vom Andes Hostel wollte uns einen privaten Transfer organisieren, aber für unser Wunschdatum fanden sich nicht genug Interessenten. Erst am Tag darauf sollte es klappen. Eigentlich... Kurzfristig war ein Kunde abgesprungen und die Fahrt fand wieder nicht statt. Wir hatten jedoch bereits bezahlt und das Andes Hostel kaufte uns ersatzweise ein Busticket bis Chiquian, wo uns ein Taxifahrer abholen sollte. Wir waren nervös, ob die Anfahrt so klappen würde, doch unsere Sorgen waren unbegründet. Das Taxi erwartete uns in Chiquian an der Bushaltestelle und über sehr staubige Straßen gelangten wir tatsächlich bis Matacancha. 
    Dort angekommen waren wir alles andere als alleine, denn gleich drei geführte Gruppen machten sich für den Aufbruch bereit. "Werden wir hier mit den Massen unterwegs sein oder gibt es doch auch die Möglichkeiten einsame Stunden in der Natur zu erleben?" war eine Frage, die wir uns vor Beginn gestellt haben. Wir werden es herausfinden!
    Da unten ging es los

     
    Los gings, der Pass Cacanapunta wartete bereits auf uns. Trotz des langsamen Tempos überholten wir schon bald eine der geführten Gruppen. Der Weg war einwandfrei, wenn auch oftmals steil.

    Aufgrund der sehr frühen Fahrt zum Startpunkt, konnten wir bereits um halb zehn loslaufen, drei Stunden später erreichten wir den ersten offiziellen Zeltplatz. Bis dahin mussten wir bereits 3x Eintrittsgebühren bezahlen. Die Locals sehen den Trekkingtourismus inzwischen positiv und verdienen an den Touristen. Dadurch wird das Trekkingvergnügen zwar teurer, aber auch sicherer. 

     
    Nach einer Stunde Pause in der Sonne, war es immer noch zu früh um jetzt schon das Zelt aufzuschlagen. So entschlossen wir uns noch ein paar Kilometer hinter uns zu bringen. Der Aufstieg zum nächsten Pass war deutlich flacher und somit angenehmer zu gehen. Kurz vor der Passhöhe auf über 4500m schlugen wir unser Zelt auf und genossen noch die letzten Sonnenstrahlen. Danach wurde es schnell empfindlich kalt. 
     
    Mirador 3 Lagunas
     
    Trotz des Nachtfrostes konnten wir gut schlafen. Der restliche Aufstieg war sehr einfach und flach, der Abstieg ebenso. 

    Unten verschlug uns die Laguna Carhuacocha mit ihrer Schönheit die Sprache. Im See spiegelte sich der beeindruckende Gletscher von Jirishanka und Co. Da fanden wir es schon etwas schade, es gestern nicht bis zum Camp am Gletscher geschafft zu haben. 
     
    Weiter ging es zu den sogenannten "Tres Lagunas". Am Siulacocha gönnten wir uns eine Mittagspause und trockneten nebenbei das Zelt. Um den See Gangrajanca sehen zu können, musste ich noch ein paar steile Höhenmeter aufsteigen - der Aufwand lohnt sich definitiv. 

     
    Nach der Pause etwartete uns der sehr steile Anstieg zum Pass Siula auf 4800m Höhe, auf dessen Weg man am Mirador vorbeikommt, wo man eine grandiose Aussicht auf die drei Lagunas hat. 

     
    An diesem Tag trafen wir nur zwei andere Trekker, Anton waren wir alleine unterwegs. Der Grund dafür ist sicherlich, dass der Pass Siula nicht auf der Hauptroute der geführten Gruppen liegt. Diese wählen mehrheitlich einen einfacheren Weg. Auch das Panorama oben am Pass war nicht von schlechten Eltern. 

     
    Unten im Tal schlugen wir das Zelt nahe eines Sees auf. Der nächste Campingplatz war zwar bloß noch 2.5km entfernt, doch insbesondere mein Mann war schon sehr erschöpft. 

     
    Thermalquellen im Nirgendwo 
     
    Auf diesen Tag hatte ich mich schon sehr gefreut, denn das Ziel sind die Baños Termales Guñoc. Die Landschaft wurde nach nächtlichem Regen von der Sonne geküsst und in ein goldenes Licht getaucht.
    Schon bald erreichten wir den Huayhuash Campsite, wo alle Touristen eine Eintrittsgebühr bezahlen müssen, unabhängig davon, ob man dort übernachtet oder nicht. 
    Der Anstieg zum vierten Pass auf unserer Tour zog sich in die Länge, war aber insgesamt einfach und nur selten steil. Kurz bevor man die Passhöhe erreicht, hat der Untergrund kurzzeitig eine rötliche Farbe, was ich besonders beeindruckend finde. 

     
    Am Pass selbst war es ungemütlich kalt, wir blieben nicht lange. Der Weg nach unten durch die Pampa machte Spaß und wir kamen an einer großen Lamaherde vorbei. Nach dem steilen Abstieg zur Laguna Viconga, folgte ein unerwarteter Gegenanstieg, der im Höhenprofil von Komoot nicht auftaucht. 

    Die heißen Quellen liegen etwas abseits vom Hauptweg und die Orientierung fiel nicht leicht, da es so viele verschiedene Wege gibt. Dort angekommen stellten wir unser Zelt auf, zahlten die Gebühr und genossen eine erste Runde in den Quellen. Nach 14km zu Fuß waren die Quellen eine wahre Wohltat!
     

    Entgegen meiner Erwartung waren diese modern ausgestattet und gepflegt. Es gibt Becken zum baden und zum reinigen von Körper und Kleidung. Wirklich praktisch! In einem kleinen Kiosk werden Snacks und Getränke verkauft. 
    Am späten Nachmittag zogen immer Wolken auf und schon bald gewitterte und regnete es in Strömen. Unter einer Seite vom Zelt bildete sich eine richtig tiefe Pfütze - rund 5cm tief. Auch die Apside stand unter Wasser. Na, da haben wir den Platz ganz toll gewählt... als es dämmerte hörte der Regen auf und wir versetzten sicherheitshalber das Zelt, auch wenn bisher kein Wasser durchgedrückt wurde. Sicher ist sicher!
    Vor dem Zubettgehen gönnten wir uns noch ein ausgiebiges Bad. Das Wasser ist dort so warm, dass wir selbst am Abend nur halb drin sitzen wollten. Erst am Zeltplatz offenbarte sich die volle Pracht der Milchstraße, wie ich sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. 
     
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    Kay hat eine Reaktion von andygogo erhalten in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich war jetzt 10 Tage in Ligurien/Piemont unterwegs. Die körperliche Vorbereitung scheint ausreichend, an die Temperaturen hatte ich mich schnell gewöhnt. Die südlichen Alpen sind wunderschön. Mir gefällt auch der Rhythmus des täglichen bergauf-bergabs. Dennoch habe ich die Reise nun abgebrochen und versuche einen Reset.
    Mir fehlt die Leichtigkeit, die Unbeschwertheit, das Leben in den Tag. Jeden Moment, den ich nicht voll auf den Weg konzentriert war, habe ich mit Grübeln über die nächsten Etappen verbracht. Welche Routenführung wähle ich? Wo übernachte ich? Wo bekomme ich etwas zu essen? Ich habe mich damit quasi bis zur nervlichen Zerrüttung aufgerieben. Habe mir zwei Tage in einer FeWo gegönnt um "herunterzukommen". Hat nicht funktioniert. Daher Rückreise. 
    Meine letzten mehrwöchigen Touren liegen 20 Jahre zurück. Damals war ich viel im Fjäll zwischen Norwegen und Schweden unterwegs. Wir machten Rast wann wir wollten, es gab ja meistens endlos viele Möglichkeiten und lebten von Schnellkoch-Nudeln, die wir alle 1-2 Wochen nachkauften. So ähnlich hatte ich es mir wieder vorgestellt. Hat nicht geklappt. 
    Jetzt frage ich mich ...
    ... liegt es an mir? Statt in meinen 20gern nun kurz vor 50. Ich kann zB nicht mehr alles Essen: Zöliakie, IBS ... späte Mahlzeiten schwierig, über den Tag zu warm zum essen ... früher hat der Körper das locker weggesteckt, mal 1-2 Tage kaum etwas essen, dann den Wanst vollschlagen. 
    ... liegt es an dem Ort? Man ist schon etwas eingegrenzt, was das übernachten angeht. Die Ligurischen Alpen waren heiß und voller Dornen, die Seealpen sind steil. Oben kaum gute Plätze, unten stickig-warme Nächte. Beides ist sehr zugespitzt ausgedrückt. Es gibt auch keine Fjällhütten, an denen man Basics nachkaufen kann, sondern man muss Umwege gehen, Öffis recherchieren oder hoffen, dass ein Auto einen mitnimmt um Zugang zu einem Lebensmittelladen zu finden. 
    Diese Gemengelage muss ich schon selber entknoten. Mich würde interessieren, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Dass ihr mal so verkopft wart und unterwegs einfach über mehrere Tage keine Freude mehr gespürt habt. Wie seid ihr damit umgegangen? Gerne auch theoretische Abhandlungen, wie ihr damit umgehen würdet. Solange es respektvoll geschrieben ist, lese ich es gerne. 
  24. Danke!
    Kay hat eine Reaktion von Ausgebuffte_Hund erhalten in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich war jetzt 10 Tage in Ligurien/Piemont unterwegs. Die körperliche Vorbereitung scheint ausreichend, an die Temperaturen hatte ich mich schnell gewöhnt. Die südlichen Alpen sind wunderschön. Mir gefällt auch der Rhythmus des täglichen bergauf-bergabs. Dennoch habe ich die Reise nun abgebrochen und versuche einen Reset.
    Mir fehlt die Leichtigkeit, die Unbeschwertheit, das Leben in den Tag. Jeden Moment, den ich nicht voll auf den Weg konzentriert war, habe ich mit Grübeln über die nächsten Etappen verbracht. Welche Routenführung wähle ich? Wo übernachte ich? Wo bekomme ich etwas zu essen? Ich habe mich damit quasi bis zur nervlichen Zerrüttung aufgerieben. Habe mir zwei Tage in einer FeWo gegönnt um "herunterzukommen". Hat nicht funktioniert. Daher Rückreise. 
    Meine letzten mehrwöchigen Touren liegen 20 Jahre zurück. Damals war ich viel im Fjäll zwischen Norwegen und Schweden unterwegs. Wir machten Rast wann wir wollten, es gab ja meistens endlos viele Möglichkeiten und lebten von Schnellkoch-Nudeln, die wir alle 1-2 Wochen nachkauften. So ähnlich hatte ich es mir wieder vorgestellt. Hat nicht geklappt. 
    Jetzt frage ich mich ...
    ... liegt es an mir? Statt in meinen 20gern nun kurz vor 50. Ich kann zB nicht mehr alles Essen: Zöliakie, IBS ... späte Mahlzeiten schwierig, über den Tag zu warm zum essen ... früher hat der Körper das locker weggesteckt, mal 1-2 Tage kaum etwas essen, dann den Wanst vollschlagen. 
    ... liegt es an dem Ort? Man ist schon etwas eingegrenzt, was das übernachten angeht. Die Ligurischen Alpen waren heiß und voller Dornen, die Seealpen sind steil. Oben kaum gute Plätze, unten stickig-warme Nächte. Beides ist sehr zugespitzt ausgedrückt. Es gibt auch keine Fjällhütten, an denen man Basics nachkaufen kann, sondern man muss Umwege gehen, Öffis recherchieren oder hoffen, dass ein Auto einen mitnimmt um Zugang zu einem Lebensmittelladen zu finden. 
    Diese Gemengelage muss ich schon selber entknoten. Mich würde interessieren, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Dass ihr mal so verkopft wart und unterwegs einfach über mehrere Tage keine Freude mehr gespürt habt. Wie seid ihr damit umgegangen? Gerne auch theoretische Abhandlungen, wie ihr damit umgehen würdet. Solange es respektvoll geschrieben ist, lese ich es gerne. 
  25. Gefällt mir!
    Kay hat eine Reaktion von Antonia2020 erhalten in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich war jetzt 10 Tage in Ligurien/Piemont unterwegs. Die körperliche Vorbereitung scheint ausreichend, an die Temperaturen hatte ich mich schnell gewöhnt. Die südlichen Alpen sind wunderschön. Mir gefällt auch der Rhythmus des täglichen bergauf-bergabs. Dennoch habe ich die Reise nun abgebrochen und versuche einen Reset.
    Mir fehlt die Leichtigkeit, die Unbeschwertheit, das Leben in den Tag. Jeden Moment, den ich nicht voll auf den Weg konzentriert war, habe ich mit Grübeln über die nächsten Etappen verbracht. Welche Routenführung wähle ich? Wo übernachte ich? Wo bekomme ich etwas zu essen? Ich habe mich damit quasi bis zur nervlichen Zerrüttung aufgerieben. Habe mir zwei Tage in einer FeWo gegönnt um "herunterzukommen". Hat nicht funktioniert. Daher Rückreise. 
    Meine letzten mehrwöchigen Touren liegen 20 Jahre zurück. Damals war ich viel im Fjäll zwischen Norwegen und Schweden unterwegs. Wir machten Rast wann wir wollten, es gab ja meistens endlos viele Möglichkeiten und lebten von Schnellkoch-Nudeln, die wir alle 1-2 Wochen nachkauften. So ähnlich hatte ich es mir wieder vorgestellt. Hat nicht geklappt. 
    Jetzt frage ich mich ...
    ... liegt es an mir? Statt in meinen 20gern nun kurz vor 50. Ich kann zB nicht mehr alles Essen: Zöliakie, IBS ... späte Mahlzeiten schwierig, über den Tag zu warm zum essen ... früher hat der Körper das locker weggesteckt, mal 1-2 Tage kaum etwas essen, dann den Wanst vollschlagen. 
    ... liegt es an dem Ort? Man ist schon etwas eingegrenzt, was das übernachten angeht. Die Ligurischen Alpen waren heiß und voller Dornen, die Seealpen sind steil. Oben kaum gute Plätze, unten stickig-warme Nächte. Beides ist sehr zugespitzt ausgedrückt. Es gibt auch keine Fjällhütten, an denen man Basics nachkaufen kann, sondern man muss Umwege gehen, Öffis recherchieren oder hoffen, dass ein Auto einen mitnimmt um Zugang zu einem Lebensmittelladen zu finden. 
    Diese Gemengelage muss ich schon selber entknoten. Mich würde interessieren, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Dass ihr mal so verkopft wart und unterwegs einfach über mehrere Tage keine Freude mehr gespürt habt. Wie seid ihr damit umgegangen? Gerne auch theoretische Abhandlungen, wie ihr damit umgehen würdet. Solange es respektvoll geschrieben ist, lese ich es gerne. 
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