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Ultraleicht Trekking

Kay

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  1. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf schwyzi in Packliste Pacific Crest Trail 2025 - Packlistencheck   
    OT:
    Zum Aufpusten von Luftmatten...
    ...das trifft zwar die meisten hier Vertretenen jungen Hüpfer nicht, aber Aufpusten geht megaschlecht, wenn die obere Kauleiste herausnehmbar ist! Ehrlich - ich muss die Zähne jedesmal rausnehmen, wenn ich was Aufpusten muss😒 und es sieht echt bescheuert aus, wenn ich Schwimmringe oder so aufblase und mein Gebiss dabei zwischen den Fingern klemmt, weil ich das am Strand nirgends hinlegen kann.😁
  2. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf Susanne in Gotland/Fårö August 2024   
    Fast traue ich mich gar nicht, bei den beeindruckenden Reisen, von denen hier berichtet wird, von meiner ersten kleinen und harmlosen Trekkingtour zu berichten. 
    Und eigentlich könnte ich es ganz kurz machen: es war traumhaft schön. Aber damit würde ich’s s euch ja zu einfach machen 😉
    Zuallererst sei zugegeben-die Bedingungen waren fürs erste Mal besser eigentlich gar nicht möglich! 23-25 Grad am Tage, in der Sonne deutlich wärmer, immer ein Lüftchen, immer Bademöglichkeiten in einer 22-24 Grad warmen Ostsee und nachts nie unter 16-18 Grad. Kein einziger Tropfen Regen, stets blauer Himmel, wenige, aber ausschließlich nette und interessierte Schweden, die wir tragen und mit denen wir plauderten. Die Wege waren super und meist direkt am Wasser. Mücken so gut wie keine, lästig waren nur einmal abends fliegende Ameisen und einmal Fliegen. Dort, wo wir direkt einen Trail gegangen sind, war der super ausgewiesen. Sonst sind wir nur nach Karte losgestolpert. Insgesamt waren es in 4 Tagen knapp 70km. Überarbeitet haben wir uns also nicht, das war aber auch nicht vorgesehen. 
    Mit der Ausrüstung waren wir sehr zufrieden. Mit 4 l Wasser und Essen für vermeintliche 4 Tage lag ich bei 13,5 kg Rucksackgewicht. Meine Tochter bei ca. 12 kg. 
    Wo ich dringend üben oder nachbessern muss (zumindest, wenn ich mit Töchterchen unterwegs bin):😁
    1. Beim durchgerechneten Essen haben wir uns dezent verplant: Es war viel zuwenig. Meine Tochter hatte ständig Hunger😂, ich eigentlich gar nicht. (Sie fragte schon am ersten Abend eine halbe Stunde nach einer klassischen fertigen Tüte Trailnahrung, wer eigentlich davon satt werden soll). Alle Riegel waren am zweiten Tag weggeputzt… Es hieß also zwischendurch: mit dem Kind irgendwo Essen gehen und es erstmal sattfüttern. Und dann im einzigen ICA auf Fårö Essen nachladen. 
    2. Meinen Rucksack packen. Der saß nie schlecht oder unbequem, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl, ich könnte das Packen optimieren. Und habe daher gern mal den Rucksack zwischendrin vollkommen aus-und umgepackt. Und morgens alles eingepackt, um es dann prompt nochmal umzupacken. Meine Tochter nannte es dann schon bald: „einen Mama machen“. Lag aber auch daran, dass ich bis zum Scjouss keine wirklich gute Lösung mit dem Zelt für mich gefunden habe. Es als schwerstes ganz nach unten zu packen war logistisch blöd, weil es als letztes fertig zum Abbau und ggf. abgetrocknet war. Es als letztes obendrauf zu packen war auch blöd, weil ich’s s dann immer auspacken musste, um anderes rauszuholen und es als schwerstes oben auch ungünstig verteilt war. 
    3. Die abendliche Zeltplatzsuche. Hundert tolle Zeltspots habe ich während der Wanderung am Tage gesehen. Wenn wir uns ernsthaft umgesehen haben, fanden wir keinen. Zumindest keinen, der Gnade vor meinen Augen fand. Zu nah an irgendwas, zu einsam, zu einsehbar, zu verwunschen, zu steinig, zu dicht unter Ästen, die runterfallen könnten, zuviel pralle Hitze wahrscheinlich am Morgen, zu wenig Sonne am Abend. Jeden Abend wurde ich schwierig.😅 Und das, wenn das Kind schon wieder auf dem Hungerast saß. Irgendwann hat sie dann spätestens beim 4. oder 5. ein Machtwort gesprochen: „Mama, den nehmen wir jetzt. Und wenn uns jemand sieht, grüßen wir nett“. Einmal sind wir sogar 1,5 km nach dem Abendessen zurückgelaufen, weil es danach so steinig wurde, dass wir keine Chance mehr gehabt hätten, einen angenehmen zu finden und schon bald wieder innerhalb einer Ortschaft gelandet wären. In der letzten Nacht hat sie gleich angekündigt, dass sie aussucht. Und so hatten wir schnell einen und der war wunderbar. 
    4. Abends mit Sonnenuntergang müde werden… Ich schlafe normalerweise nicht vor 2 Uhr. Aber was macht man, wenn es gegen 22:30 dunkel ist? Man kann nicht mehr lesen, Daddeln frisst unnötig Strom…. Also liegt man da und lauscht den unbekannten Geräuschen und hofft, man schläft vorher ein, bevor die einen beunruhige. 🫣Gestartet sind wir mit der Fähre in Oslershamn. 

    Nach 3,5h Fähre, Durchwandern von Visby (von der Fähre unten nach oben zur Busstation) und 2h Busanfahrt auf Fårö sind wir 17:40 in Stora Gåsemora losgelaufen.

    der erste Morgen…begann unruhig… Wir hatten direkt am Strand gezeltet. Punkt 6 wurden wir geweckt, weil der Strand gebügelt wurde 🫣 Ein Traktor ist einen Strandabschnitt von etwa 1,5 km hoch und runter gefahren und hat den Sand geglättet 🤪… und konnte über die Böschung direkt ins Zelt schauen 😱 damit hat er uns schnell vertrieben und wir sind nach einem kurzen Morgenbad in der spiegelglatten Ostsee schnell weitergezogen und haben Frühstück am Wegesrand gemacht. 

    Danach ging es herrliche Wanderwege an der Südostseite von Fårö entlang. 

    Das Ziel des ersten richtigen Wandertages: Norsta Auren. Ein kleines Paradies. Blauer Himmel, heller feinster Sand, strahlende Sonne und warmes Wasser, etwa 100m ins Wasser knietief. So gut wie keine Menschenseele, kein Handyempfang (war auch der Grund, weshalb ich dort nicht zelten wollte…)

    Nach 23 km und viel getankter Sonne waren wir dann an dem Tag nicht mehr bereit, auch nur noch einen Schritt zu tun. Da wir aber im Norden im Naturschutzgebiet gelandet waren, haben wir uns brav für den dort vorhandenen Zeltplatz entschieden. 12,99€ hat‘s gekostet und wer, wir wir kalt duschen kann, muss auch nichts fürs Duschen zahlen😉. Wasser konnten wir auch umsonst auffüllen und Handys und Powerbanks laden auch. Platz war mehr als genug. 

    erstes Abendessen 18:30

    zweites Abendessen 21:30😂
    Am zweiten Tag ging’s dann erstmal 2km weiter, um ausgiebig zu frühstücken (ich kannte das Café und habe mich schon zwei Jahre danach gesehnt). Wir saßen 3h dort und haben geschlemmt, die Hitze lud sowieso nicht zum Weiterlaufen ein, denn nach reichlicher Strecke Straße ohne Schatten ging es zwar landschaftlich schön, aber genauso sonnig weiter…
    …bis wir die Insel von Norden nach Süden durchquert hatten.
    Und uns nach vielem Vor- und Zurücklaufen, erstmal schwimmen und dann Abendessen😁 für diesen Zeltplatz entschieden haben. 
    An sich idyllisch, aber wir wissen jetzt: Vereinzelte große und sichtbare Steine in der stillen Ostsee sind kein guter Platz um in der Nachbarschaft zu zelten. 4:46 wachte die erste Möwe auf und dann war’s wie auf Klassenfahrt in der Jugendherberge: einer ist wach, weckt die anderen auf und dann machen alle Krach, bis der Erzieher mit verquollenen Augen und zerzausten Haaren (in dem Fall ich) wie Luzifer in der Tür steht. Also aufstehen und der Sonne beim Aufgehen zugucken, die Möwen beschimpfen und staunen, dass die nach 20‘ wieder still waren 🤔


    Es folgte das Zusammenpacken: it‘s a mess. Jeden Morgen. Einpacken… Kann man da System reinkriegen oder braucht es schlechtes Wetter, dass man lernt, schnell und effektiv zu packen?

    Dann erstmal wieder Kind motivieren: ohne Frühstück loslaufen, 1,5 km zur Badestelle und dann noch erst schwimmen und danach erst frühstücken… Ganz dünnes Eis😁 Fürs Kind ist Frühstück die heilige Mahlzeit (von mir ham‘ses nicht, ich kann Stunden vor dem Frühstück arbeiten, laufen…), aber die Vorräte…, naja, siehe 1. oben im Text. Es gab noch Haferflocken, kaltes Wasser und Tranbären. Und Krümelkaffee…, wir wollen es nicht vertiefen. Jedenfalls motivierte sie die Entschweidung, die wir am Abend vorher getroffen haben: wir verlassen Fårö und wagen uns zum Abschluss an einen Abschnitt des Klintküstledens auf Gotland direkt. Und da die Busverbindungen bisschen blöd waren, sind wir erst bis Visby zurück, haben dort Essen eingekauft 😂, Kind wurde wieder sattgefüttert und danach sind wir mit dem Bus wieder gen Norden zurück. Wir mussten ca. 2km wieder mit 4 l Wasser und Essen bis zum Trail laufen und dann ordentlich bergauf, bis wir im Wald waren und es dort sehr abwechslungsreich, aber schön, leicht auf und ab ging.

    Zwischenzeitlich stand ein Schuhtausch an, denn meine Tochter hatte mit ihren gut eingelaufenen knöchelhohen Wanderschuhen Probleme mit der Achillessehne, während ich mit meinem Trailrunnern trotz größter Bedenken wirklich immer noch wie auf Wölkchen lief. Kaum hatte sie meine an, konnte sie schon wieder ordentlich das Tempo anziehen-der Hunger trieb🤪

    Zum Schluss des Tages mussten wir natürlich wieder runter von den Klippen und das war ein halber Klettersteig…

    Am Strand gab es nach kurzer und entschlossener Zeltplatzwahl meiner Tochter bald Abendbrot. Das Schwimmen haben wir im nur knietiefen Wasser, aber durchgängig großen Steinen im Wasser sowieso schnell aufgegeben. 
    Danach war Abendprogramm: Sonnenuntergang aus dem Zelt angucken

     


    Mal nächsten Tag war dann schon der Tag der letzten Etappe. Wieder Challenge fürs Kind: Loslaufen ohne Frühstück (außer Riegel und Smoothie😂), nach 2 km erstmal schwimmen, dann 8 km fast schnurgerade geradeaus

    weiterlaufen bis zu einer Créperie, die mich auch seit zwei Jahren nach Wiederholung lechzen ließ. Und diesmal mussten wir sogar einen Zeitplan einhalten. 11:30 machte die Créperie auf, 12:30 mussten wir den Bus 1 km entfernt erreichen. Denn sonst kriegten wir die Fähre nicht, weil der nächste Bus erst Stunden später fuhr. Und wie wir lernten, sind die Entfernungsangaben der Schweden offenbar Richtwerte. Der angezeigte 1 km entpuppte sich schon beim Hinlaufen als 1,7 km, was den Puffer beim Essen vor dem Zurücklaufen eindampfte. Wie entschieden uns für to go, was eine gute Entscheidung war. 
    Den Bus haben wir bekommen und in Visby angekommen haben wir noch Eis gegessen, waren nochmal im Strandbad schwimmen und sind dann zur Fähre,

    um 3,5h später glücklich und braun gebrannt (und ich mit rutschender Hose😅) in Oskershamn wieder anzukommen.

     
    Ich danke euch allen, die mir direkt gute Tipps gegeben haben oder indirekt durch andere Beiträge und Bericht dazu beigetragen haben, dass ich manchen Fehler nicht gemacht habe und dieser erste Versuch mit Netz und doppeltem Boden ein wirklich schönes Erlebnis wurde. Nächstes Jahr werden wir zwei eine größere Strecke angehen und auch ein bisschen mehr nördlich unterwegs sein. Am Equipment müssen wir nur ein paar Kleinigkeiten anpassen, womit ich sehr zufrieden bin. 
    LG Susanne
     
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    Kay reagierte auf emby in Impressionen von Touren   
    Bin vor einigen Tagen zurück vom Dolomiten Höhenweg 2. Leider ohne Zelt, hatte zu viele Bedenken bzgl. Verboten, erwischt werden etc. Ich hätte es mitnehmen sollen. Nächstes mal ist es auf jeden Fall dabei. Dennoch vielleicht einige Bilder vom Trip, war tatsächlich intensiver als gedacht, physisch und mental. Vor allem da der Höhenweg 1 damals recht entspannt und einfach nur "schön" war. Diesmal unter anderem einige Stunden in einen heftigen Sturm geraten, was so ziemlich das schlimmste war was ich je erleben musste, auch außerhalb vom Wandern. "Leider" keine Bilder davon..
     
     




















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    Kay reagierte auf Susanne in 1 Personen Zelt, möglichst Regendicht und windstabil   
    Also ich habe sie jetzt sehr schätzen gelernt, weil ich damit auf längeren Touren (ab 10km) unangenehm dicke Finger, die ich sonst bekomme, verhindern kann. Ich werde sie deshalb auch auf kürzeren Strecken im Flachland weiterverwenden. Wer mich damit an der Elbe sieht und das albern findet, darf sich gern amüsieren😁, kann ich nicht ändern. Mir tut es gut.
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    Kay reagierte auf PhilippPhoenix in Im August ist gutes Wetter in Island haben sie gesagt - Reisebericht zu Laugavegur + Fimmvörðuháls   
    Das schöne bei schlechtem Wetter im Hochland: das Moos leuchtet viel intensiver und gibt einen herrlichen Kontrast zur schwarzen vulkanischen Erde.
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    Kay reagierte auf Ragadabing in Im August ist gutes Wetter in Island haben sie gesagt - Reisebericht zu Laugavegur + Fimmvörðuháls   
    Hallo,
    ich war Anfang August in Island zum wandern, wir (ich + 3 weitere Mitstreiter*innen) haben uns ganz klassisch den Laugavegur und Fimmvörðuháls als Verlängerung herausgesucht. Zur Routenbeschreibung und Fotos kann ich den Beschreibungen bei trekkingtrails.de nicht mehr viel hinzufügen: https://trekkingtrails.de/laugavegur/ https://trekkingtrails.de/fimmvoerduhals/
    Prolog
    Nachdem wir letztes Jahr den originalen (also den nördlichen) Kungsleden bestritten hatten waren wir auf der Suche nach dem nächst besseren Wanderweg - und da bleibt ja eigentlich nur noch Island übrig um landschaftlich noch was draufzusetzen.
    Am 0. Tag sind wir zuerst mit dem Bus nach Landmannalaugar gefahren (wir sind die Strecke rückwärts gelaufen, warum erkläre ich bei der letzten Etappe), und wurden von sehr bescheidenem Wetter begrüßt: Regen und nur knapp über Null Grad. Über Nacht kam dann noch ordentlich Wind mit Windstärken bis zu 55km/h hinzu, mein Zpack Plex Solo war dabei so laut dass ich selbst mit Ohropax nur schwer schlafen konnte, ich hatte auch die ganze Zeit Angst, dass es mir gleich das Zelt zerreist. Am nächsten Morgen war aber noch alles heile - bis auf eine Zeltschnur, da hatte ich den Stein zum Beschweren des Herings ungünstig draufgelegt sodass sie gerissen ist. Aber ließ sich mit einem Knoten wieder lösen und dann hielt das auch den Rest der Tour.
    Beeindruckend war auch die Menge an MSR Hubba Zelten entlang des Wanderweges, das ist anscheinend das Nummer 1 Zelt was man sich in Island ausleihen kann und bei geführten Wanderungen dort verwendet wird. Hat immer eine gute Figur im Wind gemacht und scheint wohl auch entsprechend robust zu sein wenn es von den Reiseunternehmen dort vermietet wird.
    Am eigentlich ersten Wandertag war dann leider die Enttäuschung groß - die Parkranger hatten den Trail für 2 Tage geschlossen, in den isländischen Highlands war das Wetter wohl bedeutend schlechter sodass es verboten war weiterzugehen. Zum Glück hatten wir genug Zeit in Island eingeplant, sodass wir wieder zurück nach Reykjavik sind und 2 Tage Sightseeing gemach haben. 
    Bei unserem erneuten Versuch war dann passables Wetter - d.h. es hat zwar die ersten 2 Tage durchgehend geregnet, aber der Wind war mit 20km/h erträglich. Hier hat es auf jeden Fall geholfen dass ich nicht alleine unterwegs war, so konnten wir uns immer wieder gegenseitig motivieren weiter zu laufen, so viel Regen ist schon mental zehrend an einem. Landschaftlich hat es sich aber trotzdem total gelohnt, das war schon super cool dort alles. Nach 3 Tagen hatten wir den Laugavegur dann auch geschafft, das war für uns vom Tempo her schon entspannt machbar, 4 oder 5 Tage braucht man dafür glaube ich echt nur wenn man sehr langsam ist. Selbst die Familien mit Kindern welche unterwegs waren schafften alles in 3 Tagen. Das Wetter war die letzten Tage auch gut, da hat sogar ab und zu mal die Sonne geschien, die Sonnencreme wurde also doch nicht umsonst mitgenommen.
    Anstrengender war auf jeden Fall die Verlängerung des Laugavegurs um den Fimmvörðuháls, hier läuft man erstmal 3h lang steil bergauf 1000Höhenmeter hoch, das ganze war vom Wetter her bei uns alles im Nebel, also keine Ahnung wie die Landschaft dort aussehen könnte beim Aufstieg. Oben war man dann aber über den Wolken, und es gab sogar noch eine kleine Etappe über den Gletscher, ging dank vieler Vulkanasche auch recht problemlos drüberzulaufen. Die letzten 5h der Etappe ging es dann nur noch bergab - allerdings deutlich weniger steil, daher meine große Empfehlung die ganze Wanderung in der Richtung wie von uns zu machen, andersherum ist der Abstieg echt ätzend weil sehr steil.
    Fazit: landschaftlich verboten schön, Wetter kann total herausfordernd sein, lieber mehr Zeit mit einplanen. Allzu lang ist die Wanderung aber nicht.

    Packliste
    Das wichtigste zuerst - die Packliste: https://lighterpack.com/r/i32c44
    Sehr zufrieden war ich mit meinem neuen Zpacks Plex Solo Zelt sowie dem neuen As Tucas Quilt, Apex233 hat perfekt für die Temperaturen um die Null Grad mit viel Wind ausgereicht, der Wärmekragen und die drei Schnüre am Rücken um den Quilt zusammen zu binden haben gute Arbeit geleistet. Auch die Polartec Alpha Schlafhose hat sich sehr bewährt. Mit den Altra Lone Peak 8 Schuhen war ich auch sehr zufrieden, war meine erste Tour mit Trail Running Schuhen anstelle von schweren Bergwanderstiefeln, ich bin selten so bequem und sicher gelaufen, bin auch kein einziges Mal umgeknickt wie ansonsten eigentlich immer!
    Auch die nicht Atmungsaktive Regenjacke von Lightheartgear hat sich total bewährt, bei dem Wind und der Kälte kondensierte auch fast nix in ihr drinnen. Bei wärmeren Temperaturen muss ich sie noch austesten. Die Regenhose von Montbell hat auch dicht gehalten.
    Für komplette Entspannung hab ich mein Handy und damit auch die Powerbank übrigens nicht mit auf die Tour genommen - den Luxus konnte ich mir aber auch nur leisten, weil meine 3 Begleiter*innen ihre für den Notfall dabei hatten.
    Essen hätte man auch gar keines mitnehmen müssen, es gab an jeder Hütte wo man vorbeikommt dehydrierte Mahlzeiten zu kaufen, nur vegan war nicht immer vorhanden. Ansonsten würde ich nicht wieder Frühstück von Radix kaufen, da hat mich das von Tent Meals deutlich mehr überzeugt, beim Abendessen sieht es genau anders aus. Und wir hatten uns maßlos verrechnet und alle Essen für 8 Tage dabei - das war dann am Ende doppelt so viel wie wir für die 4 Tage gebraucht hatten, es wurde entsprechend geschlemmt zum Abendessen.
    Nicht bewährt haben sie die Sealskinz angeblich wasserdichten Socken. Ich dachte ich spare mir mit ihnen ein paar Extra Schuhe zum Waten durch die Flüsse und ziehe einfach die an wenn ich wieder in die nassen Trail Runner rein muss. Das passte auch am ersten Tag, aber am zweiten waren sie nicht mehr wasserdicht, und dann war es schon etwas kalt. Auch ein paar extra Zeltschnüre würde ich das nächste Mal mitnehmen.
     
    So viel dazu - falls ihr weitere Fragen habt nur zu, ich antworte gerne!
  7. Witzig!
    Kay reagierte auf Christian Wagner in Erstes quick&dirty MYOG Tarp: Fragen zu Silnylon 36 oder 40 g/m², Design von Abspannpunkten   
    Interessant. Ist mir noch nicht aufgefallen. BTW, ich rede hier nur von Silnylon und Silpoly. Bei Zeltbodenstoff habe ich das auch schon mal so grmacht, man kann dan eben den bathtub ein bis zwei cm höher ziehen. 
    Allerdings hat ein Segelfreund auch schon mal gesagt, dass der Christian halt nicht "schön" könne🤫. Oh well.
  8. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf blitz-schlag-mann in Sandalen bei Halux Valgus Schmerz   
    Moin,
    ich krame mal diesen alten Thread aus, hab nach einem Nachfolger für meine in die Jahre gekommenen Lunas gesucht und bin hier über Enix gestolpert. Leider ist Luna imho den falschen Weg gegangen, Sortiment vergrößert, Produktion teilweise nach Vietnam verlegt, kaum noch erhältlich hierzulande, und wenn, dann zu horrenden Preisen. Hab dann bei Enix je ein Paar Narrow und 105 bestellt, innerhalb von 1 Woche geliefert aus Spanien und ich bin absolut begeistert von den Dingern. Verarbeitung, Passform laut Größentabelle usw. alles einwandfrei. Also Danke für den Tipp. Der Test über lange Distanzen in den Enix steht noch aus, in den Lunas bin ich sogar mal einen 50-Meilen Trail Ultra gelaufen und sehr viele Läufe von 10-30 km. 
    Grüße
    Ingmar


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    Kay reagierte auf PhilippPhoenix in Erstes quick&dirty MYOG Tarp: Fragen zu Silnylon 36 oder 40 g/m², Design von Abspannpunkten   
    Endlich ist das Tarp fertiggenäht, hier folgt eine Beschreibung für Dummies, die wie ich erstmals an der Nähmaschine sitzen.
    Ein großes Dankeschön an @wilbo, der meine vielen Fragen geduldig beantwortet hat 🙌
    Materialien (alle von extremtextil):
    3 m x 1.5 m 20den Ripstop SilNylon 36 g/m² 0.5 m x 1.5 m PU-beschichtetes Nylon 90 g/m² Alterfil S 80, Nähgarn, Polyester 2 m Kanteneinfaßband, Ripsband, Polyester, 6mm 8 m Dyneema/Polyester-Kordel, 16fach, 1,5mm 2 Karabinerhaken mit Gurtbefestigung, 7mm 2 Zeltabspanner Clamcleat® Line-Lok mini, fluoriszierend Gear Aid Seam Grip + WP Gesamtkosten 68 €
    Das wichtigste vorab --> Gewicht:
    Tarp 180 g Abspannleinen 12 g Ich werde noch elastische Abspannschnüre an 5 Punkten anbringen, die wiegen bei meinem alten Tarp ca. 3 g in Summe.

    Ich hatte es nicht erwartet, aber bin unter 200 g gelandet. Wenn es jetzt noch hält...
    Nähprozess:
    1. Schneiden
    Lieferung gesichtet und zunächst gewundert, wieso mein toller Stoff am Rand so kaputt ist und sogar Löcher hat. @wilbo kann mich beruhigen: das ist normal so. Ich überlege, den Rand aus Faulheit dranzulassen, das kann man laut ihm machen (auch einfacher zu nähen da weniger glitschig) aber nimmt auch mehr Wasser auf --> also entferne ich ihn.
    Mit der Nähschere meiner Frau gelingt das Schneiden sehr gut, mit einer normalen Haushaltsschere bin ich davor verzweifelt. Um die Ripstopfäden besser zu sehen, an denen ich meinen Schnitt orientiere, hilft eine Taschenlampe, die mir von unten durch den Stoff entgegenscheint. Licht von oben wird dagegen lediglich störend reflektiert.

    Bei der Gelegenheit begradige ich auch gleich den erstaunlich schiefen Schnitt, den extremtextil beim Schneiden fabriziert hat. Mir bleibt eine rechteckige Fläche von 309,5 cm x 151,0 cm erhalten, die 169 g wiegt (ziemlich genau 36 g/m², top).
    Und siehe da, die abgeschnittenen Ränder wiegen ganze 9 g und bringen mein Ultraleicht-Trekking Herz heftig zum pochen 🥳

    Anschließend nehme ich eine Müslischüssel und einen weißen Stift und zeichne Kreise auf den Zeltbodenstoff. Auch diese werden ausgeschnitten. Ich benötige für meine gewählten Abspannpunkte
    4 Ecken --> 4 x 1/4 Kreis 6 x Kanten --> 6 x 1/2 Kreis 2 x Lifter --> 2 x Vollkreis

     
    Nach dem Schneiden merke ich, dass die Viertelkreise doch recht klein werden, wenn man noch den Rollsaum abzieht (siehe einer der Viertelkreise mit den Falten vom Rollsaum). Diese also nochmal neu mit einer größeren Müslischüssel.
    2. Nähmaschine kennenlernen und testen
    Zunächst einmal die Bedienungsanleitung wälzen, Unterfaden von der Rolle abrollen. Oberfaden einfädeln und damit den Unterfaden hochziehen. War doch ganz einfach.
    Extremtextil empfiehlt auf ihrer Nadel-Garnempfehlungs-Seite für SilNylon und eine Garnstärke von 75 (ich habe 80) eine 90/100 microtex-Nadel. Habe ich nicht und nehme stattdessen eine 90er Jeans aus dem Sammelsurium meiner Frau. Auch diese ist schnell eingebaut, ist alles echt kein Hexenwerk.


    Ich nähe erstmal zwei der zu klein geratenen Viertelkreise aufeinander. Die Büroklammern funktionieren schon mal nicht gut.

    Von Hand halten bzw. mit einer Wäscheklammer funktioniert es besser. Schnell erwerbe ich 60 bunte Klammern, die mir der große Fluß am nächsten Tag in den Briefkasten spült. Auf die Kleberei mit einem Pritt-Stift habe ich keine Lust und ich will mein heiliges Material auch nicht unnötig mit Stechnadeln befiedern.
    In der Zwischenzeit übe ich einen Rollsaum. Ich habe größte Probleme mit der "digitalen" Geschwindigkeit der Nähmaschine. Drücke ich das Fußpedal leicht, summt die Maschine aber bewegt sich nicht, drücke ich etwas mehr, rattert sie urplötzlich los wie die Deutschen wenn sich eine neue Kasse öffnet und ich komme mit Stoff führen nicht hinterher - ein Problem, das sich leider nicht wesentlich bessern sollte.

    Auch beim Fadenvernähen habe ich Probleme, da sich beim Umlegen vom Vorwärts- in Rückwärtsgang und umgekehrt Falten bilden. Ich merke, dass ich beim Fadenvernähen im Gerade- statt Zickzack-Stich viel weniger Probleme habe und übernehme das so.

    3. Abspannverstärker aufnähen
    Jetzt wird es ernst. Etwas aufgeregt wage ich mich an das finale Material. Allerdings nur im Handbetrieb beim Zickzack-Stich (=manuelles Drehen vom Handrad), um das oben beschriebene Problem mit der Geschwindigkeit zu umgehen. Hieß die Anleitung nicht mal quick&dirty Tarp? Quick ist da bei mir gar nichts. Dirty schon eher.
    Mal mehr mal weniger gut gelingt mir das Aufnähen der Verstärkungsteilkreise auf der Innenseite des Tarps an den Ecken und Rändern. Ein paar Hantelscheiben helfen ungemein, den Stoff auf dem Tisch zu halten, sodass kein unnötiger Zug auf dem Stoff lastet.

    4. Rollsaum nähen
    Ich schlage den Saum zweimal um und fixiere den Stoff mit einer Klammer. Das wiederhole ich alle 3 cm. Wieder nichts mit quick. Aber es funktionert gut und ich kann dieses Mal im Geradestich sogar den Segen einer elektrisch betriebenen Nähmaschine genießen. Nachdem die Maschine urplötzlich losrast, muss ich das Gaspedal wieder etwas lockern und komme dann in eine entspanntere Geschwindigkeit.

    Ich bin zunächst zufrieden mit der Arbeit. Das Tarp misst jetzt 297 cm x 145 cm an der Außenkante. Ich habe beim Rollsaum doch nur ca. 5 mm pro Faltung eingeschlagen, wieso habe ich denn auf einmal über 10 cm verloren? Ich messe nochmal am First und sehe dort 307 cm. Offensichtlich habe ich den Stoff an der Kante beim Nähen irgendwie "gestaucht".
    5. Abspannschlaufen auf Ecken nähen
    Ich orientiere mich an wilbos Design und nähe das Band auf den Rollsaum (Zickzackstich).

    6. Lifter anbringen
    Wieder zurück in den Handbetrieb wechselnd, nähe ich die zwei Vollkreise von außen an das Tarp. Obwohl meine Frau mir unter die Arme greift (sie dreht das Handrad, ich halte und führe die Stoffe) wirft der Stoff beim Schließen des Kreises eine kleine Falte.

    7. Schlaufen aufnähen
    Anschließend werden auch hier die Abspannschlaufen mit Geradestich aufgenäht. Trotz kleiner Falten bin ich in Summe zufrieden.

    7. Lifter nahtversiegeln
    Hier ist mir bei der Planung ein Fehler unterlaufen. Ich habe ein Sil-beschichtetes Tarp und PU-beschichtete Verstärker gekauft, da ich keine Sil-Verstärker in der gewünschten Dicke gefunden hatte. Daher auch das Seam Grip + WP, das die Nähte der PU beschichteten Vestärker und die angebrachten Bandschlingen abdichten soll. Ich wollte für mein eines Projekt nicht zwei Nahtversiegler kaufen.
    Gleichzeitig dachte ich, dass die Verstärker immer direkt an die Bandschlingen genäht werden. Das führt zu dem Problem, dass ich die Nähte von außen am Verstärker zwar dicht bekomme, aber Wasser seitlich zwischen Verstärker und Tarp eindringen könnte. Erst im Nachhinein lerne ich von @wilbo, dass es wohl auch andersrum geht, also Abspannschlinge auf Tarp und der Verstärker auf der anderen Seite vom Tarp. Dann hätte ich das Ganze von innen abdichten können und bedeutend weniger Wasser sollte (in der Theorie) zwischen Tarp und Verstärker gelangen.
    Wilbo rät mir, das Seam Grip + WP stark mit Aceton zu verdünnen, damit es relativ tief in die Naht einläuft und nicht nur oberflächig abdichtet. Ich habe kein Aceton zu Hause und denke an Nagellackentferner. Da auch dieser nicht im Haus ist, weiche ich schließlich auf Spitirus aus und verdünne bis zu einer wässrigen Lösung. Anschließend tupfe ich die Naht großzügig ein.
    Von unten sehe ich Flüssigkeitstropfen zwischen dem Verstärker und dem Tarp. Es hat den Abdichter also tatsächlich reingezogen und ich habe wieder Hoffnung auf ein dichtes Dach über dem Kopf.

    Die Dichtigkeit muss ich mal noch testen und ggf. doch noch ein Sil-Nahtabdichtungsmittel von innen auftragen.
    8. Abspannschnüre
    Ich schneide zwei Schnüre mit jeweils 3,0 m ab, und knote ein Ende an die kleinen Plastikkarabiner. Diese hatte ich als leichte und (im Gegensatz zu Handschuhhaken) vermeintlich robuste Anklipsoption gekauft aber war von der kleinen Größe etwas überrascht. Ob die ausreichend stabil sind?

    Auf der anderen Seite fädle ich die Line Loks ein und vernkote.
    Aufbau
    Ich teste im Garten zunächst den Aufbau als Halbpyramide und anschließend noch die für schlechtes Wetter gedachte asymetric holden Konfiguration à la Papa Hiker. Für letztere habe ich den Aufwand mit den Liftern betrieben.
    Halbpyramide:

    Asymetric holden:

    Detailaufnahmen:
    Das weißliche am Lifter ist Kreidepulver, das ich in Ermangelung von Talkum auf die Nahtversiegelung gestreut habe, um ein ungewolltes Verkleben zu verhindern.



    In 10 Tagen geht es hoffentlich auf eine kurze Tour. Eigentlich sollte es schon am kommenden Wochenende losgehen, aber die Wettervorhersage ist mir für eine Gebirgstour aktuell zu gewittrig.
     
     
     
     
     
     
  10. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf Capere in Mont Blanc Traverse - Solo Hochtour (Juli 2024) - 5x 4000m (Gouter - Trois Monts)   
    ACHTUNG: Der Mont Blanc ist ein Berg mit multiplen alpinen Gefahren! Diese Tour Solo zu begehen, Bedarf einiger Erfahrung, guter Verhältnisse und solidem Können (von der Kondition etc. ganz abgesehen). Jeder sollte die Risiken im vergletscherten Gelände extrem gut abwägen - Lehrmeinung ist definitiv die Gletscherseilschaft! Nehmt das Ganze also bitte nicht auf die leichte Schulter und euch im Zweifel einen Guide zur Seite.
     
    Sommerzeit ist Hochtourenzeit und insofern ging es auch dieses Jahr wieder in die Westalpen, um dort ein paar weitere 4000er einzusammeln. Konkret war unser Ziel sogar der nominelle Höchstpunkt der Alpen: Mont Blanc.
      Nachdem wir also zuvor ein paar Akklimatisierungstouren begangen hatten (u.a. Großer Priel und Großvenediger), kamen wir am 24.07. durch Chamonix und so war unser Ziel das erste Mal in Sicht.   Bevor es aber hier hinauf geht, sollte von italienischer Seite noch der Dent du Geant fallen, was uns nach einigen wirklich schönen Metern freier Kletterei und ein paar weniger beflügelnden Passagen am Fixseil ("Könnte auch ein D/E Klettersteig sein") grundsätzlich gelungen ist. Ab hier mussten sich unsere Pläne dann aber grundlegend ändern, denn aufgrund der extrem überlaufenen Verhältnisse endete der tolle Tag nicht wie geplant im Hotel im Tal, sondern mit einer ungeplanten Übernachtung auf der Turiner Hütte ... Was war passiert? Nunja, wir mussten schon allein über 2h am Gipfel verharren, da es einen derartigen Andrang an den Abseilständen gab und hier zudem eine weniger erfahrene Gruppe auch wirklich sehr lange blockierte.     Im Endeffekt war so bei meinem Tourenpartner vollends die Luft raus und er nach einer miserablen Nacht auch zu keiner größeren Aktion mehr zu bewegen.   Ich selbst aber fühlte mich konditionell, technisch und mental fit genug und nach einigem Hin und Her entschloss ich mich dazu, dennoch gen Mont Blanc aufzusteigen und hierfür die Gouter-Route zu wählen. Nach etwas Regeneration ging es also mit der letzten Bahn hoch zur Bellevue und von dort (nach einem Abendessen ganz in der Nähe der Station) über alte Pfade in knapp 2h hinauf zur verschlossenen Baraque des Rognes, neben welcher ich kurzerhand biwakierte. Nur 1,5h später wurde ich dann 24 Uhr auch schon wieder geweckt, denn die ersten Grüppchen waren vom Adlernest Nid d Aigle aus bereits an mir vorbei geschritten.     Insofern machte ich mich auch sogleich auf den Weg und legte die Kraxelei bis zum Refuge De Tete Rousse noch geschwind in meinen Zustiegsschuhen zurück. Ab hier hieß es dann auf die Bergschuhe wechseln und nach kurzem Gletscheranstieg vor allem die Passage meistern, vor der ich doch auf der Gouter Route den meisten Respekt hatte: Das Grand Couloir. Glücklicherweise lag es um halb 2 in der Nacht aber wirklich seelenruhig und friedlich vor mir, sodass es im Grunde nur recht unspektakuläre 20s waren, bis ich auf der anderen Seite weiter gen Gouter Hütte kraxeln konnte.     Grundsätzlich ging das Klettern dieser max. II UIAA sehr gut von der Hand, sodass ich bereits um 3 Uhr an besagter Hütte, die von außen mehr einem Ufo gleicht, ankam. Hier hieß es für mich dann nochmals die Bekleidung neu ordnen, denn alles folgende würde sich auf Gletscher-, sowie Firnanstiegen abspielen und bei angesagten -6°C und 30km/h Wind doch deutlich unangenehmer werden.  

    04:30 stand ich in Folge dann auf dem ersten 4000er der Tour: Dem Dome du Gouter, welcher sich als riesige flache Firnkuppel präsentierte, dessen höchster Punkt nicht ganz einfach zu eruieren war. Ich verweilte nicht lang, sondern stieg 30min weiter zum Vallot Biwak an, wo ich dankenswerter Weise nochmals kurz unterschlüpfen und etwas aufwärmen konnte. Inzwischen hatte der Wind nämlich gut angezogen und insbesondere die Böen wurden durchaus eklig und frostig kalt - insbesondere dann, als ich am deutlich schärferen Bosse-Grat immer weiter gen Himmel stieg.     Glücklicherweise zeigte sich im weiteren Verlauf aber auch bald die Sonne mit ihrer wärmenden Kraft als potenter Gegenpol und so marschierte ich nach einem emotional berührenden Sonnenaufgang die letzten Höhenmeter hinauf zum Gipfel, welchen ich kurz vor 7 Uhr erreichte und für ein paar wenige Minuten sogar vollumfänglich für mich alleine hatte. Wahnsinn. Was ein Gefühl, von hier - dem höchsten Punkt Europas - nun auf alles andere hinab schauen zu können. Ich genoss, trotz weiterhin unangenehmer Böen, die Aussicht, bevor ich mich dann noch geschwind zum niedrigeren Nebengipfel Mont Blanc de Courmayeur aufmachte - wenn man einmal hier ist, muss man die 45min. f. Hin- und Rückweg einfach machen, denn so ist es schon 4000er Nummer 3 des Tages.     Tja und dann die Frage: Abstieg wieder via Gouter? Oder doch über Trois Mont, da die Verhältnisse heute einfach nur traumhaft sind? Nach kurzem Überlegen war die Entscheidung schnell gefallen: Hinunter (und wieder etwas hinauf) zum Mont Maudit! Diesen erreichte ich dann kurz nach 9 und erfreute mich am deutlich ausgesetzten Gipfelbereich, der doch einiges imposanter und luftiger über dem Gletscherbecken thronte. Auch der weitere Abstieg inkl. Mitnahme von Mont Blanc du Tacul (11 Uhr) verlief geradezu traumhaft. Beste Firnverhältnisse, top gespurt und dazu Aussichten noch und nöcher.     Richtig zum Erliegen kam dieses Gefühl von Flow und Bergsteigerhoch dann im Grund erst im Gletscherbecken, in welchem auch ordentlich matschiger Schnee auf mich wartete. Genau dieser Sulz machte die letzten Höhenmeter zur Bahnstation tatsächlich nochmals zur Qual: Man kam einfach null voran und verbrauchte trotzdem einen Haufen Energie. Auch davon ließ ich mich jetzt aber nicht mehr stoppen und konnte kurz nach 13 Uhr völlig erschöpft aber unglaublich zufrieden in der Aiquille du Midi Station einfallen und erst mal einen Liter Wasser auf Ex vernichten - bei der Erwärmung und konstanten Sonnenstrahlung waren meine Wasservorräte schon vor dem Mont Blanc du Tacul zum Erliegen gekommen.     Fazit: 14h in Bewegung bei 25.5km und 4125hm haben ordentlich geschlaucht und im Nachgang ein paar Tage Regeneration eingefordert. Dennoch oder vielleicht auch gerade deshalb wird diese Tour sich mit ihrem abwechslungsreichen Charakter und Alpinismus vom Feinsten fest in meiner Erinnerung einbrennen.   PS: Diesen Tourenbericht habe ich für meine örtliche DAV Sektion geschrieben, aber wollte ihn auch euch nicht vorenthalten, da mein Fast&Ligth Ansatz im Alpinen extrem viele Schnittmengen zu UL hat.  Hier insofern auch die zugehörige Packliste: Lighterpack Link.   PPS: Hier auch noch mal im Bewegtbild:
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    Kay reagierte auf Steintanz in Impressionen von Touren   
    Hardangervidda neulich (Finse nach Kinsarvik):
     













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    Kay reagierte auf bandit_bln in Impressionen von Touren   
    Es gibt aber auch schöne Ecken zum Radfahren... 
    Nach Magdeburg, Harz und Weserstein bin ich inzwischen im Wesertal.


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    Kay reagierte auf bandit_bln in Impressionen von Touren   
    Nicht immer ist auf Bikepackingtouren alles toll 10 Stück habe ich zusätzlich vom Zelt geholt und mehrere aus den Radschuhen. Das ganze Zelt ist jetzt verschleimt.  Als mir einen Kaffee machen wollte... 
    PS: Nur 60 km von Lauenstein entfernt. 


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    Kay hat eine Reaktion von mtb_squirrel erhalten in Jehova! Wo lohnt sich Gewicht sparen nicht?   
    Mein Übergewicht 
    Alles was Regen - Kälte - Schietwetter angeht ist nicht klassisches UL. Also lieber die Hardshell unter der ich noch eine Wärmelage anziehen kann als so einen flimsigen UL Hauch von Jacke der nicht mal den Hintern gescheit abdeckt. Vielleicht würde ich anders handeln, wenn ich mehr in Schönwetter Gebieten auf gepflegten Wegen wandern würde. 
    Essen, insbesonders Kohlehydrate. Da ich glutenfrei lebe, kann ich nicht darauf zählen immer irgendwas zu essen kaufen zu können. 
     
     
     
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    Kay reagierte auf Dune in Transalp Gardasee + Via Alpina Violett   
    Noch ein paar fotografische Ergänzungen:









  16. Danke!
    Kay reagierte auf Schlurfer in Impressionen von Touren   
    @budspencer
    Die beiden Bilder von „Pilzen“ zeigen höchstwahrscheinlich zwei Arten der Gattung Fuligo aus dem Taxon der Schleim“pilze“. Beim weißen handelt es sich dabei höchstwahrscheinlich um die Weiße Lohblüte.
    Es handelt sich dabei weder um Pilze oder Tiere, sondern um eine eigene Gruppe an Lebewesen, in beiden fotografierten Fällen wären es Myxomyceten. Zunächst als Einzeller unterwegs bilden sie nach der „Paarung“ ein vielkerniges, oft sichtbares, sogenanntes Plasmodium aus, auf dem Fruchtkörper gebildet werden.
    Sorry für das verkürzte Fachgerede, aber ziemlich abgefahren, finde ich.
     
     
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    Kay reagierte auf khyal in Impressionen von Touren   
    Heute mal nix Windsurfen, Paddeln,MTB, nur ein bisschen Laufen und schoen am Strand Chillen....

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    Kay reagierte auf Desertstorm in Impressionen von Touren   
    Mont Blanc (4810 m) Besteigung über die Gouter Route.
     

     

     

     

     

     

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    Kay reagierte auf wilbo in Sommerliche Tage an der Elbe ...   
    Wir waren mit unseren Faltern alles andere als ultraleicht unterwegs.
    Schön war´s trotzdem ...













    VG. -wilbo-
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    Kay reagierte auf DaNilz in Impressionen von Touren   
    Ein simpler Over Nighter in einer Almhütte mit zwei Tagen voller Angeln.



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    Kay reagierte auf Lugovoi in Impressionen von Touren   
    Ein paar Bilder einer 5 Tage Wanderung durch den Nationalpark Bayrischer Wald auf dem Goldsteig (Grafenwiesen bis Lusen). Fokus wie zu sehen auf den offenen Flächen (Schachten, Hochmoore) die mich besonders beeindruckt haben und regelmäßig die auch sehr schönen Waldpassagen auflockern. Ich war positiv überrascht von der Pfadigkeit des Weges und der Ruhe mit wenigen Wanderern abseits der Hütten.







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    Kay reagierte auf Daune in Impressionen von Touren   
    @budspencer Bzgl. der eingezäunten Bäume kann ich ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.
    Ich gehe davon aus, dass es sich dabei um ein sogenanntes Weisergatter handelt. Dazu werden gewisse Bereiche, mal etwas kleiner, mal etwas größer, eingezäunt, um zu schauen, wie sich die Vegetation (also die Pflanzen; Schwerpunkt meistens auf Bäumen) oder auch nur bestimmte Baumarten innerhalb des Gatters ohne Einfluss von größeren Tieren wie Rehwild und Rotwild zu den Bereichen außerhalb des Gatters entwickeln.
    So kann man dann ggf. Rückschlüsse ziehen, ob/dass der Verbiss durch die genannten Tierarten zu hoch ist, und die gewünschten Baumarten ohne entsprechende Maßnahmen (Einzäunung von Flächen oder Einzelbäumen, intensivere Jagd, …) nicht wachsen werden.
    Siehe auch hier
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    Kay reagierte auf budspencer in Impressionen von Touren   
    Hier ein paar Impressionen vom Urwalsteig am Edersee.
    Die Tour war wunderbar und für mich persönlich genau richtig, weil
    - die Markierung so gut war. Purist:innen können das Handy weg- oder auslassen, ich Schisser habe natürlich oft gegengeprüft, ob die Wegführung auch wirklich so stimmt, irgendwann habe ich dann das Vertrauen gefasst und es lief sich unbeschwerter.
    - gar nicht so viel los war. Nicht mehr als 20 Personen sind mir über die gesamte Strecke begegnet. Davon nur zwei mit Ausrüstung, die anderen waren Tageswander:innen und Familien mit kleinen Kindern. Phasenweise war es schön ruhig und sauber. Beliebte Orte mit kürzerer PKW-Anbindung haben sich dann aber durch Müll angekündigt. Durch die Lage schallte oftmals der Menschentrubel, der im See stattfindet, hoch auf die Wanderstrecke. Kleiner Minuspunkt war der Auto- und Fluglärm, der mir insbesondere nachts aufegfallen ist.
    - die Umgebung so abwechslungsreich ist. Mal mehr Buchen, mal mehr Eichen, mal hoch, mal runter, mal eben, zwichenzeitlich sehr natürlich (auch dank des Naturschutzstatus), dann wieder zivilisationsnah (öffentliche Toiletten/Wasserentnahme).
     
    Solche Wege...

     
    führen zu solchen Ausblicken:

     
    Die vielen umgestürzten Bäume, die auch auf dem Weg liegen, beinhalten viel Leben:

     
    Ist das ein Pilz oder ein Nest?

     
    Das ist vermutlich ein Pilz:

     
    Weiß jemand, was das ist? Brutstätten von Insekten?

     
    Zu welchem Tier gehört dieser Abdruck?

     
    Und warum sind diese Bäume eingesperrt eingezäunt?

     
    Zum Schluss noch zwei Fotos aus Herzhausen, wo ich einen tollen, nebligen Morgen erleben durfte.

     

     
    Übrigens habe ich einen toten Feuersalamander gefunden, fotografiert und unter Angabe der Koordinaten über die  entsprechende Webmaske an die Uni Gießen übermittelt. Die Feuersalamander werden ja leider u.a. durch einen Hautpilz bedroht. Laut des Kontaktformulars ist die beste Lösung, den toten Feuersalamander in eine Tüte zu packen und im Kühlschrank zu lagern, bis eine Person das Tier zu Hause abholt und im Labor untersucht.
    Müllbeutel hatte ich natürlich am Start, aber ein Kühlsystem hätte mein base weight gesprengt... okay...Ende des trash talks Tourenberichts.
     
  24. Gefällt mir!
    Kay reagierte auf Capere in Impressionen von Touren   
    Churfirsten Überschreitung aus dem Tal - 24.5km und 4000hm in unter 12h:

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    Kay reagierte auf andygogo in Schottland: Hebridean Way, Skye (evtl. CWT?)   
    Schreibe Dir gerne noch was dazu  Jetzt geht es aber erstmal raus, weil gleich die Sonne kommt  
    Der Hebridean Way musste bei mir leider wegen Covid gecancelt werden ... für Tageswanderungen reicht es aber zum Glück wieder.
     
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