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Ultraleicht Trekking

Mars

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Alle erstellten Inhalte von Mars

  1. Hoka One One Speedgoat 3. In der Schweiz und bei meinen Distanzen treffe ich immer wieder auf asphaltierte Strassen, deshalb "max cushion". Wobei der Speedgoat eine ausgeprägte Geländesohle hat. Auf Strassen tönt er deshalb wie ein Mountainbike Reifen. Besser wäre wohl der Challenger von Hoka, das ist ein Hybridschuh Strasse/Trail. Aber es ist halt wie anderswo auch: Ladengeschäfte führen oftmals nur den Speedgoat, weil der optisch mehr hermacht. Grundsätzlich haben Hoka Schuhe eine dickere Sohle als Altras, wenn ich jeweils umsteige bleibe ich mit dem Hoka immer ein wenig am Boden hängen...
  2. Der Jura Crest Trail ist eine von «Schweiz Mobil» ausgeschilderte Route (Nummer 5). Sie führt von Zürich nach Genf und ist 320 km lang. Die Route beginnt entweder in Nyon am Genfer See oder im absoluten Wanderhotspot Dielsdorf in der Nähe von Zürich. Um es etwas banaler auszudrücken: Die landschaftliche Schönheit der Route von Dielsdorf bis nach Hauenstein hält sich in sehr engen Grenzen. Wer unbedingt Meilen fressen will, kann das machen, aber es ist ungefähr so spektakulär wie die letzten 3 Meilen des PCT. Niemand würde diese Meilen gehen, wenn nicht das Monument oder das Ende des offiziellen PCT nach diesen drei Meilen verortet wäre. Ich bin also am 29. Mai 2019 in Hauenstein gestartet – ich habe den ganzen Trail schon letztes Jahr und zuvor durchwandert. Militärhistorisch interessierte finden am Wegesrand Bunker aus dem zweiten Weltkrieg. Diese Bunker haben glücklicherweise niemals eine Schlacht erlebt und objektiv gesehen, wären sie wohl ziemlich nutzlos gewesen. Frankreich hatte schon vor der Entstehung dieser Bunker gewaltige Anlagen gebaut, die sogenannte Maginot-Linie. Die Wehrmacht umging diese Anlagen durch Nachbarländer und eroberte in der Folge Teile Frankreichs. Es gibt zwar mehrere Tausend dieser Bunker in der ganzen Schweiz, aber sie hatten eben allenfalls psychologische Wirkung. Die Route führt ab Hauenstein auch über eine während dem ersten Weltkrieg von der Armee erbaute Strasse, damals beschloss die Schweizer Regierung die Grenzen zu besetzen. Glücklicherweise wurde die Schweiz auch während dem ersten Weltkrieg von kriegerischen Handlungen verschont, jedoch starben viele Soldaten während dieser Besetzung an der Spanischen Grippe. Die Schweizer Armee ist nicht unbedingt die schnellste Truppe, als die Nutzlosigkeit der Maginot-Linie längst feststand, bauten die wackeren Schweizer z.B. Bunker mit Drehtürmen auf dem Gotthard, die dann 20 km weit feuern konnten. Panzersperren, hierzulande liebevoll Toblerone genannt, begegnen einem denn auch auf der ganzen Route. Grundsätzlich gibt es zu allen Panzersperren immer auch Bunker. Es ist ein netter Zeitvertreib, diese Bunker im Gelände zu suchen. Bei schönem Wetter kann tatsächlich atemberaubende Aussicht in die Schweizer Alpen genossen werden. Das Panorama ist wunderschön und natürlich gibt es immer wieder Panoramatafeln, damit man diese Gipfel dort auseinanderhalten kann. Der Weg verläuft ungefähr zwischen 1000 und 1400 m über Meer und die Landschaft ist ziemlich offen. Typische Juraweiden eben. Unter der Woche trifft mensch dort oben keine Sau, obwohl das Schweizer Mittelland nur einen Steinwurf entfernt ist. Dafür schon mal ganze Familien von Gämsen. Diese sind sich Wanderer gewohnt und je nach Situation heben sie nicht mal den Kopf. Es hat Füchse und Rehe, jedoch im Jura keine Murmeltiere. Der Boden ist ab und an aufgegraben, so wie dies nur Wildschweine tun können. Diese Spuren können auch aussehen wie vor fünf Minuten angelegt. Wildschweine sind jedoch einem hohen Jagddruck ausgesetzt und entsprechend scheu. Die Begeisterung der Bauern ob den Wildschweinen hält sich ebenfalls in Grenzen. Falls man in der Nacht unterwegs ist, lohnt sich allenfalls die Anschaffung einer sehr starken Stirnlampe (über 750 Lumen). Damit habe ich schon Luchse gesehen. Unter Wanderern hält sich dafür die Begeisterung ab den vielen Kühen ggf. in Grenzen. Die Wanderwege verlaufen oftmals durch die Kuhweiden. Schweizer Bauern sind keine Freunde der Traurigkeit, sie neigen dazu ihre Kühe auch bei regnerischem Wetter auf den Weiden zu lassen. Entsprechend sieht die Weide danach aus. Es gibt durchaus ein paar Stellen, wo der geneigte Wanderer durch einen Kuhsumpf wandern darf. Aus Kostengründen werden die Kühe übrigens nicht auf «Leave No Trace» trainiert und sie hinterlassen ihren Dung halt da wo sie gerade sind oder auch während dem Schreiten. In der Schweiz ist die Mutterkuhhaltung populär geworden. Aus Tierschutz-technischer Sicht klar begrüssenswert, jedoch gab es dadurch auch schon tödliche Unfälle. Mutterkühe verteidigen ihren Nachwuchs, es kann eine sehr dumme Idee sein, ein schnuckliges Kälblein streicheln zu wollen. Kühe trampeln und sind über eine halbe Tonne schwer. Am ersten Tag bin ich also ungefähr 30 Meilen weit gewandert und danach aus Temperatur-Gründen ein wenig Richtung Tal gegangen. Übernachtet habe ich mit Hilfe eines Tarps mit dem klingenden Namen «Starlight two» der englischen Unternehmung Lightwave. Dieses Tarp hat Ösen aus Metall (nicht wirklich leicht) und wird mittlerweile zu Mondpreisen angeboten. Aus purem Sadismus ist die ohnehin wilde Form nicht symmetrisch. Dies hebt die Stimmung nach einem langen Wandertag ungemein und ist auch in der Dunkelheit sehr praktisch, da man fast eine App benötigt, um dieses Teil sinnvoll aufzuspannen. Dazu habe ich den Enlightened Equipment Bivaksack verwendet. Schlafsack kam von Yeti aus Deutschland. Zwecks Hebung des Komforts in nie dagewesene Höhen habe ich zudem eine 4 mm Schaumstoffmatte von Expeed verwendet (die ich mir zurecht geschnipselt habe). Damit schlafe ich das ganze Jahr, Zuhause aus ästhetischen Gründen mit einem weisen Leintuch darüber. In der ersten Nacht wurden diese leider etwas feucht und die Kälte drückte ein wenig durch. Es gibt schlimmeres. So machen wir das in der Schweiz: Die Antenne auf dem Berg unter den Wolken ist der Chasseral. Am zweiten Tag standen erneut 30 Meilen auf dem Programm, vom Grenchenberg ging es über den Chasseral und danach durch eine Schlucht hinunter ins Tal. Diesmal war es trocken, zur Sicherheit habe ich aber trotzdem zwei grosse Plastiksäcke unter meine Komfortmatte gelegt. Schon besser. Am dritten Tag stand der Vue des Alpes und der Creux du Van auf dem Programm, diesmal waren es 37 Meilen. Der Creux du Van ist eine grosse Touristenatraktion, selbst ungeübte Wanderer erreichen diese halbkreisförmige, 160 m hohe Felswand von einem nahegelegenen Bahnhof aus oder sie können sogar mit dem Wagen bis auf einen Kilometer nahe heranfahren, es gibt ein Restaurant. Während meines Aufstiegs sah ich durch die Bäume einen Helikopter der Rettungsflugwacht REGA. An diesem Ort bedeutet dies leider überhaupt nichts Gutes. Jemand hatte ein Selfie von sich machen wollen und war ausgeglitten. Jede Hilfe kam zu spät. Am Creux du Van lebt auch eine Kolonie von Steinböcken, sie zeigen sich jedoch nur bei einigermassen ruhigen Verhältnissen. Nach dem Creux du Van folgte eine längere Strassenwanderung, ich kam an einer Rolle mit schwarzer Plastikfolie vorbei. Du sollst nicht stehlen, jedoch fand ich abends beim Aufbau meines Nachtlagers ein zweckmässiges Stück von ebenfalls schwarzer Plastikfolie in meinem Atompacks Rucksack. Ich bitte um Verständnis, dass ich mich nicht genau an jede Begebenheit erinnern kann. Am nächsten Tag ging es dann durch das malerische St. Croix und das nicht minder malerische Valorbe zu meinem letzten Camping in der Nähe von Le Pont am Lac de Joux, wieder 30 Meilen. Während diesem kurzen Hike habe ich auch andere Wanderer mit Zelten gesehen. Leider waren alle aus meiner Sicht ziemlich überladen. Wandern mit mehr als 20 kg am Rücken würde mir jedenfalls keinen Spass bereiten. Dazu kamen immer sehr schwere Wanderschuhe, welche vernünftiges Vorankommen verunmöglichen. Ja, der Weg ist steinig und nicht immer sehr flach aber mit diesen Schuhen legt man seine Fussgelenke mehr oder weniger still. Dadurch verzichtet man auf die Möglichkeit, Schläge und Druck auf mehr Gelenke zu verteilen. Aus Angst vor Misstritten überlädt man so seine Knie. Dazu kommt der offenbar seltsame Humor gewisser Schweizer. Hilleberg gilt als non-plus-ultra, aber nicht etwa die immer noch viel zu schweren Einpersonen Zelte, sondern die schweren, sechspfündigen Tunnelzelte. Es gibt tatsächlich Leute, die müsste man im Interesse der Allgemeinheit vor sich selber schützen. Knieoperationen sind kostspielig. Wichtig: Wasser. Ich empfehle ständig 2.5 Liter dabei zu haben. Es gibt immer weniger Kuhweiden und damit immer weniger Möglichkeiten an Wasser zu kommen. Es gibt nur noch ganz wenige offene Brunnen, da die Bauern auch Wasser sparen müssen, meist sind es nur noch Tröge mit Pumpen. Diese schalten sich aus, wenn der Trog voll ist. Falls einem das Wasser ausgeht, muss man also Wasser aus diesen Trögen nehmen und dies sollte man dann wirklich filtern, weil die Kuh steht dann daneben. Auch wichtig: Bargeld. Es gibt zahllose kleine Restaurants, die aber nur Bargeld wollen. Vermutlich ist auch deren Bereitschaft, Euros zu akzeptieren begrenzt.
  3. Mars

    Big Agnes Carbon

    Seedhouse kenne ich nicht, ist im Bereich wohl auch nicht so üblich, es umbaut mehr Raum als die leichteren Zelte von BA und ist auch robuster gefertigt. Es gibt auch eine "Expedition" Variante davon, die ist für den Wintereinsatz gedacht. Fly Creek, Copper Spur und Tiger Wall kann man aber aufstellen und erst danach das Innenzelt einhängen . Die Innovation bei den Carbon Zelten hält sich in Grenzen, sie haben nur leichtere Zeltstangen verbaut (ob die halten, weiss niemand) und DCF fürs Aussenzelt genommen. Ich kann nicht mehr als 0.5 kg für meinen Shelter tragen. Bivi und Tarp sind auch schön, habe ich auch gemacht, nur gibt es eben Situationen, wo man anhalten muss und nicht 20 Minuten für Tarp Setup verwenden kann. DCF Tarps als Decke zu verwenden ist ein wenig dumm (gibt sofort Löcher), BA Zelt ist in unter 2 Minuten bezugsbereit.
  4. Hallo Allerseits BA ist aktuell der einzige "Massen"hersteller, der DCF im Angebot hat (https://www.bigagnes.com/Fly-Creek-HV-1-Carbon). Lustigerweise sollen diese Zelte auch bei BA weitgehend in Handarbeit zusammen gebaut werden, so wie z.B. bei Tarptent. Ich war im letzten Herbst auf dem PCT und habe einige Zpacks Zelte gesehen. Nach ca. 2000 Meilen sahen diese leider meist ziemlich übel aus und deren Besitzer hätten die bestimmt in die Tonne getreten, wäre nicht als nächstes Washington auf deren Programm gestanden. Ich war mit EE Material unterwegs, wechselte aber in den Sierras in ein Tigerwall - unglaublich komfortabel in der Nacht, zum Tragen bei 30 am Tag eher weniger. Ja, ich weiss, dass BA gemäss einem gewissen Andrew Skurka dünneres Dyneema verwendet als die üblichen Verdächtigen (Tarptent, Zpacks & HMG) und auch das die Nähte offenbar geschweisst statt genäht sind: "allows for welded construction, which eliminates seams and the need for seam tape, enhancing its durability and waterproofness". Hat jemand ein solches Zelt schon in Europa gesehen oder weiss wo es dies in Europa zu begucken gibt?
  5. Der einzige Grund weshalb ich keine Challenger mehr kaufe liegt im Design der Aussensohle. Um Gewicht zu sparen gibt es dort keine durchgehende Gummischicht, stattdessen ist die Sohle nur teilweise mit Profilelementen bestückt. Diese Gummielemente rasple ich mir immer zu schnell runter (Steinfelder). Der Schuh ist aufgrund seiner optischen Tricks aber wirklich nicht zu kippen. Wenn du dir damit den Fuss vertreten willst, musst du wirklich mit der Fussaussenkante aufsetzen. Challenger ist ein Hybridmodel und wurde für gemischte Nutzung entwickelt (endlose Dämpfung, besser als manches Strassenmodel von Hoka). Der Speedgoat beispielsweise ist ein reiner Trailschuh, auf Asphalt tönt der wie ein Mountainbikereifen. Die Hoka Athleten z.B. Sage Canaday sprechen Hoka ohne ohne aus. Mit dem Grip des Challengers hatte ich nie Probleme, ausser in der Hinterlassenschaft von grösserem Nutzvieh, da müsste man aber schon ausgewachsene Steigeisen montieren.
  6. Für die des Englischen mächtigen - und für alle andern, die gerne nette Bilder anschauen:
  7. Arc'teryx Norvan: "ein gutes Beispiel für unseren disziplinierten Fokus auf Funktionalität". Von Mürren auf der Via Alpina nach Kandersteg. Regen und Nebel auf der ganzen Strecke. Keine Pausen, ausser 1 x zum Anziehen der Regenhosen. Diese Jacke hat schlicht und einfach Löcher unter den Schultern, die Kapuze ist nur für den Notfall gedacht. Auch gebraucht, um von Le Pont nach Nyon zu wandern, auch in sehr schönem Regen (Rekord in der Schweiz für Regen wurde an diesem Tag gebrochen), wieder so 14 Stunden am Stück. Verglichen mit HMG Shell ein Sonderangebot, 215 Gram. Das Teil hält einem wirklich trocken, weil es halt wirklich gut belüftet ist. Grundsätzlich finde ich es eine gute Idee im Trailrunning Bereich zu suchen. Bsp: Inov-8 Ultrashell, 108 Gram. Ich denke, dies hält einiges mehr aus als Frogg Toggs. Kostet nicht mal 150. Von Inov-8 gibt es auch Jacken mit durchgehendem Reisverschluss. Da für Trailrunning gemacht, hält dies zumindest einen Laufrucksack aus, ich denke die Belastungen auf dem Material sind beim Laufen höher als beim schnelleren Gehen, daher kann man auch ein wenig mehr zuladen.
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