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Ultraleicht Trekking

Mars

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Alle erstellten Inhalte von Mars

  1. Vor Jahren habe ich die "harmlose" Variante gemacht, nämlich unten im Maggia Tal. Selbst das ist wunderschön. Vielleicht macht ihr ein paar Tage oben und falls es euch zu viel wird, steigt ihr irgendwie runter - offenbar ist die ganze Strecke 200 km lang. Hier noch die Webseite: https://www.viaaltavallemaggia.ch/de
  2. Schau mal hier: https://www.sac-cas.ch/de/umwelt/bergsport-und-umwelt/campieren-und-biwakieren/ Der Weg verläuft meist über der Baumgrenze, dem Biwakieren dürfte wenig im Wege stehen, ausser lokalen Naturschutzgebieten (z.B. im Goms, um die Rheinquelle, Gotthardpasshöhe etc). Auch gibt es offenbar Herdenschutzhunde auf der Alp Cavanna. Jedoch: Ihr seid in denselben Tälern wie dem Oberalp, dem Gotthard, dem Furka, Grimsel und dem Nufenen unterwegs. Ohrhörer mit Geräuschkontrolle und solide Ohrstöpsel für die Nacht wären bei mir auf jeden Fall im Gepäck, es sei denn Du willst deine Motorengeräuscherkennungsrate steigern. Diese Pässe sind im Sommer bei Motorradfahrern sehr beliebt, die fahren da auch in Gruppen darüber, manche nehmen sich mehrere Pässe am Tag vor und haben es entsprechend eilig. Also eigentlich verläuft dieser Weg ziemlich oft nahe an all diesen Passstrassen. Unter heiler Bergwelt stelle ich mir was anderes vor. Auch das Goms ist ein enges Tal, auch dort kann einem Motorradfahrer schon mal die Hand ausrutschen oder die müssen die Hochdrehfähigkeit der Motoren ein letztes Mal testen, bevor es den nächsten Pass hoch geht.
  3. Upcycling von Zeltboden. IYKYK. Kombi-Sack für lange Stakes von CNOC/Diorite Gear und kurzen Zeltstangen in Carbon, wie sie nun offenbar bei gewissen Zelten an Kopf- und Fussende verwendet werden (passen geteilt ganz knapp nicht in den Atom von Atompacks). Die Verstärkung unten (irgendwas Dyneema ähnliches in ziemlich dick) und die Endkappen für die Shockcord sind von Extremtextil. Leider gibt es diese Endkappen nicht in 4mm. Diese Zelte gibt es übrigens immer noch neu, jedoch seit geraumer Zeit mit 50 % Rabatt - warum wohl. Trotzdem kein Fall für den Schnäppchen-Faden, zu halben Preis jener Zelte gibt es mancherorts die UL-Topmodelle.
  4. Nein, überhaupt nicht unnötig. Ich verwende den Platypus QuickDraw aber ein Vorfilter mit austauschbarer Membran z.B. Papier wäre eine feine Sache.
  5. Tarptent Dipole 1 DW aus 20D Polyester. DW steht offenbar für Double Wall, es gibt zwei verschiedene Innenzelte. 923 Gramm.
  6. Soll etwa 200 Liter lang halten, dann ist die Aktivkohle voll, sagt jedenfalls der Herr im Video. Und der Filter sei günstiger da man UK Preise verlange ^^. Wenn das Ding tatsächlich schnell ist und bleibt, müsste man ca. alle 6 Wochen wechseln. Ich habe doch einige Menschen getroffen, die ihre BeFrees alle 2 Wochen gewechselt haben....
  7. OT: oder bei einem grösseren Outdoor Händler aus dem Container ziehen. Das Gefummel mit dem Pumpsack ist ungefähr so absurd wie das mitführen einer elektrischen Luftpumpe. Warum nicht einen Akkuschlagschrauber zum raschen Einschrauben der Heringe? Und komm mir nicht mit Feuchtigkeit in der Matte, bis die zu schimmeln anfängt, liegt sie schon lange im Müll.
  8. OT: Meldet bitte einfach alle eure Korrekturen den Admins dieser App, wenn immer möglich sehr zeitnah, z.B. im Rahmen eines Doppel-Zeros über Pfingsten, Danke vielmals im Voraus. Damit die App dann später in diesem Jahr genau, gut und sehr nützlich ist. So in zwei Monaten wäre beispielsweise nicht schlecht.
  9. Im Bild ist rechts sichtbar, dass ich unter die Plattform greifen konnte. Wenn der Hering runter fällt etc. ist dies keine Katastrophe. Ich habe im letzten Jahr auf 5500 Meilen keinen einzigen Hering verloren.
  10. Es ist halt schon von der Spaltenbreite abhängig. Je nach Plattform kann man wohl auch die Zeltschnur irgendwie durchfädeln. Diese Drahtdinger halten halt von selbst und kommen durch die feinsten Spalten. Würde ich aber niemals mitnehmen, es sei denn ich habe meine Plattform im Voraus gebucht und der Betreiber weisst mich quasi auf die Notwendigkeit solcher Dinger hin. Wie stabil diese Feder ist weiss ich auch nicht.
  11. Auf dem AT gibt es auch solche Plattformen, oben im Norden, da wo der AMC regiert und Übernachten nur auf diesen Plattformen oder in Sheltern erlaubt ist (eigentlich ist es mit Zelt/Cowboycamping auch nur auf solchen Plattformen möglich, es sei denn, mensch wolle unbedingt auf seltenen Pflanzen übernachten, d.h. aller Welt die eigene idiotie und arschlochizität vorführen). Nun weiss ich leider nicht, wie die potentiellen Plattformen, auf denen Du zu Nächtigen gedenkst, aussehen. Die auf dem AT hatten jedoch Spalten zwischen den Brettern. Macht Sinn, so von wegen Wasserabfluss. Die Spalten waren breit genug, um meine Lieblingsheringe (diese hier) ideal hindurch passen zu lassen. D.h. Zeltschnur in die Mitte des Herings bewegen, Hering durch die Spalte lassen, Hering um 90 Grad drehen und dann die Zeltschnur anspannen. Fertig ist die Laube. Du kannst auch auf die Verkanntung des Herings setzen, allerdings beschädigst Du damit wohl die Plattform. Hier ein eigenes Bild: Wie mensch unschwer erkennen kann, habe ich mir zusätzlich mit Steinen beholfen. Mit wegrutschenden Trekingstöcken hatte ich noch nie Probleme. Ev. ist dies zeltabhängig. Und überhaupt: Der Sinn von freistehenden Zelten für diese Plattformen erschliesst sich mir nicht. Auch ein freistehendes Zelt muss irgendwie befestigt werden, sonst flattert doch mindestens was am Aussenzelt im kleinsten Wind? Freistehende Zelte sind ja wohl eher was für windreiche Gegenden, für sehr langes Wandern allenfalls situativ geeignet. Das Copper Spur hat beispielsweise dieses nette und natürlich extremst funktionale Vordach (ohne traue ich mich nicht mehr auf den Trail). Auch in geschlossenem Zustand muss dies wohl irgendwie gespannt werden, sonst ist die Vestibule futsch und die Wand schlabbert so vor sich hin.
  12. OT: Ja. Danke, aber nein Danke. Es gibt halt Gestalten, auf die bin ich allergisch. Dazu gehören "Hikefluencer" wie der Typ hinter "Kylehateshiking". Sein YT Kanal ist eine Sammlung von Clickbait-Videos etc. OV macht Werbung mit ihm. Zu meiner Freiheit gehört halt auch, Brands aufgrund ihrer Werbung zu beurteilen und bei Nichtgefallen wo anders zu kaufen, anfertigen zu lassen etc.
  13. Es sind nicht alle so Hardcore wie Du. Eure Zelte hatten auf dem PCT auch keinen Mückenschutz, da wären andere erstmal vom Trail runter und nach Seatle, hätten sich da ein neues Zelt gekauft etc. (um dann festzustellen, dass die Mückenplage zwei Tage später vorbei war oder so). Gar nix kochen spart übrigens auch Gewicht und Zeit.
  14. TP & Dr. Bronners = 412 Gramm. Du hast ja zusätzlich ein Bidet, dann Solarpannel und Kindle = 395 Gramm. Ich sag ja nicht, dass Du überhaupt kein TP mitnehmen sollst (selbst die Wanderelite hier im Forum erreicht diesen höchsten Status der absoluten Erleuchtung leider nur selten), aber auch die Seife würde ich nur als Notbehelf dabei haben. Eher Richtung 10 Gramm als 142. In der Natur sollte mensch keine Seife verwenden. Kindle würde ich zu Hause lassen. Ohne Kindle brauchst Du auch kein Solarpanel. Ev. bin ich blöd organisiert, aber während einem Zero hatte ich noch nie Zeit, irgendwas zu lesen.
  15. Mars

    Trailrunningschuhe

    Es gibt unterschiedliche Ansichten ob und wieviel Sprengung zweckdienlich ist, aber wenn je höher desto besser würde ich wohl sowas hier anziehen.
  16. Ja eben, die aktuelle Norvan. Sehr geil, sehr <200 g, sehr sauteuer, lass es dir halt von deinem Arzt verschreiben oder wie auch immer....
  17. OT: bei besseren Rucksackherstellern kannst Du gleich bei der Bestellung angeben, wieviele Du davon brauchst....
  18. Aus hygienischen Gründen würde ich sehr dringend vom Recycling solcher Beutel abraten. Selbst wenn die/der Erstbesitzende den Beutel nach allen Regeln der Kunst ausgespült oder mit Seife abgewaschen hat, bleiben halt immer gewisse Speisereste in solchen Beuteln zurück. Eigentlich ein kleiner Bioreaktor, auf Tour kann dich das ziemlich ausbremsen. Imodium unterbricht quasi die Verdauung, Du hast dann zwar keinen Durchfall mehr, aber Du kriegst auch keine neue Energie mehr nachgereicht.
  19. Ich nutze momentan einen Merino Pulli von Helly Hansen Workwear. Gekauft auf dem CDT im besten Thru-Hiker Shop in der westlichen Galaxis. Was Shakedry betrifft: Arc'teryx hat ihre vorzeige Trail-Running Jacke nur eine Saison lang in Shakedry gemacht ("Norvan" - aktuelles Model wiegt 190 Gramm und wird für 480 Franken hier in der Schweiz quasi verramscht). Das war glaub ich 2020/21. Auf dem PCT habe ich jemanden getroffen, der in der Geschäfts-Leitung der CDT Coalition sitzt und der eigentlich nur Arc'teryx Prototypen spazieren führte. Laut ihm war das Kundenfeedback auf Shakedry sehr bescheiden. Abgesehen davon macht es Sinn, industrielle/handwerks Jacken zu kaufen. Diese werden logischerweise von Unternehmen beschafft und die freuen sich nicht, wenn die Jacke nach drei Wochen schon hinüber ist - im Gegenteil, gerade Unternehmen, die mit Privatkunden zu tun haben, achten zumindest in meiner Gegend auf die Optik. Leider macht HH keine Angaben zum Gewicht. Aber rein von den Features her ist z.B. die "Kensington" wirklich interessant. Hält ziemlich sicher 10 x so lang wie Decathlon.
  20. Ja, z.B. hier: Family of 8 (!) Live Sutton DirtBagFamilyHikers (mussten leider gerade Pause einschalten....) Und viele mehr, es gibt immer wieder Familien auf allen Trails. Letztes Jahr musste z.B. jemand aufgeben weil der 2jährige begann aus seiner Trage zu hüpfen.... Es gibt nichts, was es nicht gibt.
  21. Ja, aber sogar in den USA macht mensch sich als Hiker lächerlich, wenn mensch mit einer Pistole oder gleich einem Gewehr ausrückt, um zu "hiken". Ich habe dort viele Dayhiker getroffen, sogar im Yellowstone NP, die eine Pistole gleich an den Rucksackträgern befestigt hatten, so wie unsereins vielleicht eine Wasserflasche. Es gibt sogar in den USA wissenschaftliche Studien und Statistiken, die ziemlich klar bestätigen, dass dies Humbug ist. Wer mit einer Pistole auf einen Bären schiesst, setzt sich einer grossen Verletzungsgefahr aus. Dann gibt es tatsächlich Menschen, die eine Pistole ständig dabei haben, wer weiss, vielleicht muss man sich ja einen Campingspot freischiessen oder ein Räuber versucht einem die Speedgoats zu klauen....
  22. Schweiz Tourismus hat in dreijähriger Arbeit eine neue Route kreiert: Nummer 38, die ViaBerna. Seit letztem Jahr (ja, genau, jenes mit 5500 Meilen) habe ich bereits wieder ordentlich Speck angefuttert, ich muss mich dringend bewegen. Der ganze Weg ist 300 km lang, ich kann umständehalber nur von Samstag bis Montag wandern. Ansonsten arbeite ich für irgendwelche Behörden. Die Schweiz ist klein, ich erreiche jeden Ort entlang des Trails in ca. zwei bis drei Stunden. Los geht es in Bellelay, im Berner Jura. Da gibt es ein fast 900 Jahre altes Kloster, dieses wurde jedoch im 1797 von den Franzosen besetzt und säkularisiert. Die weisen Touristiker von Schweiz Tourismus haben den Startpunkt wohl aus einem anderen Grund hierhin gelegt: Die Mönche erfanden auch einen Käse, den Tête de Moine. Es gibt logischerweise einen Shop und die Erwartung, dort einen Batzen liegen zu lassen. Wir sind in der Schweiz. Los geht’s! Natürlich starte ich erst um 14:00 Uhr. Schon nach ca. 3 km geht’s in die Höhe. Der Boden ist feucht, das Wetter eher kühl. Ab und an regnet oder schneit es. Ich vertreibe mir die Zeit mit Podcasts. Besonders schnell bin ich auch nicht. Es gibt viel offenes Gelände, die Jurahöhen. Herr Quadzilla, einer von vier, der die CYTC letztes Jahr geschafft hat, erzählt in einem Podcast, wie es ihm so ergangen ist. Er hat auch ein Video gepostet, sogar mit meiner Wenigkeit darin. Übernachtet wird im Wald, in der Nähe des Mont Soleil Solar Kraftwerks. In der Nacht schneit es. Mir egal, mein Quilt ist längstens warm genug und ich liege auf einer dieser neuen “Goldstandart” Matten. Natürlich habe ich sowohl die Riemen als auch die Leinen zwecks Befestigung des Quilts an der Matte zu Hause vergessen. Macht nichts, einfach eben mal eine längere Shockcord vom Rucksack ausgefädelt und schon kann ich den Quilt zusammen halten. Niemand stört mich in der Nacht. Am nächsten Tag steht eine massive Wanderung an. Auf den Chasseral. Es schneit. Zunächst muss ich aber nach St. Imier hinunter. Vorbei an der Logines Uhrenfabrik (benannt nach ihrem Standort, “les logines”, übersetzt “ländliche Wiesen”). Was für Albert Einstein gut genug war, sollte auch für mich knapp genügen. Leider starten aber die Preise im vierstelligen Bereich. Danach beginnt der Aufstieg auf den Chasseral. Diesmal geht es durch die Combe Grède Schlucht hinauf. Ich war schon häufig auf dem Chasseral, durch diese Schlucht steige ich jedoch zum ersten Mal hinauf. Der Weg ist übrigens geschlossen. Wintersperre, die Geländer und Seile sind noch nicht wieder an ihrem Platz. Ich bin sehr vorsichtig, hier abzurutschen hätte fatale Konsequenzen. Anlässlich des Wiederanbringens der Geländer eine Woche später stürzte ein 57 jähriger ab. Leider kam für ihn jede Hilfe zu spät. Auf dem Chasseral liegt eine geschlossene Schneedecke. Es gibt ein Hotel, es ist sogar geöffnet und ich gönne mir eine warme Mahlzeit. Danach muss ich wieder hinunter, diesmal nach Nods. Und dann schon wieder hinauf, diesmal über den Mont Sujet. Es ist immer noch kalt und nun auch windig. Es ist kein Mensch unterwegs. Geschlafen wird wiederum im Wald, diesmal in der Nähe von Magglingen. Einem berühmt-berüchtigten nationalen Spitzensportzentrum hier in der Schweiz. Missbrauch durch sadistische Trainerinnen gab es beispielsweise im Geräteturnen. Dann geht es nach Biel hinunter, durch die Taubenlochschlucht. Steile Felsen und allerlei Autobahnbrücken in der Höhe. Natürlich gibt es auch ein Wasserkraftwerk und der Weg führt durch allerlei Löcher im Fels. Biel hatte oder hat immer noch die höchste Sozialhilfequote der ganzen Schweiz. Früher gab es hier sogar ein Autowerk und hier wirkte ein gewisser Herr Hayek, der unbestrittenermassen die Schweizer Uhrenindustrie gerettet hat. (Und zeitlebens von einem eigenen Auto geträumt hatte. Nach allerlei Wirrungen und Irrungen erschien im 1998 der erste Smart). Rolex geht es inzwischen blendend, ein neues Werk ist geplant. Der Weg führt lange Zeit durch Biel, aber wenigstens durch ruhigere Quartierstrassen und an allerlei Kanälen entlang. Ich nutze den Bahnhof zwecks Kaffee etc. Verglichen mit anderen Gegenden auf diesem Planeten sollte man in der Schweiz nicht über die Qualität des Essens klagen. Auch die Versorgung mit RedBull ist hier vorbildlich gewährleistet. Ich schlurfe noch bis Aarberg. Mein leicht erhöhtes Gewicht macht sich auf den flachen Wegen unangenehm bemerkbar, die Füsse schmerzen. Also zurück nach Hause. Vier Tage später bin ich aber zurück. Es geht nun an allerlei kleineren und künstlichen Stauseen entlang nach Bern. Vorbei am Atomkraftwerk Mühleberg. Das Kraftwerk ist nicht mehr in Betrieb und wird nun abgebaut. In Betrieb ist dafür das vorläufig grösste Wasserkraftwerk ca. zwei Kilometer talaufwärts. Es geht weiter der Aare entlang Richtung Stadt Bern. Die Landschaft ist erstaunlich angenehm, aber halt doch eher urban. Übernachtet wird in einem Tobel unter Tannen. Von den Bauernhöfen gegenüber bin ich durch die Aare getrennt, der Boden ist aber ziemlich nass. Es regnet. Mir egal, mein feines Dyneema-Doppelwand Zelt hält wunderbar dicht, mein Quilt ist fast zu warm. Ich bin ein gutes Stück vom Fluss entfernt und störe hoffentlich niemanden. Am nächsten Tag scheint dafür die Sonne, der Weg in die Stadt zieht sich, da ich nirgendwo einen Kaffee auftreiben kann. Von Bern fahre ich mit dem Zug nach Thun. Ich hatte diese Strecke vor ca. 4 Wochen vorgeholt. Es war nicht sehr spektakulär und durch die Felder zu latschen ist einfach öde. In Thun angekommen, lockt der See, es ist der erste mehr oder weniger warme Tag im Jahr. Menschen zeigen Haut und liegen im Park des Schlosses Schadau an der Sonne. Das Schloss wäre allenfalls als Pied-à-Terre in der Region interessant oder zur Unterbringung von Hikern im Rahmen einer meiner persönlichen Sechssterne-Trailangel Operationen. Von Thun aus geht es vorbei an reichlich Spaziergängern nach Spiez. Der Weg verlässt das Seeufer und führt über allerlei kleinere Hügel. Es regnet und gewittert, ich bin nicht traurig, als es wieder nach Hause geht. Vorbildliche Wanderweg Sicherheit - getarnte Bunker aus dem 2. Weltkrieg. Zurück in Spiez, gilt es nun ernst. Wie viel Schnee wird es wohl um die 2000 Meter über Meer noch geben? Spoiler-Alert: Viel. Zunächst geht es über den Rengglipass. Die 1200 Höhenmeter hinauf verteilen sich mehr oder weniger angenehm, doch bereits der Kessel um den Mittelberg herum ist komplett weiss. Eine Lawine donnert von der Schwalmere hinunter. Mir egal, ich bin auf der anderen Seite und in einem Westhang ohne Schnee. Der Weg hinunter ist aber weiss. Ich finde ein schmales Band trockenes Land und balanciere darauf hinunter. Wenn ich ein Schneefeld queren muss, stehe ich sofort bis zur Gürtellinie im Schnee. Es gibt ein paar Passagen, in denen ich äusserst vorsichtig navigieren muss und eigentlich durch den Schnee schwimmen muss. Abends um 20:00 Uhr habe ich es hinunter nach Saxeten geschafft. Zwei junge Männer mit riesigen Rucksäcken kommen mir entgegen. Sie sprechen Englisch und wollen wissen, ob es Schnee auf dem Pass gäbe. Ich sage ja und er sei auch hüfttief. Es wird von deren Schlauheit abhängen, ob sie es nach oben schaffen. Dem Wanderweg entlang könnte dies ziemlich schwierig werden oder aber sie zücken die Schneeschuhe, Platz genug hätten sie in ihren Rucksäcken. Zunächst muss ich nun durchs Dorf und gleich wieder hinauf. Ich vermeide es, in der Dämmerung meine Stirnlampe zu benutzen. Mensch muss den Leuten nicht immer alles auf die Nase binden. Glücklicherweise komme ich fast in der Dunkelheit bei einer Alp an. Sie ist nicht bewohnt und so stelle ich mein Zelt einfach hinter eine Holzbeige. Leider muss ich nun trotzdem kurz die Lampe einfeuern, wegen der Dunkelheit kann ich die Höhenangabe auf meinen Poles nicht mehr lesen. Ich habe diffuses Licht an meiner Stirnlampe, damit ist hoffentlich das Licht nicht im Tal unten sichtbar. Morgens um 4.45 vernehme ich Schritte. In der Annahme, es sei wohl ein Hirsch, rufe ich kurz “Hey Hey”, sehe dann aber Licht. Also ist es wahrscheinlich kein Hirsch, wohl eher ein fanatischer Wanderer oder Jogger. Das Licht ist so rasch wieder fort wie es da war. Bekanntlich tragen Hirsche manchmal Kerzen in ihren Geweihen, die Stadt Zürich wurde deswegen gegründet. Ich fasse die Abwesenheit der Kerzen oder der Lampe als Befehl zum Weitermützen auf. Vor sieben wache ich auf, innert zwanzig Minuten habe ich auch die Holzscheite wieder lieblichst zurückgestellt, meine CNOC-Heringe (die es nun nicht mehr gibt, die aber wahrscheinlich in Zukunft von Diorite Gear produziert werden) mögen keine Steine oder Kiesboden. Wie die Heringe im oder auf dem Boden befestigt sind, ist meinem Zelt egal. Dem Groundsheet sind auch die Schnecken egal. Von der Alp aus geht es weiter hinauf. Eigentlich müsste ich bei 1999 Metern über Meer über eine Krete gehen und dann die Höhe halten. Der Schnee ist aber schon bei 1700 m reichlich tief. Der Weg da hinauf ist schon reichlich kritisch. Dermassen unpässlich, dass ich lieber meine Crampons anziehe, um über ein gefrorenes Schneefeld zu kommen, als umzudrehen. Der Wanderweg führt nun über eine Schneebrücke. Dies kann ich beim besten Willen nicht riskieren. Die Schneebrücke hat sogar ein Loch, jemand muss dort mit Schneeschuhen darüber gegangen und eingebrochen sein. Also suche ich mir wieder ein trockenes Stück Land und kämpfe mich hinauf. Bei 1800 m finde ich sogar ein trockenes Stück Weg. Leider führt dies direkt ins nächste Schneefeld hinein. Wieder stehe ich bis zur Hüfte im Schnee. Nun heisst es endgültig umdrehen. Passenderweise zieht nun Nebel auf. Immerhin sehe ich einen Auerhahn, der sich minutenlang beobachten lässt. Sehr langsam geht es nun wieder hinunter. Ich muss mehrmals die Crampons einsetzen. Ich entscheide mich, nach Interlaken abzusteigen. Dort gibt es ebenfalls RedBull, sogar die grossen Dosen. I ‘ll be back.
  23. Zwei jüngere Menschen treffen sich auf dem Camino de Santiago. Was folgt, kann mensch sich ungefähr vorstellen. Jeder Satz ein Klischee. Uns hier in diesem Forum würde das kaum geschehen, wenn wir eine Nalgene oder einen Osprey sehen, wechseln wir ganz schnell die Strassenseite. Hier auf CNN, gratis, aber in Englisch.
  24. Das ist eine Platte im Schuh, bei Altra war es auch mal ein feinmaschiges Gitter. Zweck ist die Vermeidung von unangenehmem Kontakt mit spitzen Steinen, d.h. eine Art Stichschutz. Nun ist aber bei Strassenschuhen die Verwendung einer Karbonplatte in Mode gekommen, Nike hat damit als erster Hersteller einen Marathonschuh gebaut. Diese Platten dienen dann in Kombination mit anderen Teilen des Schuhs als eigentliche Federn. Mehrere Hersteller versuchen nun diese Feder in Trailschuhe zu stecken. Hier eine einigermassen windige Studie zur angeblichen Verbesserung mittels solcher Strassen-Schuhe. Wenn nun ein Trailschuh diese Carbonplatte drin hat, braucht er keine zusätzliche Rockplate mehr. Bei Trailschuhen ist dies aber schwieriger zu realisieren, da der Untergrund leider auf den Trails nicht so schön flach ist wie auf der Strasse. Der Hoka Tecton X hat deshalb diese Platte nicht an einem Stück sondern zwei Hälften pro Schuh. Hier ein Bild dazu, in einem "sponsored Post" bei iRunFar. Bei Speedland kann mensch diese Platte sogar selbst ein- und ausbauen. Preislich passt dieser Schuh zur NB10000 in Silber Platin, nur ist er noch sinnfreier, weil die BOA-Elemente sich bei kleinstem Kontakt zu Ästen/Steinen sofort lösen und die Lederlaschen viel zu reiss-anfällig sind.
  25. Also in meinem Alter vibriert es mir bei weniger Dämpfung das Gebiss raus. Im Ernst: Die Höhe der Speedgoats ist kein Problem. Sind halt unten an der Aussensohle massiv breiter "designed". Damit sind sie extrem kippstabil. Siehe hier (eigenes Bild): Der Speedgoat ist leider auch nicht die ultimative Wandermaschine. Wohl gibt es ihn in zwei Weiten, an Altra oder Topo reicht die Breite der Zehenbox jedoch niemals heran (keine Ahnung ob der hier in Weit oder Normal ist). Und dann ist da noch das Profil. Böse Zungen behaupten, es nutze sich schon in der Kartonbox ab, geschweige denn auf Asphalt. Die Dämpfung frisst wohl auch ein wenig Energie, aber das ist wohl nicht messbar, da diese Effekte wohl durch die Schonung der Gelenke wieder ausgeglichen werden
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