Ich verstehe schon die Einwände und kann sie teilweise auch bestätigen. Ich versuche Naturmaterialien dort einzusetzen wo sie Sinn machen. Trage z.B. seit Jahren eine Jacke aus Loden (sowohl selbst genäht als auch gekauft). Als Zelt habe ich ein Tipi für 2 Personen aus Baumwolle welches komplett 2300g wiegt. Ist jetzt nicht ultraleicht, aber für Baumwolle ok. Sollte man nicht mit einem Trekkingzelt in 700g vergleichen. Fürs Wandern wirklich super, aber solch ein Zelt mal 3 Tage in der Sonne stehen lassen, dafür ist es zu schade. Ich habe natürlich noch einen Quilt mit 3cm. Kammerhöhe, welcher 450g wiegt (alles aus Pertex Quantum). Da ich aber einen Ofen in meinem Baumwollzelt habe, ist immer die Angst dabei, dass Glut beim Öffnen rausfällt und auf der Hülle landet oder man mit dem Schlafsack den Ofen berührt. Bei einer Kunstfaserhülle braucht man den Ofen nur streichen und schon ist ein großes Loch drinnen. Dennoch finde ich ist Pertex Quantum ein wirklich genialer Stoff. Ich hatte den Quilt mehrere Stunden im direkten Regen liegen lassen, die Daune hatte noch ihren vollen Loft. Ich habe ihn nur kurz geschüttelt und man konnte ihn wieder gerbrauchen. Klar ist etadry nicht wirklich so dicht aber man sollte folgendes berücksichtigen. Wenn man diesen Stoff direkt am Körper trägt, er also Kontakt hat, dann zieht an diesen Stellen das Wasser durch. Eigentlich verhalten sich fast alle Baumwollstoffe so. Da hat Kunstfaser seinen Vorteil. Aufgrund des Lofts berührt der Stoff aber nichts oder relativ wenig (der Nähfaden ist natürlich aus Baumwolle). Dadurch hält er den Regen länger ab.
Wie verhält sich denn Kapok? Habe darüber nachgedacht aber wie ich mal gelesen habe, hat Kapok ziemlich kurze Fasern, die schnell brechen. Ein Zusammenpacken für eine Reise wäre wahrscheinlich der schnelle Tod für die Faser.