sja
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Hm, versteh ich nicht. Leistungsgrenzen hat jede/jeder in jedem Alter (wurde ja schon geschrieben), dazu kommen noch andere "Begrenzungen" auf einer Tour (Erfahrung, Wetter, evtl. kleine Verletzungen etc.). Man kann ja entsprechend seiner Leistungsfähigkeit (so ungefähr kann man sich ja einschätzen) etwas großzügiger planen. Ich bin nicht auch Teile der GTA gelaufen, plane dann halt Reservetage ein. Auch wenn ich einiges jünger bin. Und ja, Urlaubstage sind wertvoll, genau deshalb sollte man sich auch nicht stressen.
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Danke @Wander Schaf, hab grad mal ne Anfrage eingesendet...
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Kann man bei Komoot irgendwie einstellen, dass bestimmte Optionen auf der Karte standardmäßig angezeigt werden, z.B. "Essen und Trinken" oder Wasserstellen, Campingplatz etc.... Bisher gelingt mir das nur im Planungsmodus. Wenn ich hier in das Suchefeld klicke, bekomme ich eine Auswahl von Optionen, diese sind aber nur während der Planung einblendbar. Ich hätte einzelne Optionen gerne immer in der Karten eingeblendet. "Highlights" scheinen immer eingeblendet zu sein.. Hm, ich hoffe, ihr versteht, was ich meine?! Ziel ist, dass wenn ich unterwegs bin, ich auf der Karte sehen kann, wo ist das nächste Restaurant, Campingplatz oder was auch immer...
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@Luftikus Danke zurück , Die Bilder sind mit einem Handy gemacht... sogar ein älteres Modell iPhone 5c (zugegeben, hin und wieder ein wenig nachbearbeitet, was Helligkeit angeht...). Dachte eigentlich, ich bräuchte mal was besseres, aber extra Kamera will ich nicht so gerne mitschleppen .Vielleicht gibts zumindest irgendwann mal ein neues Telefon...
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Konnte einen im hikerhouse nachbestellen. insofern: Erledigt.
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Kleine Tour auf der Via Spluga von Thusis in Graubünden nach Chiavenna in Italien. Einer der ältesten Säumerwege Europas. 68km 3600HM. Leider kann man während der ersten beiden Etappen die moderne "Via" sprich die Autostraße häufig hören, das war etwas nervig. Kurz nach dem Splügenpass, nach Montespluga kam aber ein sehr schöner Teil: Durch die Cardinello-Schlucht mit anschließendem Weg nach Isola. Ansonsten nette kleine Dörfer, schön von der Schweiz nach Italien zu laufen Schön war auch der erste Teil der Rückfahrt von Chiavenna mit dem Bus nach St. Moritz und dann mit dem Zug auf der Albula-Strecke (UNESCO-Welterbe) von St. Moritz nach Chur... (alle Bilder von mir) Viamala-Schlucht Auf dem Weg zum Splügen-Pass (alter Säumer-Weg) Monte Spluga Stausee Monte Spluga Cardinello-Schlucht Auf dem Weg nach Isola Kurz vor Chiavenna
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Hach ja... muss auch wieder hin...
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@zweirad Freut mich sehr, wenn dir der Bericht gefallen hat. Und sehr guter Plan. Die GTA ist wirklich großartig finde ich. Ich bin mit den Westalpen quasi ins Wandern eingestiegen und das was ich bisher gesehen habe war echt toll. Nicht so viel los, aber ein paar nette Leute trifft man schon. Und Italien halt. Ein Tarp mitzunehmen bringt bestimmt noch ne weitere Facette dazu, wie Southwest schon schrieb. Ich würde auch gern mal wieder einen Teil, dann aus dem Nordteil gehen, leider bin ich so ne verdammte Schisserin und die Etappen, die im Rother mit "S" wie "schwer" gekennzeichnet sind... hm, naja...nervt mich auch. Aber mal den Winter rumgehen lassen... Habe in diesem Jahr meine ersten Erfahrungen mit dem Zelten in den Bergen gemacht. Taste mich leider noch sehr langsam ran. Am meisten tu ich mich schwer mit der Unsicherheit, bzw. Frage, ob ich wohl einen geeigneten flachen Platz finde. Naja und die Sache mit den Gewittern. Wobei ich eins in Albanien schon überlebt hab . Zu deiner Frage: Ich kann ein bissl italienisch. Klar in den Bergdörfern können die nicht viel englisch, aber kommst auch so durch. Was Einkaufen angeht, orientierst du dich am besten an den Angaben im Rother, da sind die Einkaufsmöglichkeiten ja angegeben. Erinnere nicht so viele Möglichkeiten (zumindest im Südteil). In den Albergos/Hütten kannste dir n Lunchpaket mitgeben lassen und hatte auch mal jemand erlebt, der den Leuten von der Unterkunft n Stück Käse abgekauft hat.
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Nur so aus Interesse (habe keine Pläne den Trail zu gehen...) wie ist es mit Schwierigkeiten wie Schnee, Flüsse queren etc. Sollte man da nicht Erfahrung haben?
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Ich habe jetzt noch nicht viel Erfahrung, aber ich habe einen Cumulus Quilt mit 450g Daune (Kom Temp -1) und ich bin da auch mittlerweile froh um etwas Puffer. Im Frühsommer beim Probe-Zelten hatte es auch mal so um die 8 Grad glaub ich und in den Abruzzen Ende Mai erinnere ich die Temperaturen nicht mehr. Ich hab das Gefühl, Frauen brauchen schon ein paar Grad mehr... weniger Muskelmassen, andere Durchblutung, keine Ahnung, gibt wohl tatsächlich Gründe... hatte das mal recherchiert... Vielleicht ginge auch etwas weniger, aber wenn dann noch Feuchtigkeit dazukommt...
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@Gamblex Hast du da mal drauf geguckt? https://www.gr221.info/huetten.htm Bzw. https://caminsdepedra.conselldemallorca.cat/de/wanderherbergen
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@J_P Hab auch meine Permits für die Grenzübertritte über zbulu.org beantragt. Hat super und schnell geklappt. Reicht ein paar Wochen vorher. Die will zwar in der Regel niemand sehen (was ich gelesen hab), aber habs trotzdem gemacht. Man muss auf den Tag genau angeben, wann man über die Grenze will, was natürlich blöd ist, aber es ist wohl unproblematisch, wenn man sich irgend ne Ausrede einfallen lässt, weshalb man früher oder später dran ist. Man kann auch direkt bei der Behörde im entsprechenden Land online beantragen, wers checkt - kriegt dann aber keine Rückmeldung und weiß nicht, ob s geklappt hat . @alle danke für die Blumen
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Ich habe am WE den halben Brustgurt meines Attilas verloren. Jener Teil der abnehmbar ist. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch, aber vielleicht hat je jemand an seinem Attila den Brustgurt abgemacht und rumliegen? Will nächste Woche nochmal für ne Woche los, zur Not müsst ich mir halt was basteln... ach ja, hab den 2018er, falls das ne Rolle spielt...
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[Umfrage] Trekkingstöcke *innerhalb* deines Handgepäckstücks *zulässiger Größe*
sja antwortete auf Stromfahrer's Thema in Tourvorbereitung
Hamburg via Warschau nach Podgorica (Montenegro) und zurück: Leki Corklite, auseinandergebaut im Rucksack + Alu-Heringe gingen erfolgreich im Handgepäck durch. -
Soweit ich weiß wird Icaridin als eine Alternative zu DEET gehandelt soll hautverträglicher sein. Siehe Stiftung Warentest (die schreiben, es wirke ähnlich gut): https://www.test.de/medikamente/Medikamente-im-Test-insektenabwehrmittel-repellentien-2999827-0/ In Anti Brumm Zeckenstopp (siehe oben verlinkter Spiegel-Artikel, von der StiWa mit sehr gut getestet) ist laut Website von Anti-Brumm 15% Icaridin und 7,8 Citriodiol drin. Zu Nebenwirkungen hab ich aber nix gefunden.
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@rentoo und die anderen. Vielen Dank . Freut mich sehr, wenns gefallen hat.
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Die Etappe Theth - Valbona würde ich, wie du oben schreibst als "voll mit internationals" etc. beschreiben. Da wars extrem busy, man hatte das Gefühl, das steht in den Reiseführern, als das Ding, was man machen muss. Auch Theth bestand fast nur aus Guesthouses, da waren mir auch zu viele Touris auf der Straße bzw. in den Gästehäusern. Bei den anderen, abgelegeneren Orten (Ceremi, Doberdol, Babino Polje) wär mir das jetzt nicht so negativ aufgefallen. Gerade in Ceremi und Doberdol sind es eher noch ein oder zwei Holzhütten, die noch dazu gebaut wurden, was aber nicht wirklich auffällt. Hier übernachtet dann eine Handvoll Leute (in Ceremi auch ne kleine Gruppe, in Babino Pole gabs paar mehr, weil es weniger Unterkünfte gab), die eben den Trail gehen. Plav ist eh ein kleines Städtchen. Aber die Wahrnehmung/Schmerzgrenze ist da bei jedem anders.... Was die Wege (bis auf Theth - Valbona) betrifft, erinnere ich, Vusanje - Theth habe ich am Anfang das Grüppchen und ein Pärchen getroffen, dann irgendwann niemanden mehr, auf dem Weg über den Visitor (war aber auch abseits vom offiziellen Trail) glaub niemanden, ansonsten mal ne Hand voll über den Tag verteilt, oder auch mal ein kleines Grüppchen. Also ich fands ruhig, aber auch das kann für dich natürlich schon anders sein . Die "Bars" sind eher Holzhütten mit Bänken davor, wo aber eigentlich fast nie Gäste waren (Bild vom 14.7.). @ZbuloDiscoverAlbania hatte davon geschrieben, dass es auch (noch weniger begangene?) Alternativen gibt...
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Mi 24.07.2019 Theth Ich frühstücke mit den StudentInnen, die ich gestern Abend beim Essen kennengelernt habe, ein Österreicher Pärchen und eine Kanadierin auf Europa-Tour. Alle wollen nach Valbona heute. Ich werde wohl zum Wasserfall gehen, vielleicht noch weiter zum Syri i kalter (wieder ein „blaues Auge“). Bis zum Wasserfall gehts ganz gemütlich. Die Kombination der beiden Touren ist allerdings nicht so ne gute Idee. Man muss zum Syri i Kalter sehr, sehr lange am Fluss entlang gehen. Auf dem Weg durch Das Tal, durch die trockenen Bachbetten brutzelt die Sonne extrem und es zieht sich ewig in die Länge Freue mich, als ich endlich eine Bar sehe und was kaltes zu trinken kriege. Mir reichts für heute. Der Rückweg geht schneller, auf dem Weg fotografiere ich noch ein paar der etwas morschen oder speziellen Brücken. Als ich am Abend in Theth reinlaufe, sehe ich Schafe auf dem Weg nach Hause den Fluss queren und den abendlichen Kuh-nach-Hause-Abtrieb. Do 25.07.2019 Theth - Shkodra Die Heimreise steht langsam an. Heut fahre ich mit dem Mini-Bus wieder nach Shkodra. Eigentlich nicht viel Programm, aber die Fahrt wird wieder zu einem kleinen Ereignis. Ich werde pünktlich um 12h abgeholt, denke, dass wir noch das ein oder andere Gästehaus abklappern und dann straight nach Shkodra fahren. Nix da. Erst mal werden noch 2 oder 3 Leute abgeladen, ok, dann werden aber erstmal noch Waren oder was auch immer ausgeliefert. Fühle mich wie in einer modernen Postkutsche: Brot, Tomaten, Gasflasche wird hier und da verteilt. Und vor allem mit JEDEM, wirklich JEDEM, dem der Fahrer begegnet, wird ein Schwätzchen gehalten (natürlich mehr Männer als Frauen). So zieht sich das ewig hin. Irgendwann sammelt er noch ein paar Leute ein (unter anderem nimmt er auch ältere Einheimische für ein paar hundert Meter mit) und insgesamt tuckern wir 1h durch den kleinen Ort, ehe wir ihn verlassen. Ich werde schier wahnsinnig, weiß ich doch, dass wir noch ne echt anstrengende Fahrt über extrem schlechte Serpentinen-Straßen über die Berge vor uns haben. Auch als er den Ort verlassen hat, quatscht er wieder mit jedem albanischen Autofahrer, der uns entgegen kommt. Eigentlich aber ganz nett, mit der Zeit wird mir klar, dass das hier eben so ist, und diese Gelassenheit ist natürlich auch superschön. Mein Flieger geht eh erst morgen und in Shkodra hab ich eh nix mehr weiter vor. Fr 26.07.2019 Die Nacht habe ich wieder in meinem Lieblingshotel Kaduka verbracht, das ich schon von der Anreise kenne. Am Vorabend hatte ich noch nach dem Bus nach Podgorica gefragt, die nette Frau wusste aber von meinem angepeilten 7h-Bus nichts (hatte ich aus dem Internet), in ihrem Fahrplan gibts nur einen um 10h. Ich fliege erst am Nachmittag, aber sicher ist sicher. Will schon versuchen, den um 7h zu kriegen. Bekomme statt Frühstück das gleiche Lunchpaket wie am ersten Tag und los geht s zur Bushaltestelle. Nach ersten Unsicherheiten, wo ich warten soll (ich bin scheinbar die einzige Person), kommt ein Mann auf mich zu und sagt mir, der Bus würde um 7:30h fahren, er zeigt mir wo ich warten soll. Während ich warte, kriege ich von irgend nem Typ eine Angebot für eine Fahrt nach Podgorica, lehne aber ab. Um kurz vor 8h ruft der Typ, der mir die Haltestelle gezeigt hat, „seinen Kollegen“ an, wie er sagt. Er vermittelt mir, der Mini-Bus käme in 10min. 15min später kommt tatsächlich ein Mini-Bus. Zwar ne andere Firma, wie ich dachte, aber egal. Ist voller Leute und fährt nach Podgorica. 1min später kommt ein noch kleinerer Mini-Bus, sitzen auch Leute drin, sieht aber nicht so offiziell aus. Der Fahrer von Mini-Bus 1 sagt mir, ich solle dort mitfahren, warum auch immer. Kommt mir etwas seltsam vor, aber da ja da auch Leute drin sitzen, mache ich das einfach mal. Muss etwas weniger für das Ticket bezahlen, aber immerhin bekomme ich eins, das beruhigt mich etwas. Ein seltsamer Mann, der etwas alkoholisiert duftet, macht mir seltsame Zeichen und Gesten, keine Ahnung was er meint. Habe ich nun einen super Deal gemacht? Hm, der gute Mann wird die ganze Zeit neben mir vorne sitzen... Der Bus ist voll. Dann streitet sich unser Fahrer erstmal ne halbe Stunde mit nem anderen Busfahrer, um 8:30h gehts dann los. Gut, dass ich es nicht eilig habe, 15min später wird ein Hotel angesteuert. Ich denke, da wird vielleicht noch jemand abgeholt, warum auch immer…, aber nein, hier wird erstmal eingekehrt und ein Café getrunken. Okay. Ich latsche den Insassen meines Mini-Mini-Busses einfach hinterher und setze mich mit an denselben Tisch, da stellt sich heraus, dass fast alle aus dem Mini-Mini-Bus eine Familie sind, (der Typ neben mir jedoch nicht). Sie fahren eine Woche ans Meer (der Bus fährt anscheinend weiter ans Meer). Die 3-Generationen-Familie, in die ich mich ausversehen eingezeckt habe, ist supernett, total entspannt drauf und ich werde sofort auf den Café eingeladen.. Es gibt auf der eigentlich 2-stündigen Fahrt noch die ein oder andere weitere Pause, insbesondere natürlich am Grenzübergang, hier wechselt auch der Fahrer und um 10:20h kommen wir in Podgorica an. Eigentlich will ich da noch ein wenig rumlaufen, aber so richtig weiß ich nicht wohin und es ist hier auch sehr heiß. Ich esse noch ne Kleinigkeit und fahre dann relativ bald zum Flughafen. Der Flug zurück nach Deutschland - alles relativ unproblematisch, wieder über Warschau. Fazit: Es war eine tolle Tour und ich will auf jeden Fall nochmal den Rest der Runde nachholen. Wer etwas ambitionierter ist, kann bestimmt noch den ein oder anderen Peak mit einbauen. Aber auch so, fand ich die Etappen sehr abwechslungsreich. Man kann die Tour komplett ohne Zelt machen, aber selbst wer ein Zelt mitnehmen will, dem empfehle ich trotzdem hin und wieder bei den Leuten zu übernachten, insbesondere in Ceremi oder Doberdol. Den Leuten kommt was zu Gute und es ist schön, näher mitzukriegen, wie sie so leben.
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Di 23.07.2019 Theth Das Frühstück gestaltet sich ähnlich wie das Abendessen. Serviert werden eine große Dose Margarine, ein für mich nicht ganz klar zu definierender süßer Brotaufstrich in einem großen Plastikschraubglas (Marmelade?), dazu Brot, den hier üblichen Mokka und ein Becher Milch. Dann kommt noch das obligatorische Rührei, dieser unbeschreibliche Käse und eine Kanne leckeren Bergkräuter Tee. Den überaus leckeren Tee gibt es hier überall. Die zwei kleinen Kätzchen von gestern Abend wuseln wieder um den Tisch. Trotz vielfachem Verscheuchens, ergattert sich eine die Milch. Ich hätte sie eh nicht gemocht, aber die Gastgeber wirken ganz beschämt, dass sie mir nur ein halbes Glas neue Milch bringen können, weil sie nicht mehr haben. Kurz nach dem Frühstück mache ich mich auf. Herzliche Verabschiedung von den beiden Männern und ich hab ein ziemlich schlechtes Gewissen, weil ich mir ne andere Bleibe suchen will in Theth... aber hab alles gegeben. Brauch für die nächsten Tage was anderes, so nett der alte Mann auch war und die Begegnung werde ich so schnell nicht vergessen. Ich gehe zu einer Unterkunft, von der einer der Holländer, den ich beim Reinlaufen gestern Abend wiedergetroffen habe, mir erzählt hat (vor allem das gute Essen lockt mich an). Ich vermute schon, dass es voll ist, aber man kann ja mal fragen. Als ich ankomme, wartet noch ein supernetter Kosovare, der in Helsinki lebt, auf eine Antwort der gleichen Art. Er übersetzt für mich, denn die Chefin spricht nur Albanisch. Man trifft immer mal wieder auf Menschen, die nur albanisch sprechen, aber es ist immer irgendwer in der Nähe, der oder die übersetzen kann. Meistens die Kinder. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis die ältere Frau aus ihren Unterlagen (Mix aus Smartphone und Notitzbuch), herausfinden kann, dass alles voll ist. Keine Ahnung, was die beiden zwischendurch noch alles reden. Eigentlich ist doch die Frage einfach zu beantworten. Sie bietet an, irgendwo ganz in der Nähe für uns anzurufen, dort können wir schlafen und bei ihr Essen. Ich willige ein. Die Unterkunft stellt sich als nagelneues Haus heraus mit Top Badezimmer, Top-Bett und Top-Balkon mit Blick in die Berge. So ein bissl Luxus kann man sich ja am Ende auch mal gönnen, nach der Anstrengung. Eigentlich wollte ich noch Tageswanderungen hier machen, aber die Tour gestern und die kurze Nacht stecken mir dermaßen in den Knochen. Die ausgesuchte Tour soll wieder 1000 HM rauf und runter haben, Hatte ich erst nicht ganz im Blick, hab nur auf die Zeit (5h) geschaut. Ich gebe meinem inneren Impuls nach und mache heute einen faulen Tag, gehe ein Stück von der Etappe, aber hänge auch auf dem Balkon ab und mache ein Mittagsschläfchen. Irgendwie mag ich lieber von A nach B gehen, als solche Tageswanderungen, merke ich wieder. Zum Sundowner gehe ich in das zentrale Café in dem Theth-City. Die Assoziation, dass es hier ein bissl wirkt, wie in einem Western, hatte ich bei der Ankunft schon vor 10 Tagen. Staubige Straßen, Häuser verstreut, Berge rundherum. Pferde kommen auch hin und wieder vorbei. Nur Cowboys gibt es nicht. Naja ganz so wie im Western ist es nicht, trotzdem musste ich aus irgendeinem Grund daran denken. Dann feines Abendessen auf einer Terrasse in dem Guesthouse bei der älteren Dame mit tollem Blick auf die Berge. Ich treffe den netten Kosovo-Finnen wieder und wir plaudern ein wenig darüber, wie wir den Tag verbracht haben. Er ist mit ein paar Freunden unterwegs, sie hatten gestern dieselbe Etappe gemacht wie ich, müssen die morgen aber wieder zurücklaufen.
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Mo 21.07.2019, Vusanje - Theth Heute lange Etappe, 1150 rauf, 1400 runter und außerdem habe ich vor Vusanje übernachtet, d.h. zu den 8:00h netto kommt noch eine halbe Stunde dazu... Trotzdem will ich bis Theth durchlaufen. Mir ist mehr nach Gesellschaft in einem netten Guesthouse. Es wird schnell heiß nach dem Loslaufen, aber die Etappe ist gut markiert und auf dem breiten Schotterweg geht es bequem das Ropojana-Tal hoch. Es fängt gleich wunderschön an.. Ein kleiner Abstecher zum "blauen Auge" (Oko- Syni Skakavcit") muss sein, auch wenn ich mich dort nicht zu lange aufhalten sollte. Die Etappe ist wirklich von der ersten Minute an ein Augenschmaus... wenn ich mich nur nicht so sputen müsste. Die ersten ein oder zwei Stunden läuft eine tschechische (?) Gruppe mal vor, mal hinter mir. Kurz, bevor ich vom Schotterweg in den Wald abbiege, sehe ich sie zum letzten Mal. Dass Männer schon mal ihren nackten Oberkörper zeigen müssen, hab ich schon mal gesehen, jetzt stehen aber die Frauen auch nur noch im BH da, naja warum nicht. Etwas schmunzelnd gehe ich in den Wald. Ob ich Ihnen nochmal begegne? Vermute nicht. Nachdem sich der Wald lichtet komme ich zum "Schlangensee", ein vermeintlicher Gletschersee ohne Wasser. Man soll nicht über den "Grund" laufen, dabei sieht er so harmlos aus, bewachsen wie ein Fußballrasen. Hinter dem See sehe ich dann wieder die Grenzpyramide. Betrete wieder Albanien. Der Weg zum Pass (1710 m) ist traumhaft schön, immer wieder schönsten Bergkulissen. Ich sehe schon die Wölkchen aufziehen und möchte rechtzeitig oben sein. Es wird immer dunkler am Himmel. Zieht sich ganz schön, aber es ist wirklich unglaublich schön hier. Der Weg und permanent der Blick links und rechts auf die imposanten zackigen Berge. Vom Pass aus soll man den Arapi besteigen können und auch zu anderen Gipfeln gibt es Abzweigungen (Maja e Popluqes, Jezerca...). Nach dem Pass folgt ein steiler Abstieg auf einem gerölligen Weg. Ich muss mich gut konzentrieren, komme immer mal wieder ins Rutschen. Vom Pass bis Theth sollen es ca. 3h sein. Ich versuche mich vom Himmel nicht stressen zu lassen, bin jedoch um jeden Meter froh, den ich geschafft habe. Bei Regen ist das Ganze sicher noch eine schlimmere Rutschpartie.... Nach 1,5h dieser anstrengender Serpentinen komme ich langsam in etwas bewaldeteres Gebiet, und es fängt jetzt an zu donnern. Der Hommel wird immer düsterer, aber ich sehe auch, dass es von einer Seite heller wird. Vielleicht habe ich Glück und es zieht vorbei. Und Hauptsache ich habe den steilen, rutschigen Teil geschafft. Irgendwann komme ich nach Theth. Es liegt in einem schattigen Kessel, die Sonne verschwindet sicher früh hinter den Bergen. Ich bin echt alle, will kein Zelt mehr aufbauen... hoffe mal, das in dem von mir ausgesuchten Guesthouse noch ein erschwingliches Bett zu haben ist. Meine Booking.com Recherche hat häufig nur noch "relativ" teuere Zimmer ausgespuckt. Der Ort zieht sich weit hin, ich muss ganz durch und sehe viele, viele Wandertouristen. Da es kein Schild mit dem Namen des Gästehauses gibt, das ich suche, zeige ich einem Großväterchen einen Zettel mit dem Namen und zaubere ein strahlendes Lächeln in sein Gesicht, ich bin an den richtigen geraten. Der liebenswerte alte Mann redet freundlich auf albanisch auf mich ein und nimmt mich mit ins Haus. Scheint so, als hätte ich das umtouristischste Gästehaus in Theth gefunden. Sein Sohn, Anfang 40, muss übersetzen. Das Bett mit Abendessen, Frühstück und Lunch soll 20 Euro kosten, und er entschuldigt sich noch halb dafür, er meint, ich sei schließlich allein. Völlig in Ordnung sage ich. Er zeigt mir das Zimmer, ist ok, stehen halt mehrere Betten drin. Bin aber der einzige Gast. Hm, das war nicht ganz der Plan, wollte doch etwas Gesellschaft heute, aber der Mann ist echt so ein Netter und ich kann keinen Schritt mehr tun. Die kalte Dusche tut richtig gut heute Abend. Abendessen: Der übliche Sopska Salat mi Käse (habe ich schon erwähnt, den albanischen Feta kriege ich nicht runter, auch wenn er 200% bio und Home Made ist, schmeckt manchmal so speziell wie meine Socken riechen… Dann stellt er mir noch eine Brühe mit einem undefiniertbaren Fleischklops drin, hin. Einen Teller Joghurt und einen Teller Melone. Eine Flasche selbstgemachten süßen Rotwein und einen Raki. Den kann ich gebrauchen. Der alte Mann setzt sich zu mir und hält mir die beiden 4 Monate alte Kätzchen fern, die es auf mein Essen abgesehen hat. Leider spricht er nur albanisch. Aber so ein bisschen mit Händen und Füßen geht schon. Dann setzt sich der Sohn zu mir. Wir plaudern ein wenig auf englisch, als erstes fragt er in allen Details nach meinem Familienstand (er selbst ist verheiratet und hat zwei Kinder). Dann versuche ich etwas über das Land und die Geschichte zu erfahren. Er hat ja noch die Zeit unter dem kommunistischen Diktator Enver Hoxha miterlebt. Das Gespräch wird immer politischer und sehr schräg, um es mal vorsichtig auszudrücken. Ich habe noch zwei weitere Tage hier in Theth „übrig“ und auch wenn mir die beiden lange in Erinnerung bleiben werden, will ich morgen doch was anderes suchen. Ist mir dann doch zu exklusiv, um länger zu bleiben.
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So 20.07.2019, Gusinje - Vusanje Heute ist Entspannung angesagt. Die letzten beiden Tagen waren vor allem mental recht anstrengend. Die Tages-Tour im Grbaja-Tal auf den Toljanka ist gecancelled, da hätte ich mich früh morgens mit dem Taxi rüberbringen lassen müssen, denn sonst hätte ich die Tour an einem Tag nicht geschafft. Nach meinen gestrigen Erfahrungen ist mir das grad zu anstrengend. Traue auch der Beschreibung der Anforderungen auch nicht so ganz, aber wahrscheinlich will ich heute einfach nicht so viel. Ich gehe also einfach nur nach Vusanje via Ali-Pasha Quellen. Kurz vor Vusanje gibt es die Eku Katun Rosi, ein Guesthouse, eine Reihe kleiner Hüttchen mit Zeltwiese. Soll ganz gemütlich sein. Dort will ich den Nachmittag verbringen und vor dem Zelt abhängen. Die Quellen sind schöner als erwartet, natürlich ein Ausflugsziel, aber für mich heute genau das richtige. Hübsch sprudelt es aus dem Boden. Hinter den Quellen soll es am Berg entlang gehen. Es gibt wieder 3 Pfade quasi nebeneinander. Der Intuitive führt in grobes Felsgestein, das kanns nicht sein, der nächste Pfad am Bach entlang, führt in die Brennesseln, letztendlich ist es der obere Weg, nah am Berg, der überhaupt nicht wirkt, als sei es ein Weg, seufz... Der Weg nach Vusanje, bzw. die Katen Rosie ist dann tatsächlich sehr angenehm und entspannt und ich werde sehr freundlich empfangen. Als ich ankomme, spreche ich kurz mit einem sympathischen Österreicher, der mit seiner Freundin 2 Monate mit einem schönen Bulli durch Mazedonien, Montenegro, Albanien und die Türkei tingelt. Sie wollen Tagestouren machen, wirken ziemlich ambitioniert. Ich baue bei brütender Hitze auf, naja erstmal bleibt es bei einem Vorhaben. Ein kleiner Hund (Welpe), findet, dass sich mein ausgebreitetes, so hübsch grünes Zelt ausgezeichnet als Spielwiese eignet, inkl der Sturmleinen... Grrr.. Kriege schon Angst, als er drüber latscht mit seinen kratzigen Pfoten, aber als er dann noch an der Spitze rumkauen will... kaum vom Zelt verscheucht, fängt er an, mit meinen restlichen Equipment rumzubalgen - und es womöglich zu zerbeißen, inklusive Fleece. Letzteres kann ich nur mit Mühe verhindern. Der Kampf um das Drybag hinterlässt leider schon Spuren im Gewebe, denn langsam werde ich auch aggressiv und zerre ganz schön an meinen Sachen. So niedlich er auch tut, bin genervt von dem Vieh und packe so schnell wie geht alles in den Rucksack, Zelt untern Arm, nix wie weg in den hinteren Teil der Wiese. War auch so blöd, zu versuchen, mein Heim neben seinem aufzubauen. Aber diese winzige scheinbar unbewohnte Hütte sah aus, wie das (ehemalige!) zu Hause eines ehemaligen Hasen oder so. Nachdem ich aufgebaut habe, ist es so heiss, dass ich es weder im noch vor dem Zelt aushalte. Gönne mir ein Kaltgetränk unter einem Sonnenschirm. Später ziehen Wolken auf und ich überlege, einen Spatziergang nach Vusanje zu machen und mir den Waserfall anzusehen. Yep Wasserfall, Ausflugsziel, ganz nett, wieder ein Kaltgetränk. Zurück. Dusche, Essen: Die Steinofen-Pizza aus den Ofen draußen könnte in Italien nicht besser sein. Ein local Bier dazu, Beschallung von junger moderner Singer/Songwriter-Mukke (von Anfang 20jährigen "aufgelegt", die das Gästehaus/die Zeltwiese managen) und noch ein Schwätzchen mit jungen Leuten, die in Albanien rumreisen. Fühlt sich gut an. Wetterbericht sagt für morgen wieder „Gewitter“, aber nun weiß ich ja, dass man es überlebt. Will trotzdem lieber bis Theth durchlaufen, wo wir die Tour starteten. Habe Lust auf Leute und will dann dort noch was machen. Lets see.
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Von Esbjerg bis nach Skagen ein Küstentraum
sja antwortete auf Ultralight82's Thema in Reiseberichte
Kennst du Quellen, wo man sich näher über den Trail informieren kann? Du orientierst dich an dem sogenannten Treibweg (oder Drivveyen), richtig? Hab bisher nur sehr allgemeine Beschreibungen gefunden. Viel Spass noch und schöne Begegnungen! (Habe übrigens den Attila von Hyberg (2018) und er hat schon 3 x 2 Wochen problemlos mitgemacht). -
Sa 19.07.2019 Visitor - Gusinje Sonnenaufgang, nice. Schuhe noch nass, nicht nice. Mücken leider auch noch vor den Zelt, also erstmal alles von innen managen. Frühstücken, Sachen sortieren. Dinge zum Trocknen rauslegen (dafür RV--Schlitz vorsichtig öffnen). Irgendwann packen. Aufstieg zu meinem ersten Gipfel (wenn man von irgendwelchen Seilbahnfahrten aus der Kindheit absieht): erst mal alles klippo, blauer Himmel, recht warm. Anstieg klappt relativ problemlos. Gipfel ist großartig (mein erster, sagte ich schon, ok), dann folgt eine Kammwanderung. Nicht markiert, Orientierung einfach (laut Rother), naja nicht für mich. Wobei, im Nachhinein kann es eigentlich nur problemlos sein, denn am Kamm entlang... Hm, komme immer wieder vom Weg ab. Würde sagen Weg gibts meistens, oft nicht? Stehe teilweise ziemlich blöd im Hang, wenn es plötzlich heikel wird oder ich nicht mehr weiter komme, weiß ich, ich bin falsch und gehe zurück. Naja egal. Dann Abstieg an einem steilen Wiesenhang, wieder weglos. Ich soll auf irgend einen anderen Weg absteigen, den man unten sehen soll, naja geht so. So geht das heute den ganzen Tag. Später soll ein Abstieg durch den Wald folgen. Es liegen jede Menge umgestürzter Bäume am Wegesrand. Ich vermute, dass der Weg nicht mehr begehbar ist. Ich suche gar nicht lange (Fehler?), ich nehme stattdessen einfach die breite Piste, die auch nach unten führt. Laut Karte kann man damit den steilen Abstieg umgehen. Doch so einfach ist es nicht. Ich muss irgendwann links abbiegen und auch hier muss ich suchen, nach etwas hin und hier bin ich auf Spur, nur leider verflüchtigt sich dieser Weg an einem Bach schon wieder und ich stapfe ziemlich fies durch das Unterholz. Ich muss immer wieder zurück, da mir Brennnesseln im Weg stehen. Irgendwann nach längerer Zeit treffe ich wieder auf den Trail und geh wieder über eine Wiese, überquere den Bach und komme endlich wieder auf einen vernünftigen Weg. Es zieht sich noch ganz schön lang, bis ich in Gusinje bin. Mücken gibt es heute übrigens überall im Wald, auf den Wiesen auch andere fiese Stech-Insekten, einfach überall. Ziemlich müde treffe ich im Hotel Rosie in Gusinje ein. Angeblich gibt es nur noch ein vier Bettzimmer und ich soll statt 15 Euro 30 bezahlen. Wir einigen uns auf 25 und ich nehme das Zimmer, ich kann einfach nicht mehr weiter. Nach Skala im Grbaja-Tal, wie der ursprüngliche Plan war, schon gar nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Hotel so voll ist, aber was soll's. Es hat einen gewissen osteuropäischen Charme, ganz witzig. Personal supernett. Oben angekommen geht's erst mal unter die Dusche und Klamotten waschen und trocknen alles stinkt erbärmlich. Dann noch ein kurzer Einkauf im Supermarkt unten und Abendessen im Restaurant bzw. auf dem Balkon des Hotels natürlich wieder mit Blick auf die Berge. Pläne habe ich nur grob für morgen, ich glaube ich gönne mir einen Pausentag d.h. ich gehe ein paar Kilometer über die Ali-Pasha-Quellen weiter ins Nachbardorf Vusanje dort soll es ein sympathisches Gästehaus mit einer schönen Campingwiese geben dann lass ich es mir morgen gut gehen. Ob ich die Etappe Vusanje - Thethi durch eine Übernachtung unterbreche weiß ich noch nicht. Meine Camp-Versuche waren alle irgendwie so anstrengend, gut zum Teil dem Wetter geschuldet, aber gerade bin ich etwas lustlos. Auch den Gipfel im Nachbartal habe ich gestrichen. Denn ich hätte heute Nacht dafür schon in Skala schlafen müssen oder ich müsste mir morgen früh ein Taxi nehmen. Da die heutige Tour irgendwie nicht so fluppte, was den Weg anging, mache ich mir für diesen Toljanka nicht mehr Hoffnung. Muss nicht sein, aber Entscheidungen sind ja häufig stimmungsabhängig. Ach was, ich habe doch auch Urlaub. Rund um den Gipfel war es aber extrem schön!
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@masui_ danke, gut zu wissen, dass du das auch schon mal hattest mit dem Sprühregen. Wollte dich schon mal anschreiben und nach deinen Erfahrungen diesbezüglich fragen. Also vielleicht doch eher Kondens...
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Fr 19.07.2019, Plav - Visitor Als ich heute aufwache, ist alles in tiefen Nebel gehüllt. Davon war nicht die Rede. Mein Plan ist heute eigentlich, wieder nicht die reguläre Etappe von Plav nach Vusanje zu gehen (man läuft wohl zu Anfang lange Piste, später soll es aber sehr schön sein), sondern in 2 Tagen eine Variante über einen Gipfel, den Visitor (2220m), weiter nördlich. 1560m rauf, 1590m runter. Man braucht angeblich 8:30h, da ich eh immer langsamer bin könnte ich sie gemütlich auf 2 Tage aufteilen und am 2. Tag noch weiter ins Grbaja-Tal bis Skala gehen. Dort kann man eine wohl sehr schöne Tagestour auf den Toljanka machen. Habe insofern heute nur 3:30h netto laut Rother, dann gibt es ne Zeltmöglichkeit unterhalb des Anstiegs. Das müsste auch bei nicht so dollem Wetter machbar sein. Kann ja noch etwas abwarten, wie sich das Wetter entwickelt. Am nächsten Tag (Gipfel) sind Wetteraussichten wie sie sein sollen. Und tatsächlich, es klärt auf. Als ich gegen 10 Uhr aufbreche, scheint die Sonne und der Nebel verzieht sich. Diese Tour ist nicht besonders gut markiert und ich verfranze mich - insbesondere, als eine Felswand umgangen werden soll. Die Wiese, die ich überqueren soll, ist dermaßen zugewachsen, spätestens als unüberwindbare Brenesseln vor mir auftauchen, gebe ich auf und gehe zurück. Hätte ich vielleicht anders gehen sollen? Laut Markierung eher geradeaus? Aber auch da geht es nicht mehr weiter. Nach längerem hin und her, gebe ich auf und gehe ich mit Hilfe meines GPS quer durch einen steilen Wald und umgehe diese Wiese... Ziemlich mühsam, aber es klappt. Kostet viel Zeit und Kraft. Später komme ich jedoch durch ein wunderschönes kleines Hochtal. Es wirkt wie ein angelegter Park. So üppig das Grün. Ich soll nicht den Bach queren, sondern zum Ende der Wiese gehen. Wieder weglos durch die Macchia... Der nicht leicht zu findende Einstieg durch den anschließenden Wald gelingt mir, aber wieder nicht ohne Kratzer. Ich steige an und als ich mich kurz vor der Quelle befinde, an der ich meine Wasservorräte auffüllen will, grummelt es zum ersten Mal. Ich bleibe im Wald und versuche das Gewitter etwas abzuwarten, erstmal ist es aber mehr ein schlimmer Regen. Es fängt immer mal wieder an zu regnen, aber ich gehe weiter und sehe irgendwann die Ankündigung des Visitors. Auch regnet es, als ich auf meiner Campwiese unterhalb des Visitors stehe. Ich baue im Regen auf, Hauptsache endlich ein Dach über dem Kopf. Die Füße stehen mittlerweile in Pfüzen. Als ich im Zelt bin - unnötigerweise tummeln sich auch noch Mückenschwärme vor dem Zelt, geht's richtig los. Es wächst sich zu einem schönen Gewitter aus. Der Rege prasselt wie sonst was auf mein armes Lunar, das Regen bisher noch nicht kannte. Und ich sowieso noch ziemlich unerfahren im zelten in freier Wildbahn und noch dazu bei Gewitter... Wer mich kennt, weiß, dass das immer meine größte Sorge war... Gewitter, oh nein. Also jetzt die Feuertaufe, naja Feuer lieber nicht… Irgendwann merke ich, dass von oben ein leichter nebelartiger ganz feiner Sprühregen in meinem Zelt für Feuchtigkeit sorgt und meinen Quilt ganz zart benetzt. Ich habe wirklich jede Naht abgedichtet, hätte ich hier noch von innen abdichten sollen? Oder handelt es sich um versprühtes Kondenswasser durch das Regengetrommele? Hoffentlich dauert das Schauspiel nicht zu lang, weiß nicht, was mir mehr Angst macht, vom Blitz getroffen zu werden und als Häufchen Asche auf der Wiese übrig zu bleiben oder dass mein Quilt im Laufe der Nacht zum Klumpen wird und ich erfriere. Nachdem ich Donner und Blitz überlebt habe, versuche ich einzuschlafen, um von dem Feuchtigkeit versprühenden Drama nicht zu viel mitzubekommen. Klappt aber nicht ganz. Der Quilt ist Gottseidank nur ganz leicht feucht an der Oberfläche. Alles noch ok. Erst als Stille eingekehrt, schlafe ich ein. Als ich nachts aufwache, sehe ich den Vollmond über dem Lunar und freue mich über die klare Nacht genauer gesagt, Sonne am Morgen. Der Plan geht auf.