Ich komme gerade zurück. Da ja dieses Jahr wieder viele gehen möchten hier ein Kurzbericht mit hoffentlich aktuellen Informationen. Werd wohl noch etwas umfangreicheres schreiben bei Gelegenheit.
Ich bin die erste Nacht in Palma geblieben. Habe mir die Stadt angeschaut und bin im Hostel abgestiegen. Morgens direkt vorm Palma Port Hostel in den ersten Bus nach Andratx gestiegen. Wer erst spät ankommt in Palma, dem kann ich das Hostel nur empfehlen. Kost 18€ und man kann sich morgens frühst rausschleichen. Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe.
1. Tag: Andratx - St. Elm - Trapa - Ses Fontanelles - Mola de s'Esclop.
Weg nach Sant Elm ist gut zu finden wenn man nicht zu weit vom breiten Weg abweicht. Der Aufstieg nach La Trapa war sehr schön. Ab dort hatte ich viel Nebel und kaum Sicht. Vor Ses Fontanelles triste Strasse. Aufstieg auf den Berg aber wieder sehr schön. Geschlafen hab ich vor Estellencs in der Nähe des Picknickplatzes. Der Platz selber war mir viel zu windig. Die Schutzhütte zu verraucht.
2. Tag Estellencs - Esporles - Valldemossa.
Banyalbufar hab ich links liegen lassen. Wegfindung bis da sehr speziell. Schilder einfach prinzipiell ignorieren. Geschlafen im Wald hinter Valldemossa im Aufstieg Richtung Mirador de ses Basses. Der 'neue' GR geht ja am östlichen Ende von Valldemossa weiter. Eine aktuelle Karte ist hier viel wert. Diesen Weg bin ich nicht gegangen sondern oberhalb des gesperrten Tales. War sehr schön, tät ich wieder machen. Wobei ich natürlich die Alternativen nicht kenne. Valldemossa ansonsten sehenswert. Esporles auch toll.
3. Tag Nach Deia - Piratenweg - Port de Soller - Soller - Cuber Stausee
Bin ja wie gesagt weder die neue noch die alte Strecke gelaufen sondern dazwischen. Am Abzweig nach Deia hab ich dann noch einen Blick auf den Cami de S'Arxiduc geworfen und bin diesem ein paar hundert Meter zurück gegangen. Den Abstieg nach Deia hab ich dann gut gefunden. Habe da andere Berichte gelesen. Aber anhand der Stoamandl ist er gut auszumachen, der Einstieg in den Abstieg ist auch farblich markiert. Deia für einen Touriort sehr nett. Der Piratenweg ist sehr schön, das erste Stück sehr voll aber das letzte Stück Richtung Port de Soller stark von Erdrutschen geprägt. Irgendwie hab ich mich nur durch Gebüsch gekämpft. Also da vielleicht rechtzeitig wieder auf den GR zurück kehren und nicht die komplette Küste ablaufen. Port de Soller muss man nicht gesehen haben. Hab die obligatorische Bahnfahrt gemacht. Aufstieg zum Stausee von Biniaraix super. Hab dann hinter dem See kurz nach der Gabelung mein Nachtlager aufgeschlagen.
Wie man evtl sieht war das eine lange Etappe. Nicht zur Nachahmung empfohlen.
4. Tag süd-westlich um den Tossals Verds - Massanella - Rifugi Son Amer
Der Weg nach Tossals Verds in der Morgensonne war traumhaft. Der Aufstieg auf den Massanella ist nicht ohne aber lohnenswert. Das Kloster war am späten Nachmittag wie ausgestorben und die Geschäfte und Restaurants weitestgehend geschlossen. Bin den Abend ins Rifugio.
5. Tag Puig Tomir - Pollenca
Morgens auf dem Tomir null Sicht gehabt. Dann verläuft die Strecke relativ lange sehr sonnig an der Straße entlang. Da evtl trampen. Karte ist bei mir auch da nicht aktuell gewesen. Der Strassenanteil ist deutlich höher. Pollenca selbst ist aber toll. Bin dort noch 2 Tage geblieben. Dort ist der Weg weiter bis Port de Pollenca ausgeschildert. Verläuft aber komplett an der Straße entlang. Das hab ich mir nicht angetan. Wer in Pollenca noch Zeit und Lust hat muss unbedingt durch die Torrent de Mortitx zur Cova de les Bruixes. Hat mir ein Guide vor Ort empfohlen. Orientierung sehr schwer, fast komplett weglos. Man geht durch eine Schlucht, kommt an einer verfallenen Finca vorbei und steht völlig einsam an der total beeindruckenden Küste. Ausser ein paar wilder Ziegen ist dort sonst niemand unterwegs. Startort ist das Weingut Mortitx. Muss man hintrampen. Klappt aber ganz gut.
Resupply:
Wasser hab ich immer versucht 2x1,5L dabei zu haben. Hat gelangt. Platypus war ein Blödsinn. Man kauft das Wasser eh immer. Das Leitungswasser ist kaum geniessbar.
Sant Elm gibts eine Strandbar für einen Snack sowie einen Kaffee
Ses Fontanelles standen 2L Flaschen für je 1€ draußen. Kaffee und kühle Getränke gibts auch
Estellencs hat 2 Hotels und eine Bar. Diese war bei mir aber geschlossen. Hier nichts.
Esporles hat diverse Bars und einen Spar Markt für den Großeinkauf.
Valldemossa hat auch einiges. Hab ich aber nicht genutzt.
Deia hat einen Supermarkt und diverse Restaurants und Bars
Port de Soller gibt's auch alles
Soller sowieso.
Auf dem Weg nach Biniaraix gibts Zapfstellen für Wasser
Biniaraix hat auch eine Bar
Rifugi Tossals Verds gibt im zweiten Fenster einen Hahn (Chlor!). Ansonsten belegte Brote und Kaffee.
Lluc war bei mir wie gesagt fast alles dicht. Einen richtigen Supermarkt gibt's dort eh nicht.
Pollenca hat alles.
Als Basis hatte ich 1kg Müsli.
Ausrüstung:
Zum LAufen trug ich Merinounterhose, -oberteil und -socken. Ausserdem eine kurze Laufhose. Morgens und Abends gegebnfalls eine Primaloftweste wenn es frisch wurde.
Nachts brauchte ich zusätzlich noch eine lange Unterhose und einen Vliespullover. Es war ziemlich kühl.
Unverzichtbar war die Windjacke. Es war fast jeden Tag extrem stürmisch. Ohne hätte ich einpacken können.
Regenbekleidung hatte ich keine, nur einen Schirm den ich aber Gott sei Dank nicht brauchte.
Dünne Mütze und Handschuhe jedoch schon.
Ansonsten:
Geldbörse hab ich ein Scheckkarten großes Etui aus Ripstopnylon genäht. Kleiner Ziplock tut es aber auch. Den nehm ich auch für das erste Hilfe Set. Da können dann auch die Blasenpflaster mit rein...
Sonnencreme brauch man. Ansonsten bekommt man ordentlich Farbe.
Mehrere Hosen auf keinen Fall.
Deo hab ich erst für den Rückflug gekauft. Hab aber auch im Bach gebadet und war komplett in MErino gekleidet. Hilft aber auf Dauer auch nur bedingt.
Taschentücher hat ich keine.
Und wie gesagt: Meine Version der MAp Solutions Karte war alles andere als aktuell.
Für den Flug einfach alle Gurte um den Rucksack schnallen und Beutel drüber. Griff aber draußen lassen.
Heringe hatte ich 8 dabei. In der ersten Nacht aber 2 verloren. Somit reichten auch 6.
Ich hatte den ersten Tag Nebel und Sturm. Den zweiten Tag Sonne und Sturm. Und der Sturm kam immer wieder. Tarp aufbauen war ein Graus. Ich brauchte immer irgendeinen Windschutz, somit konnt ich die Köhlerplätze nie in Anspruch nehmen. Also unbedingt die Windjacke und etwas für den Kopf einpacken.
Achtung Prozessionsspinnerraupen unterwegs: https://de.wikipedia.org/wiki/Prozessionsspinner