Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Lowtec

Members
  • Gesamte Inhalte

    37
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

  • Tagessiege

    3

Lowtec hat zuletzt am 16. Juni 2019 gewonnen

Lowtec hat die beliebtesten Inhalte erstellt!

Letzte Besucher des Profils

Der "Letzte Profil-Besucher"-Block ist deaktiviert und wird anderen Benutzern nicht angezeit.

  1. Hallo liebes Forum, Ich hänge mich mit meinem Anliegen mal an diesen Faden an, da es glaube ich thematisch ganz gut passt. Wenn nicht, gerne verschieben. Ich suche ein neues Zelt für harsche Bedingungen mit Sturm, Regen und Temperaturen bis leicht unter Null (Island, Südamerika usw..) und würde mich freuen, wenn ihr mir vorher noch ein paar Tipps geben könnt. Da ich nur Bikepacke ist das Packmaß (fast) entscheidender als das Gewicht. Es soll auf jeden Fall auch ohne Innenzelt nutzbar sein, da das der Normalfall bei mir ist. Leichten Schneefall soll es zur Not auch aushalten. Preisgrenze ist so etwa 600 €. Mein altes Helsport Ringstind 1 Light gibt langsam den Geist auf, der Reißverschluss schließt nicht mehr verlässlich. Die Größe ist für mich perfekt und der Aufbau war auch bei Wind problemlos möglich. Eigentlich finde ich das Zelt nicht schlecht, es gibt aber zwei Punkte, die mich stören, zum einen das Kondenswasser, das sich fast immer bildet und zum anderen, dass das Zelt auch bei leichtem Sturm schon extrem flattert. (Es liegt nicht am abspannen) Wenn ich daneben das Hilleberg Akto sehe ist der Unterschied schon Extrem. Meine Favorit ist im Moment das Akto. Interressant finde ich auch das TT Scarp 1, wo mich aber die Aussteifungen stören. Ich würde mich freuen, wenn ich mir eure Erfahrungen mit den beiden Zelten oben schildern könntet und bin auch offen für neue Vorschläge. LG Lowtec
  2. Die Nacht war ziemlich kühl gewesen und ich hatte das erste mal Kondenswasser auf dem Zelt und ich musste mir erst einmal alles anziehen, was ich dabei hatte. Es ging mit ordentlich auf und ab ins nächste Flusstal. Ees war noch recht viel Wasser im Flusslauf. Meinen Freunden war es noch zu kalt, sie warten wohl auf die Thermik. Ein paar kleine Höfe lagen am Weg, immer wenn ich an einem vorbei fuhr, dann war der aromatische Duft von brennendem Kaktusholz in der Luft. Am Vormittag erreichte ich eine kleine Ortschaft, wo ich meine Voräte auffüllen konnte, es dürfte San Javier gewesen sein, ich weiß es nicht mehr so genau. Ich traf ein paar Touristen und Bikepacker, mit denen ich mich kurz unterhielt. Das Zweite Frühstück, dass ich mir gönnte hätte ich mir auch sparen können... Auf der Hauptstraße wurden sinnlos ein paar Höhenmeter verbrannt, nur um dann auf einer extrem steilen Piste wieder rauf zu fahren (und zu schieben), es war jetzt so richtig heiß. Das Landschaftsbild änderte ich allmählich. Für mich war dieses einer der schönsten Abschitte der Reise. Wo es rauf geht, geht es auch wieder runter, ich ließ es richtig krachen. Eine verbeuelte Wasserflasche und ein Schlag im Vorderrad waren das Resultat, zum Glück ist nichts ernsthaft kaputt gegangen. Noch ein neuer Freund... In San Jose de Comondo gab es zur Abwechsung mal Eis zu kaufen, eine nette Oase mit vielen Palmen. Kurz nach dem Ort traf ich zwei Kanadier, mit denen ich einen langen Plausch hatte, sie schwärmten von Strecke nach Mulege entlang der Bahia Concepcion (wie andere auch). Ich wollte diesen Abschnitt ursprünglich auslassen, da ich in nördlicher Richtung keine Möglichkeit gehabt hätte ein Boot zu organisieren. Die Landschaft war sehr steinig, so war es schon fast dunkel, bis ich einen Schlafplatz finden konnte.
  3. Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Norden, Hier gab es bewässetes Farmland mit Orangenplantagen, alles schön flach, ich kam schnell vorran. Immer wieder kamen mir heute Radler entgegen, die gemeinsam in Mulege gestartet waren. Die kurzen Unterhaltungen waren eine nette Uterbrechung. Nach Ley Federal de Aguas No. 1, wo ich noch einmal nachtanken konnte ging es in einem Flusstal stetig bergauf. Es war schön einsam, aber durch den vielen Sand und die groben Kieselfelder wurde es jetzt richtig anstrengend, dazu wurde es immer heißer. In den höheren Regionen tauchten dann immer mehr wilde Palmen auf und bald fand ich auch eine Wasserstelle, wo ich Wasser schöpfen konnte Ein bisschen weiter fuhr ich noch, bis ich mich in die Büsche schlug und mein Zelt in der Dämmerung aufbaute. Zur Feier des Tages (es war ja schließlich Silvester) gab es wieder ein kleines Lagerfeuer.
  4. Hallo J_P, Hier mal ein grober Überblick:. Ich bin mit einem Salsa Fargo unterwegs gewesen, das ist eher ein Gravelbike, mit 2,2`` Continental X-King Protektion Tubeless Reifen und Aeroaufsatz. Der Framebag und Seatbag sind von Apidura vorne am Lenker hatte ich einen 12 l Packsack. Im Framebag waren Werkzeug, Ersatzteile, Wasserfilter und Nahrung untergebracht, im Seatbag Essen, Klamotten und Kleinkram, im Packsack vorne Zelt, Schlafsack und zwei Trinkblasen (unbenutzt). Für den normalen Wasserbedarf hatte ich drei 1,5 l Aluflaschen von Decathlon (zwei an der Gabel und eine am Unterrohr) und eine 1 l Nageline-Flasche (mit Spanngurt auf dem Liegelenker). Für Snaks und Kamera hatte ich noch zwei Calkbags am Lenker. IAls Zelt hatte ich das MSR Hubba NX inklusive Innenzelt mit, da ich schiss vor giftigen Fiechern hatte. Als Matte eine halbe TAR Z-Lite und einen Cumulus X-Lite 200 als Schlafsack. An Kamotten waren glaube ich zwei Paar Socken, Lange Unterhose, kurze Radhose, kurze zivile Hose und Badehose mit. Für oben rum Merinoshirt, T-Shirt, Daunenjacke und eine dünne Rennradregenjacke und ein Merino Buff. Das Rad hat ganz gut gepasst, die Reifen und Felgen hätten gerne etwas breiter sein können, ich hatte aber keinen einzigen Platten(!). Beim Zelt hätte ich auf das Innenzelt verzichten können. Schlafsack und Klamotten haben gepasst, Nachts habe ich die Daunenjacke oft gebraucht. Ich bin mit max 5,5 l Wasser gestartet und gut damit zurecht gekommen. Das sieht im Sommer sicherlich anders aus. LG
  5. Meine Versuche über dem Lagerfeuer mein Essen zuzubereiten scheiterten kläglich. Deshalb gab es kalten Kartoffelbrei mit Tunfisch, war eher mäßig lecker... Am nächsten Morgen war ich um vier wach – Jedlag, Ich packte meine Sachen zusammen, zum Früchstück gab es kalt angerührtes Porridge, das ging einigermaßen. Es war noch stockdunkel als ich los fuhr. Die Piste wurde immer schlechter, immer wieder mußte ich Bachläufe mit Schwemmsand überqueren. Als es dann ins ins Inland ging wurde es richtig anstrengend, teilweise ging es nur noch schiebend vorran, so steil sind die Berge. Meine Wasservorräte gingen langsam wieder zu Ende. Zum Glück konnte ich bei einem Amerikaner im Campingmobil Wasser nachtanken, das war super nett. Es ging weiter durch tolle Berglandschaften, ab und an tauchten Oasen auf, die an den Palmen zu erkennen sind. Es blieb weiter anstrengend, so dass ich am Abend , trotz der langen Fahrzeit nicht ein mal 100 km auf dem Tacho stehen hatte. Nach der Klettertour vom Vortag ging es am nächsten Tag erst einmal tendentiell bergab. Immer wieder kreuzten freilaufende Rinder meinen Weg. Beim Anblick der Missionskirche San Luis (achzehntes Jahrhundert) musste ich mich fragen, was um alles in der Welt den Prister wohl dazu veranlasst haben könnte grade hier an diesem abgelegenen Ort eine Kirche zu bauen. Später wurde das Fahren zunemend meditativer... Kurz vor Ciudad Constitucion geht es kilometerweit durch eine Müllkippe, der Müll wird hier einfach in die Landschaft gekippt, es stinkt, wilde Hunde laufen rum und bellen einen an, Menschen mit dreckigen Klarmotten laufen über die Müllberge und suchen nach etwas verwertbarem, ich hatte ein richtig mulmiges Gefühl und habe mich beeilt durch zu kommen. Noch beeinflusst von den Eindrücken auf der Müllkippe fuhr ich in die Stadt. Ich war erstaunt, hier war jeder dritte Wagen ein neuer Hummer oder sonst eine teure Karre, nur ab und an fuhr mal ein rostiger, verbeuelter Pickup herum, so wie ich es die letzten Tage nur gesehen hatte. Aus jedem Auto drönt laute Musik und vor jedem noch so kleinem Laden steht ein großer Lautsprecher. Einfach irre. Ich habe mich in einem kleinen Hotel für die Nacht eingemietet und mich dann um das Auffüllen meiner Vorräte gekümmert. Zum Abendbrot gab es dann natürlich Taccos vom Straßenimbiss.
  6. Nach dem aus der Reise zum Pamirhighway im letzten Sommer nichts wurde sollte es dafür im Winter nach Mexico auf den Baja Divide Biketrail gehen. Reichlich Informationen dazu gibt es z.B. unter bajadivide.com. Der Flug nach La Paz war schnell gebucht, am 27.12 sollte es los gehen. Der Trail ist über 2700 km lang, daher war vorher schon klar, dass ich ihn nicht komplett fahren konnte, da ich nur ca. 10 Radtage zur Verfügung hatte. Ich entschied mich dazu dem Trail von La Paz aus in entgegengesetzter Richtung nach Norden zu folgen und dann ggf. den einen oder anderen Schlenker ab zu kürzen und dann am Ende mit dem Bus wieder nach La Paz zu fahren. Die Flüge verliefen problemlos und ich kam dank der Zeitverschiebung am nächsten Vormittag recht gur ausgeschlafen am Interationalen Airport von La Paz an.(Bei dem Namen hätte ich ihn mir deutlich größer vorgestellt). Leider war mein Hinterbau vom Transport verbogen, so dass ich Mühe hatte das Hinterrad einzubauen, aber letztlich habe ich doch alles zusammen geschraubt bekommen. Beim Autovermieter deponierte ich meine Fahrradtasche. Nach der langen Anreise hatte ich keine Lust auf Stadtbesichtigung und wollte gleich los legen. La Paz ließ ich daher links liegen. Auf staubigen Pisten ging es durch Buschland zur MEX 1. Roadrunner hieß mich in seinem Land willkommen, das ging schon mal gut los. Auf der MEX 1 hielt sich der Verkehr auch in Grenzen und ich kam gut voran. Die Polizeipatrolien mit MG irritierten mich anfangs ein wenig. Leider bekam ich in keinem Laden eine passende Gaskatusche, aber noch war ich frohen Mutes, dass ich die noch finden würde. Der Track biegt dann bald von der Haubtstraße ab und führt zunächst auf Asphalt, dann auf Schotter an der Küste entlang. Cool fand ich die riesgen Kakteen und die Geier die über mir kreisten. Auch Pelikane waren im Formationsflug unterwegs. An einem kleinen Laden füllte ich meine Wasserflaschen auf, hätte ich gewust, wie spärlich die Versorgungslage später ist, dann wäre mein Einkauf größer ausgefallen. Gaskatuschen gab es wieder nicht. Nachmittags wurde es richtig heiß und die Wasservorräte schwanden dahin. Am späten Nachmittag kam ich dann durch den „Ort“ Punta Coyote (Drei Hütten und eine Kirche), hier sollte es laut Beschreibung einen Laden geben, ich fand nichts und fuhr weiter. Einen km später traf ich dann einen Italiener, der den Trail nach Süden fuhr und auch Spanisch konnte, der half mir bei der Suche nach dem Laden. Glück gehabt! Ein kurzes Stück fuhr ich noch weiter bis ich diesen schönen Platz, direkt am Meer zum Zelten fand.
  7. Juhuh, es geht in diesem Sommer wieder nach Island, diesmal im August und natürlich wieder mit dem Rad. Jetzt brüte ich grade an der groben Routenplanung, bzw. suche interressante Alternativen, das Wetter macht es ja immer etwas variabel. Das letzte mal bin ich ja die Klassiker Köjurroute und die Sprengisandur gefahren und dann auf der 208 (sehr cool) zurück zur Ringstraße. Diesmal möchte ich noch ein paar Dinge sehen, die ich beim letzten mal ausgelassen habe. Also auf jeden Fall möchte ich an den MYvatn und zur Askia und die F 910 zur Sprengisandur habe ich mir auch in den Kopf gesetzt. Jetzt muss ich nu noch da hin kommen, wenn möglich auf anderen Wegen als 2017. Mein Plan ist jetzt vom Flughafen direkt Richtung Reykjavik zu fahren (wenn möglich auf Nebenstraßen), dann südlich an Reykjavik vorbei auf die 435 nach Thingvellir, von da aus auf die Kaldidalur (ich liebe diese Namen) nach Norden raus, dann nördlich des Langjökull zur F 35 von da aus gleich weiter auf die F 756 nach Varmahild um einzukaufen. Von Varmahild auf der 752 nach Laugafell und dann zur Sprengisandur und dann auf die 910 zur Askia und dann zum Myvatn. Was haltet Ihr da von? Kann jemand was zu Teilen der Route sagen? Eine andere Varriante sehe ich wenn ich vom Geysir aus die Piste südlich vom Gullfoss entlang nehme, dort kann ich mich dann entscheiden, ob ich weiter zum Kerlingarfjöll fahre und dann auf der 35 zur Route oben oder nach Südosten 32 runter fahre und dann auf die Jeeppiste zur 26 nach Versalir abbiege, ich sehe da auch eine Piste die zwischen Tungnafellsjökull und Vatnajökull, ist die überhaupt fahrbar? Bin wie ihr merkt noch in der Findungspfase und für alle Anregungen dankbar.
  8. Hallo stoeps, auf jeden Fall machen! Ich würde aber nicht zu viel vorweg planen, sondern lieber vor Ort entscheiden, bzw. Wetter und Wind entscheiden lassen wohin es genau geht. Wenn was schief geht fahren auch immer noch Busse auf den Hauptpisten. Wenn du doch planen möchtest, dann ist diese Karte wohl am besten: https://cyclingiceland.is/
  9. Nach einer erholsamen Nacht ging es bei bestem Sonnenschein auf die Straße, nach kurzer Zeit kam der erste Ausläufer des Vatnajökul ins Blickfeld, die Luft war atemberaubend klar der Wind blies von hinten, ich kam richtig gut vorran. Es ging durch ödes Schwemmland, aber, wie gesagt, das Auge hatte am Vatnajökul mehr als genug zu sehen. (ehrlich gesagt, bei Nebel durfte es die Hölle sein). Am Skaftafell machte ich halt um mir den Wasserfall anzugucken, den ich nicht sonderlich spektakulär fand. Da das Wetter in der Region umschlagen sollte und ich sowieso nicht so Richtig einen Plan hatte, wolte ich vom Jökutsarlon weiter nach Höfn fahren, mir dort die Papageitaucher angucken und dann in den Bus nach Rekjavik steigen um dann von dort noch eine keine Runde zu starten. - So der Plan. Und dann kam ich bei Fagurholsmyri um die Ecke gebogen... und ich Stand, der Wind hatte um 180° gedreht und kam mit voller Wucht von vorne, einfach unglaublich! Ich quälte mich noch bis zur Tankstelle um mir auf den Schock ein Stück Kuchen zu gönnen. Es standen schon vier andere Fahräder an der Wand. Die anderen Radler wollten von hier us den bus nehmen. Ich überlegte hin und her, letzten Endes wollte ich es aber doch aus eigener Kraft schaffen. Fast fünf Stunden habe ich dann für die 33 Km gebraucht, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Daran weiter nach Höfn zu fahren, war jedoch nicht zu denken. Also entschied ich mich dafür zurück zum Skaftafell-Campinplatz zu fahren. Diesmal brauchte ich zurück zur Tankstelle nur eine knappe Stunde... Abends war ich dann ziemlich fertig und bekam vom „World-Scout-Treff“ kaum etwas mit.
  10. So, dann wollen wir mal versuchen den Bericht noch vor Jahresende zuende zu bringen... Nun ging es weiter auf der F 208 in Richtung Ringstraße. Nach dem ich am Tag zuvor gewarnt worden war, war ich gespannt, was mich erwarten würde. Weil ich wieder früh unterwegs war, hatte ich zunächst die Straße für mich alleine. Es ging stetig bergan, die Wolken hingen tief und das Moos euchtete wieder wunderbar. Irgendwann war ich in den Wolken verschwunden,was etwas unangenehm war, da ich keine Rückleuche mit hatte und von hinten einige Motorradfahrer angedonnert kamen. Etliche Furten waren zu queren, mein Schuhe wurden auf jeden Fall bis Mittags nicht trocken. An der letzten und größten Furt gibt es eine Brücke für Fußgänger, die ich (zugegebenermaßen ein klein wenig enttäuscht) auch benutzte. Mittlerweile war ich wieder unter der Wolkengrenze, die Landschaft ist jetzt von grünen Wiesen geprägt und ein wilder Fluss fließt entang des Weges. Was für ein Kontrast zur eher kagen Landschaft der vergangenen Tage. Irgendwann wurde die F 208 zur 208 und ich hatte wieder Asphalt unter den Reifen. Es gab nun auch wieder Höfe und Kühe. Am letzten Hügel hat man einen tollen Blick auf das flach ausgebreitete Land vor einem. Jetzt war es nur noch ein kleines Stück bis zur Ringstraße, ein tolles Gefühl! Auf der Ringstraße kam dann schnell die Ernüchterung: Blick in die eine Richtung Blick in die andere Richtung Mann war das Zäh! Angekommen in Kirkjubaejakaustur wurde dann der Supermarkt überfallen, endlich wieder frisches Obst und Salbe für den geschundenen Hintern. Eigntich wollte ich noch ein Stück weiter nach Osten radeln, doch irgendwie war die Luft raus und ich baute mein Zelt auf dem Camingplatz auf. Letzendlich war die F 208 super zu fahren, guter Untergrund und eine tolle und abwechslungsreiche Landschaft. Die Furten sind sicherlich nicht jedermanns Sache, mir haben sie Spaß gemacht.
  11. Bevor man Landmannalaugar erreicht, ist erst noch ein Bach zu Furten, mittendrin stehend sehe ich dann auch die Fußgängerbrücke... Als ich den Campingplatz sehe bin ich entsetzt: Eine große Schotterfläche, darauf Zelte dicht an dicht, davor parkende Autos und Busse, jede Menge Menschen und Lärm. Ich krame meine Karte hervor und suche nach einer Alternative, beschließe dann aber mir das Ganze doch aus der Nähe anzugucken, schließlich sind es Fotos von hier gewesen, die mich auf Island gebracht haben. Das sieht dann auch vielversprechend aus. Als ich auf den Campingplatz einbiege werde ich von einem Finnen angesprochen, der genau das selbe Rad hat wie ich. Wir unterhalten uns lange über unsere Touren und die Pisten usw.. Dann checke ich ein und gehe mir erst einmal den Staub im warmem Bach abspülen. Danach mache ich mich daran die Umgebung zu erkunden. Auf dem grauem Berg hat man einen tollen Überblick. Jeder Berg hat eine andere Farbe, gelb rot, grün, grau, schwarz, alles ist dabei, dazwischen sind immer noch alte Schneefelder eingestreut (Sieht übrigens auch auf Google maps beeindruckend aus). Als ich um eine Ecke biege treffe ich die Österreicher wieder, die ich schon in Laugafell getroffen habe. Zurück im Lager leiste ich mir ein paar Datteln als Wegzehrung für morgen. Abends geht es wieder in den Hotpot, wo ich den Finnen vom Nachmittag wieder treffe. Ein internationales Süppchen kocht da vor sich hin, und entspannt durch das warme Wasser kommt man wunderbar ins Gespräch. Am Ende war ich wirklich froh, dass ich doch geblieben bin.
  12. Die Wüste ändert ich langsam, in der Ferne tauchen immer mal wieder Seen auf, zu dem Anthrazit schwarz der letzten beiden Tage gesellt sich etwas grau. Stellenweise liegen größere Blöcke in der Gegend, die als sogenanntes Trollbrot verwittern. Meine letzten Kekse und Nüsse habe ich zum Frühstück vernichtet, jetzt bleibt mir nur noch ein wenig Bitterschokolade als Snack für zwischendurch. Die Piste ist hier grade frisch planiert worden, was erst einmal gut anhört, jedoch bedeutet, dass der Untergrund jetzt total aufgeweicht ist. Als ich das Ende der Piste erreiche ist zunächst Verwirrung angesagt, offensichtlich hat sich die Wegeführung geändert. So komme ich in denn in den Genuss von ein paar km Asphalt. Dann geht es auf die F 208, in Richtung Landmannalauga. Die Piste macht extrem viel Spaß, es sind riesige Schlaglöcher auf der Straße, die Autofahrer haben ordentlich Probleme, während ich auf meinen zwei Rädern einfach durch puschen kann. Manchmal kann ich sogar die Autos überholen. Langsam werden die Berge immer bunter, zu den Grau- und Schwarztönen kommt jetzt noch Rot und Grün. Dass ich mich einem weiterem Hotspot für Touristen nähere merke ich an den vielen Autos die hier unterwegs sind. Etliche male werde ich aus dem fahrenden Auto heraus fotografiert (was extrem nervig finde). Kurz vor Landmannalauga treffe ich auf zwei Radler, die ebenfalls die Sprengisandur fahren wollten. Wir tauschen uns über die Pistenverhältnisse aus. Die beiden malen mir Horrorgeschichten von der 208. Extrem schwere Furten sollen mich erwarten und teilweise ist die Straße unbefahrbar. Ich selbst muntere die Beiden auf, denn bis jetzt fand ich es gar nicht so dramatisch (bis auf den Wind), etwas Sand, mal etwas Wellblech und manchmal etwas grober Schotter oder weicher Untergrund, aber alles recht gut fahrbar. Als ich dann den Campingplatz von Landmannalauga sehe möchte ich gleich wieder umdrehen, aber dazu später mehr...
  13. Das wird es sein, eine bessere Erklährung fällt mir auch nicht ein
  14. Gegen sechs Uhr weckte mich der Hunger, zum Frühstück gab es Nudeln mit Käse und zum Nachtisch Kekse mit Erdnussbutter. Da ich Kopfschmerzen hatte nahm ich eine Schmerztablette und beschloss noch etwas zu schlafen. Als ich wieder aufwachte hatte ich immer noch Kopfschmerzen. Einen Pausentag wollte ich aber lieber nicht einlegen, weil meine Vorräte hauptsächlich aus Nudeln und Kartoffelbrei bestanden und ich mir nicht sicher war, wie lange meine Gasvorräte halten würden. Also beschloss ich mich wenigstens bis zur nächsten Hütte, die ca. 55 km entfernt lag durch zu schlagen. Nach 500 m auf der Piste kam dann eine Minifurt und ich hatte erst einmal nasse Füße, zu allem Überfluss ging es auch noch Berg auf und mein Freund, der Wind war auch noch da. Ich zwang mich ruhig zu bleiben und mich damit abzufinden, dass es nur schleppend voran ging. Ruhig und kontinuierlich tretend und schiebend erreichte ich dann irgendwann die Passhöhe. Die Landschaft wurde wieder weit und gab den Blick auf den Hofsjökull und später auch den Vatnajökull frei. Das änderte meine Stimmung schlagartig und auch die Kopfschmerzen verschwanden langsam. 4,5 h habe ich letztendlich für die 31 km zurück zur Strengisandur gebraucht. Kurz vor Ende der F 752 hatte ich dann meine erste richtige Furt zu bewältigen. Vor der nächsten Furt stand dann die Hüttenwirtin vom Laugarfell (wo ich letzte Nacht war) mit ihrem Pickup um ein paar Endurofahrer und mich vor der darauf folgenden Furt zu warnen (schwierig aber machbar) und den richtigen Weg dadurch zu beschreiben. Ich ließ den Motorradfahrern den Vortritt beim Furten, das Wasser war eiskalt. Der nächste Fluss floss um einiges schneller, man konnte den Grund in dem trüben Wasser nicht sehen, die Furt war dann aber doch nicht so schwierig, wie erwartet. Auf der anderen Seite war dann die ersehnte Hütte. Hier gab es sogar Kaffee und in der „Hikerbox“ fand sich noch eine volle Gaskartusche. Frohen Mutes machte ich mich dann wieder auf den Weg, der Wind hatte deutlich nachgelassen, das Wetter war bombig und ich war einfach nur zufrieden hier entlang zu radeln. Am Ende waren es dann doch ca. 100 km an diesem Tag (da hätte ich am Morgen nie mit gerechnet). Abends hatte ich dann diesen grandiosen Zeltplatz.
  15. Heute morgen waren es Heerscharen an Mücken, die mich weckten, ulkiger weise fanden sie das Zeltdach wesentlich interessanter als mich. Es klang als würde es Nieseln. Draußen schien schon die Sonne. Meine Sachen hatte ich schnell zusammengepackt und war es erst kurz nach sechs, als ich auf der Piste mein Navi einschaltete. Der Wind hatte leider um 180 Grad gedreht und kam jetzt leicht von vorne. Zunächst ging es durch blühende Lupinen, dann wurde die Landschaft immer karger. Sobald ich anhielt, kamen die Mücken, also fuhr ich stetig tretend weiter. Mit zunehmender Höhe, nahm auch der Wind zu. Der markante Berg Herdubreit kam ins Blickfeld. In der ferne war auch schon der Vatnajökul Gletscher zu sehen. Immer wieder machte ich Pausen, um die Landschaft zu genießen und um zu fotografieren. Auf Grund des Windes kam ich nun sehr langsam voran, entdeckte am Wegesrand Schönes und Schräges (Hat einer eine Ahnung, warum der Hydrant mitten in der Wüste steht?) Der Wind wurde immer stürmischer, er blies genau von Vorne, zu allem Überfluss war die Straße auch noch mit Sand überdeckt. Hier konnte ich nur noch schieben. Unter diesen Bedingungen wollte ich nicht wild campen, ich war mir aber auch nicht sicher ob ich es auf der Sprengisandur bis zur nächsten Hütte schaffen würde. An der Kreuzung mit der F881 traf dann letztlich wieder der Wind die Entscheidung, Seitenwind ist besser als Gegenwind. Die Hütte am Laugafell sollte mein neues Ziel sein. Ich merkte schnell, dass die F 881 eine Nebenpiste ist, sie ist in einem viel schlechterem Zustand und hat viele steile Rampen. Das wahren noch einmal 24 km harte Arbeit, aber ich freute mich schon auf Kaffee und Kuchen in der Hütte. Kurz vor Laugafell kam mir dann ein normaler PKW entgegen, der Fahrer fragte mich, wie denn der Weg wäre, er ließ sich aber durch mein „very bad“ nicht von seinem Weg abbringen.(ich glaube nicht, dass er durchgekommen ist). Am Laugafell dann Ernüchterung, kein Kuchen, kein Kaffee, kein Gas... Nur ein paar Hütten, ein Matratzenlager und eine Zeltwiese und natürlich den warmen Bach zum Baden. Den Hotpot musste ich mir nur mit einem Pärchen aus Österreich teilen, mit dem ich lange plauderte. Mit aufgeweichten Fingern baute ich dann mein Zelt auf, der Zeltplatz bietet keinen Windschutz, drinnen war es aber auszuhalten. Abends durfte ich mich in der Gemeinschaftsküche aufwärmen, dort unterhielt ich mich lange mit Auswanderern aus Rumänien. Die beiden hatten reichlich Schnaps und Bier dabei und drückten auch mir eine Dose in die Hand. Nach dem Bier konnte ich wunderbar schlafen.
×
×
  • Neu erstellen...