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Klar, @dani ... an einem solchen Projekt müssten am besten möglichst viele Communities, optimalerweiser international, zusammenarbeiten. Man müsste erst einmal eine Diskussion darüber starten, wie die Datenbank- und Webanwendung funktionieren und welche Features sie haben soll (dafür reichen die Leute hier), die Ergebnisse dann mit anderen Communities teilen und nach deren Interesse fragen usw.. Bei richtig reger Teilnahme wäre die Sache schon okay, wenngleich es stimmt, dass Infos sehr schnell veraltet sind. Im Grunde sagte ein Eintrag ja lediglich: "Hier war am 12.05.2018 ein Weg." Der nächste dann vielleicht: "Am 14.07.2018 noch brauchbar." ... und jeder überlegt sich selbst, welche Infos er für hinreichend frisch hält. Der zuletzt kommentierende Teilnehmer setzt die Ampel neu, aber jeder Leser kann dann sehen, aus welchen Gründen dies geschehen ist. Vielleicht findet sich ja doch jemand, der eine solche Site mal aufsetzen will... perspektivisch aus halbkommerziellen Gründen (aber ein Vermögen wird damit nicht zu verdienen sein).
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@Domehoe Bei mir bleibt ja, wie beschrieben, der Tarp klein. Der Sack muss deshalb wasserdicht sein, weil er im wirklichen Notfall schlimmen (stürmischen) Wetters den eigentlichen Schutz bietet. Das ist ja ein anderes Konzept als das 'amerikanische', wo der Schutz erst durch beide Komponenten zusammen zustande kommt. Ich sehe den Tarp im Grunde als Komfortdreingabe. Ja, meine Lösung ist schwerer... möglicherweise aber auch 'mitteleuropäischer'. Goretex ist übrigens kein homogener Begriff mehr. Wie ich schon schrieb, soll z.B. das von Terra Nova verwendete FLO2 so ziemlich dasselbe wie Event sein. Das liegt an lauter Komplexitäten, die ich nicht mehr auf die Reihe kriege. Manche Bezeichnungen und Lizenzen gehören nicht dem Material-, sondern dem Produkthersteller. Vielleicht finde ich ja die Links... war aber alles bei BPL bereits gründlich erforscht, als ich es entdeckte.
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@micha90 Ich bin Bikepacker, nicht Wanderer... aber möglicherweise kennt Ihr mein Grundproblem auch. Jahr für Jahr stehe ich bei der Routenplanung für meine Hauptreise (fast immer in Frankreich) vor der Frage, ob 'halboffizielle' - also zumindest mit Namen versehene und von Freiwilligen beschilderte - Langstreckenrouten überhaupt noch existieren. Hinweise, die Skepsis aufkommen lassen, sind z.B. ein veraltetes Design der entsprechenden Website, tote Links, alte und unterschiedliche GPX-Dateien usw.. Ab und zu gelingt es mir auch, in französischen Foren aktuellere Kommentare dazu zu verstehen - zuweilen entmutigende. Aber vielfach finde ich einfach nichts. 2017 betraf das für mich den Grande Traversée du Massif Central VTT. Da wurde mir wochenlang einfach nicht klar, wie es heutzutage mit der Strecke aussieht, die ja durch einigermaßen einsame Gegenden geht (am Ende fuhr ich sowieso eine andere Route). Toll fände ich ja eine richtige Datenbankanwendung, wo Hiker (und möglichst auch Bikepacker) aktuelle Informationen zu begangenen Routen hinterlegen könnten, möglichst mit der genauen GPX-Datei... möglicherweise mit Ampelsystem, so dass man fragwürdig gewordene Strecken gleich erkennen könnte, um sich dann genauer zu informieren.
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@Dingo Ich verstehe ja die Leute, die deiner Meinung sind. Aber ich nehme dieses Problem gern in Kauf. Ich sitze sowieso nicht gerne ohne Lehne (Baum oder so) aufrecht auf dem Boden, und gebückt geht es ja.
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Bei genauerem Hinsehen fallen so einige Zelte aus der Zero G-Linie von Wechsel raus... vorrangig offenbar die stabilsten, die es bald nur noch in der Travel Line (Polyester) oder in der Unlimited Line (ultra-robust) geben wird. Dafür kommen ein paar leichtere Designs in der Zero G-Reihe neu hinzu. Die scheinen alle eine Sil/PU-Beschichtung zu haben, während die Unlimited Line noch auf pures Silnylon setzt - mit offenbar deutlich höherer Reißfestigkeit (11 kg., wie früher auch beim Zero G-Portfolio). Die Zero G-Serie bekommt also einen neuen Charakter - die echten Bunker sind nicht mehr drin. Wer sich solche Zelte noch in der leichtesten Version zulegen will, muss daher wohl ziemlich bald zuschlagen.
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Keine Ahnung... ich habe sie an einem Tarp dranne. Geschah ein bisschen aus Porsche-Laune heraus. Aber gut sind sie... leicht und trotzdem rauh genug für Spanner.
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Luxus gefällig? http://www.sackundpack.de/product_info.php?products_id=2034
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Danke, @cafeconleche - passt genau ins Bild. Mein TL wiegt in derselben Konstellation ca. 240g mehr, hat aber schwerere Heringe und die doppelte Menge davon (14). Man kann also rund 160g von der Differenz abziehen, wenn man sowieso eigene Heringe verwendet... ergibt nur etwa 80g Gesamtunterschied. Gehen wir also mal von einer Spanne von 80g bis 150g echter Differenz aus... dies anhand der Gewichte von nunmehr zwei Zero Gs der ungefähren Jahrgänge 2006/07 und 2014/15. Das ist interessant! Beide Zelte sind von Wechsel zu schwer(!) beziffert, das TL aber deutlicher übertrieben als das Zero G. Ich denke, der tatsächliche Unterschied wäre kaum noch auf dem Markt vermittelbar - da Kunden an viel größere Differenzen zwischen Polyester- und Silnylon-Zelten gewöhnt sind. Schon die offiziellen 360g wirken da ziemlich bescheiden. Da macht es wohl angesichts des ohnehin relativ hohen Gewichts eines so stabilen Designs viel Sinn, das TL nicht länger mit einem Zero G (nur leicht) auf der Waage zu unterbieten... sondern das teurere Modell mit vielen Features eines Expeditionszeltes auszustatten. Dieses darf dann ruhig etwas schwerer ausfallen, wie bei der Unlimited Line ja nun der Fall. Das Pathfinder Unlimited konkurriert hier jetzt mit anderen bunkermäßigen Zelten, die auch keine Federgewichte sind... kann in diesem Rahmen sogar als überraschend leicht betrachtet werden (außerordentlich preiswert sowieso). Es wiegt z.B. (offiziell) nur etwa 100g mehr als ein Hilleberg Soulo, könnte aber durchaus stabiler als das Soulo sein und hat einen viel dickeren Boden; dies alles für weniger als die Hälfte des Preises. Immer mehr denke ich: Das ist in allen bisherigen Varianten ein tolles Zelt!
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So seltsam aber doch wieder nicht. Zwar lässt der von mir zitierte Andrew Skurka ja erkennen, dass auch Amerikaner gerne untergerüstet in die Berge gehen... weil sie Arizona-UL maßlos zu überziehen versuchen. Mir scheint der unreflektierte Nachahmeffekt hierzulande aber fast noch ausgeprägter, vielleicht weil das Regionenspezifische der amerikanischen Ausrüstungen vielen nicht bewusst zu sein scheint. Ich bin ja nicht gegen amerikanische UL-Produkte, liebe mein SMD Lunar Solo über alle anderen Behausungen, würde damit auch umsichtig in die Berge ziehen (habe es oft genug getan). Aber UL kann - falls das wichtig sein sollte - meines Erachtens eben auch der Pathfinder sein, als möglicherweise leichtestes Zelt seiner Stabilitätsklasse. Was du allerdings auch nicht bestritten hast... ich wollt's nur mal sagen.
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Klar... so ein Pathfinder Unlimited Line wäre ja bei geeigneter Gelegenheit (Beruf kommt aber noch ein paar Jahre dazwischen) durchaus reizvoll. Ich denke, auch hier ist das Gewicht von Wechsel zu hoch angegeben, und die Heringe lassen sich gegen leichtere auswechseln. Wenn du dann noch bedenkst, dass beim dicken Boden definitiv keine weitere Unterlage benötigt wird, dürfte das Modell unterm Strich nicht sehr viel schwerer als die Travel Line ausfallen. Gibt's übrigens derzeit für € 240 im Sonderangebot zu kaufen. Das ist ein wirklich guter Preis, und du tätest mir einen Riesengefallen, wenn du alle Bestände aufkaufen würdest, damit meine Gier endlich Ruhe gibt... und das Zelt nicht einfach 'auf Vorrat' kauft. Über amerikanisches UL haben wir ja schon gesprochen. Die Extreme sind ja wirklich für Europa oft fragwürdig - auch in den südlicheren Bergen. Tarp-Poncho mit wasser-un-dichtem Bivy? In den Seealpen dabei gehabt? Zwei Gewitter... klar, aber beide vielleicht eher im Hotel? Jedenfalls ist das so meine Vermutung, wenn ich manche Vorstellungen lese. Andrew Skurka dazu: "The photos that suggest otherwise are good candidates for Instagram.com/YouDidNotSleepThere." Aber amerikanische Lösungen locken nun mal durch unglaubliche Gewichtseinsparung, und außerdem setzt Amerika sowieso alle Trends, ganz a priori. Da fallen die Germanen (ich selbst bin Angelsachse) reihenweise um, legen Cuben-Togas an und saufen statt des Mets nunmehr Cola Superlight. Hinzu kommt, dass es im Netz vor Berichten über superleicht begangene und beradelte Alpentouren nur so wimmelt... und die meisten Leser versäumen es, die erfolgreichen Wiederholungstäter mal näher zu identifizieren (die wohnen vielfach da unten und haben eine ziemlich gute Vorstellung vom wahrscheinlichen Wetter auf diesen relativ kurzen und meist spontanen Touren). Dann gibt's ein Ende mit Schrecken, und Ray Augustus muss wieder um seine Legionen bangen.
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OT: Dass der Biwaksack von einem österreichischen Skipionier erfunden wurde, ist womöglich eine fette Lüge. Literaturfans wissen, dass sich Robert Louis Stevenson spätestens 1878 einen solchen Sack für seine Cevennenreise mit Esel nähen ließ - nach eigenen Worten als ureigene Idee. So there!
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@Konradsky - Unter anderem deshalb habe ich ja Bedenken, die Tarp/Bivy-Kombination als Allzeitalternative zu betrachten. Vielmehr kommt sie m.E. nur fallweise in Frage. Ein Anfängerfehler (auch von mir seinerzeit begangen) ist es, den Biwaksack wegen seiner vermeintlichen, eigentlich aber nur theoretischen Allwettereignung zur Grundausstattung zu erheben und erst einmal überhaupt keine andere Option zu besitzen. Allenfalls andersrum wird ein Schuh draus. Erst einmal ein UL-Zelt oder ein wirklich ausreichendes Solo-Tarp anschaffen... später für bestimmte Zwecke die Bivy-Lösung hinzu nehmen, wenn man denn will.
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Siehste? Kompliziert ist also auch die Beziehung der Variablen Stichfestigkeit und Selbstheilung... je nach Lochgröße schiene mal dieser, mal jener Stoff besser. Für mich die Hauptlehre aus der bisherigen Diskussion: Die Frage nach dem geeigneten Außenzeltstoff ist viel multidimensionaler, als mir bisher bewusst war. Welcher Stoff unterm Strich tatsächlich allround-robuster ist, kann daher nicht abschließend ermittelt werden. Die Frage ist womöglich sogar so multidimensional, dass sie für die meisten Fälle am besten wieder vereinfacht wird. Etwa so: Wegen seiner Leichtigkeit ist Silnylon einfach besser, wenn der Anteil des Außenzelts am Gesamtgewicht hoch ist. (Beispiel: SMD Lunar Duo - 1100g Silnylon zu 1600g Polyester). Bei kleinerem Außenzeltanteil kann man aber schon ins Grübeln kommen. Insgesamt beträgt der von Silnylon verursachte Anteil des Unterschieds zwischen dem Pathfinder TL und dem Zero G nach meiner Einschätzung höchstens ca. 100g (Boden und Gestänge sind beim TL auch etwas schwerer, dem Vernehmen nach aber möglicherweise noch ein bisschen stabiler). Wohlgemerkt: Diese allenfalls 100g gelten nur vor der Nahtversiegelung und reduzieren sich daher noch weiter. (Beim Pathfinder selbst wird die ganze Diskussion aber sowieso demnächst müßig, wenn das Zero G nicht mehr erhältlich ist. Da wird die Silnylon-Variante der Unlimited Line die eindeutig etwas schwerere sein, das Polyesterzelt leichter. Grund: Die Unlimited-Version ist ja als richtiges Expeditionszelt gedacht. Hat übrigens tolle Features, die in diesem Forum aber die wenigsten interessieren dürften... mich eigentlich auch erst mal nicht.)
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Einerseits werden manche Stoffe wie Event als so luftdurchlässig beworben, dass man den Sack gänzlich schließen könnte. Andererseits warnen die Hersteller trotzdem davor, dies zu tun. Ich nehme diese Warnung ernst. Da ich ein Tarp habe, schließe ich den Sack möglichst überhaupt nicht, sondern lasse den Kopf draußen. Ansonsten habe ich bei sehr miesem Wetter als Seitenschläfer den Vorteil, ein relativ großes Loch seitlich offen halten zu können. Dass ich mich bei derart schwerem Wetter im entspannten Tiefschlaf von diesem Loch wegdrehen könnte, halte ich (für mich) für recht unwahrscheinlich.
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Zum wasserdichten/atmungsaktiven Biwaksack wie meinem Discovery braucht man ja kein großes Tarp; denn die beiden Komponenten ergeben ja erst zusammen den vollen Wetterschutz. Ich hatte bis vor kurzem dieses Micro Tarp im Einsatz: http://www.backpackinglight.co.uk/tarps-and-bivy-bags/WE102.html . In der Flying-V-Konfiguration ist zumindest meist dafür gesorgt, dass der Kopf außerhalb des Sacks bleiben kann. Man kann lesen, kochen usw. Aber der trockene Platz bleibt begrenzt und der trockene Einstieg bei Regen erfordert Akrobatik - genauer gesagt, ist er praktisch unmöglich. Ebenfalls im Flying V aufgestellt, bietet mir heute ein Rab Siltarp 1 viel mehr Raum - dabei ist er noch etwas kleiner als die meisten Tarp-Ponchos: rund 2,4m x 1,5m groß mit (wichtig) einem Lifter in der Mitte. Als MTBler nehme ich zum Aufstellen zwei Carbonstangen und habe alle Schnüre vorkonfiguriert, mit Spannern und z.T. mit Karabinern, um die Aufstellung zur Wetterseite hin durch Austausch zweier Schnüre zu erleichtern. Am Lifter und an den Seiten ist auch Shock Cord im Einsatz. Das wirkt einer nächtlichen Erschlaffung der Silynylon-Plane entgegen. Am Lifter müssen die Nähte unbedingt versiegelt werden - am besten vor dem ersten Einsatz. Durch Verzicht auf Kreativität/Spontanität bei der Aufstellung und durch Einhaltung einer festen Reihenfolge beim Spannen des Flying V ist das Tarp genau so schnell wie jedes Zelt aufgestellt, und ich weiß den Platzbedarf haargenau. Der Kopf liegt bei gutem oder leichtem Nieselwetter zur Öffnung hin, der Körper dann wahlweise nur auf und nicht im Biwaksack. Bei mehr Regen drehe ich mich um, so dass die im Sack geschützten Beine am exponiertesten sind. Dann ist fast immer genug geschützter Platz vorhanden, um alle nötigen Dinge zu tun. Nur bei aller-allerschwerstem Wetter muss der Biwaksack geschlossen werden. Gibt's Hütten, hat man den Biwaksack, um den eventuell unzureichenden Schutz zu verbessern, und 85g Insektenschutz habe ich in der entsprechenden Jahreszeit zusätzlich dabei (Sea to Summit Nano Mosquito Pyramid). Ich bin zwar 1,83m groß, aber embryonaler Seitenschläfer, weshalb 2,4m Länge für mich ausreichen - damit ich den Kopf noch unter der Plane habe, wenn ich bei Tockenheit oder leichterem Nieselwetter zur Öffnung hin schlafe. Andere brauchen vielleicht eine Länge von 2,70m. Wichtig ist dieses Detail schon: Wenn du zu Anfang der Nacht auf und nicht im Biwaksack liegen willst, musst du ja auch mitkriegen, wann es evtl. zu regnen beginnt.
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Zusammengerafft nun meine bisherigen (für mich teils neuen) Erkenntnisse zum abstrakteren Thema der Stoffvorteile: PU/Polyester vs Silnylon (Sil/Sil). Es gibt: - Gewicht: Silnylon wiegt natürlich weniger, weil es 'dünner' verwendet werden kann (siehe Weiterreißfestigkeit). Das wirkt sich um so stärker aus, je mehr Stoff im Außenzelt verwendet wird. UV-Festigkeit: Silnylon gewinnt den Vergleich klar. - Zerreißfestigkeit: Das ist ungefähr so zu verstehen, als nähmst du einen Streifen Stoff und zögest an beiden Enden, bis er reißt. Die Zerreißfestigkeit soll einigermaßen beschichtungsunabhängig sein. Nylon ist widerstandsfähiger als Polyester, aber nur um etwa 15% bei gleicher Stärke. Hinzu tritt aber die elastische Eigenschaft von Nylon, so dass Nylon etwas länger kurz vor dem Zerreißpunkt verharrt (wenn ich dies richtig verstehe). Da Polyester bei Zelten immer dicker ausfällt als Nylon, könnte das Spiel hier aber mindestens ausgeglichen sein. Das ist allerdings so oder so egal, weil die Zerreißfestiggkeit bei auch nur halbwegs seriösen Zelten wohl sowieso immer im Übermaß vorhanden ist. - Weiterreißfestigkeit: Tritt nur dann auf den Plan, wenn eine Beschädigung durch ein Objekt bereits entstanden ist. Silynylon hat die Nase ganz deutlich vorn. Daher kann es auch so 'dünn' verwendet werden. In der Praxis wäre aber die Frage berechtigt, ob so viel Weiterreißfestigkeit überhaupt nötig ist: http://thetentlab.com/MoonLightTents/Tear.html Reparierbarkeit: Bei Silnylon umständlich und zeitraubend wegen Trocknung. Bei PU mit Tape meist unproblematisch. 'Selbstheilung': Bei Silnylon schließen sich kleinste Löcher u.U. von selbst. Bei (PU) Polyester nicht. Durchstichfestigkeit: Hier bin ich mir in der Praxis nicht sicher. Möglicherweise gewinnt sogar Polyester, zumal dicker verwendet. Abriebfestigkeit: ditto (jetzt mal nur auf den Stoff bezogen und nicht auf die Beschichtung) Nachspannbedarf: PU/Polyester gewinnt. Haltbarkeit: Die Silikonbeschichtung ist klar überlegen (unter anderem wegen der UV-Festigkeit). Kann jemand die Lücken (Unsicherheiten) in dieser Zusammenfassung schließen? Interessant wäre ja zudem, Sil/PU und Silpoly hier einzuordnen. Unterm Strich erst mal die These, dass es auch im UL-Bereich gute Gründe geben kann, sich für PU/Polyester (Ripstop) zu entscheiden, wenn das Außenzelt ziemlich klein ist und einen eher geringen Anteil am Gesamtgewicht hat.
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@dani Die Modularität geht dadurch über die Wupper, dass du auch dann in den Biwaksack kriechen muss, wenn Nässe kein Problem ist, Insekten aber doch. Deshalb finde ich getrennten Insektenschutz besser. Mücken sind übrigens nicht die einzigen üblen Insekten auf dieser Welt. Zecken sind in Europa gefährlicher. Deshalb würde ich ein bodenloses Mosquitonetz wie von mir oben empfohlen nicht nur am Rand unter die Bodenplane schieben, sondern vielleicht auch insektenfeindlich imprägnieren. Kondens? Habe ich den Kopf draußen, kommt's immer noch drauf an, wie stark ich im Schlaf schwitze. Da gibt es nicht nur individuell große Unterschiede, sondern auch solche, die durch die Schlafsackwahl verursacht werden. Dazu kommt dann die Frage, ob der 'Schlafanzug' wirklich trocken ist. Summiert sich alles - und wirkt sich zusätzlich zum Außenklima aus. Hoch oben am Berg habe ich u.U. ein ziemlich starkes Wärme- und Feuchtigkeitsgefälle zwischen der Luft inner- und außerhalb des Sacks. Das wären, wenn's nicht allzu kalt wird, ziemlich gute Voraussetzungen für funktionierende Atmungsaktivität.
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@fettewalze Der Rucksack passt (bei mir) in den TN Discovery mit rein. Ich schätze die Atmungsaktivität beim Discovery bedeutend höher ein. Wie du, stehe ich dem Moskitonetz am Kopfteil bei Biwaksäcken kritisch gegenüber. Die Modularität geht flöten, wenn man sich drauf verlassen muss. Meines Erachtens besser: Nano Mosquito Pyramid Net (85g) Ein- und Ausstieg über die Kopföffnung? Komfortsache... und der Komfort wird beim Biwaksack sowieso kleiner geschrieben. Aber bei Regen hilft (wie gesagt) ein Micro-Tarp (Größe nach Geschmack) gewaltig... viel besser als eine Stange am Kopfteil.
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Yep, das ist die Gleichung ohne zwingend einleuchtende Schlussfolgerung: Reparierbedarf vs. Reparierbarkeit. Könnte man tagelang drehen und wenden, ohne eine abschließende Antwort zu bekommen. Der Brandschutz ist für mich nur nebensächlich - indes angesichts der knappen und niedrigen Apsis des Pathfinder vielleicht nicht völlig sinnlos. Die übrigen Argumente finde ich schon interessant. Auch das für mich bislang irrelevante Tapen bei der Herstellung gewinnt durch einen Umzug (kein Dachboden mehr, wo ich Zelte zum Dichten aufbauen konnte) an Bedeutung. ABER: Grundsätzlich richten sich deutsche UL-Interessierte meines Erachtens sowieso zu sehr nach Trends, die auf dem amerikanischen Markt entstehen und auch dort vielfach nur regionale und nicht landesweite Berechtigung haben. Für Europa insgesamt finde ich es persönlich ganz hilfreich, amerikanische mit (beispielsweise) britischen Trends abzugleichen, die aufgrund ganz anderer Wetterbedingungen entstehen. Die Wahrheit für uns liegt oft dazwischen, je nach Zielgebiet.
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Hätte ich ja alles einfacher haben können, nicht wahr? Aber bewusstseinserweiternd war die Diskussion und vorherige Recherche schon. Seit Jahren nehme ich so einfach an, dass Silnylon (beidseitig) bis auf ein bisschen Nachspannerei die grundsätzlich richtige Wahl darstellt. Nun habe ich aber das Reparaturkriterium entdeckt und wanke ein bisschen - gerade beim Bunkerzelt (sonst - wo es vorrangig um UL geht - viel weniger).
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So, jetzt habe ich einfach mal mit Wechsel telefoniert. Die wichtigste Nachricht: Den Pathfinder als Zero G gibt es künftig gar nicht mehr. Es wird die Travel Line weiterhin geben. Dazu die Unlimited Line (Expeditionsqualität, Silnylon, aber dennoch aufgrund einiger Features schwerer). Mein projiziertes 2018er Modell des Zero G war also leider ein Fantasieprodukt. Der Mitarbeiter am Telefon versicherte mir, dass die reine Sturmfestigkeit bei Travel Line und (auslaufend) Zero G gleich sei. Der Unterschied liege tatsächlich in der Weiterreißfestigkeit, die bei Sturm kein wirkliches Kriterium sei (außer, es fliegen Äste durch die Gegend - dann hat die Zero G bessere Chancen). Dagegen steht dann die leichte Reparierbarkeit des PU-Zeltes - meine diesbezüglichen Gedanken teilte er. Wer mehrere Monate unterwegs ist, nimmt sich vielleicht ganz gern einen Tag zur Reparatur des Zeltes inkl. Warten auf Trocknung frei - kann also auch (Material vorausgesetzt) das Silnylon-Zelt flicken. Wessen Touren vom knappen Urlaubsbudget eines Angestellten abgehen, der ärgert sich darüber eher stärker. PU ließe sich meines Erachtens u.U. sogar noch im laufenden Betrieb und während eines Sturms notdürftig reparieren. Zum letztlich doch recht geringen Gewichtsunterschied der beiden Modelle (TL und Zero G) konnte er nicht viel sagen. Ich sollte mich darüber freuen! Bei den offiziellen Gewichten ist übrigens nach seinen Angaben die Tube SilNet beim Zero G mit eingerechnet. Das angegebene Gewicht umfasst also bei Wechsel wirklich alles, was in der Packung ist. Dieses - und die m.E. sowieso zu hoch angesetzten Gewichtsangaben - finde ich außerordentlich löblich.
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@Erbswurst In den meisten Staaten der USA muss ein Zelt neuerdings (seit wann?) schwer entflammbar ausgerüstet sein. Deshalb kommt reines Silynylon (beidseitig) nicht mehr in Frage - da funktioniert diese Ausrüstung nicht. So ist Sil/PU im höherwertigen Bereich quasi Pflicht... es sei denn, man nennt das Zelt nicht mehr Zelt, sondern Shelter o.ä. Schwer entflammbar ist vielleicht ein bisschen nebensächlich, aber grundsätzlich ja nicht abzulehnen. Aus demselben Grund gibt es keine Bergsteigerzelte mehr aus Event, wohl aber Biwaksäcke. Ich glaube (kenne aber keine Zahlen), dass die Weiterreißfestigkeit von Sil/PU geringer ist als bei Sil/Sil... aber wohl noch immer höher als bei PU/Polyester. Wie viel? Das weiß ich nicht. Die UV-Beständigkeit dürfte ebenfalls irgendwo in der Mitte liegen. Die Reparierbarkeit (von innen) wäre genau so gut wie bei reinem PU. Aber nur beim letzten Punkt bin ich mir auch wirklich sicher. Wie es mit dem Nachspannbedarf aussieht, weiß ich auch nicht. Wie stark wirkt sich die Versteifung durch PU insgesamt aus? Und in welchem Maß bleiben die 'Selbstheilungskräfte' erhalten? Dein Kugelschreiber-Beispiel ist ziemlich gut. Aber wie wichtig ist das im Vergleich zur Reparierbarkeit von PU? Klebe ich lieber einen Patch auf Löcher jeder Größe - oder vermeide ich zumindest die kleinsten Löcher von vornherein?
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Hier mal ein Teil meiner Frage auf allgemeinerer Ebene: Wie wichtig ist überhaupt Weiterreißfestigkeit im Vergleich zur Zerreißfestigkeit? Den hier verlinkten Text finde ich diesbezüglich interessant. Da lautet die Behauptung, dass die Zerreißfestigkeit sowieso bei allen gängigen Stoffen im Übermaß vorhanden sei (will sagen: kein Wind zerreißt den Stoff von selbst). Die Weiterreißfestigkeit spiele aber erst dann eine Rolle, wenn ein fester Gegenstand ein Loch verursacht habe. Das ist ja einigermaßen klar. http://thetentlab.com/MoonLightTents/Tear.html In einer solchen Situation (das Zelt ist durch feste Gegenstände beschädigt worden) wäre zum Beispiel der Unterschied zwischen fünf und 15 Kilo Weiterreißfestigkeit bei Sturm doch wohl ziemlich egal. Beide Werte sind einfach verdammt niedrig... viel, viel zu niedrig, denke ich. Der Riss dürfte sich fortsetzen, bis die Spannung weitgehend weg ist. Er wäre bei Silnylon vielleicht ein bisschen kürzer als bei Polyester/PU - dafür aber ungleich schwerer vor Ort zu reparieren. Deshalb vermute ich jetzt den Vorteil der gängig werdenden Si/PU-Beschichtungen nicht nur in der Herstellung (Tape) und in der verminderten Brandgefahr, sondern auch in der Reparierbarkeit unterwegs. Oder übersehe ich hier etwas?
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Der Pathfinder ist natürlich nur dann UL, wenn man das Zelt für potenziell schweres Wetter nutzt und z.B. an exponierter Stelle übernachten will. Ich fände ihn beispielsweise auf dem Mont Lozere oder auf dem Mont Aigoual interessant, in den Pyrenäen auch. Grundsätzlich eigentlich dann, wenn es bei der Platzwahl im baumloseren Gebirge vorrangig um gute Aussicht und/oder kurze Suche geht... auch bei starken Winden. Meine Hauptbehausung ist seit sechs Jahren ein SMD Lunar Solo. Damit bin ich ziemlich zufrieden - leicht und geräumig und allermeistens auch stabil genug. Nur ein bisschen platzgierig. Da ich mit dem MTB unterwegs bin, nutze ich eine Carbonstange, was die Stabilität gegenüber einem Trekkingstock etwas senkt. Als weitere Möglichkeit habe ich eine modulare Kombo aus Tarp und Biwaksack, plus Insektenschutz. Der geräumige und sehr atmungsaktive Biwaksack (TN Discovery) ist natürlich irgendwie auch völlig sturmsicher... mit allen bekannten Nachteilen. Wenn ich also auch den Pathfinder sinnvoll finde, dann nicht, weil ich die leichteren Alternativen nicht ausreichend in Erwägung gezogen hätte. Sie liegen vielmehr neben dem Pathfinder im Schrank und werden weiterhin genutzt. Mit dem Lunar Solo habe ich auch schon öfter Dauerregen und alpine Gewitter erlebt. Ich habe ihn zwar nie über seine windtechnischen Grenzen gebracht (sondern vorher notfalls tiefere Lagen oder gar eine Pension aufgesucht) - aber das will man ja auch nicht wirklich, oder? Nur erkenne ich jetzt, dass Gebirge wie die Pyrenäen und teilweise auch schon die Cevennen, wo ich in diesem Jahr war, ein höheres Maß an Autarkie fordern als die relativ dicht besiedelten und touristisch erschlossenen Alpen. Das gilt dann auch für die Reserven des Zeltes. Ansonsten könnte die Routenplanung zu stark leiden.
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@yoggoyo Danke, Konrad! Ich denke ja ohnehin in Richtung Zero G, durch deinen Hinweis nun verstärkt. Die Frage lautet zunehmend nur, ob ich das aktuelle oder das nächste Modell kaufe... und da neige ich aus oben genannten Gründen - vor allem der Reparierbarkeit - mehr und mehr zum nächsten (aus dem FAQ projizierten). Bis dahin bleibe ich also wohl beim TL. Den kann ich später meinem Sohn vermachen, der langsam Interesse am Bikepacking zeigt und vielleicht mal mitkommen will. Mit 22 Jahren wird er das bisschen Mehrgewicht schon verkraften. Und es ist ja wirklich nur ein bisschen. Ich wollte mir vor allem Klarheit darüber verschaffen, ob man besser jetzt zuschnappt und das noch erhältliche Zero G (Si/Si) kauft... oder eben wartet. Nun neige ich also zum Warten (auf Si/PU und noch besseres Gestänge), zumal ein großer Gewichtseffekt sowieso nicht eintreten dürfte. Was meinst du dazu? Viele Grüße Martin