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Ultraleicht Trekking

mawi

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Alle erstellten Inhalte von mawi

  1. Vielen Dank für den Link. Ich möchte hier keine weitere Diskussion lostreten, aber ehrlich gesagt kann ich es (noch) nicht nachvollziehen. Ich fahre auch gern Paddelboot und Kajak, habe mir aber über Schäden an der Natur noch nie Gedanken gemacht. Interessant finde ich die Aussage in dem Thread, dass Sami im Sarek Motorrad fahren dürfen. Ich hatte nämlich auf dem Weg zur Kapelle Motorradspuren gesehen. Ich hatte mich gefragt, wer hier mit dem Motorrad herum fahren sollte. Ich dachte dann, dass die Spuren wohl natürlichem Ursprungs sein müssten. Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk
  2. Ja, das ist mir auch peinlich. Anfangs hatte ich auch Zweifel Bilder vom Zelt zu zeigen, aber ich dachte, dass ihr da durch müsst Das Zelt hatte ich wenige Tage vor der Tour bei eBay ersteigert und nur einmal im Garten und einmal auf einer Wochenendtour aufgebaut. Beim letzten TULF hatten die Jungs mir erst einmal gezeigt wie man es richtig aufbaut. :S Das Grundproblem ist halt, dass die Zeltstange zu kurz ist (obwohl es die originale in ZPacks ist). Meist war der Untergrund weich, so dass sie etwas versank und damit zu kurz war. Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk
  3. Ja, einmal wegen dem Wetter anfangs und dann wegen dem Fuß. Mit dem Fuß hatte ich mir die Bergtouren nicht zugetraut bzw. wollte es nicht riskieren abbrechen zu müssen. Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk
  4. Die Sache an dem Verbot ist die, dass es schlecht kontrolliert werden kann. Dafür müsste da ja ständig ein Ranger rumlaufen. Warum ist Packrafting eigentlich verboten? Zu viele Unfälle? Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk
  5. 8. Etappe: Skárjá bis zum Niják „Super Nacht“, so beginnt der Tagebucheintrag für diesen Tag. Auch der Morgen begann sehr vielversprechend, denn die Wolken zogen von Dannen und hinter dem Zelt kam strahlend blauer Himmel zum Vorschein. Das Laufen viel mir echt schwer, so dass ich mehr gehumpelt als gelaufen bin. Eigentlich hatte ich überlegt ins Rapadalen zu gehen, aber in Anbetracht der Schmerzen hielt ich eine Pause als angebracht. Da ich keine Lust hatte den ganzen Tag im Zelt zu liegen, beschloss ich nach Kisurisstugan, einer Hütte auf dem Padjelantaleden, zu gehen. Der Gedanke hierbei war auch, dass ich von da aus ruckizucki in Ritsem sein kann, falls es mit dem Fuß gar nicht mehr gehen sollte. Also brach ich auf ins Ruohtesvágge. Nach nur wenigen Metern tauchte vor mir die Schutzhütte mit dem Plumpsklo und der Brücke auf, die ich am letzten Abend noch unterhalb von meinem Schlafplatz vermutet hatte. Hier standen vier Zelte und ich schnackte kurz mit einem Deutschen und zog dann weiter. Was mir zunehmend negativ auffiel und tierisch aufgeregt hatte, dass eine Menge Müll rumlag. Kurz nach dem ich zwei Wanderern begegnet bin, hatte ich eine große und schwere Supermarktplastiktüte mitten auf dem Weg gefunden. Die Tüte lag offensichtlich schon ein paar Tage dort und die Spuren der beiden Wanderer gingen direkt vorbei. Auch andere müssen da schon vorbei sein. Ich verstehe nicht warum man solch eine schwere Plastiktüte mitnimmt und warum sie keiner aufgehoben hatte. Ich kann so etwas auch absolut nicht liegen lassen, so dass sich mit der Zeit ordentlich Müll im Rucksack sammelte. Aber zurück zu den erfreulichen Dingen. Kurz hinter der Plastiktüte kamen unten auf dem Fluss drei Packrafter vorbeigetrieben. Das sah echt spaßig aus und ich könnte mir vorstellen das auch mal zu machen. (Man beachte die drei kleinen bunten Punkte rechts unten auf dem Fluss.) Die Lichtstimmung an diesem Tag war einfach toll, ich kam kaum zum wegpacken der Kamera. Schon von weiten hatte ich einen weiteren Wanderer auch mich zudüsen sehen. An der Furtstelle des Flusses trafen wir aufeinander. Ich grüßte ihn von meiner Seite aus, aber er zeigte null Reaktion. Er war mit ordentlich Gepäck unterwegs und tauschte vor der Furt die Hosen und zog Gamaschen an. Ich hatte, wie immer, nur kurz die Regenhosen hochgerollt und bin schnurstracks durch. Ich grüßte nochmal kurz auf der anderen Seite, als er immer noch am Hose wechseln war und vernahm irgendwie einen leicht irritieren Blick. Kurz danach machte ich einen Fotostopp und sah dabei, dass er jetzt auf der anderen Seite war und wieder die Hosen wechselte und mir nachblickte. Ich bildete mir ein, als würde er meine Leichtigkeit beneiden. Aber vielleicht dachte er auch nur‚was für‘n Arsch Direkt nach der Furt bemerkte ich, dass der stechende Schmerz weg war und sollte in dieser Form auch nicht mehr wiederkommen. Jetzt war es „nur“ noch ein dumpfer Schmerz und es entwickelte sich zu einer Sehnenschneideentzündung (zumindest die Symptome deuteten darauf). Ach diese alte Rentierzüchterhütte. Die war ebenfalls ein gutes Beispiel für grenzenlosen Idiotismus. Vor der Hütte stand eine Tonne, die als Mülleimer genutzt wurde. Der Müll quoll schon raus und lag auch schon daneben. Was denken sich die Leute? ‚Ach schön ein voller Mülleimer. Da kommt ja bestimmt gleich die Müllabfuhr. Da kann ich ja meinen Müll noch reinpressen …‘ Bei mir herrscht auch deshalb Unverständnis, da wir hier nicht in Berlin Wedding sind, sondern im Sarek. Da würde ich doch erwarten, dass die Leute, die hier unterwegs sind, Naturliebhaber sind und es für selbstverständlich erachten ihren mitgebrachten Müll wieder mitzunehmen. Ach, ich könnte mich hier noch ewig weiter aufregen, aber mache mal mit der wunderschönen Lichtstimmung und meinem persönlichen Lieblingsbild von der Tour weiter: Leider ist es unscharf geworden. Das ist mir bei der Sony oft aufgefallen, dass zum einen der Fokus sehr langsam ist und dass der Fokus hin und wieder mal danebenlag. Insbesondere wenn es schnell gehen musste. Wie in dieser Situation, da bleibt nicht viel Zeit. Man muss ja erst die Kamera rausholen, einschalten, Bildausschnitt wählen und schnell Abdrücken. Für ein zweites Foto hatte es nicht mehr gereicht, da war das Rentier schon weg. Eigentlich wollte ich ja noch bis zur Hütte auf dem Padjelantaleden, aber ich war die erste Hälfte des Tages einfach zu langsam unterwegs und irgendwie war ich völlig erschöpft. So musste ich hier nächtigen und die schöne Aussicht genießen.
  6. Ich hatte eine Creme von Ratiopharm mit und die brachte gar nichts. Wie gesagt, ich hatte sie nur bei, da ich direkt vor der Tour eine Sehnenschneideentzündung von zu kleinen Schuhen hatte. Schmerztabletten hatte ich auch mit, aber da ich sonst nie welche nehme und immer die Schmerzen brav ausstehe, bin ich nicht auf die Idee gekommen welche zu nehmen. Tja, was heißt nicht schlimm. Schmerzen sind ja immer relativ und mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Aber trotzdem zermürben sie einen psychisch und trüben den Spaß. Die Strecke bis zum Skarja ist ja grundsätzlich leicht zu laufen, aber für den Fuß war es schon anstrengend. Aber an der Rentierzüchterhütte war es noch relativ früh und von da aus bis zum Skarja gab es wenig gute Campmöglichkeiten. Also "musste" ich durchziehen. Wie im Vorbereitungsfaden schon diskutiert, auch andere Wanderer hatten mit ihren Hightech Wanderschuhen bei Nässe auf den glitschigen Steinen Probleme. Aber einfach bedachter und langsamer laufen hätte fast alle Stürze vermeiden lassen. PS.: Morgen geht es weiter, der Entwurf steht schon.
  7. Entschuldigung, ich schaffe es heute doch nicht mehr, wie ursprünglich versprochen, den Bericht fortzusetzen. Ich war am Wochenende Skifahren und bin erst vor kurzem wieder nach Hause gekommen. Dienstag oder Mittwoch sollte ich einen Slot für eine Fortsetzung haben.
  8. Danke, gut zu wissen. Dann ist das sehr wahrscheinlich passiert, als ich auf der Steinplatte weggerutscht und auf das Knie gestürzt bin. Thema Pause kommt ab Sonntag (da geht es weiter mit dem Bericht) und warum ich keinen Verband drum gemacht hatte, dass weiß ich nicht mehr. Ich kann mich daran erinnern, dass ich darüber nachgedacht hatte. Ich weiß aber nicht mehr warum ich es nicht tat. Vielleicht wollte ich den Verband für einen noch ernsteren Fall aufheben? Na toll, dass hätte ich vorher wissen sollen. Da ich eine Woche vor der Tour eine Sehnenschneideentzündung durch zu kleine Schuhe hatte, nahm ich zur Sicherheit eine angefangene Tube Schmerzgel mit. Die hatte ich natürlich immer fleißig drauf geschmiert. Ich hatte aber bemerkt, dass das Gel nichts bringt. Da ich aber auch keine Verschlechterung feststellen konnte, hatte ich fleißig weiter das Gel drauf geschmiert (hat ja auch das Gewicht reduziert ) .
  9. Für die Langzeitbelichtung hatte ich einen magnetischen Filterhalter mit ND-Schraubfilter benutzt. Das hatte ich glaub nicht explizit erwähnt. Ich finde, dass der eingebaute (elektronische) Filter in den meisten Fällen nichts bringt. Damit bekomme ich keine Belichtungszeit von mehreren Sekunden hin. 1-2mal hatte ich den eingebauten zusammen mit einem Schraubfilter benutzt.
  10. Das kalte Wasser war doch eine Wohltat für den Fuß (Die Furtszene hatte ich 3mal aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen. Es war eine gute Stelle für ein Foto, da es tief aussieht, die Strömung aber nicht so stark war und der Untergrund sandig.) Fotografieren bringt mir Laune und lenkt stark ab, ähnlich wie Kochen. Außerdem hatte ich ja genügend Zeit. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch 12 Tage vor mir. Also kein Grund für Eile.
  11. OT: Es gibt nur die Pro-Version zum herunterladen. Du kannst sie 30 Tage nutzen/testen und danach wird sie automatisch zur freien Express -Version.
  12. OT: @dani sind die Bilder im letzten Beitrag ebenfalls verpixelt? Ich habe mal die dpi (Auflösung) erhöht, die war recht niedrig. Aber eigentlich sollte die sich nur auf den Druck auswirken, dachte ich zumindest.
  13. 7. Etappe: Kapelle von Alkavare bis Skárjá Als ich morgens Austreten musste, begrüßte mich draußen ein wunderschöner weinroter Sonnenaufgang. Leider war das Spektakel schon wieder vorbei als ich die Kamera am Start hatte: Und hier noch ein Blick aus der Kapelle, der die Stimmung in der Kapelle ganz gut wiedergibt: Das Zusammenpacken dauerte länger als sonst, da alles verteilt herum lag. Im Zelt hingegen war immer alles kompakt am selben Platz und die Griffe waren somit routiniert. Bevor ich los bin hatte ich noch schnell meine Schuhe mit Tape umwickelt. Ich befürchtete noch immer, dass demnächst die Zehen rausschauen. Allerdings begann das Tape, wie befürchtet, sich nach wenigen Kilometern wieder zu lösen, so dass ich es wieder abwickelte. Wie aber schon im Vorbereitungsfaden berichtet, haben die Schuhe am Ende doch noch erstaunlich gut durchgehalten. Der Start war sehr müßig, da mein rechter Knöchel extrem schmerzte. Ca. 5 cm oberhalb des Knöchels war ein stechender Schmerz, als würde da jemand mit einer großen Nadel hineinstechen. Ich habe keinen Plan woher das gekommen sein könnte. Ich bemerkte später, dass längere Furten dem Fuß gut taten und den Schmerz kurzzeitig spürbar linderten. Massagen kamen gar nicht gut an, das hat es nur noch schlimmer gemacht. Ich vermute, dass sich entweder ein Nerv oder eine Sehne verklemmt hatte, bin mir da aber nicht sicher. Zumindest konnte ich nur noch gerade auftreten. Immer wenn ich schräg aufkam, gab es einen starken stechenden Schmerz. Zu meinem Pech verlief der erste Teil am Hang mit viel Gestrüpp und Steinen entlang, so dass ich mich im Schneckentempo fortbewegte (was ja nicht gerade meine Stärke ist). Hinter dem See ging es runter ins Álggavágge, das zwar überwiegend sumpfig war, aber dafür leicht zu laufen. Dadurch konnte ich wieder Tempo machen. (Wie man sieht war ich nicht der Erste, der das Tal durchschreitet ) (Hmmm, lecker Matsch. Hier noch voll harmlos, andernorts war man schnell mal knietief weg.) Am Ende des Álggavágge gibt es einen wunderschönen Blick auf ein Gletscher- und Gipfelpanorama. Solche Momente ließen die Schmerzen fast vergessen. Kurz darauf erreichte ich die Rentierhütte, wo ich den Gouhperjåhkå furtete. (Hey @SouthWest, wie kommt denn dein Profilbild hier rein? ) Eigentlich wollte ich hier nächtigen und hier den ein oder anderen Berg erklimmen. Aber da es wieder etwas zuzog und zu regnen begann und das Bein alles andere als fit war, entschloss ich bis zum Skárjá, dem Mittelpunkt des Sareks, weiterzuziehen. Das letzte Stück war noch einmal sehr anstrengend, da es im Hang mit viel Dickicht und Steinen entlang ging. Aber dafür mit toller Aussicht: In der Dämmerung erreichte ich dann den Skárjá, konnte aber die Schutzhüte mit dem Notruftelefon nicht finden. Da eine Menge Spuren den Hang runter gingen und ich im Netz mal ein Foto von der Hütte im Dickicht gesehen hatte, dachte ich, dass sie unten im Tal sein müsse. Es war mir aber zu müßig im Dunkeln da noch runter zu gehen, das war es mir nicht wert.
  14. OT: @Jan Vielen Dank für den Tipp! Das Angebot kannte ich gar nicht. Selbst die Pro-Version mit 50Euro ist ja im Vergleich zu der Non-Sony Pro-Version ein echter Schnapper! Ich werde es mir mal anschauen, da ja Capture One angeblich der bessere RAW-Entwickler sein soll.
  15. @dani Ich bin drei mal gefahren. Einmal rüber, Gepäck abgeladen, Stativ und Kamera aufgestellt, mit dem anderen Boot im Schlepptau rüber, das andere Boot da festgemacht und dann wieder zurück. @dani @SouthWest Für solche Art von Bildern nutze ich die Intervalfunktion. Bei anderen Kameraherstellern ist sie standardmäßig dabei (zumindest die hatte), bei Sony muss man jedoch für diese Standardausstattung eine kostenpflichtige App kaufen (die Zeitraffer-App). Da stelle ich ein, dass aller X Sekunden ein Bild aufgenommen wird. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich aller 10 Sekunden ein Bild aufgenommen und am Ende ca. 50 Bilder auf der Karte (war also ca. 8min unterwegs). Zu Hause habe ich dann das beste herausgesucht und alle anderen gelöscht. Ein Stativ ist für mich in solchen Situationen und allen anderen Selfies-Situation unerlässlich. So kann ich die Kamera exakt ausrichten wie ich es brauche und muss da keine Kompromisse eingehen. Außerdem ist es bei Aufnahmen mit Sternenhimmel, Nordlichter und Aufnahmen mit ND-Filter unerlässlich. Ich hatte es sehr oft in Gebrauch. Allerdings erkaufe ich mir das mit immerhin 645g. OT: Nochmal @dani: Das ist ja merkwürdig, dass sie bei dir verpixelt aussehen. Ist es nur bei den eingebunden Bildern im Text oder bei den Bildern in groß/full screen (wenn man drauf klickt) oder bei beiden? Hast du vielleicht einen 4k Monitor und die Auflösung der Bilder (5MP) ist vielleicht zu gering? Bei welchem tritt ist es besonders ausgeprägt auf? Hat noch jemand das Problem oder hat einen Tipp woran es liegen könnte?
  16. 6. Etappe: Njoatsosvágge bis Kapelle von Alkavare Die gute Nachricht vorweg; das Wetter schien sichtlich besser zu werden. Hin und wieder mal ein kleiner Minischauer, aber auch Sonnenschein. Die grobe Tendenz zum besseren Wetter war deutlich erkennbar. Die schlechte Nachricht; mein rechtes Knie ist steif und schmerzt ordentlich. Auch der rechte Knöchel schmerzt unangenehm, wird aber von den Knieschmerzen überlagert, so dass es nicht störte. So geläutert machte ich mich auf den Weg und erreichte nach kurzer Zeit den See Álggajávrre. Inzwischen waren die Schmerzen im Knie fast weg, dafür wurden aber die Schmerzen im Knöchel präsenter. Um den See passieren zu können, hat die Kirchengemeinde Jokkmokk ein Ruderboot dahinten am Ende des Sees bereitgestellt. Von Weitem konnte man es bereits auf der anderen Seite des Sees sehen. Im ersten Moment herrschte Freude. Jedoch wurde mir schnell klar, dass mir das Boot auf der anderen Seite nix bringt und meckerte vor mich hin, dass es da nicht zwei Boote gibt. An der Anlegestelle angekommen stellte ich mit Freude fest, dass es zwei Boote gibt. Dann wurde mir aber bewusst, dass ich ja dann drei mal fahren muss. Also bin ich weiter um eine mögliche Furtstelle zu suchen. Ich fand auch eine Stelle die machbar aussah, aber die Strömung war so stark, dass es mir fast die Beine wegriss und und ich wieder umkehren musste. Also wieder zurück zum Boot. Da es locker zu ein drittel mit Wasser gefüllt war, musste ich es erst einmal leer schöpfen, was einiges an Zeit gekostet hat. Anfangs hatte ich etwas Bammel, dass die Strömung mich zum Fluss hin mitzieht und dann bis nach Norwegen treibt… Es war aber alles easy und ich war schnell drüben. Dann ging es mit dem anderen Boot wieder zurück. Beim Aufstieg zur Kapelle hatte sich mein rechter Knöchel stark bemerkbar gemacht. Auch das Knie fing wieder an leicht zu schmerzen. Also entschied ich für diesen Tag Schluss zu machen und bei der Kapelle zu nächtigen, um das Bein zu schonen. Oben angekommen nutzte ich die steife Briese um das Zelt durchtrocknen zu lassen. Ich wendete es und schüttelte den Dreck raus. Da sah ich unten auf der anderen Seite des Sees jemanden mit etwas Rotem wedeln. Oh je, hoffentlich denkt der nicht, dass ich Hilfe brauche, weil ich mit dem Zelt gewedelt hatte. Ich hörte auf zu wedeln und warte kurz, aber der andere hörte nicht auf. Also gut, bin ich runter gehumpelt und mit dem Boot rüber. Auf der anderen Seite wartete ein junges Fräulein, welches sich nicht traute mit dem Boot überzusetzen, da sie angst hatte, dass die Strömung sie in den Fluss hineinziehen könnte. Also fragte sie mich, ob ich sie hinüber fahren könnte. Ich lehnte freundlich ab und ruderte zurück. Nein, nein, natürlich nicht. Ich versicherte ihr, dass die Überfahrt ungefährlich ist und lies sie zurückrudern. Nach einem ausgedehnten Schnack ist sie weiter gezogen und ich bin auf die Anhöhe hinter der Kapelle hinauf, da ich gern mal einen Blick dahinter werfen wollte. Der Sattelpunkt wollte und wollte einfach nicht näher kommen, so dass ich rechts zum Alkavare bis zur Geröllgrenze hinauf bin. Ich wäre nur zu gern auf den Alkavare hinauf gestiegen, aber aus Vernunftgründen bin ich wieder runter zur Kapelle. (Beim Abendessen) Da ich bereits fast den ganzen Rucksack in der Kapelle geleert hatte und mich da breit gemacht hatte, entschloss ich mich in der Kapelle zu nächtigen. Insgesamt war es nicht so prickelnd, da es ziemlich stark nach Rauch stank (ich glaub vom Teeren des Daches), es sehr dunkel war und es überall rein pfiff.
  17. @pielinen Du meinst den Bericht im ODS Forum? Ja, der ist schön.
  18. Hatte ich glaub auch schon mal weiter vorn geschrieben; die größte Unsicherheit beruhte auf der Unerfahrenheit mit der neuen Ausrüstung. Aber klar, die Schere im Kopf geht mit der Zeit wieder zu, da hilft nur möglichst oft raus zugehen.
  19. Das erinnert mich an ein Zitat aus dem UL-Weisheiten Faden:
  20. Ich muss doch die Leserschaft bei der Stange halten.
  21. Oh ja, teilweise war echt tolles Licht, aber diese Bilder kommen erst noch Und das Knie sollte ab dem nächsten Tag ein geringeres Problem sein...
  22. 5. Etappe: Njoatsosvágge Hoch motiviert bin ich früh aufgestanden und losgezogen. Huch, was war passiert? Die letzten beiden Tage dachte ich noch ständig ans Abbrechen. Über Nacht sind mir folgende Dinge richtig bewusst geworden: Ich kann das Zelt wiederholt bei starkem Regen aufstellen und einrichten ohne dass etwas nass wird. Ich schaffe es meine Schlafsachen trocken zu halten. Es ist nicht schlimm den ganzen Tag mit nassen Klamotten umher zulaufen, solange man sich abends in den trocknen und warmen Schlafsachen murmeln kann. Das war die wärmste Nacht der Tour. Ich hatte anfangs nur eine Unterhose an und schwitzte trotzdem noch. Es ist gar nicht schlimm oder unangenehm morgens in die nasse Kleidung und Schuhe zu schlüpfen. Es ist nur die eigene Schere im Kopf. Es ist überhaupt nicht schlimm im strömenden Regen zu kacken, insbesondere wenn die Klamotten eh schon durch sind. Auch hier ist es nur die Schere im Kopf. Ich habe seit 4 Tagen nasse Schuhe und damit nasse Füße und es ist überhaupt nicht schlimm. Die ersten Tage bin ich noch um nasse Stellen herum gesprungen und umgangen bzw. hatte es versucht. Von nun an bin ich überall schnurstracks durch. Das machte das Wandern viel entspannter. Der Sarek ist bisher alles andere als außergewöhnlich anspruchsvoll, sondern sehr gut zu laufen (okay, bis jetzt und mit der Ausnahme von gestern). All diese Punkte bzw. Erkenntnisse haben mich doch sehr beruhigt. Insbesondere die Tatsachen, dass Nässe nicht schlimm ist, ich mein Schlafzeugs trocken halten kann und dass es auch gute Momente, wie die warme Nacht, gibt. Die ganze Nacht über hatte es geregnet und war dementsprechend nicht so prickelnd. Auch der Morgen war nicht von dem Abend davor zu unterscheiden. Wie am Vortag sammelten sich immer noch sichtlich die Wolken bei den voraus liegenden Seen (Alep, Gasska und Lulep Njoatsosjávrre). Ich hatte es Spaßes halber Höllental genannt. Dort angekommen musste ich erfahren, dass es kein Spaß war und der Name zu 100% gerechtfertigt war. Es wehte ein eisiger Wind der den Regen und Graupel nur so ins Gesicht peitschte, so dass man kaum aufschauen konnte. Das Tal war durchzogen von unzähligen Fußabdrücken, als wäre eben eine ganzes Heer durchgezogen. Solch eine Masse empfand ich immer als zu viel Zeichen der Zivilisation, aber einzelne Fußspuren auf den abwegigsten und schwierigen Abschnitten empfand ich durchaus aufbauend. Ganz nach dem Motto, dass ich nicht der erste bzw. einzige Bekloppte bin der da lang rennt. Motivierend und frustrierend zugleich fand ich auch immer wieder die vereinzelten Sonnendurchbrüche. Motivierend, da dadurch die Szenerie mit den Bergen freigelegt wurde und frustrierend, da die Durchbrüche überall waren, nur nicht da wo ich war. Am Ende des Njoatsosvágge hatte das Wetter noch einmal alles gegeben. Es goss und windete als gäbe es kein morgen mehr. Es riss mir beinah die Karte aus der Hand. Ich stand quasi mitten in einer Wolke und konnte die umliegenden Berge nicht sehen, was die Orientierung unmöglich machte. Vom Gefühl her hätte ich nach links laufen müssen, aber irgendwie passte das nicht zur Karte. Ich musste deshalb mit dem Kompass des DeLorme die Karte einnorden und fand so schnell heraus, dass ich viel weiter westlich war als ich es annahm. Es ging also nach rechts. (Eigentlich voll unfair, auf den Bildern sieht man gar nicht wie schlecht das Wetter war. Nicht einmal wie durch ich war.) Inzwischen lies der Regen langsam nach und die tief hängenden Wolken lösten sich auf. Ich nutzte die halbwegs freie Sicht um zu prüfen, ob ich wirklich richtig laufe. Dabei hatte ich halt auf einer großen Steinplatte gemacht, die eine sehr leichte Neigung hatte. Ich bemerkte nicht, dass die Platte extrem rutschig ist, so dass plötzlich meine Beine wegglitten und ich ungebremst auf das rechte Knie stürzte. Das Knie tat danach höllisch weh und wurde später noch schön blau. Also humpelte ich von dannen als wenig später endlich die Wolkendecke vor mir aufriss. Das wirkte auf mich berauschend als hätt‘ ich was eingeschmissen. So beflügelt wollte ich von hier aus über das Jiegnavágge zum Pårte hinaufsteigen. Aber als ich an die Abzweigung kam, verging mir schnell die Lust. Der Wind drückte unermüdlich die Wolken in das Sarvesvágge und somit Richtung Pårte: (Geradezu ist das Sarvesvágge und rechts geht es zum Jiegnavágge hinauf.) Da das Knie schmerzte, es nicht mehr regnete und ein relativ starker Wind wehte, beschloss ich hier (beim alten Rentiergehege bei der Tjågnårisskajdde) mein Lager aufzuschlagen und meine Sachen zu trocknen. Und tatsächlich, nach ca. 2-3h waren die Sachen durch den Wind so gut wie trocken: Die Trockenzeit hatte ich übrigens mit meinem ersten Bad im Fluss überbrückt. Es war eigentlich ganz angenehm, nur der Wind war nur 5cm kurz
  23. Frohes Neues! Vielen Dank für euer Interesse! Es geht am Mittwoch mit der nächsten Etappe weiter.
  24. 4. Etappe: Njoatsosvágge Sternenklare Nacht bedeutet ja gleichzeitig auch eine arschkalte Nacht. Ich hatte ja kein Thermometer bei, aber ich würde behaupten, dass dies eine der kältesten Nächte war. Da die nächste Wasserquelle ein paar Minuten vom Zelt entfernt war, hatte ich am Abend zuvor den 900ml Topf und den Wasserbeutel randvoll gefüllt. Am Morgen war der Topf komplett durchgefroren und ca. der halbe Wasserbeutel. Zum Glück ist er nicht geplatzt. Die Neoprensocken und die Zeltwände waren steif wie ein Brett, so dass ich angst hatte, dass sie zerbrechen (insbesondere die Socken). Da jedoch kein allzu starker Wind wehte, merkte ich in meinem Schlafgemach nichts davon. Die Abtauzeit am nächsten Morgen hatte ich noch einmal mit einem Flickversuch meiner Schuhe überbrückt. Meine Naht vom Vortag war schon längst wieder kaputt und der Schuh im allgemeinen noch weiter am Rand aufgegangen. Als ich dann los bin, füllte sich langsam das Tal mit Wolken und es fing an zu regnen. Ich ging noch einmal ein Stück zurück um ggf. bei den Sandbänken zu furten, konnte aber keine geeignete Stelle finden. Okay, eigentlich war ich nur zu sehr genervt von dem dichten Gestrüpp und bin deshalb frühzeitig wieder umgekehrt. In der Zwischenzeit hatte es sich so richtig „schön“ eingeregnet mit streckenweise Graupel, Hagel und Schnee im Wechsel, was den ganzen Tag über anhalten sollte. Also musste ich die weglose SW-Seite des Njoatsosvágge entlang. Puh, das war eine echte Herausforderung für mich. Steilhang, Sumpf, Felsbrocken und alles überwuchert mit dichtem Gestrüpp ohne Ende. Ich versuchte mit aller Gewalt möglichst schnell da durch zu kommen, was nur schief gehen konnte. Plötzlich, es ging so schnell, dass ich es nicht mehr nachvollziehen kann. Ein Knall und es haute mich mit einer gewaltiger Wucht um. Was für ein Aufprall. Es fühlte sich an, als wäre ich aus 2m Höhe gestürzt. Ich lag kopfüber im Gestrüpp des Hangs und betrachtete meine Hand. Na tooooolll. Bravo!!! Ich hatte nur noch 2/3 meines Trekkingstocks in der Hand. Der 4. Tag unterwegs und schon ca. 240g totes Gewicht im Rucksack. Beim Sturz hatte sich ein Trekkingstock im Gestrüpp verkeilt und ist unter meinem Gewicht zerbrochen. Daher kam der Knall. In der ersten Sekunde hatte ich mich über die Stöcke geärgert, aber es wurde mir schnell bewusst, dass es in dieser Situation vermutlich (fast) jeden Stock geschrottet hätte. Ich rappelte mich wieder auf und ging weiter. Während dessen lies ich mir die Situation noch einmal durch den Kopf gehen und kam zum Schluss, dass es – Bääääähhhhhh!!!! Was für ein unangenehmes Gefühl. Das Regenwasser schoss mir nur so durch die Ritze! Beim Sturz war meine komplette Kleidung hinten unbemerkt verrutscht, so dass da nun das Regenwasser in Strömen hineinlief. Ich war nicht nur unten rum klitschnass, sondern auch am Oberkörper. Ich setzte erst mal den Rucksack ab, richtete der Kleidung und atmete gaaaanz tiiiief durch. Okay, es bringt überhaupt nichts, wenn ich hier so durchhaste, sagte ich zu mir. Ich ohrfeigte mich gedanklich und beschloss mich ab fortan dem Untergrund gemäß fortzubewegen. Also sprich nicht mehr zu hasten. Das fiel mir extrem schwer! Nach vielen Stunden hatte ich das Gestrüpp hinter mir gelassen und die Njoatsosjávrre Seen lagen vor mir. Hier lies endlich der Regen etwas nach und es gab eine Furtmöglichkeit. Eigentlich wollte ich noch zu den Seen, die sich hinter der Anhöhe befanden. Aber, wie auf den Fotos erkennbar, sammelten sich da die Wolken und es hatte den Eindruck, dass es auf der anderen Seite richtig ungemütlich ist. Der Regen nahm auch wieder zu, so dass ich mich entschied hier zu nächtigen. Puh, das war psychisch mein schlimmster Tag. Das war auch der Tag mit der geringsten zurückgelegten Strecke (ca. 10km). Ich war völlig durch, klitschnass, hatte keinen Bock mehr und wollte nur noch weg hier.
  25. Oki, ich habe glaub das Problem gefunden. Ich bin einfach überarbeitet. Ich sollte keine Projekte mehr annehmen... Die Monitore waren gar nicht kalibriert! Ich hatte direkt nach dem Sarek-Trip eine größere Festplatte in den Laptop eingebaut und musste damit ja alles neu installieren. Dabei hatte ich vergessen die Profile zu kopieren bzw. neu zu erstellen.... Jetzt wirken die Bilder auch bei mir etwas zu dunkel. Ich werde es morgen noch einmal auf meinem Arbeitsrechner gegen prüfen (mit den korrigierten Bildern).
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