Hallo zusammen,
wir sind gestern Abend wieder in Köln gelandet. Es ist wirklich ein sehr sehr schöner Weg! Ich persönlich fand ihn teilweise auch recht anstrengend, da einige Etappen knackige Anstiege haben. Am Ende hat uns aber jede Etappe Spaß gemacht! Wir hatten leider etwas Pech mit dem Wetter (zwei Regentage mit Sturm und Nebel) und sind teilweise richtig nass geworden.
Durch den Nebel am dritten Tag (10 Meter Sicht ca.) war die Navigation recht schwierig. Die ersten Etappen sind halt einfach scheiße bzw. gar nicht ausgeschildert und die Steinmännchen haben wir im Nebel nicht immer gut erkennen können. Ein GPS-Gerät hätte und einmal eine abgebrochene Etappe erspart, weil wir uns so auf einem Berg verlaufen haben (zwischen Valldemossa und Deia) und zurück in den Ort gelaufen sind.
Die Wassersituation fand ich nicht so dramatisch. Es gibt eigentlich immer einen kleinen Ort an dem wir unser Wasser wieder auffüllen konnten. Kleine Minimärkte gab es in den Orten immer und mit ca. 80ct für 1,5Liter auch nicht zu teuer. Wasserquellen haben wir zwei mal genutzt und zwei mal bereut. Es schmeckte immer sehr chlorhaltig und haben es im nächsten Minimarkt direkt wieder ausgetauscht. Wir hatten beide je 3 Liter dabei und hatten zu keinem Zeitpunkt Wassermangel (wir trinken aber auch beide beim Laufen nicht sehr viel, maximal 750ml vielleicht). Haben jeden Abend damit gekocht. Einzig die Etappe von St. Elm nach Estellencs (mit Übernachtung in La Trapa) ist fast wasserlos. Es gibt im ersten Drittel ein kleines Refugi an dem man vorbei läuft und der Besitzer hat uns direkt Wasser angeboten. Allerdings packt euren Rucksack nicht zu voll, denn nach dem Refugi folgt ein steiler und langer Anstieg.
Wir sind den kleinen Umweg zum Refugi de Tossals Verds gelaufen und haben es nicht bereut! Das war ein wirklich sehr gemütlicher Abend dort. Wir durften auch dort Zelten, allerdings erst ab 19Uhr aufbauen und vor 7Uhr wieder abbauen. Auch hier konnten wir das Wasser wieder auffüllen.
Mein Equipment hat soweit sehr gut funktioniert. Mach dir keine Sorgen wegen der Kälte, bei uns war es im Schnitt recht kühl, aber mit meiner Xenon von Rab war ich immer besten ausgerüstet. Der Quilt 450 von Cumulus war mir Nachts fast zu warm, habe oft ein Bein nach draußen geholt. Es war meine erste Tour mit einem Quilt, ein bisschen Gewöhnungszeit bedarf es schon, aber mittlerweile gefällt mir das Teil sehr gut. Das Tarptent Rainbow ist einfach ein geiles Teil! Sehr stabil, immer frische Luft im Zelt und wir haben zu zweit mit Rucksäcken reingepasst. Echt top!
Meine Schuhe (Adidas Terrex Boost) haben auch sehr gut funktioniert. Der Weg ist in der Regel recht steinig, viele laufen ihn mit hohen Schuhen (bei anfälligen Bändern würde ich das auch empfehlen!). Wir beide waren mit leichten Schuhen unterwegs und sind gut zurecht gekommen. Ich würde ihn wieder mit flachen Schuhen laufen.
Richtig überzeugt hat mich mein 1,50€ Regencape. Auf der letzten Etappe hatten wir 4 Stunden Starkregen und alle sind komplett abgesoffen. Keine der Jacken der Mitläufer (Arcteryx, Bergans, Decathlon...) hat dicht gehalten. Der Poncho schon! Und mein Rucksack war komplett trocken. Die Schlafsäcke der Anderen (Regencape über Rucksack) waren alle nass.
Bei den Heringen auf jeden Fall die dickeren Nägel mitnehmen! Selten so einen steinigen Boden erlebt.
Was mir gefehlt hat:
Eine dünne Windjacke, wir hatten viel Wind und ich hatte dafür nur die Xenon, die natürlich bei jedem Anstieg viel zu warm wird.
GPS-Gerät für die bessere Navigation der ersten 3 Etappen.
etwas dünneren Quilt
Überflüssig mitgenommen:
Zu viel Frühstück. Haben nur ca. 400Gr Porridge gegssen, es gibt so viele Orte mit leckeren Dingen!
Zu viel Abendessen. Die kleinen Restaurants in den Orten sind dann doch verlockend! Haben nur 6 von 8 Fertigtüten gegessen
Ich wünsche dir und allen die den Weg laufen werden ganz viel Spaß! Wir haben die Zeit sehr genossen, auch wenn es teilweise recht anstrengend war! Ich würde ihn gerne nochmal laufen.