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Ultraleicht Trekking

MarcG

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Alle erstellten Inhalte von MarcG

  1. Das ist für Briefe. Pakete fallen da nicht drunter. Man kann aber wohl teilweise auch Pakete speziell an Filialen schicken?
  2. Man kann vermutlich zu fast jedem aufgelisteten Gegenstand etwas sagen, aber ganz generell: Welche Art von Tour ist geplant? Welche klimatischen und geographischen Bedingungen? Wie ist der Wissens-/Erfahrungsstand mit der vorhandenen Ausrüstung. Budget? Willst Du alles überprüft haben, oder spezielle Fragen?
  3. Kann man sich selbst eigentlich Pakete an fremde Adressen schicken, bzw an Packstationen, Postfilialen, Hermes Paketshops und ähnliches? Jemand damt Erfahrungen?
  4. Bei meinem war auch extra Strippe dabei (gelb). Denke als Option fürs zusätzliche abspannen.
  5. Tag 4 Fortsetzung Die nächsten Stunden verbringe ich auf der Luftmatratze im Schatten liegend. Das ist ja fast wie Urlaub hier! Aber es ist Sommer und die Tage sind lang und die Nächte kurz - da ist noch viel Zeit und so beschließe ich noch den Rest der abgebrochenen Etappe zu laufen. Meine Beine tuns ja wieder, es gibt eine neue Blase an der rechten Ferse, aber das soll mich nicht aufhalten. Und so packe ich das Daypack wieder und steige wieder zur Burgruine auf, wo ich den Trail vormittags verlassen habe. Es geht den Rest des Tages fast nur durch Wald. Hier zunächst wieder auf weiten geschotterten Wegen. Der Wald ist aber schön und einsam. Mir begegnet ein einzelner Trailrunner. Auf dem Bergrücken gibt es eine tolle Blumenwiese. Irgendwann macht der Weg einen Abzweig und plötzlich läuft man einen fast unbefestigten Pfad, direkt neben einem Bach. Fast schön völlig untypisch für den Steig, aber das ist mir ganz recht. Die Karte verät auch, dass das ganz bewußt mitgenommen wird. Doch die breiten Wege kommen bald wieder. Der Trail macht hier einen Schlenker nach Neunkirchen, eindeutig nur um den Ort an den Weg anzubinden. Im Sinne der Gastgeber ist das bestimmt, aber ein Blick auf die Karte sagt mir dass ich locker 1-2 Kilometer spare, wenn ich einfach gradeaus gehe. So mache ich es auch. Die Strecke biegt irgendwann nach Norden ab, und führt relativ hoch am Hang entlang. Es gibt Warnschilder, man betrete nun einen "alpinen" Abschnitt der besonders anspruchsvoll ist. Oh! Es sind besondere Rettungszonen ausgeschildert und Pfeile zum nahegelensten Rettungspunkt. Aber mal ganz ehrlich: Das ist dann doch übertrieben. Ja, der Weg wird etwas rauher, enger, man muss mal über nen Stein steigen (ich sage bewußt nicht klettern). Und an einer Stelle muss man sogar dieses gewaltige Gewässer queren: Ist aber natürlich ein toller Teil der Strecke! Aber unter alpin stelle ich mir dann doch was anderes vor! Dieser Teil endet ganz unerwartet an einer Burgruine! Wer hätte das gedacht? Auch hier kann man wieder hinauf steigen. Die Mauer ist schon beeindruckend und man ist hoch über dem Neckar. Dummerweise hat niemand in den letzten paar hundert Jahren die Bäume gestutzt, so dass die Fernsicht leider nicht nach unten reicht. Dann geht es bergab wieder zum Wehr, wo ich tags zuvor abgebrochen habe. Ich folge wieder dem Fluß zur S-Bahn, diesmal ohne vom Hund erschocken zu werden. Gegen 20 Uhr treffe ich wieder am Campingplatz ein. Es sind mehr Gäste geworden, eine Jugendgruppe und ein paar Leute mit Wohnmobilen. Wirklich stören tun sie mich aber nicht. Ich genieße den Rest der Einkäufe des Morgens während es dunkel wird. (wird fortgesetzt)
  6. Tag 4 Neckargerach / Lindach / Neckargerach (28km) Mal wieder eine erstaunlich ruhige Nacht. Auf dem Campingplatz war glaube ich nur ein Ehepaar Dauercamper. Sonst war da niemand! Ich wache sehr früh auf und muss zugeben dass die ersten Schritte morgens noch etwas holperig sind. Der Neckarsteig mache bei Neckargerach eine große Schleife, die wieder an den Ort zurückführt. Das sind so circa 10 Kilometer und ich nehme mir vor erst einmal diese Schleife zu laufen als Test. Wenn es schief geht, dann komme ich wenigstens zum Campingplatz zurück. Zelt und Co bleiben hier, ich nehme nur das nötigste im Daypack mit. Endlich mal richtig Ultraleicht! Ich gehe bereits gegen 7 Uhr los! Man quert den Fluß und im weiteren folgt der Weg einer großen ehemaligen Flußschleife. Davon gibt es mehrere hier in der Gegend, aber hier kann man das besonders gut sehen. In der Mitte eine Hügel, dann niedrigeres Land drumherum, außen dann wieder Hügel. Die Landschaft ist offen, es ist das erste Mal, dass ich für längere Zeit an landwirtschaftlich genutzten Flächen entlang laufe. Ich scheuche ein Reh im Maisfeld auf, und begegne ein paar Kühen auf einer Weide. Das ist auf dem ganzen Trip das einzige Weidevieh was ich sehen werde. Ansonsten sind es hauptsächlich geschotterte Feldwege. Ich bin nicht der schnellste, aber komme an sich gut voran. Die Beine machen wieder was sie sollen! Der Einbruch und die Schmerzen am Vortag kommt mir immer rätselhafter vor. Am Ende geht es wieder bergauf und in den Wald. Gegenüber von Neckargerach ist mal wieder eine Burgruine (welch Überraschung). Ich bin von der Größe der Anlage überrascht, vom höchsten Fenster aus hat man eine gute Aussicht auf den Ort. Es gibt auch zwei Grillplätze, auf einem Tisch liegt eine Klopapierrolle einsam herum. Trail-Magic? Anschließend gehts über einen steilen Pfad wieder herunter zum Neckar, wo ich mich dann wieder Richtung Campingplatz aufmache. Erst noch einen Abstecher zum Supermarkt und gegen 11:30 sitze ich wieder am Zelt und habe ein ausgiebiges Mahl. (wird fortgesetzt)
  7. Jetzt bekomm ich Lust auf Bike-Packing. Muss mir ohnehin ein neues Rad kaufen. Bringt mich doch nicht auf solche Ideen.
  8. Tag 3 Eberbach / Lindach / Neckargerach (14km) Nachts kommt nochmal etwas Regen, so sind die Sachen die ich zum Trocknen rausgelegt habe leider alle naß werden bevor ich sie ins Zelt holen kann. Doof. Naja, erstmal weiterschlafen. Morgens habe ich ehrlich gesagt damit gerechnet etwas Feuchtigkeit im Zelt zu haben, aber alles ist trocken! Ich habe aber auch alle Lüftungsmöglichkeiten offen gelassen trotz Campingplatz. Auf dem Weg zur Morgentoilette merke ich das erste Mal meine Beine. Doch nach etwas Dehnen ist das schnell erledigt. Bislang hatte ich gar keine Probleme, sogar zu meiner eigenen Überraschung. Okay, da sind zwei Blasen - aber die sind an Stellen wo ich immer welche kriege und die behindern mich nicht. Knie, Füße, Gelenke, alles hat bisher ruhig gehalten. Mein Plan für den Tag sieht vor eine Alternativroute zum Neckarsteig zu nehmen, den Katzensteig und so mache ich mich zum Startpunkt auf, dem Naturparkzentrum in der Stadtmitte. Dort schaue ich, schaue nochmal aber ich finde keine Markierung des Weges. Ich drehe noch eine Runde, nichts. Es gibt auch Schilder mit diversen Wegen - ohne Katzensteig. Verdammt! Das Kartenmaterial das ich habe ist nicht genug wenn da keine Markierungen sind! So kann ich den Weg nicht nehmen. Mangels Alternativen folge ich zunächst dem Neckarsteig, mal sehen wie sich der Tag entwickelt. Der Weg führt mich erst nach Süden, zum Glück ist der Anstieg nicht so steil wie es sonst aus den Dörfern heraus war. Dann macht man einen 180° Turn und geht wieder nach Norden, nur etwas höher am Berg. Für die nächsten Kilometer läuft der Neckarsteig parallel zu einem Lehrpfad (bzw diese sind identisch) und so kommen immer wieder Tafeln mit geologischen Informationen und zur Geschichte des Flußes. Man kommt zum Breitenstein wo sich die Landschaft ändert. Bisher war ich ja mit Ausnahme der Ortschaften fast immer im Wald unterwegs - hier wird die Gegend offener. An die Stelle von Bäumen treten Fallobstwiesen. Ein Gehöft ist auch an einer Straße. Es gibt Hecken zwischen Wiesen und irgendwer hat Steinmännchen gebaut. Ich sehe wieder ein Reh vor mir Reißaus nehmen. Ich setze mich an den Wegesrand und mache eine Pause. Es sind einige Fahrradfahrer und Mountainbiker zu sehen, heute ist Sonntag. Auch mehrere Leute zu Fuß. Alle folgen aber dem asphaltierten Weg. Auf dem Wandersteig bin ich mal wieder alleine. Es folgen zwei schöne Ausblicke, einer sogar mal wieder über den Neckar. Doch anhand der Wegweiser stelle ich fest dass ich mal wieder eher langsam vorwärts komme. Ich nehme mir vor das Tempo etwas anzuziehen. Doch alles kommt anders: Statt schneller werde ich langsamer. Mir tun die Füße weh. Und die Waden. Immer wieder bleibe ich stehen. Dehnen hilft auch nicht mehr. Was ist denn jetzt los? Mühsam schleppe ich mich weiter. Bleibe stehen. Gehe weiter. Bleibe stehen. Puh. Der Weg sieht vor den Neckar zu überqueren und dann auf der anderen Seite wieder bergauf durch den Wald. Keine Chance! Stattdessen folge ich dem Flußlauf in den nächsten Ort. Dort fährt eine S-Bahn. Das ist mein nächstes Ziel. Am Ufer begegnen mir viele Angler, am Ortseingang erschreckt mich ein Hund der laut bellend auf mich zurennt. Er hängt dann aber zum Glück doch an einer Leine und kann mich nicht erreichen. Sonntags fahren die Bahnen nicht so oft, so muss ich etwas warten und versorge meine Füße am Bahnsteig. Da gibts eine neue Blase, aber warum der Rest so weh tut kann ich noch immer nicht sagen. Als ich aufstehen will schmerzen die Waden wie bekloppt. Ich humpel mehr in den Zug als dass ich gehe. Zwei Stationen bis Neckargerach wo ich mich bergab zum Campingplatz schleppe. Ich baue mein Zelt auf und ruhe mich erstmal aus. Erst Stunden später gehe ich Duschen und esse abends eine Kleinigkeit in der Dorfschenke. Als ich schlafen gehe bin ich mir gar nicht sicher wie es weitergeht. Oder ob es überhaupt weiter geht.
  9. Hier gibts einen Umfangreichen Bericht dazu im Forum:
  10. Gehen eigentlich Zelt-Stangen ohne Probleme? Die sind ja oft eh klappbar und ohne spitze Enden.
  11. Tag 2 Neckarsteinach / Eberbach (circa 30 Km) Es ist schon irgendwie angenehm aufzuwachen wenn die Sonne aufgeht. Zu Hause habe ich damit Probleme, hier klappt es erstaunlich gut. Obwohl die Matratze neu ist, und ich eine neue Kopfkissen-Kombination ausprobiere habe ich gut geschlafen. Beine und Füße meckern auch nicht. Sehr gut. Gegen halb 9 habe ich alles gepackt, die Übernachtung bezahlt und bin auf dem Weg. Mein erstes Ziel ist der lokale Supermarkt. Dummerweise liegt der in der anderen Richtung und so muss ich erst ein Stück gehen. Zu allem Überfluß gibts die Getränke im Getränkemarkt nebenan. Wie unnötig kompliziert. Dann gehe ich wieder durch Neckarsteinach. Anfangs wirkt der Ort nicht schön - erst Recht nicht hier an der Hauptstraße - aber der alte Teil mit Fachwerk ist echt ansehnlich. Im Dorfzentrum setze ich mich an einen Brunnen und frühstücke in aller Ruhe. Brötchen, Käse, dazu ne Cola. So kann der Tag beginnen. Anschließend laufe ich an den ersten Burgen vorbei. Die Stadt ist berühmt, weil sie nicht eine, zwei oder drei Burgen hat, sondern gleich vier davon. Und auf der anderen Flußseite ist auf dem Dillsberg ja auch noch eine. Vorder- und Mittelburg sind bewohnt und nicht zugängelich, und so laufe ich an der Mittelburg nur vorbei. Vor der Hinterburg erreiche ich wieder den Trail und kletter dann die Ruine hinauf. Durch einen schmalen Turm, der so dunkel ist dass ich die Lampe des Telefons brauche geht es auf den Bergfried. Eine tolle Aussicht hat man von hier. Danach geht es in den Wald und hier kommt der Regen. Morgens erreichte mich schon eine Nachricht von einer Freundin aus Heilbronn, dort hätte es die ganze Nacht geregnet - aber diese Front hat mich verfehlt. Diese hier aber nicht. Nachdem der erste Starkregen sich abgeschwächt hat komme ich unter meinem Unterstand (auch nur ein Baum) hervor, und nun geht es im Regen weiter. Es folgt erneut ein steiler Aufstieg durch ein Wohngebiet und dann weiter im Wald. Auch hier endet das Wohngebiet in Stufen! Auf den nächsten Kilometern begegnen mir die ersten richtigen Wanderer. Eine Gruppe mit Ponchos und Schirmen kommt mir entgegen. Später passiert mich eine weitere als ich grade meine Sachen in einer Schutzhütte sortiere. Muss daran liegen dass es Samstag ist, da ist mehr los. Der Aufstieg geht zu einem Aussichtspunkt der sich Goethe Blick nennt. Ehrlich gesagt ist der Ausblick hier enttäuschen. Viel sieht man nicht. Überhaupt ist das hier oft so. Man ist zwar in den Bergen unterwegs, aber die sind oft sehr abgerundet und bewaldet. Gute Aussichtspunkte sind eher selten. Das kenne ich von Rhein und Ahrtal anders. Hat wohl einen Grund warum die Gegend OdenWALD heißt. Dann geht es für lange Zeit auf breiten Wegen weiter. Viel passiert nicht. Es regnet einfach vor sich hin. Zum Glück ist es aber nur naß und nicht kalt. In kurzer Hose und Regenjacke kann man recht angenehm laufen. Irgendwann sorgt eine Wiese dafür dass meine relativ trockenen Füße nun auch richtig feucht werden. Mist. Ich komme nicht gut voran und im Regen macht es auch keinen besonders großen Spaß. Mich überholt eine wanderende Familie, die ich wieder passiere als sie eine Pause einlegen. Dort pausiert auch die andere Gruppe die mich früher oberholt hatte. Nach einiger Zeit hat mich die Familie dann aber wieder eingeholt. Es beginnt der Abstieg nach Hirschorn, er ist nicht schön, immer diese breiten Schotterwege. Meine Motivation ist ganz schön angeknackst und für einige Zeit überlege ich die Etappe in Hirschhorn zu beenden. Als ich dann in den Ort komme und durch die Altstadt wandere spricht mich keines der Gasthäuser an, auch finde ich keinen guten Rastplatz. So folge ich erstmal weiter dem Trail. Immerhin hat der Regen aufgehört. Und wie könnte es anders sein - es folgt ein steiler Aufstieg zum Schloß Hirschorn. Mit ausreichend Stufen! Und auf den Schloßturm sind es noch mehr Stufen. Teilweise ist der Gang so eng, dass mein Rucksack auf beiden Seiten an der Wand streift. Immerhin ist die Aussicht gut. Ich finde eine Bank und mache eine lange Pause. Anscheinend findet eine Hochzeit statt, eine Fotografin läuft mit dem Brautpaar umher. Dummerweise hat die Gastronomie hier komische Öffnungszeiten und so bleibe ich bei meinen Bananen und Keksen. Nach der Pause geht es besser, die Sonne kommt heraus. Ich entschließe mich dazu doch wie geplant Eberbach als Etappenziel anzusteuern. Belohnt wird diese Entscheidung durch eines der schönsten Teilstücke. Nach dem Schloß geht es weiter bergauf, aber über einen sehr schönen Trail. Oben angekommen wird der Trail aber durch einen breiten befestigten Weg ersetzt der mich den ganzen Rest der Etappe begleitet. Es passiert nichts, gibt nichts zu sehen. Hinter dem Schloß treffe ich keine einzige Person bis nach Eberbach. Der Trail steigt herab zum Neckar und läuft dann parallel bis in den Ort. Als der Weg nochmal den Berg aufsteigen möchte gehe ich einfach gradeaus weiter. Kurze Zeit später kommt der Steig auch wieder herab. Durch den Ort und über die Brücke geht es zum Campingplatz. Das Restaurant hat auch noch geöffnet! Es wird gegessen, aufgebaut, geduscht. Dann finde ich eine Kneipe wo in einem Außenzelt das Fußballspiel übertragen wird. 90 Minuten hätten mir zwar gereicht, aber es braucht Verlängerung und Elfmeterschießen. Und hinterher dann Autokorso und feiernde Menschen. Man denkt eine kleine Stadt sei da vielleicht etwas ruhiger - weit gefehlt. Es dauert bis Mitternacht bis ich im Zelt liege. (wird fortgesetzt)
  12. Wie hier schon angekündigt habe ich diese Woche den Neckarsteig durchwandert. Ich bin noch relativer Einsteiger beim Thema Wandern. Die längste Tour waren drei Tage im Grand Canyon vergangenes Jahr. Das hier sollte die erste Tour eines Fernwanderwegs werden. Rucksackgewicht so um die 5-6 Kilo + Wasser/Essen. Tag 1. Anreise / Heidelberg / Neckarsteinach (circa 24 Km) Nach einer zu kurzen Nacht mache ich mich morgens mit dem Zug nach Heidelberg auf. Dort bin ich mit einem alten Kumpel verabredet. Wir haben uns lange nicht gesehen und so freue ich mich drauf Jan mal wieder zu treffen. Er holt mich am Bahnhof ab und wir schlendern durch die Stadt, verzehren leckere Croissants bei einem französischen Bäcker und quatschen im Hof irgendeines Uni Gebäudes. Dort fülle ich auch meine Trinkblase mit Wasser bevor wir uns zum Heidelberger Schloß aufmachen. Das Schloß ist der offizielle Startpunkt des Trails. Doch irgendwie kommt mir das geschummelt vor. Liegt das Schloß doch über der Stadt und so muss man schon zuvor eine ganz ordentliche Zahl an Höhenmetern überwinden, die im Streckenprofil nicht auftauchen. Zwischen Bahnhof und Schloß liegen bestimmt 3 Kilometer und 100 Höhenmeter. Wir machen noch ein Foto am Tor - dem offiziellen Startpunkt und ich mache mich auf den Weg. Es ist ungefähr 12:30Uhr. Seltsamerweise ist der Startpunkt hier an gar keiner Stelle ausgeschrieben oder erwähnt. Man findet zwar die Markierungen, aber das wars auch. Zuerst laufe ich sogar in die falsche Richtung, denn es gibt neben dem Neckarsteig auch den Neckarweg - der ist die Verlängerung - und dessen Zeichen sieht fast identisch aus. Wer hat sich das denn ausgedacht? Der Weg führt mich zunächst oberhalb des Schloßes vorbei, was einen tollen Blick bietet und anschließend geht es weiter bergauf. Nach ein paar Minuten erreiche ich einen Wanderparkplatz - und siehe da: Hier steht auf einmal das Start/Ziel Schild des Steigs. Was soll das denn? Naja, immerhin gibt es doch eins. Das hier ist nicht nur der Start des Trails, hier erwartet mich auch sofort die höchste Erhebung der ganzen Strecke, man läuft auf den Königsstuhl hinauf. Das besondere dabei? Man nimmt die sogenannte Himmelsleiter. Der Weg führt einfach grade den Berg hinauf, über mehr als Tausend grobe Steinstufen. Puh! Schnell wird mir warm und ich wechsele von der Hose in die Shorts. Da weit und breit niemand zu sehen ist, einfach mitten auf dem Trail. Der Aufstieg hat es ganz schön in sich, wie gesagt es geht einfach grade bergauf. Erschwerend kommt hinzu, dass ich ja gerade erst starte und noch gar keinen Laufrhythmus gefunden habe. Die unebenen Stufen helfen nicht wirklich dabei. Und es geht immer weiter aufwärts. "Himmels"-Leiter? Ich denke nur "Hölle Hölle Hölle" - Erinnerungen an den Grand Canyon werden wach, es fehlen nur die Ausscheidungen der Maultiere. Oben angekommen wird man aber mit einem schönen Ausblick auf Heidelberg belohnt. Und von jetzt an gehts bergab! Es geht erstmal überwiegend flach weiter, meist über breite Wege, gelegentlich unterbrochen von kleineren Pfaden, so beim ersten Abstieg. Man läuft nur durch den Wald, so dass man das warme Wetter gut ertragen kann. Ich treffe nur vereinzelt andere Menschen und habe den Wald überwiegend für mich allein. An einer Stelle geht es wieder bergauf und nach einiger Zeit merke ich, dass gar keine Markierungen mehr zu sehen sind. Hätte ich etwa abbiegen müssen? Aber da war doch gar keine Abzweigung? Nur dieser breite Weg?! Ich gehe zunächst weiter, aber als an der folgenden Kreuzung keine Markierungen zu sehen sind bin ich wohl das erste Mal vom Weg abgekommen. Naja, gehen wir mal in die Richtung, in der ich den Trail erwarte. Ich finde ihn auch tatsächlich nach einiger Zeit wieder. Dazwischen war noch eine tolle Schutzhütte mit Grillplatz und viel Fläche, leider habe ich keinen Grund hier zu pausieren oder übernachten. An sich sollte ich mich ärgern über den Umweg (noch dazu bergauf!), aber der Trail ist hier sehr schön und so geht es gut gelaunt weiter. Unterwegs begenet mir ein Reh. Das Wetter wird immer wärmer und so plane ich eine Pause in Neckargemünd ein, dem ersten Ort der an der Strecke liegt. Doch leider ist das enttäsuchend, schafft es der Weg doch die Altstadt zu verpassen. An einer Stelle habe ich den Eindruck hier könnte man doch gleich einen Platz finden, vielleicht ein Lokal um einzukehren - aber dann biegt man in die andere Richtung ab. Ich komme zum Bahnhof und plötzlich ist man auch schon wieder aus dem Ort raus. Es geht recht steil bergauf durch ein Wohngebiet, und am Ende geht es schon wieder Stufen hoch! Davon hatte ich doch schon genug heute. Nach einiger Zeit komme ich aber an einen schönen Aussichtspunkt, von dem aus man einen tollen Blick über den Ort und in Richtung Dillsberg hat. Es gibt auch eine schöne Hütte und so wird die Pause hier nachgeholt. Es geht weiter durch den Wald und so langsam merke ich wie ich müde werde. An einer Stelle gibt es einen Wegweiser in das Dorf unten. Nach einem kurzen Blick auf die Karte entscheide ich mich dazu den Trail zu verlassen und abzusteigen. Das spart mir den nächsten Berg und führt mich direkt zum Campingplatz in Neckarsteinach. Der Weg führt mich in einem großen Bogen am Neckar entlang. Dabei sehe ich einige der Burgen (dazu morgen mehr) und passiere ein Denkmal für Eichendorff, der hier wohl auch schon gewandert ist. Der Empfang des Campingplatzes ist nicht mehr besetzt, so trage ich mich nur ein und stelle dann mein Zelt auf der Wiese auf. Die Dusche ist doof kontruiert und macht alles nass in der Kabine, gut dass ich meinen Kram im Drybag trage. Leider gibt es auch nichts mehr zu essen oder trinken, nur einen Automaten der Würstchen und Eier enthält - und vom lokalen Metzger betrieben wird?! Also mache ich abends noch einen Abstecher in den Ort, der auf der anderen Seite des Neckar liegt. Ich finde einen Imbiss und einen Biergarten. Dort sehe ich noch einen Teil des Fußballspieles, aber gehe nach der Halbzeit wieder. Später im Zelt bekomme ich noch ein Gespräch der anderen Gäste mit die mir das Endergebnis mitteilen. Gegen 22:30 Uhr gehe ich schlafen. (wird fortgesetzt)
  13. Danke. Heute gehts los!
  14. MarcG

    Schnäppchen

    Trage bei Decathlon auch meist eher die größere Größe. Habe bisher nur das Longsleeve. Wie alle gesagt haben: minimal kratzig, in der Praxis zu vernachlässigen. Irgendwie muss der gute Preis ja zu rechtfertigen sein. Trage die auch im Alltag.
  15. MarcG

    Schnäppchen

    Decathlon hat seine 70% Merino T-Shirts in drei Farben mit 50% Rabatt im Angebot. https://www.decathlon.de/C-992945-merino-herren
  16. Das war das Pfund auch. Beim Pfundli sind wir zwar noch nicht angekommen, aber wer weiß...
  17. Bleibt die Frage ob 10% Kursverlust jetzt den riesigen Unterschied machen. Da gibts ja mehr Spanne zwischen einzelnen Händlern, von Sonderangeboten ganz zu schweigen. Wenns weiter abstürzt vielleicht, aber so muss man glaube ich nicht in Aktionismus verfallen.
  18. Vielen Dank für diesen ausführlichen und sehr lesenswerten Bericht. Ich habe auch den zum HW1 schon gerne gelesen. Machst Du Dir eigentlich unterwegs Notizen?
  19. Enlightened Equipment hat hier einen Artikel mit ner Tabelle dazu: http://www.enlightenedequipment.com/blog/quilts-106-quilt-layering-for-cold-temps/ demnach sollten -10C drin sein.
  20. Die Info ist so bei Outdooractive zu finden. Aber vielleicht meinen die auch nur befestigte Waldwege damit? Je mehr Pfade, umso besser. Interessant wäre noch, welche der gefühlten tausend Burgen und Schlößer sich vielleicht besonders lohnen. Kennst Du auch den Katzensteig? Den würde ich gerne als Variante dazu nehmen.
  21. Hi, Hat jemand Erfahrungen mit dem Neckarsteig? Ich denke ich werde da Anfang Juli ein paar Tage verbringen. Ehrlich gesagt habe ich den Weg ausgewählt, weil Urlaub rar ist und ich neben dem Wandern auch noch Freunde besuchen wollte. Die wohnen in der Gegend und so lässt sich das perfekt verbinden. Als ich die Strecke mal mit der Bahn abgefahren bin, hat sie mir auch gefallen, daher diesmal zu Fuß! Was auch dafür spricht: Ich bin Einsteiger, die längste Tour war bisher 3 Tage Grand Canyon 2015 - das hier wäre die erste Langstreckenwanderung. Mit Varianten und ner optionalen Verlängerund nach Heilbronn wären es circa 170 Kilometer. Angedacht sind ~6 Tage. Geplant ist erstmal Campingplätze zu nutzen, man kommt täglich an Orten mit Versorgungsmöglichkeiten vorbei, und wenn was schief läuft, dann gibt es einen Bahnhof hinter jeder Ecke. Anreise ist easy. Das spricht alles für einen Weg, der Einsteigerfreundlich ist. Was spricht dagegen? Ist halt kein Weg der sehr naturbelassen ist. Wie gesagt: Man hat Ansiedlungen und die Bahn. Aber das kenne ich hier aus der Gegend (Bergisches Land, Siebengebirge, Rheinsteig usw..) Ein größerer Teil des Weges verläuft auf Schotter, aber relativ wenig Asphalt und Straße (lt. Outdooractive). Hier die aktuelle Packliste (Lighterpack) mit ein paar Anmerkungen Der Exos ist natürlich völlig überdimensioniert und zu schwer für die Tour. Ich habe einen anderen Rucksack bestellt, auf den ich nun seit 6 Wochen (USA Import) warte. Keine Ahnung, ob der es rechtzeitig schafft. Solange er nicht da ist, muss ich nutzen was ich habe. - Eine Alternative hätte ich noch: Dieser 16€ billig-Rucksack aus dem Schnäppchen Thread. Wiegt nur 350g! Ich nutze den im Alltag, habe aber etwas Hemmungen auf den bei einer Tour angewiesen zu sein. So richtig bequem ist er auch nicht. Und ich bräuchte bestimmt noch ne Rückenmatte damit er sich besser tragen lässt, da muss man also noch etwas Gewicht zu rechnen. Wäre aber ne große Gewichtsersparnis. Gekocht wird nicht. Ich werd wohl ein Messer einpacken, damit man sich mal was aufs Brötchen packen kann. Ansonsten sollten die Supermärkte und Campingplätze reichen. Gleiches gilt für Wasserfilter u.ä. Die ganzen Kleinteile habe ich noch nicht gewogen, Zahnbürste (noch) nicht abgesägt, dafür dann ein Platzhalter eingetragen. Die lange Hose ist drin, damit ich mich auch in der Zivilisation sehen lassen kann. Da will ich etwas mehr haben als nur die Windhose. Wäre aber weit oben auf der Streichliste. Wenn die Temperaturen hoch bleiben - reicht dann vielleicht ein Inlett (110g) als Schlafsack? Ich überlege noch einen Schirm als Regenschutz anzuschaffen. Hinweise, Kritik, Anregungen? Gruß, Marc
  22. Bei dem Thread in /r/hiking steht deswegen doch explizit im Titel drin dass es ein Crosspost ist. Deswegen ja auch Crosspost. Dass Reddit und das Forum hier auch als solcher zählen sollen, na meinetwegen.
  23. Das hilft mir alles schonmal. Danke.
  24. Hat das einen bestimmten Grund? Die Tour die ich plane hat diverse Campingplätze, von denen ich den einen oder anderen schon ansteuern wollte. Dummerweise eher so verteilt dass die Etappen eher zu kurz oder zu lang werden.
  25. Als jemand der seine erste längere Tour plant (~170km) würde mich mal interessieren wieviele Kilometer ihr so pro Tag lauft. Mir ist klar dass es da sehr viele Faktoren gibt. Individuelle Fitness, Wetter, Terrain, Wegezustand, vorhandene Übernachtungsmöglichkeiten, indiviudelle Vorlieben aller Art und vieles vieles mehr. Und gleich die nächste Frage: Macht ihr eher gleich lange Etappen (jeden Tag x Kilometer +/- ein paar) oder variiert das stark?
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